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Verfahren zwn Herstellen von Wandelementen aus Kalksandsteinen Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von Wandelementen aus Kalksandsteinen.
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Kalksandsteine werden im allgemeinen in kleinen Abmessungen, dem sogenannten
Bundesformat, hergestellt. In letzter Zeit sind auch größere Steinformate in der
Größe 2DF und 3DF auf den Markt gelangt, die aufgrund ihres günstigen Gewichtes
und ihrer Kalksandsteinen eigenen Maßhaltigkeit Eingang in die praxis gefunden haben.
Größere Formate wie 5DF und lODF konnten sich jedoch nicht durchsetzen, da sie wegen
ihres hohen Gewichtes schlecht zu vermauern sind, obwohl sie sich in ihren Abmessungen
den üblichen Mauerwerksnormen anpassen.
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Um die im Verhältnis zu einem Fabrikarbeiter bei vollautomatisierter
Produktion geringe Arbeitsproduktivität des Maurers zu erhöhen, hat man drei Steine
des Formats lODF mit
Hilfe eines kleinen Kranes auf das zu erstellende
Mauerwerk gehoben und gleichzeitig vermauert. Man hat auch Steine der Abmessungen
37,5 x 30,0 x 23,8 cm3 oben und unten plan gefräst um sie ohne Lagerfuge versetzen
zu können. Alle diese bekannten Verfahren haben sich aus Kostengründen und wegen
arbeitsphysiologischen ftücksichten nicht durchsetzen können.
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Die im Wohn- und Industriebau sich allmählich durchsetzende Verwendung
vorgefertig-ter geschoßhoher Wände aus Beton oder Holz ermöglicht jedoch keine individuelle
Planungsmöglichkeit und erfordert im übrigen kostspielige Vorrichtungen, aie nur
bei einer Massenfertigung derartiger Wandelemente rationell ist.
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Durch die Erfindung soll ein neuer Weg aufgezeigt werden, um auf besonders
wirtschaftlich. Weise ohne große Investitionen im Kalksandsteinwerk und auf der
Baustelle Wandelemente aus Kalksandsteinen und ähnlichen Baus-toffen herzustellen
und auf der Baustelle zu versetzen.
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Gemäß der Erfindung werden mehrere Kalksandstein-Formlinge mit Mörtel
zu einem Wandelement zusammengefügt, das anschließend durch Dampf gehärtet wird.
Im Gegensatz zu dem bisher üblichen Vermauern der bereits hydrothermal gehärteten
Kalksandsteine auf der Baustelle werden nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren
gepreßte Kalksandsteinformlinge vor dem IIärten mit Mörtel zu Wandelementen zusammengefügt,
die anschlieren in gleicher Welse wie die Kalksandsteine in einem Hcrtekessel mit
Dampf hydrothermal gehärtet werden. Die Rohlinse werden also gleichzeitig mit dem
Mörtel zu einem homogenen Block gehärtet, der als großformatiges Bauelement auf
der Baustelle verarbeitet wird. Zweckmäßig hat das auf diese Weise erzeugte Wandeleinellt
dle Abmessungen von
1/3 Geschoßhöhe ode für Keller von 1/2 Geschoßhöhe. Hierdurch wird eine wesentlich
höhere Arbeitsproduktivität erreicht als bei Verwendung einzelner Steine. Trotzdem
wird eine vielseitige Verwendung dieser Wandelemente sowie eine bei der @ekannten
@roßtafelbauweise nicht mögliche individuelle Planungsmöglichkeit gewährleistet.
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Ijr zum Zusammenfügen der einzelnen Kalksandstein-Formlinqe verwendete
Mörtel besteht vorzugsweise aus dem gleichen @@ustoff wie die Kalksandsteine und
entsprechendem Wasserzusatz, so d der Mörtel beim Härtevorgang sich besonders innig
und fugenlos zu einem homogenen Block mit den einzelnen Formlingen verbindet. Das
in dieser Weise hergestellte Wandelement hat daher eine hohe Festigkeit.
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Die einzelnen Kalksandstein-Formlinge werden in der üblichen Weise
auf dem sogenannten Härtewagen gestapelt in den Härtekessel
gebracht,
der im allgemeinen einen Durchmesser von etwa 2 m hat. Da die Formlinge vor dem
Härten nur eine geringe FestiÓkeit haben, können selbst kleine Unebenheiten der
Ladefläche des Härtewagens zu einem Bruch der Formlinge führen. Dies wird nach einem
weiteren Merkmal der Erfindung dadurch mit Sicherheit vermieden, daß vor dem Beladen
des Härtewagens mit den Formlingen auf die Ladefläche eine dünne Mörtel schicht
aufgebracht wird, die alle Unebenheiten der Ladefläche, sowie auch etwaige Unebenheiten
der Formlinge ausgleicht, so daß diese vor jeder Beschädigung sicher geschützt sind.
Nach dem Aufbringen der ersten Schicht Formlinge
übrigen Lagerfugen entweder von Hand oder mit einer Mörtelspritze oder in anderer
üblicher Weise aufgebracht.
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Es empfi sich, auch an der Oberseite des Wandelements eine Mörtelschicht
aufzubringen und diese zum Beispiel mit einer Schablone abzuziehen, wodurch die
Toleranzen der Kalksandsteinformlinj)Bausgeglichen und Wandelemente von genau gleicher
Höhe hergestellt werden. Zweckmäßig wird dieser obere Mörtelauftrag noch aufgerauht,
um spater eine gute Haftung der Lagerfugen zwischen den einzelnen Wandelementen
zu erreichen.
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Zweckmäßig erhalten die einzelnen Formlinge durch entsprechende Ausbildung
der Formplatten in der Presse Riefen zur Erzielung
einer guten Haftung
des Mörtels. Auch die Oberfläche der einzelnen Formlinge wird durch entsprechende
Ausbildung der Holmplatte mit Riefen versehen, während die Formlinge bei Herstellung
der üblichen Kalksandsteine eine glatte Oberfläche haben mußten, La.1 den bei unebener
Fläche unvermeidlichen Bruch der Formlinge zu vermeiden.
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Die aus der Presse kommenden Formlinge werden in üblicher Welse mittels
einer elektrisch-mechanischen Vorrichtung von einem Förderband, z.B. einem Stahlband,
genommen und auf dem Härtewagen abgesetzt, wobei sie in der beschriebenen Weise
unter aufbringen von Mörtel in die Lagerfugen übereinandergeschichtet werden, wobei
die Stoßfugen übereinanderzuliegen kommen. Will man die Formlinge im Verband übereinanderschichten,
so müssen besondere Vorkehrungen getroffen werden, um eine Itißbildung in dem über
einer Stoßfuge liegenden Form-@ing zu verhindern, die wegen der unterschiedlichen
Höhe der Formlinge leicht auftritt. Diese Schwierigkeiten werden bereits durch die
in die Lagerfugen aufgebrachten Mörtel schichten verhindert, so daß auch ein automatisches
Versetzen der Formlinge auf Verband möglich ist. An den Enden des Stapels ergeben
sich dann Verzahnungen in der Tiefe eines halben Steines. Diese Vertiefungen konnen
mit halbierten, bereits hydrothermal gehärteten Steinen von Hand ausgefüllt werden,
damit das Wandelement auch an den Kopfseiten glatte
Flächen erhält.
Um diese zusätzliche Arbeit aes Ausfüllens der Verzannungen an den Kopfseiten zu
ersparen, empfielt es sich, dem Wandelement durch zusätzliche Verbindungselemente
eine erhöh-te Festigkeit zu geben, so naß die Formlinge Fuge auf Fuge liegen können,
was aie Herstellung der Wandelemente erheblich vereinfacht. Zu diesem Zweck konnen
in die Lagerfugen zur Aufnahme von Biege Zug- und Scherspannungen Eisenanker eingelegt
werden, die aus durchgehenden @undeisen oder cLuch aus sogenannten Ividuerwerksverbindern
oestehen können.
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Diese Verbindungselemente werden schon bei dem Aufeinanderstapeln
der einzelnen tagen cter Formlinge in die Lagerfugen
gebracht und # werden/durch den hydrothermalen Härtevorgang oesonders fest und innig
mit den formlingen verbunden.
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Es konnen auch in die Stoßfugen oder in Hohlraume @er Form-
linge sowie beim Versetzen auf Verband in
Fugen Rundeisen geringen Durchmessers eingebracht und eingemörtelt werden, um als
Hilfsmittel beim Transport zu dienen. Diese Rundeisen geringen Durchmessers werden
zweckmäßig an ihren aus dem Wandelement herausragenden Enden abgebogen, um in die
Stoßfuge an der Baustelle hineinzuragen, so daß nach dem Abbinden der Stoßfugen
diese Eisen eine zusätzliche Verbindung der Wandelemente miteinander bilden.
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Um eine möglichst gute Wärmedämmung sowie ein möglichst geringes
Raumgewicht
der Wandelemente zu erreichen empfielt es sich, in den Formlingen Hohlräume vorzusehen.
Damit diese Hohlräume das Vermauern der Wandelemente auf der Baustelle nicht beeinträchtigen.
wie di.es bei den bisher bekannten Hohl-
steinen durch eindringen des(Mortels in die Hohlräume der
Fall wr,
des Steines zweckmäßig nur kleine Hohlräume vorgesehen, während der Formling in
der @itte große Hohlräume erhält. Wenn der Lagenfugenmörtel, wie beim Vermauern
von Hohlsteinen üblich, nur in seitlichen Streifen aufgetragen wird, kann er nicht
in die großen Hohlraume eIndringen, so da£ das Wandelement bei optimalen Betriebsverhältnissen
Raumgewichte in der Größenordnung von 1,0 bis 1,2 kpXcdm erreichen kann.
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Die mit derartigen Hohlräumen versehenen Formlinge werden kopfseitig
diciit aneinander gesetzt, so daß keine nach außen hin sichtbare StoXfuge entsteht,
wobei die Formlinge in Längsrichtung lurch @ Vergießen der kopfseitig angeordneten
Hohlräume mit Mörtel @@halten werden Der durch das Zusammen-
zweier Formlinge entstandene mittlere Hohlraum wird nicht vergossen und ergibt dadurch
eine gute Wärmedämmung.
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Zweckmäßig wird dieser mittlere Hohlraum, der bei einem Formling halbiert
ist, so ausgebildet, daß er später beim fertigen Mauerwerk zur Aufnahme von Fenstern
oder Eingangstüren oder anderen Bauteilen ohne besondere Befestigung dienen kann.
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Die Erfindung soll im einzelnen an Hand der Zeichnung erläutert werden.
Es zeigen: Fig. 1 die SeItenansicht und Fig. 2 die Vorderansicht eines nach dem
Verfahren gemaß der Erfindung hergestellten Wandelements, Fig. 3 die Unteransicht
eines Hohlstein;
Fig. 4 die Draufsicht auf einen Teil de
aus dem Formling gemaß Fig. 3 gebildeten Wandelements und Fig. 5 die Draufsicht
einer
Wandelement6
Die Figuren 1 und 2 zeigen ein Wandelement, das beispielsweise aus fünf Lagen von
je vier Kalksandsteinen zusammengefügt ist, und zwar sind die einzelnen Kalksandsteine
als Formlinge auf einem nicht gezeichneten Härtewagen aufeinandergeschichtet, wobei
in der beschriebenen Weise unter die unterste Lage der Formlinge eine Mörtelschicht
2 unt'zwischen den einzelnen Lagen eine Mörteischicht 3 zur Ausfüllung der Lagerfugen
angebracht ist. Auf die Oberseite des so gebildeten Wandelementes ist eine Mörtelschicht
4 aufgetragen. Die Stoßfugen 5 der einzelnen Formlinge liegen dicht beieinander,
und sie sind nicht mit Mörtel ausgefüllt,
Dieser Stapel von Formlingen
mit Mörtelschichten wird dann in der beschriebenen Weise mittels des Härtewagens
in den Härtekessel des Sandsteinwerkes geschoben und in gleicher Weise wie die @isherigen
Kalksandsteine hydrothermisch mit Hochdruckdampf gehärtet, wobei die aus dem gleichen
Baustoff wie die Formlinge bestehenden Mörtelschichten sich innig mit diesen zu
einem homogenen Block verbinden. Zur Erhöhung der Festigkeit sind in einzelnen Lagerfugen
Rundeisen 6 eingelassen, die an den Kopfseiten des Wandelements bei 7 rechtwinklig
umgebogen sind.
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Die einzelnen Formlinge können die üblichen Abmessungen eines Kalksandsteins
im Bundesformat haben.
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Für ein insbesondere als Außenmauer bestimmtes Wandelement empfielt
sich die Verwendung des in Fig. 3 dargestellten
Formlinges, der in der Mitte mit zwei großen Hohlräumen # versehen ist, zu dessen
beiden Seiten eine Vielzahl kleiner Hohlräume 9 vorgesehen ist. Die Kopfseiten dieses
Formlings sind mit haibzylindrischen Aussparungen 10 versehen, zwischen denen
eine etwa trapezförmige Ausnehmung 11 liegt, die bei @d##
#fertigen Wandelements zur Aufnahme von Bauelementen wie Fensteif Türen uiiJ dergleichen
dient. Dadurch erhält das fertige Wandelement gemäß Fig. 2 an beiden Kopfseiten
die übereinanderliegenden
Aussparungen 10 für die Stoßfugen und
die dazwischenliegende# Ausnehmung 11 zur Aufnahme der genannten Bauelemente.
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Damit der Mörtel der Lagerfugen nicht in die großen Hohlräume 8 eindringen
kann, ist der Mörtel in den Lagerfugen j nur in Form seitlicher Streifen aufgebracht,
wie aus Fig.'2 ersichtlich ist.
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Fig. 4 zeigt die Ausbildung der Stoßfuge bei
Hohlsteingemäß Fig. 3, wobei nur der durch die beiden halbzylindrischen Ausnehmungen
10 gebildete Hohlraum init Mörtel 12 ausgefüllt wird, in den zur Erhöhung der Festigkeit
Rundeisen 13 eingeDettet sein können. Der mittlere, von den beiden trapezförmigen
Ausnehmungen II gebildete Hohlraum bleibt frei und wird nicht vergossen, um dem
Wandelement eine gute Wärmedämmung zu geben. Die an den Kopfseiten des Wandelements
befindlichen trapezförmigen Ausnehmungen 11 dienen später zur Aufnahme von Fenstern,
Türrahmen oder anderen Bauelementen.
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Fig. 5 zeigt die Ausbildung der Stoßfuge 76 an der Baustelle bei einem
Wandelement, das gemäß Fig. 4 aus Hohlsteinen zusammengefügt ist. Die an den Kopfseiten
jedes Wandelements befindlichen halbzylindrischen Ausnehmungen 10 sind unter
Einbettung
von Mauerwerksverbindern 14 mit Mörtel 15 vergossen, während der mittlere, von den
trapezförmigen Ausnehmungen 11 gebildete Hohlraum wiederum frei bleibt, im Interesse
einer guten Wärmedämmung.
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Die einzelnen Formlinge, die nach dem Härten zusammen mit dem Mörtel
das Wandelement bilden, können statt aus einer Kalksandsteinmasse auch aus ähnlichen
Baustoffen bestehen, beispielsweise zur Verbesserung des Raumgewichts aus Bims-oder
Blähton-Kalksandgemischen hergestellt sein.
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- Patentansprüche -