DE19534170C1 - Rekombinantes Polypeptid basierend auf der Primärsequenz der invarianten Kette mit mindestens einer Primärsequenz von einem spezifischen T-Zellepitop oder eines Proteinderivats und dieses rekombinante Polypeptid kodierende Nukleinsäuren - Google Patents
Rekombinantes Polypeptid basierend auf der Primärsequenz der invarianten Kette mit mindestens einer Primärsequenz von einem spezifischen T-Zellepitop oder eines Proteinderivats und dieses rekombinante Polypeptid kodierende NukleinsäurenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft Nukleinsäuren, die minde
stens eine für ein rekombinantes Polypeptid kodierende
Nukleinsäuresequenz enthalten, wobei das rekombinante Polypep
tid mindestens teilweise die Primärsequenz der invarianten
Kette und mindestens eine Primärsequenz von einem spezifischen
T-Zellepitop oder einem Protein enthält und in Antigen-präsen
tierenden Zellen für eine Bindung des spezifischen
T-Zellepitops an MHC Klasse II-Moleküle in gewünschter Weise
prozessiert wird.
Gegen eine Vielzahl von Pathogenen stehen keine geeigneten
Impfstoffe zur Verfügung. Bei den herkömmlichen Methoden der
Vakzinierung werden abgetötete oder abgeschwächte Erreger als
Impfstoff verwendet. Um unerwünschte Nebenwirkungen oder sogar
einen Krankheitsausbruch zu verhindern, wurde in einzelnen
Fällen versucht, Impfstoffe auf wenige, definierte Antigene zu
beschränken, die mittels molekularbiologischer Methoden in na
hezu reiner Form herstellbar sind und dennoch einen effizien
ten Impfschutz zu gewährleisten (z. B. Hepatitis B-Impfung mit
einem rekombinanten HBsAg ["Hepatitis B surface Antigen"]).
Die bisher im Stand der Technik bekannten Impfstoffe neigen
unter anderem aufgrund der Breite ihrer Immunogenität dazu,
Nebenwirkungen hervorzurufen. Beispielsweise besteht ein ein
zelnes virales oder bakterielles Antigen in der Regel aus meh
reren hundert Aminosäuren, wohingegen T-Zellen nur einen klei
nen Ausschnitt (< 20 Aminosäuren) erkennen.
Um die Spezifität der T-Zellen auszunützen, wurden u. a. Impf
stoffe auf Peptidbasis entwickelt. Peptide weisen jedoch meh
rere Nachteile, wie eine kurze Halbwertszeit, eine nicht vor
hersagbare und unspezifische Verteilung im Organismus, eine
geringe Aufnahme in die Zelle, einen unklaren Prozessierungs
weg, auf. Diese Faktoren führen zwangsläufig dazu, daß vom
physiologischen Gesichtspunkt sehr hohe Konzentrationen an
Peptiden eingesetzt werden müssen, um eine gewünschte Im
munantwort zu erzielen. Dies schränkt selbstverständlich den
Einsatz von Peptiden als spezifische Immuntherapeutika stark
ein.
Antigene werden als Proteinfragmente an der Oberfläche von so
genannten "Antigen-präsentierenden Zellen" präsentiert und von
T-Lymphozyten als Effektorzellen erkannt. Die MHC Klasse I- und
Klasse II-Moleküle fungieren dabei als Peptidrezeptoren in
den Antigen-präsentierenden Zellen. Zur Gewährleistung einer
funktionellen Dichotomie werden die MHC-Moleküle in exakt re
gulierter Weise in bestimmten MHC-Beladungskompartimenten mit
den prozessierten Antigenpeptiden beladen.
MHC-Moleküle sind Vertreter einer polymorphen Genfamilie, die
chromosomal in einer besonderen Region, dem Haupt-Histokompa
tibilitätskomplex ("major histokompatibility complex", "MHC"),
kodiert ist. Die MHC-Moleküle beim Menschen werden als HLA
("human leukocyte antigen")-Moleküle bezeichnet. MHC Klasse
I-Moleküle werden direkt am Ort der Biosynthese mit de novo
translatierten Virus- oder Tumorantigenen, aber auch körperei
genen zytosolischen Proteinfragmenten beladen. Im Gegensatz
dazu werden MHC Klasse IT-Moleküle (nachstehend kurz als "MHC
II-Moleküle" bezeichnet) in zellulären Kompartimenten beladen,
die in Verbindung mit dem extrazellulären Milieu stehen. Beim
Menschen umfassen die MHC II-Moleküle die HLA-DR, HLA-DQ und
HLA-DP Moleküle, die jeweils in verschiedenen genetisch ko
dierten Allelen auftreten. So können beispielsweise bakteri
elle Antigene aus dem extrazellulären Milieu aufgenommen wer
den und nach intrazellulärer Prozessierung in den Antigen-prä
sentierenden Zellen an deren Zelloberfläche präsentiert wer
den.
Zur Gewährleistung einer effektiven Immunüberwachung, ist die
Physiologie der MHC-Moleküle so ausgelegt, daß sie ein mög
lichst breites Spektrum antigener Peptide präsentieren können.
Folglich ist die Kopienzahl eines definierten antigenen Pep
tids an der Zelloberfläche Antigen-präsentierender Zellen sehr
gering (Größenordnung 10² eines definierten antigenen Peptids
bei einer Gesamtpopulation von etwa 10⁵ Peptidrezeptoren).
Dies bedeutet, daß an der Zelloberfläche der Antigen-präsen
tierenden Zellen ein sehr heterogenes Gemisch aus einer Viel
zahl verschiedener, an MHC-Moleküle gebundener, antigener Pep
tide ("Peptidliganden") exponiert ist.
Experimentelle Ansätze zur Herstellung definierter MHC/Peptid-
Komplexe basieren bisher auf der Expression von rekombinanten
MHC Molekülen z. B. im Baculovirus- oder E. coli-Expressions
system. Diese MHC II-Moleküle haben eine leere Bindungsgrube
und können in vitro mit geeigneten Peptiden beladen werden.
Die Beladungseffizienz ist sehr unterschiedlich und lediglich
für in vitro-Untersuchungen anwendbar.
Ein anderer Ansatz geht von rekombinanten MHC II-Molekülen
aus, die, als Fusionsprotein (der β Kette) konstruiert, termi
nal einen gewünschten Liganden über einen flexiblen Linker be
sitzen. Dieser Ligandenabschnitt füllt spontan die Bindungs
grube, so daß in Abhängigkeit vom verwendeten Zelltyp ein mehr
oder weniger großer Anteil von MHC II-Molekülen diesen defi
nierten Peptidliganden trägt. Dieser Ansatz ist limitiert auf
die DNA-Transfektion von Wirtszellen, während eine direkte Ap
plikation auf Proteinebene nicht möglich ist.
Somit liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde,
die Antigenität von Proteinen zu verstärken und/oder die
(intrinsische) Heterogenität der MHC II/antigenes Peptid-Kom
plexe von Antigen-präsentierenden Zellen zu verringern, wobei
u. a. die vorstehend aufgeführten Nachteile der im Stand der
Technik beschriebenen Vakzinierungsverfahren beseitigt werden
sollen. Insbesondere soll ein neues System für eine gerichtete
und hochspezifische Stimulation des Immunsystems durch exakt
definierbare antigene Peptide bereitgestellt werden, um bei
spielsweise die Vakzinierung von Säugern zu verbessern.
Diese Aufgabe wird durch die in den Patentansprüchen gekenn
zeichneten Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung
gelöst. Insbesondere wird in einer ersten erfindungsgemäßen
Ausführungsform eine Nukleinsäure bereitgestellt, die minde
stens eine für ein rekombinantes Polypeptid kodierende Nuk
leinsäuresequenz enthält, wobei das rekombinante Polypeptid
mindestens teilweise die Primärsequenz der invarianten Kette
und mindestens eine Primärsequenz von einem spezifischen
T-Zellepitop, das in den die CLIP-Sequenz umfassenden Bereich
der invarianten Kette eingefügt ist, enthält, und wobei das
rekombinante Polypeptid in Antigen-präsentierenden Zellen der
art prozessiert wird, daß das spezifische T-Zellepitop erzeugt
wird und an MHC II-Moleküle bindet.
In einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform wird eine
Nukleinsäure bereitgestellt, die mindestens eine für ein re
kombinantes Polypeptid kodierende Nukleinsäuresequenz enthält,
wobei das rekombinante Polypeptid mindestens teilweise die
Primärsequenz der invarianten Kette und mindestens eine Pri
märsequenz von einem spezifischen T-Zellepitop enthält, wobei
mindestens eine Aminosäure des die CLIP-Sequenz umfassenden
Bereichs der invarianten Kette deletiert ist und durch das
T-Zellepitop ersetzt ist, und wobei das rekombinante Polypeptid
in Antigen-präsentierenden Zellen derart prozessiert wird, daß
das spezifische T-Zellepitop erzeugt wird und an MHC II-Mole
küle bindet.
Die Begriffe "Nukleinsäure" und "Nukleinsäuresequenz" bedeuten
natürliche oder halbsynthetische oder synthetische oder
modifizierte Nukleinsäuremoleküle aus Desoxyribonukleotiden
und/oder Ribonukleotiden und/oder modifizierten Nukleotiden.
Der Begriff "rekombinantes Polypeptid" bzw. "Hybridprotein"
bezeichnet ein mit molekularbiologischen Techniken hergestell
tes Konstrukt, dem die natürliche DNA des original Genoms bzw.
die natürliche DNA modifiziert mit einer fremden DNA-Sequenz
zugrunde liegt und rekombiniert werden kann, z. B. mit Plasmi
den, und in einem geeigneten Wirtssystem repliziert und expri
miert werden kann.
Der Begriff "T-Zellepitop" bedeutet eine antigene/immunogene
Sequenz eines Proteins, das eine Aktivierung von T-Lymphozyten
bewirkt, und umfaßt erfindungsgemäß die Primärsequenz des
T-Zellepitops oder die Primärsequenz eines (antigenen) Polypep
tids bzw. Proteins bzw. Antigens, das mindestens eine Primär
sequenz eines T-Zellepitops enthält. T-Lymphozyten erkennen
diesen Stimulus mit Hilfe eines T-Zellrezeptors normalerweise
in der Form eines Peptids, das an MHC-Moleküle gebunden ist.
T-Zellepitope können in bestimmten Fällen auch nur eine parti
elle Aktivierung bewirken, wobei eine Entkopplung verschiede
ner mit der T-Zellaktivierung assoziierter Vorgänge stattfin
den kann. Dies kann die Entkopplung der proliferativen oder
zytotoxischen gegenüber der Ausschüttung von einzelnen Media
torstoffen (Lymphokinen) oder deren qualitative oder quantita
tive Zusammensetzung betreffen. Diese Art von Liganden weisen
im Vergleich zu konventionellen T-Zellepitopen geringe Verän
derungen in ihrer Primärsequenz auf (z. B. Substitution von
einzelnen Aminosäuren) und werden in der Literatur als
"veränderte Peptidliganden" ("altered peptide ligands",
"APLs") bezeichnet. Unter experimentellen Bedingungen wird den
APLs ein immuntherapeutisches Potential zugeschrieben.
Eine Ausführungsform der vorliegenden Erfindung bezieht sich
insbesondere auf die Modulation einer Subpopulation von T-Lym
phozyten, die durch die Expression des Merkmals CD4 charakte
risiert ist und die Antigene unter Vermittlung von sogenannten
MHC II-Molekülen erkennt. In der Terminologie werden diese
T-Zellen als "MHC Klasse II-restringiert" bezeichnet. CD4-Lym
phozyten umfassen die wichtigste regulatorische T-Zellpopula
tion, die in eine Vielzahl sogenannter T-zellabhängiger Immun
reaktionen einbezogen sind. Dazu gehören neben physiologischen
Aufgaben wie die Abwehr und Elimination von Pathogenen und
entarteter körpereigener Zellen durch zellvermittelte Immun
reaktionen und Wechselwirkungen zur Bildung hochaffiner Anti
körper durch Immunglobuline produzierender B-Lymphozyten die
Mitbeteiligung bei pathologischen Immunreaktionen wie der Ge
webeabstoßung und organspezifischen Autoimmunerkrankungen wie
der rheumatoiden Arthritis (RA), dem juvenilen Insulin-pflich
tigen Diabetes mellitus (IDDM), der multiplen Sklerose (MS)
und einer Vielzahl anderer Erkrankungen des Menschen, bei
denen eine Immunpathogenese nachgewiesen ist.
Das funktionelle Merkmal "Prozessierung des rekombinanten
Polypeptids in Antigen-präsentierenden Zellen" bedeutet die
intrazelluläre Degradation von antigenen Proteinen in Einhei
ten, die letztendlich assoziiert mit MHC-Molekülen an der
Zelloberfläche präsentiert werden können. Die Prozessierung
von MHC Klasse II restringierten Antigenen findet in distink
ten zellulären Kompartimenten, die als endosomal-lysosomale
Kompartimente oder "class II compartment" oder "class II
loading compartment" bezeichnet werden, statt. Dort sind als
minimale funktionelle Elemente MHC II-Moleküle, invariante
Kette bzw. deren Abbauprodukte, HLA-DM und antigene Peptide
konzentriert. Im allgemeinen werden Proteinasen wie Kathepsin
D und E, die ihr Aktivitätsoptimum bei saurem pH haben, eine
Funktion bei der Antigenprozessierung eingeräumt.
In den erfindungsgemäßen Ausführungsformen enthält das rekom
binante Polypeptid mindestens teilweise die Primärsequenz der
invarianten Kette. Der Begriff invariante Kette (II) bezeich
net ein konserviertes Polypeptid, das beispielsweise mit allen
bisher untersuchten MHC-Klasse II-Allelen und -Isotypen aus
Mensch und Maus assoziiert ist. Die invariante Kette kommt in
vier Isoformen vor, p33, p35, p41 und p43, deren Sequenz au
ßerhalb des MHC-Locus kodiert wird. Ihre regulatorische Funk
tion bei der Antigenprozessierung übt sie durch ihre Assozia
tion im endoplasmatischen Retikulum mit MHC II-Molekülen un
mittelbar nach ihrer Biosynthese aus. Als Chaperonin
(Begleitmolekül) unterstützt sie die Assoziation der MHC
α-und β-Untereinheiten, und im Komplex mit MHC II-Molekülen ver
hindert sie die vorzeitige Beladung oder Bindungsgrube der MHC
II-Moleküle mit Proteinfragmenten. Signalsequenzen der invari
anten Kette führen diesen Komplex in das "class II loading
compartment". Nach stufenweiser Degradation der invarianten
Kette können die MHC II-Moleküle beladen werden, wobei als
Intermediat Peptide, aus der invarianten Kette assoziiert mit
MHC II-Molekülen ("CLIPs", "class II associated invariant
chain peptides"), auftreten.
Die invariante Kette ist eines der ersten Proteine, die im en
doplasmastischen Retikulum mit MHC II-Molekülen assoziieren
und, was in diesem Zusammenhang besonders wichtig ist, so
lange mit den MHC II-Molekülen assoziiert bleibt, bis ein so
genanntes "class II loading compartment" erreicht wird. Man
nimmt an, daß in diesem distinkten zellulären Subkompartiment,
in dem sich eine Reihe von Regulationsfaktoren wie z. B. die
invariante Kette bzw. deren Abbauprodukte, HLA-DM, MHC II-Mo
leküle und Antigene konzentrieren, die invariante Kette durch
proteolytische Aktivität gespalten wird, wobei ein Komplex aus
MHC II-Molekülen mit Peptidderivaten der invarianten Kette
(sog. "CLIPs") auftritt. Die Bindung der CLIPs an die MHC
II-Moleküle wurde bereits eingehend untersucht, wobei in eigenen
Untersuchungen festgestellt wurde, daß die CLIP-Sequenz soge
nannte "Supermotive" enthält, die es den CLIPs ermöglichen,
unabhängig vom Allel- oder Isotyp in der MHC II-Peptidbin
dungsgrube ähnlich wie konventionelle Liganden zu binden.
In den erfindungsgemäßen Ausführungsformen enthält das von der
vorstehend definierten Nukleinsäuresequenz kodierte rekom
binante Polypeptid mindestens teilweise Primärsequenzen der
natürlichen invarianten Kette, wobei in den die CLIP-Sequenz
umfassenden Bereich der natürlichen invarianten Kette ein vor
stehend definiertes T-Zellepitop eingefügt ist. Ferner kann
der die CLIP-Sequenz umfassende Bereich der invarianten Kette
wenigstens teilweise deletiert sein und durch ein gewünschtes
T-Zellepitop ersetzt werden.
Der Ausdruck "CLIP-Sequenz umfassender Bereich" bedeutet einen
Abschnitt in der natürlichen invarianten Kette, der die
CLIP-Region von den AS-Positionen 97 bis 126 (bezogen auf die Iso
form p35 mit Beginn beim ersten Startcodon) mit der Sequenz
L P K P P K P V S K M R M A T P L L M Q A L P M G A L P Q G
und gegebenenfalls die CLIP-Region flankierende N- und/oder C-ter
minale Bereiche, die bei Insertion von einem gewünschten
T-Zellepitop oder bei Deletion und Substitution durch ein ge
wünschtes T-Zellepitop die Antigenprozessierung nicht nachtei
lig beeinflussen, umfaßt. Vorzugsweise werden geeignete
T-Zellepitope in die CLIP-Region von AS-Positionen 97-126, mehr
bevorzugt 107-115, der natürlichen invarianten Kette inser
tiert bzw. mindestens eine Aminosäure dieses Bereichs dele
tiert und durch das T-Zellepitop ersetzt. Selbstverständlich
müssen auf Nukleinsäureebene die durch herkömmliche gen
technologische Methoden hergestellten Konstrukte, welche die
erfindungsgemäße Nukleinsäure enthalten, für die gewünschte
Expression der rekombinanten Polypeptide das richtige Le
seraster aufweisen.
Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein
Vektor, der die vorstehend definierte, erfindungsgemäße Nuk
leinsäure zur Expression des rekombinanten Polypeptids in pro
karyotischen oder eukaryotischen Wirtszellen enthält. Der er
findungsgemäße Vektor kann vorzugsweise geeignete regulato
rische Elemente, wie Promotoren, Enhancer, Terminationssequen
zen, enthalten. Der erfindungsgemäße Vektor kann beispiels
weise ein Expressionsvektor oder ein Vektor zur vorzugsweise
stabilen Integration der erfindungsgemäßen Nukleinsäure in das
genetische Material einer Wirtszelle sein. Ein geeignetes Ex
pressionssystem ist beispielsweise das Bakulovirus-System, das
E. coli-Expressionssystem, bzw. Expressionsvektoren für
Säugerzellen wie z. B. auf Vaccinia-, Adeno-, SV40- oder auf
Retroviren basierende Vektoren.
Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine
Wirtszelle, welche die erfindungsgemäße Nukleinsäure oder den
erfindungsgemäßen Vektor enthält. Geeignete Wirtszellen sind
beispielsweise Prokaryonten, wie E. coli, oder eukaryotische
Wirtszellen wie COS-, Hela-, CHO-Zellen, insbesondere Antigen
präsentierende Zellen von Säugern. Für eine ausreichende Ex
pressionsrate ist die erfindungsgemäße Nukleinsäure entweder
im genetischen Material der Wirtszelle stabil integriert oder
der erfindungsgemäße Vektor enthält geeignete regulatorische
Bereiche zur Replikation, Transkription und/oder Translation
in vivo und/oder in vitro, d. h. auch im zellfreien System.
Ein weiterer erfindungsgemäßer Gegenstand ist das rekombinante
Polypeptid selbst, das von der vorstehend definierten Nuklein
säuresequenz kodiert wird, wobei die Nukleinsäuresequenz ent
sprechend dem genetischen Code degeneriert sein kann. Das er
findungsgemäße rekombinante Polypeptid kann durch post-trans
lationale Reaktionen in vivo oder durch im Stand der Technik
bekannte chemische und/oder enzymatische Methoden in vitro mo
difiziert sein.
Die erfindungsgemäße Nukleinsäuresequenz bzw. Hybrid-DNA, der
erfindungsgemäße Vektor sowie das erfindungsgemäße rekom
binante Polypeptid können durch im Stand der Technik bekannte
Verfahren hergestellt werden. Beispielsweise kann die Hybrid-
DNA in einen geeigneten Expressionsvektor kloniert werden (z. B.
pQE31, Fa. Diagen, Hilden, Deutschland) und kompetente
M15-Zellen als Wirtszellen können mittels CaCl₂-Methode transfor
miert werden. Transformierte Zellen werden mittels ihrer Ampi
cillinresistenz selektioniert und als Einzelkolonien für die
Kultivierung im Flüssigmedium verwendet. Nach Induktion mit
IPTG wird das rekombinante Protein erzeugt und nach 3 Stunden
aus dem Zellysat mittels Metallaffinitätschromatographie auf
gereinigt.
Ferner ist eine pharmazeutische Zusammensetzung, welche die
erfindungsgemäße Nukleinsäure oder das rekombinante Polypeptid
und gegebenenfalls mindestens einen pharmazeutisch verträg
lichen Träger ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfin
dung.
Die erfindungsgemäße Nukleinsäure kann als universell
einsetzbares Vehikel zur Verstärkung und Homogenisierung der
Antigenpräsentation für insbesondere CD4 positive T-Zellen von
Säugern, vorzugsweise von Menschen, dienen. T-Zellepitope jeg
licher Herkunft können in das Beladungskompartiment für die
MHC II-Moleküle durch das erfindungsgemäße rekombinante Poly
peptid eingeschleust werden, wobei die T-Zellepitope aus dem
rekombinanten Polypeptid über Prozessierungssignale pro
teolytisch prozessiert und über intrinsische Bindungsei
genschaften auf MHC II-Molekülen präsentiert werden.
Die Homogenisierung der T-Zellepitope an der Oberfläche von
Antigen-präsentierenden ("immunkompetenten") Zellen kann zur
Untersuchung des autoreaktiven Potentials auf T-Zellebene
verwendet werden. Bei einer derartigen diagnostischen Verwen
dung werden die T-Zellepitope als Sonden für eine mögliche
Prädisposition für Autoimmunkrankheiten herangezogen. Bekannte
T-Zellepitope können als Sonde für eine Prädisposition von z. B.
Rheumatischer Arthritis, Multipler Sklerose, Insulin
abhängiger Diabetis mellitus, Myasthenia gravis verwendet wer
den. Somit ist ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfin
dung ein diagnostischer Kit zum Nachweis von Autoimmunkrank
heiten, der mindestens die erfindungsgemäße Nukleinsäure oder
das erfindungsgemäße rekombinante Polypeptid enthält.
Ferner kann entweder das durch die erfindungsgemäße Nuklein
säure in Antigen-präsentierenden Zellen exprimierte rekom
binante Polypeptid oder das erfindungsgemäße rekombinante Po
lypeptid selbst durch Aufnahme in die Antigen-präsentierende
Zelle und anschließender spezifischer Prozessierung und Prä
sentation des (der) gewünschten T-Zellepitops (-epitope) für
eine hochspezifische und selektive Vakzinierung verwendet wer
den. Eine derartige Vakzinierung, initiiert durch die erfin
dungsgemäße Nukleinsäure bzw. das erfindungsgemäße rekom
binante Polypeptid, zeigt überraschenderweise folgende Vor
teile:
- - Durch die intrazelluläre Prozessierung des rekombinanten Polypeptids wird selektiv und hochspezifisch nur ein bestimmtes T-Zellepitop oder antigenes Fragment erzeugt.
- - Die Prozessierungseffizienz eines im erfindungsgemäßen rekombinanten Polypeptid enthaltenen T-Zellepitops ist um mehrere Größenordnungen höher; d. h. eine Applikation mit ei nem maßgeschneiderten Antigen bzw. antigenen Peptid zeigt in vivo eine deutlich höhere Vakzinierungseffizienz bei deut lich verringerten molaren Vakzindosen.
- - Die Vakzinierung mit einem Hybrid bestehend aus Teilen der invarianten Kette und einem bekannten, T-Zellepitope enthal tenden Antigen ist möglich, ohne daß T-Zellepitope exakt de finiert sein müssen. Dieser Ansatz sollte bei der Bekämpfung intrazellulärer Pathogene (Viren, Parasiten, Mycobakterien) und einer Verstärkung der T-Zellantwort gegen Tumorantigene nützlich sein.
- - Die Möglichkeit der Applikation von definierten T-Zellepito pen erlaubt ein fokussiertes und spezifisches Eingreifen bei allergischen Reaktionen, mit dem Ziel allergenspezifische T-Zellen zu desensibilisieren. In analoger Weise sollte dieser Ansatz auch bei Autoimmunerkrankungen wie auch bei der Kon trolle von Transplantatsabstoßungen möglich sein.
Ferner kann das erfindungsgemäße rekombinante Polypeptid zur
Modulation der Immunantwort durch Selbst-, Fremd- und Desig
ner-Peptide verwendet werden, wobei eine derartige Modulation
aufgrund der vorstehend aufgeführten Vorteile des erfindungs
gemäßen rekombinanten Polypeptids effizienter durchgeführt
werden kann. Ferner kann durch Integration von sogenannten
"altered peptide ligands (APL)" als T-Zellepitope im erfin
dungsgemäßen rekombinanten Polypeptid der Aktivierungszustand
von T-Zellen beeinflußt werden.
Fig. 1 zeigt die Titrationskurven verschiedener Darrei
chungsformen des Tetanustoxins (TT) bzw. der antigenen Pep
tide/Polypeptide von Clostridium tetani, wobei die Einbaurate
von ³H-Thymidin als Maß der T-Zellproliferation in Abhängig
keit der Antigenkonzentration dargestellt ist. Die basale Pro
liferation ohne Zugabe eines Antigens liegt bei 1500 cpm.
Das antigene TT-Peptid TT(1061-1075) enthält das T-Zellepitop.
Das Ii-TT-Hybrid enthält die Kernsequenz TT(1064-1072) an
stelle der CLIP-Kernsequenz Ii₁₀₇-Ii₁₁₅ der invarianten Kette.
TTC ist ein rekombinantes Polypeptid des C-Fragments des TT,
das natürlicherweise das antigene TT-Peptid TT(1061-1075) ent
hält. Das CLIP-TT-Hybrid ist ein Hybrid eines CLIP-Peptids,
bei dem die CLIP-Kernsequenz gegen das Kernepitop TT(1064-1072)
ausgetauscht wurde. Beim Ii-P-TT-Hybrid ist der Anteil
der CLIP-Sequenz am N-Terminus verkürzt.
Fig. 2 ist eine Coomassie Blau-Färbung eines SDS-Poly
acrylamidgels mit Darstellung eines rekombinanten Ii-TT-Hy
bridproteins nach Aufreinigung über eine Metallo-Affinitäts
chromatographie.
Spur 2 zeigt das rekombinante Ii-TT-Hybridprotein als Einzel
bande bei einem Molekulargewicht von etwa 22 Kilodalton (K).
Molekulargewichts-Marker mit 20 K und 30 K sind in Spur 1 ge
zeigt.
Durch das nachfolgende Beispiel wird die vorliegende Erfindung
näher erläutert.
Ein gut charakterisiertes T-Zellepitop aus dem Tetanustoxin
wird in die Sequenz der invarianten Kette integriert. Dieses
Hybrid-Antigen verstärkt die MHC Klasse II restringierte
T-Helferzell-Antwort im Vergleich zu dem natürlichen Antigen
bzw. dem rekombinanten C-Fragment um mehrere Potenzen.
Das System, worin die hocheffiziente Prozessierung des Hybrid
proteins demonstriert wird, benützt als Antigen das Toxin aus
Clostridium tetani, aus dem ein T-Zellepitop in die invariante
Kette als Prozessierungseinheit integriert wird. Die Primärse
quenz dieses Tetanustoxins ist bekannt (Eisel et al., EMBO J.,
1986), ebenso eine Vielzahl daraus generierter antigener De
terminanten für humane T-Zellen.
Das T-Zellepitop TT(1061-1075) dieses Tetanustoxins wurde
kürzlich als dominantes T-Zellepitop für T-Zellen von DR17-po
sitiven Spendern nachgewiesen (Malcherek et al., in Druck)
Das Restriktionselement für die Erkennung von TT(1061-1075)
ist das MHC Klasse II-Molekül HLA-DR17. Die spezifischen Kon
taktstellen zum HLA-DR17 Molekül einerseits (sogenannte Anker)
und zum T-Zellrezeptor andererseits (T-Zellrezeptor-Kontakt
stellen) können mit Hilfe Alanin-substituierter Peptidanaloga
dissoziiert werden und auf ein Kernepitop von neun Aminosäuren
(I R E D N N I T L) festgelegt werden (Malcherek et al., in
Druck). Die zusätzlichen Aminosäuren außerhalb dieser Kernse
quenz des TT-Peptids stabilisieren in der Regel die Bindung
zum MHC Molekül, ohne daß diese Aminosäureseitenketten in spe
zifischer Weise mit dem MHC Molekül interagieren (Malcherek et
al., J. Immunol. 1994, 153 : 1141).
Die Titrationskurven verschiedener Darreichungsformen des Te
tanustoxins bzw. der antigenen Peptide/Polypeptide zeigen den
antigenen Charakter des Ii-TT-Hybridproteins, das darüber
hinaus eine dramatisch verstärkte Immunogenität im Vergleich
zum nativen Antigen und dem rekombinanten C-Fragment des TT
aufweist (vgl. Fig. 1). Dieser Verstärkungseffekt wird umso
bemerkenswerter in Anbetracht der Tatsache, daß das dominante
T-Zellepitop TT(1061-1075) des Tetanustoxins bereits in seiner
physiologischen Umgebung im nativen Toxin sehr effizient pro
zessiert und von spezifischen T-Zellen erkannt wird (Malcherek
et al., in Druck). Verdeutlicht wird dieser Sachverhalt durch
die geringen Antigenkonzentrationen im picomolaren Bereich,
die notwendig sind, um T-Zellen in vitro zur halbmaximalen
Proliferationsleistung zu stimulieren (vgl. Fig. 1). Die Spe
zifität der Stimulation des T-Zellklons kann mittels eines an
deren rekombinanten Ii-Konstrukts demonstriert werden, das die
T-Zellen nicht zur Proliferation anregt.
Zudem kann mittels zweier weiterer Hybridpeptide dargestellt
werden, daß in der Tat die Kernsequenz für eine optimale Sti
mulation ausreichend ist (vgl. Fig. 1). Diese Hybridpeptide
werden so konzipiert, daß die Kernsequenz aus dem Tetanustoxin
von Aminosäuren aus den CLIP-Peptiden flankiert wird. Damit
soll die Situation imitiert werden, die bei der Prozessierung
des hybriden Antigens erwartet wird. Das kürzere Peptid KPVSK-
TT(1064-1072)-QA ("Ii-P-TT-Hybrid") stimuliert ähnlich gut wie
das originale T-Zellepitop TT(1061-1075). Das längere Peptid
hingegen, das quasi ein CLIP-Hybrid ("CLIP-TT-Hybrid") dar
stellt, hat aber eindeutig ein stärkeres antigenes Potential
als TT(1061-1075).
Diese Daten sind ein sicheres Indiz dafür, daß Sequenzen der
CLIP-Region außerhalb der Kernsequenz von Ii(107-115) die An
tigenität der Kernsequenz des T-Zellepitops verstärken können.
Eine weitere Verstärkungswirkung der Antigenität des Hybrid
proteins im Vergleich zum nativen Protein bzw. zum rekombinan
ten C-Fragment liefern die auf der invarianten Kette liegenden
Sequenzen für eine optimale Prozessierung der T-Zellepitope.
Diese Daten zeigen ferner, daß antigene Sequenzen anstelle von
CLIP-Sequenzen in Ii-Hybridkonstrukten effektiv prozessiert
werden, und die MHC Klasse II restringierte T-Zellantwort auf
einer molaren Basis dramatisch verstärken.
Die cDNA der p35 Ii (pcDV₁, Strubin et al., 1986) wird mit
5′- und 3′-spezifischen Oligonukleotid-Primern so amplifi
ziert, daß nur die kodierende Sequenz mittels neu eingefüg
ter EcoRI-Restriktionsschnittstellen in pBluescript KS⁺′′
(Fa. Stratagene, Heidelberg, Deutschland) subkloniert wer
den kann. Mittels Oligonukleotid-gerichteter, ortsspezifi
sche Mutagenese, basierend auf Polymerase Kettenreaktion
(PCR), wird eine NspV-Restriktionschnittstelle generiert,
und die weiter 3′-gelegene NcoI-Restriktionschnittstelle
zerstört. Diese Ii-Mutante, welche die original Proteinse
quenz der Ii kodiert, wird durch NspV/NcoI-Spaltung um die
CLIP-Kernsequenz von Ii₁₀₇-Ii₁₁₅ (die Nomenklatur ist auf
den Translationsstart bei Methionin l der nativen Ii bezo
gen) deletiert. In diese Ii-Kassette werden die Oligonuk
leotide ligiert, die für die Kernsequenz des T-Zellepitops
[TT(1064-1072)] aus dem Tetanustoxin kodieren. Das
PstI/BamHI-Fragment wird anschließend in pQE31 (Fa. Diagen,
Hilden, Deutschland), ein bakterieller Expressionsvektor,
subkloniert, wobei die Plasmid-DNA-Kassette pQE31/Ii-TT er
halten wird.
Die Expression des rekombinanten Ii-TT-Hybridproteins er
folgt im wesentlichen entsprechend den Anleitungen zum QIA-
express-System (Fa. Diagen, Hilden, Deutschland). Kompe
tente E. coli M15-Zellen werden mit pQE31/Ii-TT transfor
miert und 100 ml Bakterienkultur bei OD₆₀₀ von 0,5 mit IPTG
induziert. Nach 3h wird das Zellpellet in 20 ml 6M Guanidi
niumhydrochlorid lysiert und der Überstand nach Ultrazen
trifugation (21 500 UPM, TI45) chromatographisch über eine
Ni-NTA-Metall-Affinitätssäule (Fa. Diagen, Hilden, Deutsch
land) gereinigt. Das pH 4,5-Eluat wird mittels SDS-Poly
acrylamid-Gelelektrophorese (SDS-PAGE) analysiert. Die Coo
massie Blau-Färbung zeigt eine Einzelbande bei 22 KD ohne
sichtbare bakterielle Kontaminanten. (Die Identität des Ii-
TT-Proteinhybrids wurde durch ELISA mit den Ii-spezifischen
monoklonalen Antikörpern M-B741 (Geschenk von Prof. Dr.
Rieber, Institut für Immunologie, München) und SD₃253.74
(Geschenk von Dr. H. Kalbacher), Physiologisch-Chemisches
Institut, Universität Tübingen) bestätigt.)
Claims (11)
1. Nukleinsäure, enthaltend mindestens eine für ein rekom
binantes Polypeptid kodierende Nukleinsäuresequenz, wobei
das rekombinante Polypeptid mindestens teilweise die Pri
märsequenz der invarianten Kette und mindestens eine Pri
märsequenz von einem spezifischen T-Zellepitop, das in den
die CLIP-Sequenz umfassenden Bereich der invarianten Kette
eingefügt ist, enthält, und wobei das rekombinante Poly
peptid in Antigen-präsentierenden Zellen derart prozes
siert wird, daß das spezifische T-Zellepitop erzeugt wird
und an MHC II-Moleküle bindet.
2. Nukleinsäuren nach Anspruch 1,
wobei mindestens eine Aminosäure des die CLIP-Sequenz um
fassenden Bereichs der invarianten Kette deletiert ist und
durch das T-Zellepitop ersetzt ist.
3. Nukleinsäure nach Anspruch 1 oder 2, wobei der die CLIP-
Sequenz umfassende Bereich die AS-Position 97 bis 126
der invarianten Kette ist.
4. Nukleinsäure nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei das
T-Zellepitop von einem Selbstprotein, oder einem viralen,
prokaryotischen oder eukaryotischen Antigen stammt.
5. Vektor, enthaltend die Nukleinsäure von einem der Ansprü
che 1 bis 4, zur Expression des rekombinanten Polypeptids
in prokaryotischen oder eukaryotischen Wirtszellen.
6. Wirtszelle, enthaltend die Nukleinsäure von einem der An
sprüche 1 bis 4 oder den Vektor von Anspruch 5.
7. Wirtszelle nach Anspruch 6, worin das rekombinante Poly
peptid exprimiert wird.
8. Rekombinantes Polypeptid, enthaltend mindestens teilweise
die Primärsequenz der invarianten Kette und mindestens
eine Primärsequenz von einem spezifischen T-Zellepitop,
das in den die CLIP-Sequenz umfassenden Bereich der
invarianten Kette eingefügt ist, wobei das rekombinante
Polypeptid in Antigen-präsentierenden Zellen derart pro
zessiert wird, daß das spezifische T-Zellepitop erzeugt
wird und an MHC II-Moleküle bindet.
9. Rekombinantes Polypeptid nach Anspruch 8,
wobei mindestens eine Aminosäure des die CLIP-Sequenz um
fassenden Bereichs der invarianten Kette deletiert ist und
durch das T-Zellepitop ersetzt ist.
10. Pharmazeutische Zusammensetzung, enthaltend die Nuklein
säure von einem der Ansprüche 1 bis 4 oder das rekom
binante Polypeptid von Anspruch 8 oder 9.
11. Verwendung der Nukleinsäure von einem der Ansprüche 1 bis
4 oder des rekombinanten Polypeptids von Anspruch 8 oder 9 in
einem diagnostischen Kit zum Nachweis von Autoimmunkrankheiten.
Priority Applications (4)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995134170 DE19534170C1 (de) | 1995-09-14 | 1995-09-14 | Rekombinantes Polypeptid basierend auf der Primärsequenz der invarianten Kette mit mindestens einer Primärsequenz von einem spezifischen T-Zellepitop oder eines Proteinderivats und dieses rekombinante Polypeptid kodierende Nukleinsäuren |
US09/043,293 US6245904B1 (en) | 1995-09-14 | 1996-09-16 | Recombinant polypeptide based on the primary sequence of the invariant chain with at least one primary sequence of a specific T-cell epitope or a protein derivative and nucleic acids coding for this recombinant polypeptide |
PCT/DE1996/001763 WO1997010335A1 (de) | 1995-09-14 | 1996-09-16 | Rekombinantes polypeptid basierend auf der primärsequenz der invarianten kette mit mindestens einer primärsequenz von einem spezifischen t-zellepitop oder eines proteinderivats und dieses rekombinante polypeptid kodierende nukleinsäuren |
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DE1995134170 Expired - Lifetime DE19534170C1 (de) | 1995-09-14 | 1995-09-14 | Rekombinantes Polypeptid basierend auf der Primärsequenz der invarianten Kette mit mindestens einer Primärsequenz von einem spezifischen T-Zellepitop oder eines Proteinderivats und dieses rekombinante Polypeptid kodierende Nukleinsäuren |
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Country | Link |
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DE (1) | DE19534170C1 (de) |
Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO1991009623A1 (en) * | 1989-12-29 | 1991-07-11 | California Institute Of Technology | Diagnosis and treatment of diseases |
WO1994017192A2 (en) * | 1993-01-22 | 1994-08-04 | The Johns Hopkins University | Lysosomal targeting of immunogens |
DE4418091A1 (de) * | 1994-01-20 | 1995-07-27 | Boehringer Mannheim Gmbh | Antigen-spezifische, aktivierte T-Lymphozyten, Nachweis und Anwendung |
-
1995
- 1995-09-14 DE DE1995134170 patent/DE19534170C1/de not_active Expired - Lifetime
Patent Citations (3)
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AN 92013031 * |
AN 95024214 * |
AN 95108866 * |
AN 95122553 * |
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J.Jmmunol. 153, S. 1141-1149 * |
MEDLINE Abstracts: AN 95378699 * |
Ref. 91-369188/50 WPIDS * |
Ref. 95-115443/15 WPIDS * |
STN-Abstracts: Ref. 95-185875/24 WPIDS * |
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