DE19531908C2 - Rollo - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Rollo nach dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1 des Hauptpatents 195 14 019.2-42.
Rollos, die zum Verdunkeln, Abschatten oder Dekorieren von
Fenstern dienen, sind bekannt. Die Grundform hat eine oben
angeordnete drehbare Walze zum Auf- bzw. Abwickeln eines
Behanges, dessen unteres Ende durch eine Endversteifung
etwa in Gestalt einer Stange stabilisiert und beschwert
ist. Der Behang ist zum Beispiel eine 0,3 mm dicke Folie
und die Walze hat einen Durchmesser von 30 mm. Bei manuell
betätigten Rollos ist meist an der Endversteifung eine
Zugschnur befestigt, und die Walze wird durch ein
Federelement angetrieben. Bei elektrischen Rollos wirkt der
Antrieb meist auf die Walze.
Dünne Folien für Rollos, die mit einer hitze- bzw.
wärmebeständigen Schicht versehen sind, sind grundsätzlich
bekannt, zum Beispiel aus der DE 30 45 883 A1. Auch
metallbeschichtete Folien sind zum Beispiel aus der
DE-GMS 19 91 730 bekannt.
Weil Fenster heute ganz überwiegend mit Isoliergläsern
ausgestattet werden, ist es wünschenswert auch die Rollos
im Scheibenzwischenraum von Isololiergläsern anzuordnen.
Dazu werden aber extrem kompakte Rollos aus Folien mit
einer Tiefe von lediglich 16 bis 22 mm gebraucht, wie in
dem Hauptpatent 195 14 019.2-42 angegeben worden ist.
Allerdings eignen sich Kunststoff-Folien nur für einen
begrenzten Temperaturbereich. Außerdem wurde festgestellt,
daß die bei einem extrem kompakten Rollo auftretenden
technischen Probleme noch verbessert werden müssen,
insbesondere die Endabschaltung des Rollos am oberen und
unteren Endpunkt.
Grundsätzlich ist auch die Rolladensteuerung durch
Reedschalter aus der DE 38 06 733 C2 bekannt.
Für die Endabschaltung sind die zwei folgenden Lösungen
vorgeschlagen worden:
- 1. Reedkontakt (Glaskörper + Magnet), wobei ein/zwei
Magnet(e) am Behang und zwei Reedkontakte oben bzw.
unten angeordnet sind.
Vorteil: Genaue Schaltpunkte. Nachteil: Führung des Behanges am unteren Ende erforderlich. - 2. Mikroschalter, die durch eine mit dem Antrieb
verbundene Mechanik in beiden Endpunkten betätigt
werden.
Vorteil: Kompakt, keine Montage am unteren Ende. Nachteil: Ungenau beim Schalten (zum Beispiel Lagerspiel an Spindel). Das Einstellen zum Beispiel durch Stellschrauben zum Verschieben ist aufwendig und umständlich.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes
Rollo nach dem Hauptpatent 195 14 019.2-42 zu schaffen, das
wärme- bzw. hitzebeständiger ist und für den Einbau zwischen
Scheiben eines Isolierglases durch eine einfache aber
exakte Schaltung an den Endpunkten geeignet ist.
Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Rollo gemäß
Patentanspruch 1. Weitere Lösungen sind in den
Patentansprüchen 2 bis 7 angegeben.
Beide Lösungen zur exakten Schaltung an den Endpunkten
weisen die angegebenen Nachteile nicht auf.
Die erste Lösung besteht in der Kombination Reedkontakt am
Behang und Endschalter am Antrieb für oberen bzw. unteren
Endpunkt. Vorteil: Die Einstellung ist einfach; genau am
oberen Endpunkt, wo es erforderlich ist. Am unteren
Endpunkt, speziell bei der Folie des Rollos, ist diese hohe
Genauigkeit nicht wichtig, da die Folie wie eine
Ziehharmonika in der Länge leicht federt.
Bei der zweiten Lösung ist der Endschalter am Antrieb als
Reedkontakt ausgeführt. Vorteil: Extrem kompakt (ca. 3 mm
Durchmesser) und zuverlässig durch berührungsloses
Schalten.
Ein erfindungsgemäßes Rollo hat gleichsinnig und parallel
zur Wickelachse angeordnete Knickprägungen im Knickwinkel
von bis zu 180 grd. Diese bewirken durch ihr Biegemoment
ein Wellenprofil, das zu einem Wickel mit zahnradähnlichem
Kantenprofil unter Formschluß und mit eigenem Drehmoment
aufwickelt. Ein so gestaltetes Rollo zeichnet sich durch
mehrere hervorragende Eigenschaften aus, von denen die
wichtigsten nachfolgend genannt sind.
- 1. Spurtreues Aufwickeln durch Formverschluß am Kantenprofil.
- 2. Drehmoment in Aufrollrichtung durch Prägung als Rollfeder.
- 3. Versteifung in Querrichtung durch Wellenprofil.
- 4. Luftpolster bei Auflage auf Glasscheibe.
Ein erfindungsgemäßes Rollo bestehend aus der Folie und
einer Wickelmechanik kann konventionell zur Dekoration oder
Abschattung von Fenstern dienen. Dazu kann die Folie
grundsätzlich auch aus Materialien und nach Methoden
gefertigt sein, die bei Plissee Jalousien verwendet werden.
Bekanntlich hat ein solcher Faltbehang schmale gepreßte
Falten im Zick-Zack-Profil wie sie in ähnlicher Qualität
als gleichsinnige Knickprägungen bei dem Rollo gebraucht
werden. Die Herstellung der Knickprägungen ist nach einem
speziellen Verfahren, bei dem im Prinzip ein Rundwickel zu
einem flachen Zweikantwickel verformt wird, mit wenig
Aufwand möglich.
Bei der Verwendung als Wärmeschutz ist die Anordnung
zwischen Scheiben eines Isolierglases bevorzugt. Unter
Berücksichtigung der geschützten Lage im Inneren kann die
Folie des Rollos extrem dünn aus Metall, gegebenenfalls mit
Lack oder Kunststoff beschichtet, leicht gestaltet werden,
mit dem Vorteil, daß zum Auf- bzw. Abwickeln nur wenig
Antriebsleistung gebraucht wird. Nach der vorliegenden
Praxiserfahrung genügt zum Antrieb eines entsprechenden
Rollos ein batteriebetriebener Elektromotor mit 0,3 W
Leistung auch bei Verwendung von Metallfolien. Dank des
geringen Leistungsbedarfs kann das Rollo auch mittels einer
Magnetkupplung betätigt werden, die eine Verschiebekraft
oder ein Drehmoment durch eine der Scheiben von außen nach
innen überträgt.
Weitere Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der
vorliegenden Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen
sowie aus der nachfolgenden Beschreibung in Verbindung mit
den Zeichnungen; es zeigen:
Fig. 1 drei Ausführungsbeispiele des Rollos und
Fig. 2 ein elektrisch betätigtes Rollo mit exakter
Endabschaltung.
Geeignete Materialien mit den erforderlichen wärmewirksamen
und optischen Eigenschaften sind auf dem Markt erhältlich.
Metallfolien mit einer Materialstärke von 0,002-0,01 mm
sind bei dem Erfordernis großer Hitzebeständigkeit
anzuwenden. Auch besonders behandelte Kunststoff-Folien aus
wärmebeständig beschichteten Folienmaterialien sind
anwendbar.
In Fig. 1 sind drei Ausführungsbeispiele eines
Rollos gezeigt. Sie entstehen durch Abwickeln des
Zweikantwickels P2 und Aufwickeln zu einem Wickel entweder
im Dreikantprofil P3, Vierkantprofil P4, Fünfkantprofil P5
oder in einem anderen Kantenprofil höherer Ordnung. Die
Biegemomente der übereinanderliegenden Knickprägungen L
stabilisieren das jeweilige Kantenprofil und bewirken ein
Drehmoment in Aufrollrichtung. Das Dreikantprofil P3 ist im
allgemeinen für kleine und das Fünfkantprofil P5 für große
Wickeldurchmeser geeignet. Der abgewickelte Teil bildet
infolge der Knickprägungen L ein Wellenprofil W aus. Dazu
sind minimale Zugkräfte erforderlich, die etwa dem Gewicht
der Endversteifung EO entsprechen.
Das Rollo wird gemäß Fig. 2 mit einem Abrolltrieb in
Gestalt eines Elektromotors EM betätigt. Die Folie 1 ist
gemäß dem Beispiel auf einem Wickelrohr gelagert. Bei
entsprechender Dimensionierung kann diese Ausführungsform
wie oben beschrieben, im Scheibenzwischenraum eines
Isolierglases angeordnet sein. Die Folie aus Metall kann
auch außen auf der Scheibe laufen. In dieser Anwendung hat
der Elektromotor EM einen Durchmesser von etwa 12 mm und
eine Leistung von 0,3 W. Die Endabschaltung oben erfolgt
berührungslos mit einem Magnet M2 und mit einem bekannten
Reedschalter S2. Unten erfolgt die Endabschaltung mit einer
Mechanik bzw. einem Getriebe 10 und 11, die/das mit dem
Antrieb EM gekoppelt ist. Alternativ kann die Abschaltung
auch elektronisch mit einem voreinstellbaren Zähler
erfolgen, der Impulse vom Antrieb EM erhält.
In Fig. 2 ist der Antrieb EM über eine Spindel 11, ein
Stirnradgetriebe 14 und 15 mit dem Wickel 8 der Folie 1 des
Rollos gekoppelt.
Die untere Endabschaltung erfolgt durch den Reedschalter
S1, der vom Magneten M1 betätigt wird. Der Magnet M1 ist an
einer Spindelbuchse 10 befestigt, die sich beim Abrollen
der Folie 1 in Richtung Reedschalter S1 bis zum Schaltpunkt
bewegt. Die obere Abschaltung erfolgt über den Reedschalter
S2, der vorzugsweise parallel zum Wickel 8 dicht unterhalb
desselben angeordnet ist. Das Schalten erfolgt mit dem
Magnet M2, der an der Endversteifung EO befestigt ist. Für
den schrägen Einbau eines Rollos zum Beispiel eines
Dachfensters, sind Laufrollen 12 und 13 an der
Endversteifung EO angeordnet, um die Reibung der sonst
aufliegenden Endversteifung zu minimieren.
Claims (7)
1. Rollo, gemäß Patentanspruch 1 des Hauptpatents
195 14 019.2-42, dadurch gekennzeichnet,
daß die dünne Folie (1) aus Metall mit einer
Materialdicke von 0,002 bis 0,01 mm besteht.
2. Rollo gemäß Patentanspruch 1 des Hauptpatents
195 14 019.2-42, dadurch gekennzeichnet,
daß auf der Folie (1) eine hitze- bzw. wärmebeständige
dünne Schicht angeordnet ist.
3. Rollo nach einem der Patentansprüche 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet,
daß die Wickelmechanik mit einem Motor als Aufroll- oder Abrolltrieb (EM) ausgestattet ist, der die Endversteifung (EO) über ein Getriebe (10, 11; 14, 15) in Auf- bzw. Abrollrichtung bewegt, und
daß die Endabschaltung des Rollos direkt mittels Reedschalters (S2) oben und mittels Getriebe (10, 11, 14, 15) sowie Abroll- oder Aufrolltrieb (EM) über einen Magnet (M1) und einen Reedschalter (S1) unten erfolgt.
daß die Wickelmechanik mit einem Motor als Aufroll- oder Abrolltrieb (EM) ausgestattet ist, der die Endversteifung (EO) über ein Getriebe (10, 11; 14, 15) in Auf- bzw. Abrollrichtung bewegt, und
daß die Endabschaltung des Rollos direkt mittels Reedschalters (S2) oben und mittels Getriebe (10, 11, 14, 15) sowie Abroll- oder Aufrolltrieb (EM) über einen Magnet (M1) und einen Reedschalter (S1) unten erfolgt.
4. Rollo nach Patentanspruch 1 oder 2, gekennzeichnet
durch
einen Aufroll- oder Abrolltrieb (EM), ein Getriebe
bzw. eine Wickelmechanik (10, 11, 14, 15) und eine
Endversteifung (EO) in Gestalt eines Wickels, und
durch Endabschaltung an einem Endpunkt mit einem
Magneten (M2) eines Reedschalters (S2), der an der
Endversteifung (EO) angeordnet ist.
5. Rollo nach einem der Patentansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet,
daß an der Wickelmechanik, insbesondere an einer
Spindel (11) ein einstellbarer und verschiebbarer
Magnet (M1) für den Reedschalter (S1) zur unteren
Endabschaltung der Folie (1) angeordnet ist.
6. Rollo nach Patentanspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß im Innern der Endversteifung (EO) ein Wickelkern
angeordnet ist, an dem seitlich Laufrollen (12, 13)
angeordnet sind.
7. Rollo nach einem der Patentansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet,
daß ein einstellbarer elektronischer Zähler, der vom
Rollantrieb (EM) Impulse erhält, die Endabschaltung an
mindestens einem Endpunkt steuert.
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