DE19525508C2 - Verfahren zur Verbesserung der Tragfähigkeit von Bauteilen aus Stahlbeton oder Mauerwerk - Google Patents
Verfahren zur Verbesserung der Tragfähigkeit von Bauteilen aus Stahlbeton oder MauerwerkInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verbesserung der
Tragfähigkeit von Bauteilen aus Stahlbeton oder Mauerwerk.
Erfindungsgemäß wird eine Verbesserung des Bauteils in
bezug auf Tragfähigkeit, Gebrauchstauglichkeit und Dauer
haftigkeit erreicht. Die erfindungsgemäßen Maßnahmen werden
nachträglich an dem Bauwerk durchgeführt.
Zu schwach bewehrte oder geschädigte Bauteile aus Beton,
Stahlbeton oder Spannbeton entstehen in Bauwerken, wenn bei
ihrer Erstellung Lasten angenommen wurden, die sich später
als unzutreffend, insbesondere als zu klein erweisen. Der
Grund dafür können erhöhte Auflagen, z. B. Berücksichtigung
von Erdbebenlasten, geänderte Nutzung des Bauwerks, nach
trägliche Änderungen und Ergänzungen am Bauwerk sein.
Schadhafte Bauteile können auch durch Korrosion der vorhan
denen Bewehrung entstehen oder auf fehlerhafter Bauausfüh
rung beruhen. In solchen Bauteilen können Beanspruchungen
auftreten, welche die zulässigen Grenzwerte überschreiten
und zu Rissen großer Breite und schließlich sogar zum
Versagen führen. Mauerwerk und Beton können grundsätzlich
nur geringe Zugbeanspruchungen ertragen. Deshalb müssen
fallweise auch nachträglich Maßnahmen getroffen werden, um
Zugkräfte übertragen zu können oder um die Zugkraftauf
nahmefähigkeit zu erhöhen.
Die Erfindung geht von einem Verfahren zur Verbesserung der
Tragfähigkeit eines Bauteils aus (DE 42 13 839 A1,
DE 29 09 179 A1), bei dem auf das Bauteil ein Faserverbund
werkstoff auf Kunstharzbasis mit Glasfasern oder Kohlen
stoffasern als Bewehrung aufgebracht wird. Dabei werden
organische Kleber oder Matrixwerkstoffe auf Kunstharzbasis,
z. B. Epoxidharzbasis, eingesetzt. Im Normalfall ergibt sich
damit eine zusätzliche Brandlast für das Bauwerk. Außerdem
sind die mechanischen Eigenschaften dieser Beschichtungen
auf Kunstharzbasis in der Regel oberhalb von 80°C nicht
mehr garantierbar. Letzteres bedeutet, daß ein Brandfall
ausgeschlossen werden muß oder daß entsprechende Brand
schutzmaßnahmen zusätzlich eingerichtet werden müssen. Die
Verarbeitung solcher Beschichtungen erfordert zumeist sehr
genau einzuhaltende Fertigungsparameter, z. B. in bezug auf
Temperatur, Verarbeitungsdauer und Feuchtigkeit, und einen
aufwendigen Arbeitsschutz.
Fernerhin ist es bekannt, Gasbeton-Bauteile auf ihrer
Außenoberfläche mit zumindest einer Glasfasermatte zu
bewehren (DE-OS 28 54 228). Es handelt sich hier um relativ
dünne Gasbeton-Platten, auf deren Plattenoberfläche eine
Mörtelschicht aufgebracht wird, in die zumindest eine Glas
fasermatte eingebettet wird. Diese Bewehrung der Gasbeton-
Bauteile dient dazu, die Stabilität der Bauteile zu erhöhen
und diese Bauteile insbesondere handhabungssicher zu
machen, so daß sie problemlos transportiert und gehandhabt
werden können. Diese bekannten Maßnahmen befassen sich
lediglich mit der Bewehrung einzelner Gasbeton-Bauteile
bzw. Gasbeton-Platten. Mit der nachträglichen Verbesserung
der Tragfähigkeit von ganzen Bauteilen bzw. Bauwerken aus
Stahlbeton oder Mauerwerk haben diese bekannten Maßnahmen
nichts zu tun.
Außerdem ist ein Verbundwerkstoff auf Zementbasis für
Platten und Formkörper bekannt (DE 41 30 146 C2). In eine
Matrix aus einem mineralischen Bindemittel, insbesondere
Zement, werden Netzwerke aus Glasfasern schichtenweise ein
gearbeitet. Auch diese Herstellung von plattenförmigen Bau
elementen hat nichts mit der nachträglichen Verbesserung
der Tragfähigkeit von Bauteilen aus Stahlbeton oder Mauer
werk zu tun.
Weiterhin ist es bekannt, ein Gewebe aus Glas- oder Kohlen
stoffasern zur Oberflächenbeschichtung von Außendämm
systemen einzusetzen (DE 32 38 993 A1). Dabei wird auf
Wärmedämmplatten von Außenfassaden, beispielsweise auf
Polystyrol-Hartschaumplatten, eine Mörtelschicht aufge
bracht, in welche das Gewebe als Armierung eingebettet ist.
Diese Maßnahmen dienen dazu, Rißbildungen in der Mörtel
schicht bzw. in dem Außenputz aufgrund von Dehnungen der
Wärmedämmplatten zu vermeiden. Mit diesen Maßnahmen kann
keine Verbesserung der Tragfähigkeit von Bauteilen aus
Stahlbeton oder Mauerwerk erreicht werden.
Der Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, ein
Verfahren anzugeben, mit dem auf einfache Weise eine sehr
effektive Verbesserung der Tragfähigkeit sowie der
Gebrauchstauglichkeit und der Dauerhaftigkeit von Bauteilen
aus Stahlbeton oder Mauerwerk erreicht wird, wobei keine
zusätzliche Brandlast für das behandelte Bauwerk
resultiert. Außerdem soll verhindert werden, daß im Brand
fall schädliche Gase entstehen.
Lösung dieser Aufgabe und Gegenstand der Erfindung ist ein
Verfahren zur Verbesserung der Tragfähigkeit von Bauteilen
aus Stahlbeton oder Mauerwerk durch Aufbringen einer
Laminatbeschichtung auf zumindest eine Oberfläche des Bau
teils mit den Verfahrensschritten:
- 1. 1.1) Auf die zu beschichtende Oberfläche wird eine mineralische Matrix in Form einer Mörtel schicht mit Zement oder einem anderen minera lischen Binder aufgebracht,
- 2. 1.2) Zur Verstärkung wird ein Maschen oder vergleichbare Öffnungen aufweisendes textiles Halbzeug aus Fasern der Gruppe "Glasfasern, Kohlenstoffasern, Aramidfasern" oder Mischungen davon verwendet, welches einen Elastizitätsmodul von größer 20.000 N/mm2, eine Bruchdehnung von größer 0,4% und ein Flächengewicht über 75 g/m2 aufweist,
- 3. 1.3) das textile Halbzeug gemäß Merkmal 1.2) wird in die noch nicht abgebundene Matrix einge drückt, so daß der Mörtel der Matrix die Maschen oder die vergleichbaren Öffnungen des textilen Halbzeugs durchdringt,
- 4. 1.4) auf die gemäß Merkmal 1.3) in die Matrix ein gedrückte Verstärkung wird eine weitere mineralische Matrix in Form einer Mörtel schicht mit Zement oder einem anderen mineralischen Bindemittel aufgebracht,undsoweiterfort mit erneutem Eindrücken eines textilen Halbzeugs gemäß Merkmal 1.2) und erneutem Aufbringen einer mineralischen Matrix, bis die so gebildete Laminatbeschichtung die angestrebte Verbesserung der Tragfähigkeit bewirkt, wobei die Matrixschichten beid seits des textilen Halbzeugs durch die Maschen oder die vergleichbaren Öffnungen des textilen Halbzeugs hindurch monolithisch verbunden werden - und abschließendes Auf bringen einer Deckschicht.
Textiles Halbzeug bezeich
net im Rahmen der Erfindung textile flächige Gebilde.
Der Ausdruck Maschen beschreibt im Rahmen der Erfindung
Maschen, wie sie bei Geweben und Maschenwaren entstehen.
Der Ausdruck Maschen beschreibt aber auch maschen
ähnliche Ausbildungen in einem Nonwoven-Produkt. Im
Rahmen der Erfindung müssen die Maschen groß genug sein,
um ein Eindrücken in die Matrix zuzulassen. Umgekehrt
müssen die Zuschlag- und Zusatzstoffe des Zementmörtels
so beschaffen sein, daß sie die Maschen durchdringen
können. Der Ausdruck Zementmörtel umfaßt auch Zement
leim, der keine Zuschlagstoffe aufweist, - und läßt
beliebige andere mineralischen Matrizes mit anderen
Bindern als Zement zu.
Es muß für einen guten Verbund zwischen der Oberfläche
des Bauteils und der Laminatbeschichtung gesorgt werden.
Erforderlichenfalls muß die zu beschichtende Oberfläche
des Bauteils vor dem Aufbringen der Matrix abtragend,
z. B. durch Sandstrahlen, gereinigt werden. Die Matrix an
sich und für sich kann auch so eingerichtet werden, daß
sie in Grenzen Zugkräfte aufzunehmen in der Lage ist.
Im einzelnen bestehen im Rahmen der Erfindung mehrere
Möglichkeiten der weiteren Ausgestaltung des Verfahrens.
So ist nach bevorzugter Ausführungsform der Erfindung
das textile Halbzeug als Gewebe und/oder Maschenware
und/oder Nonwoven-Produkt ausgeführt, vorzugsweise mit
Filamenten. Filamente bezeichnet im Rahmen der Erfindung
Endlosfasern und steht im Gegensatz zu Stapelfasern,
jedoch können Fäden aus Stapelfasern im Rahmen der
Erfindung ebenfalls eingesetzt werden. Das textile Halb
zeug hat im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens ein
Flächengewicht von über 75 g/m2. Man kann das
erfindungsgemäße Verfahren so führen, daß die Fasern
oder Fäden des Flächenproduktes beim Eindrücken in die
Matrix von dem Zementmörtel vollständig umhüllt werden.
Erforderlich ist dieses aber nicht. Es ist ausreichend,
wenn das Eindrücken des textilen Halbzeugs so erfolgt,
daß der Zementmörtel der Matrix in die Maschen eindringt
und beim Aufbringen einer nächsten Matrixschicht ein
monolithischer Verbund der Matrixschichten durch die
Maschen hindurch erfolgt. Zur Verbesserung des Verbundes
zwischen Matrix und textilem Halbzeug empfiehlt es sich,
ein textiles Halbzeug zu verwenden, dessen Fasern
und/oder Fäden ein geeignetes Verbundfinish aufweisen.
Insoweit kennt die Praxis die verschiedensten Hilfs
mittel. Der monolithische Verbund der Matrixschichten
bewirkt im übrigen eine definierte Krafteintragung in
die Fasern und/oder Fäden.
Im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens kann die
Laminatbeschichtung sehr unterschiedlich aufgebaut und
ausgelegt werden, wobei lediglich sicherzustellen ist,
daß die Laminatbeschichtung die Beanspruchungen aufzu
nehmen in der Lage ist, die zum Zwecke der Verbesserung
der Tragfähigkeit des Bauteils aufgenommen werden
müssen. Es empfiehlt sich insoweit eine Differenzierung
in der Auslegung, und zwar dahingehend, daß die Matrix
und deren Verbund mit dem Bauteil zur Kraftübertragung
zwischen Bauteil und Laminatbeschichtung eingerichtet
werden und das textile Halbzeug zur Aufnahme der durch
die Matrix eingeleiteten Zugkräfte ausgelegt wird. Es
ist auch möglich, das textile Halbzeug stellenweise mit
Schlaufen zu versehen, welche Befestigungselemente
umgreifen, die in dem Bauteil festgelegt sind und in die
Laminatbeschichtung hineinragen. Weiterhin kann das
textile Halbzeug mit Klemmvorrichtungen verankert
werden, die entsprechend an dem Bauteil festlegbar sind.
Es wird der Tatsache Rechnung getragen, daß die Matrix
spröde und die Fasern und/oder Fäden der Verstärkung
duktil sind. Das steht im Gegensatz zu bekannten
Maßnahmen, wo umgekehrt die aus Kunststoff bestehende
Matrix gleichsam duktil ausgelegt wird und die Fasern
und/oder Fäden spröde sind.
Das textile Halbzeug wird im Rahmen des erfindungs
gemäßen Verfahrens in Abhängigkeit von der Geometrie des
Bauteils bahnweise oder/und schraubenwendelförmig aufge
bracht.
Es liegt im Rahmen der Erfindung, daß die Laminat
beschichtung auf dem Bauteil erzeugt wird und mit diesem
zugfest und schubfest verbunden ist. Es liegt weiterhin
im Rahmen der Erfindung, daß das textile Halbzeug zur
Aufnahme der Zugkräfte ausgelegt und die Matrix zur
Kraftübertragung zwischen Bauwerksteil und Laminat
beschichtung einerseits und zwischen den Fäden und
Fasern und der Matrix andererseits eingerichtet sind.
Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich
ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung ausführ
licher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 die Ansicht einer Mauerwerkswand, die erfin
dungsgemäß behandelt wurde, ausschnittsweise,
Fig. 2 einen Querschnitt des Gegenstandes der Fig. 1,
Fig. 3 die Ansicht einer Stütze, die erfindungsgemäß
behandelt wurde, ausschnittsweise,
Fig. 4 eine andere Ausführungsform des Gegenstandes
der Fig. 3,
Fig. 5 schematisch einen Versuchsaufbau zur Erläute
rung der durch die erfindungsgemäße Behandlung
erreichten Effekte,
Fig. 6 einen Querschnitt des Gegenstandes der Fig. 5,
und
Fig. 7 eine graphische Darstellung, die die erreich
ten Effekte erkennen läßt.
In den Fig. 1 und 2 erkennt man eine erfindungsgemäß
behandelte nicht tragende Mauerwerkswand 1, die sich in
einem Gebäude befinden mag. Zur nachträglichen Einrich
tung einer ausreichenden Erdbebensicherheit muß das
Gebäude verstärkt werden und dazu müssen insbesondere
die Mauerwerkswände 1 verstärkt werden. Es muß verhin
dert werden, daß die Mauerwerkswand infolge der mögli
chen Beanspruchungen versagt. Es muß ferner ausgeschlos
sen werden, daß Menschen, Einbauten und sonstige Sachen
durch Mauerwerkstrümmer geschädigt werden. Aus der Fig.
1 und 2 entnimmt man, daß auf die Mauerwerkswand 1 eine
Laminatbeschichtung 2 aufgebracht wurde, und zwar nach
Maßgabe des erfindungsgemäßen Verfahrens. Anders ausge
drückt wurde zur Verbesserung der Tragfähigkeit der
Mauerwerkswand eine erfindungsgemäße Laminatbeschichtung
aufgebracht.
Der kritische Lastfall für eine Mauerwerkswand 1 ist im
Erdbebenfall eine zyklische horizontale Gleichlast, die
aus den Trägheitskräften resultiert und eine Biegebean
spruchung bewirkt. In Abhängigkeit von der Beschleuni
gungsrichtung stellen sich in der einen Mauerwerks
wandoberfläche eine Zugzone und auf der anderen Seite
eine Druckzone ein. Wegen der wechselnden Lastrichtung
wurde die Mauerwerkswand 1 beidseitig mit einer Laminat
beschichtung 2 nach der Lehre der Erfindung versehen.
Die Laminatbeschichtung 2 wurde in parallelen,
vertikalen Bahnen auf Stoß auf die Wände aufgebracht.
Die einzelnen Schichten des Laminates wurden mit
versetztem Stoß ausgeführt.
In der Fig. 3 und 4 erkennt man Stützen 3, die nach der
Lehre der Erfindung behandelt wurden. Stützen sind in
der Regel biegesteif in die anschließende Bauwerks
konstruktion eingebunden. Die Stützen 3 erfahren neben
der Druckbeanspruchung auch Biegebeanspruchungen. Aus
diesem Grunde ist regelmäßig eine Bewehrung 4 in Längs
richtung vorzusehen. Eine Querbewehrung als
Umschnürungsbewehrung sichert die Längsbewehrung 4 gegen
Ausknicken und den Stützenquerschnitt gegen Aufspalten.
Schlanke Bauwerke wie Maste und Schornsteine werden
durch Windlasten auf Biegung beansprucht. In all diesen
Fällen ist eine Verbesserung der Tragfähigkeit nach der
Lehre der Erfindung möglich, und zwar durch eine
Laminatbeschichtung 2. Die Laminatbeschichtung ist wie
beschrieben aufgebaut. Die Streifen oder Bahnen der
Laminatbeschichtung 2 können schraubenwendelförmig oder
auch ringförmig aufgebracht sein, wie es die Fig. 3 und
4 erläutern.
In der Fig. 4 erkennt man auch eine in Längsrichtung
aufgebrachte Laminatbeschichtung 2. Sie kann über den
Umfang verteilt aufgebracht sein.
Die durch die Erfindung erreichten Effekte sind über
raschend, wenn man berücksichtigt, daß erfindungsgemäß
mit einer mineralischen Matrix gearbeitet wird, die aus
Zementmörtel mit Verstärkung durch das beschriebene
textile Halbzeug aufgebaut ist. Zum Nachweis dieser
Effekte wird auf die Fig. 5 und 6 verwiesen. In den Fig.
5 und 6 erkennt man zunächst einen Biegebalken 6 auf
zwei Stützen 7, der für einen Biegebalkenversuch einge
richtet ist. Unbewehrte Betonbalken als Biegebalken 6
wurden mit vier Lagen einer nach der Lehre der Erfindung
aufgebauten und aufgebrachten Laminatbeschichtung 2
versehen. Anschließend wurde eine Deckschicht
aufgetragen.
Die graphische Darstellung der Fig. 7 hat eine Abzissen
achse, auf der die Durchbiegung in Balkenmitte in mm
aufgetragen ist und eine Ordinatenachse, die die Einzel
kraft in kN in der Balkenebene anzeigt. Die Kurve O
zeigt die Reaktion eines unbewehrten Betonbalkens. Der
Balken 6 ist bei vergleichsweise geringer Last und
geringer Durchbiegung gebrochen. Die Kurven A und B
zeigen das Verhalten von nach der Lehre der Erfindung
durch eine Laminatbeschichtung 2 verstärkten Betonbiege
balken 6 mit den gleichen Ausgangskennwerten. Bei dem
nach der Variante A verstärkten Betonbiegebalken ergibt
sich zunächst ein Last-Durchbiegungs-Zusammenhang
ähnlich zur Kurve O. Nach dem Überschreiten der Beton
zugfestigkeit reißt der Biegebalken 6 in der Zugzone auf
und die Laminatbeschichtung entfaltet ihre volle Trag
wirkung mit einem allmählichen Anstieg der Durchbiegung
bis zum vorangekündigten Versagen. Der Betonbiegebalken
nach der Variante B zeigt ein ähnliches Last-Weg-
Diagramm. Beide Laminatbeschichtungen 2 bewirken insge
samt ein duktiles Verhalten der entflüchtigten Beton
biegebalken.
Die Einzelheiten der Versuche mit durch eine Laminat
beschichtung 2 verstärkten Betonbalken ergeben sich aus
der folgenden Aufstellung:
Zement: PZ 35 F 225 kg/m3
Zuschlag (trocken):
0/2 mm 852 kg/m3
0/2 mm 852 kg/m3
2/8 mm 586 kg/m3
8/16 mm 454 kg/m3
Zusatzstoff: Flugasche 45 kg/m3
Wasser: 172 kg/m3
Wasserzementwert W/(Z + 0, 3F) = 0,72
Druckfestigkeit (nach 28 Tagen): 33,7 N/mm2
Druckfestigkeit (nach 28 Tagen): 33,7 N/mm2
Biegezugfestigkeit (nach 105 Tagen): 5,6 N/mm2
unidirektionales Glasfasergewebe (Leinwandbindung)
Flächengewicht: 425 g/m2
Flächengewicht: 425 g/m2
Fadenzahl: 5,5 × 6,3
Garntype: EC 9-136 × 5 t0 EC 9-68 Z
Lieferform: Rollen
Garntype: EC 9-136 × 5 t0 EC 9-68 Z
Lieferform: Rollen
Variante A: Gewebe mit Zementleim
getränkt und in die Matrix
eingebettet
Variante B: Gewebe mit Styrol/Acrylat- Dispersion getränkt und in die Matrix eingebettet
Variante B: Gewebe mit Styrol/Acrylat- Dispersion getränkt und in die Matrix eingebettet
Zement : Flugasche : Wasser : Styrol/Acrylat-Dispersion
= 1 : 0,33 : 0,36 : 0,12.Abmessungen des Betonbiegebalkens: 10 × 15 × 70 cm3
Claims (7)
1. Verfahren zur Verbesserung der Tragfähigkeit von Bau
teilen aus Stahlbeton oder Mauerwerk durch Aufbringen einer
Laminatbeschichtung auf zumindest eine Oberfläche des Bau
teils mit den Verfahrensschritten
- 1. 1.1) auf die zu beschichtende Oberfläche wird eine mineralische Matrix in Form einer Mörtel schicht mit Zement oder einem anderen minera lischen Binder aufgebracht,
- 2. 1.2) zur Verstärkung wird ein Maschen oder ver gleichbare Öffnungen aufweisendes textiles Halbzeug aus Fasern der Gruppe "Glasfasern, Kohlenstoffasern, Aramidfasern" oder Mischun gen davon verwendet, welches einen Elastizi tätsmodul von größer 20.000 N/mm2, eine Bruch dehnung von größer 0,4% und ein Flächengewicht über 75 g/m2 aufweist,
- 3. 1.3) das textile Halbzeug gemäß Merkmal 1.2) wird in die noch nicht abgebundene Matrix einge drückt, so daß der Mörtel der Matrix die Maschen oder die vergleichbaren Öffnungen des textilen Halbzeuges durchdringt,
- 4. 1.4) auf die gemäß Merkmal 1.3) in die Matrix ein gedrückte Verstärkung wird eine weitere mine ralische Matrix in Form einer Mörtelschicht mit Zement oder einem anderen mineralischen Bindemittel aufgebracht,
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei die zu beschichtende
Oberfläche des Bauteils vor dem Aufbringen der Matrix
abtragend gereinigt und aufgerauht wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß die Oberfläche des Bauteils durch Sandstrahlen
abtragend gereinigt und aufgerauht wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei als
textile Halbzeuge Gewebe und/oder Maschenware und/oder
Nonwoven-Produkte verwendet werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei eine
spröde Matrix und ein textiles Halbzeug aus duktilen Fasern
und/oder Fäden verwendet wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei die
Verstärkung, in Abhängigkeit der Geometrie des Bauteils,
linear oder schraubenwendelförmig aufgebracht wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei ein
textiles Halbzeug verwendet wird, welches mit Schlaufen
versehen ist, wobei in dem Bauteil Befestigungselemente
angeordnet werden, die in die Laminatbeschichtung hinein
ragen, und wobei diese Befestigungselemente von den
Schlaufen umfaßt werden.
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19525508A DE19525508C2 (de) | 1994-08-16 | 1995-07-13 | Verfahren zur Verbesserung der Tragfähigkeit von Bauteilen aus Stahlbeton oder Mauerwerk |
Applications Claiming Priority (2)
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DE19525508A DE19525508C2 (de) | 1994-08-16 | 1995-07-13 | Verfahren zur Verbesserung der Tragfähigkeit von Bauteilen aus Stahlbeton oder Mauerwerk |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE19525508A1 DE19525508A1 (de) | 1996-02-22 |
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DE19525508A Expired - Fee Related DE19525508C2 (de) | 1994-08-16 | 1995-07-13 | Verfahren zur Verbesserung der Tragfähigkeit von Bauteilen aus Stahlbeton oder Mauerwerk |
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DE (1) | DE19525508C2 (de) |
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DE2909179A1 (de) * | 1979-03-08 | 1980-09-11 | Harry Haase | Verfahren zur erhoehung der tragfaehigkeit vorhandener stahlbetonkonstruktionen, z.b. von stahlbeton-silos |
DE3228993A1 (de) * | 1982-08-03 | 1984-02-09 | Siemens AG, 1000 Berlin und 8000 München | Mikrowellen-microstrip-mehrleitersystem, bestehend aus n parallelen streifenleitern |
DE4130146C2 (de) * | 1991-09-11 | 1993-08-12 | Gerhard Prof. Dr.Sc.Techn. O-8054 Dresden De Kuehne |
-
1995
- 1995-07-13 DE DE19525508A patent/DE19525508C2/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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Non-Patent Citations (1)
Title |
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Ullmanns Enzyklopädie der techn. Chemie, 4. neubearbeitete und erweiterte Aufl., Bd. 23, Verlag Chemie, 1977, S.521-522 * |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE10039830B4 (de) * | 2000-08-16 | 2005-07-07 | Kollegger, Johann, Prof. Dr.-Ing. | Verwendung von ringförmigen Faserverbundwerkstoffen als Bewehrungselemente in Beton |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE19525508A1 (de) | 1996-02-22 |
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