Beschreibung
MOBILFUNK-ENDGERAT MIT ZUSÄTZLICHEM INTEGRIERTEN SPRECHFUNK-MODUL
Die Erfindung betrifft ein Mobilfunk-Endgerät mit zusätzli¬ cher Sprechfunk-Funktionalität.
Staatliche Einrichtungen und Organisationen sowie Firmen mit Sicherheits- oder Rettungsaufgaben nutzen traditionell neben den öffentlichen Telefonverbindungen - früher ausschließlich als Festnetz-Verbindungen verfügbar - mobile Nachrichtenver¬ bindungen, wie den Polizeifunk oder Sprechfunkverbindungen. Nur auf diesem Wege waren vor der Einführung der Mobilfunk¬ netze vor Ort tätige Mitarbeiter bzw. Einsatzgruppen zuver- lässig auch dann erreichbar, wenn keine leitungsgebundene Te¬ lefonverbindung vorhanden oder herstellbar war.
Die technische Infrastruktur dieser drahtlosen Nachrichten— Systeme war und ist völlig unabhängig von der des leistungs- gebundenen Telefonnetzes; insbesondere gilt dies auch für die jeweiligen Endgeräte.
Mit der massenhaften Verbreitung der Mobilfunktechnik und der in den Industrieländern inzwischen praktisch vollständigen Flächenabdeckung durch mindestens ein Mobilfunknetz ist die mobile Erreichbarkeit über ein öffentliches Telekommunikati— onsnetz alltäglich geworden. Es versteht sich, dass die ge¬ nannten Einrichtungen und Firmen die MobiIfunknetze ebenso nutzten wie Privatleute und Wirtschaftsunternehmen. Damit sind ihre Mitarbeiter an den weitaus meisten potentiellen
Einsatzorten leicht und vergleichsweise zuverlässig erreich¬ bar.
Aufgrund dessen haben sich auch bereits spezielle Nutzungs¬ formen der Mobilfunknetze herausgebildet, wie der Bahnfunk nach dem Standard GSM-R, der einen separaten Frequenzbereich von 4 MHz Breite bei 900 MHz mit 19 Kanälen zugewiesen bekom- men hat. Da dieses Frequenzband direkt an den öffentlich ge¬ nutzten EGSM-Bereich angrenzt, bietet sich die Nutzung vor¬ handener, hinsichtlich der Betriebsfrequenz geringfügig modi¬ fiziertem Mobilfunk-Endgerätemodule für diesen Dienst an. Es versteht sich, dass bei Nutzung der öffentlichen Mobilfunk- netze unveränderte Standard-Mobiltelefone Verwendung finden können.
Die erwähnten Einrichtungen, Organisationen und Firmen stel¬ len jedoch an die mobile Kommunikation teilweise Anforderun- gen, die durch die öffentlichen Mobilfunknetze nicht oder nur eingeschränkt erfüllt werden können. Hierzu zählen die Diens¬ te
- Voice Broadcast Service (VBS) = gerichteter Sammelruf von einem Teilnehmer zu einer Teilnehmergruppe,
- Voice Group CaIl Service (VGCS) = Gruppenruf mit Sprech¬ übergabemöglichkeit per Knopfdruck,
- Enhanced Multi-Level Precedence and Premption (eMLPP) = Verbindungsaufbau mit höherer Priorität und Verdrängung von Verbindungen mit niedriger Priorität,
- Functional Addressing = Dynamische Nummernzuteilung,
- Location Dependent Adressing = vom Standort abhängiger Verbindungsaufbau.
Es sind allerdings Aktivitäten im Gange, durch Erweiterung der Netz-Funktionalität derartige Dienste auch in auf dem normalen GSM-Standard basierenden Netzen anzubieten.
Ein weiteres Problem bei der Nutzung von öffentlichen Mobil¬ funknetzen durch mit Sicherheits- bzw. Rettungsaufgaben betraute Einrichtungen und Firmen liegt, jedenfalls für eini¬ ge Nutzer, im Erfordernis der Erreichbarkeit auch an Punkten, die von GSM-Netzen nicht oder jedenfalls nicht zuverlässig abgedeckt werden, wie etwa in Treppenhäusern von Hochhäusern, Kellern, Kanälen oder Schächten oder unter Tage. Um eine zu¬ verlässige Erreichbarkeit der Mitarbeiter auch an solchen Punkten zu gewährleisten und im übrigen Funktionen der oben beschriebenen Art unabhängig von wirtschaftlich motivierten und limitierten Bemühungen einzelner Mobilfunk-Netzbetreiber verfügbar zu haben, wird an der Verfügbarkeit von Sprechfunk— Verbindungen, parallel zu Mobilfunkverbindungen, festgehal¬ ten.
Hinsichtlich der Ausstattung der erwähnten Einrichtungen und Firmen mit Mitteln zur mobilen Kommunikation ist auch zu be¬ achten, dass es ggf. erforderlich sein kann,
- einen Frequenzbereich für die Kommunikation zu verwenden, der nicht an den Frequenzbereich des Mobilfunknetzes grenzt,
- ein Modulationsverfahren zu verwenden, dass zu dem Modula— tionsverfahren von Mobiltelefonen nicht kompatibel ist,
- größere Sendeausgangsleistungen zu verlangen, als Mobilte— lefone bieten und auch nicht durch sog. Nachrüsten er¬ reicht werden können,
- spezielle Betriebsverhalten zu unterstützen, wie z.B. Re- peaterfunktion zwischen anderen Mobilteilen,
- netzwerkunabhängig die Funktionen VBS, VGCS, eMLPP, Func- tional Addressing, Location Dependent Addressing zu unter¬ stützen.
Ausgehend von den erläuterten Prämissen, hat es in der Ver- gangenheit Versuche zu einer Umrüstung herkömmlicher Mobilte¬ lefone zur Erfüllung eines Teils der genannten Anforderungen gegeben. Hierbei von einem herkömmlichen Mobiltelefon auszu¬ gehen, ist durch deren technische Ausgereiftheit und niedrige Kosten zu begründen. Diese Versuche haben aber nur begrenzten Erfolg gehabt.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe der Bereitstellung ei¬ nes verbesserten Mobilfunk-Endgerätes der gattungsgemäßen Art zugrunde, welches variabel an die besonderen Anforderungen verschiedener Nutzer im Bereich der öffentlichen Sicherheit und des Rettungswesen anpassbar und daher für eine weite Verbreitung geeignet sein und eine lange (moralische) Lebens¬ dauer haben soll.
Diese Aufgabe wird durch ein Mobilfunk—Endgerät mit den Merk¬ malen des Anspruchs 1 gelöst. Zweckmäßige Fortbildungen des Erfindungsgedankens sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
Ein wesentlicher Gedanke der Erfindung besteht darin, ein aus zwei voneinander unabhängigen Sendeempfangseinheiten, die einzeln oder insbesondere auch gleichzeitig betrieben werden können, bestehendes Mehrfunktions-Handgerät bereitzustellen. Eine dieser Einheiten ist für den Betrieb in einem Mobilfunk-
netz, insbesondere nach dem GSM-Standard, und die andere für einen Sprechfunkbetrieb angepasst.
Aufgrund der im beschriebenen Einsatzbereich unvermeidlichen und auch durchsetzbaren höheren Gerätekosten, verbunden mit der Anforderung weitgehender Variabilität, bietet das vorge¬ schlagene modulare Konzept gegenüber früheren Entwicklungs- Ansätzen erhebliche Vorteile: So ist es möglich, kostengüns¬ tige Standard-GSM-Module im Mobilgeräteteil ebenso einzuset- zen wie höherwertige GSM-GPRS-Module oder auch HSCSD- oder
UMTS-Module. Weiterhin kann neben den inzwischen üblichen Du¬ alband—Modulen auf Triband—Module sogar Quadband—Module zu¬ rückgegriffen werden, sofern der potentielle territoriale Ξinsatzbereich der Nutzer über den lokalen Abdeckungsbereich der GSM-Netze hinaus reicht, wahlweise sind auch Mobilfunk- Module unterschiedlicher Sendeleistungsklassen einsetzbar. In ähnlicher Weise lassen sich beim vorgeschlagenen modularen Geräteaufbau Sprechfunkmodule mit unterschiedlichen Leis— tungsparametern und diversen Ausstattungsvarianten der Benut- zerschnittstelle, entsprechend den konkreten Nutzeranforde¬ rungen, einbauen.
Durch die Trennung beider Systeme ist eine gegenseitige Be¬ einflussung (z.B. beim Protocol Stack oder Betriebssystem) gering gehalten, und beide Module lassen sich unabhängig von¬ einander weiterentwickeln bzw. weiterentwickelte Ersatzmodule einsetzen. Applikationen für beide Module lassen sich, weit¬ gehend ohne störende Randbedingungen aus dem jeweils anderen Modul, bedarfsgerecht entwickeln. Hierzu zählt die geeignete Wahl von Kodierungsverfahren, z.B. CTCSS (Continues Tone Code Squelch System) oder DCS (Digitally Coded Squelch) oder die Realisierung spezieller Betriebsfrequenzen.
Eine Weiterentwicklung des modularen Konzeptes betrifft die Wahl von Standard-Gehäusen oder aber industrietauglichen oder Outdoor-Gehäusen, die aus Wahl geeigneter Stromversorgungen (etwa mit besonders leistungsfähigen Akkus für den Langzeit- Einsatz) oder die Auswahl von an besondere Anforderungen an- gepassten Elementen der Benutzerschnittstelle, wie etwa Hör¬ kapseln bzw. Lautsprechern oder Freisprecheinrichtungen. Schließlich ermöglicht das modulare Konzept auch eine zuver¬ lässigere und kostengünstigere Bereitstellung von Ersatztei- len bzw. -komponenten bzw. die Nachrüstung mit weiterentwi¬ ckelten Modulen, die - gemäß den Roadmaps der Hersteller von GSM-Modulen - abwärtskompatibel sind.
Schließlich bietet das vorgeschlagene modulare Konzept auf— grund seiner großen Variabilität und Anpassbarkeit auch für extreme Anforderungen den potentiellen Vorteil, wesentliche Komponenten (bezogen auf den vergleichsweise kleinen Kreis der Bedarfsträger) in einigermaßen großen Stückzahlen abset¬ zen und damit die Preise in einem verträglichen Rahmen halten zu können.
Zur leichten Realisierung der oben erwähnten Vorteile ist in einer bevorzugten Ausführung das Mobilfunk-Sende/Empfangsmo- dul und/oder das Sprechfunk-Sende/Empfangsmodul als aus- tauschbarer, im Wesentlichen geschlossener Block, insbesonde¬ re mit standardisierter Steckverbindungskonfiguration für ge- häuse—interne Anschlüsse, ausgebildet. Die Ausschöpfung der Möglichkeiten dieser bevorzugten Ausführungen erfordert die Festlegung einer vorbestimmten ("standardisierten") internen Anschlussfiguration sowie der verfügbaren Innenraum—Volumina für die einzelnen Module, dies erscheint aber als praktisch realisierbar.
Eine weitere Ausführung sieht vor, dass neben einer Hör- und einer Sprechkapsel weitere Teile der Mobilfunk-Benutzer¬ schnittstelle, insbesondere mindestens ein Bereich des Dis¬ plays und/oder Teile einer Eingabetastatur und/oder Sprach- steuermittel, zugleich Teile der Sprechfunk-Benutzerschnitt¬ stelle bilden. Hierdurch lässt sich insbesondere die für die Anzeige- und Bedienelemente benötigte Fläche auch dann be¬ grenzen, wenn die Größe der einzelnen Elemente (etwa im Sinne leichter Ablesbarkeit bzw. Bedienbarkeit unter erschwerten Einsatzbedingungen) nicht zu sehr reduziert werden soll. Zu¬ dem lassen sich mit dieser Ausführung Vereinfachungen der Be¬ dienung für den Nutzer erreichen.
Für einen Großteil der sinnvollen Anwendungen eignet sich be- sonders ein stoßfestes und wasserdichtes Handgerätegehäuse. Obgleich dieses etwas kostenaufwendiger als ein Standard- Gehäuse ist, entspricht es in besonderer Weise den hohen An¬ forderungen potentiellen Nutzer. In diesem Sinne ist auch ei¬ ne spezielle Dimensionierung und ergonomisch vorteilhafter Gestaltung und/oder optischer Hervorhebung der wichtigsten Bedienelemente von Vorteil.
Eine weitere bevorzugte Ausführung sieht selbsttätige oder interaktive Betriebsart—Umschaltmittel zur Umschaltung zwi— sehen einem Mobilfunkbetrieb und einem Sprechfunkbetrieb vor. In einer Fortbildung dieser Ausführungsform weisen die Be¬ triebsart—Umschaltmittel Umschalt—Erfassungsmittel auf, wel¬ che im Ansprechen auf die Eingabe einer vorbestimmten Mobil¬ funk-Rufnummer und die Erfassung ungenügender Feldstärke des Mobilfunknetzes oder des NichtZustandekommens der gewünschten Verbindung ein Steuersignal zur Umschaltung auf eine vorbe¬ stimmte Sprechfunkverbindung ausgeben. Eine weitere Fortbil¬ dung dieses Gedankens sieht vor, dass die Betriebsart—Um—
schaltmittel ümschalt-Erfassungsmittel aufweisen, welche im Ansprechen auf die Aktivierung einer vorbestimmten Sprech¬ funkVerbindung und die Erfassung des NichtZustandekommens der gewünschten Verbindung ein Steuersignal zum Abruf oder zur Anwahl einer vorbestimmten Mobilfunk-Rufnummer ausgeben.
Die erwähnte Umschaltung kann einerseits vollautomatisch er¬ folgen, alternativ - und aus diesseitiger Sicht bevorzugt - wird sie durch den Nutzer aufgrund einer deutlich wahrnehmba- ren Anzeige einer Umschalt-Option selbst vorgenommen. Bei dieser letztgenannten Ausführung weisen die Betriebsart- Umschaltmittel Umschalt-Anzeigemittel zur optischen und/oder akustischen oder telemetrischen Anzeige einer Umschalt—Option und Auslösemittel zur Ausführung der Umschalt-Option im An- sprechen auf eine, insbesondere einschrittige, Eingabe durch den Nutzer oder ein Fernwirksignal auf.
Eine weitere zweckmäßige Ausführung, bei der in vorteilhafter Weise von bewährten Möglichkeiten der Mobilfunknetze Gebrauch gemacht wird, sieht die Nutzung von dort etablierten Authen— tisierungsmechanismen auch für die Sprechfunk-Komponente des vorgeschlagenen Gerätes vor. In diesem Sinne sind dem Sprech¬ funk-Sende/Empfangsmodul Sprechfunk-Autorisierungsmittel zu¬ geordnet, welche eingangsseitig mit Standard—Authentisie— rungsmitteln des Mobilfunk-Sende/Empfangsmoduls verbunden sind, die ihrerseits Daten auf einer SIM-Karte einer verglei¬ chenden Verarbeitung mit einer nutzerseitigen Eingabe, insbe¬ sondere der Eingabe einer PIN oder von biometrischen Daten, unterziehen.
Sofern bei bestimmten Nutzern gegenüber dem Sicherheitsstan¬ dard der GSM—Netze noch erhöhte Anforderungen an die Autori¬ sierung des Sprechfunkverkehrs bestehen, können die Sprech-
funk-Autorisierungsmittel zusätzliche Sprechfunk-Authentisie- rungsmittel aufweisen, die eine Aktivierung des Sprechfunk- Sende/Empfangsmoduls nur in Abhängigkeit von einer zusätzli¬ chen nutzerseitigen Eingabe ermöglichen.
In einer besonders leicht, auch in Extremsituationen, zu be¬ dienenden Ausführung sind Abschnitte beider Benutzerschnitt¬ stellen parallel in Betrieb, um betriebsrelevante Informatio¬ nen über beide Kommunikationswege sofort und parallel verfüg- bar zu haben bzw. eingeben zu können. Hierzu weist insbeson¬ dere das Display einen vorbestimmten Mobilfunk-Anzeigebereich und einen vorbestimmten Sprechfunk—Anzeigebereich auf, die mit separaten Mobilfunk-Anzeigesteuermitteln bzw. Sprechfunk- Anzeigesteuermitteln verbunden sind und die simultane Anzeige von Informationen zu einem optionalen Mobilfunkbetrieb und
Sprechfunkbetrieb ermöglichen. In ähnlicher Weise kann vorge¬ sehen sein, dass eine Eingabetastatur oder ein entsprechender Eingabeabschnitt eines Touchscreen—Displays einen vorbestimm¬ ten und optisch entsprechend gekennzeichneten Mobilfunk-Ein- gabeabschnitt und Sprechfunk—Eingabeabschnitt aufweist.
Schließlich ordnet sich diesem Konzept eine Ausführung unter, bei der eine OK/Bestätigungs-Taste und/oder eine Rufannahme- und/oder Beendigungs—Taste bzw. entsprechende Abschnitte ei¬ nes Touchscreen-Displays von der Mobilfunk-Benutzerschnitt- stelle und der Sprechfunk-Benutzerschnittelle geteilt werden. Hierdurch werden insbesondere Bedienungsfehler in Nutzungssi— tuationen mit extremer psychischer Belastung vermieden.
Vorteile und Zweckmäßigkeiten der Erfindung ergeben sich im übrigen aus den abhängigen Ansprüchen sowie der nachfolgenden Beschreibung bevorzugte Ausführungsbeispiele anhand der Figu¬ ren. Von diesen zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Mobilfunk-Endgerätes in Form eines (vereinfachten) Funktions-Blockschaltbildes,
Fig. 2 eine schematische Außenansicht eines erfindungsgemä¬ ßen Mobilfunk-Endgerätes als Draufsicht,
Fig. 3 eine schematische Darstellung eines Abschnittes des
Bedienfeldes eines Mobilfunk-Endgerätes nach einer Ausführungsform der Erfindung,
Fig. 4 eine schematische Darstellung eines Funktionsab¬ schnittes eines Mobilfunk—Endgerätes nach einer Aus¬ führungsform der Erfindung und
Fig. 5 eine schematische Darstellung eines weiteren Funkti¬ onsabschnittes eines Mobilfunk-Endgerätes nach einer Ausführungsform der Erfindung,
Fig. 1 zeigt schematisch den Grundaufbau der im Zusammenhang mit der Erfindung wesentliche Abschnitte eines kombinierten Mobilfunk/Sprechfunk-Endgerätes 1. Hierin steuert ein Cont¬ roller 3 sämtliche Gerätefunktionen, die von einer Akku- Stromversorgung 5 mit Strom versorgt werden. Ein Mobilfunk- teil wird durch ein GSM/GPRS-Modul 7 gebildet, dem (in an sich bekannter Weise) eine Mobilfunkantenne 9 und Authenti— sierungsmittel 11 zugeordnet sind, die eine SIM-Karte IIa einschließen. Ein Sprechfunkteil des Kombinationsgerätes 1 wird durch eine Sprechfunk-Sende/Empfangseinheit 13 gebildet, der eine Sprechfunkantenne 15 zugeordnet ist.
Zur Steuerung der Gerätefunktionen durch den Nutzer über den Controller 3 ist eine Benutzerschnittstelle 17 vorgesehen,
die - in an sich bekannter Weise - ein Display 17a, eine Ein¬ gabetastatur 17b, eine Sprechkapsel 17c, eine Hörkapsel 17d und (optional) weitere Schnittstellenelemente 17e umfasst. Die Benutzerschnittstelle 17 dient zur Anzeige von Geräte- funktionen bzw. Nachrichten, die beide Geräteabschnitte betreffen, und ebenso für Eingaben im Zusammenhang mit beiden Grundfunktionen des Kombinationsgerätes 1.
Fig. 2 zeigt ein beispielhaftes Äußeres des Kombinationsgerä- tes 1. Das Gerät hat ein robustes, weitgehend stoßfestes und wasser- sowie staubdichtes Gehäuse 19 für den Outdoor-Ein- satz. Im dargestellten Beispiel ist das Gehäuse 19 mit einem Bügel 21 versehen, welcher zugleich als Handgriff und Trag¬ schlaufe dient und die Mobilfunk-Antenne 9 und/oder die Sprechfunk-Antenne 15 (siehe Fig. 1) aufnehmen kann.
Das in üblicher Weise als hinterleuchtetes LCD-Display ausge¬ führte Display 17a ist hier in zwei (nicht gesonderte be¬ zeichnete) Anzeigeabschnitte unterteilt, von denen der obere (größere) für Anzeigen im Zusammenhang mit der Mobilfunk— Funktion des Gerätes vorgesehen ist, während der untere (kleinere) für Anzeigen im Zusammenhang mit der Sprechfunk- Funktionalität vorgesehen ist. Auf der Frontseite des Gehäu¬ ses 19 ist (in an sich üblicher Weise) die Eingabetastatur 17b angeordnet. Diese umfasst (nicht gesondert bezeichnete) Tasten, die allein zur Bedienung des Mobilfunk-Abschnittes dienen (etwa alphanumerische Tasten zur Rufnummerneingabe und Texterstellung) , von beiden Geräteabschnitten gemeinsam ge¬ nutzte Tasten (etwa Softkeys für die Menüsteuerung) sowie schließlich für beide Geräteabschnitte getrennte Tasten (im dargestellten Beispiel etwa separate Rufannahme-Tasten 23.1, 23.2 und Beendigungs-Tasten 25.1, 25.2. Zur Übertragung von
Texten oder Signalisierungen können die Tastatur (und auch andere Tasten) ggf. auch im Funkgerätebereich genutzt werden.
Neben der Front-Tastatur 17b sind an beiden Seitenflächen des Gehäuses 19 zusätzliche Eingabeelemente vorgesehen, die der Funktionseinheit 17e nach Fig. 1 zuzuordnen sind. Beispiel¬ haft sind bei dem in Fig. 2 gezeigten Gerät Eingabeelemente 27.1 auf der (von oben gesehen) linken Gehäuseseite zur Be¬ dienung des Mobilfunkabschnittes vorgesehen, während auf der rechten Gehäuseseite vorgesehene Bedienelemente 27.2 zur Be¬ dienung des Sprechfunkabschnittes ausgebildet sind. Es kann sich bei diesen zusätzlichen Bedienelementen etwa um Ein¬ stellelemente für die Lautstärke, für die Displayhelligkeit, für eine Geräuschunterdrückung, für separates Ein- und Aus- schalten der Geräteabschnitte oder zur manuellen direkten Um- schaltung zwischen beiden Abschnitten handeln, besonders be¬ vorzugt aber zur Realisierung einer "Push—to-talk"—Funktion.
Es wird darauf hingewiesen, dass die Tastatur- und sonstigen Bedienelemente gemäß den besonderen Anforderungen im Geräte¬ einsatz nach ergonomischen Gesichtspunkten gestaltet und zur leichten Bedienung insbesondere hinreichend groß, klar von¬ einander getrennt und griffig ausgeführt sind. Die oben bei¬ spielhaft genannten Belegungen weichen später den Vorgaben der Geräteentwickler oder anderen Vorgaben.
Fig. 3 zeigt eine gegenüber der in Fig. 2 gezeigten Tastatur 17b abschnittsweise modifizierte Eingabetastatur 17bx . Diese Tastatur umfasst neben einem herkömmlichen alphanumerischen Tastensatz 29 eine Navigationswippe 31, eine Löschen-Taste 33 und eine OK—Taste 35 zur Menüsteuerung (wobei die OK—Taste sowohl zur Bedienung des Mobilfunkabschnittes wie auch des Sprechfunkabschnittes dient) und schließlich -eine Rufannahme-
Taste 37 für beide Geräteabschnitte und eine Beendigungs- Taste 39 für beide Geräteabschnitte.
Fig. 4 zeigt einen Funktionsabschnitt einer Ausführungsform des vorgeschlagenen Mobilfunk/Sprechfunk-Kombinationsgerätes, welche eine ümschaltung zwischen beiden Gerätefunktionen in zweckmäßiger Weise realisiert. Dieser Geräteabschnitt υmfasst eine mit der Eingabetastatur 17b verbundene erste Erfassungs¬ einheit 41 zur Erfassung der gültigen Eingabe einer Mobil- funk-Rufnummer, eine zweite Erfassungseinheit 43 zur Erfas¬ sung der lokalen Feldstärke des vom Kombinationsgerät genutz¬ ten Mobilfunknetzes und eine dritte Erfassungseinheit (Zäh— lereinheit) 45 zur Erfassung einer vorbestimmten Anzahl von ausgehenden Rufen des Mobilfunkabschnittes.
Den Erfassungseinheiten 41 bis 45 nachgeschaltet ist eine Um— schalt-Erfassungseinheit 47, die über die erste Erfassungs¬ einheit 41 in Bereitschaft versetzt wird. Im Ansprechen auf die Erfassung einer ungenügenden Mobilfunk—Feldstärke durch die zweite Erfassungseinheit 43 am Einsatzort des Kombinati¬ onsgerätes gibt die ümschalt-Erfassungseinheit 47 umgehend ein Umschaltsignal an eine Sprechfunk-Umsehalteinheit 49 aus. Ebenso gibt die Umschalt—Erfassungseinheit 47 ein Umschalt— Signal aus, wenn zwar eine ausreichende Netzfeldstärke vor- liegt, aber ein entsprechendes AusgangsSignal der dritten Er¬ fassungseinheit 45 die Nicht-Erreichbarkeit der gewünschten Mobilfunk—Rufnummer signalisiert. Diese Funktion geht von der Voraussetzung aus, dass eine direkte, automatische Umschal— tung zwischen den Gerätefunktionen ohne zusätzliche manuelle Bedienung durch den Nutzer gewünscht und eine Sprechfunkver¬ bindung, auf die umzuschalten ist, vorgewählt ist.
Mit gestrichelten Linien ist in Fig. 4 eine alternative Opti¬ on verdeutlicht, bei der die Umschalt-Erfassungseinheit 47 ein Anzeigesignal an das Display 17a bereitstellt, falls eine Umschaltung auf Sprechfunkbetrieb vorzunehmen ist. Nach Wahr- nehmung der Anzeige auf dem Display 17a betätigt der Nutzer bei dieser alternativen Ausführung ein entsprechendes Element der Eingabetastatur 17b (etwa die OK-Taste) und steuert hier¬ durch manuell die Betriebsart-Umschalteinheit 49 an. Solch komplizierte Funktionen können auch aus der Ferne eingeleitet werden, über GSM und/oder Funk.
Fig. 5 zeigt schematisch einen weiteren Funktionsabschnitt eines erfindungsgemälϊen Kombinationsgerätes, der die Autori¬ sierung einer Sprechfunkverbindung realisiert. Dieser Ab- schnitt umfasst eine Sprechfunk-Autorisierungseinheit 51, die einen Zugriff auf die vorprogrammierten Sprechfunkverbindun¬ gen des Kombinationsgerätes gewährt oder verweigert. Die Sprechfunk—Autorisierungseinhθit 51 ist über einen ersten Eingang mit der Mobilfunk-Authentisierungseinheit 11 verbun- den, die die SIM-Karte IIa enthält und ihrerseits zur PIN- Eingabe mit der Eingabetastatur 17b verbunden ist.
Über einen weiteren Eingang ist (im hier gezeigten Beispiel) die Sprechfunk-Autorisierungseinheit 51-,mit einer Sprachsteu— ereinheit 53 verbunden, welche ihrerseits eingangsseitig mit der Sprechkapsel 17c des Kombinationsgerätes verbunden ist. Sie wandelt ein hierüber per Spracheingabe eingegebenes Code— wort in einen durch die Sprechfunk-Autorisierungseinheit 51 "lesbaren" Datenstring um. Die Sprechfunk-Autorisierungs- einheit 51 weist logische Verarbeitungsmittel auf, die die Eingaben über beide Eingänge verknüpfen und bei Korrektheit beider Eingaben, die die Autorisierung des eingebenden Nut¬ zers für die Benutzung der Sprechfunkverbindung signalisiert,
ein Sprechfunkt-Freigabesignal an den Controller 3 ausgibt, der darauf hin seinerseits den Sprechfunkabschnitt 13 frei¬ gibt.
Die Ausführung der Erfindung ist nicht auf die oben beschrie¬ benen Beispiele und hervorgehobenen Aspekte beschränkt, son¬ dern ebenso in einer Vielzahl von Abwandlungen möglich, die im Rahmen fachgemäßen Handelns liegen.