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Typ-I-Allergie
ist eine genetisch bestimmte Überempfindlichkeitsstörung, die
weltweit nahezu 500 Millionen Menschen betrifft. Unmittelbare Symptome
(allergische Rhinokonjunktivitis, Asthma, anaphylaktischer Schock)
sowie späte
Symptome (atopische Dermatitis, bestimmte Formen von allergischem
Asthma bronchiale) basieren auf der Erkennung von Allergenen durch
IgE-Antikörper.
Die unmittelbaren Symptome resultieren aus der allergen-induzierten
Vernetzung von an Effektorzellen gebundenem IgE und der nachfolgenden
Freisetzung biologischer Mediatoren (z.B. Histamin, Leukotriene),
wohingegen die späten
Symptome durch IgE-vermittelte Präsentation von Allergenen an
T-Zellen und Aktivierung
von Eosinophilen verursacht werden können.
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Der
einzige Ansatz einer Heiltherapie, eine allergenspezifische Immuntherapie,
basiert auf der systemischen Verabreichung von Allergenen an Patienten
um eine allergenspezifische „Unempfänglichkeit" zu induzieren. (Noon,
Lancet 1911, 1: 1572-1573; Bousquet et al. (1998) J. Allergy Clin.
Immunol., 102: 558-562; Durham und Till (1998) J. Allergy Clin.
Immunol. 102, 157-164). Unter Verwenden herkömmlicher Technologien war es
nicht möglich,
reine Allergene für
eine spezifische Immuntherapie herzustellen und daher wird eine
Impfung mit Allergenextrakten durchgeführt. Diese Extrakte bestehen
aus Allergenen und nicht-allergenen Bestandteilen, die schwierig
zu standardisieren sind. Patienten können daher nicht entsprechend
ihres spezifischen Sensibilisierungsprofils behandelt werden und
infolge der Verabreichung von allergenem Material werden oft anaphylaktische
Nebenwirkungen beobachtet (Mellerup et al. (2000) Clin. Exp. Allergy
30, 1423-1429).
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Es
ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine vorteilhafte Zusammensetzung
zur Behandlung oder Prophylaxe von allergischen Erkrankungen bereitzustellen.
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Die
Erfinder haben überraschenderweise
festgestellt, dass es möglich
ist, Hybridallergene, die die Epitope von immunologisch unterschiedlichen
Allergenen zusammenfügen,
zur Diagnose und Therapie von Typ-I-Allergie zu erzeugen. Die Erfindung
betrifft daher ein Hybridpolypeptid, das mindestens zwei verschiedene
allergene Proteine oder Fragmente davon umfasst, wobei jedes Fragment
aus mindestens acht aufeinander folgenden Aminosäuren des entsprechenden allergenen
Proteins besteht, dadurch gekennzeichnet, dass das allergene Protein,
von dem das Hybridpolypeptid stammt, aus immunologisch nicht miteinander
verwandten Hauptallergenen aus Timotheegraspollen besteht.
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In
einer Ausführungsform
umfasst das Hybridpolypeptid mindestens ein vollständiges allergenes
Protein. Es kann auch zwei verschiedene, vollständige allergene Proteine umfassen.
Es ist nicht nur möglich,
verschiedene Gruppen von allergenen Graspollen, sondern auch allergene
Proteine, die von verschiedenen Quellen stammen, zu kombinieren.
In einer speziellen Ausführungsform
stellen alle Sequenzen des Hybridpolypeptids, die von allergenen
Proteinen stammen, vollständige
allergene Proteine dar.
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In
einer weiteren Ausführungsform
umfasst das Hybridpolypeptid mindestens ein Fragment eines allergenen
Proteins, wobei das Fragment aus mindestens acht aufeinander folgenden
Aminosäuren
des entsprechenden allergenen Proteins besteht. Vorzugsweise besteht
das Fragment aus mindestens 12, besonders bevorzugt aus mindestens
20 und ganz besonders bevorzugt aus mindestens 30 aufeinander folgenden
Aminosäuren
des entsprechenden allergenen Proteins. In einer weiteren Ausführungsform
sind alle von allergenen Proteinen stammenden Aminosäuresequenzen
Fragmente aus mindestens acht aufeinander folgenden Aminosäuren der
entsprechenden allergenen Proteine, von denen sie stammen. Die Länge dieser
Fragmente liegt vorzugsweise bei mindestens 12, besonders bevorzugt
bei mindestens 20 und ganz besonders bevorzugt bei mindestens 30
aufeinander folgenden Aminosäuren
des entsprechenden allergenen Proteins.
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Wenn
Fragmente allergener Proteine verwendet werden ist es möglich, ein
Hybridpolypeptid herzustellen, das nur Fragmente umfasst, deren
allergene Aktivität
kleiner ist als diejenige der entsprechenden allergenen Proteine,
von denen sie stammen. Dieser Effekt kann sich aus der Zerstörung von
Epitopen infolge einer im Vergleich zu dem Protein mit vollständiger Länge modifizierten
Sekundär-
oder Tertiärstruktur
des Fragments ergeben. In der am meisten bevorzugten Ausführungsform
besitzt das Hybridpolypeptid eine allergische Aktivität, die kleiner
ist als die allergene Aktivität
jedes allergenen Proteins, von dem das Hybridpolypeptid stammt.
Gewöhnlich
beträgt
die allergene Aktivität
des Hybridpolypeptids weniger als 50 % der Aktivität jedes
allergenen Proteins, von dem das Hybridpolypeptid stammt. In einer
speziellen Ausführungsform
besitzt das Hybridpolypeptid im Wesentlichen keine allergene Aktivität.
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Gemäß der Erfindung
wird die allergene Aktivität
einer Probe durch Bestimmen der IgE-Antikörper, die in einem Testtier
bei Anwenden der Probe induziert werden, bestimmt. Die allergene
Aktivität
wird vorzugsweise in geeigneten in vitro- oder in vivo-Tests definiert.
Ein bevorzugter in vitro-Test ist der Basophile Histamin-Freisetzungstest,
der bei Vrtala et al., J. Clin. Invest. 1997, 99, S. 1673-1681 beschrieben
ist. Alternativ dazu wird die allergene Aktivität in einem Hauttest, wie er
bei van Hage-Hamsten et al., J. Allergy Clin. Immunol., 1999, 104,
S. 969-977 oder bei Pauli et al., Clin. Exp. Allergy, 2000, 30,
S. 1076-1084 beschrieben ist, bestimmt.
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In
einer Ausführungsform
umfasst das Hybridpolypeptid zwei Teile, die von zwei verschiedenen
allergenen Proteinen stammen. Das erfindungsgemäße Hybridpolypeptid kann jedoch
drei, vier, fünf
oder noch mehr Teile, die jeweils von verschiedenen allergenen Proteinen
stammen, umfassen.
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Das
erfindungsgemäße Hybridpolypeptid
besteht nicht notwendiger Weise nur aus Aminosäuresequenzen, die von allergenen
Proteinen stammen. Es ist möglich,
dass künstliche
Sequenzen (z.B. Spacer-Sequenzen) zwischen die Einheiten, die die
Sequenzen von verschiedenen allergenen Proteinen darstellen, inseriert
werden. Es ist auch möglich,
dass die Aminosäuresequenzen
natürlich
vorkommender allergener Proteine, z.B. mittels Genmanipulation modifiziert
werden, um Mutationen einzuschleusen, die die allergene Aktivität des Fragments
verringern. Das Hybridpolypeptid umfasst vorzugsweise eine „tag"-Sequenz, die die Reinigung des Hybridpolypeptids
nach Expression in einer Wirtszelle erleichtert. Ein Beispiel für ein „tag" ist das Hexahistidin-Tag,
das eine Reinigung mit Hilfe von Ni2 +-Chelatchromatographie ermöglicht.
Im Stand der Technik sind weitere Tags bekannt.
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Das
erfindungsgemäße Hybridpolypeptid
kann mit verschiedenen Verfahren hergestellt werden. In einer Ausführungsform
wird das Polypeptid durch Exprimieren eines Polynukleotids in einer
Wirtszelle hergestellt. Die Wirtszelle kann eine prokaryotische
oder eine eukaryotische Zelle sein. Wenn prokaryotische Zellen verwendet
werden, ist der Wirt vorzugsweise E. coli. Bespiele für eukaryotische
Zellen sind Hefen, Insektenzellen oder -zelllinien, wie beispielsweise
CHO-Zellen. Nach Einschleusen eines geeigneten, für das erfindungsgemäße Polypeptid
codierenden Polynukleotids in eine Wirtszelle, wird die Wirtszelle
unter solchen Bedingungen, bei denen das Polypeptid in der Zelle
exprimiert wird, kultiviert. Das Polypeptid kann durch die Zelle sekretiert
werden oder sich in der Zelle ansammeln. Zur Wiedergewinnung des
Hybridpolypeptids aus der Zelle oder dem Kulturmedium können bekannte
Reinigungsverfahren verwendet werden.
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Die
Erfindung umfasst auch die Herstellung des Hybridpolypeptids durch
chemische Synthese, wie beispielsweise Festphasensynthese.
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Die
Erfindung betrifft ferner ein Polynukleotid, das für ein erfindungsgemäßes Polypeptid
codiert. Aufgrund der Degeneration des genetischen Codes können viele
verschiedene Polynukleotidmoleküle
für ein
einziges Polypeptid codieren. Das erfindungsgemäße Polynukleotid ist vorzugsweise
ein Expressionskonstrukt zum Erhalten des Polypeptids nach der Expression
in Wirtszellen. Des Weiteren kann das Expressionskonstrukt in der
Wissenschaft allgemein bekannte Bestandteile, wie beispielsweise
Promotorsequenzen, Gene, die für
Resistenzfaktoren gegen Antibiotika codieren, einen Replikationsursprung,
usw. umfassen.
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Die
Erfindung betrifft ferner eine mit einem erfindungsgemäßen Polynukleotid
transfizierte oder transformierte Zelle. Die Zelle kann eine eukaryotische
Zelle oder eine prokaryotische Zelle sein. Eukaryotische Zellen
können
mit einem an sich bekannten Verfahren, wie beispielsweise Calciumphosphat-vermittelter
Transfektion, Elektroporation, Lipofektion usw. transfiziert werden.
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Die
Erfindung betrifft ferner eine pharmazeutische Zusammensetzung,
die ein Polypeptid, ein Polynukleotid oder eine Zelle gemäß der Erfindung
enthält.
Die pharmazeutische Zusammensetzung kann ferner einen pharmazeutisch
verträglichen
Träger
oder ein Verdünnungsmittel,
wie beispielsweise einen Puffer oder eine Salzlösung enthalten. Die pharmazeutische
Zusammensetzung der Erfindung ist vorzugsweise eine Impfstoffzusammensetzung.
In einer speziellen Ausführungsform
enthält
die pharmazeutische Zusammensetzung ferner einen Hilfsstoff, wie
beispielsweise Al(OH)3.
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Die
Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Hybridpolypeptids. Das
Verfahren umfasst das Bereitstellen eines für ein Hybridpolypeptid codierenden
Polynukleotids, das Einschleusen des Polynukleotids in eine Wirtszelle,
das Kultivieren der so erhaltenen Wirtszellen unter solchen Bedingungen,
bei denen das Hybridpolypeptid exprimiert wird und das Wiedergewinnen
des Expressionsprodukts aus der Zelle. Das Polynukleotid kann mit
in der Wissenschaft bekannten Verfahren hergestellt werden, wobei
die Verwendung von PCR-Technologie zum Herstellen des das Hybridpolypeptid
codierenden Polynukleotids bevorzugt wird.
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Die
Erfindung betrifft ferner die Verwendung eines Hybridpolypeptids,
eines Polynukleotids oder einer Zelle gemäß der Erfindung zum Herstellen
eines Arzneimittels zur Behandlung einer allergischen Störung.
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Ein
solches Arzneimittel kann aus dem Polynukleotid, das für einen
Hybridimpfstoff codiert, der direkt für eine DNA-basierte Impfung
gegen Typ-I-Allergie verwendet werden kann, bestehen. Das rekombinante oder
synthetische Hybridpolypeptid kann zum Herstellen von Formulierungen
für die
orale, sublinguale oder parenterale Behandlung von allergischen
Störungen
des Typs I verwendet werden, da diese derzeit routinemäßig bei
einer Immuntherapie eingesetzt werden. Beispiele dafür sind Formulierungen
für eine
sublinguale Immuntherapie oder an einen Hilfsstoff gebundene Hybridpolypeptide
für eine
Injektionsimmuntherapie. Mögliche
Anwendungen umfassen auch auf Zellen basierende Formen von Immuntherapien,
die z.B. auf dendritischen Zellen oder anderen, Antigen präsentierenden
Zellen basiert werden können.
Solche Zellen werden transformiert und exprimieren das Antigen in
vivo. Es werden bevorzugt autologe Zellen, die mit geeigneten Vektoren
transformiert sind, verwendet.
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Eine
Form der Anwendung kann die subcutane Injektion von an einen Hilfsstoff
gebundenen Hybridpolypeptiden sein. Eine weitere Möglichkeit
ist die orale oder nasale Verabreichung des Hybridpolypeptids, um die
immunologische Toleranz oder Anergie gegen die Bestandteile der
Hybridpolypeptide zu induzieren. Alle diese möglichen Formulierungen können entsprechend
den Vorgaben (Dosierung, Hilfsstoffe, Verabreichungsschemata), die
einem Fachmann bekannt sind, zubereitet werden.
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Die
Erfindung betrifft auch die Verwendung eines Hybridpolypeptids,
eines Polynukleotids oder einer Zelle gemäß der Erfindung zur Herstellung
eines Arzneimittels zur prophylaktischen Impfung oder Toleranzinduktion.
Eine prophylaktische Verabreichung der Hybridpolypeptide meint die
Verabreichung des Polypeptids an Individuen, vorzugsweise Kinder,
die noch nicht an einer Typ-I-Allergie leiden, um einen Zustand
immunologischer Toleranz, Anergie oder Nicht-Empfänglichkeit
oder eine schützende
Immunität
gegen die Bestandteile des Hybridimpfstoffs zu induzieren. Dies
kann mit Hilfe der verschiedenen Protokolle, die zur Behandlung einer
etablierten allergischen Störung
vorgestellt wurden, erreicht werden. Die prophylaktische Behandlung kann
mit Hybridpolypeptiden, die aus Hybridpolypeptiden oder den Polynukleotiden,
die für
die Hybridpolypeptide codieren, bestehen, durchgeführt werden,
wie oben kurz dargestellt wurde.
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In
einer weiteren Ausführungsform
betrifft die Erfindung die Verwendung eines erfindungsgemäßen Hybridpolypeptids
zum Nachweis von Antikörpern
gegen ein allergenes Protein in einer Probe. Der Antikörper kann
ein IgM-, IgE-, IgG- oder IgA-Antikörper sein. Die Konzentration
des Antikörpers
kann aus einer Probe, die aus einer Körperflüssigkeit erhalten wurde, bestimmt
werden. Die Probe kann aus Menschen oder Tieren stammen. Bei entsprechenden
Tests können
ein auf einer festen Phase immobilisiertes Hybridpolypeptid oder das
Hybridpolypeptid in der flüssigen
Phase verwendet werden. Beispiele für solche Tests können ELISA-Tests,
Western Blot-Tests oder jeder andere Test sein, bei dem das Hybridpolypeptid
immobilisiert ist, um an spezifische Antikörper aus der Testprobe zu binden.
Alternativ dazu wird das Hybridpolypeptid direkt zu der Antikörper enthaltenden
Flüssigkeit
gegeben, um spezifische Antikörper
zu adsorbieren, wie z.B. bei kompetitiven, immunologischen Assays.
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Das
erfindungsgemäße Polypeptid
kann auch für
zelluläre
Tests, wie beispielsweise einen T-Zellproliferationstest, Mediatorfreisetzungstest
usw. verwendet werden. Das Hybridpolypeptid kann verschiedenen Typen
von Zellen ausgesetzt werden, um messbare Reaktionen auszulösen. Im
Fall von allergischen Effektorzellen (z.B. basophilen Mastzellen,
Eosinophilen) können
solche Reaktionen die Freisetzung von Histamin oder anderen Mediatoren
(z.B. Leukotrienen, Serotonin, ECP) umfassen. Bei einem anderen
Typ von Assay können die
Proliferation oder der Tod (z.B. Apoptose) von Zellen z.B. durch
die Aufnahme von 3H-Thymidin oder durch irgendeinen
anderen geeigneten Assay gemessen werden. Solche Zellen können T-Zellen
sein. Des Weiteren können
Hybridpolypeptide dazu verwendet werden, die Freisetzung von Cytokinen
oder anderen immunologisch relevanten Substanzen (z.B. aus T-Zellen)
zu induzieren, was gemessen werden kann. Zudem können sie in Antigenpräsentationstests
verwendet werden. Das erfindungsgemäße Hybridpolypeptid. kann auch
zum Zweck eines diagnostischen Screenings verwendet werden. Hybridpolypeptide
können
auch zum Testen der Provokation in vivo verwendet werden. Entsprechende
Tests können
Hauttests (z.B. Hautstichtest [Prick-Test] oder Intradermaltest),
Nasenprovokationstests, alle Formen eines Tests einer Nahrungsmittelherausforderung oder
bronchiale Provokationstests umfassen.
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Da
Hybridpolypeptide Epitope nicht miteinander verwandter Allergene
enthalten können,
können
sie für
diagnostische Screening-Tests (in vitro, in vivo, wie oben kurz
dargestellt ist) verwendet werden, um die Sensibilisierung oder
Unempfänglichkeit
gegen einen der Bestandteile des Hybridpolypeptids nachzuweisen. Dies
kann ermöglichen,
einem Arzt einen diagnostischen Test, der zum Screenen nach sensibilisierten
Patienten in schneller Weise geeignet ist, bereitzustellen. Derzeit
bestehen solche Tests (z.B. Phadiatop, Pharmacia, Uppsala, Schweden)
aus einer Mischung nicht-kovalent gebundener Allergene, die an einen
Träger
gekoppelt sind. Die Kopplungsrate der einzelnen Bestandteile ist
daher schwer zu steuern, während
ein Hybridpolypeptid eine bevorzugte Formulierung für die Zubereitung
eines solchen Screening-Tests darstellen würde.
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Mehr
als 40 % aller allergischen Patienten sind gegen Graspollen von
verschiedenen Spezies sensibilisiert. Aufgrund ihrer weltweiten
Verbreitung und ihrer starken Pollenproduktion stellen Gräser ebenso
bedeutende Quellen für
Allergene dar. Sie enthalten eine Vielzahl verschiedener allergener
Bestandteile, die als kreuzreaktive Allergene in verschiedenen Monokotyledonen
auftreten. Die Erfinder zeigten, dass es durch rekombinante DNA-Technologie
möglich
ist, Hybridallergene zu erzeugen, die aus immunologisch nicht miteinander
verwandten Allergenen und ihren Epitopen bestehen.
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In
einem ersten Schritt wurden häufige
Co-Sensibilisierungen unter Verwenden gereinigter Allergene aus
Timotheegraspollen verwendet, um die am häufigsten erkannten Allergenkombinationen
für den
Hybridallergen-Ansatz zu selektieren. Gemäß diesen Pilotversuchen wurden
Hybride, die aus immunologisch nicht miteinander verwandten Hauptallergenen
aus Timotheegraspollen bestehen, konstruiert. Diese umfassten Hybride
der Hauptallergene der Timotheegraspollen Ph] p 5/Phl p 1, Phl p
2/Phl p 6 und eine Kombination aus allen vier Molekülen. Wie
für Phi
p 2/Phl p 6 gezeigt wurde, fanden wir keine Hinweise darauf, dass
eine bestimmte Reihenfolge bei der Konstruktion der einzelnen Bestandteile
die Präsentation
der Epitope beeinflussen würde. Sowohl
bei dem rPhl p 2/Phl p 6-Hybrid als auch bei dem rPhl p 6/Phl p
2-Hybrid waren die relevanten B- und T-Zellepitope der Bestandteile
konserviert. Das Riesenhybrid, das aus allen 4 Allergenen bestand,
enthielt ebenso die relevanten Epitope der einzelnen Bestandteile.
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Der
Hybridallergen-Ansatz wird neue Möglichkeiten für die Diagnose
und Behandlung von Typ-I-Allergie eröffnen. Hybride, die aus den
am häufigsten
erkannten Allergenen mit konservierten Epitopen bestehen, stellen
Kandidaten-Moleküle
für sowohl
in vitro- als auch in vivo-Screeningtests nach Allergien dar. Das
Riesenhybrid, das in der vorliegenden Anwendung beschrieben ist,
wird wenn es zur Diagnose verwendet wird, wahrscheinlich mehr als
95 % der auf Timotheegraspollen allergischen Patienten identifizieren,
da es den meisten der relevanten IgE-Epitope, die in natürlichem
Timotheegraspollen-Extrakt vorhanden sind, ähnelt. Moleküle, wie
beispielsweise das Riesenhybrid, können auch für andere allergene Systeme
(z.B. Milbenallergie) hergestellt werden. Der Vorteil, Hybridallergene
zur Diagnose einzusetzen ist, dass sie in einer gut kontrollierten
Weise hergestellt werden können.
Im Gegensatz zu natürlichen
Allergenextrakten, die aus einer schwer zu standardisierenden Mischung
aus Allergenen und nicht-allergenen Materialien bestehen, werden Hybridallergene
die relevanten Epitope in einen genau definierten Verhältnis enthalten.
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Rekombinante
Allergene können
ebenso für
eine Immuntherapie verwendet werden. Sie können entweder aus den biologisch
aktiven Bestandteilen oder aus hypoallergenen Allergeneinheiten
bestehen. Hybridallergene, die häufige
Co-Sensibilisierungsmuster bedecken, können dann zur Behandlung von
Allergien auf komplexe Allergenquellen, z.B. eine Allergie auf Graspollen,
verwendet werden, da sie den relevanten Epitopen des vollständigen Extrakts ähneln. Da
die Hybridallergene aus definierten Bestandteilen bestehen, wird
es möglich
sein, genau definierte Formulierungen zur Impfstoffbehandlung herzustellen.
Hybridallergene die aus hypoallergenen Varianten hergestellt werden,
werden in hohen Dosen toleriert werden und können daher wie Impfstoffe verwendet
werden, die regelmäßig zur
Prophylaxe viraler Infektionen verwendet werden. In dieser Hinsicht
wird auch in Betracht gezogen, Hybridallergene, die die Epitope
der am meisten relevanten Allergene enthalten, zur prophylaktischen
Impfung und Toleranzinduktion sogar in noch nicht sensibilisierten
Individuen zu verwenden.
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Die
Tatsache, dass die Fusion verschiedener antigener Bestandteile in
Form eines Hybridmoleküls
die Immunogenität
der einzelnen Bestandteile erhöhte,
hat etliche Folgen für allergenspezifische
Immuntherapien und Impfungen allgemein. Allergene oder Antigene
gegen die Immunreaktionen gewünscht
sind und die von sich aus eine geringe Immunogenität zeigen,
können
mit Hybriden fusioniert werden, um so ihre Immunogenität zu erhöhen, ohne
dabei andere Trägerproteine
oder Hilfsstoffe zu verwenden. Dieses Prinzip wird ermöglichen,
ein hohes Ausmaß an
schützenden
Antikörperreaktionen
gegen Allergene, Allergenfragmente, Allergenepitope oder deren Nachahmern
(Mimicks) zu induzieren. Unter Verwenden dieses Prinzips ist es
auch möglich,
die Immunreaktion gegen Antigene/Epitope, die von infektiösen Mitteln,
Tumoren oder anderen Bestandteilen stammen und gegen die Immunreaktionen
nur schwer induziert werden können,
zu erhöhen.
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Beschreibung der Tabelle und der Figuren:
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Tabelle
1 zeigt die Prozent Hemmung der Bindung von IgE an rekombinantes
Phl p 2 und Phl p 6, die nach Voradsorption von Seren aus 20 Patienten
an die Hybridallergene (rPhl p 2/rPhl p 6, rPhl p 6/rPhl p 2) oder
die rekombinanten Allergene (rPhl p 2, rPhl p 6) erreicht wurde.
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Tabelle
2 zeigt die Prozent Hemmung der Bindung von IgE an rekombinantes
Phl p 1, Phl p 5 und Bet v 1, die nach Voradsorption von Seren aus
20 Patienten an das Hybridallergen (rPhl p 5/rPhl p 1) oder die
rekombinanten Allergene (rPhl p 1, rPhl p 5 und rBet v 1) erreicht
wurde.
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Tabelle
3. Murine Antiseren, die gegen Hybridmoleküle erzeugt wurden, hemmen die
Bindung von IgE von auf Graspollen allergischen Patienten an die
einzelnen Allergene. An eine ELISA-Platte gebundene Allergene (A:rPhl
p 2 und rPhl p 6; B: rPhl p 1 und rPhl p 5) wurden mit murinen Antiseren
(murinem anti-rP2-P6, anti-rP6-P2, anti-rPhl p 2, anti-rPhl p 6,
anti-rP5-P1, anti-rPhl p 1, anti-rPhl p 5) vorinkubiert. Die Prozent
Hemmung der Bindung von IgE, die bei 4 auf Graspollen allergischen
Patienten erhalten wurde sind gezeigt.
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1 zeigt
die Häufigkeit
der Co-Sensibilisierung gegen die Timotheegraspollen-Allergene rPhl p
1, rPhl p 2, rPhl p 5 und rPhl p 6, wie sie in einer Population
von 110 auf Graspollen allergischen Patienten bestimmt wurde.
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In 2 ist
die Konstruktion von Hybrid-Impfstoffen skizziert. Die Fusion der
beiden Gene (z.B. Phl p 5, Phl p 1) wird durch eine zweistufige
PCR-Reaktion vermittelt, wobei in der ersten PCR-Reaktion überlappende
Enden erzeugt werden und anschließend die Amplifikation beider
Sequenzen in einem zweiten PCR-Schritt erfolgt.
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3 zeigt
das Ergebnis aus Beispiel 3. Gereinigte Timotheegraspollen-Allergene
(rPhl p 1, rPhl p 2, rPhl p 5 und rPhl p 6) und deren Hybride (rPhl
p 5/rPhl p 1, rPhl p 2/rPhl p 6 und rPhl p 6/rPhl p 2) wurden auf ein
SDS-Polyacrylamidgel geladen und mit Coomassie Brilliant Blue gefärbt. Die
Molekulargewichte sind am linken Rand angegeben.
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In 4(A) wurden die Dots eines gereinigten
rekombinanten Hybrids, das aus Phl p 6/Phl p 2/Phl p 5/Phl p 1 bestand,
auf Nitrocellulosefiltern dargestellt. In der Reihe (B) wurden rPhl
p 2 (Bahnen 1, 3, 4 und 5) und rPhl p 5 (Bahn 2) immobilisiert.
Die Filter wurden mit Kaninchen-Antiseren gegen rPhl p 1 (Bahn 1),
rPhl p 2 (Bahn 2), rPhl p 5 (Bahn 3) und rPhl p 6 (Bahn 4) inkubiert.
Der Filter in Bahn 5 wurde einem murinen, monoklonalen anti-His-Tag-Antikörper ausgesetzt.
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Die 5 bis 7 zeigen,
dass rekombinante Hybridmoleküle
bei Mäusen
stärkere
IgG1-Antikörperreaktionen induzierten
als die einzelnen Bestandteile oder Mischungen davon.
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5.
An eine ELISA-Platte gebundene, gereinigte rekombinante Allergene
(A: rPhl p 2; B: rPhl p 6; C: rPhl p 1; D: rPhl p 5) wurden mit
Seren von Mäusen
(8 Mäuse
pro Gruppe), die mit den Hybridmolekülen (rP2-P6, rP6-P2, rP5-P1),
den einzelnen rekombinanten Allergenen (rPhl p 1, rPhl p 2, rPhl
p 5, rPhl p 6) oder mit Timotheegraspollen-Extrakt immunisiert worden
waren, wie an der x-Achse angegeben ist, inkubiert. Die durchschnittlichen
Mengen an IgG1 aus Seren, die 4 und 8 Wochen
nach der Immunisierung gesammelt wurden, entsprechen den OD-Werten,
die auf der y-Achse angegeben sind.
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6.
An eine ELISA-Platte gebundene, gereinigte rekombinante Allergene
(rPhl p 1, rPhl p 2, Phl p 5, rPhl p 6) wurden mit Seren von Mäusen (8
Mäuse pro
Gruppe), die mit (A) dem Riesenmolekül oder den einzelnen rekombinanten
Allergenen rPhl p 1, rPhl p 2, rPhl p 5, rPhl p 6 und (B) dem Riesenmolekül oder einer äquimolaren
Mischung aus rPhl p 1, rPhl p 2, rPhl p 5 und rPhl p 6 immunisiert
worden waren, wie an der x-Achse angegeben ist, inkubiert. Die durchschnittlichen
Mengen an IgG1 aus Seren, die 4 und 8 Wochen
nach der Immunisierung gesammelt wurden, entsprechen den OD-Werten,
die auf der y-Achse angegeben sind.
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7.
An eine ELISA-Platte gebundenes Riesenmolekül (A) und Timotheegraspollen-Extrakt
(B) wurden mit Seren von Mäusen
(8 Mäuse
pro Gruppe), die mit dem Riesenmolekül oder Timotheegraspollen-Extrakt
immunisiert worden waren, wie an der x-Achse angegeben ist, inkubiert.
Die durchschnittlichen Mengen an IgG1 aus
Seren, die 4 und 8 Wochen nach der Immunisierung gesammelt wurden,
entsprechen den OD-Werten, die auf der y-Achse angegeben sind.
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Die
nachstehenden Beispiele veranschaulichen die Erfindung weiter.
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Beispiel 1: Bestimmung häufiger Co-Sensibilisierungsmuster
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Graspollen
enthalten eine Vielzahl immunologisch verschiedener und verwandter
Allergene. Diese Bestandteile werden mit verschiedenen Häufigkeiten
und Intensitäten
erkannt. Die rekombinanten Timotheegraspollen-Allergene, rPhl p
1, rPhl p 2, rPhl p 5 und rPhl p 6, wurden vorher als die wichtigsten
Bestandteile identifiziert, die den meisten IgE-Epitopen von natürlichen Graspollen-Extrakten ähneln (Niederberger
et al. (1998), IgE antibodies to recombinant Pollen allergens (Phl
p 1, Phl p 2, Phl p 5 und Bet v 2) account for a high percentage
of grass pollen-specific IgE. J. Allergy Clin. Immunol., 101: 258-264).
Die Ergebnisse der Beurteilung der Co-Sensibilisierungen bei 110
auf Graspollen allergischen Patienten gegen Kombinationen der rekombinanten
Timotheegraspollen-Allergene sind in 1 dargestellt.
ELISA-Tests mit gereinigten rekombinanten Allergenen zeigten, dass
60 % der Patienten gegen rPhl p 1 und rPhl p 5 co-sensibilisiert
waren, 30 % IgE-Antikörper
gegen rPhl p 2 und rPhl p 6 enthielten und 30 % gleichzeitig auf
alle vier rekombinanten Allergene reagierten (1).
Vorhergehende kompetitive Untersuchungen hatten gezeigt, dass eine
Mischung der obigen vier Allergene die Mehrzahl an IgE-Epitopen,
die in 8 verschiedenen Monokotyledonen-Pollen (Gräsern, Weizen)
vorhanden waren, enthielt (Laffer et al (1996), Comparison of recombinant
timothy grass Pollen allergens with natural extract for diagnosis
of grass Pollen alergy in different populations, J. Allergy Clin,
Immunol., 98: 652-658).
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Patientenseren, Antiseren und rekombinante
Allergene:
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Seren
von 110 allergischen Patienten wurde über ein positives Ergebnis
in einem Timotheegraspollen-RAST (Radio-Allergo-Sorbent-Test) und
durch Bestimmung der IgE-Antikörper gegen
Timotheegraspollen-Extrakt mittels Western Blotting so charakterisiert,
wie es beschrieben worden war (Niederberger et al. (1998), J. Allergy
Clin. Immunol., 101: 258-264).
Die rekombinanten Timotheegraspollen-Allergene rPhl p 1, rPhl p
2, rPhl p 5 und rPhl p 6 wurden so, wie es vorher beschrieben worden
war (Vrtala et al. (1995), J. Allergy Clin. Immunol., 97: 781-787;
Vrtala et al. (1999), J. Immunol., 163: 5489-5496) gereinigt. Die
Kaninchen-anti-rPhl p 1-, -anti-rPhl p 2-, -anti-rPhl p 5- und -anti-rPhl
p 6-Antiseren wurden gegen gereinigtes rPhl p 1, rPhl p 2, rPhl
p 5 und rPhl p 6 unter Verwendung von CFA (Charles River, Kissleg,
Deutschland) erzeugt.
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Beispiel 2: Konstruktion rekombinanter
Hybridallergene
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Das
Protokoll für
die Konstruktion rekombinanter Hybridallergene ist in 2 dargestellt.
Wie beispielhaft für
ein Hybrid, das aus mit rPhl p 1 verknüpftem rPhl p 5 besteht, gezeigt
ist, werden die für
die Bestandteile codierenden cDNAs mit geeigneten Primerpaaren (2:
Phl p 5 w, x; Phl p 1: y, z) amplifiziert, um überlappende Enden zu erzeugen.
in einer nachfolgenden, zweiten PCR-Reaktion wird eine cDNA, die
beide cDNAs umfasst, mit Primern, die spezifisch für das 5'-Ende der ersten
DNA (Phl p 5: w) und das 3'-Ende
der zweiten cDNA (Phl p 1: z) sind, unter Verwenden der beiden PCR-Produkte
aus den ersten Reaktionen als Template erzeugt. Unter Verwenden
dieser Technologie erzeugten wir rekombinante Hybride, die aus einer
Kombination von Phl p 5/Phl p 1, rPhl p 2/rPhl p 6, rPhl p 6/rPhl
p 2 und allen vier Allergenen (N-Terminus-rPhl p 6-rPhl p 2-rPhl
p 5-rPhl p 1-C-Terminus),
wobei das letztere das „Riesenhybrid" ist, bestanden.
-
Konstruktion der Expressionsplasmide für rPhl p
5/rPhl p 1-, rPhl p 2/rPhl p 6, rPhl p 6/rPhl p 2- und rPhl p 6/rPhl
p 2/rPhl p 5/rPhl p 1-Hybridproteine:
-
Die
cDNAs von Phl p 5 und Phl p 1 wurden durch Polymerasekettenreaktion
unter Verwenden der Primer 5'-GGA
ATT CAT ATG GCC GAT CTC GGT TAC-3' (SEQ ID NO: 1) und 5'-CGG GGT ACC GAC
TTT GTA GCC ACC AGT-3' (SEQ
ID NO: 2) für
Phl p 5 und 5'-CGG
GGT ACC ATG ATC CCC AAG GTT CCC-3' (SEQ ID NO: 3) und 5'-CGG GAT CCT CAG
TGG TGG TGG TGG TGG TGC TTG GAC TCG TAG CTG GT-3' (SEQ ID NO: 4) für Phl p 1 erhalten. Das Signalpeptid
von Phl p 5 wurde gegen eine NdeI-Restriktionsschnittstelle, die das ATG-Startcodon
am 5'-Ende des kodierenden
Bereichs enthielt, ausgetauscht. Eine KpnI-Restriktionsschnittstelle
wurde am 3'-Ende
von Phl p 5 eingeschleust, die das Stop-Codon ersetzte. Die Phl
p 1-Sequenz, der das Signalpeptid fehlte, begann mit einer KpnI-Restriktionsschnittstelle
am 5'-Ende. Am 3'-Ende wurde ein Nukleotid-Stück, das
für ein
Hexahistidin-Tag codierte, eingeschleust, auf das Stop-Codon und
eine BamHI-Restriktionsschnittstelle folgten. Die PCR-Produkte wurden
als NdeI/KpnI/BamHI-Fragment in einen pET17b-Expressionsvektor inseriert.
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Die
Phl p 2/Phl p 6- und Phl p 6/Phl p 2-Sequenzen wurden unter Verwenden
eines auf PCR basierenden „gene
soeing" (17) konstruiert.
In einer ersten PCR-Reaktion wurden die cDNAs von Phl p 2 und Phl
p 6 unter Verwenden der Primer 5'-GGA
ATT CAT ATG GTG CCG AAG GTG ACG-3' (SEQ ID NO: 5) und 5'-CGT GGC CTT CCC
CAT AAG CTT CTC TTC TGG CGC GTA GGT-3' (SEQ ID NO: 6) für Phl p 2 und 5'-AAG CTT ATG GGG
AAG GCC ACG ACC-3' (SEQ
ID NO: 7) und 5'-C
GGG ATC CTA GTG GTG GTG GTG GTG GTG CGC GCC GGG CTT GAC AGC-3' (SEQ ID NO: 8) für Phl p
6 amplifiziert, um überlappende
Enden zu erzeugen. In einer nachfolgenden PCR-Reaktion wurden die
beiden auf Agarosegel gereinigten PCR-Produkte (unter Verwenden
des QIAGEN Gelreinigungskits) als Template verwendet und unter Verwenden
der Primer 5'-GGA
ATT CAT ATG GTG CCG AAG GTG ACG-3' (SEQ ID NO: 9) und 5'-C GGG ATC CTA GTG
GTG GTG GTG GTG GTG CGC GCC GGG CTT GAC AGC-3' (SEQ ID NO: 10) amplifiziert. Das Signalpeptid
von Phl p 2 wurde durch eine NdeI-Restriktionsschnittstelle am 5'-Ende ausgetauscht
und das Stop-Codon am 3'-Ende entfernt.
In die Phl p 6-Sequenz, der ebenfalls das Signalpeptid fehlte, wurde
ein Hexahistidin-Tag inseriert, dem ein Stop-Codon und eine BamHI-Restriktionsschnittstelle
folgten. Das resultierende Phl p 2/Phl p 6-Konstrukt wurde als NdeI/BamHI-Fragment
in den pET17b-Expressionsvektor inseriert.
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Die
Phl p 6/Phl p 2-Sequenz wurde unter Verwenden des gleichen Verfahrens
mit den PCR-Primern 5'-GGA
ATT CAT ATG GGG AAG GCC ACG ACC GAG-3' (SEQ ID NO: 11) und 5'-CAC CTT CGG CAC
CAT AAG CTT CGC GCC GGG CTT GAC AGC-3' (SEQ ID NO: 12) für Phl p 6 und 5'-AAG CTT ATG GTG
CCG AAG GTG ACG-3' (SEQ
ID NO: 13) und 5'-C
GGG ATC CTA GTG GTG GTG GTG GTG GTG CTC TTC TGG CGC GTA GGT-3' (SEQ ID NO: 14)
für Phl
p 2 in der ersten PCR-Reaktion und den Primern 5'-GGA ATT CAT ATG GGG AAG GCC ACG ACC
GAG-3' (SEQ ID NO:
15) und 5'-C GGG
ATC CTA GTG GTG GTG GTG GTG GTG CTC TTC TGG CGC GTA GGT-3' (SEQ ID NO: 16)
für die
zweite PCR-Reaktion konstruiert. Das resultierende Phl p 6/Phl p
2-Konstrukt wurde als NdeI/BamHI-Fragment in den pET17b-Vektor inseriert.
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Für die Konstruktion
des Phl p 6/Phl p 2/Phl p 5/Phl p 1-Hybrids („Riesenhybrid") wurde das Phl p
6/Phl p 2-Konstrukt als Templat in einer PCR-Reaktion unter Verwenden
der Primer 5'-GGA
ATT CAT ATG GGG AAG GCC ACG ACC GAG-3' (SEQ ID NO: 17) und 5'-GGG ATT TCC ATA
TGC TCT TCT GGC GCG TAG G-3' (SEQ
ID NO: 18), wobei das 3-Hexahistidin-Tag und das Stop-Codon gegen
eine NdeI-Restriktionsschnittstelle ausgetauscht wurden, verwendet.
Die Sequenz wurde in den pET17b-Vektor, der das Phl p 5/Phl p 1-Konstrukt
als NdeI-Fragment enthielt, kloniert. Die richtige Orientierung
des Inserts wurde durch einen Restriktionsverdau untersucht.
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Beispiel 3: Expression und Reinigung der
Hybridallergene
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Die
rekombinanten Hybridallergene mit einem C-terminalen Hexahistidin-Tag
wurden in E. coli BL21 (DE3) exprimiert und mittels Nickelaffinitätschromatographie
gereinigt. Das rPhl p 2/rPhl p 6- und das rPhl p 6/rPhl p 2-Hybrid
wurden aus der löslichen,
Cytoplasmafraktion der E. coli-Extrakte gereinigt, wohingegen das rPhl
p 5/rPhl p 1-Hybrid und das „Riesenhybrid" aus der unlöslichen
Inclusion-Body-(Einschlusskörperchen-)Fraktion
von E. coli in Harnstoff gelöst
wurden. 3 zeigt eine mit Coomassie gefärbte SDS-PAGE, die
drei der Hybride und die einzelnen rekombinanten Allergene enthält. Die
molekulare Masse, die mittels SDS-PAGE bestimmt wurde, entspricht
dem Molekulargewicht, das, basierend auf ihrer abgeleiteten Aminosäuresequenz
(rPhl p 5/rPhl p 1: 60 kDa; rPhl p 2/rPhl p 6 und rPhl p 6/rPhl
p 2: 22 kDa; „Riesenhybrid": 82 kDa; Daten nicht
gezeigt) berechnet wurde.
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Versuchsprotokoll:
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Alle
Konstrukte wurden in E. coli BL21 (DE3) exprimiert. Die Zellen wurden
in LB-Medium, das
100 mg/l Ampicillin enthielt, bis zu einer OD600 von
0,8 angezüchtet.
Die Expression der rekombinanten Proteine wurde durch Zugeben von
Isopropyl-β-thiogalactopyranosid
(IPTG) bis zu einer Endkonzentration von 0,5 mM induziert. Nach
4 Stunden bei 37 °C
wurden die Zellen mittels Zentrifugation geerntet.
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rPhl
p 2/rPhl p 6 und rPhl p 6/rPhl p 2 wurden als lösliche Proteine exprimiert.
Die Zellen wurden in Lysepuffer (50 mM NaH2PO4, 300 mM NaCl, 10 mM Imidazol, pH 8,0) resuspendiert
und mit einem Ultraturrax (Polytron, Kinematica AG, Schweiz) lysiert.
Das Lysat wurde 30 min lang bei 4 °C mit 10.000xg zentrifugiert, um
die Zelltrümmer
zu pellettieren. Der Überstand
wurde auf eine Ni-NTA-Säule
(QIAGEN) geladen, die Proteine wurden mit 250 mM Imidazol eluiert
und gegen Wasser dialysiert.
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rPhl
p 5/rPhl p 1 und rPhl p 6/rPhl p 2/rPhl p 5/rPhl p 1 wurden in der
Inclusion-Body-Fraktion
exprimiert. Die Zellen wurden in 10 mM Tris, 0,1 % Triton, pH 7,4
resuspendiert und durch Zugeben von Lysozym auf bis zu 1 mg/ml lysiert.
Nach 20-minütiger
Zentrifugation mit 14.000xg bei 4 °C wurde das Pellet 4x mit 5 mM
Tris, pH 8,0, 0,05 M NaCl, 0,25 % Desoxicholat, 0,25 mM β-Mercaptoethanol
und einmal mit 10 mM Tris, pH 8,0, 0,3 % Isopropanol gewaschen.
Die Inclusion-Bodies wurden mit 8 M Harnstoff, 100 mM NaH2PO4, 10 mM Tris,
pH 8,0 gelöst.
Nach 20-minütiger
Zentrifugation mit 14.000xg wurde der Überstand auf eine Ni-NTA-Säule (QIAGEN)
geladen. Die Proteine wurden auf einer Säule unter Verwenden eines linearen
6 M-1 M Harnstoff-Gradienten in 500 mM NaCl, 20 % Glycerin, 20 mM
Tris, pH 7,4 über
einen Zeitraum von 1,5 h (18) renaturiert. Die Proteine wurden durch
Zugabe von 250 mM Imidazol eluiert und gegen PBS, pH 7,4 dialysiert.
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Beispiel 4: Die Hybridallergene enthalten
die relevanten Epitope ihrer Bestandteile
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Die
rekombinanten Hybridallergene enthielten die vollständigen primären Aminosäuresequenzen
ihrer Bestandteile und damit das vollständige Repertoir der T-Zellepitope der einzelnen
Allergene. Das Vorhandensein der B-Zellepitope wurde mit Antikörpern vorher
definierter Spezifität
für die
einzelnen Bestandteile und mit immunologisch kompetitiven Versuchen
untersucht. 4 zeigt, dass das „Riesenhybrid" von Antiseren, die
entsprechend gegen rPhl p 1, rPhl p 2, rPhl p 5 und rPhl p 6 erzeugt wurden,
erkannt wird (4, Reihe A: 1-4). Die korrekte
Expression des C-terminalen Hexahistidin-Tags wurde durch die Reaktivität eines
murinen, monoklonalen anti-Histag-Antikörpers, das spezifisch das „Riesenhybrid" erkannte (4:
Reihe A, 5), jedoch nicht das Hexahistidin-Tag enthaltende rPhl
p 2 (4: Reihe B, 5) erkannte gezeigt. Das rekombinante Phl
p 2 (Reihe B: 1, 3, 4) und das rPhl p 5 (Reihe B: 2) (Negativkontrollen)
reagierten nicht mit den Antiseren (4, Reihe
B).
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Als
nächstes
untersuchten wir, ob die Hybridallergene dazu verwendet werden können, die
Bindung von IgE-Antikörpern
aus gegen Graspollen allergischen Patienten (n = 20) an die einzelnen
Bestandteile zu blockieren (Tabelle 1, 2). Tabelle 1 zeigt, dass
das rPhl p 2/rPhl p 6- sowie das rPhl p 6/rPhl p 2-Hybrid die Bindung
von IgE an beide Bestandteile (rPhl p 2, rPhl p 6) auf mit den einzelnen
rekombinanten Allergenen vergleichbare Weise hemmten (annähernd 80
% Hemmung der Bindung von IgE). In ähnlicher Weise haben wir gefunden,
dass das rPhl p 5/rPhl p 1-Hybrid die Bindung von IgE bei den 20
Patienten an sowohl rPhl p 1 als auch rPhl p 5 genauso wirksam wie
die Bindung an die einzelnen Bestandteile hemmte (durchschnittliche Hemmung
85 %) (Tabelle 2). Es wurde keine Hemmung beobachtet, wenn die Seren
an das rPhl p 5/rPhl p 1-Hybrid voradsorbiert wurden und mit einem
nicht verwandten Allergen (Hauptallergen der Birkenpolle, Bet v 1)
reagieren gelassen wurden, während
rBet v 1 eine nahezu vollständige
Autoinhibierung (Selbsthemmung) (83 % Hemmung) verursachte (Tabelle
2).
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Versuchsprotokoll:
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Kompetitive ELISA-Versuche:
-
Seren
von 20 Patienten wurden für
die Hemmung mit rPhl p 5/rPhl p 1 1:10 und für die Hemmung mit rPhl p 2/rPhl
p 6 und rPhl p 6/rPhl p 2 1:5 in Tris-gepufferter Kochsalzlösung (TBS)
verdünnt.
Die Seren wurden über
Nacht bei 4 °C
an entweder rekombinantes Phl p 1, Phl p 5, Phl p 5/Phl p 1, Phl
p 2, Phl p 6, Phl p 2/Phl p 6, Phl p 6/Phl p 2, Bet v 1 oder BSA
(10 μg/ml)
voradsorbiert. ELISA-Platten wurden mit rekombinantem Phl p 1, Phl
p 2, Phl p 5, Phl p 6 und Bet v 1 (5 μg/ml) über Nacht bei 4 °C beschichtet.
Der ELISA wurde so, wie es beschrieben wurde (Niederberger et al.
(1998), J. Allergy Clin. Immunol., 101: 258-264), durchgeführt.
-
Dot-Blots:
-
Aliquots
von annähernd
1 μg gereinigtem
rekombinantem Phl p 6/Phl p 2/Phl p 5/Phl p 1 und rPhl p 5 und rPhl
p 2 als Negativkontrollen wurden als Dots auf Nitrocellulosemembranen
aufgebracht. Die Filter wurden für
1 Stunde mit TBS, 1 % BSA, 0,05 % Tween-20 blockiert und mit Kaninchen-ante-Phl
p 1-, -anti-Phl p 5-(1:5.000 verdünnt), -anti-Phl p 2-(1:500
verdünnt),
-anti-Phl p 6-(1:2.000 verdünnt)
Seren und einem murinen, monoklonalen anti-Hexahistidin-AK (Dianova,
Deutschland), der 1:1.000 in TBS, 1 % BSA, 0,05 % Tween-20 verdünnt worden
war, inkubiert. Die Filter wurden 3x mit TBS, 0,05 % Tween-20 gewaschen,
mit einem sekundären,
an alkalische Phosphatase gekoppelten Ziege-anti-Kaninchen-IgG-Antikörper (Jackson) und
für den
Nachweis des His-Tags mit einem an alkalische Phosphatase gekoppelten
Anti-Maus-IgG-Antikörper
(Pharmingen), der 1:1.000 in TBS, 1 % BSA, 0,05 % Tween-20 verdünnt worden
war, für
1 Stunde inkubiert und 3x mit TBS, 0,05 % Tween-20 gewaschen. Die
Farbreaktion wurde durch Zugeben von NBT/BCIP (300 μg/ml) gestartet
und durch Zugabe von Wasser gestoppt.
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Beispiel 5: Die Hybridmoleküle induzieren
stärkere
Immunreaktionen in Mäusen
als die einzelnen Bestandteile oder Mischungen davon.
-
Um
zu bestimmen, ob die Immunisierung mit den Hybridallergenen IgG-Antikörper induziert,
die die einzelnen allergischen Bestandteile erkennen, wurden Gruppen
von jeweils 8 Mäusen
mit den Hybriden, den einzelnen Allergenen oder Timotheegraspollen-Extrakt
immunisiert. 5 zeigt, dass die durchschnittlichen IgG1-Reaktionen, die von den Hybridmolekülen zu jedem
der einzelnen Allergene (rPhl p 1, rPhl p 2, rPhl p 5 oder rPhl
p 6) induziert wurden, stärker
waren als diejenigen, die bei einer Immunisierung mit den einzelnen allergischen
Bestandteile erhalten wurden. Große Mengen an IgG1-Antikörpern, die
von den Hybriden induziert worden waren, waren bereits 4 Wochen
nach der ersten Immunisierung nachweisbar und hatten sich nach weiteren
4 Wochen erhöht.
Am meisten interessant war vielleicht die Feststellung, dass die
Hybridmoleküle
größere Mengen
an IgG1 bei den einzelnen Bestandteilen
des Allergens induzierten als Timotheegraspollen-Extrakt (5).
Letzteres war insbesondere ein Beweis dafür, dass Phl p 2, Phl p 6 und
Phl p 1 kaum von durch den Extrakt induzierten Antikörpern erkannt
wurden, während
die Hybridmoleküle
starke anti-Phl p 1-, anti-Phl p 2- und anti-Phl p 6-Antikörperreaktionen
induzierten (5).
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In
gleicher Weise haben wir festgestellt, dass die Immunisierung mit
dem Riesenmolekül
stärkere
Antikörperreaktionen
bei jedem der Bestandteile (Phl p 1, Phl p 2, Phl p 5, Phl p 6)
induzierte als die Immunisierung mit den einzelnen Antigenen (6A) oder mit einer äquimolaren Mischung der Antigene
(6B). Die Immunisierung mit dem Riesenhybrid
erzielte auch bessere Immunreaktionen als die Immunisierung mit
dem Timotheegraspollen-Extrakt. Die IgG-Antikörper, die mit dem Timotheegraspollen-Extrakt
induziert worden waren, zeigten eine geringere Reaktivität mit dem
Riesenhybrid und dem Extrakt, als diejenigen, die mit dem Riesenhybrid
induziert worden waren (7A, B).
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Immunisierung von Mäusen und
Messen der Mengen an spezifischen Antikörpern
-
Gruppen
von 8 weiblichen BALG/c-Mäusen
(Alter: 8 Wochen) (Charles River, Deutschland) wurden subcutan mit
rPhl p 1, rPhl p 2, rPhl p 5, rPhl p 6, rP2-P6, rP6-P2, rP5-P1, dem Riesenmolekül, Timotheegraspollen-Extrakt
oder einer äquimolaren
Mischung von rPhl p 1, rPhl p 2, rPhl p 5 und rPhl p 6 adsorbiert
an Al(OH)3 (Alu-Gel-S, Serva, Ingelheim,
Deutschland) immunisiert. Die Tiere wurden in der Tierpflegeabteilung des
Instituts für
Pathophysiologie der Wiener Universität (Institute of Pathophysiology,
University of Vienna) entsprechend den örtlichen Richtlinien zur Tierpflege
gepflegt. Die Mäuse
wurden in Vier-Wochen-Intervallen immunisiert
und Blut von den Schwanzvenen entnommen und die Seren wurden bis
zur Analyse bei –20 °C gelagert.
-
IgG1-Reaktionen gegen rPhl p 1, rPhl p 2, rPhl
p 5, rPhl p 6, rP2-P6, rP6-P2, rP5-P1, das Riesenmolekül, eine äquimolare
Mischung von rPhl p 1, rPhl p 2, rPhl p 5 und rPhl p 6 und Timotheegraspollen-Extrakt wurden
mittels ELISA gemessen. Die Allergene (rekombinante Allergene: 5 μg/ml; Extrakt:
50 μg/ml)
wurden auf Nunc Maxisorp-Platten (Roskilde, Dänemark) geschichtet und mit
1:1.000 verdünnten
Maus-Seren inkubiert. Gebundene Antikörper wurden mit einem 1:1.000
verdünnten,
monoklonalen Ratte-anti-Maus-IgG1 (Pharmingen, San Diego, CA, USA) und einem
1:2.000 verdünnten,
HRP-markierten Schaf-anti-Ratte-Antiserum
(Amersham, Buckinghamshire, UK) nachgewiesen.
-
Beispiel 6: Die Hybridmoleküle induzieren
schützende
Antikörperreaktionen,
die die Bindung von IgE aus allergischen Patienten an Graspollen-Allergene
blockieren
-
Als
nächstes
untersuchten wir, ob murine Antikörper, die mit den Hybridmolekülen induziert
worden waren, die Bindung von IgE aus auf Graspollen allergischen
Patienten an gereinigte Graspollen-Allergene blockieren können (Tabelle
3). Kompetitive ELISA-Versuche,
die mit Seren von 4 repräsentativen,
auf Graspollen allergischen Patienten durchgeführt worden waren, zeigten,
dass Antikörper,
die durch die Hybridmoleküle
induziert worden waren, die Bindung von IgE an die gereinigten Allergene
stark hemmten: Die IgG-Antikörper, die
mit dem rP2-P6- und dem rP6-P2-Hybridmolekül induziert worden waren, bewirkten
eine 48 %-54 %-ige Hemmung der Bindung von IgE an Phl p 2 und eine
54 %-67 %-ige Hemmung
der Bindung von IgE an Phl p 6 (Tabelle 3A). Im Gegensatz dazu war
die Hemmung der Reaktivität
von IgE, die durch eine Vorinkubation mit Antikörpern erzielt wurde, die mit
rPhl p 2 und rPhl p 6 allein induziert worden waren, sehr gering
(0-15 %) (Tabelle 3A). Anti-P5-P1-Antikörper bewirkten eine Hemmung
der Bindung von IgE an Phl p 5 um mehr als das Doppelte (59,5 %
Hemmung), als Antikörper,
die gegen Phl p 5 allein erzeugt worden waren (28 %) (Tabelle 3B).
Die Hemmung der Bindung an Phl p 1, die mit den Antikörpern erzielt
wurde, die gegen das rP5-P1-Hybrid (18,5 % durchschnittliche Hemmung)
und Phl p 1 allein (29,5 % durchschnittliche Hemmung) erzeugt worden waren,
waren geringer (Tabelle 3B).
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Mit
dem Riesenmolekül,
das IgG-Antikörper
induzierte, die die Bindung von IgE aus auf Graspollen allergischen
Patienten an Phl p 1, Phl p 2, Phl p 5, Phi p 6 und Timotheegraspollen-Extrakt
wirksam blockierte, wurden ähnliche
Ergebnisse erhalten (Daten nicht gezeigt).
-
ELISA zur Bestimmung der Aktivität der Blockierung
des Antikörpers
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Die
Fähigkeit
der murinen anti-rP2-P6-, anti-rP6-P2- und anti-rP5-P1-Antikörper, die
Bindung von IgE-Antikörper
aus auf Graspollen allergischen Patienten an rPhl p 1, rPhl p 2,
rPhl p 5 oder rPhl p 6 zu inhibieren, wurde mit Hilfe von kompetitiven
ELISA-Versuchen untersucht. Rekombinantes Phl p 1, Phl p 2, Phl
p 5 und Phl p 6 (1 μg/ml)
wurden über
Nacht bei 4 °C
auf ELISA-Platten (Nunc) beschichtet, die Platten wurden zweimal
mit TEST (Tris-gepufferter
Kochsalzlösung,
0,05 % Tween), das mit 200 μl
TBST/1 % BSA gesättigt war, gewaschen
und mit murinen anti-rP2-P6-, anti-rP6-P2- und anti-rP5-P1-Antiseren
oder, zu Kontrollzwecken, mit den entsprechenden Preimmun-Seren,
wobei jedes 1:50 in TEST/0,5 % BSA verdünnt worden war, über Nacht
bei 4 °C
inkubiert. Nach 5-maligen Waschen mit TEST wurden die Platten mit
humanen Seren von auf Graspollen allergischen Patienten, die 1:5
in TBST/0,5 % BSA verdünnt
worden waren, über
Nacht bei 4 °C
inkubiert. Nach 5-maligem
Waschen mit TBST wurde gebundener humaner IgE mit einem AP-markierten Maus-anti-Mensch-IgE-AK
(Pharmingen), der 1:1.000 in TBST/0,5 % BSA verdünnt worden war (1 Stunde bei 37 °C, 1 Stunde
bei 4 °C)
nachgewiesen. Nach 5-maligem Waschen mit TBST wurde die Farbreaktion
durch Zugeben von 100 μl
ELISA-Substrat (Sigma Diagnostics, Inc., St. Louis, USA) gestartet.
Der Prozentsatz der Verringerung der Bindung von humanem IgE nach
der Vorinkubation mit Mäuse-Antiseren
wurden gemäß der Formel:
% Hemmung der Bindung von IgE = 100-ODI/ODP × 100
bestimmt. ODI und ODP geben
entsprechend die Extinktionen nach der Vorinkubation mit dem Immun-Serum
und dem Preimmun-Serum wieder.
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