DE1952484C3 - Ventilmetall-Elektrode - Google Patents
Ventilmetall-ElektrodeInfo
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- DE1952484C3 DE1952484C3 DE1952484A DE1952484A DE1952484C3 DE 1952484 C3 DE1952484 C3 DE 1952484C3 DE 1952484 A DE1952484 A DE 1952484A DE 1952484 A DE1952484 A DE 1952484A DE 1952484 C3 DE1952484 C3 DE 1952484C3
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Description
Es sind Elektroden für die Verwendung unter korrosiven elektrischen Bedingungen bekannt, welche einen
elektrisch leitenden Träger aus einem Metall, das gegenüber einem elektrochemischen Angriff unter den in
der elektrochemischen Zelle herrschenden Bedingungen widerstandsfähig ist, aufweist, auf dem sich ein
elektrisch leitender Oberzug befindet, der ebenfalls
gegenüber einem elektrochemischen Angriff widerstandsfähig ist und der gewöhnlich aus einem Metall der
Platingruppe und/oder einem Oxid derselben besteht Der Träger besteht gewöhnlich aus einem filmbildenden
Metall (Ventil-Metall), nämlich Titan, Zirkonium, Kiob, Tantal oder Wolfram oder Legierungen, weiche
überwiegend aus diesen Metallen bestehen.
Zwar sind Elektroden des vorstehend erwähnten Typs, bei denen der Oberzug aus einem Platinmetali besteht,
gegenüber einem elektrochemischen Angriff sehr beständig. Der Oberzug wird jedoch mit merklicher
Geschwindigkeit abgebaut oder sogar vom Trägermaterial abgespalten, insbesondere wenn die Anoden
unter sehr korrosiven Bedingungen verwendet werden, wie sie beispielsweise in Zellen für die Elektrolyse von
wäßrigen Alkalimetallchloridlösungen herrschen. Bei den aus der DD-PS 55 323 bekannten Elektroden liegt
das Platinmetall in oxidierter Form vor. Die Abbaugeschwindigkeit ist wesentlich geringer. In dieser PS wird
außerdem angegeben, daß die Platinmetalloxide auch in Mischung mit Oxiden von unedlen Metallen vorliegen
können. Letztere liegen hierbei jedoch in geringeren Mengen vor, so daß die Elektrode an sich sehr teuer ist
In der BE-PS 7 10551 ist angegeben, daß sich Elektroden
der vorstehend genannten Art mit guten elektrochemischen Eigenschaften auch dann herstellen
lassen, wenn die Oxide der unedlen Metalle in einer überwiegenden Menge vorliegen. Die Elektrode kann
dadurch wesentlich verbilligt werden. Beispielsweise ist in der erwähnten BE-PS eine Elektrode genannt, bei der
der Überzug aus 30 Mol-% Rutheniumoxid und 70 Mol-% Titandioxid besteht Als Oxide von unedlen Metallen,
die in den Elektrodenüberzügen vorliegen können, werden in der DD-PS 55 323 Oxide von Mangan,
Blei, Chrom, Kobalt Eisen, Titan, Tantal, Zirkonium und Silicium genannt, während in der BE-PS 7 IO 551 als
Oxide von unedlen Metallen Oxide der filmbildenden Metalle Aluminium, Tantal, Titan, Zirkonium, Niob,
Wismuth und Wolfram genannt werden.
Überraschenderweise wurde nunmehr durch Versuche festgestellt, daß sich die Verlustrate des Über·
zugsmaterials bei der aus der BE-PS 7 10 551 genannten
Elektrode noch verringern läßt, wenn man als Oxid eines unedlen Metalls Zinndioxid, Antimonpentoxid,
Antimontetroxid, Germaniumdioxid der RHtil-Form
oder ein Gemisch daraus verwendet Beispielsweise ist die Verlustrate eines Überzugsrnaterials aus 40%
Rutheniumoxid und 60% Zinndioxid, wesentlich geringer
als bei Verwendung eines Überzugsmaterials aus 30% Rutheniumoxid und 70% Titandioxid, ein Überzugsmaterial,
das in der BE-PS 7 10 551 als besonders günstig herausgestellt wird.
ίο Demgemäß betrifft die Erfindung also eine Elektrode,
wie sie im Anspruch definiert ist
Eine Elektrode gemäß der Erfindung ist insbesondere brauchbar als Anode in Zellen für die Elektrolyse einer
wäßrigen Alkalimetallchloi id-Lösung, wenn der schichtbildende
Metallträger Titan oder eine Legierung auf Titan-Basis ist und anodische Polarisationseigenschaf-.ten
aufweist In einer bevorzugten Ausführungsform der Elektrode ist das Trägermaterial Titan oderαϊ-κ Titan-Legierung,
während als Oxid eines Platinmetalls Rutheniumdioxid bevorzugt wird.
Der Überzug kann leitend mit der Oberfläche eines schichtbildenden Metallträgers verbunden werden
durch Mischen des wirksamen, oxydischen Elektroden-Materials in Pulverform, mit einer Lösung einer
thermisch-zersetzbaren Organo-Verbindung oder einer thermisch-oxydierbaren anorganischen Verbindung,
z.B. einem Halogenid, von Zinn, Antimon oder Germanium oder einer Mischung derartiger Verbindungen
in einem niederen aliphatischen Alkohol oder anderen geeigneten organischen Lösungsmitteln, z. B.
Toluol, Benzol oder Kohlenstofftetrachlorid, Aufbringen der Mischung als Überzug auf einer chemisch
gereinigten Oberfläche des Trägers, Trocknen des Überzugs durch Erwärmen, z. B. bei 100 bis 2000C zum
Verdampfen des Lösungsmittels und anschließend Erwärmen auf eine höhere Temperatur, geeigneterweise
im Bereich von 250 bis 800° C und vorzugsweise in Luft, zur Umwandlung der ursprünglichen Verbindung
in das gewünschte Oxyd von Zinn, Antimon oder Germanium. Dieses Beschichtungsverfahren kann
dann zur Ausbildung einer gewünschten Dicke des Überzugs einige Male wiederholt werden. Die
Zeit der Erhitzung zur Zersetzung der Organo-Verbindung sollte um so kürzer sein, je höher die angewandte
Temperatur ist um eine übermäßige Reaktion zwischen dem schichtbildenden Metallträger und dem Oberzug
oder Sauerstoff aus der Atmosphäre zu vermeiden. Zum Beispiel ist bei einer Temperatur von 450 bis 5000C eine
Zeit von etwa 15 Minuten geeignet, und bei 800°C liegt
so die geeignete Zeit bei etwa 15 Sekunden. Der überzogene Träger kann in einem Luftofen von der
gewünschten Temperatur placiert und dort für die benötigte Zeit befassen werden. Frei nach Wahl kann
der überzogene Träger langsam auf die gewünschte Temperatur erhitzt und dann eine genügende Zeit bei
dieser Temperatur gehalten werden, um die Umwandlung der Metallverbindungen in dem Überzug in die
Oxyde im wesentlichen zu vervollständigen, z. B. kann nach dem Trocknen des Überzugs bei 100 bis 200° C der
überzogene Träger in eitlen Luftofen von etwa 200"C placiert, auf etwa 450° C in dem Ofen während einer
Zeitdauer von 10 bis 15 Minuten erhitzt und anschließend bei dieser Temperatur für weitere 15
Minuten gehalten werden.
In einem Alternativ-Verfahren zur Herstellung einer Elektrode gemäß der Erfindung wird der gereinigte,
schichtbildende Metallträger zuerst mit dem elektrochemisch wirksamen Material überzogen und das
Oxyd von Zinn, Antimon, Germanium oder Mischungen derselben nachher zu dem Oberzug zugefügt, indem man
darauf ejne Lösung einer thermiscb-zersetzbaren Organo-
Verbindung oder einer thermisch oxydierbaren
anorganischen Verbindung der gewählten Elemente in einem organischen Lösungsmittel
aufbringt und anschließend trocknet und erwärmt, wie dies in dem voranstehenden Absatz erörtert wurde,
um die Verbindungen in die Oxyde umzuwandeln und die Oxyde zu veranlassen, durch die Schicht des
wirksamen Elektroden-Materials hindurchzudringen und sich mit dem darunter liegenden schichtbildenden
Metallträger fest zu verbinden. Zum Beispiel kann ein schichtbildender Metallträger, z.B. ein Titan träger,
zuerst mit einem Metall der Platingruppe in bekannter Weise Oberzogen werden, z.B. durch Bepinseln der
gereinigten Titanoberfläche mit einer Lösung einer Metallverbindung der Platingruppe in einem organischen
Lösungsmittel, welches ein reduzierendes Mittel, z. B. Linalool, enthält Trocknen des Oberzugs, anschließendes
Erhitzen des Überzugs bei einer Temperatur von angenähert 300°C zur Herstellung einer Ablagerung
des Metalls der Platingruppe, Oxydieren des abgelagerten Metalls der Platingruppe, z.B. durch
Erhitzen in einer oxydierenden Atmosphäre bei einer Temperatur von zumindest 3500C, Wiederholen dieser
Beschichtungsoperation soweit wie nötig, zum Aufbau der gewünschten Dicke des Oxyds der Platingruppe und
anschließendem Aufbringen einer Organo-Zinn-Verbindung,
Trocknen und Erwärmen wie oben dargelegt
In einem bevorzugten Verfahren zur Herstellung einer Elektrode gemäß der Erfindung werden die
getrennten Beschicbtungsstufew des Eeispiels in dem
vorhergehenden Absatz kombiniert Zum Beispiel kann ein chemisch gereinigter, schichtbildende Metallträger, 3s
z. B. ein Titanträger, mit einer Lösung, enthaltend eine Verbindung eines Metalls der Platingruppe und eine
Organo-Zinn-Verbindung, beschichtet werden. Der
Oberzug wird dann an Luft trocknen gelassen oder in einem Ofen getrocknet, z. B. bei 100 bis 2000C, und wird
dann in einer oxydierenden Atmosphäre bei einer Temperatur, die genügend hoch ist, um im wesentlichen
die Zersetzung der Organo-Zinn-Verbindung in Zinnoxyd zu vervollständigen, erhitzt, und genügend hoch ist,
um das Metall der Platingruppe in dem Oberzug in das Oxyd umzuwandeln. Die oxydierende Atmosphäre kann
Luft oder mit Sauerstoff angereicherte Luft sein und gegebenenfalls unter einem höheren als atmosphärischem
Druck stehen, gemäß dem gewünschten Oxydationspotential. Geeignete Verfahren, Zeiten und Temperaturen
des Erhitzens sind solche, wie sie in dem vorletzten Absatz bezüglich der Oberzüge, enthaltend
wirksames Elektroden-Material in Pulverform, besprochen wurden.
Die thermisch zersetzbaren Verbindungen von Zinn, welche fflr die Herstellung der Oberzüge verwendet
werden, können geeigneterweise Metallalkoxyde, Aikoxymetallhalogenide
oder Alkylmetallhalogenide sein. Diese können, falls gewünscht, durch Zugabe einer
geringen Menge an Wasser zu einer Lösung der Verbindungen Vor deren Anwehdung partiell hydrolysiert
sein, um die Bildung der Metalloxyde in der abschließenden Erhitzungsstufe zu unterstützen.
Was immer auch für eine Methode der Aufbringung angewandt wird, die erste Schicht der Überzugszubereitung
wird im allgemeinen direkt auf eine chemisch gereinigte Oberfläche eines schichtbildenden Metallträgers
aufgebracht Der Träger wird entfettet, falls notwendig; und anschließend gebeizt, z, B. in heißer
Oxalsäure-Lösung oder in heißer oder kalter Chlorwasserstoffsfture.
Wenn die Elektrodenoberfläche durch Überlagerung einer Vielzahl von Oberzügen, enthaltend Verbindungen
von Zinn, Antimon, Germanium oder Mischungen derselben aufgebaut ist, kann die Erhitzungsstufe in einer oxydierenden Atmosphäre, z. B. bei
250 bis 8000C zur Umwandlung der erwährten Verbindungen in Oxyde nach Aufbringen und Trocknen
einer jeden Beschichtung durchgeführt werden. Frei nach Wahl kann diese Erhitzungsstufe jedesmal nach
dem Aufbringen und Trocknen eines Teils der Gesamtanzahl der Beschichmngen, der größer als eine
Beschichtung ist, durchgeführt werden, z. B. nach jeder
zweiten oder dritten Beschichtung.
Wie aus den nachstehenden Beispielen entnommen werden kann, liegt die Überspannung an der Elektrode,
wenn das wirksame Elektroden-Material aus einem Oxyd eines Metalls der Platingruppe besteht, wenn diese als
Anode in einer Kochsalz-Elektrolyse verwendet wird, am tiefsten, sobald die Menge des Platingruppen-Metalloxyds
in dem Überzug 20 Gew.-% oder mehr beträgt Die bevorzugten Anteile an Platingruppen-Metalloxyd
sind 20 bis 48 Gew.-%. Dennoch sorgen Anteile von weniger als 5 Gew.-% gleichfalls für brauchbare
Elektroden, wie dies auy. den Beispielen entnommen
werden kann. Im allgemeinen sollten Überzüge, in weichen das wirksame Elektrodenmaterial im wesentlichen
aus einem oder mehreren Platingruppen-Metalloxyden besteht, zumindest 0,5 Gew.-% an diesen Oxyden
enthalten.
Elektroden gemäß der Erfindung sind für elektrolytische Zellen, Elektrodialyse-Zellen und für die Elektrosynthese
von organischen Verbindungen brauchbar.
Die folgenden Beispiele erläutern die Herstellung von Elektroden gemäß der Erfindung weiter. Alle Teile sind
Gewichtsteile.
Eine Lösung einer Alkoxyzinn-Verbindung wurde durch Erhitzen einer Mischung von 6 Teilen Zinn(IV)-chlorid
mit 44 Teilen Isopropylalkohol bei 70° C während einer Stunde hergestellt 25 Teile der
erhaltenen, auf Raumtemperatur abgekühlten Lösung wurden mit einer Lösung von 1,8 Teilen Rutheniumtrichlorid
in 25 Teilen Isoproyplalkohol gemischt Diese Beschichtungszubereitung wurde auf einen Streifen aus
Titan aufgepinselt, welcher über Nacht in heiße Oxalsäure-Lösung zur Oberflächenätzung eingetaucht,
gewaschen und getrocknet war. Der aufgestrichene Oberzug wurde in einem Ofen bei 150° C getrocknet und
anschließend zwei weitere Überzüge der gleichen Zubereitung aufgebracht und in der gleichen Weise
getrocknet, worauf der überzogene Streifen in einem Ofen in Luft bei 450° C 15 Minuten lang erhitzt wurde,
um die Umwandlung der Organo-Zinn-Verbindung im wesentlichen in Zinnoxyd zu vervollständigen und das
Rutheniumtrichlorid im wesentlichen zur Rutheniumoxyd zu oxydieren. Die gesamte Überzugsoperation und
das abschließende Erhitzen in Luft bei 4508C wurde anschließend viermal wiederholt, um die Dicke des
Oberzugs zu erhöhen. Das Gesamtgewicht des fertiggestellten Überzugs betrug 83 g/m2. Die theoretische
Zusammensetzung des Oberzugs war RuO3,40%/SnOj
60 Gew.-%, es wurde jedoch durch Analyse festgestellt, daß die Zusammensetzung RuOj 48%/SnO2 52 Gew.-%
war.
Das beschichtete Titan wurde als Anode in einer
Natriumchloridlösung, enthaltend 220 g NaCI pro Liter, in einer Elektrolysezelle mit Quecksilberkathode
untersucht Bei dieser Beanspruchung zeigte die Elektrode einen besonderen Vorteil beim Arbeiten bei
einer niederen Chlor-Überspannung (2OmV bei einer Stromdichte von 8 kA/m2 der beschichteten
Oberfläche), welches keinen raschen Anstieg mit der Zeit zeigte. Ein anderer Titanstreifen, der in der gleichen
Weise beschichtet war, wurde als Anode in einer Natriumchloridlösung, welche 220 g NaCI pro
Liter enthielt, bei 65°C für 125 Tage bei 8 kA/m2
geschaltet Es wurde gefunden, daß während dieser Zeit die Verlustrate an Rutbeniumoxyd 0,0075 g/Tonne an
produziertem Chlor betrug.
Eine Lösung von 2,49 Teilen Dibutylzinndichlorid
HJSnCb in 4 Teilen n-Pentanol wurde mit einer
Lösung von 1 Teil Rutheniumtrichlorid in 4 Teilen n-Pentanol gemischt Diese Überzugszubereitung wurde
auf einen Streifen von Titan, der wie in Beispiel 1 geätzt gewaschen und getrocknet war, aufgepinselt Der
Beschichtungsanstrich wurde in einem Ofen bei 1800C
getrocknet und dann zwei weitere Überzüge der gleichen Zubereitung aufgebracht und in der gleichen
Weise getrocknet wonach der überzogene Streifen in einem Luftofen bei 4500C 15 Minuten lang erhitzt
wurde, um die Umwandlung der Organo-Zinn-Verbindung im wesentlichen in Zinnoxyd zu vervollständigen
und das Rutheniumtrichlorid im wesentlichen in Rutheniumoxyd zu oxydieren. Der gesamte Überzugsvorgang und das abschließende Erhitzen in Luft bei
4500C wurde anschließend wiederholt um die Dicke des Überzugs zu erhöhen. Das Gesamtgewicht des fertiggestellten
Überzugs betrug 53 g/m2. Die Analyse ergab
eine Zusammensetzung des Überzugs von RuC>2 35 Gew.-o/o/SnOz 65 Gew.-%. Der überzogene Titanstreifen
wurde als Anode in Natriumchloridlösung wie in Beispiel 1 untersucht. Für die Chlor-Überspannung
bei 8 kA/m2 wurde ein Wert von 20 mV gefunden, welcher keinen raschen Anstieg mit der Zeit aufwies.
Eine Lösung von 2 Teilen Zinn«etraäthoxyd in 5,5 Teilen n-Pentanol wurde mit einer Lösung aus einem
Teil Rutheniumtrichlorid in 4 Teilen n-Pentanoi gemischt Diese Überzugszubereitung wurde auf einen
Titanstreifen, welcher vorher geätzt gewaschen und getrocknet wie in Beispiel 1 war, aufgepinselt. Der
aufgestrichene Überzug wurde in einem Ofen bei 18O0C getrocknet wonach der beschichtete Streifen in einem
Ofen in Luft bei 450°C 15 Minuten lang erhitzt wurde,
um die Umwandlung des Zinntetraäthoxyds im wesentlichen in Zinndioxyd zu vervollständigen und das
Rutheniumtrichlorid im wesentlichen zu Rutheniumoxyd zu oxydieren. Die gesamte Überzugsoperation und
das Erhitzen in Luft bei 45O0C wurde dann zweimal wiederholt um die Dicke der Schicht zu erhöhen. Das
Gesamtgewicht des fertiggestellten Überzugs betrug 8,9 g/m2. Durch Analyse wurde gefunden, daß die
Zusammensetzung des Übeniugs RuOi 20 Gew.-%/
SnO2 80 Gew.-% betrug. Das beschichtete Titan wurde
als Anode in Natriumchloridlösung wie in Beispiel 1 untersucht. Für die Chlor-Überspannung bei 8 kA/mJ
wurde ein Wert von 24 mV gefunden, welcher keinen raschen Anstieg mit der Zeit zeigte.
Eine Lösung von 2,8 Teilen Zinn(II)-2-äthyIhexanoat
in 5 Teilen n-Pentano! wurde mit einer Lösung von 1 Teil Rutheniumtrichlorid in 4 Teilen n-Pentanol
gemischt Diese Überzugsaaibereitung wurde zur Herstellung
eines Überzugs verwendet der im wesentlichen aus Zinnoxyd und Rutheniumoxyd auf einem Titanstreifen
bestand, nach dem in Beispiel 2 beschriebenen Verfahren, d. h. unter Verwendung von 6 Beschichtungen
insgesamt und Erwärmen bei 450° C nach jeder dritten Beschichtung. Das Gesamtgewicht des fertiggestellten
Überzugs war 9,9 g/m2. Durch Analyse wurde gefunden, daß die Zubereitung des Überzugs aus RuO2
is 40 Gew.-%/SnO2 60 Gew,-% bestand. Das beschichtete
Titan wurde als Anode in Natriumchloridlösung wie in Beispiel 1 untersucht Die Chlor-Überspannung
bei 8 kA/m2 wurde zu 17 mV gefunden und zeigte keinen raschen Anstieg mit der Zeit
Ein Titanstreifen wurde über Nicht in heißer Oxalsäure-Lösung zur Ätzung der Metalloberfläche
eingetaucht und gewaschen und getrocknet Eine Mischung von 1 Teil Rutheniumtrichlorid, 4 Teilen
Isopropylalkohol und 13 Teilen Linalool wurde auf das
Titan aufgebracht die aufgetragene Schicht in Luft 10
Minuten lang getrocknet und anschließend in einem Luftofen bei 300° C 10 Minuten lang zur Bildung eines
Überzugs, der im wesentlichen aus Ruthenium bestand, erhitzt Zwei weitere Überzüge der Beschichtung
wurden in der gleichen Weise aufgebracht getrocknet und erhitzt Das Ruthenium-überzogene Titan wurde
anschließend in Luft bei 4500C 1 Stunde lang zur
Eine Lösung einer Alkoxyzinn-Verbindung wurde wie in Beispiel 1 hergestellt Diese Zubereitung wurde auf
den obigen Ruthenium-überzogenen Titanstreifen aufgetragen und in einem Ofen bei 1800C getrocknet; dann
wurden zwei weitere Überzüge der gleichen Zubereitung aufgebracht und in der gleichen Weise getrocknet
Dor überzogene Streifen wurde anschließend in einem Luftofen bei 4500C 15 Minuten lang erhitzt um die
Umwandlung der Organo-Zinn-Verbindung im wesentliehen in Zinnoxyd zu vervollständigen. Das gesamte
Beschichtungsverfahren und das abschließende Erhitzen in Luft bei 450° C wurde dann zweimal wiederholt
um die Menge an Zinnoxyd in dem Überzug zu erhöhen. Das Gesamtgewicht des fertiggestellten Überzugs
betrug 143 g/m2, und es wurde durch Analyse die Zusammensetzung des Überzugs mit RuO2 37 Gew.-%/
SnO2 63 Gew.-% gefunden. Der beschichtete Titanstreifen
wurde als Anode in Natriumchloridlösung wie in Beii^id 1 untersucht Es wurde eine Chlor-Überspan-
nung von 50 mV bei 8 kA/m2 festgestellt
Eine Lösung \ on GeCI2(OCsHi 1)2 wurde durch 22stündiges
Kochen unter Rückfluß von 10 Teilen Germanium·
h0 tetrachlorid mit 25 Teilen n-Pentanol hergestellt, 5 Teile
dieser Lösung wurden mit 1,43 Teilen einer Lösung, hergestellt durch Auflösen von 6 Teilen Rutheniumtrichlorid
in 24 Teilen n-Pentanol gemischt Diese Überzugszubereitung wurde auf einen Titanstreifen, der geätzt,
(jS gewaschen und getrocknet wie in Beispiet 1 war,
aufgetragen. Der aufgetragene Überzug wurde in einem Ofen bei 180° C getrocknet und anschließend zwei
weitere Beschichtungen der gleichen Zubereitung
aufgebracht und in der gleichen Weise getrocknet, wonach der beschichtete Streifen in einem Luftofen bei
45O0C 15 Minuten lang erhitzt wurde, um die Umwandlung der Organo-Germanium-Verbindung in
Germaniumdioxyd zu vervollständigen und das Ruthe- s
niumtrichlorid zu Rutheniumoxyd zu oxydieren. Das gesamte Beschichtungsverfahren und das abschließende
Erhitzen in Luft bei 450° C wurde anschließend dreimal zur Erhöhung der Dicke des Überzugs wiederholt. Das
Gesamtgewicht des fertiggestellten Überzugs war 14,3 g/rti' und did theoretische Zusammensetzung des
Überzugs war RuOj 20 Gew.-%/GeO2 80 Gew.-%.
Der beschichtete Titanstreifen wurde als Anode in einer Natriumchloridlösung wie in Beispiel 1 untersucht.
Es wurde eine Chlor-Überspannung von 56 mV bei 8 kA/m2 gefunden, die keinen raschen Anstieg mit der
Zeit zeigte.
5,4 Teile einer Lösung, hergestellt durch Auflösen von 2,6 Teilen Antimontrichlorid und 3,4 Teilen Antimonpentachlorid
in 44 Teilen Isopropylalkohol, wurden mit einer Lösung von 0,39 Teilen Rutheniumtrichlorid in 5,4
Teilen Isopropylalkohol gemischt. Diese Überzugszubereitung wurde auf einen Titanstreifen aufgetragen, der 2j
über Nacht in heißer Oxalsäure-Lösung zur Ätzung der Oberfläche gelagert, gewaschen und getrocknet war.
Der aufgetragene Überzug wurde in einem Ofen bei 1500C getrocknet und anschließend zwei weitere
Überzüge der gleichen Zubereitung aufgebracht und in der gleichen Weise getrocknet, wonach der beschichtete
Streifen in einem Luftofen bei 4500C 15 Minuten lang erhitzt wurde, um die Umwandlung der Antimonchloride
im wesentlichen in Antimontetroxyd [Sb2O4] zu
vervollständigen und das Rutheniumtrichlorid im wesentlichen zu Rutheniumoxyd zu oxydieren. Das
gesamte Eleschichtungsverfahren und das abschließende Erhitzen in Luft bei 4500C wurde viermal zur Erhöhung
der Dicke des Überzugs wiederholt. Das Gesamtgewicht des fertiggestellten Überzugs betrug 11,4 g/m2.
Die theoretische Zusammensetzung des fertiggestellten Überzugs betrug RuO2 40 Gew.-W/Sb^ 60 Gew.-%.
Der beschichtete Titanstreifen wurde als Anode in Natriumchloridlösung wie in Beispiel 1 untersucht. Es
wurde eine Chlor-Überspannung bei 8 kA/m2 von 20 mV gefunden, die keinen raschen Anstieg mit der Zeit zeigte.
Ein Überzug, bestehend im wesentlichen aus ZinndioxydundRutheniumdioxyd,wurdeaufeinenTitanstreifen
durch das gleiche Verfahren und unter Verwendung der gleichen Überzugszubereitung wie in Beispiel 1
aufgebracht, mit der Ausnahme, daß anstelle eines Erhitzens des beschichteten Streifens nach jedem
dritten Überzug durch 15 Minuten langes Placieren in einem Ofen bei 4500C wie in Beispiel 1 der aberzogene
Streifen in dem vorliegenden Beispiel nach jeder dritten Beschichtung langsam von 200 auf 450° C mit einer
Geschwindigkeit von 2O°C pro Minute in einem Luftofen erhitzt und anschließend bei 450° C in dem
Ofen 15 Minuten lang gehalten wurde. Nachdem die fertiggestellte Probe zur Untersuchung als Anode wie in
Beispiel 1 geschaltet worden war, betrug die Anfangs-Überspannung bei 8 kA/m2 wiederum 20 mV.
Beispie! 9
Eine Lösung einer Alkoxyzinn-Verbindung wurde durch Erwärmen einer Mischung von 6 Teilen
Zinn(!V)-chlorid mit 44 Teilen Isopropylalkohol bei 700C wahrend 1 Stunde hergestellt Zu dieser Lösung
wurden 2 Teile Antimontrichlorid hinzugegeben. 26 Teile der erhaltenen Lösung wurden mit einer Lösung
von 2 Teilen Rutheniumtrichlorid in 25 Teilen Isopropylalkohol gemischt Diese Überzugszubereitung
wurde auf einen Titanstreifen, der geatzt gewaschen und getrocknet wie in Beispiel I war, aufgebracht Der
aufgebrachte Überzug wurde in einem Ofen bei 150°C getrocknet und anschließend zwei weitere Überzüge
der gleichen Zubereitung aufgebracht und in der gleichen Weise getrocknet, wonach der beschichtete
Streifen in einem Luftofen bei 450°C 15 Minuten lang
erhitzt wurde, um die Umwandlung der Zinn- und Antimon-Verbindungen in die Oxyde zu vervollständigen
und das Rutheniummetall in dem Überzug zu Rutheniumoxyd zu oxydieren. Das gesamte Überzugsverfahren und das abschließenviC
tlTititZcif ΐΠ Ltüif LfCi ij\j ν- w'Uruc υαΰπ Vicf *
mal wiederholt, um die Dicke des Überzugs zu erhöhen. Das Gesamtgewicht des fertiggestellten
Überzugs betrug 8,0 g/m2 und die theoretische Zusammensetzung des Überzugs RuOj 30 Gew.-%, Antimonoxyd
berechnet als die gemischten Oxyde Sb2O4 20
Gew.-%, SnOj 50 Gew.-%.
Das beschichtete Titan hatte beim Schalten als Anode in Natriumchioridlösung wie in Beispiel I eine Chlor-Überspari
*ng von 30 mV bei 8 kA/m2.
Eine Lösung einer Alkoxyzinn·Verbindung wurde durch Erhitzen einer Mischung voa 15 Teilen Zinn(IV)-chlorid
mit 55 Teilen η-Amylalkohol unter Kochen am Rückfluß während 24 Stunden hergestellt Die Lösung
wurde auf Raumtemperatur abgekühlt und 0,6 Teile Wasser zugegeben. 14 Teile der erhaltenen Lösung
wurden anschließend mit 0,28 Teilen Antimontrichlorid und 0,08 Teilen Rutheniumtrichlorid gemischt
12 Überzüge der so hergestellten Zubereitung wurden auf einen Titanstreifen, der geätzt gewaschen
und getrocknet wie in Beispiel 1 war, aufgebracht Jeder Überzug wurde in einem Ofen bei 2000C vor dem
Aufbringen des nächsten Überzugs getrocknet und nach jedem dritten Überzug wurde das Beschichtungsgefüge
15 Minuten lang in Luft bei 450° C erhitzt Das Gesamtgewicht des fertiggestellten Überzugs betrug
14 g/m2 der überzogenen Titanoberfläche. Die theoretische
Zusammensetzung des fertiggestellten Überzugs war SnO2 87,6%, Antimonoxyd berechnet als die
gemischten Oxyde Sb2O4 9,8%, RuO2 2,6%.
Das beschichtete Titan wurde erfolgreich als Anode
in einer chlorhaltigen Salzlösung, enthaltend 21,5% NaCI
bei einem pH-Wert von 2 bis 3 und einer Temperatur von 65"C1 geschaltet, bei einer Stromdichte von
8 kA/m2 der beschichteten Oberfläche. Unter diesen
Bedingungen zeigte es ein Anfangs-Potential von 121 mV.
Eine Lösung einer Alkoxyzinn-Verbindung wurde wie in Beispiel 10 hergestellt und 0,6 Teile Wasser wiederum
nach Kühlen der Lösung auf Raumtemperatur zugegeben.
14 Teile der erhaltenen Lösung wurden anschließend mit 0,28 Teilen Antimontrichlorid und 0,21 Teilen
Hexachloroplatinsäure-Hydrat (enthaltend 40% Platin) gemischt Ϊ2 Beschichtungen der so hergestellten
Zubereitung wurden auf einen Titanstreifen, weicher geätzt, gewaschen und getrocknet wie in Beispiel 1 war,
aufgetragen, die Überzüge getrocknet und anschließend in Luft bei 4500C in der gleichen Folge und der gleichen
Weise wie in Beistrel 10 erhitzt. Das Gesamtgewicht des
fertiggestellten Überzugs war 74 g/m» der beschichteten
Titanoberfläche. Die theoretische Zusammenset- * zung des fertiggestellten Überzugs (nach Sicherstellung
einer vollständigen Umwandlung in die Oxyde) betrug SnO] 85/3%, Antimonoxyd, berechnet als die gemischten
Oxyde Sb1O4 9,5%, Platinoxyd, berechnet als PtO2
Das beschichtete Titan wurde erfolgreich als Anode in einer chlorhaltigen Salzlösung unier den gleichen
Bedingungen wie in Beispiel IO geschaltet. Unter diesen Bedingungen zeigte es ein Anfangs-Potential von
136 mV.
Beispiel 12
Eine Lösung einer Alkoxyzinn-Verbindung wurde wie in Beispiel 10 hergestellt und 0,6 Teile Wasser wiederum
nach Kühlen der Lösung auf Raumtemperatur zugegeben. 14 Teile der erhaltenen Lösung wurden dann mit
0,28 Teilen Antimontrichlorid und 0,1 Teil Iridiumtetrachlorid
gemischt. 12 Überzüge der so hergestellten Zubereitung wurden auf einen Titanstreifen, der geätzt,
gewaschen und getrocknet wie in Beispiel 1 war, aufgebracht, die Überzüge getrocknet und anschließend
in Luft bei 4500C in der gleichen Folge und der gleichen
Weise wie in Beispiel 10 erhitzt Das Gesamtgewicht des
fertiggestellten Überzugs betrug 10g/mJ der beschichteten
Titanoberfläche. Die theoretische Zusammensetzung des fertiggestellten Überzugs (nach Sicherstellung
einer vollständigen Umwandlung in die Oxyde) betrug SnO2 87,1%, Antimonoxyd, berechnet als gemischte
Oxyde Sb2O4 93%, Iridiumoxyd, berechnet als IrO2
33%.
Das beschichtete Titan wurde erfolgreich als Anode in einer chlorhaltigen Salzlösung unter den gleichen
Bedingungen wie in Beispiel IO geschaltet. Unter diesen «0
Bedingungen zeigte es ein anfängliches Potential von 25OmV.
Beispiel 13
Zwei Beschichtungen einer Lösung von 0,27 Teilen Rutheniumtrichlorid und 0.3 Teilen Linalool in 5 Teilen
η-Amylalkohol wurden auf einen Titanstreifen aufgetragen, der über Nacht in einer heißen Oxalsäure-Lösung
gelagert, anschließend gewaschen und getrocknet war. jeder Überzug wurde luftgetrocknet und anschließend
in einem Luftofen bei 300" C 15 Minuten lang zur Bildung eines Überzugs, bestehend im wesentlichen aus
Ruthenium-Metall, erhitzt. Das Gewicht des fertiggestellten Überzugs betrug 0,64 g/m2 der beschichteten
Titanoberfläche.
Eine Lösung einer Alkoxyzinn-Verbindung wurde durch Erhitzen einer Mischung von 15 Teilen Zinn(IV)-chlorid
mit 55 Teilen η-Amylalkohol unter Rückfluß während 24 Stunden hergestellt. Die Lösung wurde auf
Raumtemperatur abgekühlt und 0,6 Teile Wasser zugegeben. 14 Teile der erhaltenen Lösung wurden
anschließend mit 0,28 Teilen Antimontrichlorid gemischt.
24 Überzüge der so hergestellten Zubereitung wurden auf den vorher mit Ruthenium überzogenen
Titanstreifen aufgebracht. Jeder Überzug wurde in einem Ofen bei 2000C vordem Aufbringen des nächsten
Überzugs getrocknet und nach jedem dritten Überzug wurde das BeschichtungsgefUge in einem Luftofen bei
400 bis 450°C 15 Minuten lang erhitzt. Nach Fertigstellung dieser Beschichtungs- und Erhitzungsoperationen wurde das beschichtete Gefüge weiter in
einem Luftofen bei 6000C '/2 Stunde lang erhitzt. Das
Gesamtgewicht des fertiggestellten Überzugs betrug 26,4 g/m2 der beschichteten Titanoberfläche. Die theoretische
Zusammensetzung des fertiggestellten Überzugs (nach Sichersteilung der Homogenität und der
vollstänidgen Umwandlung in die Oxyde) betrug SnO2 87,0%, Antimonoxyde, berechnet als gemischte Oxyde
Sb2O4 9,7%, RuO2 33%.
Das beschichtete Titan wurde erfolgreich als Anode in einer chlorhaltigen Salzlösung unter den gleichen Bedingungen
wie in Beispiel 10 geschaltet. Bei diesen Bedingungen
betrug das anfängliche Potential 250 mV.
Claims (1)
- Patentanspruch;Elektrode für elektrolytische Verfahren mit einem Ventilmetallträger, der zumindest auf einem Teil seiner Oberfläche einen mit dem Träger leitend verbundenen Oxidüberzug aufweist, der zu einem kleineren Gew.-Antei! aus mindestens einem Oxid eines Metalls der Platingruppe und einem größeren Gew.-Antei! aus einem Oxid eines unedlen Metalles besteht, dadurch gekennzeichnet, daß das Oxid des unedlen Metalls aus Zinndioxid, Antimonpentoxid, Antimontetroxid, Germaniumdioxid in der Rutilform oder einem Gemisch dieser Oxide besteht.
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