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Die
vorliegende Erfindung betrifft Mosaikantigene, die von natürlich vorkommenden
Allergenen stammen, insbesondere Lieschgraspollenallergen Phl p
2. Die Mosaikantigene zeigen eine verminderte allergene Aktivität und sind
nützlich
als Allergieimpfstoffe zur Behandlung von sensibilisierten allergischen
Patienten und zur prophylaktischen Impfung.
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Ein
großer
Prozentanteil der Bevölkerung
leidet unter durch IgE vermittelten Allergien. Solche Patienten
leiden unter allergischen Reaktionen gegen verschiedene Antigene.
Ein hoher Prozentanteil der allergischen Reaktionen wird durch Pflanzenpollen
verursacht. Die Symptome der Allergie, wie allergische Rhinoconjunctivitis,
Asthma, Dermatitis und sogar anaphylaktischer Schock beruhen auf
der IgE-Erkennung von Allergenen. Die IgE-Moleküle sind hauptsächlich verantwortlich
für die
Symptome von allergischen Reaktionen, wie Heuschnupfen, Asthma und
Nesselfieber.
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Die
IgE-Moleküle
binden an ein Allergen, wie z.B. Pflanzenpollen. Die Schwanzregion
des IgE-Moleküls,
der Fc-Teil, bindet an Fc-Rezeptoren, die hauptsächlich an der Oberfläche von
Mastzellen in Geweben und Basophilen im Blut angeordnet sind. Die
Antigenbindung bringt die Mastzellen oder Basophilen dazu, eine Vielzahl
von Cytokinen und biologisch aktiven Verbindungen auszuscheiden,
insbesondere Histamin. Diese Moleküle verursachen, dass sich Blutgefäße erweitern
und undicht werden, was wiederum weißen Blutzellen, Antikörpern und
Komplementkomponenten hilft, Reaktionsstellen aufzusuchen. Solche
Moleküle
sind andererseits hauptsächlich
verantwortlich für
die Symptome der allergischen Reaktionen. Es gibt verschiedene Grade von
allergischen Reaktionen, die von einem leichten Jucken der Augen
und den Symptomen einer leichten Erkältung über starke Schmerzen bis zu
lebensbedrohenden Symptomen, wie dem anaphylaktischen Schock, reichen,
der z.B. nach dem Stich einer Biene auftreten kann.
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Um
diese allergischen Reaktionen zu vermeiden, wurden Allergieimpfstoffe
entwickelt, die auf der Anwendung geringer Menge hypoallergener
Verbindungen basieren. Es wird angenommen, dass durch Anwendung
hypoallergener Impfstoffe IgG-Antikörper erzeugt werden, die mit
dem Allergen reagieren, sofort nachdem der/die Einzelne in Kontakt
mit dem Allergen gekommen ist. Durch diese so genannten blockierenden
Antikörper
wird ein Kontakt zwischen dem Allergen und den im Körper des
Patienten vorhandenen IgE-Molekülen größtenteils
vermieden. Daher wird die Reaktion zwischen dem Allergen und den
Mastzellen, die durch IgE-Moleküle
vermittelt wird, größtenteils
vermieden.
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Valenta
et al. beschreibt in dem Übersichtsartikel "Recombinant allergen
molecules: Tools to study effector cell activation", Immunological Reviews,
Bd. 179, Februar 2001, Seiten 119–127, theoretisch den Pathomechanismus,
der den sofortigen Symptomen der Allergie zugrunde liegt.
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Auf
dem Joint Congress of the Britisch Society for Immunology and the
Biochemical Society präsentierten
Valenta et al. am 10. Dezember 1996 IgE-Epitope des Hauptlieschgraspollenallergens
Phl p 2.
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Focke
et al. offenbaren in FASEB Journal, Bd. 15, Nr. 11, September 2001,
Seiten 2042–2044,
synthetische Peptide von Phlp1, die für die Allergieimpfung vorgeschlagen
wurden.
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Auf
dem Gebiet der Therapie von allergischen Reaktionen wurden verschiedene
Impfstoffe verwendet. Früher
wurden kleine Mengen des Allergens für Patienten angewendet. Mit
der Entwicklung der Gentechnologie konnten rekombinante Allergene
für die
Impfung verwendet werden. Ein Hauptnachteil solcher allergenhaltiger
Impfstoffe besteht darin, dass die Anwendung solcher Impfstoffe
bei dem Patienten unerwünschte
Nebenwirkun gen verursacht. Wenn z.B. das Allergen, gegen das der
Patient allergisch ist, subcutan dem Patienten verabreicht wird,
kann eine unerwünschte
Nebenwirkung, wie Jucken, bis hin zum anaphylaktischen Schock auftreten,
da die IgE-Antikörper,
die im Körper
des Patienten vorhanden sind, mit dem Allergen reagieren und die
allergische Reaktion verursachen.
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Um
die unerwünschten
Nebenwirkungen zu überwinden,
wird ein Verfahren zur Herstellung eines hypoallergenen Mosaikantigens,
das von einem Allergen abgeleitet ist, offenbart, wobei
- a) in einer ersten Stufe das Allergen in mindestens zwei Teile
aufgespalten wird und die IgE-Reaktivität jedes Teils bestimmt wird
und
- b) in einer zweiten Stufe solche Teile des Allergens, die keine
nachweisbare IgE-Reaktion aufweisen, zu einem Mosaikantigen kombiniert
werden, das die Aminosäuren
des Allergens aufweist, wobei aber die Reihenfolge der Aminosäuren des
Mosaikantigens verschieden ist von der des natürlich vorkommenden Allergens.
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Der
Ausdruck "hypoallergenes
Mosaikantigen",
das mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
bereitgestellt wird, bedeutet, dass das Antigen im Wesentlichen
alle Aminosäuren
des natürlich
vorkommenden Allergens aufweist. Der Unterschied im Vergleich zu
dem natürlich
vorkommenden Antigen ist jedoch, dass das Allergen in einer ersten
Stufe in verschiedene Teile aufgespalten wird. Wenn die Aminosäuresequenz
des Allergens bekannt ist, ist es allgemeines Wissen des Fachmanns
auf diesem Gebiet, Peptide verschiedener Länge aus dem Antigen herzustellen.
Die Peptide können
entweder durch chemische Synthese hergestellt werden, was wohl bekannt
ist im Stand der Technik. Alternativ können die Peptide leicht durch
Polymerasekettenreaktion hergestellt werden, da geeignete Primer
leicht synthetisiert werden können,
wenn die Sequenz bekannt ist.
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Die
Reaktivität
jedes Teils des Allergens, das als Peptid oder Polypeptid vorhanden
ist, muss bestimmt werden. Dies kann erfolgen, indem das Peptid
mit Seren von Patienten umgesetzt wird, die gegen das natürlich vorkommende
Allergen allergisch sind. Die IgE-Antikörper, die in solchen Seren
vorhanden sind, reagieren mit dem Peptid, wenn ein IgE-Epitop auf
dem Peptid vorhanden ist. Wenn jedoch keine linearen IgE-Epitope
vorhanden sind oder wenn Konformations-IgE-Epitope dadurch zerstört werden,
dass das gesamte natürlich
vorkommende Allergen getrennt wird, gibt es keine Bindung von IgE
an das Peptid. Die IgE-Antikörper
können nachfolgend
leicht durch Reaktion mit spezifischen Anti-Antikörpern nachgewiesen
werden, die an den IgE-Antikörper binden.
Solche Anti-Antikörper
werden gewöhnlich
zum Nachweis markiert.
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Es
ist ein wichtiger Aspekt der vorliegenden Erfindung, das Allergen
in solche Teile aufzuteilen, die mit IgE-Antikörpern nicht reagieren. Wenn
ein Teil des Allergens immer noch mit IgE-Antikörpern in einem erheblichen
Ausmaß reagiert,
sollten solche Teile des Allergens nicht für die Herstellung des Mosaikantigens
verwendet werden. Es ist ratsam, die Teile des natürlich vorkommenden
Antigens, das in dem Mosaikantigen verwendet werden soll, mit Seren
von verschiedenen allergischen Patienten zu testen, da es Variationen
im Hinblick auf die Spezifität
und Höhe
der IgE-Konzentration in jedem Serum geben kann.
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Wenn
das Allergen in verschiedene Teile aufgespalten wurde, die keine
nachweisbare IgE-Reaktivität zeigen,
werden solche Teile neu angeordnet, um das Mosaikantigen zu schaffen.
Dass der Teil des Allergens keine wesentliche IgE-Reaktivität aufweist,
bedeutet, dass die IgE-Reaktivität
des gesamten natürlich
vorkommenden Allergens getestet wird, bevorzugt mit mindestens fünf Seren
von allergischen Patienten ebenso wie die Teile davon getestet werden.
Die Bindung von IgE-Molekülen
an das Allergen und die Teile davon wird quantitativ bestimmt und
die IgE-Reaktivität
des Teils muss auf nicht mehr als 10%, bevorzugt nicht mehr als 5%
des Werts reduziert sein, der für
das natürlich
vorkommende Allergen erhalten wird.
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Die
Umlagerung der Teile des natürlich
vorkommenden Allergens zu dem Mosaikantigen bedeutet im einfachsten
Fall, dass das Allergen in zwei Teile aufgespalten wird, nämlich Teil
A mit dem N-Ende und das an der Spaltungsstelle endet, und Teil
B, das mit der Spaltungsstelle beginnt und mit dem Carboxyende des
Polypeptids endet. Die Spaltstelle bedeutet die Position in dem
Polypeptid, an der ein Teil endet und ein anderer Teil beginnt.
Wenn beide Teile des natürlich
vorkommenden Antigens keine wesentliche IgE-Reaktivität aufweisen,
werden die beiden Teile in solcher Art und Weise umgelagert, dass
nun Teil B das N-Ende bildet und Teil A das C-Ende bildet.
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Wenn
das natürlich
vorkommende Allergen in drei Teile aufgespalten wird mit der natürlich vorkommenden
Reihenfolge A, B und C sind verschiedene Mosaikantigene möglich, nämlich z.B.
C, B, A; oder A, C, B. Je mehr Teile gebildet werden, desto mehr
Möglichkeiten,
um Mosaikantigene zu schaffen, werden geliefert. In einer bevorzugten
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird es vermieden, Teile zu kombinieren, die
in benachbarten Positionen im natürlich vorkommenden Allergen
angeordnet sind, z.B. C, A, B. Der Grund hierfür ist, dass wieder IgE bindende
Epitope auf dem Mosaikantigen gebildet werden könnten. Es ist jedoch wesentlich,
dass das Mosaikantigen im Wesentlichen alle Aminosäuren des
natürlich
vorkommenden Antigens enthält.
Natürlich
können
einige Aminosäuren,
die eindeutig keine Funktionen haben, deletiert werden oder einige
Aminosäuren
können
aus Produktionsgründen
deletiert werden, aber es sollten so viele Aminosäuren wie möglich erhalten
bleiben. Außerdem
kann das Mosaikantigen auch Aminosäuren enthalten, die für Produktionszwecke
verwendet werden. Bevorzugt sind die Teile in dem natürlich vorkommenden
Allergen, die in dem Mosaikantigen reorganisiert werden, so groß wie möglich. Die
Spaltstellen werden bevorzugt so ausgewählt, dass sie IgE-Epitope zerstören, wobei
die IgE-Epitope so weit wie möglich
erhalten bleiben.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird das Verfahren mit Allergenen der Gruppe 2 verwendet. Bevorzugte
Allergene der Gruppe 2 werden in den folgenden Publikationen beschrieben:
L.
R. Freidhoff, E. Ehrlich-Kautzky, J. H. Grant, D. A. Meyers, D.
G. Marsh. A study of the human immune response to Lolium perenne
(rye) pollen and its components, Lol p I and Lol p II (rye I and
rye II). I. Prevalence of reactivity to the allergens and correlations
among skin test, IgE antibody, and IgG antibody data. J. Allergy Clin.
Immunol. 1986, 78, 1190–1201.
L. R. Freidhoff, E. Ehrlich-Kautzky, D. A. Meyers, D. G. Marsh.
A study of the human immune response to Lolium perenne (rye) pollen
and its components, Lol p I and Lol p II (Rye I and Rye II). II.
Longitudinal variation of antibody levels in relation to symptomatology
and pollen exposure and correction of seasonally elevated antibody
levels to basal values. J. Allergy Clin. Immunol. 1987, 80, 646–655. A.
A. Ansari, P. Shenbagamurthi, D. G. Marsh. Complete amino acid sequence
of a Lolium perenne (perennial rye grass) pollen allergen, Lol p
II, J. Biol. Chem. 1989, 264, 11181–11185. C. Dolecek, S. Vrtala,
S. Laffer, P. Steinberger, D. Kraft, O. Scheiner, R. Valenta. Molecular
characterization of Phl p II, a major timothy grass (Phleum pratense)
pollen allergen. FEBS Lett. 1993, 335, 299–304.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
ist das für
das Mosaikgen verwendete Allergen Lieschgraspollenallergen Phl p
2. Die Sequenz des Lieschgraspollenallergens Phl p 2 wird in WO
94/23035 of fenbart. Eine genauere Beschreibung von Phl p 2 aus Lieschgraspollen
wird von De Marino et al., Structure (1999), Bd. 7, Nr. 8, Seiten
943–952,
geliefert. Das Phl-p-2-Antigen ist bevorzugt, da es mit Serum-IgE
von etwa 70% gegen Graspollen allergischen Personen reagiert und
eine Histaminfreisetzung aus basophilen Zellen von sensibilisierten
Patienten hervorruft.
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Im
Verlauf der vorliegenden Erfindung wurde gefunden, dass Phl-p-2-Allergen
bevorzugt in drei Peptide gespalten wird, nämlich Peptid 1 mit den Aminosäuren 1 bis
33, Peptid 2 mit den Aminosäuren
34 bis 64 und Peptid 3 mit den Aminosäuren 65 bis 96. Indem die Peptide
in der Reihenfolge 1, 3 und 2 umgeordnet werden, wird ein Mosaikantigen
bereitgestellt, das für
die hypoallergene Impfung verwendet werden kann. Das Mosaikantigen
hat den Vorteil, dass eine ausreichende Menge an blockierenden IgE-Antikörpern erzeugt
wird, aber die unerwünschten
Nebenreaktionen, die mit der Impfung verbunden sind, fast vollständig vermieden werden.
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Die
Aminosäuresequenz
des bevorzugten Mosaikallergens hat SEQ ID Nr. 1. Die DNA, die für dieses bevorzugte
Mosaikallergen codiert, hat SEQ ID Nr. 2.
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Das
mit der vorliegenden Offenbarung bereitgestellte Mosaikallergen
kann bevorzugt zur Herstellung eines Medikaments zur Behandlung
allergischer Reaktionen verwendet werden. Das bevorzugte Phl-p-2-Mosaikantigen kann
für die
Herstellung eines Arzneimittels zur Behandlung von Graspollenallergie
verwendet werden. Da Phl p 2 ein Antigen ist, gegen das ein großer Prozentsatz
allergischer Patienten IgE-Antikörper gebildet
hat, ist das Mosaikantigen sehr nützlich zur Behandlung von Patienten,
die unter Heuschnupfen leiden.
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Ein
Mosaikantigen, wie es mit dem beschriebenen Verfahren hergestellt
wird, kann als Arzneimittel zur Behandlung einer allergischen Reaktion
formuliert werden. Die Hauptkomponente ist das Mosaikantigen, das bevorzugt
zusammen mit einem Adjuvans verabreicht wird. Es gibt verschiedene
Adjuvantien, die für
die Verabreichung an Menschen geeignet sind, z.B. Aluminiumhydroxidgel.
In einer weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist es auch möglich, das Mosaikantigen direkt
durch kovalente Bindung mit einer anderen Komponente zu verbinden,
die allgemein die immunologische Reaktion des Körpers verstärkt.
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Es
ist auch möglich,
eine DNA, die ein Mosaikantigen codiert, oder eine dazu komplementäre DNA-Sequenz als DNA-Impfstoff
zu verwenden. Für
Nucleinsäureimpfstoffe
wird eine geeignete Polynucleotidsequenz in die Zielzellen insertiert.
Zusätzlich
zu der Sequenz, die das Mosaikantigen codiert, kann ein solcher DNA-Impfstoff
auch regulatorische Elemente, wie Promotoren, Ribosomenbindungsstellen
oder Terminationssequenzen enthalten. Solche DNA-Sequenzen sollten
bevorzugt in einen geeigneten Träger
eingearbeitet werden, der zulässt,
dass die DNA zum Proteinsyntheseapparat der Zellen kommt.
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Ein
Mosaikantigen, wie es hier im Detail beschrieben wird, ist für die menschliche
Anwendung vorgesehen. Es ist jedoch auch möglich, das Mosaikantigen für wertvolle
Tiere, wie Haustiere (z.B. Hunde oder Katzen) oder Pferde zu verwenden.
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Die
Figuren und Tabellen beschreiben bevorzugte Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung:
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1:
Vergleich der IgE-Reaktivität
synthetischer von Phl p 2 abgeleiteter Peptide und des vollständigen rPhl
p 2 (rekombinant erzeugtes Wildtypallergen). Nitrocellulosen, die
(A) getupfte Phl-p-2-Peptide (P1, P2, P3), Humanserumalbumin (HSA),
ein Kontrollpeptid (P) und ein nicht kreuzreaktives Lieschgraspollenallergen
(rPhl p 5) und (B) rPhl p 5 und Phl p 2 (rPhl p 2) enthielten, wurden
Seren von 35 gegen Graspollen allergischen Patienten (1 bis 35)
und dem Serum einer nicht allergischen Person (N) ausgesetzt.
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2:
Schematische Darstellung von rekombinantem Phl-p-2-Wildtyp mit His-tag
und rekombinantem Phl-p-2-Mosaik mit His-tag. Die Position der drei
Peptide ist gezeigt.
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3:
DNA-Sequenz der für
die Konstruktion des Phl-p-2-Mosaiks verwendeten Primer und schematische
Darstellung des PCR-Ansatzes, der für den Zusammenbau der cDNA
verwendet wurde, die für
das rPhl-p-2-Mosaik
codiert. Die Nde-I- und Eco-R-I-Restriktionsstellen sind in Primer
P2/1 bzw. P2/6 unterstrichen. Die Primer entsprechen SEQ ID Nr.
6 bis SEQ ID Nr. 11.
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4:
cDNA (SEQ ID Nr. 2) und abgeleitete Aminosäuresequenz (SEQ ID Nr. 1) des
Phl-p-2-Mosaiks mir His-tag. Die Aminosäuren sind im Einbuchstaben-Code
dargestellt, Basenpaare und Aminosäurenummern sind am rechten
Rand gezeigt.
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5:
Reinheit von rPhl-p-2-Mosaik und rPhl p 2. Mit Comassie gefärbtes Gel,
das Phl p 2 (Bahn P2), Phl-p-2-Mosaik (Bahn P2M) und einen Molekulargewichtsmarker
(Bahn M) enthält.
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6:
Massenspektroskopische Analyse von gereinigtem rPhl-p-2-Mosaik (A)
und rPhl p 2 (B). Das Massen/Ladungsverhältnis ist auf der x-Achse gezeigt
und die Signalintensität
ist ausgedrückt
als Prozentanteil des intensivsten Signals, das in dem untersuchten
Massenbereich erhalten wurde.
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7:
Vergleich der IgE-Bindungskapazität von rPhl p 2 (P2) und dem
rPhl-p-2-Mosaik (P2M). Auf Nitrocellulose getupftes rPhl p 2 (P2)
und rPhl-p-2-Mosaik (P2M) ebenso wie Humanserumalbumin (HSA) wurden
mit Serum von 12 mit Phl p 2 reaktiven auf Graspollen allergischen
Patienten (1 bis 12) sondiert. Gebundene IgE-Antikörper wurden
mit 125I-markierten Antihuman-IgE-Antikörpern nachgewiesen
und durch Autoradiographie sichtbar gemacht.
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8:
Reduzierte allergene Aktivität
von rPhl-p-2-Mosaik bestimmt durch Histaminfreisetzung aus Basophilen.
Basophile von einem auf Graspollen allergischen Patienten wurden
sich steigernden Konzentrationen von rPhl p 2 und rPhl-p-2-Mosaik
(x-Achse) ausgesetzt. Die Histaminfreisetzung wird ausgedrückt als
Prozentanteil der Gesamthistaminfreisetzung auf der y-Achse.
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9:
Kaninchen-anti-rPhl-p-2-Mosaik-Antikörper erkennen rPhl-p-2-Wildtypallergen.
Kaninchenantiseren, die gegen rPhl-p-2-Mosaik (αP2M), KLH-gekuppeltes Mosaik
(αP2M-KLH)
und rPhl p 2 (αPhl
p 2) ebenso wie gegen Puffer (C) gezüchtet worden waren, wurden
Dot-Blot-KLH, Humanserumalbumin (HSA), rPhl p 2 (P2) und rPhl-p-2-Mosaik
(P2M) ausgesetzt. Gebundene Kaninchenantikörper wurden mit 125I-markiertem Esel-Antikaninchen-IgG
nachgewiesen und durch Autoradiographie sichtbar gemacht.
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Tabelle
1: Eigenschaften von von Phl p 2 abgeleiteten synthetischen Peptiden.
Sequenz, Anzahl der Aminosäuren,
Position auf dem Phl-p-2-Allergen, Molekulargewicht und isoelektrischer
Punkt der Peptide sind gezeigt. Peptid 1 entspricht SEQ ID Nr. 3,
Peptid 3 entspricht SEQ ID Nr. 4 und Peptid 2 entspricht SEQ ID
Nr. 5.
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Tabelle
2: Hautreaktionen vom Soforttyp auf komplettes rPhl p 2 und auf
Phl-p-2-Mosaik (P2M). Zwei gegen Lieschgraspollen allergische Patienten
(Personen 1, 2) wurden auf Hautreaktivität mit P2 und P2M getestet.
Die mittleren Quaddeldurchmesser (mm) sind für fünf verschiedene Konzentrationen
von rPhl p 2 und Phl-p-2-Mosaik
ebenso wie für
Lieschgraspollenextrakt und Histamin gezeigt.
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Tabelle
3: Hemmung der IgE-Bindung an rPhl p 2 bei gegen Graspollen allergischen
Patienten durch Kaninchen-αP2M
und Kaninchen-α-P2-Antikörper. Der
Prozentanteil Hemmung der IgE-Bindung ist für fünf Patienten gezeigt.
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Die
Erfindung wird weiter durch die folgenden Beispiele erläutert:
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Beispiel 1: Synthetische
von Phl p 2 abgeleitete Peptide, denen die allergene Aktivität fehlt
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Um
Phl-p-2-Fragmente ohne allergische Aktivität zu finden, wurden Peptide,
die jeweils etwa ein Drittel des Phl-p-2-Proteins aufwiesen, chemisch
synthetisiert (Tabelle 1). Die Peptide hatten eine Länge von
32 bis 34 Aminosäuren
mit einem Molekulargewicht von etwa 3,7 kDa und deckten zusammen
die vollständige Phl-p-2-Aminosäuresequenz
ab.
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Die
drei Peptide wurden synthetisiert unter Verwendung der Fmoc-(9-Fluorenylmethoxycarbonyl)-Strategie mit HBTU-(2-(1H-Benzotriazol-1-yl)-1,1,3,3-tetramethyluroniumhexafluorphosphat)-Aktivierung (0,1
mmol Zyklen in kleinem Maßstab)
auf dem Peptidsyntheseautomaten Modell 433A von Applied Biosystems
(Foster City, CA). Vorbeladene PEG-PS-(Polyethylenglycol-Polystyrol)-Harze
(0,15 bis 0,2 mmol/g Beladung) (von Septive Biosystems, Wanington,
GB) wurden als Festphase verwendet, um die Peptide aufzubauen. Die
Chemikalien wurden von Applied Biosystems erworben. Die Kupplung
der Aminosäuren
wurde bestätigt
durch Überwachung
der Leitfähigkeit
in einem Feedback-Kontrollsystem. Ein Cysteinrest wurde jedem Peptid
am N- oder C-Ende
zugefügt,
um die Kupplung der Peptide an die Träger zu erleichtern. Die Peptide wurden
von den Harzen 2 Stunden lang mit einer Mischung aus: 250 μl destilliertem
Wasser, 250 μl
Triisopropylsilan (Flukan, Buchs, Schweiz), 9,5 ml TFA abgespalten
und in tert.-Butylmethylether (Flukan, Buchs, Schweiz) ausgefällt. Die
Identität
der Peptide wurde mit Massenspektrometrie untersucht und sie wurden
auf > 90% Reinheit
mit präparativer
HPLC gereinigt (PiChem, Graz, Österreich)
(M. Focke, V. Mahlen, T. Ball, W. R. Spen, Y. Majlesi, P. Valent,
D. Kraft, R. Valenta. Nonanaphylactic synthetic peptides derived
from B cell epitopes of the major grass pollen allergen, Phl p 1,
for allergy vaccination. FASEB J. 2001, 15: 2042–2044).
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Die
allergene Aktivität
der von Phl p 2 abgeleiteten Peptide wurde ausgewertet, indem die
IgE-Reaktivität
des vollständigen
rPhl p 2 mit den Peptiden durch Dot-Blot-Analyse (1)
verglichen wurde. Auf Nitrocellulose getupfte von Phl p 2 abgeleitete
Peptide (P1 bis P3), ein immunologisch nicht verwandtes Hauptgraspollenallergen,
rPhl p 5 (S. Vrtala, W. R. Sperr, I. Reimitzer, R. van Ree, S. Laffer,
W. D. Müller,
P. Valent, K. Lechner, H. Rumpold, D. Kraft, O. Scheiner, R. Valenta.
cDNA cloning of a major allergen from timothy grass (Phleum pratense)
pollen; characterization of the recombinant Phl p V allergen. J.
Immunol. 1993, 151: 4773–4781)
und für
Kontrollzwecke Humanserumalbumin ebenso wie ein Kontrollpeptid wurden
den Seren von gegen Graspollen allergischen Patienten ausgesetzt
und dem Serum einer nicht allergischen Person.
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Gebundene
IgE-Antikörper
wurden wie früher
beschrieben nachgewiesen (R. Valenta, M. Duchène, C. Ebner, P. Valent,
C. Sillaber, P. Deviller, F. Ferreira, M. Tejkl, H. Edelmann, D.
Kraft, O. Scheiner. Profilins constitute a novel farnily of functional
plant pan-allergens. J. Exp. Med. 1992, 175: 377–385). Seren von allen 35 gegen
Graspollen allergischen Patienten zeigten IgE-Reaktivität gegen
auf Nitrocellulose getupftes rPhl p 2, aber kein Serum reagierte
mit irgendeinem der drei von Phl p 2 abgeleiteten Peptide (1).
Serum der nicht allergischen Person zeigte keine IgE-Reaktivität gegen
irgendeines der Peptide oder Proteine.
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Beispiel 2: Charakterisierung
des rekombinanten Phl-p-2-Mosaikproteins
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Ein
rekombinantes Phl-p-2-Mosaikprotein wurde durch Rekombination der
drei von Phl p 2 abgeleiteten Peptide in veränderter Sequenz erhalten. Dieses
Mosaikprotein wurde erzeugt unter der Annahme, dass die Rekombination
von drei nicht allergenen Phl-p-2-Fragmenten in anderer Reihenfolge
ein Mosaikprotein mit zerstörter
dreidimensionaler Struktur und demzufolge verminderter allergener
Aktivität
liefert. Außerdem
wurde erwartet, dass das Mosaikprotein eine bessere Immunogenizität als die
einzelnen kleineren Peptideinheiten aufweisen würde und die gesamte primäre Aminosäuresequenz
von Phl p 2 erhalten bliebe, die somit die relevanten T-Zellepitope von Phl
p 2 enthielte.
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2 zeigt
den Aufbau der drei Peptide im natürlichen Phl-p-2-Allergen im
Vergleich zum Phl-p-2-Mosaikprotein.
Um die zwei Proteine zu vergleichen, wurden ein rekombinantes Phl-p-2,
das einen C-terminalen Hexahistidinschwanz aufwies, und ein rekombinantes
Phl-p-2-Mosaikprotein, das auch einen C-terminalen Hexahistidinschwanz
enthielt, erzeugt (2), damit die Reinigung beider
Proteine mit Nickelaffinitätschromatographie
möglich
war (Quiagen, Hilden, Deutschland).
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Das
rekombinante Phl-p-2-Mosaik wurde konstruiert mit auf PCR basierender
Genamplifikation der cDNAs, die die drei Peptide codierten in der 2 gezeigten
Reihenfolge unter Verwendung der in 3 dargestellten
Primer und der Phl p 2 codierenden cDNA (C. Dolecek, S. Vrtala,
S. Laffer, P. Steinberger, D. Kraft, O. Scheiner, R. Valenta. Molecular
characterization of Phl p II, a major timothy grass (Phleum pratense)
pollen allergen. FEBS Lett. 1993, 335: 299–304) als Matrize, wie beschrieben
(B. Linhart, B. Jahn-Schmid, P. Verdino, W. Keller, C. Ebner, D.
Kraft, R. Valenta. Combination vaccines for the treatment of grass
pollen allergy consisting of genetically engineered hybrid molecules
with increased immunogenicity. FASEB J. 2002, 16: 1301–1303).
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4 zeigt
die DNA und die abgeleitete Aminosäuresequenz des rekombinanten
Phl-p-2-Mosaikproteins. Das Mosaikprotein mit His-tag wird von einer
DNA mit 309 bp codiert, die ein Protein mit einem berechneten Molekulargewicht
von 11.769 Da codiert, das fast identisch ist mit dem rekombinanten
Phl-p-2-Allergen mit Histag (11.784 Da).
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Die
cDNA, die ein rPhl-p-2-Allergen mit His-tag codiert, wurde mit PCR
erhalten unter Verwendung einer Kombination des 5'-Primers P2/1 (SEQ
ID Nr. 6) und des 3'-Primers
P2/7 (SEQ ID Nr. 12):
und der cDNA, die Phl p 2
codiert, als Matrize.
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Die
cDNAs, die das Phl-p-2-Mosaik mit His-tag und das Phl-p-2-Allergen
mit His-tag codierten, wurden getrennt in mit NdeI/EcoRI geschnittene
Plasmide pET17b (Novagen) ligiert. Die DNA-Sequenzen der zwei Plasmidkonstrukte
wurden durch Sequenzanalyse bestätigt
und die rekombinanten Proteine wurden in Escherichia coli BL21 (DE3)
(Novagen) durch Induktion mit 0,5 mM Isopropyl-β-thiogalactopyranosid bei einer
optischen Dichte bei 600 nm von 0,4 in Flüssigmedium (LB-Medium enthaltend
100 mg/1 Ampicillin) weitere 4 Stunden lang bei 37°C exprimiert.
E.-Coli-Zellen aus einer 500-ml-Kultur wurden durch Zentrifugation
geerntet und zur Reinigung unter nativen (rPhl p 2) oder denaturierenden
Bedingungen (rPhl-p-2-Mosaik) nach Anleitung des Herstellers (Quiagen,
Hilden, Deutschland) vorbereitet. Die Proteinproben wurden auf Reinheit
untersucht mit Natriumdodecylsulfat-Polyacrylamidgelelektrophorese
(SDS-PAGE) und durch Proteinfärbung
(S. P. Fling, D. S. Gregerson. Peptide and protein molecular weight
determination by electrophoresis using a high-molarity Tris buffer
system without urea. Anal. Biochem. 1986, 155: 83–88) (4).
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5 zeigt
die Reinheit der rekombinanten Proteine mit His-tag (rPhl p 2: P2;
rPhl-p-2-Mosaik: P2M). Obwohl die zwei Proteine kein vollständig identisches
Migrationsverhalten bei der SDS-PAGE zeigten, zeigte eine massenspektroskopische
Analyse, die durchgeführt
wurde, wie von V. Niederberger, B. Hayek, S. Vrtala, S. Laffer,
A. Twardosz, L. Vangelista, W. R. Sperr, P. Valent, H. Rumpold,
D. Kraft, K. Ehrenberger, R. Valenta, S. Spitzauer. Calcium-dependent
immunoglobulin E recognition of the apo- and calcium-bound form
of a cross-reactive
two EF-hand timothy grass pollen allergen, Phl p 7. FASEB J. 1999,
13: 843–856
beschrieben, fast identische Molekulargewichte der beiden Proteine
(rPhl p 2: 11.755 Da; rPhl-p-2-Mosaik: 11.770 Da), was gut übereinstimmte
mit den abgeleiteten Molekulargewichten einschließlich der
Methioninreste an ihren N-Enden (6).
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Beispiel 3: Fehlende IgE-Reaktivität und allergene
Eigenschaften bei rPhl-p-2-Mosaik
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Die
IgE-Bindungskapazität
von gereinigtem Phl-p-2-Mosaik (P2M) wurde mit der von Phl-p-2-Wildtyp verglichen
durch Dot-Blot-Versuche, wie für
die Peptide beschrieben, unter Verwendung von Seren von 12 gegen
Lieschgraspollen allergischen Patienten (7). Seren
von allen 12 gegen Graspollen allergischen Patienten enthielten
IgE-Antikörper
gegen rPhl p 2, aber kein Serum zeigte eine IgE-Reaktivität gegenüber rPhl-p-2-Mosaik oder der negativen
Kontrolle, Humanserumalbumin (7). Die
stark verminderte allergene Aktivität des rPhl-p-2-Mosaiks wurde
weiter gezeigt durch Histaminfreisetzung aus Basophilen und Hauttestversuche.
Basophile von einem gegen Graspollen allergischen Patienten wurden
durch Dextransedimentation angereichert und steigenden Konzentrationen
von gereinigtem rPhl p 2 oder rPhl-p-2-Mosaik ausgesetzt, wie beschrieben
(P. Valent, J. Besemer, M. Muhm, O. Majdic, K. Lechner, P. Bettelhei.
Interleukin 3 activates human blood basophils via high-affinity
binding sites. Proc. Natl. Acad. Sci. USA 1989, 86: 5542–5546).
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Histamin,
das in die freien Zellüberstände freigesetzt
wurde, wurde in dreifachen Ansätzen
mit Radioimmunoassay bestimmt und ausgedrückt als mittlerer Prozentanteil
des Gesamthistamingehalts der Zellen, wie von Valent et al. beschrieben.
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8 zeigt,
dass das rPhl-p-2-Mosaik (maximale Freisetzung zwischen 1 und 10 μg/ml) eine
mehr als 1000-fach reduzierte allergene Aktivität zeigte im Vergleich zu rPhl-p-2-Allergen
(maximale Freisetzung 10–3 μg/ml).
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Die
stark verminderte allergene Aktivität von rPhl-p-2-Mosaik wurde
durch Hauttest bei gegen Graspollen allergischen Patienten bestätigt (Tabelle
2). SPTs (Haut-Prick-Tests) wurden an den Vorderarmen von einzelnen
Personen durchgeführt.
Aliquots mit jeweils 20 μl,
die 5 Konzentrationen von rPhl p 2 und des von Phl p 2 abgeleiteten
Mosaiks P2M enthielten (1 μg/ml,
2 μg/ml,
4 μg/ml,
8 μg/ml,
16 μg/ml)
wurden aufgebracht. Zusätzlich
wurden standardisierte Haut-Prick-Lösungen (Lieschgraspollenextrakt
und Histamin) (Allergopharma, Reinbeck, Deutschland) getestet. Die
Reaktionen wurden 20 Minuten nach dem SPT durch Fotografie aufgezeichnet
und indem der mit Kugelschreiber umrundete Quaddelbereich mit einem
Klebestreifen auf Papier übertragen
wurde.
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Der
mittlere Quaddeldurchmesser (Dm) wurde berechnet, indem der maximale
Längs-
und Querdurchmesser gemessen wurde und ihre Summe durch 2 geteilt
wurde, wie von Focke et al., 2001, beschrieben.
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rPhl
p 2 induzierte starke Quaddelreaktionen schon bei der geringsten
getesteten Konzentration, d.h. 1 μg/ml,
wohingegen rPhl-p-2-Mosaik nur milde Quaddelreaktionen bei den maximal
getesteten Konzentrationen zeigte (d.h. 8 bis 16 μg/ml), was
somit die verminderte allergene Aktivität des Mosaikproteins bestätigt.
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Beispiel 4: Immunisierung
mit rPhl-p-2-Mosaik induziert IgG-Antikörper, die rPhl-p-2-Wildtyp
erkennen und die IgE-Bindung an Phl p 2 bei allergischen Patienten
hemmen
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Um
zu testen, ob die Immunisierung mit Phl p 2 und Phl-p-2-Mosaik IgG-Antikörper induziert,
die mit natürlichem
Phl p 2 reagieren, wurden Kaninchen mit rPhl-p-2-Mosaik, KLH-gekuppeltem
rPhl-p-2-Mosaik oder rPhl p 2 unter Verwendung von Freund's Adjuvans immunisiert,
wie von Focke et al. beschrieben.
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Die
Reaktivität
der Kaninchen-IgG-Antikörper
mit rPhl p 2 wurde mit Dot-Blot-Versuchen untersucht (9).
Phl-p-2-Wildtyp (P2) ebenso wie das entsprechende Immunogen Phl-p-2-Mosaik
(P2M) wurden auf Nitrocellulosestreifen getupft (1 μg/Tupfen).
Die Nitrocellulosen wurden Kaninchen-Präimmun- oder Immunseren (1:500)
ausgesetzt und gebundene Kaninchenantikörper wurden mit einem 1:1000
verdünnten 125I-markierten Esel-Antikaninchen-Antiserum
(Amersham Pharmacia Biotech) nachgewiesen, wie von Valenta et al., 1992,
beschrieben.
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Das
Kaninchen-anti-rPhl-p-2-Mosaikantiserum reagierte stark mit dem
Immunogen (rPhl-p-2-Mosaik) ebenso wie mit dem rPhl-p-2-Allergen)
(9). Die Antikörperreaktivität war von
vergleichbarer Intensität
wie die, die mit dem Antiserum erhalten wurde, das durch Immunisierung
mit dem KLH-gekuppelten Mosaik erzeugt wurde und stärker als
die Reaktivität,
die durch Immunisierung mit dem rPhl-p-2-Allergen induziert wurde (9).
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Beispiel 6: Messung blockierender
Antikörper
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Es
wurde mit ELISA-Konkurrenztest unter Verwendung von Seren aus 5
gegen Graspollen allergischen Patienten untersucht, ob IgG-Antikörper, die
durch Immunisierung mit dem rPhl-p-2-Mosaik induziert wurden, die
Bindung von Serum-IgE aus allergischen Patienten an vollständiges rPhl
p 2 hemmen (Tabelle 3). ELISA-Platten
(Nunc Maxisorp, Rokslide, Dänemark)
wurden mit rPhl p 2 (1 μg/ml)
beschichtet und entweder mit einer 1:100-Verdünnung jeweils von anti-Phl-p-2-Mosaik
und anti-Phl-p-2-Antiserum und für
Kontrollzwecke mit den entsprechenden Präimmunseren vorinkubiert. Nach
dem Waschen wurden die Platten mit 1:3 verdünnten Seren von 5 gegen Phl
p 2 sensibilisierten gegen Graspollen allergischen Patienten inkubiert
und gebundene IgE-Antikörper wurden
mit monoklonalen Ratten-Antihuman-IgE-Antikörpern, die mit alkalischer Phosphatase
konjugiert waren, 1:1000 verdünnt,
nachgewiesen (Pharmingen, San Diego, CA),. Der Prozentanteil Hemmung
der IgE-Bindung, der durch Vorinkubation mit anti-Phl-p-2-Mosaik
und Phl p 2 erreicht wurde, wurde wie folgt berechnet: % Hemmung
der IgE-Bindung = 100 – ODl/ODp × 100. ODl und ODp bedeuten
die Extinktionen nach Vorinkubation mit Kaninchen-Immun- bzw. Präimmunserum,
wie von Focke et al., 2001, beschrieben.
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Die
Anti-Phl-p-2-Mosaikantikörper
hemmten die Bindung von IgE von gegen Graspollen allergischen Patienten
an Phl p 2 (20,93% durchschnittliche Hemmung), wenn auch in geringerem
Ausmaß als
es durch Präin kubation
mit Antikörpern
erreicht wurde, die durch Immunisierung mit dem rPhl-p-2-Allergen
induziert wurden (54,73% durchschnittliche Hemmung).
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Die
Ergebnisse der Immunisierungsstudien zeigen somit, dass Antikörper, die
gegen das rPhl-p-2-Mosaik gezüchtet
werden, das Phl-p-2-Wildtypallergen erkennen und die IgE-Erkennung
von Phl p 2 bei allergischen Patienten hemmen.
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