DE19520104A1 - Selbstbräunungsmittel - Google Patents
SelbstbräunungsmittelInfo
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Description
Gegenstand der Erfindung sind Selbstbräunungsmittel in liposomaler Form mit einem Gehalt an
Dihydroxyaceton und Lecithinen, ein Verfahren zu ihrer Herstellung sowie die Verwendung
von Lecithinen zur liposomalen Verkapselung vom Dihydroxyaceton.
Dihydroxyaceton (1,3-Dihydroxypropan-2-on) bildet farblose, hygroskopische Kristalle. In
wäßriger Lösung liegen Dimere vor, die beim Erhitzen wieder zerfallen. Mit den Eiweißkör
pern der Haut bildet Dihydroxyaceton braungefärbte Verbindungen, weswegen es in Selbst
bräunungsprodukten Verwendung findet.
Ein Problem besteht jedoch darin, das Dihydroxyaceton in einer solchen Form auf die Haut
aufzubringen, daß der Wirkstoff erstens nur nach und nach und zweitens in einer möglichst
konstanten Menge freigesetzt wird, so daß die Bräunung schonend und ebenmäßig erfolgt. In
diesem Zusammenhang wird in der Europäischen Patentschrift EP-B1 0 513 103 vorgeschla
gen, das Dihydroxyaceton in wasserunlösliche Polymersphären wie z. B. Cellulosederivate,
Polyvinylchlorid, Styrol-Acrylnitril-Copolymere und dergleichen einzuhüllen. Mittel, die das
Dihydroxyaceton in dieser stabilisierten Form enthalten, setzen den Wirkstoff zwar tatsächlich
nur langsam frei, wegen der ungleichmäßigen Struktur der Polymersphären ist die Abgabe des
Wirkstoffs jedoch ungleichmäßig und der damit erzielte Hautbräunungseffekt nicht immer
zufriedenstellend; zudem läßt die Lebensdauer der Polymerphasen zu wünschen übrig. Die
Verwendung der genannten Polymere in kosmetischen Zubereitungen wird schließlich nur dann
toleriert, wenn es an anwendungstechnisch vergleichbaren Alternativen mit besserer
dermatologischer Verträglichkeit fehlt.
Aus der Deutschen Patentschrift DE 26 61 108 C2 (L′Oreal) ist ferner die Verwendung von
Dispersionen von Liposomen in der Kosmetik bekannt, die aus molekularen Schichten aus
Lipidverbindungen bestehen und als wäßrige Phase beispielsweise Dihydroxyaceton einschlie
ßen.
Die Aufgabe der Erfindung hat somit darin bestanden, neue Selbstbräunungsmittel mit einem
Gehalt an Dihydroxyaceton zur Verfügung zu stellen, die frei von den geschilderten Nachteilen
sind sowie ein Verfahren zur Stabilisierung von Dihydroxyaceton zu entwickeln.
Gegenstand der Erfindung sind Selbstbräunungsmittel mit einem Gehalt an Liposomen, da
durch erhältlich, daß man Dihydroxyaceton zusammen mit Lecithinen und gegebenenfalls
Sterolen in wäßriger Lösung erhitzt.
Überraschenderweise wurde gefunden, daß der Einschluß von Dihydroxyaceton in Liposomen
nicht nur zu einer besonders vorteilhaften Stabilisierung führt, sondern der Wirkstoff auch bei
Einwirkung der Mittel auf die Haut über einen längeren Zeitraum gleichmäßig abgegeben wird,
was zu einem besonders ebenmäßigen Bräunungseffekt führt. Die Erfindung schließt die
Erkenntnis ein, daß die den Wirkstoff enthaltenden Liposomen eine sehr regelmäßige
vesikuläre Gestalt aufweisen und gegenüber den Polymersphären des Stands der Technik eine
signifikant bessere biologische Abbaubarkeit sowie eine hohe dermatologische Verträglichkeit
aufweisen. Wie Untersuchungen mit einem Transmissionselektronenmikroskop (TEM) zeigen,
enthalten die erfindungsgemäßen Mittel auch nach einer Lagerung von 5 Monaten bei
Raumtemperatur noch intakte Liposomen.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Selbst
bräunungsmittel mit einem Gehalt an Liposomen, bei dem man Dihydroxyaceton zusammen
mit Lecithinen und gegebenenfalls Sterolen in wäßriger Lösung erhitzt.
Die erfindungsgemäßen Mittel können das Dihydroxyaceton in Mengen von 1 bis 5, vorzugs
weise 2 bis 3 Gew.-% - bezogen auf die Mittel - enthalten. Dabei kann das Dihydroxyaceton
sowohl als Monomeres als auch als Dimeres bzw. als Mischungen von beiden vorliegen.
Lecithine oder auch Phosphadylcholine stellen Glycerophospholipide dar, die sich aus Glycerin,
Fettsäuren, Phosphorsäure und vorzugsweise Cholin durch Veresterung bilden. Sie weisen eine
allgemeine Struktur gemäß Formel (I) auf,
in der R¹CO und R²CO unabhängig voneinander für aliphatische Acylreste mit 12 bis 22 Koh
lenstoffatomen und 0 und/oder 1 bis 4 Doppelbindungen und X für Wasserstoff, einen R²CO-
Rest oder vorzugsweise einen CH₂CH₂N⁺(CH₃)₃-Rest stehen.
Die in der Natur vorkommenden Lecithine sowie die eng verwandten Kephaline, auf die sich
die Erfindung ebenfalls erstreckt, stellen 1,2-Diacyl-sn-glycerin-3-phosphorsäuren dar und
besitzen eine µ-Konfiguration. Bei β-Lecithinen ist hingegen der mit Cholin veresterte
Phosphorsäurerest an die mittelständige Hydroxygruppe eines Glycerids gebunden. Im Sinne
der Erfindung kommen technische Lecithine, vorzugsweise Sojalecithine der Formel (I) zum
Einsatz, die weitgehend Homologengemische auf Basis von Fettsäuren mit 16 bis 18 Kohlen
stoffatomen, genauer, Palmitinsäure, Palmoleinsäure, Stearinsäure, Ölsäure, Linolsäure und
Linolensäure darstellen. Eine Übersicht zu diesem Thema findet sich von M.Schheider in Fat
Sci. Technol. 94, 524 (1992). Üblicherweise werden die Lecithine in Mengen von 1 bis 10,
vorzugsweise 2 bis 8 Gew.-% - bezogen auf die Mittel - eingesetzt.
Unter dem Begriff Sterole (synonym mit Sterine) sind vom Cholesterin abgeleitete Steroide zu
verstehen, die nur in der C-3 Position eine Hydroxygruppe, sonst jedoch keine weiteren
funktionellen Gruppen tragen. Zusätzlich besitzen die 27 bis 30 Kohlenstoffatome enthaltenden
Sterine im allgemeinen mindestens eine Doppelbindung in 5/6-, 7/8 und/oder 8/9-Stellung.
Typische Beispiele sind Zoosterole wie etwa Cholesterin, Lanosterin, Spongosterin,
Stellasterin oder Phytosterole wie etwa Ergosterin, Comesterol, Stigmasterin und Sitosterin
sowie Vitamin D-Vorstufen. Übersichten zu diesem Thema finden sich beispielsweise in Fette,
Seifen, Anstrichmitt., 87, 103 (1985) und Parf. Kosm. 75, 755 (1994). Im Sinne der
Erfindung wird vorzugsweise Cholesterin eingesetzt. Der Anteil der Sterole an den Mittel kann
üblicherweise von 0,1 bis 5, vorzugsweise 1 bis 3 Gew.-% - bezogen auf die Mittel - betragen.
Zur Herstellung der erfindungsgemäßen Mittel hat es sich als vorteilhaft erwiesen, zunächst
eine Mischung aus einem Lecithin und gegebenenfalls einem Sterol beispielsweise in Ethanol
herzustellen und diese dann mit einer wäßrigen Dihydroxyacetonlösung zu versetzen. Vor
zugsweise enthält die wäßrige Lösung einen Puffer, der den pH-Wert im neutralen Bereich
hält. Für diesen Zweck kommen beispielsweise bekannte wäßrige Phosphatpuffer des Handels
in Betracht. Es kann auch vorteilhaft sein, den Mischungen zur Stabilisierung gegenüber Aut
oxidationsprozessen Antioxidantien wie beispielsweise Tocopherole, BHT, BHA und derglei
chen zuzusetzen. Anschließend kann man die neutralen wäßrigen Lösungen mit einem Gehalt
an Dihydroxyaceton, Lecithinen und gegebenenfalls Sterolen einer Ultraschallbehandlung un
terwerfen und nachfolgend bei 40 bis 60°C über einen Zeitraum von 0,1 bis 5 h erhitzen.
Weiterhin ist es vorteilhaft, nach Entfernung des Lösungsmittels die resultierenden Lösungen
anschließend einer Membranfiltration zu unterwerfen.
Der Einschluß von Dihydroxyaceton in Lecithinliposomen, die gegebenenfalls noch Sterole
enthalten können, führt zu einer Stabilisierung des Wirkstoffs. Da die Liposomen vesikulär
aufgebaut und sehr lagerstabil sind, kann das Dihydroxyaceton bei der Anwendung bei der
Anwendung besonders gleichmäßig abgegeben werden. Ein weiterer Gegenstand der Erfindung
betrifft daher die Verwendung von Lecithinen zur Stabilisierung und liposomalen Verkapselung
von Dihydroxyaceton.
Das folgende Beispiel soll den Gegenstand der Erfindung näher erläutern, ohne ihn darauf
einzuschränken.
In einem 2-l-Rundkol
ben wurden
10,00 g unhydriertes Lecithin (Phosphollpon® 90),
2,30 g Cholesterin
0,50 g Dihexadecylphosphat,
0,02 g Tocopherol
2,30 g Cholesterin
0,50 g Dihexadecylphosphat,
0,02 g Tocopherol
vorgelegt und in ca. 600 ml Ethanol bei 40°C unter Rühren gelöst. Anschließend wurde die
Mischung mit 183 ml einer wäßrigen Pufferlösung (1 l Puffer : 0,0027 mnol/l Na₂HPO₄ * 2
H₂O + 0,0013 mol/l KH₂PO₄, pH-Wert = 7.2), enthaltend 4 g Dihydroxyacetaon versetzt und
kurzzeitig mit Ultraschall behandelt. Bei 40°C wurde 30 min weitergerührt und nachfolgend das
Lösungsmittel Ethanol langsam am Rotationsverdampfer abdestilliert. Das Reaktionsprodukt
wurde bei 40°C zur gleichmäßigen Teilchengrößenverteilung vierstufig über Membranen fol
genden Durchmessers filtriert: 1,2; 0,45; 0,2 und 0,1 µm, mit 0,2 Gew.-% Euxyl® konserviert
und auf einen pH-Wert von 6,5 eingestellt.
Claims (10)
1. Selbstbräunungsmittel mit einem Gehalt an Liposomen, dadurch erhältlich, daß man Di
hydroxyaceton zusammen mit Lecithinen und gegebenenfalls Sterolen in wäßriger Lö
sung erhitzt.
2. Verfahren zur Herstellung von Selbstbräunungsmittel mit einem Gehalt an Liposomen,
bei dem man Dihydroxyaceton zusammen mit Lecithinen und gegebenenfalls Sterolen
in wäßriger Lösung erhitzt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man Lecithine der Formel
(I) einsetzt,
in der R¹CO und R²CO unabhängig voneinander für aliphatische Acylreste mit 12 bis
22 Kohlenstoffatomen und 0 und/oder 1 bis 4 Doppelbindungen und X für Wasserstoff
einen R²CO-Rest oder einen CH₂CH₂N⁺(CH₃)₃-Rest stehen.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß man als Sterol
Cholesterin einsetzt.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man das
Dihydroxyaceton in Mengen von 1 bis 5 Gew.-% - bezogen auf die Mittel - einsetzt.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man die
Lecithine in Mengen von 1 bis 10 Gew.-% - bezogen auf die Mittel - einsetzt.
7. Verfahren nach den Ansprüchen 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß man die
Sterole in Mengen von 0, 1 bis 5 Gew.-% - bezogen auf die Mittel - einsetzt.
8. Verfahren nach den Ansprüchen 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß man neutrale
wäßrige Lösungen mit einem Gehalt an Dihydroxyaceton, Lecithinen und gegebenen
falls Sterolen bei 40 bis 60°C über einen Zeitraum von 0, 1 bis 5 h erhitzt.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß man die Lösungen an
schließend einer Membranfiltration unterwirft.
10. Verwendung von Lecithinen zur Stabilisierung und liposomalen Verkapselung von Di
hydroxyaceton.
Priority Applications (4)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19520104A DE19520104A1 (de) | 1995-04-03 | 1995-06-01 | Selbstbräunungsmittel |
JP8529935A JPH11503133A (ja) | 1995-04-03 | 1996-03-25 | 自己褐変剤 |
PCT/EP1996/001301 WO1996031190A1 (de) | 1995-04-03 | 1996-03-25 | Selbstbräunungsmittel |
EP96908133A EP0818986A1 (de) | 1995-04-03 | 1996-03-25 | Selbstbräunungsmittel |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19512410 | 1995-04-03 | ||
DE19520104A DE19520104A1 (de) | 1995-04-03 | 1995-06-01 | Selbstbräunungsmittel |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19520104A1 true DE19520104A1 (de) | 1996-10-10 |
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ID=7758641
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19520104A Withdrawn DE19520104A1 (de) | 1995-04-03 | 1995-06-01 | Selbstbräunungsmittel |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19520104A1 (de) |
Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2249552A1 (de) * | 1971-10-12 | 1973-05-30 | Inchema S A | Verfahren zur inkapsulation von insbesondere wasserloeslichen verbindungen |
DD272793A1 (de) * | 1988-06-02 | 1989-10-25 | Veb Deutsches Hydrierwerk Rodleben,Dd | Kosmetische zubereitungen mit tensid-vesikel-dispersionen |
WO1992019214A2 (en) * | 1991-04-29 | 1992-11-12 | Richardson-Vicks Inc. | Artificial tanning compositions containing positively charged paucilamellar vesicles |
-
1995
- 1995-06-01 DE DE19520104A patent/DE19520104A1/de not_active Withdrawn
Patent Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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Non-Patent Citations (1)
Title |
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DOMSCH, Andreas in: Die kosmetischen Präparate, Band III, Verlag für chem. Industrie, H. Ziolkowsky GmbH, Augsburg, 1994, S. 170-173 * |
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