DE19801305A1 - Bewehrungsanordnung für Mauerwerk - Google Patents

Bewehrungsanordnung für Mauerwerk

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Description

Die Erfindung betrifft eine Bewehrungsanordnung für Mauerwerk.
Eine derartige Bewehrungsanordnung für Mauerwerk ist aus der Zeitschrift "Das Mauer­ werk" 2/97, S. 72-77 bekannt. Zweck der beschriebenen Mauerwerksbewehrung aus Stahl ist die Erhöhung der Tragfähigkeit der Mau er und die Verhinderung größerer Ris­ se im Mauerwerk. Dazu werden Stahlstäbe entweder einzeln oder als Gitterkonstruktion in die Mörtelfugen, d. h. in Längsrichtung der Wand eingelegt. Auf diese Weise können verzahnte vertikale und stufenförmige Schrägrisse, die u. a. infolge Schwindens auftre­ ten, entweder vermieden oder so reduziert werden, daß sie nur noch schwer wahr­ nehmbar und für die Konstruktion unschädlich sind.
Neben dieser horizontal in die Mörtelfugen eingebrachten Bewehrung ist es grundsätz­ lich bei Hohlblocksteinen denkbar, auch eine im wesentlichen senkrecht verlaufende Bewehrung vorzusehen. In der Praxis wird die Möglichkeit aufgrund des hohen Aufwan­ des jedoch kaum realisiert. Bei Gasbeton- und Kalksandsteinmauerwerk sind wegen ihres geringen Lochanteils in der Praxis keine vertikal verlaufenden Bewehrungen mög­ lich.
Aufgrund der Tatsache, daß die Bewehrung in die Mörtelfugen eingebracht werden muß, kommen vorgenannte konstruktive Maßnahmen nur bei der Neuerstellung einer Wand in Betracht.
Aus dem Bereich der Bausanierung ist durch einen Prospekt der Firma Diplom-Ingenieur R. Laumer, Baufertigteilwerk, 8332 Massing bekannt, Stahlbetonkonstruktionen mit Hilfe von Stahllamellen zu verstärken, die mit Hilfe von Epoxydharzen mit den Stahlbetontei­ len verbunden werden. Die Armierungslamellen werden dabei mit Hilfe des Klebers an die Betonkonstruktion, insbesondere Decken, Unterzüge und Säulen angeklebt. Voraus­ setzung für eine kraftschlüssige Verklebung ist allerdings eine aufwendige Vorbehand­ lung der Stahlbetonkonstruktion, z. B. durch Sandstrahlen.
In der Veröffentlichung "Bauen mit Textilien", 1997, SH, Ss. 11-26 sind verschiedene Einsatzmöglichkeiten für textile Armierungen erläutert. So wird beschrieben, eine Lehm­ bauplatte für den Innenausbau mit Hilfe eines an den Außenseiten aufgebrachten Jute­ gewebes zu stabilisieren. Ein weiterer Beitrag befaßt sich damit, dreidimensionale Strukturtextilien für die Bewehrung von dünnwandigen, beliebig profilierten Strukturbau­ teilen aus Beton einzusetzen. Ebenfalls sind Textilien mit Hohlräumen, die mit Beton gefüllt werden sowie beschichtete Gewebe zur Verwendung mit Betonbauteilen erwähnt. Eine Betonarmierung, bei der textile Kurzfasern dem Frischbeton beigefügt werden, hat in der Praxis den Nachteil, daß bei der Verarbeitung eine Entmischung erfolgt und somit eine ungleichmäßige Verteilung der Faserstücke im verarbeiteten Beton, also eine ungleichmäßige Armierung stattfindet.
Die letztgenannte Veröffentlichung enthält weiterhin eine Untersuchung, inwieweit Glas­ faser oder Kohlenstoff im Betonbau zur Armierung, insbesondere zur Aufnahme von Zugspannungen eingesetzt werden kann. Ziel dieser Untersuchungen ist es, Alternativen für Stahlbetonkonstruktionen zu finden, da diese zwar außerordentlich kostengünstig bei druckbeanspruchten Bauteilen, jedoch teurer bei zugbeanspruchten Bauteilen sind. Im Ergebnis wird festgestellt, daß vor einer unmittelbaren Anwendung textiler Materiali­ en bei Betonkonstruktionen noch umfangreiche Forschungsarbeiten notwendig sind, da eine Vielzahl von technischen Problemen noch völlig ungelöst sind.
Weiter ist aus der Patentanmeldung DE 195 25 508 A1/-Int. Cl. C04B41/70 eine Be­ wehrung für Stahlbeton oder Mauerwerk bekannt die in eine Matrix (Zementmörtelschicht) eingebettet wird. Dieses Verfahren weist gegenüber der erfin­ dungsgemäßen Anordnung wesentlich schlechtere Verbundeigenschaften zwischen zu verstärkendem Bauteil und aufzubringender Bewehrung auf da eine unmittelbare hoch­ feste Verklebung nicht stattfindet. Außerdem ist der Bewehrungsvorgang (mehrere Ar­ beitsgänge, Aufbringen von Mörtelschichten, Eindrücken der Bewehrung in nasse Schichten, etc.) schwierig, arbeitsintensiv und damit teuer.
Aus der Patentanmeldung DE 42 13 839 A1/Int. Cl. E04G21/12 ist eine verklebte oberflächige Wandbewehrung bekannt, die jedoch ausschließlich für den Fall einer Scheibenbeanspruchung (Schubspannungen) aus Erdbeben oder Wind vorgesehen und aufgrund ihrer diagonalen Anordnung auch nur für Scheibenbeanspruchung geeignet ist. Eine Scheibenbeanspruchung von Mauerwerk kommt jedoch in der Praxis äußerst sel­ ten vor da zur Aussteifung bei höherer Beanspruchung fast immer Stahlbetonscheiben (Treppenhäuser, Aufzüge, etc.') eingesetzt werden. Außerdem kommt bei Scheibenbe­ anspruchungen die oberflächige Lage der Bewehrung (großer Hebelarm bei Biegung) nicht zum Tragen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Bewehrungsanordnung für Mauerwerk und ein Verfahren zur Bewehrung von Mauerwerk vorzusehen, die sich flexibel sowohl für Alt- als für Neukonstruktionen einsetzen lassen und mit denen sich die statischen Eigenschaften und die Gebrauchsfähigkeit des Mauerwerks bei Biegebeanspruchung (Plattenbiegung, Beulen, Knicken) verbessern lassen. Diese Anforderung ist im Gegen­ satz zu der Schubbeanspruchung sehr häufig und tritt sowohl in tragenden als auch in nichttragenden Bauteilen auf. Weiterhin soll eine neue Verwendung für eine mittels ei­ nes Klebstoffs auf ein Wandmaterial aufgebrachte Bewehrung gefunden werden.
Diese Aufgabe löst eine Bewehrungsanordnung für Mauerwerk mit einer Bewehrung, die unmittelbar, kraftschlüssig mit der Oberfläche des Mauerwerks verbunden und im we­ sentlichen orthogonal, waagerecht und/oder senkrecht angebracht ist.
Die Bewehrungsanordnung hat den Vorteil, daß sie sich nicht nur bei Neukonstruktio­ nen, sondern auch bei bereits vorhandenem Mauerwerk realisieren läßt. Sie hat den weiteren Vorteil, daß die oberflächlich aufgeklebte Bewehrung die statischen Eigen­ schaften des Mauerwerks verbessert. Dadurch wird es möglich, daß bei einem Mauer­ werk mit einer erfindungsgemäßen Bewehrungsanordnung, verglichen mit einem nicht bewehrten Mauerwerk, die Wandstärken des Mauerwerks bei gleichem Tragvermögen reduziert werden können. Dieses wiederum bedeutet eine Kosten- und Zeitersparnis sowie einen Gewinn an Grundfläche. Gleichermaßen verbessert werden das Verfor­ mungs- und Rissverhalten. Hierbei ist die Lage der Bewehrung direkt an der Oberfläche des Mauerwerks von besonderem Vorteil. Weiterhin bietet die Erfindung den Vorteil, daß im Vergleich zu Betonarmierungen eine große Anzahl Materialien und entspre­ chend angepaßter beziehungsweise optimierter Klebstoffe verwendet werden können.
Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß die Bewehrung streifenförmig und/oder matrixförmig und/oder flächig auf die Oberfläche des Mauerwerks aufgebracht ist.
Die Bewehrung in Streifen- und/oder Matrixform hat den Vorteil, daß sich die Beweh­ rungsbahnen zeit- und kostengünstig aufbringen und in die Kraftlinien legen lassen.
Eine vollflächig geschlossene Bewehrungsstruktur, z. B. mit einer auf die Außenseite von Außenwandkonstruktionen aufgebrachten faserverstärkten Folie hat den Vorteil, gleichzeitig eine Erhöhung der Tragfähigkeit, eine konstruktive Verbesserung und den Witterungsschutz der Außenwand sicherzustellen.
Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß die Bewehrung allein auf der Innenseite von Außenmauerwerk aufgebracht ist.
Dies hat den Vorteil, daß sich für Winddruck von außen die statischen Eigenschaften des Mauerwerks verbessern lassen, ohne daß für die Aufbringung der Bewehrung ein Gerüst erforderlich ist. Dadurch wird eine erhebliche Kostenreduzierung im Vergleich zu einer beidseitigen Aufbringung der Bewehrung möglich.
Eine andere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß die Bewehrung ein oder meh­ rere der Materialien Glasfaser, Kunststoff, Mineralfaser, Kohlefaser, Porzellanfaser, Textilfaser, Stahl, Eisen und/oder recyclebare Stoffe wie Jute oder Stroh enthält.
Dies hat den Vorteil, daß sich die Bewehrungsanordnung optimal hinsichtlich der ge­ wünschten Verbesserungseigenschaften an das zu bewehrende Mauerwerk anpassen läßt, so daß die Bewehrungsanordnung für alle Arten von Mauerwerk geeignet ist.
Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß die kraftschlüssige Verbindung zwischen der Bewehrung und der Oberfläche des Mauerwerks durch einen Klebstoff hergestellt wird.
Dies hat den Vorteil, daß sich die Erfindung einfach realisieren läßt und daß keine zusätzlichen Verankerungsmaßnahmen für die Bewehrung erforderlich sind.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß der Klebstoff ein minerali­ scher Kleber und/oder ein Kunststoffklebstoff wie z. B. Epoxydharz ist.
Der Vorteil dieser Ausgestaltung besteht darin, daß sich sowohl herkömmliche Binde­ mittel wie Zement als auch hoch kraftschlüssige Klebstoffe einsetzen lassen, die eine optimale Verbindung des Bewehrungsmaterials mit dem Mauerwerk ermöglichen.
Hinsichtlich des Verfahrens zur Bewehrung von Mauerwerk sieht die Erfindung vor, daß eine Bewehrung unmittelbar auf die Oberfläche des Mauerwerks geklebt wird.
Der Vorteil des Verfahrens besteht darin, daß sich die Bewehrung für Mauerwerk in kostengünstiger Weise sowohl hinsichtlich des erforderlichen Zeitaufwands als auch hinsichtlich der Materialien realisieren läßt.
Eine vorteilhafte Ausbildung des Verfahrens besteht darin, daß die Bewehrung streifen­ förmig und/oder matrixförmig aufgeklebt wird.
Durch die streifenförmige und/oder matrixförmige Anordnung der Bewehrung kann ein Optimum hinsichtlich der Kosten als auch hinsichtlich der Verbesserung der statischen Mauerwerkseigenschaften erzielt werden.
Eine andere Ausbildung des Verfahrens sieht vor, daß die Bewehrung allein auf der Innenseite von Außenmauerwerk aufgeklebt wird.
Dadurch kann die Bewehrung in vielen Fällen auf das Mauerwerk aufgebracht werden, ohne daß ein aufwendiges Gerüst erstellt werden muß.
Die Lösung der Aufgabe sieht weiterhin vor, daß eine mittels eines Klebstoffs auf die Oberfläche eines Wandmaterials aufzubringende Bewehrung als Mauerwerksbewehrung verwendet wird.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Figuren der Zeichnung näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1a und 1b einen Querschnitt sowie eine Ansicht durch eine Skelettkonstruktion mit Mauerwerkausfachung,
Fig. 2a und 2b eine Ansicht und einen Grundriß eines zweiten Beispiels einer Ske­ lettkonstruktion mit Mauerwerkausfachung und
Fig. 3 eine detaillierte Schemadarstellung einer beidseitigen Bewehrungsanordnung mit Mauerwerk.
In der schematischen Darstellung der Fig. 1a und 1b sind zwei Geschoßdecken 1 und 2 eines mehrgeschossigen Gebäudes mit jeweils zugeordneten Unterzügen 3 und 4 dargestellt. Die Geschoßdecke 1 mit Unterzug 3 wird durch Säulen 5 gestützt. Eine derartige Skelettkonstruktion kann beispielsweise ein Stahlskelett wie für Wolkenkratzer oder ein Stahlbetonskelett für mehrgeschossige Gebäude sein. Die Wände 6 zwischen dem Unterzug 3 und der darunterliegenden Geschoßdecke 2 sowie in Längsrichtung zwischen den Säulen 5 sind ausgemauert.
Die Erfindung sieht eine Bewehrungsanordnung für das Mauerwerk 6 vor, bei der eine Bewehrung 7 unmittelbar, kraftschlüssig mit der Oberfläche des Mauerwerks 6 verbun­ den ist. Im Ausführungsbeispiel ist die Bewehrung 7 in Form von vertikal angeordneten Streifen 7a, 7b, 7c und 7d ausgeführt. Das Material der Bewehrung kann Glasfaser, Kunststoff, Mineralfaser, Kohlefaser, Porzellanfaser, Textilgewebe, Stahl, Eisen und/oder recyclebare Stoffe wie Jute oder Stroh enthalten. Eine Kombination mehrerer Materialien ist möglich. Die Materialstruktur kann z. B. ein Gewebe, ein Geflecht, eine Maschenware oder ein Gelege sein, wie sie in der vorgenannten Veröffentlichung "Bauen mit Textilien", S. 12 f beschrieben sind. Vorzugsweise ist die Bewehrung flach, so daß sie nur wenig auf dem Mauerwerk aufträgt.
Die kraftschlüssige Verbindung zwischen dem Mauerwerk 6 und der Bewehrung stellt ein Klebstoff 8 her, der an die Materialien des Mauerwerks und der Bewehrung z. B. hinsichtlich der Kleb-, Temperatur- und/oder der Alterungseigenschaften angepaßt ist. In Frage kommen unter anderem ein mineralischer Kleber, z. B. Zement oder ein Kunst­ stoffklebstoff, z. B. Epoxydharz. Damit sich auf der bewehrten Mauerseite eine glatte Oberfläche ergibt, wird auf die Bewehrungsanordnung aus Kleber und Bewehrung ein weiteres, nicht dargestelltes Material aufgetragen. Dieses kann beispielsweise ein zu­ sätzlicher Kleber, eine Folie,eine Verkleidung oder ein Putz sein. Insbesondere sofern für die Bewehrung ein recyclebares Material genommen wird, muß darauf geachtet werden, daß das Bewehrungsmaterial seine typischen Eigenschaften während der vor­ gesehenen Lebensdauer des Gebäudes erhält.
In Fig. 1a ist schematisch eine Windbelastung W gezeichnet, die auf die Außenwand 6 wirkt. Die Windbelastung erzeugt Biegung und damit eine Zugkraft im Mauerwerk, der der Geschoßdruck entgegenwirkt. In stark übertriebener schematischer Darstellung ergibt sich bei nicht bewehrter Wand eine Durchbiegung 9. Es gehört zu den Vorteilen der Erfindung, daß die Bewehrung 7 optimal auf die Kraftverhältnisse im bzw. des Mau­ erwerks abgestimmt werden kann. Die streifenförmige Bewehrung 7 möge dabei die industriell gefertigte Breite a haben. Die Streifen seien im Abstand b, der in Fig. 1 äquidistant ist, angeordnet. Die senkrechte Anordnung der Bewehrungsstreifen ergibt sich in Fig. 1b dadurch, daß die Mauer 6 am unteren Fußpunkt durch ihr Gewicht gehalten wird und oben typischerweise durch eine Verdübelung fixiert ist. Die Beweh­ rung 7 wirkt nun einer Durchbiegung 9 der Mauer entgegen, so daß das bewehrte Mauerwerk nur eine geringe Durchbiegung erleidet. Streifenbreite und Streifenabstände können variiert werden. Insbesondere können die Streifen in die Kraftlinien gelegt bzw. der Beanspruchung an jeder Stelle des Bauteils angepaßt werden.
Ist umgekehrt jedoch eine Durchbiegung der Mauer zulässig, so ermöglicht die Beweh­ rungsanordnung geringere Wandstärken des Mauerwerks. Beispielsweise kann man je nach Funktion der Wand als Außen- oder Innenwand statt des üblichen Ziegelformats einer 36,5-er Wand eines der Ziegelformate 24, 17,5 oder sogar 14,5 bzw. noch kleinere Ziegelformate verwenden. Daraus ergibt sich der Vorteil, daß das Mauerwerk weniger Volumen hat, woraus zunächst eine erhebliche Geldersparnis resultiert, weil weniger Material benötigt wird. Darüberhinaus ergibt sich ein Zeit- und damit ein weiterer Geld­ vorteil, weil eine dünnere Wand typischerweise schneller erstellt werden kann. Schließ­ lich ermöglicht eine dünnere Wand eine größere Geschoßfläche.
Der besondere Vorteil der Bewehrungsanordnung besteht darin, daß sich die vorge­ nannten Wirkungen auch bei industriellen Gebäuden, beispielsweise Bürogebäuden, mit einer relativ großen Geschoßhöhe ergeben. Aufgrund der in Fig. 1 erläuterten Kraft­ verhältnisse ist es meistens ausreichend, die Bewehrung 7 auf der Innenseite- der Außen­ mauer aufzubringen. Ebenso wie bei der Verstärkung bereits bestehender Mauer­ werksstrukturen ergibt sich dadurch der Vorteil, daß die Bewehrung im Innenausbau aufgebracht werden kann, so daß ein Außengerüst nicht erforderlich ist. Daraus ergibt sich ein weiterer Kostenvorteil.
In den Fällen, wo durch die Bewehrung z. B. das Knick-oder Beulverhalten der Mauer­ werkswand verbessert werden soll, wird die Bewehrung beidseitig aufgebracht.
Eine vollflächig geschlossene Bewehrungsstruktur, z. B. mit einer faserverstärkten Folie oder einem anderen flächigen Material wie z. B. Textilgewebe, die auf die Außenseite von Außenwandkonstruktionen aufgebracht wird, kann gleichzeitig eine Erhöhung der Tragfähigkeit, eine konstruktive Verbesserung und den Witterungsschutz der Außen­ wand sicherstellen.
Wo Putzschichten auf die Bewehrung aufgebracht werden sollen wird die Oberfläche der Bewehrung so ausgeführt, daß sie als Putzgrund hinsichtlich der Anforderungen an Haftung, Wärmeleitung, Wärmeableitung, etc. geeignet ist. Durch Putzbeschichtungen oder andere Verkleidungen wird u. a. auch den Anforderungen an den Brandschutz ge­ nüge getan.
Aufgrund der Tatsache, daß sich bei einem Mauerwerk mit Bewehrungsanordnung die Durchbiegung verringert oder aber bei einem Mauerwerk geringerer Stärke im zulässi­ gen Maß liegt, können Putzrisse klein gehalten werden. Der Vorteil der Bewehrungsan­ ordnung gegenüber einem bewehrten Putz oder bewehrten Mörtelschichten besteht un­ ter anderem darin, daß die Bewehrung unmittelbar auf das Mauerwerk aufgebracht wird. Bekannte Konstruktionen verwenden dagegen üblicherweise ein Kunststoffgewe­ be, das im Putz/Mörtel angeordnet ist, um Putzrisse klein zu halten, das jedoch keine ausreichende kraftschlüssige Verbindung mit dem Mauerwerk eingeht. Die sich bei der Erfindung beispielhaft ergebende Möglichkeit einer Verringerung der Wandstärke mit der Bewehrungsanordnung ist z. B. bei bewehrten Putzen nicht möglich. Es ergibt sich im letzteren Fall keine Verbesserung des Tragverhaltens der Wand.
Fig. 2 mit den Teilfiguren 2a und 2b zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfin­ dung, bei dem gleiche Elemente wie in Fig. 1 mit gleichen Bezugszeichen versehen sind. Der Unterschied zu Fig. 1 besteht im wesentlichen darin, daß die Bewehrung 10 matrixförmig mit der Oberfläche des Mauerwerks 6 verbunden ist. Die Matrixform ist durch vertikale und horizontale Bewehrungsstreifen 11 beziehungsweise 12 hergestellt. Damit bei dieser Ausführungsform die Dicke der Bewehrung insbesondere an den Kno­ tenpunkten der Bewehrungsstreifen klein bleibt, ist es zweckmäßig, ein flaches Geflecht oder ein flaches Gewebe für die Bewehrung zu benutzen.
Ein Detail einer beidseitig auf Mauerwerk aufgebrachten Bewehrungsanordnung ist in Fig. 3 dargestellt, in der die Mauer durch Elemente 20 hergestellt ist, die durch Mörtel­ fugen 21 miteinander verbunden sind. Ein Vorteil der Erfindung liegt darin, daß die Bauteile der Mauer aus beliebigem Material bestehen können, beispielsweise Ton, Kalksandstein oder Gasbeton; auch Hohlblockbausteine sind geeignet. Der Klebstoff 8 sorgt für eine kraftschlüssige Verbindung zwischen der Mauer und der Bewehrung 11. Über dem Klebstoff und der Bewehrung 11 ist eine Glättungsschicht 22, beispielsweise ein Putz oder eine Folie aufgetragen.
Die Bewehrung und das Verfahren zu ihrer Herstellung beziehen sich auf alle gemauer­ ten Bauteile wie Wände, Stützen, Unterzüge, Decken, etc. sowie auf Bauteile aus Mate­ rialien (Ziegel, Gasbeton, Kalksandstein, etc.), die ursprünglich im Mauerwerksbau ver­ wendet wurden (Ziegelelementdecken, Gasbetonfertigteile etc.).
Die Bewehrungsanordnung für das Mauerwerk und das Verfahren lassen sich optimal an die jeweils gestellte Bauaufgabe anpassen. Parameter sind dabei u. a. die Mauerstärke, das Bewehrungsmaterial, das Mauerwerksmaterial und das Klebstoffmaterial. Mit allen diesen Parametern läßt sich ein optimales Mauerwerk mit glatter Oberfläche erreichen. Die Bewehrungsanordnung ist dabei für Mauerwerk erheblich besser geeignet als für Beton, für den sie grundsätzlich auch in Frage kommt, weil die Beanspruchung und damit die Scherspannung in der Klebefuge und die Zugspannung in der Armierung von Mauerwerk üblicherweise geringer als von Betontragteilen ist. Es sei ausdrücklich er­ wähnt, daß sich die Bewehrungsanordnung nicht nur bei hohen und/oder neu zu erstel­ lenden Gebäuden vorteilhaft einsetzen läßt, sondern auch bei bestehenden Altbauten, insbesondere wenn Fehler in der Statik oder den Ausführungsplänen oder ein Sanie­ rungsfall vorliegen. Auch bei nachträglichen baulichen Änderungen ist die Bewehrungs­ anordnung von Vorteil.

Claims (10)

1. Bewehrungsanordnung für auf Biegung beanspruchtes Mauerwerk mit einer Beweh­ rung (7, 11, 12), die unmittelbar, kraftschlüssig mit der Oberfläche des Mauerwerks (6) verbunden ist.
2. Bewehrungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bewehrung streifenförmig (7a-7d) und /oder matrixförmig (11a-11d, 12a, 12b), im wesentlichen senkrecht und/oder waage­ recht und/oder flächig aufgebracht ist.
3. Bewehrungsanordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Bewehrung allein einseitig, beidseitig oder mehrseitig auf Mauerwerk aufgebracht ist.
4. Bewehrungsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eines oder mehrere der Materialien Glasfaser, Kunststoff, Mineralfaser, Kohlefaser, Porzellanfaser, Textilgewebe, Stahl, Eisen und/oder recyclebare Stoffe wie Jute oder Stroh.
5. Bewehrungsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die kraftschlüssige Verbindung zwischen der Bewehrung und dem Mauerwerk mittels eines Klebstoffs mit mineralischem Binde­ mittel und/oder eines Kunststoffklebers hergestellt ist.
6. Bewehrungsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die zu bewehrenden Bauteile (hier als "Mauerwerk" bezeichnet) Wände und Stützen aus Mauerwerk oder Wände, Stützen, Unterzüge und Decken aus Materialien die ursprünglich im Mauerwerksbau verwendet wurden (Ziegel, Gasbeton, Kalksandstein) sind.
7. Verfahren zur Bewehrung von Mauerwerk, dadurch gekennzeichnet, daß eine Bewehrung (7, 11, 12) unmittelbar auf die Oberfläche des Mauerwerks (6) geklebt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Bewehrung streifenförmig und/oder ma­ trixförmig, im wesentlichen senkrecht und/oder waagerecht und/oder flächig aufgeklebt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Bewehrung allein einseitig, beidseitig oder mehrseitig auf Mauerwerk aufgebracht wird.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß es sich sowohl für die Anwendung bei Neu­ bauten als auch bei der Sanierung bestehender Bauten eignet.
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