DE19521385A1 - Verfahren zum elektrischen Zünden und Steuern des Verbrennens einer Treibladung und Treibladung - Google Patents
Verfahren zum elektrischen Zünden und Steuern des Verbrennens einer Treibladung und TreibladungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum elektrischen Auslösen
und Steuern des Abbrennens einer Treibladung und eine Treib
ladung für die Verwendung bei diesem Verfahren. Insbesondere
bezieht sich die Erfindung auf eine Treibladung, die eine
kompakte Treibsubstanz enthält.
Die moderne Entwicklung von Waffen erfordert eine höhere Ener
giedichte und einen schnelleren Verbrennungsprozeß der Treib
ladungen, die in Kanonen und Raketenmotoren zu verwenden sind.
Es sollte auch möglich sein, den Energieausstoß einer Treib
ladung über die Zeit zu steuern, beispielsweise, während der
Beschleunigung eines Projektils in einem Kanonenlauf. Eine
wirksame Verbrennung in einer Kanone wird erreicht, wenn der
Druck in der Kanone so lange wie möglich dem Druck entspricht,
für den die Kanone ausgelegt ist.
In einer herkömmlichen Weise wird eine hohe spezifische Ver
brennungsgeschwindigkeit (Masse pro Zeiteinheit, dm/dt) in
Treibladungen erreicht, indem poröse und locker gepackte
Treibsubstanzen mit einer Ladungsdichte von etwa 50% der theo
retischen Maximaldichte (TMD) der Treibsubstanz verwendet wer
den, was die erforderliche spezifische Verbrennungsoberfläche
ergibt. Dies führt jedoch zu einer niedrigen Energiedichte der
Ladung und beschränkt die praktisch mögliche Menge der Treib
substanz in beispielsweise einer Kanone.
Kompakte Treibladungen mit einer Dichte nahe der TMD haben
eine hohe Energiedichte und können auch eine größere mecha
nische Stärke als locker gepackte Ladungen haben. Das Problem
kompakter Treibladungen ist jedoch, daß das Verbrennen der
kompakten Treibladungsmasse eine lange Zeit benötigt.
Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein
Verfahren gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1 bzw. eine
Treibladung gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 6 zu schaffen,
bei dem eine große Massenverbrennungsgeschwindigkeit bei einer
kompakten Treibladung erzeugbar ist.
Eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Verfah
ren zu schaffen, den Energieausstoß der Treibladung mit der
Bereitstellung elektrothermischer Energie zu kombinieren.
Eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht darin, den Wir
kungsgrad der Treibladung einer Rakete zu erhöhen.
Diese Aufgaben werden durch ein Verfahren und eine Treibladung
gelöst, wie sie in Anspruch 1 bzw. 6 definiert sind. Vorteil
hafte Weiterbildungen ergeben sich auch den Unteransprüchen.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß
elektrothermische Energie einer Treibladung zugeführt wird,
die eine kompakte Treibsubstanz enthält, indem elektrischer
Strom über elektrisch leitfähige Oberflächen in der Treibsub
stanz eingespeist wird, und daß die Zuleitung zu unterschied
lichen Bereichen oder Zonen der Treibladung zu unterschied
lichen Zeitpunkten während des Verbrennens vorgenommen wird.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren kann eine sehr hohe
Massenverbrennungsgeschwindigkeit dm/dt auch bei kompakten
Treibsubstanzen erreicht werden, die eine Dichte aufweisen,
die nahe bei der TMD ist. Bei Treibladungen für Kanonen- und
Raketenmotoren kann die Energiedichte im Vergleich mit dem,
was bei entsprechenden bekannten Ladungen möglich ist, unge
fähr verdoppelt werden.
Bei einer Treibladung mit einer axialen Erstreckung von einem
ersten Ende zu einem zweiten Ende kann die elektrothermische
Energie der Treibladung zugeführt werden, beginnend bei deren
erstem Ende und dann sukzessiv zum zweiten Ende der Treibla
dung hin, indem Strom zu jedem Zeitpunkt über einen axial be
grenzten Teil der Treibladung eingespeist wird. Dies ist be
sonders vorteilhaft bei Treibladungen für Geschosse, wenn das
erste Ende (das Startende) der Treibladung dem Projektil zuge
wandt ist und ihr zweites Ende der Rückseite der Waffe zuge
wandt ist. Bei einem derartigen Verbrennen kann ein beträcht
lich höherer Wirkungsgrad, der als das Verhältnis der kine
tischen Energie des Geschosses und der durch das Verbrennen
der Treibsubstanz zugeführten Energie definiert ist, im Ver
gleich mit dem erreicht werden, was mit einer Treibladung
eines herkömmlichen Geschosses erreicht wird. Dies ist insbe
sondere der Fall bei hohen Geschoßgeschwindigkeiten.
Das erfindungsgemäße Verfahren für das Auslösen und Steuern
des Verbrennens der Treibladung macht es auch möglich, den
Sprengstoff für die Treibladung freier auszuwählen. Spreng
stoffe wie beispielsweise HMX, CNAZ und CL-20 können verwendet
werden. Sie haben eine höhere Energiedichte als die heutigen
Treibsubstanzen, die auf NC/NG basieren.
Eine Treibsubstanz in Kompaktform mit einer Energiedichte von
90 bis 99% der TMD ist zudem im Vergleich mit der gleichen
Substanz in locker gepackter Form beträchtlich widerstands
fähiger gegenüber einer unbeabsichtigten Zündung. Kombiniert
mit der Verwendung von unempfindlichen Explosivstoffen, kann
daher eine geringe Verletzlichkeit (LOVA, IM) erreicht werden.
Die Erfindung bezieht sich auch auf eine Treibladung, die für
die Verwendung bei dem Verfahren geeignet ist.
Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung er
geben sich aus der nachfolgenden Beschreibung mehrerer Ausfüh
rungsbeispiele anhand der Zeichnung.
Es zeigen:
Fig. 1 ein schematischer Längsschnitt einer Kanone mit einer
erfindungsgemäßen Treibladung;
Fig. 2 der gleiche Längsschnitt wie in Fig. 1 kurz nach der
Zündung der Treibladung;
Fig. 3 ein Detailschnitt einer Treibsubstanz mit elektrisch
leitfähigen Oberflächen in Form von mit der Treibsub
stanz gemischten Fasern;
Fig. 4 eine Schnittansicht einer Einzelheit der Treibsubstanz
mit elektrisch leitfähigen Oberflächen in Form von
leitfähigen Schichten, die auf Treibsubstanz-Teilchen
aufgebracht sind;
Fig. 5 die Druck- und Geschwindigkeitszustände in dem Kano
nenlauf, nachdem die Treibsubstanz gerade vollständig
verbrannt ist.
Fig. 6 die Druckzustände in dem Kanonenlauf, wenn das Geschoß
den Kanonenlauf verläßt;
Fig. 7 eine schematische Längsansicht einer Kanone wie in Fig.
1, jedoch in diesem Fall mit einer Treibladung, die
verschiedene Treibladungseinheiten aufweist, die ein
zeln gezündet werden;
Fig. 8 der gleiche Längsschnitt wie in Fig. 7, zur Darstel
lung der Situation gleich nach der Zündung der Treib
ladung;
Fig. 9 ein Längsschnitt einer Treibladung, die aus mehreren
Treibladungseinheiten besteht;
Fig. 10 eine Schnittansicht der Treibladung entlang den Linien
A-A in Fig. 9;
Fig. 11 ein Längsschnitt einer Ausführungsform eines elek
trisch leitfähigen Schichtmaterials für eine Treibla
dung;
Fig. 12 eine Technik zur Erzeugung der Treibladung gemäß Fig.
9;
Fig. 13 eine Schnittansicht entsprechend Fig. 10 mit einer al
ternativen Ausgestaltung einer erfindungsgemäßen
Treibladung;
Fig. 14 eine Technik zur Vorbereitung einer Treibladung gemäß
Fig. 13; und
Fig. 15 eine alternative Technik zur Anordnung eines elek
trisch leitfähigen Schichtmaterials in einer erfindungs
gemäßen Treibladung.
Entsprechende Einzelheiten in den unterschiedlichen Figuren
sind hier mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
Die erfindungsgemäße Treibladung weist eine kompakte Treib
substanz 5 und elektrisch leitfähige Oberflächen 6, 7, 19 in
der Treibsubstanz und Mittel 12, 17, 21 für die Einspeisung
elektrischen Stroms zu den Oberflächen auf und erzeugt dadurch
elektrothermische Energie in der Treibsubstanz. Die elektrisch
leitfähigen Oberflächen und/oder die Speisevorrichtungen sind
so angeordnet, daß sie den Strom durch unterschiedliche
Bereiche oder Zonen 15, 16 der Treibladung zu unterschied
lichen Zeitpunkten während des Verbrennens leiten.
Die Treibsubstanz kann fest, plastisch oder flüssig sein, bei
spielsweise eine gelierte Flüssigkeit, und sie kann beispiels
weise ein Verbund-Treibsubstanz oder ein kunststoffgebundener
Sprengstoff (PBX) sein, der aus explosiven Substanzen wie bei
spielsweise HMX, RDX, PETN, HNS, NTO, TNT, TNAZ, CL-20 (HNIW),
NC oder Mischungen dieser besteht. Die Treibsubstanz oder das
Treibmittel kann eine Ladungsdichte von 90-99% der theoreti
schen Maximaldichte für die Treibsubstanz aufweisen.
Die elektrisch leitfähigen Oberflächen können durch Mischen
von Fasern eines elektrisch leitfähigen Materials in die
Treibsubstanz vorbereitet werden (Fig. 3). Die Fasern können
beispielsweise Metallfasern, Carbonfasern oder elektrisch
leitfähige Kunststoffasern sein. In dem Fall, daß die Treib
substanz aus festen Treibteilchen 8 besteht, können die elek
trisch leitfähigen Oberflächen dadurch vorbereitet werden, daß
elektrisch leitfähige Schichten 7 auf oder in unmittelbarer
Nachbarschaft zu den festen Treibteilchen aufgebracht werden
(Fig. 4). Das Aufbringen kann beispielsweise durch Zumischen,
Aufsprühen, Spritzen oder Vakuumaufdampfen erfolgen.
Die elektrisch leitfähigen Oberflächen können auch aus einem
dünnen, elektrisch leitfähigen Schichtmaterial bestehen, das in
der Treibsubstanz eingebettet und in dieser derart verteilt
ist, daß die Treibsubstanz in dünnen Schichten zwischen den
Oberflächen des Schichtmaterials angeordnet ist (Fig. 9-15).
Primär ist die Erfindung für die Verwendung bei der Beschleu
nigung eines Projektils oder Geschosses auf eine hohe Ge
schwindigkeit in einem Kanonenlauf beabsichtigt und wird in
der Folge in diesem Zusammenhang beschrieben, jedoch kann sie
auch allgemein verwendet werden, wenn es erwünscht ist, das
Verbrennen hinsichtlich Zeit und Raum zu steuern, d. h. die
Verbrennungsgeschwindigkeit und die Ausbreitung des Abbrennens
durch die Ladung von einer Start- oder Zündfläche zu steuern.
Fig. 1 ist ein schematischer Längsschnitt einer Kanone mit
einem Kanonenlauf 2 und einem Verschlußstück 3, die mit einer
Patrone 1 geladen ist, die ein Geschoß 4, ein Gehäuse 11 und
eine erfindungsgemäße Treibladung aufweist. 5 bezeichnet die
kompakte Treibsubstanz, in der elektrische leitfähige Oberflä
chen durch den ganzen Treibkörper durch dazwischen gemischte
Fasern 6 oder durch aufgebrachte Schichten 7 auf Treibteilchen
8 verteilt sind, was in Einzelansichten in den Fig. 3 bzw.
4 dargestellt ist. Die Treibladung weist eine axiale Er
streckung von einem ersten Ende, das dem Geschoß 4 zugewandt
ist, zu einem zweiten Ende, das dem Verschlußstück-Ende 3
zugewandt ist, auf, und ist durch eine Umfangsoberfläche
umgeben, die in elektrisch leitfähiger Verbindung mit dem
Gehäuse 11 ist. In diesem Fall ist das Gehäuse somit aus einem
elektrisch leitfähigen Material hergestellt. Die Vorrichtungen
zum Einspeisen von Strom zu den leitfähigen Oberflächen weisen
einen Leiter 12 auf, der axial in der Treibladung ausgehend
von einer Kontaktvorrichtung an dem rückwärtigen Ende des
Gehäuses angeordnet ist und weist ein freies Ende 13 an dem
ersten Ende der Ladung auf. Der Leiter ist bis zu seinem
freien Ende von einem Isolator 14 eingeschlossen, der aus
einem explosivem Material bestehen kann. Strom wird an die
elektrisch leitfähigen Oberflächen in der Treibsubstanz von
dem freien Ende 13 des Treibmittels eingespeist und wird dann
durch den Kanonenlauf 2 über das Gehäuse 11 weggeleitet. Der
Leiter ist bevorzugt aus Aluminium hergestellt und wird mit
dem Verbrennen des Gleitmittels gleichzeitig aufgebraucht.
Bei den vorgeschlagenen kompakten Treibsubstanzen für Kanonen
muß die Energie des Stromimpulses etwa 50 bis 150 kJ pro kg
der Treibsubstanz betragen, entsprechend etwa 1 bis 3% der
Verbrennungsenergie der Treibsubstanz, um die Massenverbren
nungsgeschwindigkeit dm/dt ausreichend groß zu machen.
Die notwendige elektrische Energie kann durch eine elektrische
Impulsleistungseinheit bereitgestellt werden, die beispiels
weise auf der Energiespeicherung in Kondensatoren beruhen
kann. Die Impulseinheit wiegt dann schätzungsweise etwa 100
bis 300 kg pro kg Ladungsgewicht der Treibsubstanz.
Die Treibladung wird gezündet, indem über das die freie End
fläche der Treibsubstanz, die dem Geschoß 4 zugewandt ist, ein
Stromimpuls durch den Leiter 12 eingespeist wird. Der Strom sucht
seinen Weg von dem freien Ende 13 des Leiters im wesentlichen
radial nach außen zu dem Kanonenlauf 2, der Strom ableitet,
wie es durch Pfeile in Fig. 1 dargestellt ist. Somit verläuft
der Strom nur über die leitfähigen Oberflächen in einem axial
beschränkten Teil 15 der Treibladung. Das Verbrennen geschieht
als Endverbrennen in der Richtung des Verschlußstücks 3 der
Kanone, und die Verbrennungsgeschwindigkeit wird durch die
Stromversorgung während des gesamten Verbrennungsprozesses ge
steuert.
Wenn ein Stromimpuls durch die Treibsubstanz geleitet wird,
werden die leitfähigen Oberflächen durch die sogenannte
Joule-Wärme erwärmt. Die zugeführte thermische Energie ET wird durch
die Gleichung
ET = R.I2.t
ausgedrückt, wobei R = Widerstand, I = Strom und t = Zeit ist.
Die Zündung wird nahezu sofort auf den Oberflächen der Treib
substanz gestartet, wobei die Temperatur durch den Stromimpuls
auf einige 100°C erhöht wird.
Fig. 2 zeigt den gleichen Längsschnitt wie Fig. 1 kurz nach
der Zündung der Treibladung. Der Leiter 12 wird gleichzeitig
mit der Bewegung der verbrennenden Stirnfläche zur Rückseite 3
der Kanone verbraucht. Die durch den Isolator 14 eingenommene
Entfernung wird an dem Ende 13 durch ein leitfähiges Plasma
überbrückt. Der Strom wird zu jedem Zeitpunkt über einen axial
begrenzten Teil 15 der Treibladung zugeführt. Ein höherer
Strom führt zu höheren Temperaturen der leitfähigen Oberflä
chen in der Treibsubstanz und somit einer schnelleren Reak
tion. Das Volumen der Treibsubstanz pro Zeiteinheit, die ge
zündet wird, nimmt ebenfalls mit dem Strom infolge der Tat
sache zu, daß ein größeres Volumen der Treibsubstanz die Zünd
temperatur erreicht und zündet. Die Massenverbrennungsge
schwindigkeit wird während der gesamten Verbrennungsphase
elektrisch gesteuert, und dadurch wird der Druck in dem Reak
tionsprodukt auf dem Auslegungsdruck (pd) für den Kanonenlauf
derart gehalten, daß seine Festigkeit optimal ausgenutzt wird.
Durch diese Verbrennungstechnik ist der Druckabfall in dem
Bereich zwischen der Verbrennungsoberfläche und dem Geschoß
während der Verbrennungsphase niedrig, und die Geschwindigkeit
der Reaktionsprodukte zwischen der Verbrennungsoberfläche und
dem Geschoß ist nahezu gleich der Geschwindigkeit des Ge
schosses. Als eine Konsequenz hiervon ist der Wirkungsgrad der
Umwandlung der Verbrennungsenergie in der Treibsubstanz in
kinetische Energie in dem Geschoß beträchtlich größer als bei
herkömmlichen Treibladungen.
Fig. 5 zeigt schematisch den Druck über die Länge des Kanonen
laufs zu der Zeit, wenn die Treibsubstanz gerade vollständig
verbrannt ist. Die Geschwindigkeit und der Druck der Reakions
produkte sind in den gesamten Kanonenlauf hinter dem Geschoß
annähernd konstant. Um dies zu erreichen, muß die Verbrennungs
geschwindigkeit angenähert proportional der Länge der Ladung
sein, die verbrannt worden ist.
Fig. 6 zeigt den Druck über die Länge des Kanonenlaufs, wenn
das Geschoß den Kanonenlauf verläßt. In der Position, in wel
cher die Treibsubstanz schließlich verbrannt worden ist, deh
nen sich die Reaktionsprodukte angenähert adiabatisch aus und
führen zu einem Druckprofil entsprechend der Figur.
Fig. 7 ist ein schematischer Längsschnitt einer Kanone wie in
Fig. 1, jedoch in diesem Fall mit einer Treibladung, die eine
Folge von Treibladungseinheiten 16 aufweist, die getrennte
elektrisch leitfähige Oberflächen aufweisen. Wenn die Treib
ladung somit mehrere Treibladungseinheiten aufweist, kann die
Verbrennungsgeschwindigkeit durch Auswahl des Zündpunkts für
die unterschiedlichen Einheiten gesteuert werden. Jede La
dungseinheit entspricht einem begrenzten axialen Teil 15 der
Ladung von einem ersten Ende 9, das dem Geschoß 4 zugewandt
ist, zu einem zweiten Ende 10, das der Rückseite 3 der Kanone
zugewandt ist. Der elektrische Strom wird den Ladungseinheiten
einer nach der anderen zugeführt, beginnend mit dem ersten En
de 9 der Ladung und dann aufeinanderfolgend zum zweiten Ende
10 der Ladung, wobei das Intervall zwischen der Stromversor
gung zu jeder Ladungseinheit ausgewählt wird. Die Mittel für
die Zuführung des Stromes zu und von den leitfähigen Oberflä
chen in der Treibsubstanz weisen einzelne Zuführungen 17 für
elektrischen Strom zu den verschiedenen Ladungseinheiten auf.
Das Abführen des Stroms kann in unterschiedlichen Arten von
den Positionen in jeder Ladungseinheit durch das Gehäuse 11 zu
dem Kanonenlauf 2 erfolgen, oder durch eine zentrale Heraus
leitung zu Kontaktvorrichtungen in der Rückseite des Gehäuses
in einer Weise entsprechend derjenigen des Leiters 12 in Fig.
1-2. Die Ladung kann von dem Gehäuse isoliert werden oder das
Gehäuse kann aus einem elektrisch isolierenden Verbundmaterial
hergestellt werden. Die elektrisch leitfähigen Oberflächen
können aus hinzugefügten Fasern oder Schichten auf Treibteil
chen bestehen, wie es in den Fig. 3 und 4 dargestellt ist,
oder aus einem dünnen, elektrisch leitfähigen Folien- oder
Schichtmaterial, wie es in näheren Einzelheiten unter Bezug
nahme auf die Fig. 9-15 beschrieben wird.
Bei der Zündung und Steuerung der Verbrennung der Treibladung
entsprechend Fig. 7 wird Strom von einer Stromversorgungsein
heit einer Steuereinheit (in Fig. 7 als ein mitlaufender Kon
takt dargestellt) zugeleitet, welche den Strom zu der Zufüh
rung der entsprechenden Ladungseinheit in einer vorgegebenen
Zeitabfolge speist. Zunächst wird die erste Treibladungsein
heit in der Reihe verbunden, d. h., die nächste hinter dem
Geschoß. In rascher Abfolge werden die verbleibenden Ladungs
einheiten dann nacheinander rückwärts in der Reihe verbunden.
Durch die Entwicklung von Wärme in den elektrisch leitfähigen
Oberflächen in der Treibsubstanz, wird die Treibmasse mit
einer elektrothermischen Energieverteilung versehen, die die
Verbrennungsgeschwindigkeit der Treibsubstanz erhöht. Zusätz
lich zu der Auswahl des Zündpunktes für die verschiedenen
Treibladungseinheiten kann die Verbrennungsgeschwindigkeit
somit durch die Leistung des zugeführten Stroms gesteuert
werden.
Fig. 8 ist eine Darstellung der Situation unmittelbar nach dem
Starten der Verbrennung. Die Ladungseinheiten werden nach
einander gezündet, und die Massenverbrennungsgeschwindigkeit
der Treibladung wird in ihrer Gesamtheit durch die elektri
schen Impulse gesteuert. Durch die Verwendung einer Ladung,
die aus vielen Treibladungseinheiten 16 besteht, und durch
Auswahl der Zündpunkte in geeigneter Weise ist es möglich, den
Druck in dem Kanonenlauf während der gesamten Verbrennungspha
se nahezu konstant zu halten, und den Druck auf der Rückseite
des Geschosses während der Beschleunigung des Geschosses in
dem Kanonenlauf hoch zu halten. Eine nahezu konstante Ge
schwindigkeit der Reaktionsprodukte zwischen der Verbrennungs
oberfläche und dem Geschoß, und eine Druckverteilung ähnlich
derjenigen, wie sie anhand der Fig. 2, 5 und 6 beschrieben
wurden, werden erreicht.
Fig. 9 ist ein Längsschnitt eines Ausführungsbeispiels einer
Treibladung mit einer Folge von Treibladungseinheiten 16. Die
Ladungseinheiten können getrennte Einheiten bilden, die mit
einer Ladung verbunden sind, oder integrierte Teile eines zu
sammenhängenden Treibsubstanzkörpers bilden. Im letzteren Fall
sind die Ladungseinheiten durch axiale Schnitte mit getrennten
elektrisch leitfähigen Oberflächen festgelegt. Bei dem darge
stellten Ausführungsbeispiel bestehen die elektrisch leitfähi
gen Oberflächen aus einem dünnen, elektrisch leitfähigen
Schichtmaterial 19, das in der Treibsubstanz eingebettet und
derart verteilt ist, daß die Treibsubstanz in dünnen Schichten
20 zwischen den Schicht-, Blech- oder Folienoberflächen vor
handen ist. Jede Einheit weist eine individuelle Zuführung 17
auf, während die Abführung 21 allen Einheiten der Treibladung
gemeinsam ist. Zwischen den unterschiedlichen Treibladungs
einheiten besteht eine Isolierschicht 22 aus beispielsweise
der gleichen Treibsubstanz wie in dem Rest der Ladung, jedoch
ohne elektrisch leitfähige Oberflächen oder einem entspre
chenden Material, das verbraucht wird, wenn die Ladung ver
brennt. Die Treibladungseinheiten 16 können somit einzeln
gezündet werden, indem Strom im leitfähigen Schichtmaterial 19
jeder Einheit zugeführt wird. Die Treibladung kann mit einer
Isolierabdeckung 23 ausgestattet sein, durch welche die Ver
bindungen zu den Zuführungen angebracht sind.
Fig. 10 ist eine Querschnittsansicht der Treibladung entlang
der Linie A-A in Fig. 9. Das elektrisch leitfähige Schicht
material 19 ist spiralig aufgewickelt, wobei die dünne, kom
pakte Treibladungsschicht 20 zwischen verschiedenen Windungen
der Spirale angeordnet ist. Der Leiter 17 ist mit einem Ende
des Schichtmaterials 19 an der Abdeckung 23 der Treibladungs
einheit verbunden, und die Ableitung 21 ist mit dem anderen
Ende der Treibladungseinheit in dem Mittenbereich der Ladung
verbunden. Die Ableitungen erstrecken sich axial weg von der
Treibladung.
Das Schichtmaterial 19 weist eine dünne, elektrisch leitfähige
Schicht 24 aus beispielsweise Metall oder Kohlefasern in Form
einer Folie, einer Matte, eines Netzes, usw. auf. Eine Alumi
niumfolie oder eine Kohlefasermatte ist besonders bevorzugt.
Fig. 11 ist ein Längsschnitt einer Ausführungsform eines
Schichtmaterials. 17 und 21 bezeichnen die Zuführung und die
Ableitung für den Strom, die mit der leitfähigen Schicht 24
verbunden sind. In Hinblick auf das Risiko eines Überschlags
zwischen benachbarten Teilen der elektrisch leitfähigen
Schicht ist es bevorzugt, daß diese eine Isolierbeschichtung
25 aus beispielsweise einem Polymer aufweist. Die Isolierbe
schichtung kann auf einer Seite angeordnet sein, oder, wie es
in der Figur dargestellt ist, auf beiden Seiten der leitfähi
gen Schicht. In einer Ausführungsform der Erfindung weist die
leitfähige Schicht 24 eine Aluminiumfolie auf, und die Iso
lierbeschichtung 25 besteht aus PTFE (Polytetrafluorethylen).
Das Schicht- oder Folienmaterial kann dann in nützliche Ener
gie in der Ladung konvertiert werden, ohne das Oxidations
mittel der Treibsubstanz signifikant zu verbrauchen. Bei der
Zündung reagiert das Aluminium mit dem PTFE, während sich eine
größere Menge von Energie entwickelt.
Die Treibladung kann vorbereitet werden, indem eine gießfähige
Treibsubstanz in ein Gehäuse gegossen wird, in welchem das
Folienmaterial zuvor angeordnet worden ist. Eine andere Her
stellungstechnik der Treibladung gemäß den Fig. 9-10 ist in
Fig. 12 dargestellt. Auf einer dünnen, form- oder preßbaren
Schicht Treibladung sind Streifen 26 aus elektrisch leitfähi
gem Schichtmaterial 19 parallel zueinander und mit einer ge
wissen Entfernung 27 voneinander angeordnet. Zuleitungen 17
sind mit einem Ende jeden Streifens verbunden, und eine Ab
leitung 21 ist mit den anderen Enden der Streifen verbunden.
Die Schicht wird dann in der Längsrichtung der Streifen zu
einer zylindrischen Treibladung gerollt. Der Abstand 27
zwischen den Streifen entspricht bei der fertig gestellten
Ladung der Isolierschicht 22 (Fig. 9) zwischen benachbarten
Treibladungseinheiten. Die Treibsubstanz kann beispielsweise
aus einem Kunststoff-Sprengstoff bestehen, der in dünnen
Schichten bearbeitet werden kann, oder aus PBX oder einem Ver
bundsprengstoff, der noch nicht vollständig ausgehärtet ist.
Das Folienprodukt wird hergestellt und das Rollen wird vorge
nommen, während die Treibsubstanz oder der Sprengstoff noch
weich und formbar ist und das abschließende Härten wird in
der gerollten Treibladung ausgeführt. Die Treibladung kann
dann mit einer Schutzisolierabdeckung 23 (Fig. 9, 10) versehen
werden.
Die Treibladungseinheiten können natürlich auch einer nach dem
anderen vorbereitet und zu einer Treibladung zusammengebaut
werden.
Um das Auftreten von Induktanz in dem elektrisch leitfähigen
Schichtmaterial 19 zu verhindern, wenn ein Stromimpuls über
das Material angelegt wird, kann das Folienmaterial in der
Treibsubstanz verteilt werden, wie es in Fig. 13 dargestellt
ist, d. h. als doppelte Schicht mit Zwischenschichten aus
Treibsubstanz, die spiralförmig in der Treibmasse angeordnet
sind. Die Stromrichtung wird dann in zwei benachbarten Wick
lungen der Widerstandsschicht unterschiedlich sein.
Fig. 14 zeigt eine Technik zur Herstellung einer Treibladung
entsprechend Fig. 13. Ein längliches beschichtetes Produkt 28
ist in diesem Fall aus zwei Schichten 29 und 30 aus Treibsub
stanz und Zwischenstreifen eines elektrisch leitfähigen Mate
rials 19 ausgebildet. Die Figur ist ein Längsschnitt der
Schichten. Die Streifen sind länger als die einzelnen Schich
ten des Treibmittels und sind um ein Ende der Treibmittel
schicht gefaltet und sind auch gegen die andere Seite der
Treibmittelschicht angeordnet. Zuführungen 17 und eine Ablei
tung 21 für den elektrischen Strom sind an den freien Enden
der Streifen verbunden. Das so erhaltene geschichtete Produkt
28 wird zu einer zylindrischen Treibladungseinheit gerollt.
Das Produkt wird, wie es durch den Pfeil in Fig. 14 angezeigt
ist, derart gerollt, daß die Zuführungen 17 und die Ableitung
21 in dem äußeren Teil der Ladung angeordnet sind. Die gegen
seitige Anordnung der Zuleitungen und der Ableitung der äuße
ren Oberfläche der Treibladung kann angepaßt werden, indem die
zwei Treibladungsschichten in unterschiedlicher Länge herge
stellt werden, wie es in Fig. 14 dargestellt ist. Wenn der Un
terschied in der Länge π.R entspricht, wobei R der Radius der
fertigen Treibladung ist, kann bewirkt werden, daß die Zulei
tung und die Ableitung diametral entgegengesetzt zueinander
positioniert werden, wie es in Fig. 13 dargestellt ist.
Fig. 15 zeigt den Aufbau einer Treibladung, die aus Scheiben
31 eines kompakten Treibmittels bestehen, und aus Zwischen
scheiben 32 aus einem elektrisch leitfähigen Schichtmaterial.
Die Figur zeigt zwei Treibschichten und eine Zwischenschicht,
zusammengefügt bzw. in ihre Teile getrennt. Eine gesamte
Treibladung kann aus einer großen Anzahl der Scheiben gemäß
dieser Konstruktion bestehen. Das Schichtmaterial der Scheibe
32 kann eine elektrisch leitfähige Schicht 33 aus beispiels
weise einer Aluminiumfolie aufweisen, die sich in einer Zick-
Zack-Struktur in dem Schichtmaterial erstreckt und die mit
einer PTFE-Schicht isoliert ist. Eine Zuführung 17 und eine
Ableitung 21 sind je mit einem Ende der elektrisch leitfähigen
Schicht 33 verbunden.
Wenn eine Treibladungseinheit mit einem eingebetteten, elek
trisch leitfähigen Schichtmaterial gezündet wird, wird elek
trischer Strom zu der leitfähigen Schicht geleitet, mit min
destens einer solchen Stärke, daß das Verbrennen der Treib
ladung über die Oberfläche in Kontakt mit der Folie gezündet
wird. Wenn die Treibschicht zwischen den Schichten des
Schichtmaterials beispielsweise 1 mm stark ist, wird die
Treibsubstanz nach einer Brennweite von 0,5 mm verbraucht, was
die Verbrennungsgeschwindigkeit der gesamten Treibladung sehr
hoch macht. Durch Auswahl der Treibladungsstärke zwischen den
leitfähigen Schichten kann die Verbrennungsgeschwindigkeit der
Treibladung an unterschiedliche Zwecke angepaßt werden.
Die Verbrennungsgeschwindigkeit der Treibladung wird durch die
Menge thermischer Energie beeinflußt, die in die Zündung ein
gebracht wird. Durch Einspeisung eines stärkeren Stromstoßes,
als er mindestens für die Zündung erforderlich ist, ist es
möglich, die Verbrennungsgeschwindigkeit zu erhöhen. Die Ver
brennung, die begonnen hat, kann auch verstärkt werden, indem
zusätzliche elektrothermische Energie zugeführt wird. Nach
Zündung der Verbrennung wird ein elektrisch leitfähiges Plasma
in dem intensivsten Teil der Flamme ausgebildet. So lange die
Zuleitung und die Ableitung für den Strom mit dem Plasma ver
bunden sind, kann eine fortgesetzte Zuführung von Strom be
wirkt werden, was die Temperatur erhöht und die Wirkung der
Treibsubstanz verbessert. Die Tatsache, daß die elektrisch
leitfähige Schicht schnell verbrannt oder bei der Zündung in
Gas umgesetzt wird, verhindert somit nicht die kontinuierliche
Zuführung von Strom, um elektrothermisch die Wirkung der
Treibsubstanz zu erhöhen.
Claims (21)
1. Verfahren für das elektrische Zünden und Steuern des Ver
brennens einer Treibladung mit einer kompakten Treibsubstanz,
dadurch gekennzeichnet, daß elektrothermische Energie der
Treibladung zugeführt wird, indem elektrischer Strom über
elektrisch leitfähige Oberflächen (6, 7, 19) in der Treibsub
stanz eingespeist wird, und daß die Zuführung zu unterschied
lichen Bereichen oder Zonen der Treibladung zu unterschiedli
chen Zeitpunkten während des Verbrennens erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Treibladung eine axiale Erstreckung von einem ersten Ende (9)
zu einem zweiten Ende (10) aufweist und daß die elektrother
mische Energie der Treibladung beginnend an dem ersten Ende
der Treibladung und dann nach und nach zu dem zweiten Ende der
Treibladung dadurch zugeführt wird, daß Strom zu jedem Zeit
punkt über einem axial begrenzten Bereich (15, 16) der Treib
ladung eingespeist wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein
Endverbrennen an dem ersten Ende (9) der Treibladung einge
leitet wird und daß während des Verbrennens der elektrische
Strom zwischen dem Mittenteil der Brennstirnfläche und einer
Umfangsfläche eingespeist wird, die die axiale Erstreckung der
Treibladung umgibt.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Treibladung aus einer Reihe von Ladungseinheiten (16) besteht,
die getrennte elektrisch leitfähige Oberflächen aufweisen und
daß der elektrische Strom den Ladungseinheiten eine nach der
anderen in ausgewählten Intervallen zugeführt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Treibladung eine ein Geschoß oder Projektil treibende
Ladung ist und daß das erste Ende (9) der Treibladung dem Ge
schoß (4) zugewandt ist und daß das zweite Ende (10) der Rück
seite (3) der Waffe zugewandt ist.
6. Treibladung mit einer kompakten Treibsubstanz, dadurch ge
kennzeichnet, daß elektrisch leitfähige Oberflächen (6, 7, 19)
in der Treibsubstanz und eine Speiseeinrichtung (12, 17, 21)
vorgesehen ist, mit welcher elektrischer Strom zu und von
Oberflächen leitbar ist, mit welchem elektrothermische Energie
in der Treibsubstanz erzeugbar ist, und daß die Oberflächen
und/oder die Speiseeinrichtung so angeordnet ist, daß der
Strom durch unterschiedliche Bereiche oder Zonen (15, 16) der
Treibladung zu unterschiedlichen Zeitpunkten während des
Verbrennens leitbar ist.
7. Treibladung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
sie eine axiale Erstreckung von einem ersten Ende (9) zu einem
zweiten Ende (10) aufweist und daß die elektrisch leitfähigen
Oberflächen und/oder die Stromspeiseeinrichtung derart ange
ordnet sind, daß zu jedem Zeitpunkt während des Verbrennens
Strom durch einen axial beschränkten Bereich (15, 16) der
Treibladung leitbar ist.
8. Treibladung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die Speiseeinrichtung einen Leiter (12) für elektrischen
Strom, der axial in der Treibladung angeordnet ist und ein
freies Ende (13) an einem Ende der Ladung aufweist, von wel
chem freiem Ende Strom den elektrisch leitfähigen Oberflächen
in der Treibladung zugeführt wird, und eine Umfangsoberfläche
aufweist, in welcher Strom abgeleitet wird und die die axiale
Erstrekkung der Ladung umgibt.
9. Treibladung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
sie aus einer Folge von Ladungseinheiten (16) mit getrennten
elektrisch leitfähigen Oberflächen besteht, und die Leitvor
richtung einzelne Zuleitungen (17) für den elektrischen Strom
für die verschiedenen Ladungseinheiten aufweist.
10. Treibladung nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Treibladung Treibpartikel (8) aufweist
und daß die elektrische leitfähigen Oberflächen eine elek
trisch leitfähige Schicht (7) aufweisen, die auf die Treibpar
tikel aufgebracht ist.
11. Treibladung nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch ge
kennzeichnet, daß die elektrisch leitfähigen Oberflächen Fa
sern (6) aus einem elektrisch leitfähigen Material aufweisen,
die der Treibsubstanz hinzugefügt sind.
12. Treibladung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß
die Fasern (6) aus einer Gruppe ausgewählt sind, die aus
Metallfasern, Kohlefasern und elektrisch leitfähigen Kunst
stoffasern besteht.
13. Treibladung nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch ge
kennzeichnet, daß die elektrisch leitfähigen Oberflächen
dünnes elektrisch leitfähiges Schichtmaterial (19) aufweisen,
das in der Treibsubstanz eingebettet und derart in ihr ver
teilt ist, daß die Treibsubstanz in dünnen Schichten (20)
zwischen den Schichtmaterialoberflächen vorhanden ist.
14. Treibladung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß
das Schichtmaterial eine Metallfolie aufweist.
15. Treibladung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß
die Metallfolie eine Aluminiumfolie ist.
16. Treibladung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß
das Schichtmaterial eine Kohlefasermatte aufweist.
17. Treibladung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß
das Schichtmaterial eine Isolierbeschichtung (25) aufweist.
18. Treibladung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß
die Isolierbeschichtung (25) aus PTFE (Polytetrafluorethylen)
besteht.
19. Treibladung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die kompakte Treibsubstanz (5) auf einem Sprengstoff basiert,
der aus einer Gruppe ausgewählt ist, die aus PETN, RDX, HMX,
NTO, TNT, HNS, TNAZ, HNIW, NC und Mischungen dieser besteht.
20. Treibladung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die kompakte Treibsubstanz ein kunststoffgebundener Spreng
stoff (PBX) ist.
21. Treibladung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die kompakte Treibsubstanz eine Verbund-Treibsubstanz ist.
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