DE19536584A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Kopieren fotografischer Vorlagen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Kopieren fotografischer VorlagenInfo
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Description
Die Vorrichtung betrifft ein Verfahren nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und
eine Vorrichtung durch Durchführung dieses Verfahrens nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 7.
Beim Kopieren fotografischer Negative auf Fotopapier haben diese manchmal
einen sehr unterschiedlichen Dichteumfang, d. h. einen großen oder sehr kleinen
Dichteunterschied zwischen der dunkelsten und der hellsten Stelle. Nachdem das
Kopiermaterial in seiner Gradation, d. h. der Steilheit der Schwärzungskurve in
einem bestimmten Dichtebereich auf einen mittleren Dichteumfang der Vorlagen
abgestimmt ist, können Vorlagen mit extremem Dichteumfang nicht optimal kopiert
werden. Kopiervorlagen mit geringem Dichteumfang, wie z. B. stark unterbelichtete
Negative führen dann zu sehr flauen Kopien und bei Negativen, die einen sehr
hohen Dichteumfang haben, z. B. überbelichtete Aufnahmen, Blitzaufnahmen oder
Gegenlichtaufnahmen, kann das normale Kopiermaterial deren Dichteunterschied
nicht richtig wiedergeben. Solche Kopien wirken häufig zu hart oder in den
Schatten oder den Lichtern unbefriedigend. Daraus ergibt sich der Wunsch nach
einer Anpassung der Gradation des Kopiermaterials je nach Charakter des
Negativs.
Für die Wiedergabe von Schwarzweiß-Vorlagen ist es seit langer Zeit bekannt,
eine Gradationssteuerung durch eine unterschwellige Vorbelichtung von sehr
hartem Papier durchzuführen oder bei einem entsprechenden Spezialpapier mit
zwei unterschiedlich steilen, in gelb bzw. blau empfindlichen Schichten durch eine
entsprechend abgestufte Gelb/Blau-Belichtung die Härte des Kopiermaterials
einzustellen. Dies ist aber beim Farbkopieren nicht anwendbar.
Ein moderneres Verfahren ist eine unscharfe Maskierung im Beleuchtungsstrah
lengang der Vorlagen mittels einer durch einen Rechner punktweise angesteuer
ten LCD-Matrix, die bei Vorlagen mit großem Dichteumfang so gesteuert wird,
daß sie die Kopierlichtintensität in den hellsten Bereichen dämpft und so den
Dichteumfang auf die Wiedergabemöglichkeiten des Kopiermaterials einschränkt.
Diese Technik ist jedoch sehr aufwendig.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Gradationssteuerung auch für Farbkopier
material mit verhältnismäßig einfachen Mitteln durchzuführen.
Diese Aufgabe wird gelöst durch die kennzeichnenden Merkmale des An
spruchs 1.
Die Erfindung geht aus von der Erkenntnis, daß manche Kopierpapiere, wie z. B.
Chlorid-Papiere für das Kopieren von Negativen einen sehr ausgeprägten Grada
tions-Schwarzschild-Effekt aufweisen, d. h., daß der Gamma-Wert mit Verände
rung der Belichtungszeit sich erheblich verändert. So können z. B. in erheblichem
Umfang Silberchlorid enthaltende Negativpapiere bei einer Belichtungszeit von
40 ms ein Gamma von 3,2, bei einer Sekunde jedoch ein Gamma von 3,7 haben.
Da andererseits die Empfindlichkeit dieser modernen Papiere allgemein sehr
hoch liegt und die Lichtleistung der Lampenhäuser bei modernen Kopiergeräten
auch bei relativ weichem Kopierlicht sehr groß ist, gibt es einen wachsenden An
teil von knapp belichteten Negativen, bei denen die Kopierlichtintensität reduziert
werden muß, um nicht mit den Belichtungszeiten unter eine durch mechanische
Verschlüsse nicht mehr beherrschbare Mindestbelichtungszeit abzusinken.
Daraus ergibt sich die Möglichkeit, ohne wesentliche Reduzierung der Kopier
leistung über die Gesamtheit der Negative hinweg über die Steuerung der Be
leuchtungsintensität an den Vorlagen die Kopierbelichtungszeit so zu steuern,
daß das Kopiermaterial in etwa die für die jeweilige Vorlage gewünschte Grada
tion aufweist. Dazu ist natürlich ein Lampenhaus mit sehr hoher Lichtleistung und
ein hoher Dynamikumfang in der Beleuchtungsstärke der Vorlage erforderlich.
Diese Möglichkeit besteht bereits in eingeschränktem Umfang für derzeit auf dem
Markt befindliche Kopiermaterialien. Es ist jedoch ohne weiteres möglich, spe
zielle Papiere zu entwickeln, die einen größeren Gradations-Schwarzschild-Effekt
aufweisen, um alle Bedürfnisse beim Kopieren von harten und weichen Vorlagen
über diese Möglichkeit zur Gradationssteuerung abzudecken oder Papiere, deren
Gradation mit steigender Belichtungszeit abfällt.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteran
sprüchen, insbesondere auf Vorrichtungen zur Durchführung des Verfahrens im
Zusammenhang mit der Beschreibung eines Ausführungsbeispiels. Dieses wird
anhand der Zeichnung erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Schwärzungskurve eines Kopierpapiers für Kopien von Negativen,
Fig. 2 den Gradationsverlauf eines Silberchlorid-Papiers bei Belichtungs
zeiten zwischen 0,03 und 10 Sek.,
Fig. 3 den Gradationsverlauf eines für Hochleistungsprinter optimierten Papiers
Fig. 4 den Empfindlichkeits-Schwarzschild-Effekt des Papiers nach Fig. 2 bei
Belichtungszeiten zwischen 0,03 und 10 Sek.,
Fig. 5 einen schematischen Aufbau eines Kopiergerätes zur Gradationssteuerung
eines Kopiermaterials mit einem γ-Verlauf nach Fig. 2,
Fig. 6 eine Lichtschwächungseinrichtung gemäß einer Ansicht längs der Schnitt
linie VI-VI in Fig. 5 und
Fig. 7 ein Prinzipschaltbild zum Ablauf eines Kopiervorgangs nach der beanspruch
ten Erfindung.
In Fig. 1 ist mit 1 eine Schwärzungskurve eines fotografischen Schwarz/Weiß-Materials
in einem Diagramm dargestellt, auf dessen Abszisse die Lichtmengen,
errechnet als Produkt von Intensität x wirksamer Zeit im logarithmischen Maßstab
und auf der Ordinate die Dichtewerte von 0-3, d. h. ebenfalls ein logarithmisches
Maß aufgetragen sind. Die Kurve 1 hat eine im wesentlichen S-förmige Gestalt und
nach Normung wird als Gradation jeweils die Steigung einer Verbindungsgeraden
zwischen zwei Punkten auf dieser Kurve beschrieben, deren unterer Punkt auf der
Kurve um 0,1 über der minimalen Dichte Dmin liegt, der obere Punkt 1,5 Dichtewerte
darüber. Zur Errechnung dieser Steigung wird der Quotient zwischen 1,5 und der
Strecke zwischen den beiden Fußpunkten ΔLgH gebildet. Für ein Farbkopiermaterial
hat dann jede einzelne Farbschicht eine solche Kurve, die nach Möglichkeit ähnlich
verlaufen soll.
Diese Steigung der Geraden ist jedoch nun nicht bei allen Belichtungszeiten kon
stant, sondern unterliegt gemäß Fig. 2 einer deutlichen Abhängigkeit von der Belich
tungszeit. Entsprechend den unterschiedlichen Ausgangswerten der verschiedenen
Schichten des Farbkopiermaterials liegen die drei Kurvenzüge 2, 3 und 4 für die
Gamma-Werte der drei Farbschichten in unterschiedlicher Höhe, sind jedoch im
wesentlichen parallel. Zwischen dem unteren Grenzwert der Belichtungszeit für ein
schnelles Kopiergerät bei 30 ms und der sicher als obere Grenze für eine rationelle
Kopierarbeit geltenden Zeit von 10 Sek. verändern sich die Gamma-Werte ganz
erheblich. So steigt die untere Kurve 2 von etwa 0,285 bei 0,03 Sek. auf etwa 0,345
bei 10 Sek. Die Kurven 3 und 4 steigen prozentual um etwa gleiche Beträge.
Je nach Auslegung des Schichtaufbaus und der verwendeten Silberhalogenid
emulsionen lassen sich auch Kopiermaterialien mit über die Zeitverlängerung stärker
steigendem oder deutlich abfallendem Gradationsverlauf herstellen. Am besten legt
man die Gradation für die Mehrzahl der Vorlagen mit durchschnittlichem Dichteum
fang in den Bereich der mittelkurzen Zeiten von etwa 100 ms, weil dann die Kopier
leistung am wenigstens beeinträchtigt wird.
Der Gradationsverlauf über der Belichtungszeit T für ein für Hochleistungsprinter
optimiertes Kopiermaterial verläuft dabei nach der rein qualitativ gezeichneten
Kurve γa gemäß Fig. 3. Diese sinkt zwischen den Belichtungszeitwerten von 10 ms
bis 500 ms von etwa γ10 ms = 3,5 auf γ500 ms = 2,5 ab, d. h. um etwa 1.
Bei den erfahrungsgemäß erwünschten niedrigen γ-Werten für harte Blitzaufnahmen
oder kontrastreiche besonnte Motive (z. B. Wasserwellen, Blätter, Wiese) mit
regelmäßig hoher Dichte und hohen γ-Werten für unterbelichtete Negative ergibt
sich eine besonders günstige Wirkung:
Die längere Kopierzeit für niedrige γ-Werte ist bei diesen Vorlagen ohnedies erfor derlich wegen der hohen Vorlagendichte und die kurze Belichtungszeiten erfordern den hohen γ-Werte sind erwünscht für dünne Vorlagen, die kurze Belichtungszeiten bedingen. Die Spanne der Kopierzeiten wird dadurch nicht unnötig ausgeweitet.
Die längere Kopierzeit für niedrige γ-Werte ist bei diesen Vorlagen ohnedies erfor derlich wegen der hohen Vorlagendichte und die kurze Belichtungszeiten erfordern den hohen γ-Werte sind erwünscht für dünne Vorlagen, die kurze Belichtungszeiten bedingen. Die Spanne der Kopierzeiten wird dadurch nicht unnötig ausgeweitet.
Falls Emulsionsgesichtspunkte einen solchen abfallenden Kurvenverlauf nicht
begünstigen, ist auch ein Kopiermaterial mit einer umgekehrt von 10 ms bis 500 ms
von γ = 2,5 auf γ = 3,5 ansteigenden Gradationskurve γb in Fig. 3 noch immer
vorteilhaft.
In Fig. 4 sind zur Ergänzung noch Kurven 5, 6 und 7 dargestellt, die den relativen
Empfindlichkeitsverlauf der drei Farbschichten in dem Zeitbereich von 0,03 Sek. bis
10 Sek., den sogenannten Empfindlichkeits-Schwarzschild-Effekt der drei Farb
schichten darstellen. Die Kenntnis dieser Werte ist erforderlich zur Anpassung der
Kopierlichtmengen in den Farben an die jeweils aufgrund des Gradationsbedarfs
gewählte Kopierzeit T. Die drei Kurven haben wegen der Neutralstellung einen
gemeinsamen Ausgangspunkt bei 0,03 Sek. und verlaufen bis zu 10 Sek. im we
sentlichen abfallend.
In Fig. 5 ist ein Kopiergerät zur Herstellung von Kopien mittels eines Kopiermaterials
mit Gradationsverlauf gemäß Fig. 2 beschrieben. Ein Film 25 mit negativen Kopier
vorlagen durchläuft eine Filmbahn 8 mit einer schlitzförmigen, quer zur Transport
richtung gemäß Pfeil 10 verlaufenden Öffnung 8a für die Abtastung der Dichtewerte,
über eine Speicherschlaufe 8b mit einer senkrecht zur Filmebene beweglichen Rolle
und ein Kopierfenster 8c zu Transportwalzen 9, die für einen längengesteuerten
Filmtransport in Richtung des Pfeiles 10 Sorge tragen.
Unter der Öffnung 8a sind zur bereichsweisen Erfassung der Dichtewerte der
Kopiervorlagen im Film 25 angeordnet eine Lichtquelle 11 mit einem Reflektor und
einer Sammellinse, die für eine gleichmäßige Ausleuchtung mit weißem Licht der
Öffnung 8a über die Filmbreite hinweg sorgt. Der ausgeleuchtete, spaltförmige
Bereich des Films 25 wird durch eine Abbildungseinrichtung 12, insbesondere eine
Zeile von Lichtleitfasern abgebildet auf eine Fotodiodenzeile 13, genauer gesagt drei
Fotodiodenzeilen 13a, 13b und 13c gemäß Fig. 7, die durch entsprechende Farbfil
ter jeweils für eine der drei Grundfarben sensibilisiert sind. Jede der drei Diodenzei
len liefert an einen Speicher in einem Belichtungsrechner 14 z. B. die Meßwerte von
10 Bereichen pro Zeile, wobei die Bereiche durch entsprechende Festlegung der
Diodenzeilenbreite etwa quadratisch sind. Die drei in den verschiedenen Farben
sensibilisierten Diodenzeilen 13a, 13b, und 13c sind um wenigstens eine Bereichs
länge gegeneinander versetzt, so daß jede Zeile entsprechend der Filterung die
Dichtewerte für die Bereiche in der betreffenden Farbe liefert. Der Versatz der
Diodenzeilen untereinander und der entsprechende zeitliche Versatz des Eingangs
der Dichtewerte bei dem Belichtungsrechner 14 wird über eine Meßeinrichtung für
den Filmtransport kompensiert, so daß die zeitlich versetzt einlaufenden Farb
dichtewerte eines Bereichs in dem Speicher des Belichtungsrechners 14 wieder
zusammengeführt werden. Im einzelnen ist diese Abtasteinrichtung nach der Lehre
der europäischen Patentschrift 518 104 (A -G 5805) aufgebaut. Die Funktion des
Belichtungsrechners wird im folgenden anhand der Fig. 7 erläutert.
Für den Kopiervorgang enthält das Gerät eine Kopierlichtquelle 30 mit einem ent
sprechenden Reflektor, deren Licht längs der optischen Achse des Gerätes nach
unten gerichtet ist. In Richtung dieses Strahlengangs sind zunächst teilweise in den
Strahlengang einschiebbare, subtraktive Farbfilter maximaler Dichte 18a, 18b und
18c angeordnet, die als wenigstens zwei Teilfilter über entsprechende Stell
motore 17a, 17b, 17c gegenläufig mehr oder weniger weit in den Strahlengang
einführbar sind und damit diesen anfärben. Die Stellmotore 17 werden von dem
Belichtungsrechner 14 angesteuert.
Unterhalb der drei Farbfilter 18 ist eine erste Lichtschwächungseinrichtung 20, 21
angeordnet, die gemäß Fig. 5 aus einer drehbaren Scheibe 20 und einem entspre
chenden Steuermotor 21 besteht. Die Achse des Motors ist seitlich neben der
optischen Achse derart angeordnet, daß Lichtdurchtrittsöffnungen unterschiedlicher
Größe 20a, 20b, 20c und 20d in der Scheibe 20 durch den Motor jeweils in den
Strahlengang eingebracht werden. Die vollfläche Öffnung 20a bewirkt dabei gar
keine Lichtschwächung, die Öffnungen 20b etwa eine Lichtschwächung gegenüber
der Öffnung 20a um 50%, die Öffnungen 20c nochmals um den Faktor 0,5 und
ebenso die Öffnungen 20d. Die Vorgabe, welche der Durchtrittsöffnungen für eine
bestimmte Vorlage in die wirksame Position zu bringen sind, kommt dabei von dem
Belichtungsrechner 14. Die Abstufungen in der Größe der Durchtrittsöffnungen
zueinander können dabei auch je nach den Bedürfnissen noch anders gewählt
werden.
Unterhalb der Lichtschwächungseinrichtung 20 ist ein Mischschacht 19 vorgesehen,
in dem die Ungleichmäßigkeiten in der Lichtverteilung - hervorgerufen durch die
eingefahrenen subtraktiven Filter 18a, 18b, 18c und die Öffnungen der Sieb
blende 20b, 20c, 20d - bis zum Auftreffen des Lichtes auf die Vorlage im Kopier
fenster 8c ausgeglichen werden.
Unterhalb des Kopierfensters 8c sind übereinander angeordnet eine verstellbare
Irisblende 22 mit einem zugehörigen Stellmotor 23, der durch den Rechner 14
gesteuert ist, ein Objektiv 24, das im Belichtungsfenster 8c stehende Vorlagen auf
ein Kopiermaterialband 31 abbildet und ein Verschlußaggregat 15, das durch einen
Elektromagneten 16 gesteuert ist.
Das Zusammenwirken der verschiedenen Funktionsgruppen des Belichtungsrech
ners 14 und sein Einfluß auf die verschiedenen Stellglieder in dem Gerät gemäß
Fig. 5 ist in dem Prinzipschaltbild nach Fig. 7 dargestellt. Über dem Film 25 liegen in
Filmtransportrichtung hintereinander und quer zur Filmlängsrichtung die durch
entsprechende Farbfilter gefilterten Diodenzeilen 13a, 13b und 13c. Deren Aus
gangssignale werden einmal einer Rechenschaltung 26 zur Ermittlung der Kopier
lichtmengen HR, HG, HB in den drei Farben zugeführt. Parallel dazu gehen diese
Meßsignale an eine weitere Rechenschaltung 27 zur automatischen Ermittlung der
für die einzelnen Vorlagen gewünschten Gradation des Kopiermaterials.
Grundlage für die Analyse des Aufnahmegegenstandes ist die bereichsweise Mes
sung und die Verteilung der Dichtewerte. Eine erste und einfachst zu ermittelnde
Größe ist der Dichteumfang, d. h. die Differenz zwischen maximaler und minimaler
Dichte. Verfeinerte Analysen erkennen stark unterbelichtete Vorlagen an der allge
mein geringen Dichte. Hier ist eine steile Gradation notwendig. Bei Vorlagen mit
großen Bereichen stark unterschiedlicher Dichte kann auf Gegenlichtaufnahmen
geschlossen werden, die in der Regel eine flachere Gradation benötigen. Dasselbe
gilt für Blitzaufnahmen. Aussagen über den Vorlagencharakter und die geforderte
Gradation sind möglich durch Vergleich der ermittelten Dichtewertverteilung mit
solchen bekannter Gegenstände und Anwendung dafür geeigneter Gradation bei
Übereinstimmung.
Aufgrund der Information über den Gradationsverlauf über der Belichtungszeit
gemäß Fig. 2 wird die sich aus der Gradation ergebende Kopierbelichtungszeit T
ermittelt und einer weiteren Rechenschaltung 28 zugeführt, der andererseits von
dem Belichtungsmengenrechner 26 die Kopierlichtmengendaten in den drei Far
ben HR, HG und HB zugeführt werden. Ferner erhält diese Rechenschaltung 28 die
Information über den Verlauf der Empfindlichkeit in den drei Schichten über der
Belichtungszeit gemäß Fig. 4. Aus der vorgegebenen Belichtungszeit, den vom
Rechner 26 gelieferten Kopierlichtmengen und dem Schwarzschildkoeffizienten der
Empfindlichkeit errechnet die Schaltung 28 nun für jede der drei Farben die erforder
liche Beleuchtungsintensität für die Kopiervorlage IR, IG, IB Aufgrund dieser Farbin
tensitätswerte erfolgt die Ansteuerung der Anfärbefilter 18a, 18b, 18c im Strahlen
gang über die Stellmotoren 17a, 17b und 17c. Am Ende dieses Einstellvorgangs
sind in dem Beleuchtungslicht für die Kopiervorlage die drei Farben jeweils mit
einem solchen Anteil vertreten, daß sich drei gleichlange Belichtungszeiten in den
drei Farben ergeben. Diese sind allerdings kürzer als die vom Rechner 27a vorge
gebene einheitliche Belichtungszeit T. Durch die Rechenschaltung 29, der von der
Schaltung 28 die drei errechneten Intensitätswerte zugeführt werden, wird dann
noch die erforderliche Lichtschwächung bzw. die Gesamtintensität des Beleuch
tungslichtes ermittelt und eingestellt, in groben Stufen durch die Siebblende 20 über
den Stellmotor 21 und die Feineinstellung durch die Irisblende 22 über den Stell
motor 23.
Die geforderte Abschwächung der Lichtintensität an der Vorlage kann aber auch mit
nur einem der Aggregate 20/21 oder 22/23 erfolgen, wenn die subtraktiven Farbfilter
rechnergesteuert weiter als für den Farbabgleich erforderlich in den Strahlengang
eingefahren werden.
Durch Öffnen und Schließen des Verschlusses 15 über seinen Steuermagnet 16
wird schließlich die für die jeweilige Gradation erforderliche Belichtungszeit T einge
halten.
In dem Rechner 26 läuft für die Berechnung der Kopierlichtmengen in den drei
Farben zweimäßigerweise jeweils ein Ganzfilm-Auswertungsprogramm ab gemäß
der Lehre der Deutschen Patentschrift 28 40 287 (A-G 2136). Die Meßwerte bzw.
deren Auswertungsdaten können dabei sukzessive in einem Speicherteil der Re
chenschaltung 26 abgelegt werden. Praktisch im gleichen Rhythmus kann die
Festlegung der Kopierbelichtungszeit durch die Rechenschaltung 27 erfolgen und
jeweils mit den gemessenen Dichtewerten abgespeichert werden. Nach Vorliegen
der Dichtewerte in den Bereichen aller Vorlagen dieses Filmes erfolgt dann die
Berechnung der Kopierlichtmengen HR, HG und HB entsprechend der Lehre der
Deutschen Patentschrift 28 40 287.
Durch die geschilderte Abfolge der Auswertevorgänge wird also zunächst nach dem
Dichteumfang der Kopiervorlage und dem Gradationsverlauf über der Belichtungs
zeit die jeweils zutreffende Gesamtbelichtungszeit T festgelegt, parallel dazu die
erforderliche Kopierlichtmenge in den drei Farben für die betreffende Vorlage nach
der Lehre des Deutschen Patents 28 40 287 ermittelt, aus der Gesamtbelichtungs
zeit und den drei Kopierlichtmengen in den Farben, das Verhältnis der Farbanteile in
dem Kopierlicht über die Filter 18a, 18b, 18c eingesteuert und schließlich die end
gültig erforderliche Intensität des angefärbten Kopierlichts zur Erzielung der vorge
gebenen Belichtungszeit zunächst grob über die Siebblende 21 und dann fein über
die Irisblende 23 eingestellt. Nach der Einstellung der geforderten Intensität kann
durch Betätigung des Magnets 16 zunächst der Verschluß geöffnet und nach
Verstreichen der Belichtungszeit T wieder geschlossen werden.
Durch den beschriebenen Ablauf des Einstellvorgangs wird entsprechend dem
Dichteumfang jeder einzelnen Vorlage eine genau angepaßte Gradation des Ko
piermaterials eingestellt. Es besteht jedoch auch die Möglichkeit, für einen be
stimmten mittleren Bereich des Dichteumfangs von Vorlagen von einer mittleren
Gradation auszugehen und nur bei einem Dichteumfang der Vorlagen von z. B.
mehr als 1,8 die Belichtungszeit zu verkürzen oder bei weniger als 0,8 die Belich
tungszeiten zu verlängern, um bei einem Material gemäß Fig. 2 zu einer flacheren
bzw. steileren Gradation des Kopiermaterials zu gelangen.
Beim Farbkopieren tritt abweichend von SW das Problem auf, daß jeder Farb
auszug der Vorlagen einen eigenen Dichteumfang hat und das Kopiermaterial für
jede Farbschicht einen eigenen γ-Verlauf über die Belichtungszeit. Zum einen gibt
es die Möglichkeit, zur Gradationssteuerung nur den Graudichteumfang der Vor
lage und einen mittleren γ-Verlauf des Kopiermaterials heranzuziehen. Es kann
aber auch der Farbauszug der Vorlage mit dem größten Dichteumfang ausge
wählt und die Gradationssteuerung entsprechend dem γ-Verlauf der betreffenden
Farbschicht mit einer einzigen Belichtungszeit durchgeführt werden oder es kann
für jede einzelne Farbbelichtung Dichteumfang und γ-Verlauf dieser Farbschicht
für drei einzeln zeitgesteuerte Farbbelichtungen ausgewertet werden.
Der γ-Verlauf über der Belichtungszeit kann schließlich nach Herstellerangaben
zum Papier in den Speicher der Rechnereinrichtung 27 oder durch Reihen von
Testkopien mit unterschiedlichen Belichtungszeiten auf dem Kopiergerät selbst
ermittelt werden.
Claims (12)
1. Verfahren zum Kopieren fotografischer Vorlagen mit unterschiedlichem
Dichteumfang auf ein fotografisches Kopiermaterial, dadurch gekenn
zeichnet, daß zur Anpassung der Gradation des Kopiermaterials an die
Anforderungen der Vorlage ein Kopiermaterial verwendet wird, das einen
deutlichen Gradations-Schwarzschild-Effekt aufweist und daß die Be
leuchtungsintensität der Vorlage beim Kopieren so gesteuert wird, daß
über die dementsprechend veränderte Kopierzeit T die Gradation des
Kopiermaterials an den jeweiligen Vorlagencharakter angepaßt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bestimmung
des Vorlagencharakters und der dafür erforderlichen Kopiermaterialgrada
tion automatisch aufgrund einer bereichsweisen Abtastung der Vorlage und
eines Vergleichs der gemessenen Dichtewertverteilungen mit Dichtewert
verteilungen bekannter Aufnahmegegenstände durchgeführt wird, insbe
sondere aufgrund eines Vergleichs des Dichteumfangs der gemessenen
Vorlage mit dem bekannter Aufnahmegegenstände.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Be
rechnung der Beleuchtungsintensität für die jeweilige Vorlage aus der be
rechneten Kopierlichtmenge und der gewünschten Kopierzeit T der
Schwarzschild-Effekt der Empfindlichkeit des Kopiermaterials zusätzlich
berücksichtigt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß
bei der Steuerung der Gradation von Farbkopiermaterialien der Grada
tionsverlauf der verschiedenen Farbschichten über der Belichtungszeit
getrennt ermittelt und für die Berechnung der Belichtungszeit die Grau
dichtewerte ΔD und ein gemittelter Verlauf der Gradationskurven heran
gezogen werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß
beim Farbkopieren der Dichteumfang für jede Vorlage und für jede von
deren Farbauszügen getrennt bestimmt wird, daß der Farbauszug mit
dem größten Dichteumfang ausgewählt wird und die Gesamtbelichtungs
zeit einheitlich entsprechend der gewünschten Gradation für diesen Farb
auszug mit dem größten Dichteumfang festgelegt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß
beim Farbkopieren der Dichteumfang jedes Farbauszugs bestimmt und für
jede Farbbelichtung eine eigene Belichtungszeit entsprechend der für den
jeweiligen Dichteumfang aufgrund des Gradationsverlaufs über der Belich
tungszeit T festgesetzt und diese Belichtungen zeitlich nacheinander
durchgeführt oder bei Weißlichtkopieren durch völliges Einschwenken der
subtraktiven Filter in den Strahlengang zu der Dauer der jeweiligen Farb
belichtungszeiten entsprechenden Zeitpunkten beendet werden.
7. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Gradationssteuerung nur bei sehr flauen und sehr har
ten Vorlagen z. B. mit einem Dichteumfang 1,8 < ΔD < 0,8 durchgeführt
wird.
8. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, wobei
eine Einreichung zur bereichsweisen Dichtemessung (11, 12, 13) vorge
sehen ist und eine Recheneinrichtung (27) zur Ermittlung des Dichteum
fangs oder der Belichtungsart der Vorlage, dadurch gekennzeichnet, daß
eine weitere Recheneinrichtung (27) vorgesehen ist zur Ermittlung der er
forderlichen Gradation aus den Vorlagedichtewerten und der für diese
Gradation maßgeblichen Belichtungszeit T und eine weitere Vorrich
tung (28) zur Ermittlung der für diese Belichtungszeit T aus der aus den
Vorlagedichtewerten errechneten Kopierlichtmengen HR, HG, HB sich er
gebenden Kopierlichtintensitäten IR, IG, IB vorgesehen ist und daß im
Strahlengang des Kopiergeräts eine Intensitätssteuervorrichtung (20, 21;
22, 23) angeordnet ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß zur Ab
stimmung der Farbbelichtungszeiten beim Farbkopieren teilweise in den
Beleuchtungsstrahlengang führbare, subtraktive Farbfilter (18a, 18b, 18c)
vorgesehen sind, deren Einstellglieder, insbesondere Schrittmotore (17a,
17b, 17c) von dem Belichtungsrechner (28b) gesteuert sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
γ-Schwarzschildwerte entsprechend Herstellerangabe oder Auswertung
von Testkopierreihen in einer LUT (Look Up Table) abgelegt sind.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8-10, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Intensitätssteuerung des Kopierlichtes mehrere hintereinander
angeordnete Steuervorrichtungen, insbesondere eine Siebblendenan
ordnung (20, 21) und eine motorgesteuerte Irisblende (22, 23) vorgesehen
sind.
12. Kopiermaterial zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, da
durch gekennzeichnet, daß die lichtempfindliche Silberhalogenidemulsion
und die anderen Schichtbestandteile im Kopiermaterial so beschaffen
sind, daß das Kopiermaterial, wenn es gemäß dem Stand der Technik be
lichtet und entwickelt wurde, im Belichtungszeitbereich zwischen 10 und
500 ms in der Gradation von γ = 3,5 auf γ = 2,5 vorzugsweise abfällt.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19536584A DE19536584A1 (de) | 1995-09-29 | 1995-09-29 | Verfahren und Vorrichtung zum Kopieren fotografischer Vorlagen |
US08/700,658 US5943120A (en) | 1995-09-29 | 1996-08-09 | Method and apparatus for making photographic prints from negatives |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19536584A DE19536584A1 (de) | 1995-09-29 | 1995-09-29 | Verfahren und Vorrichtung zum Kopieren fotografischer Vorlagen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19536584A1 true DE19536584A1 (de) | 1997-04-10 |
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ID=7773750
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19536584A Withdrawn DE19536584A1 (de) | 1995-09-29 | 1995-09-29 | Verfahren und Vorrichtung zum Kopieren fotografischer Vorlagen |
Country Status (2)
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DE (1) | DE19536584A1 (de) |
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