-
Verfahren und Vorrichtung zum Sieben von feuchtem feinkörnigem Gut
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Sieben von
feuchtem feinkörnigem Gut, insbesondere zum Absieben von Feinkohle, unter Benutzung
eines Schüttel- oder Schwingsiebes mit inAustragrichtung ansteigender Siebfläche.
-
Es ist bekannt, daß beim Naßsieben der Feuchtigkeitsgehalt des feinkörnigen
Gutes wesentlich ist und daß beim Ansteigen des Feuchtigkeitsgehalts bis über eine
gewisse Grenze sich der Siebnutzeffekt dadurch senkt, daß die feinsten Teilchen
dann an den größeren Körnern haften.
-
Wird, wie an sich bekannt ist, versucht, die Adhäsion der feinsten
Teilchen dadurch zu beheben, daß feinzerteiltes Wasser auf das Siebgut gespritzt
wird, so ist die dazu benötigte Menge Wasser fast immer so groß, daß einer bestimmten
Stelle d.es Siebes mehr Wasser zugeführt wird, als das Sieb an dieser Stelle durchlassen.
kann, wasi einen seitlichen Wasserabfluß über die Siebfläche zur Folge hat, wodurch
die Siebwirkung gestört und der Nutzeffekt verringert wird.
-
Die Erfindung bezweckt dies zu verbessern. Dazu wird gemäß der Erfindung
das Siebgut der Siebfläche durch eine Wassersäule, die über der ansteigenden Siebfläche
aufrechterhalten wird, zugeführt, wobei die Wassersäule zusammen mit der Siebfläche
senkrecht zur Austragrichtung bzw. zur ansteigenden Förderrichtung der Siebfläche
waagerecht in Schwingung versetzt wird.
-
Dabei erfolgt die Förderung des von dem Sieb nicht durchgelassenen
groberen Gutes lediglich, wenigstens hauptsächlich, durch die Translationsbewegung
der Siebfläche und nicht durch die
waagerechte Schwingungsbewegung
dieser Fläche, da die ;Schwingungen in der obigen (Richtung erfolgen, welche Schwingungsbewegung
Verstopfung der Siebfläche wirksam vorbeugt; dabei sorgt die Wassersäule für eine
möglichst gleichmäßige Siebwirkung, weil es nunmehr gewiß ist, daß die Absiebbedingungen
an dem -ganzen unter Einwirkung dieser Säule stehenden Teil der Siebfläche praktisch
die gleichen sind.
-
Die Erfindung bezieht sich auch auf eine Vorrichtung zur Anwendung
des obigen Verfahrens, welche Vorrichtung mit einem Schüttel- oder Schwingsieb mit
in Austragrichtung ansteigender Siebfläche versehen ist, was an sich bekannt ist.
-
Gemäß der Erfindung ist über der ansteigenden Siebfläche ein Wasserbehälter
angeordnet, dessen offenes untere Ende gegen die ansteigende Siebfläche, vorzugsweise
federnd oder nachgebend, ausgenommen an der Stelle, wo das Grobgut in der Austragrichtung
passieren können muß, abschließt, wobei der Wasserbehälter zusammen mit der Siebfläche
senkrecht zu der ansteigenden Förderrichtung dieser Fläche waagerecht schwingbar
angeordnet ist.
-
Dieses Bauprinzip ermöglicht es., der Vorrichtung einen gedrungenen
Blau zu geben. Dabei kann die Flüssigkeitssäule in sehr einfacher Weise als Steuerelement
für die Siebwirkung dienen, indem dafür die Höhe dieser Säule verwendet wird, die
sich leicht regeln läßt.
-
Gemäß der Erfindung kann weiterhin die Stelle, an der das Grobgut
unter die untere Seite des Behälters hindurch in Austragrichtung passieren können
muß, von einem höhenverstellbaren Schieber gebildet werden, der zusammen mit der
Siebfläche einen steuerbaren Durchlaßschlitz bildet.
-
Da durch diesen sSchlitz zusammen mit dem Grobgut eine gewisse Menge
Wasser entweichen kann, empfiehlt es sich gemäß der Erfindung, an der Austragseite
des Behälters und unmittelbar daneben über der ansteigenden Siebfläche eine gegen
diese Fläche abschließende Wasiserkammer anzuordnen, die an der Austragseite mit
einem dem sich weiterbewegenden Grobgut nachgebenden Verschluß versehen ist.
-
Der aus dem Behälter nach dieser Kammer entweichende Flüssigkeitsteil
trägt in dieser Wasserkammer noch dazu bei, gegebenenfalls auf den grober-en Teilen
haftenden feine Teile von diesen groberen Teilen abzuspülen.
-
Damit die Siebwirkung der Vorrichtung erhöht wird, kann gemäß der
Erfindung eine Hilfssiebvorrichtung in einiger Entfernung übeir der ansteigenden
Siiebfläche in dem Wasserbehälter angeordnet sein, welche Hilfs.svebvorrichtung
aus einem oder mehreren waagerechten oder annähernd waagerechten Rohren mit offener
Oberseite beistehen katn, die .von schrägen Sliebfläch.en abgedeckt werden, welche
Rohre wenigstens mit einem Ende, zwecks Abfuhr, aus dem Wasserbehälter führen.
-
Eine andere Maßnahme gemäß der Erfindung, die mit der Anwendung der
obigen Hilfssiebvorrichtung zusammenhängt, besteht darin, daß zwecks Zufuhr frischen
Spülwassers ein oder mehrere in den Wasserbehälterraum unter der Hilfssvebvorrichtung
mündenden Rohre angeordnet sind für den Fall, daß die Konzentration des abzusiebenden
Gutes infolge der Wasserentziehung durch die Ililfssiebvorrichtung in dem obigen
Raum zu groß werden sollte.
-
Die Zeichnung veranschaulicht die Erfindung durch ein schematisch
gehaltenes, Ausführungsbeispiel.
-
Fig. i zeigt einen senkrechten Längsschnitt dieses Beispiels ; Fig.
2 zeigt eine Draufsicht dieses Beispiels; Fig. 3 zeigt .einen Querschnitt gemäß
der Linie III-III in Fig. i.
-
Mit i ist ein endloses Sieb bezeichnet, das um Trommeln 2 und 3 geschlagen
ist und in der Richtung des in der Trommel 2 gezeichneten Pfeiles angetrieben wird.
'Der obere Teil des Siebes bildet eine in Austragrichtung bzw. Förderrichtung des
Grobgutes ansteigende Siebfläche 4. über dieser Fläche isst ein Wasserbehälter.5
aufgestellt, die oben abgebrochen dargestellt ist. Darin befindet sich eine Wassersäule
6. Der Wasserbehälter und das Sieb sind senkrecht zur Förderrichtung des! Siebes
in einer Horizontalfläche schwingbar aufgestellt. Dias offene Unterende des Wasserbehälters
5 schließt federnd gegen die iS!iebfläche ab wie bei[ 7, z. B. mittels eines oder
mehrerer Gummiklappen, ausgenommen an der Austragseite, an der durch einen vertikal
einstellbaren Schieber 8 ein steuerbarer Durchlaßschlitz 9 gebildet ist. In dem
Wasserbehälter 5 ist in einiger Entfernung über der Siebfläche 4 eine Hilfssiebvorrichtung
angeordnet, die aus einem annähernd waagerechten Rohr io besteht, das an der Oberseite
offen und dort mit zwei einander zugeneigten Siebplatten ii und 12 abgedeckt ist.
Das Rohr vo, dessen Boden ein wenig abfällt, erstreckt sich bei 13 zwecks seitlicher
Abfuhr von Wasser und durchgelassenem Gut bis außerhalb des Behälters 5.
-
Unter diesem Rohr ro mündet in den Behälter 5 eine ::Mehrzahl (hier
drei) Frischwasserzufuhrrohre 14, i5, 16. Neben dem Wasserbehälter 5 ist an dessen
Abfuhrseite eine Wasserkammer 17 angeordnet, dessen Vorder- und 11interseitie
gemäß Fig. i gegen das Sieb abschließen; bei 18 ist ein federnder Durchlaß gebildet,
und zwar derart, daß das Grobgut die Wasserkammer 17 in der Förderrichtung
des oberen (Siebteiles verlassen kann.
-
Das Grobgut nebst ein wenig Wasser kommt dann bei Bewegung des Siebes
über die Trommel 3 auf eine Austragbahn i9.
-
Die Hauptwassermenge aus der Wasserkammer 17 und dem Behälter
5 wird über das Sieb in einem unter dem oberen Siebteil angeordneten Auffänger 2o
mit seitlicher Abfuhr 2i aufgefangen. In diesem wird auch das abgesiebte Feingut
aufgefangen.
-
Das abzusiebende Gut wird dem Behälter 5 an der oberen Seite zugeführt.
-
Die Geschwindigkeit des Siebes ist regelbar. Die Schwingrichtung des
Sliebes nebst Behälter ist in Fig..2 und 3 mit dem Pfeil 22 angegeben,
Erwünschtenfalls
kann das Sieb auf seinem Weg von der Trommel 3 zur 'Trommel ;z mit Hilfe komprimierter
Luft gereinigt werden.