DE19801305C2 - Bewehrungsanordnung für Mauerwerk - Google Patents
Bewehrungsanordnung für MauerwerkInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Bewehrungsanordnung für gemauerte Bauteile.
Eine derartige Bewehrungsanordnung für Mauerwerk ist aus der Zeitschrift "Das Mauer
werk" 2/97, S. 72-77 bekannt. Zweck der beschriebenen Mauerwerksbewehrung aus
Stahl ist die Erhöhung der Tragfähigkeit der Mauer und die Verhinderung grösserer Ris
se im Mauerwerk. Dazu werden Stahlstäbe entweder einzeln oder als Gitterkonstruktion
in die Mörtelfugen, d. h. in Längsrichtung der Wand eingelegt. Auf diese Weise können
verzahnte vertikale und stufenförmige Schrägrisse, die u. a. infolge Schwindens auftre
ten, entweder vermieden oder so reduziert werden, dass sie nur noch schwer wahr
nehmbar und für die Konstruktion unschädlich sind.
Neben dieser horizontal in die Mörtelfugen eingebrachten Bewehrung ist es grundsätz
lich bei Hohlblocksteinen denkbar, auch eine im wesentlichen senkrecht verlaufende
Bewehrung vorzusehen. In der Praxis wird die Möglichkeit aufgrund des hohen Aufwan
des jedoch kaum realisiert. Bei Gasbeton- und Kalksandsteinmauerwerk sind wegen
ihres geringen Lochanteils in der Praxis keine vertikal verlaufenden Bewehrungen mög
lich.
Aufgrund der Tatsache, dass die Bewehrung in die Mörtelfugen eingebracht werden
muss, kommen vorgenannte konstruktive Massnahmen nur bei der Neuerstellung einer
Wand in Betracht.
Aus dem Bereich der Bausanierung ist durch einen Prospekt der Firma Diplom-Ingenieur
R. Laumer, Baufertigteilwerk, 8332 Massing bekannt, Stahlbetonkonstruktionen mit Hilfe
von Stahllamellen zu verstärken, die mit Hilfe von Epoxydharzen mit den Stahlbetontei
len verbunden werden. Die Armierungslamellen werden dabei mit Hilfe des Klebers an
die Betonkonstruktion, insbesondere Decken, Unterzüge und Säulen angeklebt. Voraus
setzung für eine kraftschlüssige Verklebung ist allerdings eine aufwendige Vorbehand
lung der Stahlbetonkonstruktion, z. B. durch Sandstrahlen.
Diese Aufgabe löst eine Bewehrungsanordnung für gemauerte Bauteile, insbesondere
Mauerwerk mit einer Bewehrung, die unmittelbar, kraftschlüssig mit der Oberfläche der
Bauteile verbunden und die frei von flachgewalztem Streckmetallgitter ist.
Die Bewehrungsanordnung hat den Vorteil, dass sie sich nicht nur bei Neukonstruktio
nen, sondern auch bei bereits vorhandenen gemauerten Bauteilen realisieren lässt. Sie
hat den weiteren Vorteil, dass die oberflächlich aufgeklebte Bewehrung die statischen
Eigenschaften der gemauerten Bauteile verbessert. Dadurch wird es möglich, dass bei
gemauerten Bauteilen mit einer erfindungsgemässen Bewehrungsanordnung, verglichen
mit nicht bewehrten gemauerten Bauteilen, die Wandstärken der gemauerten Bauteile
bei gleichem Tragvermögen reduziert werden können. Dieses wiederum bedeutet eine
Kosten- und Zeitersparnis sowie einen Gewinn an Grundfläche. Gleichermassen ver
bessert werden das Verformungs- und Rissverhalten. Hierbei ist die Lage der Beweh
rung direkt an der Oberfläche der gemauerten Bauteile von besonderem Vorteil. Weiter
hin bietet die Erfindung den Vorteil, dass im Vergleich zu Betonarmierungen eine grosse
Anzahl Materialien und entsprechend angepasster beziehungsweise optimierter Kleb
stoffe verwendet werden können.
Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Bewehrung streifenförmig und/oder
matrixförmig oder flächig auf die Oberfläche der gemauerten Bauteile aufgebracht ist.
Die Bewehrung in Streifen- und/oder Matrixform hat den Vorteil, dass sich die Beweh
rungsbahnen zeit- und kostengünstig aufbringen und in die Kraftlinien legen lassen.
Eine vollflächig geschlossene Bewehrungsstruktur, z. B. mit einer auf die Aussenseite
von Aussenwandkonstruktionen aufgebrachten faserverstärkten Folie hat den Vorteil,
gleichzeitig eine Erhöhung der Tragfähigkeit, eine konstruktive Verbesserung und den
Witterungsschutz der Aussenwand sicherzustellen.
Innenseitig auf die gemauerten Bauteile aufgebrachte Bewehrung hat den Vorteil, dass
sich für Winddruck von aussen die statischen Eigenschaften der gemauerten Bauteile
verbessern lassen, ohne dass für die Aufbringung der Bewehrung ein Gerüst erforderlich
ist. Dadurch wird eine erhebliche Kostenreduzierung im Vergleich zu einer beidseitigen
Aufbringung der Bewehrung möglich.
Eine andere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Bewehrung ein oder meh
rere der Materialien Glasfaser, Kunststoff, Mineralfaser, Kohlefaser, Porzellanfaser,
Textilfaser, Stahl, Eisen und/oder recyclebare Stoffe wie Jute oder Stroh enthält.
Dies hat den Vorteil, dass sich die Bewehrungsanordnung optimal hinsichtlich der ge
wünschten Verbesserungeigenschaften an die zu bewehrenden gemauerten Bauteile
anpassen lässt, so dass die Bewehrungsanordnung für alle Arten von gemauerten Bau
teilen geeignet ist.
Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die kraftschlüssige Verbindung
zwischen der Bewehrung und der Oberfläche der gemauerten Bauteile durch einen
Klebstoff hergestellt wird.
Dies hat den Vorteil, dass sich die Erfindung einfach realisieren lässt und dass keine
zusätzlichen Verankerungsmassnahmen für die Bewehrung erforderlich sind.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass der Klebstoff ein minerali
scher Kleber oder ein Kunststoffklebstoff wie z. B. Epoxydharz ist.
Der Vorteil dieser Ausgestaltung besteht darin, dass sich sowohl herkömmliche Binde
mittel wie Zement als auch hochkraftschlüssige Klebstoffe einsetzen lassen, die eine
optimale Verbindung des Bewehrungsmaterials mit den gemauerten Bauteilen ermögli
chen.
Hinsichtlich des Verfahrens zur Bewehrung von auf Biegung beanspruchten gemauerten
Bauteilen sieht die Erfindung vor, dass eine Bewehrung, die frei von flachgewalztem
Streckmetallgitter ist, unmittelbar auf die Oberfläche der Bauteile geklebt wird.
Der Vorteil des Verfahrens besteht darin, dass sich die Bewehrung für gemauerten
Bauteile in kostengünstiger Weise sowohl hinsichtlich des erforderlichen Zeitaufwands
als auch hinsichtlich der Materialien realisieren lässt.
Eine vorteilhafte Ausbildung des Verfahrens besteht darin, dass die Bewehrung strei
fenförmig und/oder matrixförmig aufgeklebt wird.
Aus der Patentanmeldung DE 197 14 435 A1 ist eine mittels Dünnbettmörtel auf Mauer
werk, insbesondere Gasbetonsteine, aufgebrachte Bewehrung aus flachgewalztem Rip
penstreckmetall bekannt. Diese Anmeldung bezieht sich jedoch ausschließlich auf Be
wehrung aus flachgewalztem Rippenstreckmetall und berücksichtigt andere Materialien,
die teilweise wegen ihrer Materialeigenschaften sehr viel besser geeignet sind, nicht.
Weiter ist aus der Patentanmeldung DE 195 25 508 A1/Int. Cl. C04B41/70 eine Be
wehrung für Stahlbeton oder Mauerwerk bekannt die in eine Matrix (Zementmörtel
schicht) eingebettet wird. Dieses Verfahren weist gegenüber der erfindungsgemässen
Anordnung wesentlich schlechtere Verbundeigenschaften zwischen zu verstärkendem
Bauteil und aufzubringender Bewehrung auf da eine unmittelbare hochfeste Verklebung
nicht stattfindet. Ausserdem ist der Bewehrungsvorgang (mehrere Arbeitsgänge, Auf
bringen von Mörtelschichten, Eindrücken der Bewehrung in nasse Schichten, etc.)
schwierig, arbeitsintensiv und damit teuer.
Aus der Patentanmeldung DE 42 13 839 A1/Int. Cl. E04G21/12 ist eine verklebte
oberflächige Wandbewehrung bekannt, die jedoch ausschliesslich für den Fall einer
Scheibenbeanspruchung (Schubspannungen) aus Erdbeben oder Wind vorgesehen und
aufgrund ihrer diagonalen Anordnung auch nur für Scheibenbeanspruchung geeignet ist.
Eine Scheibenbeanspruchung von Mauerwerk kommt jedoch in der Praxis äusserst sel
ten vor da zur Aussteifung bei höherer Beanspruchung fast immer Stahlbetonscheiben
(Treppenhäuser, Aufzüge, etc.') eingesetzt werden. Ausserdem kommt bei Scheibenbe
anspruchungen die oberflächige Lage der Bewehrung (grosser Hebelarm bei Biegung)
nicht zum Tragen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Bewehrungsanordnung für gemauerte
Bauteile, insbesondere Mauerwerk und ein Verfahren zur Bewehrung von gemauerten
Bauteilen, insbesondere Mauerwerk vorzusehen, die sich flexibel sowohl für Alt- als für
Neukonstruktionen einsetzen lassen und mit denen sich die statischen Eigenschaften
und die Gebrauchsfähigkeit der gemauerten Bauteile bei Biegebeanspruchung (Platten
biegung, Beulen, Knicken) verbessern lassen. Diese Anforderung ist im Gegensatz zu
der Schubbeanspruchung sehr häufig und tritt sowohl in tragenden als auch in nichttra
genden Bauteilen auf.
Durch die streifenförmige und/oder matrixförmige Anordnung der Bewehrung kann ein
Optimum hinsichtlich der Kosten als auch hinsichtlich der Verbesserung der statischen
Bauteileigenschaften erzielt werden.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Figuren der Zeichnung näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1a und 1b einen Querschnitt sowie eine Ansicht durch eine Skelettkonstruktion
mit Mauerwerkausfachung,
Fig. 2a und 2b eine Ansicht und einen Grundriss eines zweiten Beispiels einer Ske
lettkonstruktion mit Mauerwerkausfachung und
Fig. 3 eine detaillierte Schemadarstellung einer beidseitigen Bewehrungsanordnung mit
Mauerwerk.
In der schematischen Darstellung der Fig. 1a und 1b sind zwei Geschossdecken 1
und 2 eines mehrgeschossigen Gebäudes mit jeweils zugeordneten Unterzügen 3 und 4
dargestellt. Die Geschossdecke 1 mit Unterzug 3 wird durch Säulen 5 gestützt. Eine
derartige Skelettkonstruktion kann beispielsweise ein Stahlskelett wie für Wolkenkratzer
oder ein Stahlbetonskelett für mehrgeschossige Gebäude sein. Die Wände 6 zwischen
dem Unterzug 3 und der darunterliegenden Geschossdecke 2 sowie in Längsrichtung
zwischen den Säulen 5 sind ausgemauert.
Die Erfindung sieht eine Bewehrungsanordnung für das Mauerwerk 6 vor, bei der eine
Bewehrung 7 unmittelbar, kraftschlüssig mit der Oberfläche des Mauerwerks 6 verbun
den ist. Im Ausführungsbeispiel ist die Bewehrung 7 in Form von vertikal angeordneten
Streifen 7a, 7b, 7c und 7d ausgeführt. Das Material der Bewehrung kann Glasfaser,
Kunststoff, Mineralfaser, Kohlefaser, Porzellanfaser, Textilgewebe, Stahl, Eisen
und/oder recyclebare Stoffe wie Jute oder Stroh enthalten. Eine Kombination mehrerer
Materialien ist möglich. Die Materialstruktur kann z. B. ein Gewebe, ein Geflecht, eine
Maschenware oder ein Gelege sein. Vorzugsweise ist die Bewehrung flach, so dass sie
nur wenig auf dem Mauerwerk aufträgt.
Die kraftschlüssige Verbindung zwischen dem Mauerwerk 6 und der Bewehrung stellt
ein Klebstoff 8 her, der an die Materialien des Mauerwerks und der Bewehrung z. B.
hinsichtlich der Kleb-, Temperatur- und/oder der Alterungseigenschaften angepasst ist.
In Frage kommen unter anderem ein mineralischer Kleber, z. B. Zement oder ein Kunst
stoff-klebstoff, z. B. Epoxydharz. Damit sich auf der bewehrten Mauerseite eine glatte
Oberfläche ergibt, wird auf die Bewehrungsanordnung aus Kleber und Bewehrung ein
weiteres, nicht dargestelltes Material aufgetragen. Dieses kann beispielsweise ein zu
sätzlicher Kleber, eine Folie, eine Verkleidung oder ein Putz sein. Insbesondere sofern
für die Bewehrung ein recyclebares Material genommen wird, muss darauf geachtet
werden, dass das Bewehrungsmaterial seine typischen Eigenschaften während der vor
gesehenen Lebensdauer des Gebäudes erhält.
In Fig. 1a ist schematisch eine Windbelastung W gezeichnet, die auf die Aussenwand
6 wirkt. Die Windbelastung erzeugt Biegung und damit eine Zugkraft im Mauerwerk, der
der Geschossdruck entgegenwirkt. In stark übertriebener schematischer Darstellung
ergibt sich bei nicht bewehrter Wand eine Durchbiegung 9. Es gehört zu den Vorteilen
der Erfindung, dass die Bewehrung 7 optimal auf die Kraftverhältnisse im bzw. des Mau
erwerks abgestimmt werden kann. Die streifenförmige Bewehrung 7 möge dabei die
industriell gefertigte Breite a haben. Die Streifen seien im Abstand b, der in Fig. 1 äqui
distant ist, angeordnet. Die senkrechte Anordnung der Bewehrungsstreifen ergibt sich in
Fig. 1b dadurch, dass die Mauer 6 am unteren Fusspunkt durch ihr Gewicht gehalten
wird und oben typischerweise durch eine Verdübelung fixiert ist. Die Bewehrung 7 wirkt
nun einer Durchbiegung 9 der Mauer entgegen, so dass das bewehrte Mauerwerk nur
eine geringe Durchbiegung erleidet. Streifenbreite und Streifenabstände können variiert
werden. Insbesondere können die Streifen in die Kraftlinien gelegt bzw. der Beanspru
chung an jeder Stelle des Bauteils angepasst werden.
Ist umgekehrt jedoch eine Durchbiegung der Mauer zulässig, so ermöglicht die Beweh
rungsanordnung geringere Wandstärken des Mauerwerks. Beispielsweise kann man je
nach Funktion der Wand als Aussen- oder Innenwand statt des üblichen Ziegelformats
einer 36,5-er Wand eines der Ziegelformate 24, 17,5 oder sogar 14,5 bzw. noch kleinere
Ziegelformate verwenden. Daraus ergibt sich der Vorteil, dass das Mauerwerk weniger
Volumen hat, woraus zunächst eine erhebliche Geldersparnis resultiert, weil weniger
Material benötigt wird. Darüberhinaus ergibt sich ein Zeit- und damit ein weiterer Geld
vorteil, weil eine dünnere Wand typischerweise schneller erstellt werden kann. Schliess
lich ermöglicht eine dünnere Wand eine grössere Geschossfläche.
Der besondere Vorteil der Bewehrungsanordnung besteht darin, dass sich die vorge
nannten Wirkungen auch bei industriellen Gebäuden, beispielsweise Bürogebäuden, mit
einer relativ grossen Geschosshöhe ergeben. Aufgrund der in Fig. 1 erläuterten Kraft
verhältnisse ist es meistens ausreichend, die Bewehrung 7 auf der Innenseite der Au
ssenmauer aufzubringen. Ebenso wie bei der Verstärkung bereits bestehender Mauer
werksstrukturen ergibt sich dadurch der Vorteil, dass die Bewehrung im Innenausbau
aufgebracht werden kann, so dass ein Aussengerüst nicht erforderlich ist. Daraus ergibt
sich ein weiterer Kostenvorteil.
In den Fällen, wo durch die Bewehrung z. B. das Knick- oder Beulverhalten der Mauer
werkswand verbessert werden soll, wird die Bewehrung beidseitig aufgebracht.
Eine vollflächig geschlossene Bewehrungsstruktur, z. B. mit einer faserverstärkten Folie
oder einem anderen flächigen Material wie z. B. Textilgewebe, die auf die Aussenseite
von Aussenwandkonstruktionen aufgebracht wird, kann gleichzeitig eine Erhöhung der
Tragfähigkeit, eine konstruktive Verbesserung und den Witterungsschutz der Aussen
wand sicherstellen.
Wo Putzschichten auf die Bewehrung aufgebracht werden sollen wird die Oberfläche der
Bewehrung so ausgeführt, dass sie als Putzgrund hinsichtlich der Anforderungen an
Haftung, Wärmeleitung, Wärmeableitung, etc. geeignet ist. Durch Putzbeschichtungen
oder andere Verkleidungen wird u. a. auch den Anforderungen an den Brandschutz ge
nüge getan.
Aufgrund der Tatsache, dass sich bei einem Mauerwerk mit Bewehrungsanordnung die
Durchbiegung verringert oder aber bei einem Mauerwerk geringerer Stärke im zulässi
gen Mass liegt, können Putzrisse klein gehalten werden. Der Vorteil der Bewehrungsan
ordnung gegenüber einem bewehrten Putz oder bewehrten Mörtelschichten besteht un
ter anderem darin, dass die Bewehrung unmittelbar auf das Mauerwerk aufgebracht
wird. Bekannte Konstruktionen verwenden dagegen üblicherweise ein Kunststoffgewe
be, das im Putz/Mörtel angeordnet ist, um Putzrisse klein zu halten, das jedoch keine
ausreichende kraftschlüssige Verbindung mit dem Mauerwerk eingeht. Die sich bei der
Erfindung beispielhaft ergebende Möglichkeit einer Verringerung der Wandstärke mit der
Bewehrungsanordung ist z. B. bei bewehrten Putzen nicht möglich. Es ergibt sich im
letzteren Fall keine Verbesserung des Tragverhaltens der Wand.
Fig. 2 mit den Teilfiguren 2a und 2b zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfin
dung, bei dem gleiche Elemente wie in Fig. 1 mit gleichen Bezugszeichen versehen
sind. Der Unterschied zu Fig. 1 besteht im wesentlichen darin, dass die Bewehrung 10
matrixförmig mit der Oberfläche des Mauerwerks 6 verbunden ist. Die Matrixform ist
durch vertikale und horizontale Bewehrungsstreifen 11 beziehungsweise 12 hergestellt.
Damit bei dieser Ausführungsform die Dicke der Bewehrung insbesondere an den Kno
tenpunkten der Bewehrungsstreifen klein bleibt, ist es zweckmässig, ein flaches Geflecht
oder ein flaches Gewebe für die Bewehrung zu benutzen.
Ein Detail einer beidseitig auf Mauerwerk aufgebrachten Bewehrungsanordnung ist in
Fig. 3 dargestellt, in der die Mauer durch Elemente 20 hergestellt ist, die durch Mörtel
fugen 21 miteinander verbunden sind. Ein Vorteil der Erfindung liegt darin, dass die
Bauteile der Mauer aus beliebigem Material bestehen können, beispielsweise Ton,
Kalksandstein oder Gasbeton; auch Hohlblockbausteine sind geeignet. Der Klebstoff 8
sorgt für eine kraftschlüssige Verbindung zwischen der Mauer und der Bewehrung 11.
Über dem Klebstoff und der Bewehrung 11 ist eine Glättungsschicht 22, beispielsweise
ein Putz oder eine Folie aufgetragen.
Die Bewehrung und das Verfahren zu ihrer Herstellung beziehen sich auf alle gemauer
ten Bauteile wie Wände, Stützen, Unterzüge, Decken, etc. sowie auf Bauteile aus Mate
rialien wie Ziegel, Gasbeton, Kalksandstein, etc., die ursprünglich im Mauerwerksbau
verwendet wurden (Ziegelelementdecken, Gasbetonfertigteile etc).
Die Bewehrungsanordnung für das Mauerwerk und das Verfahren lassen sich optimal an
die jeweils gestellte Bauaufgabe anpassen. Parameter sind dabei u. a. die Mauerstärke,
das Bewehrungsmaterial, das Mauerwerksmaterial und das Klebstoffmaterial. Mit allen
diesen Parametern lässt sich ein optimales Mauerwerk mit glatter Oberfläche erreichen.
Die Bewehrungsanordnung ist dabei für Mauerwerk erheblich besser geeignet als für
Beton, weil die Beanspruchung und damit die Scherspannung in der Klebefuge und die
Zugspannung in der Armierung von Mauerwerk üblicherweise geringer als von Beton
tragteilen ist. Es sei ausdrücklich erwähnt, dass sich die Bewehrungsanordnung nicht
nur bei hohen und/oder neu zu erstellenden Gebäuden vorteilhaft einsetzen lässt, son
dern auch bei bestehenden Altbauten, insbesondere wenn Fehler in der Statik oder den
Ausführungsplänen oder ein Sanierungsfall vorliegen. Auch bei nachträglichen baulichen
Änderungen ist die Bewehrungsanordnung von Vorteil.
Claims (10)
1. Bewehrungsanordnung für auf Biegung beanspruchte gemauerte Bauteile, insbeson
dere Mauerwerk, mit einer Bewehrung (7, 11, 12), die unmittelbar, kraftschlüssig mit der
Oberfläche der Bauteile (6) verbunden ist und die frei von flachgewalztem Streckmetall
gitter ist.
2. Bewehrungsanordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Bewehrung streifenförmig (7a-7d) und
/oder matrixförmig (11a-11d, 12a, 12b), im wesentlichen senkrecht und/oder waage
recht oder flächig aufgebracht ist.
3. Bewehrungsanordnung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass die Bewehrung allein einseitig, beidseitig
oder mehrseitig auf die gemauerten Bauteile aufgebracht ist.
4. Bewehrungsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Bewehrung (7, 11, 12) eines oder mehre
re der Materialien Glasfaser, Kunststoff, Mineralfaser, Kohlefaser, Porzellanfaser, Textil
gewebe, Stahl, Eisen und/oder recyclebare Stoffe wie Jute oder Stroh enthält.
5. Bewehrungsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die kraftschlüssige Verbindung zwischen
der Bewehrung und den gemauerten Bauteilen mittels eines Klebstoffs mit minerali
schem Bindemittel oder eines Kunststoffklebers hergestellt ist.
6. Bewehrungsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die zu bewehrenden Bauteile Wände und
Stützen aus Mauerwerk sind oder Wände, Stützen, Unterzüge und Decken aus Materia
lien wie Ziegel, Gasbeton oder Kalksandstein, die ursprünglich im Mauerwerksbau ver
wendet wurden.
7. Verfahren zur Bewehrung von auf Biegung beanspruchten gemauerten Bauteilen, insbe
sondere Mauerwerk,
dadurch gekennzeichnet, dass eine Bewehrung (7, 11, 12), die frei von
flachgewalztem Streckmetallgitter ist, unmittelbar auf die Oberfläche der Bauteile (6)
geklebt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, dass die Bewehrung streifenförmig und/oder ma
trixförmig, im wesentlichen senkrecht und/oder waagerecht oder flächig aufgeklebt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet, dass die Bewehrung allein einseitig, beidseitig
oder mehrseitig auf die gemauerten Bauteile aufgebracht wird.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass es sowohl bei Neubauten als auch bei der
Sanierung bestehender Bauten angewendet wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19801305A DE19801305C2 (de) | 1998-01-15 | 1998-01-15 | Bewehrungsanordnung für Mauerwerk |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19801305A DE19801305C2 (de) | 1998-01-15 | 1998-01-15 | Bewehrungsanordnung für Mauerwerk |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19801305A1 DE19801305A1 (de) | 1999-07-29 |
DE19801305C2 true DE19801305C2 (de) | 1999-11-25 |
Family
ID=7854696
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19801305A Revoked DE19801305C2 (de) | 1998-01-15 | 1998-01-15 | Bewehrungsanordnung für Mauerwerk |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19801305C2 (de) |
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DE10100759A1 (de) * | 2001-01-10 | 2002-09-05 | Wolfgang Fennen | Kohlefaser-Ringanker als Vorrichtung und Verfahren zur Herstellung von tragenden, ringförmigen Zugankern auf Porenbeton-Deckenkonstruktionen mittels aufgeklebter Kohlefaser-Lamellen |
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1998
- 1998-01-15 DE DE19801305A patent/DE19801305C2/de not_active Revoked
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Also Published As
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DE19801305A1 (de) | 1999-07-29 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
D2 | Grant after examination | ||
8363 | Opposition against the patent | ||
8331 | Complete revocation |