DE10019967A1 - Antikörper gegen natives gp96, deren Herstellung und Verwendung - Google Patents
Antikörper gegen natives gp96, deren Herstellung und VerwendungInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft rekombinante Antikörper gegen natives gp96, Verfahren zu deren Herstellung, ihre Verwendung, Trennmaterialien, Vorrichtungen und Kits, die die genannten Antikörper umfassen, an natives gp96 gebundene Peptide und deren Isolierung, Nucleinsäuresequenzen, die die genannten rekombinanten Antikörper codieren, und Wirtszellen, die die genannte DNA beinhalten und die Herstellung entsprechender Antikörper ermöglichen.
Description
Die Erfindung betrifft rekombinante Antikörper gegen natives gp96,
Verfahren zu deren Herstellung, ihre Verwendung, Trennmaterialien,
Vorrichtungen und Kits, die die genannten Antikörper umfassen, an
natives gp96 gebundene Peptide und deren Isolierung, Nucleinsäurese
quenzen, die die genannten rekombinanten Antikörper codieren, und
Wirtszellen, die die genannte DNA beinhalten und die Herstellung
entsprechender Antikörper ermöglichen, sowie weitere unten be
schriebene Aspekte.
Das zur Gruppe der Hitzeschock-Proteine ("heat shock proteins")
gehörende gp96 ist ein Protein, welches in der Lage ist, im Endo-
plasmatischen Retikulum (ER) mit Peptiden zu assoziieren und so
mit diesen einen immunogenen Kontext zu bilden. Werden solche
gp96/Peptid-Komplexe in Mäuse injiziert, können starke Immunantworten
induziert werden. Diese Immunantworten sind spezifisch für die
assoziierten Peptide, wie durch Induktion spezifischer Antworten
durch cytotoxische T-Lymphozyten belegt werden kann. Die hohe
Effektivität insbesondere von gp96 ist möglicherweise durch die
Tatsache erklärbar, dass antigenpräsentierende Zellen (z. B.
Makrophagen, dendritische Zellen) Rezeptoren tragen, die spezifisch
sind für Hitzeschock-Proteine und ihre effiziente Aufnahme ermög
lichen. Basierend auf diesen Anwendungen können Hitzeschockproteine
zur Krebs-Immuntherapie in Mäusen verwendet werden (siehe Tamura
et al., Science 278, 117-120 (1994)). Weiter erscheinen sie als
ideale Adjuvantien für auf individuelle Patienten massgeschneiderte
Immunotherapie-Protokolle.
Um diese vielversprechenden Anwendungen zu ermöglichen, ist es jedoch
erforderlich, das entsprechende Hitzeschock-Protein aus einer be
grenzten Menge von Probenmaterial in sehr hoher Reinheit und in
nativer Form zu erhalten. Hochspezifische monoklonale Antikörper
(mAb), im Falle von gp96 gegen dieses Molekül, wären hierfür das
ideale Hilfsmittel. Die bisher durch herkömmliche Immunisierungs
protokolle hergestellten Antikörper sind jedoch von sehr begrenzter
Eignung, da sie nur schwach mit dem nativen gp96 reagieren - mög
licherweise, weil das native gp96 in den zur Immunisierung verwende
ten Tieren intrazellulär im ER vorliegt, die im resultierenden B-
Zell-Hybridom vorliegenden Antikörper jedoch ebenfalls im ER vor
liegen und so eine Interferenz mit der normalen gp96-Funktion in
den Hybridomzellen durch Reaktion von nativem gp96 mit dem gebildeten
Antikörper vorliegt, die die entsprechenden Hybridomzellen nicht
ihre Funktion wahrnehmen lässt.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, Antikörper zur Verfügung
zu stellen, welche die praktisch ausschließliche Erkennung von nati
vem gp96 ermöglichen. Durch Verwendung rekombinanter Antikörper
konnte nun diese Aufgabe gelöst werden.
Die vorliegende Offenlegung beschreibt die Konstruktion antigen-bin
dender Domänen von gp96-spezifischen Antikörpern ausgehend von einer
semi-synthetischen Immunglobulingen-Bibliothek. Die resultierenden
Einzelketten-Antikörper (scFv Abs) werden für eine rasche Ein-
Schritt-Methode zur chromatographischen Reinigung für die Isolierung
von gp96-Molekülen verwendet. Diese sind immer noch in der Lage,
spezifische Immunantworten auszulösen, wie native gp96-Moleküle,
die mittels aufwendigerer konventioneller Protokolle gewonnen werden,
bei denen ConA-Sepharose-Säulenchromatographie und weitere Reini
gungsschritte Einsatz finden. Die ConA-Sepharose-Behandlung führt
zu einer Kontaminierung mit ConA infolge von "Säulenbluten". Da
ConA ein T-Zell-Mitogen ist, kann es störend mit dem Immunsystem
einer zu impfenden Person oder eines zu impfenden Tieres interferie
ren. Weiterhin konnte gezeigt werden, daß Proteasen, wie Cathepsin
E, in auf konventionelle Weise gereinigten gp96-Präparationen
enthalten sind. All die potentiellen Risiken, die wegen der
Kontaminatiorten von gp96 vorliegen, können vermieden werden durch
Verwendung der erfindungsgemässen Affinitätsreinigung mittels re
kombinanter scFv-Antikörper. Ausserdem beschleunigen diese den
Reinigungprozess und erlauben die Prozessierung kleiner Tumorproben.
Diese Merkmale machen die rekombinanten anti-gp96-Antikörper zu
einem idealen Werkzeug für die Reinigung von gp96, das dann auch
selbst in der Behandlung eingesetzt werden kann, beispielsweise
von Krebs und Infektionserkrankungen.
Fig. 1 zeigt die Sequenzanalyse der recombinanten scFv-Antikörper.
Es werden die Aminosäuresequenzen der VH- und der VL-Kettenabschnitte
gezeigt. Die VH-Segmente der B10C-, G12D- und H11B-Klone gehören
zur VH1-Genfamilie und sind vom Keimbahngen DP-3 derivatisiert.
Die VL-Gensegmentsequenzen sind identisch in allen Klonen und passen
zum Vλ3-Gensegment IGLV3S1 /DPL16. Die bestimmten VH- und VL-Sequenzen
wurden verglichen mit Sequenzen aus der V Base (Medical Research
Council, Cambridge, U. H.), der GenBank und der EMBL-Sequenzdatenbank.
Gezeigt werden jeweils die variablen VH- und VL-Regionen der schweren
und leichten Kettenabschnitte; (FR = Gerüstregion; CDR = Komplementa
ritätsdeterminierende Region). Die Unterbrechungen innerhalb der
Sequenzdarstellung jeweils innerhalb der Sequenz der schweren und
der leichten Kette sollen nicht fehlende Bindung bedeuten, sondern
nur ermöglichen, unterschiedliche Abschnitte (FR1, CDR1 etc.)
leichter zu erkennen. Tatsächlich bilden jeweils die Abschnitte
FR1 bis FR4 der schweren und FR1' bis FR4' der leichten Kette eine
zusammenhängende Kette. Es bedeuten (im Einbuchstabencode für
Aminosäuren): Schwere Kette:
Bei Klon B10C: CDR3 = MPVSQMPH = SEQ ID NO: 1; CDR2 = LVDPEDGETIYA EKFQG = SEQ ID NO: 4; CDR1 = DYYMH = SEQ ID NO: 5. Gesamtsequenz von Anfang FR1 bis Ende FR4 = SEQ ID NO: 10.
Bei Klon G12D: CDR3 = IPLFGRDH = SEQ ID NO: 2; CDR2 LVDPEDGETIYA EKFQG = SEQ ID NO: 4; CDR1 = DYYMH = SEQ ID NO: 5. Gesamtsequenz von Anfang FR1 bis Ende FR4 = SEQ ID NO: 11.
Bei Klon H11B: CDR3 = LAAGN = SEQ ID NO: 3; CDR2 = LVDPEDGETIYAEKFQG = SEQ ID NO: 4; CDR1 = DYYMY = SEQ ID NO: 6. Gesamtsequenz von Anfang FR1 bis Ende FR4 = SEQ ID NO: 12.
Leichte Kette:
Bei allen drei Klonen: CDR1' = QGDSLRSYYAS = SEQ ID NO: 7; CDR2' = GKNNRPS = SEQ ID NO: 8; CDR3' = NSRDSSGNHVV = SEQ ID NO: 9. Gesamtsequenz von Anfang FR1' bis Ende FR4' = SEQ ID NO: 13.
Bei Klon B10C: CDR3 = MPVSQMPH = SEQ ID NO: 1; CDR2 = LVDPEDGETIYA EKFQG = SEQ ID NO: 4; CDR1 = DYYMH = SEQ ID NO: 5. Gesamtsequenz von Anfang FR1 bis Ende FR4 = SEQ ID NO: 10.
Bei Klon G12D: CDR3 = IPLFGRDH = SEQ ID NO: 2; CDR2 LVDPEDGETIYA EKFQG = SEQ ID NO: 4; CDR1 = DYYMH = SEQ ID NO: 5. Gesamtsequenz von Anfang FR1 bis Ende FR4 = SEQ ID NO: 11.
Bei Klon H11B: CDR3 = LAAGN = SEQ ID NO: 3; CDR2 = LVDPEDGETIYAEKFQG = SEQ ID NO: 4; CDR1 = DYYMY = SEQ ID NO: 6. Gesamtsequenz von Anfang FR1 bis Ende FR4 = SEQ ID NO: 12.
Leichte Kette:
Bei allen drei Klonen: CDR1' = QGDSLRSYYAS = SEQ ID NO: 7; CDR2' = GKNNRPS = SEQ ID NO: 8; CDR3' = NSRDSSGNHVV = SEQ ID NO: 9. Gesamtsequenz von Anfang FR1' bis Ende FR4' = SEQ ID NO: 13.
Fig. 2: Diese Abbildung zeigt die den Aminosäuresequenzen in Fig. 1
zugrundeliegenden DNA-Sequenzen. Über den codierenden Tripletts
ist jeweils der Beginn der Gerüst- und komplementaritätsdeterminier
enden Regionen (FR1, CDR1 etc.) angegeben.
Codieren der Abschnitt für Schwere Kette:
Bei Klon B10C:
CDR3 = ATG CCG GTT AGT CAG ATG CCT CAT = SEQ ID NO: 14;
CDR2 = CTT GTT GAT CCT GAA GAT GGT GAA ACA ATA TAC GCA GAG AAG TTC
CAG GGC = SEQ ID NO: 17;
CDR1 = GAC TAC TAC ATG CAC = SEQ ID NO: 18.
Gesamtsequenz von Anfang FR1 bis Ende FR4 = SEQ ID NO: 23.
Bei Klon G12D:
CDR3 = ATT CCG TTG TTT GGG CGG GAT CAT = SEQ ID NO: 15;
CDR2 = CTT GTT GAT CCT GAA GAT GGT GAA ACA ATA TAC GCA GAG AAG TTC
CAG GGC = SEQ ID NO: 17;
CDR1 = GAC TAC TAC ATG CAC = SEQ ID NO: 18.
Gesamtsequenz von Anfang FR1 bis Ende FR4 = SEQ ID NO: 24.
Bei Klon H11B:
CDR3 = CTT GCT GCT GGT AAT = SEQ ID NO: 16;
CDR2 = CTT GTT GAT CCT GAA GAT GGT GAA ACA ATA TAC GCA GAG AAG TTC
CAG GGC = SEQ ID NO: 17;
CDR1 = GAC TAC TAC ATG TAC = SEQ ID NO: 19.
Gesamtsequenz von Anfang FR1 bis Ende FR4 = SEQ ID NO: 25.
Leichte Kette: Bei allen drei Klonen:
CDR1' = CAA GGA GAC AGC CTC AGA AGC TAT TAT GCA AGC = SEQ ID NO: 20;
CDR2' = GGT AAA AAC AAC CGG CCC TCA = SEQ ID NO: 21;
CDR3' = AAC TCC CGG GAC AGC AGT GGT AAC CAT GTG GTA = SEQ ID NO: 22.
Gesamtsequenz von Anfang FR1' bis Ende FR4' = SEQ ID NO: 26.
Codieren der Abschnitt für Schwere Kette:
Bei Klon B10C:
CDR3 = ATG CCG GTT AGT CAG ATG CCT CAT = SEQ ID NO: 14;
CDR2 = CTT GTT GAT CCT GAA GAT GGT GAA ACA ATA TAC GCA GAG AAG TTC
CAG GGC = SEQ ID NO: 17;
CDR1 = GAC TAC TAC ATG CAC = SEQ ID NO: 18.
Gesamtsequenz von Anfang FR1 bis Ende FR4 = SEQ ID NO: 23.
Bei Klon G12D:
CDR3 = ATT CCG TTG TTT GGG CGG GAT CAT = SEQ ID NO: 15;
CDR2 = CTT GTT GAT CCT GAA GAT GGT GAA ACA ATA TAC GCA GAG AAG TTC
CAG GGC = SEQ ID NO: 17;
CDR1 = GAC TAC TAC ATG CAC = SEQ ID NO: 18.
Gesamtsequenz von Anfang FR1 bis Ende FR4 = SEQ ID NO: 24.
Bei Klon H11B:
CDR3 = CTT GCT GCT GGT AAT = SEQ ID NO: 16;
CDR2 = CTT GTT GAT CCT GAA GAT GGT GAA ACA ATA TAC GCA GAG AAG TTC
CAG GGC = SEQ ID NO: 17;
CDR1 = GAC TAC TAC ATG TAC = SEQ ID NO: 19.
Gesamtsequenz von Anfang FR1 bis Ende FR4 = SEQ ID NO: 25.
Leichte Kette: Bei allen drei Klonen:
CDR1' = CAA GGA GAC AGC CTC AGA AGC TAT TAT GCA AGC = SEQ ID NO: 20;
CDR2' = GGT AAA AAC AAC CGG CCC TCA = SEQ ID NO: 21;
CDR3' = AAC TCC CGG GAC AGC AGT GGT AAC CAT GTG GTA = SEQ ID NO: 22.
Gesamtsequenz von Anfang FR1' bis Ende FR4' = SEQ ID NO: 26.
Fig. 3: Bindungsaktivität der rekombinanten Einzelketten (= Single
Chain)-Fv-anti-gp96-Antikörper. Gereinigte scFv Abs werden auf die
Bindung an Maus-gp96 untersucht, wobei auf einer Nitrocellulosemem
bran (1) unter reduzierenden Bedingungen (SDS plus β-Merkaptoetha
nol), (2) denaturierenden Bedingungen (SDS) und (3) nativen (PBS)
Bedingungen untersucht wird. Die Membran wird mit monoklonalem Maus-
IgG-Anti-Human-c-myc, polyklonalem Peroxidase-konjugiertem Kaninchen-
Anti-Maus-IgG und Substrat entwickelt. Der monoklonale Ratten-IgG-
Anti-gp96-Antikörper (SPA-850) dient als positive, ein scFv-Oestra
diol-Antikörper als negative Kontrolle. Alle rekombinanten scFv-An
tikörper binden nur an das native Antigen. neg. ctr. = negative
Kontrolle, pos.ctr. = positive Kontrolle.
Fig. 4: Präzipitation von nativem gp96 von Maus-Tumorzelllysaten.
Hypotone Lsyate radioaktiv markierter IGELa2-Zellen werden mit den
genannten Antikörpern inkubiert, gefolgt von Protein-G-Sepharose-
Präzipitation und SDS-Polyacrylamid-Gelelektrophorese. Die Kontroll
bahn zeigt Präzipitation nur mit Protein-G-Sepharose alleine als
Kontrolle. (1) = Kontrolle, (2) = Anti-BiP (SPA-847), (3) = Anti-gp96
(SPA-850), (4) = scFv (Klon H11B).
Fig. 5: Chromatographische Reinigung von nativen gp96-Molekülen.
Hypotone Lysate von radiomarkierten IGELa2- und humanen C1R-Zellen
werden mit rekombinanten anti-gp96-scFv-Antikörpern oder BSA als
Negativkontrolle, jeweils immobilisiert auf Sepharose-Beads,
inkubiert. Die Immunkomplexe werden durch SDS-Polyacrylamidgelelek
trophorese getrennt. (5) = BSA-Sepharose, (6) = Anti-gp96scFv-
Sepharose, (7) = BSA-Sepharose, (8) = Anti-gp96scFv-Sepharose.
Fig. 6: Aktivierung von CTL durch scFv-gereinigte gp96-Moleküle.
C57BL/6-Mäuse werden i. p. mit PBS (A), gp96 gebunden an anti-gp96-
scFv-Sepharose (B), unbehandelte (C), gp96, gereinigt nach
Standardmethoden (D), pH 10,5-eluierten gp96-Molekülen (E) und 1,3 M
NaCl eluierten gp96-Molekülen immunisiert. Nach 9 Tagen werden
Splenocyten mit bestrahlten BALB.B-Zellen während 5 Tagen inkubiert
und die CTL-Aktivität auf C57BL/6 (gefüllte Kreise) und BALB.B
(gefüllte Dreiecke) ConA-Blasts gemessen. (9) = % spezifische Lyse,
(10) = E : T-Verhältnis.
Die Erfindung betrifft rekombinante Antikörper, die natives gp96
binden, insbesondere solche, welche die dritte Komplementarität
determinierende Region (CDR3) aus einem variablen Anteil einer
schweren Kette eines Antikörpers gemäss SEQ ID NO: 1, SEQ ID NO:
2 oder SEQ ID NO: 3 umfassen (Fig. 1), insbesondere solche, welche
in Fig. 1 (a) die vom variablen Teil einer schweren Kette abgeleiteten
Abschnitte CDR3 der Sequenzen SEQ ID NO: 1, SEQ ID NO: 2 oder SEQ
ID NO: 3; CDR2 der Sequenz SEQ ID NO: 4; und CDR1 der Sequenz SEQ
ID NO: 5 (oder insbesondere SEQ ID NO: 6) und (b) die vom variablen
Teil einer leichten Kette abgeleiteten Abschnitte CDR1' der Sequenz
SEQ ID NO: 7, CDR2' der Sequenz SEQ ID NO: 8 und CDR3' der Sequenz
SEQ ID NO: 9 umfassen.
Die Erfindung betrifft auch die Verwendung der genannten rekombi
nanten Antikörper zur Reinigung oder Markierung von gp96.
Die Erfindung betrifft auch die Verwendung der genannten rekombinan
ten Antikörper zur (raschen) Reinigung von intakten gp96/Peptid-Kom
plexen aus kleinen Mengen von Tumormaterial oder infizierten Zellen,
die anschliessend zur autologen oder ferner heterologen Immunothe
rapie verwendet werden können.
Die Erfindung betrifft auch gp96 mit gebundenen Peptiden, welches
durch die oben beschriebene Reinigungsmethode gewinnbar ist bzw.
vorzugsweise gewonnen worden ist, insbesondere zur Anwendung in
einem Verfahren zur (vorzugsweise autologen) Immunisierung, sowie
pharmazeutische Formulierungen, die einen nach der oben beschriebenen
Reinigungsmethode gewinnbaren, insbesondere gewonnenen, gp96/Peptid-
Komplex und ggf. weitere Trägermaterialien umfassen.
Die Erfindung betrifft auch gp96 mit gebundenen Peptiden nach dem
letzten Absatz zur Anwendung in einem Verfahren zu therapeutischen
Behandlung des menschlichen oder tierischen Körpers, insbesondere
zur heterologen oder vor allem autologen Immunisierung; die Verwen
dung des entsprechenden gp96 mit gebundenen Peptiden zur Herstellung
eines Arzneimittels zur (insbesondere autologen) Immunisierung bei
Patienten, die an einer Tumorerkrankung oder einer Infektion leiden,
sowie die Verwendung des entsprechenden gp96 mit gebundenen Peptiden
zur Immunisierung dieser Patienten bzw. Methoden zur (insbesondere
autologen) Immunisierung von Patienten mittels Verabreichung von
gp96 gemäss dem vorausgehenden Absatz an einen Patienten, der an
einer Tumorerkrankung oder einer Infektion leidet und einer
derartigen Behandlung bedarf.
Die Erfindung betrifft auch die Isolierung von Peptiden, welche
an natives gp96 aus Warmblüterzellen gebunden sind, insbesondere
bei Warmblütern, die an einer Erkrankung leiden, z. B. einer Ischämie
(etwa infolge eines Infarktes oder von Atherosklerose), einer
Tumorerkrankung oder einer Infektion, sowie entsprechende Peptide,
soweit sie neu sind, und deren Verwendung.
Die Erfindung betrifft auch Trennmaterialien (Matrices) und Vorrich
tungen zur Reinigung von nativem gp96, die die erfindungsgemässen
rekombinanten Antikörper umfassen.
Die Erfindung betrifft auch Kits zur Reinigung oder zum Nachweis
von nativem gp96, welche die erfindungsgemässen rekombinanten Anti
körper umfassen.
Die Erfindung betrifft auch Nucleinsäuresequenzen, insbesondere
DNA-Sequenzen, welche für erfindungsgemässe rekombinante Antikörper
kodieren.
Die Erfindung betrifft auch Wirtszellen, insbesondere Prokaryonten,
wie E. coli, welche für erfindungsgemässe rekombinante Antikörper
codierende Sequenzen umfassen.
Die vor- und nachstehend genannten allgemeinen Ausdrücke haben vor
zugsweise die folgenden Bedeutungen, wenn nicht anders angegeben,
wobei allgemeine Begriffe stets durch entsprechende speziellere
Begriffe oder Beschreibungen ersetzt werden können, was zu bevor
zugten Ausführungsformen der Erfindung führt:
Ein rekombinanter Antikörper, der natives gp96 bindet, ist ein aus einer oder mehreren nichtkovalent oder kovalent miteinander verbun denen Peptidketten aufgebautes Protein, welches die an natives gp96 bindenden komplementaritätsbestimmenden Regionen (CDR) umfasst, wobei auch Glykosylierungen oder andere Derivatisierungen vorliegen können; es handelt sich insbesondere um in üblicher Weise aus einer schweren und einer leichten Kette, die beispielsweise über Disulfid brücken oder auf andere Weise kovalent miteinander verbunden sind, aufgebaute Antikörper, oder vorzugsweise ein Fragment eines derar tigen Antikörpers, insbesondere des F(ab)2-Typs, oder insbesondere Einzelketten-Antikörper (sc Abs) mit allen komplementaritätsdeter minierenden Regionen auf einer Polypeptidkette, die noch weitere Sequenzen, wie Gerüstsequenzen, Linker-Sequenzen, Marker-Sequenzen (z. B. c-myc) oder Sequenzen, die eine spezifische Trennung erlauben, z. B. für IMAC (Immobilisiertes Metall-Affinitätschromatographie), umfassen kann und/oder auch als Aggregat von zwei oder mehr derar tigen Ketten vorliegen kann, wie es häufig gefunden wird (sowohl die tatsächlichen Einzelketten als auch deren Aggregate sind nach folgend gemeint, wenn von scFv-Antikörpern (Abs) die Rede ist) - das Minimum für derartige Einzelketten besteht aus den sogenannten Fv-Fragmenten, welches die hypervariablen Regionen der schweren und der leichten Antikörperkette umfassen (derartige Fv-Fragmente sind schwer durch proteolytische Techniken herzustellen, da die entsprechenden variablen Domänen nach Verdünnung zur Dissoziation tendieren). Auch Gemische solcher Antikörper sind möglich. Rekom binant bedeutet, daß mindestens ein Teil der Sequenz des entspre chenden Antikörpers durch Methoden der rekombinanten Gentechnologie modifiziert ist, wobei der entsprechende Antikörper auch auf enzy matischem oder chemischem Wege hergestellt werden kann oder vor zugsweise durch Expression geeigneter Nucleinsäuresequenzen in einem Wirtsorganismus.
Ein rekombinanter Antikörper, der natives gp96 bindet, ist ein aus einer oder mehreren nichtkovalent oder kovalent miteinander verbun denen Peptidketten aufgebautes Protein, welches die an natives gp96 bindenden komplementaritätsbestimmenden Regionen (CDR) umfasst, wobei auch Glykosylierungen oder andere Derivatisierungen vorliegen können; es handelt sich insbesondere um in üblicher Weise aus einer schweren und einer leichten Kette, die beispielsweise über Disulfid brücken oder auf andere Weise kovalent miteinander verbunden sind, aufgebaute Antikörper, oder vorzugsweise ein Fragment eines derar tigen Antikörpers, insbesondere des F(ab)2-Typs, oder insbesondere Einzelketten-Antikörper (sc Abs) mit allen komplementaritätsdeter minierenden Regionen auf einer Polypeptidkette, die noch weitere Sequenzen, wie Gerüstsequenzen, Linker-Sequenzen, Marker-Sequenzen (z. B. c-myc) oder Sequenzen, die eine spezifische Trennung erlauben, z. B. für IMAC (Immobilisiertes Metall-Affinitätschromatographie), umfassen kann und/oder auch als Aggregat von zwei oder mehr derar tigen Ketten vorliegen kann, wie es häufig gefunden wird (sowohl die tatsächlichen Einzelketten als auch deren Aggregate sind nach folgend gemeint, wenn von scFv-Antikörpern (Abs) die Rede ist) - das Minimum für derartige Einzelketten besteht aus den sogenannten Fv-Fragmenten, welches die hypervariablen Regionen der schweren und der leichten Antikörperkette umfassen (derartige Fv-Fragmente sind schwer durch proteolytische Techniken herzustellen, da die entsprechenden variablen Domänen nach Verdünnung zur Dissoziation tendieren). Auch Gemische solcher Antikörper sind möglich. Rekom binant bedeutet, daß mindestens ein Teil der Sequenz des entspre chenden Antikörpers durch Methoden der rekombinanten Gentechnologie modifiziert ist, wobei der entsprechende Antikörper auch auf enzy matischem oder chemischem Wege hergestellt werden kann oder vor zugsweise durch Expression geeigneter Nucleinsäuresequenzen in einem Wirtsorganismus.
Komplementaritätsdeterminierende Regionen (CDR) (auch hypervariable
Regionen genannt) sind solche, die für die spezifische Bindung des
jewiligen rekombinanten Antikörpers an gp96 verantwortlich sind
(die also den Idiotyp ausmachen).
Bevorzugt sind solche Antikörper, welche die dritte Komplementarität
determinierende Region (CDR3) der schweren Kette eines Antikörpers
gemäss SEQ ID NO: 1, SEQ ID NO: 2 oder SEQ ID NO: 3 umfassen (Fig. 1),
insbesondere solche, welche in Fig. 1 (a) die aus variablen
Schwerketten-Sequenzen abgeleiteten Teile CDR3 (SEQ ID NO: 1, SEQ
ID NO: 2 oder SEQ ID NO: 3), CDR2 (SEQ ID NO: 4) und CDR1 (SEQ
ID NO: 5 oder insbesondere SEQ ID NO: 6) und (b) die aus variablen
Leichtketten-Sequenzen abgeleiteten der CDR1' (SEQ ID NO: 7), CDR2'
(SEQ ID NO: 8) und CDR3' (SEQ ID NO: 9) umfassen. Möglich sind auch
solche Antikörper, bei denen diese CDR durch andere als die in Fig. 1
gezeigten Gerüstregionen (FR) voneinander separiert sind.
Die Erfindung betrifft auch natives gp96 bindende Antikörper, die
Varianten der als bevorzugt gekennzeichneten Sequenzen beinhalten,
z. B. Varianten, die aus einer DNA resultieren, die einer in-vitro-
Mutagenese unterworfen worden sind, wobei die Bedingung ist, dass
diese noch die genannte Bindungsfähigkeit besitzen, insbesondere
bei üblichen Messmethoden zur Affinitätsbestimmung mindestens
zweimal, vorzugsweise mindestens 10-mal stärkere Affinität zu leicht
denaturiertem oder insbesondere nativem gp96 haben als der Antikörper
SPA-850, der eine primäre (Sequenz-) Struktur des gp96 erkennt,
die sowohl in nativem als auch in denaturiertem gp96 vorhanden ist
und so nicht selektiv ist für natives gp96, (s. u.). Solche Modifika
tionen können in einer Addition, Substitution oder Deletion von
Aminosäuren, vorzugsweise von bis zu 5, beispielsweise von einer
Aminosäure, bestehen - besonders bevorzugt sind solche rekombinanten
Antikörper, die eine optimale Affinität haben, die hoch genug ist
für starke gp96-Bindung, aber dennoch wieder die Freisetzung dessel
ben aus gp96/Antikörperkomplexen erlaubt, um so das gebundene gp96
wieder freisetzen zu können, was z. B. für die unten beschriebenen
Reinigungsmethoden essentiell ist. Soweit die Modifikationen die
CDR betreffen, sind konservative Austausche bevorzugt, z. B. der
Austausch einer hydrophoben Aminosäure durch eine andere, einer
sauren durch eine andere, einer basischen durch eine andere, von
Ser durch Thr, einer armatischen durch eine andere oder dergleichen,
oder ferner Addition einer homologen Aminosäure, so dass eine Ami
nosäure durch zwei homologe Aminosäuren ersetzt wird, oder Deletion
einer Aminosäure.
Daneben können vorzugsweise noch Gerüstregionen FR (wie z. B. die
in Fig. 1 gezeigten FR1 bis FR4 auf der schweren Kette, FR1' bis
FR4' auf der leichten Kette, oder andere Aminosäuresequenzen, die
die Fähigkeit der Antikörper zur Bindung an leicht denaturiertes
oder insbesondere natives gp96 haben) vorliegen.
Besonders bevorzugte rekombinante Antikörper sind solche, die minde
stens eine der Sequenzen für die variablen Teile der schweren Ketten
gemäss Fig. 1 für einen der Klone G12D, H11B oder B10C (SEQ ID NO:
10; SEQ ID NO: 11; oder SEQ ID NO: 12), insbesondere die Mutante
mit einer CDR 1 der Sequenz DYYMY (SEQ ID NO: 6), welche bei der
in den Beispielen beschriebenen Methode nicht erwartet werden konnte,
also die Sequenz für den variablen Abschnitt einer schweren Kette
des Klons H11B (SEQ ID NO: 12); und die Sequenz für den variablen
Abschnitt der leichten Kette gemäss Fig. 1 (SEQ ID NO: 13) umfassen,
welche erforderlichenfalls durch einen geeigneten Spacerabschnitt
voneinander getrennt sind.
Natives gp96 ist solches, das dem in der Zelle normalerweise im
ER vorliegenden in der Konformation im wesentlichen entspricht und
noch in der Lage ist, die unter physiologischen Bedingungen
gebundenen antigenen Peptide zu binden, so dass diese im Komplex
mit gp96 isoliert werden können - mit anderen Worten, die 3D-Faltung
ist soweit erhalten (oder sogar unverändert), daß die Beladung mit
den antigenen Peptiden noch möglich ist, auch bei Reinigung des
gp96 wie unten als Teil der Erfindung beschrieben - im Gegensatz
hierzu scheint die klassische Methode nach Srivastava, METHODS:
A Companion to Methods in Enzymology 12, 165-171 (1997) mindestens
auch beträchtliche denaturierte Anteile zu enthalten.
Die Reinigung von gp96 gelingt nach üblichen Methoden, beispielsweise
durch Präzipitation des gp96 aus Lösungen, wie Zelllysaten, sofern
mindestens zwei Bindungsstellen pro rekombinantem Antikörper für
gp96 vorliegen oder Aggregate von solchen rekombinanten Antikörpern
vorliegen, oder wenn weiter Anti-Antikörper eingesetzt werden, die
mehr als eine Bindungsstelle für Sequenzen auf den erfindungsgemässen
rekombinanten Antikörpern (beispielsweise c-myc-Sequenzen) haben
und so zur Vernetzung in der Lage sind, insbesondere, wenn die Anti-
Antikörper polyklonal sind; bevorzugt ist die Reinigung nach Bindung
eines erfindungsgemässen Antikörpers an ein geeignetes partikuläres
Trägermaterial mit ausreichend grosser Oberfläche, z. B. an eine auf
Kohlenhydraten oder Kunststoffen basierende Gelmatrix, wie insbeson
dere Sepharose. Die Reinigung kann dann durch Bindung in Suspension
oder durch Auftragen der zu reinigenden Probe auf eine Säule, die
mit einer gebundenen rekombinanten Antikörper umfassenden Matrix
gefüllt ist, erfolgen. Möglich ist auch die Bindung an Membranen,
z. B. Nitrozellulose, die mit dem entsprechenden rekombinanten Anti
körper belegt sind, oder entsprechende andere Trägermaterialien.
Die Elution des so gebundenen gp96 erfolgt mit geeigneten Lösungen,
insbesondere mit leicht basischen (pH vorzugsweise zwischen 7,2
und 12, insbesondere zwischen 7,2 und 10,5; eingestellt beispiels
weise mit Hilfe organischer Basen, insbesondere Stickstoffbasen,
wie Triethanolamin) und/ oder salzhaltigen Eluenten, insbesondere
0,3 bis 4, vorzugsweise 0,5 bis 1,5 M Salzlösungen, wie 0,7 bis
1,5 M Salzlösung, vorzugsweise mit Kochsalz (NaCl) als Salz. Sollen
native Komplexe aus gp96 und daran gebundenen Peptiden (z. B. aus
geschädigten Geweben, wie ischämischen Geweben oder Geweben mit
Krankheitserregern oder Krebsmarkern) isoliert werden, so wird
vorzugsweise ein pH im Bereich zwischen 6 und 8 gewählt und eine
erhöhte Salzkonzentration, insbesondere 0,7 bis 1,5 M Kochsalzlösung
in Gegenwart von Puffer, wie Phosphatpuffer.
Die Markierung (d. h., qualitative oder quantitative Bestimmung)
von gp96 kann beispielsweise mit üblichen Assays zum Nachweis von
Antigenen mit Antikörpern durchgeführt werden. So können die erfin
dungsgemässen rekombinanten Antikörper vorzugsweise selbst direkt
Sequenzen enthalten, die eine Markierung ermöglichen (beispielsweise
Sequenzabschnitte, die Enzymfunktion haben und so direkt durch
Umsetzung mit entsprechenden Substraten die Detektion ermöglichen,
oder durch dagegen gerichtete Antikörper erkannt werden können,
die ihrerseits durch Standardmethoden nachgewiesen werden können),
beispielsweise als Phosphatase, z. B. alkalische Phosphatase aus
E. coli oder alkalische Phosphatase aus Säugetieren (z. B. aus Rind),
Peroxidasen, wie Meerettichperoxidase (mit z. B. 4-Chlor-1-naphthol
oder 3,3',5,5'-Tetramethylbenzidin als Substrat), β-D-Galactosidase,
Glucoseoxidase, Glucoamylase, Carboanhydrase, Acetylcholinesterase,
Lysozym, Malatdehydrogenase oder Glucose-6-phosphatase; ein Molekül
mit spezifischen Bindungseingenschaften, wie Streptavidin, das an
Biotin bindet, oder andere charakteristische antigene Abschnitte,
wie c-myc-Sequenzen oder -teilsequenzen, die insbesondere immuno
logisch nachgewiesen werden können.
Auf diese Weise können die mit Antikörpern üblichen Nachweismethoden
für Antigene ("Immunoassays"), insbesondere Radioimmunoassays und
vor allem Immunfluoreszenzmarkierung, Immunoblotting, Enzym-Immunoas
says, insbesondere EIA oder ELISA, oder Dot-Assays durchgeführt
werden, um gp96 qualitativ und/oder quantitativ nachzuweisen.
Die rasche Reinigung gelingt vorzugsweise durch Auftrennung eines
(erforderlichenfalls durch Ultrazentrifugation vorgeklärten) Zell
lysates über eine Säule, die mit einer Matrix beladen ist, die ge
bundene rekombinante Antikörper gemäss der Erfindung trägt (siehe
oben unter Reinigung, dort werden auch geeignete Elutionsbedingungen
angegeben), insbesondere über entsprechend modifizierte Sepharose.
Zunächst wird aufgetragen, dann Verunreinigungen ausgewaschen, und
zuletzt eluiert, wie oben für die Reinigung von gp96 beschrieben.
Die Immunotherapie bedient sich des so gewonnenen gp96, das im we
sentlichen in nativer Form vorliegt, wenn entsprechende Elutionsbe
dingungen gewählt werden (siehe oben oder in den Beispielen), und
noch gebundene Peptide aus den Tumorzellen oder den infizierten
Zellen vorliegen, die charakteristisch für Krankheitszustände, wie
Ischämien, Krebs oder Infektionen sind. Im Prinzip ist auch hetero
loge Immuntherapie möglich, beispielsweise, wenn mehrere Patienten
durch das gleiche Pathogen infiziert sind oder die gleiche Tumor
erkrankung haben.
"Tumorerkrankung" bedeutet eine proliferative Erkrankung, beispiels
weise solide Tumoren oder Blutkrebs, einschliesslich ggf. vorliegen
der Metastasen. Die zur Isolierung des gp96 verwendeten Zellen soll
ten dann insbesondere Tumorzellen umfassen. "Infiziert" bedeutet,
dass die entsprechenden Zellen durch einen Mikroorganismus, wie
ein Virus, Bakterien, Mycoplasmen, einen Pilz oder einen Parasiten,
wie Protozoen, infiziert sind.
Die Immuntherapie erfolgt durch enterale (z. B. nasale) oder vorzugs
weise durch parenterale, insbesondere intramuskuläre, subkutane
oder ferner intrakraniale oder intralumbale Verabreichung eines
wie oben beschrieben gereinigten gp96/Peptid-Komplexes an einen
Patienten, vorzugsweise einen solchen, der einer solchen Behandlung
bedarf, in Abwesenheit oder Gegenwart von weiteren Adjuvantien,
wie Aluminiunhydroxid, Lysolecithin, Pluronic-Polyolen, Polyanionen,
Peptiden, Muramyldi- oder -tripeptiden, Squalenmischungen (SAF-1),
Saponinderivaten, Zellwandpräparationen von Mycobakterien, Quil
A, Untereinheit B aus Choleratoxin, Proteine oder Ölemulsionen,
oder Kombinationen von zwei oder mehr davon.
Die Erfindung betrifft somit auch die Verwendung der erfindungs
gemässen rekombinanten Antikörper zur Reinigung von gp96 aus Zellen
oder Gewebsproben insbesondere aus einem Patienten, der an einer
Erkrankung, wie einer Ischämie (z. B. infolge eines Infarktes), einem
Tumor oder einer Infektion leidet, und (vor allem im Falle einer
Infektion oder einer Tumorerkrankung) die nachfolgende Verabreichung
des so gewonnenen gp96 an einen Patienten, insbesondere einen, der
einer derartigen Behandlung bedarf, zur autologen oder ferner hete
rologen Immunisierung.
Die Erfindung betrifft auch gp96 mit gebundenen Peptiden, welches
durch die oben beschriebene Reinigungsmethode gewinnbar ist bzw.
vorzugsweise gewonnen worden ist, insbesondere zur Anwendung in
einem Verfahren zur (vorzugsweise autologen) Immunisierung, sowie
pharmazeutische Formulierungen, die ein nach der oben beschriebenen
Reinigungsmethode gewinnbaren, insbesondere gewonnenen, gp96/Peptid-
Komplex und ggf. weitere Trägermaterialien umfassen. Als Trägermate
rialien kommen insbesondere physiologisch annehmbare Trägermateria
lien in Frage, insbesondere physiologische Kochsalzlösung, Phosphat-
gepufferte physiologische Kochsalzlösung, steriles Wasser und ggf.
Adjuvantien, wie oben genannt, in Frage. Andere Pufferungs- und
dispergierend wirksame Trägermaterialien können verwendet werden.
Der Fachmann kennt die möglichen Zusammensetzungen, Beispiele finden
sich in Remington's Pharmaceutical Sciences (Alfonso R. Gennaro,
Hrg., 18th Edition, 1990), hiermit durch Bezugnahme inkorporiert.
Die Zusammensetzungen werden nach üblichen Methoden sterilisiert
und verpackt, z. B. in Ampullen oder Gläschen, oder direkt verab
reicht. Die Konzentration an gp96/Peptidkomples kann variieren,
beispielsweise von ca. 0,001 bis 20 Gew.-%, vorzugsweise von 0,01
bis 0,5%.
Als "Patienten" kommen vor allem Warmblüter, in erster Linie Säuger,
vor allem der Mensch, in Betracht.
Bei der Administration wird eine Dosis verabreicht, die normalerweise
zum Stimulieren einer Immunantwort (insbesondere basierend auf cyto
toxischen T-Lymphozyten) geeignet ist. Die Dosis ist abhängig von
den individuellen Patientenparametern wie Grösse, Alter, Geschlecht
und Zustand, wird sich aber normalerweise vorzugsweise im Bereich
von 0,001 bis 20 000 µg, vorzugsweise 0,005 bis 4000 µg gp96/Peptid
komplex pro kg Patientengewicht bewegen.
Es ist auch möglich, mit erfindungsgemässen rekombinanten Antikörpern
Warmblüter zu immunisieren, um so Anti-Idiotyp-Antikörper, die anti
gene Bereiche von gp96 imitieren, herzustellen. Die Immunisierung
erfolgt analog wie oben für gp96/Peptidkomplexe beschrieben.
Die Isolierung von Peptiden, welche an natives gp96 aus Warmblüter
zellen gebunden sind, insbesondere bei Warmblütern, die an einer
Erkrankung leiden, z. B. einer Ischämie (etwa infolge eines Infark
tes), einer Tumorerkrankung oder einer Infektion, ist möglich, indem
man erfindungsgemäss isoliertes natives gp96, das solche Peptide
gebunden hat, aus entsprechenden gp96/Peptidekomplexen freisetzt
(z. B. durch Änderung der Ionenstärke, Erhöhung der Basizität, bei
spielsweise mittels Stickstoffbasen, wie Triethanolamin, auf einen
pH-Wert zwischen 7,4 und 12, vorzugsweise zwischen 9 und 11,5),
und erforderlichenfalls beispielsweise durch Gelfiltration vom gp96
trennt. Die Peptide können dann weiter untersucht (z. B. sequenziert)
werden und auf ihre biologischen Wirkungen untersucht werden (z. B.
Immunogenität) und so auch das Erkennen pathogener Mechanismen,
beispielsweise bei Ischämie, ermöglichen. Soweit sie neu sind, sind
auch entsprechende Peptide Gegenstand der vorliegenden Erfindung,
sowie deren Verwendung, beispielsweise in Immunisierungsprotokollen.
Als Vorrichtung zur Reinigung sind insbesondere chromatographische
Säulen zu nennen, die mit einer Matrix gefüllt sind, welche einen
erfindungsgemässen rekombinanten Antikörper umfasst. Für die
Herstellung der Matrix finden insbesondere solche Grundmatrices
mit funktionellen Gruppen, wie Hydroxy-, Carboxy-, Amino-, Epoxy-,
Dien- oder Mercaptogruppen, die eine Kopplung mit einem erfindungs
gemässen Antikörper erlauben, insbesondere solche auf Polymerbasis,
wie auf Basis von Polyacryl oder Polyacrylderivaten (insbesondere
Oxiran-modifiziert), wie im Falle von Eupergit (Röhm Pharma, Darm
stadt) oder insbesondere auf Basis aktivierter polymerer Kohlen
hydrate, wie cyanogenbromid-aktivierter Sepharose (vor allem Sepha
rose 4, 4B oder 6MB), Verwendung. Entsprechend sind die antikörper-
modifizierten Matrices gemäss der Erfindung auf der Basis von Poly
meren, wie Polyacryl oder dessen Derivaten (z. B. Eupergit), oder
auf der Basis polymerer Kohlenhydrate aufgebaut, welche erfindungs
gemässe Antikörper (vorzugsweise kovalent gebunden) tragen. Eine
geeignete Säule hat insbesondere ein inneres Volumen (inklusive
Säulenmaterial) von 0,01 bis 10 ml, z. B. von 0,05 bis 5 ml, bei
spielsweise von 0,05 bis 0,1 ml. Weitere zur Vorrichtung gehörige
Komponenten können z. B. Schläuche, Vorratsgefässe für Eluenten und
Waschlösungen und dergleichen sein. Eine Matrix (Trägermaterial),
wie oben beschrieben - insbesondere Sepharose - die einen erfin
dungsgemässen Antikörper trägt, insbesondere, wenn dieser kovalent
gebunden ist, ist selbst Gegenstand der Erfindung. Vorzugsweise
umfasst eine entsprechende Vorrichtung auch eine Säule, die eine
mit einem unspezifischen Material, insbesondere Serumalbumin, wie
Rinderserumalbumin, belegte Matrix (wie oben beschrieben, jedoch
mit einem anderen Liganden als dem rekombinanten Antikörper), die
zur Vorreinigung geeignet ist (als Vorsäule) und vorzugsweise direkt
der eigentlichen, mit dem rekombinanten Antikörper belegten Säule
vorgeschaltet ist.
Kits zur Reinigung oder zum Nachweis von nativem gp96, welche die
erfindungsgemässen rekombinanten Antikörper umfassen, sind insbe
sondere solche, die eine wie im letzten Absatz beschriebene chroma
tographische Säule und erforderliche weitere Komponenten, wie eine
ebenfalls vorstehend beschriebene Vorsäule und ggf. Puffersalze
oder Pufferlösungen, Eluenten, oder dergleichen, und gewünschtenfalls
auch Nachweissysteme für isoliertes natives gp96 oder daran gebundene
Peptide, wie Komponenten entsprechender Immunoassays oder derglei
chen, enthalten können, z. B. Antikörper gegen c-myc, Anti-Antikörper
gegen diese Antikörper, die z. B. mit einem Enzym als Komponente
eines enzymatischen Nachweissystems, wie einer Peroxidase, markiert
sind, sowie entsprechende Reagenzlösungen und Substrate für diese
Enzyme.
Die Erfindung betrifft auch Nucleinsäuresequenzen, insbesondere
DNA-Sequenzen, welche für erfindungsgemässe rekombinante Antikörper
kodieren. Bevorzugt sind solche Nukleinsäuresequenzen, die als für
den variablen Abschnitt einer schweren Kette codierende Nucleinsäure
sequenz eine der in Fig. 2 und deren Legende für die CDR 3 aus den
Klonen B10C (SEQ ID NO: 23), G12D (SEQ ID NO: 24) oder H11B (SEQ
ID NO: 25) genannten umfassen, und/oder als für den variablen
Abschnitt einer leichten Kette codierende Nucleinsäuresequenz die
für die CDR3' in Fig. 2 und deren Legende gezeigte (SEQ ID NO: 22)
umfassen, wie in Klammer jeweils vorstehend angegeben; sowie jeweils
beliebige für Gerüstregionen codierende Sequenzen FR1 bis FR4 und
FR1' bis FR4'.
Bevorzugt sind insbesondere solche Nukleinsäuresequenzen, die als
für den variablen Abschnitt einer schweren Kette codierende
Nucleinsäuresequenzen für die CDR1 eine der in Fig. 2 und deren
Legende mit SEQ ID NO: 18 oder insbesondere SEQ ID NO: 19 genannten
Sequenzen umfassen, für die CDR2 die Sequenz gemäss SEQ ID NO: 17
und für die CDR3 eine der Sequenzen gemäss SEQ ID NO: 14, SEQ ID
NO: 15 und SEQ ID NO: 16, und/oder als für den variablen Abschnitt
einer leichten Kette codierende Nucleinsäuresequenz die für die
CDR1' gemäss SEQ ID NO: 20, für die CDR2' gemäss SEQ ID NO: 21 und
für die CDR3' gemäss SEQ ID NO: 22 in Fig. 2 und deren Legende
gezeigten Sequenzen umfassen; sowie jeweils beliebige für
Gerüstregionen codierende Sequenzen FR1 bis FR4 und FR1' bis FR4',
insbesondere die in Fig. 2 und deren Legende genannten.
Am stärksten bevorzugt sind solche Nukleinsäuresequenzen, welche
als für den variablen Teil der schweren Kette codierende Sequenz
die in Fig. 2 gezeigte des Klons S10C (SEQ ID NO: 23), des Klons
G12D (SEQ ID NO: 24) oder insbesondere des Klons H11B (SEQ ID NO:
25) umfassen und/oder als für den variablen Teil der leichten Kette
codierende Sequenz die in Fig. 2 für alle alle Klone gezeigte (SEQ
ID NO: 26).
Bei allen Ausführungsformen sind solche der oben genannten
Nucleinsäuresequenzen besonders bevorzugt, bei denen die für die
variablen Abschnitte der schweren und der leichten Kette codierenden
Sequenzen in ein und demselben Nucleinsäurestrang umfasst sind
(Codierung für Einzelketten-Antikörper).
Besonders bevorzugt sind jeweils solche Nucleinsäuresequenzen, die
ferner für noch weitere Sequenzen, wie Gerüstsequenzen, Linker-
Sequenzen, Marker-Sequenzen (z. B. c-myc) oder Sequenzen, die eine
spezifische Trennung erlauben, z. B. für IMAC (Immobilisertes Metall-
Affinitätschromatographie), codierende Sequenzabschnitte umfassen.
Neben den gezeigten Nucleinsäuresequenzen können auch alle Varianten
vorliegen, die durch Ersetzung von Nucleinsäuren im Rahmen der Dege
neration des genetischen Codes oder des wobbling für dieselben Amino
säuren codieren, sowie ferner solche Sequenzen, die für die oben
beschriebenen möglichen Abweichungen der Aminosäuren codieren.
Zu den erfindungsgemässen Nucleinsäuresequenzen zählen auch solche,
die für die oben für Antikörper, die Varianten der als bevorzugt
gekennzeichneten Sequenzen beinhalten, genannten Aminosäuredeletio
nen, -insertionen oder -substitutionen codieren, also selbst ent
sprechende Deletionen, Insertionen oder Substitutionen von Nuclein
säuren enthalten. Insbesondere sind bis zu 15, vorzugsweise bis
zu 3 Nucleinsäuren variiert (deletiert, inseriert oder substituiert).
Ebenfalls bevorzugt sind Vektoren, wie Plasmide, Cosmide oder der
gleichen, die eine der genannten Sequenzen umfassen und in geeigneten
Wirtszellen zur Expression bringen können. Ein bevorzugter Vektor
basiert auf dem Vektor pHEN1 oder pHOG21 (siehe Beispiele).
Als Wirtszellen kommen solche in Betracht, welche in vitro kultivier
bar sind. Geeignet sind eukaryotische oder insbesondere prokaryoti
sche Zellen, z. B. Hefen, wie Saccharomyces cerevisiae, Säugetierzel
len, Hybridome oder insbesondere Bakterien, wie E. coli, welche durch
geeignete Vektoren transformiert sind. Für die Herstellung glykosy
lierter Antikörper sind eukaryotische Wirtszellen erforderlich,
für die Herstellung von Einstrang-Antikörpern sind besonders Bakte
rien gut geeignet. Beispiele für Bakterien sind insbesondere solche,
die arm an Restriktions- oder Modifikationsenzymen sind, wie E. coli,
z. B. E. coli X776, E. coli TG1 oder insbesondere E. coli XL1-Blue
(Stratagene).
Besonders bevorzugt als solche oder zum Einsatz bei allen vorstehend
genannten Aspekten der Erfindung sind: Leicht denaturiertes oder
insbesondere natives gp96 bindende sc (Einzelketten)-Fv-Antikörper
oder Aggregate von zwei oder mehr davon, bei denen je der variable
Teil einer leichten Kette und der einer schweren Kette innerhalb
ein und derselben Peptidsequenz vorliegen, insbesondere in der
Reihenfolge (variabler Teil der schweren Kette, z. B. Sequenz Anfang
FR1 bis Ende FR4 in Fig. 1) - (Peptidlinker, z. B. Gly-Ser-
Peptidlinker) - (variabler Teil der leichten Kette, z. B. Sequenz
Anfang FR1' bis Ende FR4' in Fig. 1) - (c-myc-Marker-Sequenz) -
(His-Marker mit mehreren Histidinresten in Folge, z. B. 6 × His).
Die Herstellung der Antikörper, Wirtszellen (inkl. Kultivierung
und Transformation), markierten Antikörper, Vorrichtungen, etc.
erfolgt nach an sich bekannten Verfahren, beispielsweise analog
zu den in den Beispielen genannten Verfahren.
Besonders bevorzugt sind die in den Beispielen genannten leicht
denaturiertes oder natives GP96 bindenden Antikörper, Verfahren,
Vektoren und Vorrichtungen.
Die nachfolgenden Beispiele dienen der Illustration der Erfindung,
ohne ihren Umfang einschränken zu sollen:
Mäuse und Antikörper: C57BL/6-Mäuse sind von Charles River WIGA (Sulzfeld, Deutschland). BALB.B-Mäuse sind von Harlan Winkelmann (Borchen, Deutschland). Beide Maustypen werden in den Tieranlagen des Instituts für Zellbiologie, Tübingen, Deutschland, gehalten. Die Monoklonalen Antikörper gegen gp96 (anti-Grp94, SPA-850, Klon 9G10) und gegen BiP (SPA-827, Klon 10C3) sind von StressGen Biotechnologies Corp., Victoria, BC, Canada. Zellkultur und CTL- Assay: Die Mauszelllinie IGELa2 und die humanen C1R-Zelllinien sind von ATCC, Rockville, MD, USA; sie werden in RPMI 1640, enthaltend 10% Fötales Kälberserum und supplementiert mit 0,3 mg/ml L-Glutamin, Penicillin/Streptomycin (100 Einheiten/ml) und 2-Mercaptoethanol (2 µl/ml) kultiviert. CTL-Linien werden erhalten durch wöchentliche Stimulationen mit(mittels einer Cäsium-γ-Strahlenquelle) bestrahlten Milz-Zellen aus BALB.B-Mäusen. CTL-Assays werden wie in der Literatur beschrieben durchgeführt (Arnold et al., J. Exp. Med. 182, 885-889 (1995)) unter Verwendung von ConA Blasts (Concanavalin A-aktivierte T-Zellen) aus Milzzellen als Zielzellen. Auch Con A Blasts werden ebenfalls wie in der zuletzt genannten Publikation beschrieben her gestellt.
Mäuse und Antikörper: C57BL/6-Mäuse sind von Charles River WIGA (Sulzfeld, Deutschland). BALB.B-Mäuse sind von Harlan Winkelmann (Borchen, Deutschland). Beide Maustypen werden in den Tieranlagen des Instituts für Zellbiologie, Tübingen, Deutschland, gehalten. Die Monoklonalen Antikörper gegen gp96 (anti-Grp94, SPA-850, Klon 9G10) und gegen BiP (SPA-827, Klon 10C3) sind von StressGen Biotechnologies Corp., Victoria, BC, Canada. Zellkultur und CTL- Assay: Die Mauszelllinie IGELa2 und die humanen C1R-Zelllinien sind von ATCC, Rockville, MD, USA; sie werden in RPMI 1640, enthaltend 10% Fötales Kälberserum und supplementiert mit 0,3 mg/ml L-Glutamin, Penicillin/Streptomycin (100 Einheiten/ml) und 2-Mercaptoethanol (2 µl/ml) kultiviert. CTL-Linien werden erhalten durch wöchentliche Stimulationen mit(mittels einer Cäsium-γ-Strahlenquelle) bestrahlten Milz-Zellen aus BALB.B-Mäusen. CTL-Assays werden wie in der Literatur beschrieben durchgeführt (Arnold et al., J. Exp. Med. 182, 885-889 (1995)) unter Verwendung von ConA Blasts (Concanavalin A-aktivierte T-Zellen) aus Milzzellen als Zielzellen. Auch Con A Blasts werden ebenfalls wie in der zuletzt genannten Publikation beschrieben her gestellt.
Die Standard-Methode zur Reinigung von gp96 wird beschrieben in
P. K. Srivastava, METHODS: A Companion to Methods Enzymol. 12, 165-71
(1997) und umfasst die Reinigung mittels ConA-Sepharose- und MonoQ-
Anionenaustausch-Chromatographie.
Eine semisynthetische Phagendisplay-Bibliothek, welche aus 50 ver
schiedenen humanen Keimbahngenen für schwere Ketten mit in der Se
quenz randomisierten CDR3-Schleifen und einem konstanten humanen
Vλ3-Gen einer leichten Kette besteht und eine Komplexizität von
mehr als 108 Klonen hat (Nissim et al., EMBO. J 13, 692-698 (1997),
findet Verwendung zur Selektion von Einzelketten-Fv(scFv)-Antikörpern
(Abs). Für die Herstellung der Bibliothek werden synthetische CDR3-
Schleifen, welche randomisierte Sequenzen von 4-12 Aminosäuren haben,
in 50 variable Abschnitte aus schweren Ketten eingefügt. Anschlies
send wird das erhaltene Repertoire an Abschnitten aus schweren Ketten
in den Phagemid-Vektor pHEN1 (siehe Hoogenboom et al., Nucleic Acids
Res. 19, 4133-4137 (1991)) mit dem unmutierten, umgeordneten Vλ3-
Leichtkettengen IGLV3S1/DPL16 (siehe Frippat et al., Nucl. Acids
Res. 18, 7134 (1990) und Williams et al., Eur. J. Immunol. 23, 1456-1461
(1993)) eingebaut. Nach Herstellung scFv-exprimierender Phagen
partikel in E. coli TG1 werden 5 × 1012 koloniebildende Einheiten
(c.f.u.) in phosphatgepufferter Kochsalzlösung (PBS; 150 mM NaCl,
150 mM Natriumphosphat, pH 7,2) mit 2% Magermilchpulver (MPBS)
in Nunc Maxisorb-Immunröhrchen (Nunc, Roskilde, Dänemark), die mit
80 µg gp96 aus Maus (mgp96) beschichtet sind, zum Panning eingeführt.
Unspezifisch gebundene Phagen werden durch intensives Waschen ent
fernt. Spezifische Phagen werden mit 100 mM Triethylamin (pH12)
eluiert und nach Neutralisation expandiert und für weitere Selek
tionsschritte, bis insgesamt vier davon durchgeführt sind, verwendet.
Die Bindungsspezifität wird durch ELISA ermittelt: Mikrotiterplatten
werden mit mgp96 beschichtet (0,5 µg/Bohrung), mit 2% Magermilchpul
ver-Lösung blockiert und dann mit Phagenpartikeln (1010 c.f.u.) ver
setzt.KommerziellerhältlichespolyklonalesHühnchen-anti-gp96-Serum
(1 : 500) dient als positive und PBS als negative Kontrolle. Das System
wird durch Zugabe von Kaninchen-anti-M13-Phagen-Antikörper (Strata
gene), PO-konjugiertem Ziegen-Antikaninchen-Immunglobulin und Sub
strat (3,3',5,5'-Tetramethylbenzidin) entwickelt. Die Absorbanz
wird bei 620 nm gemessen (Selektierte Phagen nach der vierten Selek
tion: A620nm = 1,406; negative Kontrolle A620 = 0,065). Mit jedem
Selektionsschritt wird erhöhte Bindungsaktivität festgestellt. Nach
der vierten Selektionsrunde werden Einzelkolonien (n = 77) herge
stellt und die Antikörperdiversität durch Verdauung von Plasmid-DNA
mit dem Restriktionsenzym BstN1 ermittelt. Drei Restriktionsmuster
werden identifiziert und deren Nucleinsäuresequenzen ermittelt (377
DNA Sequencer, Applied Biosystems Inc., Foster City, CA) (Fig. 2).
Drei Antikörperklone mit drei unterschiedlichen CDR3-Regionen (B10C
mit Sequenz der CDR3-Region der SEQ ID NO: 1; G12D mit Sequenz der
CDR3-Region der SEQ ID NO: 2; und H11B mit Sequenz der CDR3-Region
der SEQ ID NO: 3) werden gefunden, siehe Fig. 1. Im ELISA werden
die Absorptionen bei 620 nm für Klon B10C zu 1,297, für Klon G12D
zu 0,651 und für Klon H11B zu 0,557, für die positive Kontrolle
zu 0,557, für die negative Kontrolle zu 0,003 A620nm ermittelt.
Die Gensegmente der drei spezifischen scFv-Abs (B10C, G12D und H11B)
werden durch NcoI-NotI-Verdau erhalten, in das Plasmid pHOG21 (siehe
Kipryanov et al., J. Immunol. Meth. 200, 60-77 (1997)) einligiert
und in E. coli XL1-Blue (Stratagene) exprimiert. Die lösliche Frak
tion des periplasmatischen Extrakts und der Kulturüberstand werden
kombiniert, konzentriert und gegen 50 mM Tris-HCl, 1 M NaCl, pH 7,0,
dialysiert. Alle der hergestellten scFv Abs enthalten poly-His-Mar
kierungen, welche die Reinigung durch IMAC (Immobilized Metall Affi
nity Chromatography = Affinitätschromatographie an immobilisierten
Metallen) erlauben. Die Proben werden auf eine Säule des Typs "Chela
ting Sepharose Fast Flow Column" (Amersham Pharmacia Biotech, Upsala,
Schweden) aufgetragen, die zuvor mit Ni2+-Ionen beladen und mit Dia
lysepuffer äquilibriert worden ist. Nach ausgiebigem Waschen wird
das gebundene Material mit 250 nM Imidazol eluiert und gegen PBS
dialysiert. Die Reinheit wird mittels Polyacrylamidgelelektrophorese
(PAGE) überprüft (nicht gezeigt).
Maus-gp96 (mgp96) wird durch SDS-Gelelektrophorese unter reduzieren
den Bedingungen (100 mM β-Merkaptoethanol + 2% Natriumdodecylsulfat
= SDS) getrennt und auf Nitrocellulose transferiert. Für die Dot-
Blot-Analyse werden 500 ng mgp96 auf Nitrocellulosemembranen unter
nativen (PBS), denaturierenden (2% SDS) oder reduzierenden (100 mM
β-Mercaptoethanol) Bedingungen aufgetragen. Sowohl die Western-
als auch die Dot-Blotmembranen werden mit 2% MPBS blockiert. Das
mgp96 wird mittels Ratten-IgG-anti-Grp94 (SPA-850, StressGenBiotech
nologies) und Peroxidase-konjugiertem Kaninchen-Anti-Ratten-IgG
(DAKO, Glostrup, Dänemark) oder mit den scFv-Antikörpern detektiert.
Alle scFv Abs tragen einen c-myc-Marker, der die Markierung mit
Maus-IgG-Anti-Human-myc (Genosys, The Woodlands, USA) und Peroxidase-
konjugiertem Kaninchen-anti-Maus-Antikörper (DAKO) erlaubt. Die
Detektion löslicher scFv Abs kann mit einer Reihe von Konzentrationen
ermittelt werden (1/1 bis 1/8192). Fig. 3 zeigt die Resultate der
Dot-Blot-Analyse. Die gereinigten scFv Abs zeigen bei Analyse auf
den mit reduziertem, denaturiertem oder nativen mgp96 markierten
Nitrozellulosemembranen nur Bindung an das native Protein (Fig. 3).
Die Daten der Western-Blot-Analyse (nicht gezeigt) bestätigen
diesen Fund.
Testet man die rekombinanten scFv Abs in einem ELISA, so erkennen
sie nur gp96 in seiner nativen Form, während der kommerziell erhält
liche Monoklonale Antikörper SPA-850 (Stresscen Biotechnologies)
dies nur kaum tut, was seine Nützlichkeit für die Affinitätsreinigung
von gp96 stark einschränkt. Zur Untersuchung der Fähigkeit der rekom
binanten scFv Abs, mit nativem gp96 zu interagieren, werden Immuno
präzipitationsexperimente nach Lysierung von radioaktiv markierten
Zellen in einem hypotonischen Puffer durchgeführt, der es ermöglicht,
dass die Proteine in ihrer nativen Konformation verbleiben.
Hierfür werden Maus-Tumorzelllysate aus IGELa2-Zellen verwendet.
107 Zellen werden metabolisch markiert in Gegenwart von 35S-Methionin
(150 µCi) in 10 ml Methionin-freiem RPMI-Medium für 16 Stunden inku
biert. Nach Lyse der Zellen in hypotonischem Puffer (30 mM NaHCO3
pH 7,1) werden die Lysate über Nacht an Protein G-Sepharose (Amersham
Pharmaciaßiotech)vor-adsorbiert. SpezifischeMonoklonaleAntikörper
oder scFv-Anti-gp96 Abs und anti-c-myc Abs werden zu den klaren
Lysaten in einer Menge von 10 µg/ml zugegeben. Nach 90 min werden
die Komplexe mit Protein-G-Sepharose isoliert. In einigen Fällen
werden die Lysate mit an Sepharose-Beads gekoppeltem Rinderserumalbu
min (BSA) vorgeklärt und die Kopplung direkt mit BSA-Sepharose als
Kontrolle oder mit scFv-anti-gp96 Abs gekoppelt an Sepharose-Beads
durchgeführt. Die Immunokomplexe werden wiederholt gewaschen und
durch SDS-Polyacrylamidgelelektrophorese gewaschen. Die fixierten
Gele werden getrocknet und auf einem Phosphoimager-Bildschirm expo
niert. Wie nach den vorherigen Ergebnissen zu erwarten, wird von
SPA-850 nur eine schwache Bande, die der Molekülgrösse von gp96
entspricht, ausgefällt (Fig. 4, Bahn (3)). Im Gegensatz hierzu zeigen
die Banden mit erfindungsgemässen scFv Abs starke Ausfällung der
gp96-Moleküle (Fig. 4, Bahn (4)). Somit erkennen die rekombinanten
erfindungsgemässen Antikörper native gp96-Moleküle viel besser als
es ein monoklonaler Antikörper zu tun vermag. Die Klone B10C und
G12D zeigen vergleichbare Ergebnisse (nicht gezeigt). Die scFv-anti-
gp96 Abs sind auch effizienter bei der Präzipitation von gp96 als
ein monoklonaler Antikörper gegen das in Endoplasmatischen Retikulum
vorliegende Chaperon BiP, von dem bekannt ist, dass es mit einem
unbekannten 40 kDa-Protein und auch mit gp96 kreuzreagiert (Fig. 4,
Bahn (2)).
Um gp96 in einem Schritt isolieren zu können, wird der scFv-Antikör
per H11B an Sepharose-Beads gekoppelt. 5 mg davon oder BSA wird
an 0,5 mg Cyanogenbromid-aktivierter Sepharose (Pharmacia) gekoppelt.
Das BSA-gekoppelte Material dient als Vorsäule, um unspezifisch
bindende Materialien zu entfernen. Vorgeklärte hypotonische Lysate
der radioaktiv markierten Maus-Zelllinie IGELa2 werden direkt mit
den scFv-Sepharose-Beads inkubiert. 1 ml IGELa2-Zellpellets werden
bei 4°C im Dounce-Homogenisator (15-20 Auf- und Abbewegungen) in
20 ml hypotonischem Puffer homogenisiert (siehe Arnold et al., J.
Exp. Med. 182, 885-889 (1995)). Die Homogenate werden während 60 min
bei 100 000 × g zentrifugiert und die Überstände auf eine Kon
troll-BSA-Sepharose-Säule aufgetragen, die direkt mit der scFv-Anti-
gp96-Säule verbunden ist. Beide Säulen sind mit PBS voräquilibriert.
Nach ausgiebigem Waschen mit PBS, das 0,5% NaCl enthält, wird gp96
mit 100 mM Natriumacetat (pH 4,5), das 0,15% NaCl enthält; oder
100 mM Diethanolamin (pH 10,5) mit 0,15 M NaCl; oder PBS (pH 7,4)
mit 1,3 M NaCl eluiert. Die Fraktionen werden mittels SDS-Polyacryl
amid-Gelelektrophorese und Western-Blot unter Verwendung des mono
klonalen Antikörpers SPA-850 (StressGen Biotechnologies) untersucht.
Um die ungefähre Konzentration an gp96 zu ermitteln, wird die opti
sche Dichte (OD) bei 280 nm unter Verwendung eines Exktinktionsko
effizienten von 1 gemessen.
Eine stark radioaktiv markierte Bande des Proteins, das nahe an
der 94-kDa-Markerbande läuft, zeigt, daß der immobilisierte rekom
binante scFv H11B in der Lage ist, gp96 spezifisch zu binden (Fig. 5,
(8)). Diese Bande fehlt in der Kontroll-Bahn (7), in der lediglich
BSA-Sepharose-Beads zur Immunpräzipitation verwendet werden. Zur
Anwendung in einem klinisch anwendbaren gp96-Reinigungsverfahren
sollte der rekombinante scFv-Antikörper auch in der Lage sein, huma
nes gp96 zu erkennen. Um zu testen, ob dies möglich ist, werden
die Immunpräzipitierungsexperimente mit hypotonen Lysaten menschli
cher C1R-Zellen durchgeführt. Im Gegensatz zu immobilisiertem BSA
(5) ist immobilisierter scFv-H11B-Antikörper fähig, humane gp96-
Moleküle zu binden (6). Der Unterschied in den Intensitäten zwischen
der Maus- und der Human-Bande in Fig. 5 kann durch die höheren Ex
pressionsspiegel (Konzentrationen) von gp96 in IGELa2-Zellen im
Vergleich zu C1R-Zellen erklärt werden (nicht gezeigt).
Auch immobilisierte B10C- oder G12D-scFv-Antikörper fällen Maus-
und Human-gp96 in der gleichen Weise.
Da native gp96-Moleküle durch die immobilisierten scFv-Abs erkannt
werden, wird untersucht, ob sie immer noch mit antigenen Peptiden
assoziiert sind und in der Lage sind, spezifische Immunantworten
zu induzieren. 8 bis 10 Wochen alte C57BL/6-Mäuse werden mit 30 µg
aus IGELa2-Zellen unter Verwendung von nach der Standard-Methode
oder mittels der scFv-anti-gp96-Methode gereinigtem gp96 in 300 µl
PBS, oder mit 80 µl Sepharose-Beads (bezogen auf das Beads-Vo
lumen) gekoppelt an BSA oder an scFv, welches an gp96 komplexiert
ist, in 300 µl PBS immunisiert. 10 Tage später werden die Milzen
entfernt und die Splenocyten mit bestrahlten (33Gy) Milzzellen aus
BALB.B-Mäusen während 5 Tagen stimuliert.
Beispielsweise werden Sepharose-Säulen, die mit rekombinantem scFv
Antikörper gekoppelt sind, mit den hypotonen Lysaten aus IGELa2-
Zellen (die aus BALB/c-Mäusen stammen und H2d exprimieren) beladen
und die gp96/-scFv-Sepharose-Beads in C57BL/6-Mäuse injiziert. 10
Tage nach der Immunisierung werden die rezipierenden Splenocyten
mit bestrahlten BALB.B-Milzzellen (des H2b-Haplotyps) stimuliert.
Da Mäuse mit BALB-Herkunft sich von C57BL/6-Mäusen an mehreren Minor-
H-Genen unterscheiden und gp96 in der Lage ist, ein Cross-Priming
zu induzieren (siehe Arnold et al., J. Exp. Med. 182, 885-889 (1995),
und J. Exp. Med. 186, 461-466 (1997)), sollte eine Immunisierung
der C57BL/6-ZMäuse mit BALB/c-deriviertem gp96 die BALB.B-reaktiven
CTLs in den Rezipienten aktivieren. Wie in Fig. 6B zu sehen, komple
xiert die aus der mit den gp96/scFv-Sepharose-Beads immunisierten
Maus erhaltene Kultur solche CTLs, die Minor-H-Antigene zeigen,
welche auf BALB.B vorliegen, aber nicht auf C57BL/6-Blasten. Im
Kontrollexperiment wird keine CTL-Aktivität gefunden (Fig. 6A).
Diese Resultate zeigen, dass affinitätsgereinigtes gp96 immer noch
mit antigenen Peptiden assoziiert ist, in diesem Falle mit Minor-H-
Antigenen, und dass es in der Lag ist, eine spezifische Immunantwort
hervorzurufen.
Um die Verwendbarkeit für klinische Anwendungen zu überprüfen, wird
versucht, gp96-Moleküle aus den Sepharose-Beads unter Aufrechterhal
tung ihrer Immunogenität zu eluieren. Mehrere Bedingungen zur Elution
der gp96-Moleküle von den Affinitätssäulen werden untersucht. Nur
der Diethanolamin-Puffer mit einem pH von 10,5 oder ein Puffer mit
hoher Salzkonzentration (1,3 M NaCl) sind in der Lage, gp96-Moleküle
erfolgreich freiszusetzen, wie durch Dot-Blot-Analyse gezeigt werden
kann (nicht gezeigt). Ein Puffer mit pH 4,5 kann gp96 nicht von
der H11B-Säule eluieren.
Um zu testen, ob die eluierten gp96-Moleküle immer noch immunogen
sind, werden Cross-Priming-Experimente durch Immunisierung von
C57BL/6-Mäusen, jetzt mit chromatographisch gereinigtem IGELa2 gp96,
wie durch Elution von den gp96/Scfv-Sepharose-Beads erhalten,
durchgeführt. Wie in den Fig. 6C bis 6F gezeigt, sind mit dem Hoch
salz-Puffer (1,3 M NaCl) eluierte gp96-Moleküle tatsächlich in der
Lage, CTLs zu generieren, die spezifisch Minor-H-Antigene aus BALB.B-
Zellen erkennen (Fig. 6F). Die affinitätsgereinigten gp96-Moleküle
sind genauso effizient bei der Generierung einer CTL-Antwort wie
das gp96, welches aus denselben Maus-IGELa2-Zellen unter Verwendung
des Standardprotokolls stammt (Fig. 6D). Dagegen wird bei der Maus
mit gp96, das von der scFv-Säule mittels des pH 10,5-Puffers eluiert
ist, keine CTL-Antwort festgestellt (Fig. 6E). Dies kann durch den
Verlust vom gp96 gebundener Peptide während des Elutionsvorgangs
bei basischem pH erklärt werden. Im selben Experiment verursachen
nicht immunisierte C57BL/6-Mäuse keine CTL-Antwort (Fig. 6C).
SEQ ID NO: 1: Randomisierte CDR3-Schleife als Bestandteil einer
schweren Kette eines Antikörpers, siehe Nissim et al. EMBO J. 13(3),
692-98 (1994); SEQ ID NO: 2 und 3: Zufallssequenz für CDR3 einer
schweren Kette eines Antikörpers, Herstellung gemäss Nissim et al.,
1994. SEQ ID NO: 10 bis 12: Rekombinante Sequenz für variablen Teil
der schweren Kette von Antikörpern mit Zufallssequenz für CDR3
(Nissim, 1994); SEQ ID NO: 14 bis 16: Zufallssequenz, codiert für
CDR3 einer schweren Kette eines Antikörpers, Herstellung siehe Nissim
et al., 1994; SEQ ID NO: 23 bis 25: Rekomb. Sequenz, codiert für
variablen Teil der schweren Kette von Antikörpern mit Zufallssequenz
für CDR3 (Nissim, 1994).
Claims (17)
1. Rekombinante Antikörper, die natives gp96 binden.
2. Antikörper gemäss Anspruch 1, welche die dritte Komplementarität
determinierende Region (CDR3) der schweren Kette eines Antikörpers
gemäss SEQ ID NO: 1, SEQ ID NO: 2 oder SEQ ID NO: 3 umfassen.
3. Antikörper gemäss einem der Ansprüche 1 und 2, welche (a) die
vom variablen Teil der schweren Kete abgeleiteten Abschnitte CDR3
der Sequenz SEQ ID NO: 1, SEQ ID NO: 2 oder SEQ ID NO: 3; CDR2 der
Sequenz SEQ ID NO: 4; und CDR1 der Sequenz SEQ ID NO: 5 oder insbe
sondere SEQ ID NO: 6 und (b) die vorm variablen Teil der schweren
Kette abgeleiteten Abschnitte CDR1' mit der Sequenz SEQ ID NO: 7,
CDR2' mit der Sequenz SEQ ID NO: 8 und CDR3' mit der SEQ ID NO:
9 umfassen.
4. Antikörper, vorzugsweise Einzelketten-Antikörper, gemäss einem
der Ansprüche 1 bis 3, welcher (a) die variable Sequenz der schweren
Kette gemäss SEQ ID NO: 10, SEQ ID NO: 11 oder SEQ ID NO: 12 und
(b) die variable Sequenz der leichten Sequenz gemäss SEQ ID NO:
23 umfasst, getrennt durch einen Spacer.
5. Verwendung eines rekombinanten Antikörpers gemäss einem der An
sprüche 1 bis 4 zur Reinigung oder Markierung von gp96.
6. Verwendung eines rekombinanten Antikörper gemäss einem der An
sprüche 1 bis 4 zur Reinigung von intakten gp96/Peptid-Komplexen
aus kleinen Mengen von Tumormaterial oder infizierten Zellen.
7. Verfahren zur Reinigung von gp96, dadurch gekennzeichnet, dass
nach Zentrifugation zur Klärung eines Zellysates ein Trennungsschritt
an einer Matrix vorgenommen wird, die gebundene Antikörper gemäss
einem der Ansprüche 1 bis 4 trägt, und anschliessend das gebundene
gp96 freigesetzt wird.
8. gp96 mit gebundenen Peptiden, welches nach dem Reinigungsverfahren
gemäss Anspruch 7 gewinnbar ist.
9. gp96 mit gebundenen Peptiden nach Anspruch 8 zur Anwendung in
einem Verfahren zu therapeutischen Behandlung des menschlichen oder
tierischen Körpers, insbesondere zur autologen Immunisierung.
10. Verwendung von gp96 mit gebundenen Peptiden gemäss Anspruch
8 zur Herstellung eines Arzneimittels zur (insbesondere autologen)
Immunisierung bei Patienten, die an einer Tumorerkrankung oder einer
Infektion leiden.
11. Verwendung von gp96 mit gebundenen Peptiden gemäss Anspruch
8 zur Immunisierung von Patienten.
12. Vorrichtung zur Reinigung von nativem gp96, welche einen
rekombinanten Antikörper gemäss einem der Ansprüche 1 bis 4 umfasst.
13. Kit zur Reinigung oder zum Nachweis von nativem gp96, umfassend
einen rekombinanten Antikörper gemäss einem der Ansprüche 1 bis
4.
14. Nucleinsäuresequenzen, insbesondere DNA-Sequenzen, welche für
erfindungsgemässe rekombinante Antikörper gemäss einem der Ansprüche
1 bis 4 kodieren.
15. Wirtszellen, insbesondere Prokaryonten, wie E. coli, welche für
erfindungsgemässe rekombinante Antikörper gemäss einem der Ansprüche
1 bis 4 codierende Sequenzen umfassen.
16. Eine Matrix, insbesondere Sepharose oder ein Gel auf Poly
acrylamidbasis, die einen rekombinanten Antikörper gemäss einem
der Ansprüche 1 bis 4 trägt.
17. Verfahren zur Isolierung von Peptiden, welche an natives gp96
aus Warmblüterzellen, das nach dem Verfahren in Anspruch 7 gewinnbar
ist, gebunden sind, insbesondere aus Warmblütern, die an einer Er
krankung leiden.
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