DE1952406A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Extrahieren von Koernern - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Extrahieren von KoernernInfo
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Description
SiDAMICiHBON N.V.
van der Maesenstraat 2
Heerlen/Niederlande
Verfahren und Vorrichtung zum Extrahieren von Körnern
Die Erfindung "betrifft ein Verfahren zum Extrahieren von
Körnern, die von oben her in eine Flüssigkeit eingebracht werden.
Wenn Körner eine Flüssigkeitsoberfläche durchbrechen, bleiben
an ihnen zumeist kleine Luftblasen haften. Die Luftblasen sind aus verschiedenen Gründen nachteilig. Sie verringern die Kornoberfläche,
die mit der Flüssigkeit in Berührung kommt, und verzögern somit den Extraktionsvorgang. Ferner lösen sich von
den in der Flüssigkeit nach unten sinkenden Körnern kleine
Blasen, die sich zu größeren aufsteigenden Blasen vereinigen. Die größeren, aufsteigenden Blasen mischen sich insbesondere
im oberen Teil der häufig angewandten, langen vertikalen Extraktionskolonnen weitgehend mit dem Körnerstrom und beeinträchtigen dadurch die Abwärtsbewegung der Körner.
Diese Nachteile ergeben sich vor allem bei der Extraktion
von Kunststoffkörnern, die durch Zerschneiden extrudierter
Fäden hergestellt worden sind. Die Extraktion erfolgt nämlich
nicht so sehr an der zylindrischen Oberfläche, als vielmehr an den Schnittflächen der Körner. Die Luftbläschen haften
aber vor allem an diesen Schnittflächen und swar namentlich
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an den beim Zerschneiden nicht zu vermeidenden Graten. Die Schnittflächen werden daher größtenteils oder völlig
durch die Blasen von der Flüssigkeit getrennt. Es hat sich gezeigt, daß etwa 70$ der Körner Luftbläschen mitreissen
und daß die Haftung an den Schnittflächen der Körner besonders groß ist. Sie erreicht etwa das Zehnfache
der Haftkraft an der zylindrischen Fläche. Die Bläschen
lösen sich sogar dann nicht ab, wenn sich die Körner übereinanderschieben.
Jk Der Versuch, anhaftende Luftbläschen dadurch zu vermeiden,
daß man die Körner langsam in die Flüssigkeit gleiten ließ,
ergab keine Verbesserung, weil zwischen den Körnern auch
Luft eingeschlossen wurde. Aus demselben Grunde erwies es sich als unmöglich, eine mit Körnern beschickte Kolonne
ohne Lufteinschlüsse von unten mit Flüssigkeit zu füllen.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren zu
schaffen, das die genannten Nachteile vermeidet. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß mindestens
der obere Teil der Flüssigkeit in niederfrequente Schwingungen
versetzt wird. Hierdurch wird erreicht, daß die an den Körnern
^ haftenden Luftbläschen dicht unter der Flüssigkeitsoberfläche ■ von den Körnern entfernt werden. Überraschenderweise gelingt
es, auf diesem einfachen Wege die Luftbläschen fast restlös
zu entfernen. Die Zahl der Körner, welche noch eine Luftblase
miVsich führen, ist vernachlässigbar gering. Die Schwingungen
können mit einfachen Mitteln erzeugt werden, weil sie sich nur auf einen sehr kleinen Teil der Kolonne auszuwirken
brauchen. Die Extraktion erfolgt hauptsächlich im übrigen Teil der Kolonne.
Es ist zwar bereits bekannt, in der Flüssigkeit beim
Extrahieren Schwingungen zu erzeugen« Dies geschieht jedoch
aus anderen Gründen als bei der Erfindung. Man läßt z.B.
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auf den gesamten Inhalt einer Kolonne Ultraschallwellen einwirken, damit stets frische Flüssigkeit mit dem Feststoff
in Berührung kommt. Die hierfür erforderliche Anlage ist jedoch teuer und die Schwingungen können an der Kolonne
mechanische Schäden hervorrufen. EsT ist auch bekannt, die
Körner beim Transport über in Schwingungen versetzte Böden zu berieseln und dadurch zu extrahieren. Hierbei dienen
die Schwingungen nicht nur dazu, die Körner zu bewegen sondern auch die Zerstäubung der Flüssigkeit zu unterstützen.
Auch dieses Verfahren bietet' keine Lösung des der Erfindung zu Grunde liegenden Problems.
Die zur Durchführung des Verfahrens vorgeschlagene Vorrichtung,
bestehend aus einer eine Flüssigkeit enthaltenden Kolonne, ist dadurch gekennzeichnet, daß in der Kolonne
unterhalb des Flüssigkeitsspiegels eine etwa waagerechte, mit einem Schwinger verbundene Platte angeordnet ist,
zwischen deren Rand und der Wand der Kolonne sich ein
Spalt befindet, der breiter ist als der Durchmesser der Körner beträgt.
Es hat sich gezeigt, daß die meisten Körner bereits keine
Luftblasen mehr aufweisen, wenn sie auf der Platte ankommen. Dies ist wahrscheinlich darauf zurückzuführen, :
daü die Flüssigkeit oberhalb der Platte mitschwingt und
daß dadurch die Luftbläschen bereits zum' größten Teil
abgetrennt werden. Die noch an den Körnern haftenden Luftblasen werden durch die Platte abgestoßen, wenn sich die
Körner über die Platte hinweg zu deren Rand bewegen und
dabei immer wieder angestoßen werden. - '
Zweckmäßig ist es, die Platte mit Öffnungen zu versehen,
welche einen kleineren Querschnitt als die Körner aufweisen. Diese Maßnahme ist dann angebracht, wenn die
Extraktion in einer strömenden Flüssigkeit, z.B. im aufsteigenden Flüssigkeitsstrom, durchgeführt wird. Die
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Strömung wird dann nur geringfügig von der Platte behindert.
Ein weiterer Vorschlag der Erfindung besteht darin, daß über der Platte ein Trichter vorgesehen ist, dessen Auslauföffnung
sich etwa über der Mitte der Platte befindet. Durch diese Maßnahme wird erreicht, daß alle Körner etwa
eine gleich lange Verweilzeit auf der Platte haben.
Bei Kolonnen, deren Flüssigkeitsstand nur schwer konstant
Wk zu halten ist, empfiehlt es sich, Trichter, Platte und Schwinger zu einer Baueinheit zusammenzufassen, die als
Schwimmer ausgebildet ist. Hierdurch wird erreicht, daß der Abstand zwischen Platte und Flüssigkeitsspiegel stets
gleich bleibt.
Die Erfindung wird anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen erläutert.
Es zeigt: "
Fig. 1 einen Längsschnitt durch den oberen Teil
einer Extraktionskolonne,
w- Fig. 2 eine teilweise geschnittene Seitenansicht
von Trichter und Schwingungsplatte gemäß Fig. 1 in vergrößertem Maßstab,
Fig. 3 eine Draufsicht auf Fig. 2 und
Fig. 4 einen senkrechten Schnitt durch einen mit
Platte und Trichter ausgerüsteten Schwimmer,
In der Extraktionskolonne, deren oberer Teil in Fig. 1 dargestellt
ist, findet eine kontinuierliche Extraktion nach dem Gegenstromprinzip statt. Der Feststoff wird durch ein
Rohr 1 zugeführt,- das über eine Gummimuffe 2 an einen Glasaufsatz
3 anschließt. Dieser Aufsatz dient zur Kontrolle des Beschickungsvorgangs, die beispielsweise mit Hilfe einer oder
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mehrerer nicht dargestellter Lichtquellen und Photozellen
erfolgt. Die Flüssigkeit wird an einem Anschlußstutzen 4 abgeführt. Die Höhe der Kolonne beträgt z.B. 6m und ihre
lichte Weite 0,3 m. Der Innendurchmesser des Aufsatzes 3
kann wesentlich kleiner, z.B. 0,1 m, sein.
Im oberen Teil der Extraktionskolonne ist gemäß den Fig.
bis 3 ein Trichter 5 und eine mit Öffnungen versehene Platte
an einem Stab 7 aufgehängt, der durch die Gummimuffe 2 hindurchgeht und mit einem Vibrator oder Schwinger 8 verbunden
ist. Der Trichter 5 ist mit Hilfe von,bügeln 9 am Stab 7 befestigt.
Platte 6 und Trichter 5 werden gemeinsam vom Vibrator 8 in
Schwingungen versetzt. Die Schwingungen übertragen sich auf die Flüssigkeit und pflanzen sich bis zu deren Spiegel fort.
Die durch das Rohr 1 zugeführten Körner fallen durch die schwingende Flüssigkeit auf die Platte 6. Bereits während
des Durchgangs durch die oberhalb der Platte befindliche Flüssigkeit wird ein Teil der Luftblasen von den Körnern
abgetrennt. Der Trichter 5 leitet die Körner zur Mitte der Platte 6. Die Platte kann auch aus einem Siebgewebe bestehen.
Unter dem Einfluß der schwingenden Platte β bewegen sich die
Körner zum Rand der Platte, zwischen dem und der Wand der Kolonne sich ein ausreichend großer Spalt befindet. Die von
der Platte fallenden Körner sind von Luftbläschen befreit, so daß der Extraktionsprozeß ungestört verläuft.
Die Öffnungen in der Platte 6 sind sowohl dann sinnvoll,
wenn der Anschlußstutzen 4 höher als auch dann, wenn er
tiefer als die Platte 6 angeordnet ist. Im ersteren Fall ergibt sich bei einer öffnungslosen Platte eine konstante
Aufwärtsströmung im Spalt zwischen Platte und Kolonnenwandung, wodurch ein Absinken der Körner in der Flüssigkeit
verhindert wird. Die Körner werden vielmehr von der abströmenden Flüssigkeit mitgerissen und gelangen in den
Anschlußstutzen 4. Diese Erscheinung tritt Jedoch nicht ein,
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wenn der Flüssigkeitsstrom seinen Weg im wesentlichen durch
die Öffnungen in" der Platte nehmen kann und zwar so, daß die
Aufwärtsströmung nirgends so groß ist, daß dadurch das Absinken der Körner verhindert wird.
Befindet sich der Anschlußstutzen 4 gemäß Pig. I unterhalt)
der Platte, wird die Wirkungsweise der Vorrichtung ebenfalls beeinträchtigt, wenn die Platte keine Öffnungen aufweist,
weil zumeist die Stärke der Flüssigkeitsströmung Schwankungen unterliegt und dadurch im Spalt verstärkte Strömungen entstehen.
Die Körner haufen sich dann vorübergehend auf der Platte an. Sie werden zwar stets wieder abgeführt, jedoch
werden die Luftb-läschen, nicht.in ausreichendem Maße entfernt.
Eine andere Ausführungsform der Erfindung ist in Fig. 4 dargestellt.
Auf einem Schwimmer 10 ist ein Trichter 11 befestigt, Im Inneren des Schwimmers befindet sich ein elektrisch angetriebener
Vibrator 12, der durch ein biegsames elektrisches Kabel 13 an eine Stromquelle angeschlossen ist. Das Kabel
ist durch ein Rohr 14 geführt, mit dessen Hilfe der Trichter
am Schwimmer befestigt ist. Auf der Oberseite des Schwimmers
10 ist eine verschleißfeste Platte 15 angeordnet.
Der Schwimmer hat-den Vorteil, daß der Abstand zwischen der
Platte 15 und der Plüssigkeitsoberflache auch dann konstant
bleibt, wenn sich der Flüssigkeitsstand in der Kolonne ändert.
Zweckmäßig ist der Auftrieb des Schwimmers so eingestellt,
daß sich der Flüssigkeitsspiegel etwa auf halber Höhe des
Trichters 11 befindet.
Q0 9817/TtG3
Claims (5)
1. Verfahren zum Extrahieren von Körnern, die von oben her
in eine Flüssigkeit eingebracht werden, dadurch
gekennzeichnet , daß mindestens der obere
Teil der Flüssigkeit in niederfrequente Schwingungen versetzt wird. ' .-·"'"■
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, bestehend aus einer eine Flüssigkeit enthaltenden Kolonne,
dadurch gekennzeichnet ,daß in der
Kolonne (3) unterhalb des Flüssigkeitsspiegels eine etwa waagerechte, mit einem Schwinger (8, 12) verbundene Platte
(6, 15) angeordnet ist, zwischen deren Rand und der Wand
der Kolonne (3) sich ein Spalt befindet, der breiter ist als der Durchmesser der Körner beträgt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Platte (6, 15) mit
Öffnungen versehen ist, welche einen kleineren Querschnitt als die Körner aufweisen.
4. Vorrichtung naoh Anspruch 2 oder-5, dadurch- gekennze.ichnet,
daß über der Platte (6, 15) ein Trichter (5, 11) angeordnet ist, dessen Auslauföffnung
sich etwa über der Mitte der Platte befindet.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet
, daß der Trichter (11), die Platte (15) und der Schwinger (12) eine Baueinheit bilden,
die als Schwimmer ausgebildet ist.
147 d
37/33 0Ü9817/1703
L e e r s e i t e
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