DE19532008A1 - Mikroskoptisch mit ortsfestem x/y-Bedienfeld - Google Patents
Mikroskoptisch mit ortsfestem x/y-BedienfeldInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Mikroskoptisch nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
Bei den üblichen Kreuztischen für Mikroskope werden die
beiden Koordinatenbewegungen "X" und "Y" durch einen
sogenannten Koaxialtrieb betätigt. Dabei bleibt der
Koaxialtrieb bei der X-Bewegung ortsfest. Bei der Y-Bewegung
wandert der Koaxialtrieb in Y-Richtung mit. Das ist jedoch
außerordentlich unergonomisch.
Wünschenswert ist ein gleichbleibender Ort des
Koaxialtriebes und damit ein räumlich fester Abstand zum
Z-Feintrieb.
In DE 35 14 431 A1 wird ein Mikroskoptischantrieb mit an
koaxial gelagerten Wellen befestigten Triebknöpfen
beschrieben, wobei die Kraftübertragung durch kompliziert
geführte Zugmittel erfolgt, die über an den Tischplatten
befestigte Umlenkrollen laufen und deren nicht vollständig
zu eliminierender Schlupf keine exakt reproduzierbare
Tischposition gestattet. Die Bedienung ist durch die vielen
Umlenkungen nicht feinfühlig genug durchführbar. Exakte
Positionierungen, z. B. in Gewebezellen im Bereich
weniger µm, sind nicht möglich.
Andere Lösungen mit ortsfesten Verstelleinrichtungen,
jedoch mit erheblichem baulichen Aufwand, sind in DE 30 27 461
C2 sowie DE 35 21 047 C1 beschrieben.
Die DE 30 27 461 C2 betrifft jedoch mehr das Entkoppeln der
X-Y-Koordinatenbewegung durch Ausschwenken des
Koaxialtriebes, der mittels eines Reibrades mit der
X-Y-Bewegung verbunden ist.
Aufgabe der Erfindung ist ein einfach aufgebauter
Mikroskoptisch mit ortsfestem X/Y-Bedienfeld, der dennoch
eine präzise und exakt reproduzierbare Tischbewegung in zwei
Raumkoordinaten gestattet und die Probleme der beschriebenen
Tische vermeidet.
Die Aufgabe wird bei einer gattungsgemäßen Anordnung durch
die kennzeichnenden Merkmale des ersten Anspruchs gelöst.
Bevorzugte Weiterbildungen sind Gegenstand der abhängigen
Ansprüche.
Es wird ein Kreuztisch für Mikroskope beschrieben, bei
welchem bei Betätigung der X- und Y-Bewegung der
Koachsialtrieb immer ortsfest stehenbleibt und somit die
ergonomischste Position der Triebknöpfe beibehalten wird.
Der Arm des Mikroskopierenden kann entspannt auf dem
Gerätetisch bzw. einer entsprechenden Unterlage
liegenbleiben und sowohl die Triebknöpfe des
Koachsialtriebes, als auch die des Z-Feintriebes
(Z-Fokussierung) bequem bedienen.
Ein Ertasten des Z-Triebes oder umgekehrt des Koaxialtriebes
entfällt.
Wirkungen und Vorteile der Erfindung werden im Folgenden
anhand der Zeichnungen näher beschrieben.
Es zeigen:
Fig. 1 Eine Seitenansicht des erfindungsgemäßen
Mikroskoptisches.
Fig. 2 Eine Draufsicht mit einer gestrichelt dargestellten
in Y-Richtung verschobenen Tischposition.
Fig. 3 Eine teilgeschnittene Seitenansicht des
Mikroskoptisches.
Fig. 4 Eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Hebelanordnung.
An einer unter anderem der Befestigung der Tischgruppe auf
einem nicht dargestellten Träger dienenden Unterplatte 1 mit
zwei an ihren zueinander parallelen Außenseiten
befindlichen Einrichtungen 1a, 1b zur Bildung einer Führung
ist eine Oberplatte 2 vorgesehen, die an ihren beiden
Innenseiten befindliche, zueinander parallele Einrichtungen
2a, 2b zur Bildung einer gemeinsamen Führung mit der
Unterplatte 1 aufweist, um eine Y-Bewegung relativ zur
Unterplatte 1 zu realisieren.
In der Oberplatte sind in sich parallele Einrichtungen 2c,
2d zur Bildung einer gemeinsamen Führung mit einem
sogenannten X-Schieber 3 vorgesehen,
der auf seinen beiden langen Seiten außen zueinander
parallele Einrichtungen 3a, 3b zur Bildung einer gemeinsamen
Führung mit der Oberplatte 2, zur Realisierung der
X-Bewegung relativ zur Oberplatte 2, aufweist.
In einem Aufnahmeteil 4 für einen Koaxialtrieb 5, der über
das Aufnahmeteil 4 an der Unterplatte 1 befestigt ist, ist
der Koaxialtrieb 5 mit entsprechenden Treibmitteln 6, 6a für
die Y-Bewegung, wie z. B. Ritzel, Reibräder,
Zahnriemenritzeln befestigt.
Zur Realisierung der Y-Bewegung an der Oberplatte 2 ist an
dieser eine Einrichtung 7, beispielsweise eine Zahnstange
oder Reibfläche vorgesehen.
Ein hier aus zwei Hebeln 8, 9 bestehendes Hebelsystem,
welches einmal drehbar in einer Drehachse 10 am Aufnahmeteil
4 relativ zum Koaxialtrieb 5 und einmal drehbar in einer
Drehachse 12 an der Oberplatte 2 relativ zum X-Schieber 3
gelagert ist, trägt an den Stellen der Drehachsen 10 und 12
Drehlager 10a und 12a.
Die Hebel 8 und 9 sind über eine Gelenkachse 11 miteinander
verbunden, die ein weiteres Drehlager 11a trägt.
Die Drehlager 10a, 11a, 12a sind über Antriebsmittel 8a
und 9a, wie z. B. Zahnriemen, miteinander verbunden.
Ist nun das Drehlager 10 a mit dem Koaxialtrieb 5 oder einem
anderen Antriebselement für die X- Bewegung, z. B. über
Zahnriemen gekoppelt, wird eine Drehbewegung auf das
Drehlager 12a übertragen.
In einer weiteren Ausgestaltung kann die Drehbewegung vom
Koaxialtrieb 5 bzw. dem Antriebselement für die X-Bewegung
über eine Kombination mehrerer, in Fig. 4 schematisch
dargestellter Zahnräder oder Reibräder (19) auf das Lager
12a übertragen werden.
Am Drehlager 12a in der Oberplatte 2 befinden sich
Antriebsmittel 12 b wie z. B. Ritzel, die zum Antrieb des
X-Schiebers 3 in seiner Führung mit ihm, beispielsweise
über eine Zahnstangenführung in Eingriff stehen.
Wird nun die Oberplatte 2 in Y-Richtung bewegt, verändert
sich das Hebelsystem 8, 9 zwar in seiner Lage, nicht jedoch
in seinen Anlenkpositionen 10, 12, sondern es dreht sich
lediglich in seinen Drehlagern 10a, 12a entsprechend
der Bewegung der Oberplatte 2.
Das freie Drehlager 11 ändert seine Position entsprechend
der Bewegung der Tischplatte 2.
Mittels des Koaxialtriebes 5 mit seinen Triebelementen für
die X-Bewegung 16 und Y-Bewegung 17 werden die
Antriebsmittel 8a, 9a am Hebelsystem bewegt, welche
ihrerseits die beiden Lager 11a, 12a drehen und somit die
Verschiebung des X-Schlittens 3 in Funktion setzen.
Der Hebel 9 ist an einer Seite ebenfalls koaxial um die
Achse des Koaxialtriebes 5 gelagert.
Die Koordinatenbewegungen "X" und "Y" sind vorzugsweise in
einem Winkel von 90° zueinander angeordnet, was aber nicht
zwingend ist. Andere Winkel sind möglich.
Die Tischgruppe kann zusätzlich drehbar gestaltet werden,
wenn entsprechende Einrichtungen in die Unterplatte
eingearbeitet wurden bzw. die gesamte Tischgruppe auf einem
Drehsystem befestigt wurde.
Das Hebelsystem als solches muß konstruktiv so gestaltet
werden, daß die Bewegung der einzelnen Elemente in keiner
Weise durch Berührung behindert wird.
Das Hebelsystem wird vorteilhaft natürlich so gestaltet,
daß es während des vollen Hubes in X- und Y-Richtung nicht
in den Durchgangsbereich des Beleuchungsstrahlenganges 13
kommt.
Die beiden Aufnahmen (z. B. Gewindebohrungen) 14, 15 im
X-Schlitten 3 sind für die Aufnahme bzw. Befestigung des
Objekthalters bestimmt.
Der Tischhub 18 wird erfindungsgemäß über das Hebelsystem 8,
9 ausgeglichen. Durch den ständigen Eingriff der
Antriebsmittel kann die X-Bewegung ganz oder in beliebigen
Teilschritten an jeder Stelle der Y-Bewegung durchgeführt
werden.
Die Erfindung ist nicht nur an die dargestellten
Ausführungsbeispiele gebunden.
Insbesondere kann sich die Drehachse 10, auf der das
Drehlager 10 a vorgesehen ist auch an einer anderen
ortsfesten Stelle befinden, so daß der Ort der Achse des
Koaxialtriebes 5 nicht mit der Drehachse 10 zusammenfällt.
Des weiteren können auch mehr als zwei Hebelarme vorgesehen
sein, die das Hebelsystem bilden, das die Drehachsen 10 und
12 verbindet, wobei mehrere freie Gelenkpunkte analog zur
Drehachse 11 vorgesehen sind.
Links- und Rechtsbedienung sind nach entsprechender Montage
der Funktionselemente 16, 17, wie üblich, möglich.
Claims (9)
1. Mikroskoptisch mit ortsfestem X/Y-Bedienfeld, bestehend aus
einem ersten Tischteil (3), das entlang einer ersten
Verschieberichtung in einem zweiten Tischteil (2) verschiebbar
gelagert ist,
wobei das zweite Tischteil (2) entlang einer zur ersten Verschieberichtung vorzugsweise senkrechten zweiten Verschieberichtung verschiebbar gelagert ist,
einem ersten Bedienelement (16) für die erste Verschieberichtung sowie einem zweiten Bedienelement (17) für die zweite Verschieberichtung, die bezüglich der ersten und zweiten Verschieberichtung ortsfest angeordnet sind,
dadurch gekennzeichnet, daß
ein an einem ersten Ende um eine ortsfeste vertikale erste Drehachse (10) schwenkbarer erster Hebel (9) vorgesehen ist, und
ein zweiter Hebel (8) an einem ersten Ende (12) am zweiten Tischteil (2) in einer vertikalen zweiten Drehachse schwenkbar gelagert ist, wobei
erster und zweiter Hebel (9,8) an ihren jeweils zweiten Enden über mindestens einen Gelenkpunkt (11) miteinander verbunden sind und
der zweite Hebel (8) an seinem ersten Ende (12) mit dem ersten Tischteil (3) zur Erzeugung der Verschiebung in die erste Verschieberichtung in Eingriff steht und Mittel zur Übertragung einer Drehbewegung vom ersten Bedienelement (16) auf dieses erste Ende (12) des zweiten Hebels (8) vorgesehen sind.
wobei das zweite Tischteil (2) entlang einer zur ersten Verschieberichtung vorzugsweise senkrechten zweiten Verschieberichtung verschiebbar gelagert ist,
einem ersten Bedienelement (16) für die erste Verschieberichtung sowie einem zweiten Bedienelement (17) für die zweite Verschieberichtung, die bezüglich der ersten und zweiten Verschieberichtung ortsfest angeordnet sind,
dadurch gekennzeichnet, daß
ein an einem ersten Ende um eine ortsfeste vertikale erste Drehachse (10) schwenkbarer erster Hebel (9) vorgesehen ist, und
ein zweiter Hebel (8) an einem ersten Ende (12) am zweiten Tischteil (2) in einer vertikalen zweiten Drehachse schwenkbar gelagert ist, wobei
erster und zweiter Hebel (9,8) an ihren jeweils zweiten Enden über mindestens einen Gelenkpunkt (11) miteinander verbunden sind und
der zweite Hebel (8) an seinem ersten Ende (12) mit dem ersten Tischteil (3) zur Erzeugung der Verschiebung in die erste Verschieberichtung in Eingriff steht und Mittel zur Übertragung einer Drehbewegung vom ersten Bedienelement (16) auf dieses erste Ende (12) des zweiten Hebels (8) vorgesehen sind.
2. Mikroskoptisch nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
erstes und zweites Bedienelement (16,17) Koaxialknöpfe sind,
deren Drehachsen
mit der ersten Drehachse (10) des ersten Hebels zusammenfallen.
3. Mikroskoptisch nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß
zur Übertragung der Drehbewegung vom ersten Bedienelement auf
das Ende des zweiten Hebels eine Getriebeanordnung vorgesehen
ist.
4. Mikroskoptisch nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Getriebeanordnung aus ineinander greifenden Zahnrädern
besteht.
5. Mikroskoptisch nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Getriebeanordnung aus einem oder mehreren Zahnriemen
besteht.
6. Mikroskoptisch nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Getriebeanordnung aus mehreren durch federnde Seilzüge
gekoppelten Rollen besteht.
7. Mikroskoptisch nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Getriebeanordnung aus ineinander greifenden Reibrädern
besteht
8. Mikroskoptisch nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Getriebeanordnung aus einer biegsamen Welle oder
Gelenkwelle besteht.
9. Mikroskoptisch nach einem der Ansprüche 1-7, dadurch
gekennzeichnet, daß zur Erzeugung der Verschiebung in die
erste Verschieberichtung an dem ersten Ende (12) des zweiten
Hebels (8) ein Ritzel vorgesehen ist, das in eine mit dem
ersten Tischteil (3) verbundene Zahnstangenführung eingreift.
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