DE19532069A1 - Mobiltelefon für Multi-Mode-Betrieb - Google Patents
Mobiltelefon für Multi-Mode-BetriebInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Mobiltelefon für Multi-
Mode-Betrieb, das als ein Grundgerät mit mindestens
einer Systemschnittstelle ausgebildet ist.
Die Erfindung betrifft darüber hinaus ein Verfahren zum
automatischen Umschalten der Betriebsart in einem
Mobiltelefon für Multi-Mode-Betrieb.
Ein Multi-Mode-Mobiltelefon ist ein Telefon, das
mittels Funkverbindung schnurloses Telefonieren in min
destens zwei verschiedenen Betriebsarten unterstützt.
Eine solche Betriebsart kann zum Beispiel der GSM-Be
trieb sein, in dem sich das Multi-Mode-Mobiltelefon wie
ein bekanntes Mobiltelefon nach dem europäischen GSM-
Standard verhält und den Betrieb in einem der verfüg
baren GSM-Netze (z. B. D1 und D2 in Deutschland)
ermöglicht. Weitere Betriebsarten können der Betrieb
nach dem europäischen DCS1800-Standard (E-Netz) oder
auch der Betrieb als schnurloses Telefon (z. B. DECT
oder CT 1) sein.
Vorteilhaft ist die Benutzung von Multi-Mode-Mobiltele
fongeräten besonders, wenn durch die zusätzlich ange
botenen Betriebsarten die Verfügbarkeit des Mobil
telefons gesteigert werden kann. So ist in Gebäuden die
Versorgung mit schnurlosen Telefonsystemen wie DECT oft
gegeben, während die weiter entfernt stehenden Basis
stationen der Mobilfunknetze (GSM bzw. DCS1800) nur
schwer zu empfangen sind. Außerhalb von Gebäuden kehrt
sich die Situation um und die in Gebäuden aufgestellten
schnurlosen Telefonsysteme sind wegen der begrenzten
Leistung nur schwer zu empfangen. Die Mobilfunknetze
haben dagegen eine große Sendeleistung und damit außer
halb von Gebäuden eine gute Reichweite.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, das
Mobiltelefon der einleitend genannten Art derart zu
konstruieren, daß eine funktionsgerechte Umschaltung
der Betriebsarten unterstützt wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
die Systemschnittstelle eine Sprachübertragungsschnitt
stelle, eine Steuerungsschnittstelle und eine gemein
same Stromversorgung besitzt, an die mehrere Erweite
rungseinheiten anschließbar sind und daß zur Messung
einer aktuellen Empfangsfeldstärke in unterschiedlichen
Betriebsarten eine Feldstärkemeßeinheit mit der System
schnittstelle verbunden ist und daß eine Übertragung
der ermittelten Meßdaten zu einer zentralen Rechenein
heit vorgesehen ist, die einen Komparator zur Ermitt
lung einer höchsten Empfangsfeldstärke aufweist und die
eine aktuelle Betriebsart aktiviert.
Weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, das
Verfahren der einleitend genannten Art derart zu ge
stalten, daß eine Anpassung an sich ändernde Empfangs
bedingungen erfolgen kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
ein zentraler Prozessor die von der jeweiligen Einrich
tung zur Ermittlung der Empfangsfeldstärken in den
möglichen Betriebsarten gelieferten Parameter (RSSI) so
auswertet, daß das Gerät die Betriebart mit dem
höchsten Feldstärkewert auswählt, falls dieser über
einem minimalen Schwellwert liegt, so daß ein Verbin
dungsaufbau möglich ist und daß für den Fall, daß der
minimale Schwellwert nicht überschritten wird, solange
die Betriebsarten untersucht werden, bis diese Minimal
forderung erfüllt wird.
Besonders vorteilhaft ist die Kombination von ver
schiedenen Betriebsarten in einem Multi-Mode-Mobil
telefon, wenn der Benutzer die Einstellung der Be
triebsart des Telefons nicht selbst vornehmen muß. Dies
wird durch zwei wesentliche Merkmale der vorliegenden
Erfindung erreicht:
- - Erstens zeichnet sich das Multi-Mode-Mobiltelefon durch eine automatische Umschaltung der Betriebs arten aus, die dafür sorgt, daß entsprechend einer (z. B. vom Benutzer) vorher bestimmten Prioritäten liste immer ein verfügbares Netz mit der ent sprechenden Betriebsart ausgewählt wird.
- - Zweitens verfügt das Multi-Mode-Mobiltelefon über eine einheitliche Benutzeroberfläche mit einheit lichen Bedienelementen wie Anzeigeeinrichtung, Tastatur zur Eingabe, sowie Mikrophon und Hörer.
Auch die Stromversorgung erfolgt zentral von einem
Akkupaket aus.
Die Benutzeroberfläche zeichnet sich dadurch aus, daß
die Bedienung des Geräts unabhängig von der aktuellen
Betriebsart in gleicher Weise erfolgt. Der Benutzer
gibt die gewünschte Rufnummer ein und startet den Ge
sprächsaufbau mittels einer "Rufen"-Taste. Ebenso läßt
sich der geräteeigene Rufnummernspeicher oder auch ein
auf einer Benutzeridentifikationskarte (SIM, DAM etc.)
vorhandener Rufnummernspeicher in jeder Betriebsart
verwenden. Der Benutzer muß dabei die aktuelle Be
triebsart des Gerätes nicht kennen, um telefonieren zu
können. Vorteilhafterweise wird jedoch z. B. in der
Anzeigeeinrichtung der aktuelle Betriebszustand ange
zeigt, so daß der Benutzer erkennen kann, ob er z. B.
gerade preiswert über eine schnurlose Verbindung (DECT)
spricht oder die (zur Zeit) teurere Mobilfunkverbindung
(GSM) nutzt. Zusätzlich wird dem Benutzer aber auch die
Möglichkeit gegeben, die Betriebsart manuell zu wählen.
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Er
findung schematisch dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 ein Übersichtsblockschaltbild der wesentlichen
Funktionskomponenten,
Fig. 2 eine perspektivische Darstellung einer geräte
technischen Realisierung,
Fig. 3 ein Ablaufdiagramm zur Veranschaulichung der
wesentlichen Verfahrensschritte
und
Fig. 4 ein stärker detailliertes Ablaufdiagramm.
Bild 1 zeigt das Blockschaltbild eines Multi-Mode-Mobil
telefons. Dieses besteht aus einem Grundgerät (1), das
mit einer Systemschnittstelle (4) ausgestattet ist, an
welche von außen ein oder mehrere Erweiterungseinheiten
(2) angeschlossen werden können. Die Erweiterungsein
heiten (2) können insbesondere Einrichtungen für den
Betrieb in einem Netzwerk enthalten, welches dem Grund
gerät (1) nicht zugänglich ist. Es sind aber ebenfalls
Testeinrichtungen und auch Programmiereinrichtungen an
der Schnittstelle (4) betreibbar.
Die Systemschnittstelle (4) enthält Signalleitungen zur
Übertragung von Sprachsignalen in analoger oder digi
taler Form (Sprachübertragungsschnittstelle), sowie
Leitungen zur Übertragung von Steuersignalen, mit deren
Hilfe eine zentrale Recheneinheit (16) die Erweite
rungsmodule (2) detektiert und kontrolliert (Steuerungs
schnittstelle). Auch die Signalisierungsdaten, z. B.
zum Gesprächsaufbau, können so übertragen werden.
Weiter wird mit den Steuerdaten auch die aktuelle
Empfangsfeldstärke (RSSI, RSSI = Received Signal Strength
Indicator) der Erweiterungseinheiten (2) übertragen,
so daß die zentrale Recheneinheit (16) entscheiden kann,
welches Netz aktuell die beste Verbindungsqualität
bietet. Eine weitere Komponente der Systemschnittstelle
(4) ist eine Stromversorgung (17), die zentral von
einer Stelle aus die verschiedenen Verbraucher ver
sorgt.
Das Grundgerät (1) enthält alle Einrichtungen zum Be
trieb in einem Netz, z. B. als herkömmliches GSM-Mobil
telefon. Dazu gehören die zentrale Recheneinheit (16)
mit Eingabeeinrichtung (19) (Tastatur), eine Ausgabe
einrichtung (1A) (Display und Signallampe), eine
Leseeinrichtung für ein eventuell erforderliches Be
nutzeridentifikationsmodul (18) (SIM für GSM, DAM für
DECT), eine Schnittstelle zur akustischen Ein- und Aus
gabe von Sprachsignalen mittels Mikrophon und Laut
sprecher (Akustikeinheit 1B), ein Sprachcode (15), ein
Signalverarbeitungsblock (14) zur Aufbereitung von di
gitalen Signalen für die Funkübertragung und die Sende-
und Empfangseinrichtung (12) selbst.
Die Empfangseinrichtung (12) ist mit einer Einrichtung
zur Messung der Empfangsfeldstärke ausgerüstet, die den
RSSI-Wert zur Verfügung stellt (RSSI-Meßeinheit 10).
Ein übergeordneter Steuerungsblock (11) ermöglicht der
zentralen Recheneinheit (16) die einfache Kontrolle und
Steuerung aller betriebsartspezifischen Einrichtungen.
Die Sende- und Empfangseinrichtung (12) ist mit einer
Antenne (13) verbunden, die im Grundgerät (1) inte
griert oder am Grundgerät (1) außen befestigt ist. Eine
Einrichtung zur Stromversorgung (17) ist ebenfalls im
Grundgerät (1) enthalten, wobei die Akkumulatorzellen
zur Speicherung von elektrischer Energie jedoch von
außen zugänglich und tauschbar sein können.
Eine Erweiterungseinheit (2) wird mit der System
schnittstelle (4) verbunden und wird damit von der zen
tralen Recheneinheit (16) des Grundgerätes (1) mittels
des in der Erweiterungseinheit (2) enthaltenen Steue
rungsblocks (21) kontrolliert und gesteuert. In der
Erweiterungseinheit (2) sind alle für die zusätzliche
Betriebsart erforderlichen Einrichtungen enthalten,
sofern sie nicht bereits im Grundgerät (1) oder einer
anderen Erweiterungseinheit (2) vorhanden sind und
damit benutzt werden können. So enthält die Erweite
rungseinheit (2) eine Sende- und Empfangseinrichtung
(22) mit RSSI-Meßeinheit (20) und einem Signalverar
beitungsblock (24). Die Einrichtung zur Sprachkodierung
und Dekodierung (25) ist nur erforderlich, falls die
zusätzliche Betriebsart ein anderes
Sprachkodierverfahren benutzt. Davon abhängig wird das
Sprachsignal digital kodiert und digital oder analog
übertragen. Die Erweiterungseinheit (2) kann eine inte
grierte Antenne (23) für die Sende- und Empfangsein
richtung (22) besitzen oder mit einer Schnittstelle zur
Kopplung an die im Grundgerät (1) vorhandene Antenne
(13) ausgerüstet sein. Die Stromversorgung der Erweite
rungseinheit (2) erfolgt zentral über die Stromver
sorgung (17) des Grundgerätes (1). Umgekehrt kann
jedoch auch die Erweiterungseinheit (2) die Einrichtung
zur Stromversorgung des Grundgeräts enthalten.
Eine automatische Erkennung der Erweiterungseinheiten
(2) ermöglicht das Wechseln von Einheiten ohne Änderung
des Steuerprogramms der zentralen Recheneinheit (16).
Dafür enthält die Systemschnittstelle (4) in der
Steuerschnittstelle eine Einrichtung zur Steuerdaten
übertragung, an die alle Erweiterungseinheiten (2)
parallel angeschlossen werden. Diese Steuerdatenüber
tragung benutzt zur Datenübertragung Datenpakete, die
mit einer Adreßinformation sowie mit Kontrollinforma
tionen und Netzinformationen variabler Länge ausge
stattet sind. Jede Einheit ist mit einer eigenen
Adresse ausgerüstet. In der Adreßinformation eines
jeden Datenpakets ist die Adresse der Empfängereinheit
und die der Sendereinheit enthalten, und mittels einer
Adreßvergleichseinrichtung erkennt jede Einheit, ob
sie das empfangene Datenpaket bearbeiten muß, oder ob
es für eine andere Einheit bestimmt ist.
Nach dem Einschalten des Multi-Mode-Mobiltelefons
schickt die zentrale Recheneinheit (16) Datenpakete mit
den Adressen von allen anschließbaren Erweiterungsein
heiten (2) über die Systemschnittstelle (4) mit der
Aufforderung an die jeweiligen Einheiten, sich mit
einem entsprechenden Antwortpaket zu melden. Anhand der
empfangenen Antwortpakete erkennt die zentrale Rechen
einheit (16) dann, welche Erweiterungseinheiten (2)
aktuell zur Verfügung stehen. Davon abhängig werden die
entsprechenden Betriebsarten dem Benutzer zur Verfügung
gestellt.
In Bild 2 ist am Beispiel eines Dual-Mode-Mobiltelefons
(DECT und GSM) die Anordnung der Erweiterungseinheiten
(2) gezeigt. Das GSM-Grundgerät (1) ist mit einer
Systemschnittstelle (4) ausgerüstet, die zugänglich
wird, sobald das Paket mit Akkus zur Stromversorgung
(32) entfernt wird. Anstelle des einfachen Akkupakets
(32) kann dann eine DECT-Erweiterungseinheit mit inte
griertem Akku (3) gesteckt werden. Die DECT-Einheit
besitzt in diesem Ausführungsbeispiel eine integrierte
Antenne und kann wiederum eine Systemschnittstelle (4)
für weitere Einheiten oder ein gewöhnliches Akkupaket
aufweisen. Durch die automatische Erkennung der
aktuellen Konfiguration bietet das Gerät dem Benutzer
die größtmögliche Flexibilität.
Das Grundgerät (1) kann mit einfachem Akkupaket be
trieben werden. Bei Bedarf kann das Grundgerät (1)
durch ein oder mehrere Erweiterungseinheiten (2) er
gänzt werden, die gesteckt sein müssen, um das zusätz
liche Netzwerk mit dem entsprechenden Betriebsmodus,
den die Erweiterungseinheit (2) zur Verfügung stellt,
nutzen zu können. Eine Änderung des Gerätesteuerpro
gramms ist nicht erforderlich, da durch die automa
tische Konfiguration beim Einschalten des Geräts die
jeweilige Einheit (2) erkannt und damit der ent
sprechende Betriebsmodus vom Gerätesteuerprogramm
unterstützt wird.
Ein Verfahren zum automatischen Auswählen und Umschal
ten der Betriebsarten kann wie nachfolgend beschrieben
durchgeführt werden.
Da auch ein Multi-Mode-Gerät zu einem bestimmten Zeit
punkt nur in einem Netz betrieben wird, stellt sich das
Problem der Netzauswahl. Die Netzauswahl kann prinzi
piell vom Benutzer manuell vorgenommen werden. Die
Versorgungslage und damit die Verfügbarkeit der ver
schiedenen Netze kann sich aber schnell und sehr häufig
ändern. Dies ist z. B. der Fall, wenn sich der Benutzer
im häuslichen Bereich bewegt, wo einerseits eine Ver
sorgung durch ein schnurloses System besteht (z. B.
DECT) und andererseits am Rande der Reichweite dieses
Systems eine Versorgung über ein Mobilnetz (z. B. GSM)
besteht. In diesem Fall ist es für den Benutzer sehr
aufwendig festzustellen, welche Betriebsart im Moment
die besten Empfangsbedingungen bietet und diese dann
über die Tastatur im Gerät auszuwählen.
Eine komfortablere Lösung besteht hier in einer auto
matischen Auswahl des Netzes durch das Multi-Mode-
Gerät.
Das hier vorgestellte Verfahren zur Netzauswahl,
welches im Dual-Mode-Gerät verwendet wird, ist dadurch
gekennzeichnet, daß die Wahl in Abhängigkeit der Ver
sorgungslage vollzogen wird. Bei gleichzeitiger Ver
sorgung durch mehrere Netze kommt ein Auswahlverfahren
zum Einsatz.
Da die Versorgungslage nach dem Einschalten des Gerätes
unbekannt ist, muß zunächst die Empfangssituation er
mittelt werden, bevor die Auswahl der Betriebsart er
folgen kann. Zu diesem Zweck wird in jeder Betriebsart
über eine Einheit zur Ermittlung der Feldstärke (10)
(vgl. Fig. 1) die augenblickliche Empfangssituation für
diese Betriebsart festgestellt. Die Empfangssituation
wird mit Hilfe des RSSI-Wertes quantitativ über den
Steuerungsblock (11) bzw. (21) (vgl. Fig. 1) der
zentralen Recheneinheit (16) des Geräts übermittelt. In
der zentralen Recheneinheit (16) werden die RSSI-Werte
der Betriebsarten miteinander verglichen und es wird
die Betriebsart ausgewählt die den höchsten Empfangs
pegel besitzt, vorausgesetzt, dieser RSSI-Wert über
schreitet einen minimalen (netzabhängigen) Schwellwert
S1, der mindestens notwendig ist, um eine Verbindung
zur jeweiligen Basisstation herzustellen (vgl. Fig. 3).
Fällt während des Betriebs des Geräts der Feldstärke
wert unter einen (netzabhängigen) Schwellwert 52
(typischerweise ist S2 (S1), so muß die oben be
schriebene Prozedur wiederholt werden, bis eine Be
triebsart gefunden wird, welche die entsprechende
Forderung erfüllt.
Da zu erwarten ist, daß es in Zukunft viele Orte (z. B.
Flughäfen, Bahnhöfe, Innenstadtbereiche, usw.) geben
wird, in denen gleichzeitig mehr als ein Netz in aus
reichender Feldstärke empfangen werden kann, ist es
sinnvoll, bei der Auswahl der Betriebsart die Möglich
keit einer Priorisierung der Betriebsart nicht nur nach
dem RSSI zu ermöglichen. Wenn der Benutzer diese
Priorisierung der Betriebsart vornehmen kann, so bietet
das für ihn den Vorteil, Betriebsarten auswählen zu
können, die geringere Kosten verursachen und/oder
bessere Serviceangebote (Mehrwertdienste) anbieten.
Zieht man die Priorisierung der Betriebsart bei dem
Verfahren der Netzauswahl mit in Betracht, so verändert
sich die oben genannte Prozedur in der Form, daß nun
zunächst das Netz mit der höchsten Priorität ausgewählt
wird (vgl. Fig. 4), Hierbei muß natürlich weiterhin
gefordert werden, daß der RSSI-Wert den zugehörigen
minimalen Schwellwert S1 überschreitet. Ist das Netz
mit der höchsten Priorität nicht verfügbar, so wird
untersucht, ob die Betriebsart mit der zweithöchsten
Priorität möglich ist usw.
Eine Erweiterung der oben beschriebenen Verfahrensweise
ergibt sich, wenn die Priorisierung der Betriebsart
auch dann berücksichtigt wird, wenn sich das Gerät in
einer zwar stabilen, aber nicht der bevorzugten (d. h.
der am höchsten priorisierten) Betriebsart befindet.
Diese Erweiterung besteht darin, daß in bestimmten
Zeitabständen Delta-T untersucht wird, ob z. B. aufgrund
von veränderten Empfangsbedingungen höher priorisierte
Betriebsarten zu diesem Zeitpunkt verfügbar sind.
Dabei ist die Reihenfolge der Überprüfung der Betriebs
arten an die Priorität gekoppelt, d. h., daß zunächst
die höchst priorisierte Betriebsart untersucht wird,
und dann, falls diese nicht möglich ist, die Betriebs
art mit der zweithöchsten Priorität usw. Handelt es
sich bei der aktuellen Betriebsart um einen Standard
mit TDMA-Verfahren (z. B. GSM), so kann das oben be
schriebene "Scannen" der alternativen Netze in den
Zeiten geschehen, in denen keine Sende- bzw. Empfangs
aktivitäten stattfinden. Das bedeutet, daß der Benutzer
zu diesen Zeiten, in denen andere Netze überprüft
werden, keine Einschränkungen in der Funktionalität des
Multi-Mode-Geräts in Kauf nehmen muß. Insbesondere sind
weiterhin kommende und gehende Gespräche möglich, da in
diesem Fall das "Scannen" für die Dauer des Gesprächs
ausgesetzt wird.
Die Entscheidung für ein Umschalten der Betriebsart
(vgl. Fig. 4) ergibt sich als Folge der RSSI-Messung.
Ein Kriterium kann z. B. sein, daß bei der Messung nur
eines Wertes dieser über dem entsprechenden Schwellwert
liegen muß.
Dieses einfache Umschaltverfahren mit Berücksichtigung
der Priorität führt dazu, daß aus einer Betriebsart mit
stabilen Empfangsbedingungen zu einer Betriebsart mit
höherer Priorität gewechselt wird, falls die neue Be
triebsart einen RSSI-Wert oberhalb des Schwellwertes S1
hat. Wird nun auf diese Betriebsart umgeschaltet und
verändern sich während der Umschaltzeit die Empfangsbe
dingungen derart, daß in der neuen Betriebsart keine
Versorgung durch die Basisstation mehr besteht, so muß
sofort wieder nach neuen Netzen gesucht werden. Das
führt im Bereich wechselnder Empfangsbedingungen zu
häufigem Umschalten der Betriebsart, was wiederum mit
einem häufigen Ein- bzw. Ausbuchen an den jeweiligen
Basisstationen verbunden ist.
Um diesen Aufwand (auf Seiten der Netzverwaltung) zu
minimieren, kann innerhalb des Verfahrens eine
Hysterese implementiert werden. Dieses bewirkt, daß das
Netz nur dann gewechselt wird, wenn die Versorgungslage
mit großer Wahrscheinlichkeit für einen längeren Zeit
raum gesichert ist. Daher wird die Entscheidung zur
Umschaltung aus der Messung mehrerer RSSI-Werte ge
wonnen; z. B. werden N Messungen der Feldstärke des be
vorzugten Netzes vorgenommen. Sind von den N Messungen
M Feldstärkewerte über einem Pegel P, dann wird auf
dieses priorisierte Netz umgeschaltet (Umschaltbe
dingung in Fig. 4). Es werden sowohl die Zahlen N und M
als auch der Pegel P adaptiv entsprechend der aktuellen
Versorgungslage angepaßt.
Das vorgestellte Verfahren ist ferner dadurch gekenn
zeichnet, daß Timer benutzt werden, die den gesamten
zeitlichen Ablauf des Umschaltens steuern. Einer
dieser Timer bestimmt z. B. die Abstände, in denen nach
den höher priorisierten Netzen gesucht wird. Die Ein
stellung der Timer kann einerseits durch den Benutzer
fest eingegeben werden, andererseits können die Werte
der Timer der aktuellen Versorgungslage angepaßt
werden. Der oben genannte Timerwert vergrößert sich
z. B., wenn über einen bestimmten Zeitraum das pri
orisierte Netz nicht gefunden wird.
Auf der anderen Seite wird dieser Timerwert kleiner,
wenn sich die Versorgungslage des alternativen Netzes
verschlechtert und ein Abbruch der Verbindung wahr
scheinlich wird. Dann ist es wichtig, möglichst schnell
das priorisierte Netz zu finden. Ein Vorteil der
variablen Timer besteht hierbei in der Minimierung des
Energieverbrauchs, da die zum Scannen benötigten zu
sätzlichen elektrischen Komponenten seltener ange
schaltet werden, wenn die Wahrscheinlichkeit klein ist,
ein höher priorisiertes Netz zu finden. Es ergeben
sich daher höhere Stand-By-Zeiten des Akkus. Weiterhin
kann für jede Betriebsart ein eigener Timer definiert
werden, der es ermöglicht, die Zeiträume zwischen zwei
"Scans" abhängig von der Priorität einzustellen. So
ist es sinnvoll, nach dem Netz mit der höchsten
Priorität häufiger zu suchen, als nach untergeordneten
Netzen.
Claims (17)
1. Mobiltelefon für Multi-Mode-Betrieb, das als ein
Grundgerät mit mindestens einer Systemschnittstelle
ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die
Systemschnittstelle (4) eine Sprachübertragungs
schnittstelle, eine Steuerungsschnittstelle und
eine gemeinsame Stromversorgung, besitzt, an die
mehrere Erweiterungseinheiten (2) anschließbar sind
und daß zur Messung einer aktuellen Empfangsfeld
stärke in unterschiedlichen Betriebsarten eine
Feldstärkemeßeinheit (10) mit der Systemschnitt
stelle (4) verbunden ist und daß eine Übertragung
der ermittelten Meßdaten zu einer zentralen Rechen
einheit (16) vorgesehen ist, die einen Komparator
zur Ermittlung einer höchsten Empfangsfeldstärke
aufweist und die eine aktuelle Betriebsart akti
viert.
2. Mobiltelefon nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Sprachübertragungsschnittstelle analog
ausgebildet ist.
3. Mobiltelefon nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Sprachübertragungsschnittstelle
digital ausgebildet sein kann.
4. Mobiltelefon nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die zentrale Recheneinheit (16) im Grund
gerät (1) über ein Steuersignal auf der System
schnittstelle (4) automatisch erkennt, welche und
wieviele Erweiterungseinheiten (2) dem Grundgerät
(1) hinzugefügt sind.
5. Mobiltelefon nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß je nach Versorgungssituation und /oder vom
Benutzer vorgegebener Prioritäten die Betriebsart
automatisch umgeschaltbar ist.
6. Mobiltelefon nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß ein in jeder Betriebsart nutzbares Tele
fonbuch implementiert ist.
7. Mobiltelefon nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die zentrale Recheneinheit (10) einen Ana
lysator aufweist, der erkennt, ob eine SIM-Karte
bzw. DAM-Karte fehlt oder ungültig ist, und im
Falle eines Fehlens nur die Betriebsarten erlaubt,
die ohne die Karten möglich sind.
8. Mobiltelefon nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß ein kombiniertes Sprachmodul zur Kodierung
und Dekodierung der Sprachdaten bei unterschied
lichen Kodierverfahren in den jeweiligen Betriebs
arten enthalten ist.
9. Mobiltelefon nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß das Grundgerät (1) derart ausgebildet ist,
daß es in einem ersten digitalen Netz zu betreiben
ist, und die Erweiterungseinheit (2) geeignet ist,
das Gerät in einem alternativen zweiten digitalen
Netz einzusetzen.
10. Verfahren zum automatischen Umschalten der Be
triebsart in einem Mobiltelefon für Multi-Mode-Be
trieb, dadurch gekennzeichnet, daß ein zentraler
Prozessor die von jeweiligen Einrichtungen zur Er
mittlung der Empfangsfeldstärken in den möglichen
Betriebsarten gelieferten Parameter (RSSI) so aus
wertet, daß das Gerät die Betriebsart mit dem
höchsten Feldstärkewert wählt, falls dieser über
einem minimalen Schwellwert liegt, so daß ein Ver
bindungsaufbau möglich ist und daß für den Fall,
daß der minimale Schwellwert nicht überschritten
wird, solange die Betriebsarten untersucht werden,
bis diese Minimalanforderung erfüllt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß, falls während des Betriebs in der aktuellen
Betriebsart der Feldstärkewert unter den minimalen
Schwellwert sinkt, erneut die Auswertung der Emp
fangsfeldstärken durchgeführt wird.
12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekenn
zeichnet, daß eine Priorisierungsreihenfolge der
Betriebsarten vorgegeben wird, die entweder
statisch im Gerät eingestellt oder durch den Be
nutzer über die Tastatur veränderbar ist, so daß
die Betriebsart mit der höchsten Priorität ausge
wählt wird, soweit die Empfangsbedingungen dieses
zulassen, und daß für den Fall, daß die Empfangsbe
dingungen für einen Verbindungsaufbau in dieser
Betriebsart nicht ausreichend sind, geprüft wird,
ob die Betriebsart mit der zweithöchsten Priorität
möglich ist und daß diese Prozedur bis zur Be
triebsart mit der geringsten Priorität wiederholt
wird, falls alle Betriebsarten mit höherer Priori
tät keine ausreichende Empfangsfeldstärke bieten.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 12, da
durch gekennzeichnet, daß, nachdem eine Betriebsart
ausgewählt wurde, die nicht die höchste Priorität
hat, in bestimmten zeitlichen Abständen überprüft
wird, ob durch Veränderung der Empfangsbedingungen
eine Betriebsart mit höherer Priorität ausgewählt
werden kann und daß dabei zuerst die Betriebsart
mit der höchsten Priorität überprüft wird, danach
die Betriebsart mit der zweithöchsten Priorität,
bis hin zur aktuell ausgewählten Betriebsart.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet,
daß während des Überprüfens der Betriebsarten mit
höherer Priorität die Funktionalität des Multi-
Mode-Geräts in der aktuellen Betriebsart aufrecht
erhalten wird und daß die durch den Standard dieser
Betriebsart geforderte Protokollschnittstelle zur
Basisstation vollständig eingehalten wird und daß
kommende und gehende Verbindungen in dieser Be
triebsart möglich sind.
15. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet,
daß, um bei schnell wechselnden Empfangsbedingungen
nicht zu häufig die Betriebsart zu wechseln, eine
Hysterese eingeführt wird, die derart realisiert
wird, daß in der gerade untersuchten Betriebsart N
RSSI-Werte ermittelt werden und daß für den Fall,
daß von diesen N Werten M Feldstärkewerte über
einem bestimmten Pegel P liegen, auf diese Be
triebsart umgeschaltet wird.
16. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet,
daß die zeitlichen Abstände, nach denen höher
priorisierte Betriebsarten untersucht werden,
adaptiv je nach Priorität der Betriebsart und nach
den Empfangsbedingungen in der Vergangenheit einge
stellt werden und daß die Zeitintervalle für die
Betriebsart mit der höchsten Priorität am kürzesten
eingestellt wird, während die Intervalle für die
übrigen Betriebsarten entsprechend ihrer Priorität
verlängert werden und daß bei Empfangsbedingungen,
die aus der Vergangenheit bekannt sind, die Zeit
intervalle dahingehend beeinflußt werden, daß sich
die Intervalle verlängern, wenn über eine bestimmte
Zeitperiode T in der betreffenden Betriebsart keine
ausreichende Empfangsfeldstärke gemessen wurde und
daß für jede Betriebsart ein maximales Zeitinter
vall bis zur nächsten Überprüfung festgelegt wird.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 16, da
durch gekennzeichnet, daß unabhängig von der Anzahl
der Erweiterungseinheiten dem Benutzer eine ein
heitliche Bedienung in allen Betriebsarten zur Ver
fügung gestellt wird, dadurch realisiert, daß die
entsprechenden Routinen und Abläufe der Bedienober
fläche für alle Betriebsarten in der zentralen
Recheneinheit vorhanden sind.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19532069A DE19532069C2 (de) | 1995-07-17 | 1995-08-31 | Verfahren zum automatischen Umschalten der Betriebsart in einem Mobiltelefon für Multi-Mode-Betrieb |
EP96109724A EP0762791A3 (de) | 1995-08-31 | 1996-06-18 | Verfahren zum automatischen Umschalten der Betriebsart in einem Mobiltelefon für Multi-Mode-Betrieb |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19525929 | 1995-07-17 | ||
DE19532069A DE19532069C2 (de) | 1995-07-17 | 1995-08-31 | Verfahren zum automatischen Umschalten der Betriebsart in einem Mobiltelefon für Multi-Mode-Betrieb |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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