DE4021082A1 - Hautbehandlungsmittel mit hohen lipidgehalten unter verwendung eines bilayer enthaltenden systems, salzen organischer saeuren, alkohol und stabilisator - Google Patents
Hautbehandlungsmittel mit hohen lipidgehalten unter verwendung eines bilayer enthaltenden systems, salzen organischer saeuren, alkohol und stabilisatorInfo
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Description
Gegenstand der Erfindung sind Hautbehandlungsmittel mit
hohen Lipidgehalten unter Verwendung eines Bilayer enthaltenden
Systems, Salzen organischer Säuren, Stabilisator
und Alkohol.
Hautbehandlungsmittel werden in Kosmetik und Dermatologie
angewandt, um die durch äußere Einwirkungen
veränderten Eigenschaften der Haut wiederherzustellen
oder den Hautzustand generell zu verbessern. In der
Dermatologie steht außerdem die Behandlung von Hautkrankheiten
im Vordergrund. Zu diesen Zwecken werden
Fette, Öle, Emulsionen, Suspensionen, Lösungen in
unterschiedlicher chemischer Zusammensetzung auf die
Haut appliziert. Die Formulierungen können dementsprechend
kosmetische oder/und dermatologische Wirkstoffe
enthalten. Eine der jüngsten Entwicklungen auf
diesem Gebiet sind Liposomen.
Liposomen sind Vesikel mit unterschiedlichster Struktur.
Je nach Herstellungsverfahren unterscheidet man
unilamellare, oligolamellare, multilamellare oder
fusionierte Körper mit Membranstruktur und einem
Durchmesser von ca. 15-3500 nm. Eine Übersicht gibt
H. P. Fiedler, Lexikon der Hilfstoffe für Pharmazie,
Kosmetik und angrenzende Gebiete, Verlage Editio Cantor,
Aulendorf 1989, S. 744-746.
Liposomen im allgemeinen Sprachgebrauch sind aus natürlichen,
halbsynthetischen und synthetischen Phospholipiden
zusammengesetzt, wobei die Hauptkomponente meist
aus Phosphatidylcholin besteht. Nebenkomponenten sind
z. B. Phosphatidylethanolamin, Phosphatidylinosit,
Phosphatidsäure. Man unterscheidet ungesättigte (natürliche),
teilhydrierte und hydrierte Phospholipide gemäß
ihrer Fettsäurebesetzung.
Ähnlich wie die biologischen Zellen können Liposomen in
den vesikulären Innenbereichen wasserlösliche Substanzen
und in den Membranen amphiphile und lipophile Substanzen
speichern (beladene Liposomen). Beispiele für
die Beladungen in den Membranen sind Vitamin E, Retinoide,
Steroide, lipophile und amphiphile Wirkstoffe,
pflanzliche und tierische Öle.
Insbesondere lipophile Wirkstoffe, pflanzliche und
tierische Öle sind im Kosmetikbereich wichtig für eine
optimale Hautpflege, speziell zur Behandlung trockener
Haut. Auch bei hochungesättigten Ölen, die z. B. zur
Behandlung von atopischer Dermatitis eingesetzt werden
(H. P. Nissen, W. Wehrmann, U. Kroll und H. W. Kreysel,
Fat. Sci. Technol. 90 (7), 268-271 (1988)), ist die
Verteilung und das Eindringen in die Haut von entscheidender
Bedeutung. Liposomen sind daher bezüglich Verteilung
und Penetration in die Haut das ideale Trägersystem.
Ein interessanter Gesichtspunkt ist, daß die Grundstruktur
der Liposomen, nämlich die in ihnen enthaltende(n)
Lipiddoppelschicht(en), auch Bilayer genannt,
in der intakten Hornschicht enthalten ist (B. W. Barry,
The Transdermal Route for the Delivery of Peptides and
Proteins, Plenum Press, New York 1986). Das Stratum
corneum stellt den äußersten und nach außen hin sichtbaren
Teil der Epidermis dar. Dieser nicht mehr lebende
Teil der Haut wird von Lipiddoppelschichten, durchzogen,
die als "interzellulärer Zement" durch Keratinosomen
gebildet werden. Die chemische Zusammensetzung
dieser Doppelschichten ist sehr komplex, Hauptbestandteile
sind Fettsäuren, Ceramide und Cholesterin und
deren Derivate.
Physikalisch gesehen haben diese Lipiddoppelschichten
die gleichen Strukturelemente wie die Membranen der
Liposomen, es fehlt ihnen nur die "Kugelform".
Die Lipiddoppelschichten der Hornschicht üben eine
wichtige Barrierefunktion aus, und ihre Unversehrtheit
ist daher eine Voraussetzung für einen geregelten Wasserhaushalt
der Haut. Nun ist diese Barrierefunktion
häufig, wie oben schon erwähnt, aus unterschiedlichen
Gründen gestört, z. B. durch häufiges äußerliches
Anwenden von Tensiden (Seife, Reinigungslotionen, Shampoo
etc.). Das Verfahren, um die gestörte Barrierefunktion
wiederherstellen, ohne den natürlichen Erneuerungsprozeß
abzuwarten, besteht darin, die Haut nach
dem Waschen z. B. mit fetthaltigen Cremes, die einen
mehr oder minder großen Anteil von Feuchthaltefaktoren
enthalten, einzucremen.
Durch die Liposomentechnologie ergibt sich nun eine
interessante Alternative. Die von der Hornschicht in
Form von Liposomen aufgenommenen Lipiddoppelschichten
stellen als Bilayerquelle die natürliche Barriere
wieder her. Die Unterstützung der Lipiddoppelschichten
bewirkt dabei keinen okklusiven Effekt wie er z. B. von
reinen Kohlenwasserstoffen wie dem Paraffinöl auf der
Hautoberfläche ausgelöst wird, da die Barriereschichten
gegenüber Feuchtigkeit nicht völlig dicht sind. Dies
ist erwünscht, da ein okklusiver Effekt zu Änderungen
des Stoffwechsels in der Haut führt (M. Rieger, Cosmetics
& Toiletries 104 (12), 41-51 (1989)).
Die bisher bekannten Liposomen haben aber trotz der
genannten idealen Eigenschaften wesentliche Nachteile:
Liposomen klassischer Zusammensetzung sind aufgrund der
üblicherweise eingesetzten hochreinen Ausgangsmaterialien
- meist sind dies hochangereicherte Phosphatidylcholine
- und des komplizierten Herstellungsprozesses
wesentlich teuer als übliche Emulsionen mit weniger
guten Eigenschaften.
Liposomen klassischer Zusammensetzung haben ein nur
geringes Speichervermögen für lipophile Substanzen.
Liposomen aus ungesättigten Phospholipiden können zwar
ca. 10-30% ihres Gewichtes an Triglyceriden aufnehmen,
dies bedeutet aber selbst für eine sehr hochkonzentrierte
Liposomendispersion mit 10 Gew.-% Liposomengrundstoff
(in der Trockensubstanz) eine Endkonzentration
von 1-3% Gew.-% Triglycerid in der Formulierung. In
vergleichbaren Öl/Wasser-Emulsionen sind dagegen 10-20%
Gew.-% lipophile Komponenten üblich.
Man hat versucht, dieses Problem durch die Zuhilfenahme
von Emulgatoren zu lösen, da diese zusätzlich Lipide
dispergieren können. Emulgatoren haben aber insbesondere
bei Hautbehandlungsmitteln, die tief in die Haut
eindringen sollen, einige Nachteile. So ist dem Fachmann
wohlbekannt, daß sie in Abhängigkeit einer ihrer
Stoffkonstanten, nämlich der kritischen Micellenkonzentration,
irritierend (U. Zeidler, Ärztliche Kosmetologie
19 (3), 208-219 (1989)) auf die Haut wirken
können. Je höher die kritische Micellenkonzentration
ist, umso höher ist der Anteil nicht-micellar gebundener
Emulgatormoleküle und damit das Irritationspotential.
Nichtionogene Emulgatoren sind dafür bekannt,
daß sie im Vergleich zu anderen Emulgatortypen das
größte Penetrationsvermögen in die Haut haben (W.
Kästner, Seifen, Öle, Fette, Wachse 116 (1), 3-9
(1990)). Auch muß man berücksichtigen, daß Systeme mit
liposomalen Strukturen mit Emulgatoren, insbesondere,
wenn diese in höheren Konzentrationen zugesetzt werden,
Inkompatibilitätserscheinungen zeigen (H. Hauser,
Chimia 39, 252 (1985).
Man kann daher als Ziel für ein optimales Hautbehandlungsmittel
definieren, daß die Formulierung möglichst
viel Bilayerquelle und wenig Emulgator, der ein möglichst
niedriges Irritationspotential hat und möglichst
viel Lipid dispergiert, enthalten soll.
Ideal wäre zusätzlich, wenn der Emulgator nach Applikation
des Hautbehandlungsmittels möglichst in physiologische
oder physiologisch verwandte Stoffe transformiert
wird, sodaß er bei späterem Waschen der Haut mit
Wasser nicht entfernt werden kann, da hierbei der
Haut bekanntlich gleichzeitig aufgrund der noch vorhandenen
Emulgierwirkung wieder Lipide entzogen werden.
Für Formulierungen mit höheren Dosierungen an Bilayerquelle,
die meist aus Phosphatidylcholin mit einem
hohen Gehalt an chemisch gebundener Linolsäure besteht,
ergibt sich das Problem der Stabilisierung dieser
Formulierungen gegenüber Autoxidation. Während man
Gehalte von 0,1 bis 2 Gew.-% an Phosphatidylcholin noch
ohne weiteres mit Vitamin C oder E oder deren Derivaten
oder anderen üblichen Antioxidantien stabilisieren
kann, ist dies bei Gehalten von 2 bis 10 Gew.-% nur noch
schwierig möglich. Die Folge sind verkürzte Haltbarkeit
und Ranziditätserscheinungen, vor allem auch nach Applikation
auf der Haut, die sich auch für den Laien
erkenntlich, in einem unangenehmen Geruch äußern.
Nun hat sich überraschend gezeigt, daß man die oben
genannten Probleme elegant lösen kann, indem man eine
Mischung aus einem Liposomengrundstoff (1), der in den
fertigen erfindungsgemäßen Hautbehandlungsmitteln die
Bilayerquelle bildet, einem Lipid (2) bzw. einer Lipidmischung,
einer organischen Säure und einem Alkohol (4)
herstellt, und in diese Phase eine wäßrige, Alkalihydroxid
enthaltene Wasserphase einrührt, wobei die
organischen Säuren in ihre Alkalisalze (3) umgewandelt
werden, die dann als anionische Emulgatoren wirken. Es
können der Einfachheit halber auch direkt die Salze der
organischen Säuren (3) eingesetzt werden. In diese so
hergestellten Formulierungen werden Stabilisator (5)
und gegebenenfalls weitere in der Kosmetik oder Dermatologie
übliche Stoffe wie Wirkstoffe, Konservierungsmittel,
Antioxidantien, Konsistenzregler, Farbstoffe
und Duftstoffe eingearbeitet.
Die Hauptkomponenten der erfindungsgemäßen Hautbehandlungsmittel
sind demnach Liposomengrundstoff als Bilayerquelle
(1), Lipid (2), Salze organischer Säuren
(3), Alkohol (4), Stabilisator (5) und übliche Zusatzstoffe.
Bilayerquelle (1): Die Bilayerquelle als Hauptkomponente
der erfindungsgemäßen Hautbehandlungsmittel besteht
aus einem Liposomengrundstoff. Der am häufigsten eingesetzte
Liposomengrundstoff ist, wie oben schon erwähnt
Phosphatidylcholin. Produkte dieser Art sind
unter unterschiedlichen Handelsbezeichnungen im Handel
und werden von Lecithinverarbeitern hergestellt. Vorteilhafterweise
werden pflanzliche, meist aus der Sojabohne
gewonnene oder tierische, meist aus Hühnerei
gewonnene, Phosphatidylcholine eingesetzt. Diese können
auch in hydrierter Form vorliegen. Ein weiterer eingesetzter
Liposomengrundstoff sind Sphingolipide, deren
Hauptbestandteile Ceramide, Cerebroside und Sphingomyeline
sind. Diese Einsatzstoffe sind meist tierischer
Provenienz und werden z. B. aus Rinderhirn gewonnen. In
manchen Fällen ist es zweckmäßig, Phosphatidylcholin
und Sphingolipide in bestimmten Verhältnissen einzusetzen,
um die gewünschten Eigenschaften der erfindungsgemäßen
Hautbehandlungsmittel zu erhalten.
Die Bilayerquelle hat die Aufgabe, geschädigte Lipiddoppelschichten
der Hornschicht wieder aufzubauen, in
diese Schichten auch Lipide einzuschleusen, die in
einer intakten Hornschicht normalerweise vorhanden
sind, aber auch den Gehalt natürlich vorhandener Lipide
durch weitere Lipide quantitativ und qualitativ zu
erhöhen. Der Aufbau der Lipiddoppelschichten bewirkt
einerseits eine Verbesserung der Hauteigenschaften wie
z. B. Hautfeuchte, Weichheit der Haut, Erniedrigung des
transepidermalen Wasserverlustes, andererseits wird
aber die Depotwirkung der Hornschicht für dermatologisch
wirksame Stoffe entscheidend verbessert. Dies ist
besonders wichtig für die in den erfindungsgemäßen
Hautbehandlungsmitteln enthaltenen kosmetischen und
dermatologischen Wirkstoffen.
Je nach Zusammensetzung der erfindungsgemäßen Hautbehandlungsmittel
kann die Bilayerquelle in Form sehr
unterschiedlicher Vesikel auftreten, denen jedoch allen
gemeinsam ist, daß sie liposomale Strukturelemente
(Bilayer) besitzen.
- (a) Klassische uni-, oligo-, multi-lamellare Liposomen z. B. bei hohen Gehalten an Bilayerquelle (1) und niedrigeren Gehalten an Lipid (2).
- (b) Sogenannte Propeller-Liposomen bei vergleichbaren Gehalten an Bilayerquelle (1) und Lipid (2). Propeller-Liposomen sind dadurch gekennzeichnet, daß sie aus Aggregaten von Öltröpfchen und klassischen Liposomen bestehen.
- (c) Chylomikronenartige Liposomen bei hohen Gehalten an
Lipid (2) und niedrigeren Gehalten an Bilayerquelle
(1). Chylomikronenartige Liposomen zeichnen sich
dadurch aus, daß sie bei Beibehaltung der lamellaren
liposomalen Struktur, die größtenteils durch die
Bilayerquelle (1) gebildet wird, eine mehr oder weniger
stark ausgeprägte ölige Innenphase besitzen, die durch
das Lipid (2) gebildet wird. Im Extremfall kann die
Innenphase völlig mit amphiphilen und lipophilen
Komponenten ausgefüllt sein. Diese Zubereitungen sind
besonders interessant, da sie durch Verwendung von nur
wenig Phosphatidylcholin (unter 5 Gew.-%), sehr preiswert
sind und vorteilhaft mit kosmetisch und dermatologisch
wirksamen Eiweißhydrolysatkondensaten als
organische Säure und Wirkstoffkomponente kombiniert
werden können. Als Wirkstoffkomponenten können z. B.
Palmitoyl-Collagenhydrolysat, Capryloyl-Collagenhydrolysat,
Undecenoyl-Collagenhydrolysat sowie die
acylierten Hydrolysate des Caseins, des Keratins und
des Hydroxyprolins eingesetzt werden.
Selbstverständlich können diesbezüglich auch definierte Reinsubstanzen wie z. B. die N-Palmitoylderivate der Glutaminsäure, des Arginins, der Asparaginsäure, des Lysins, des Serins, des Isoleucins verwendet werden.
Welche Art von liposomalen Vesikeln gebildet werden,
ist daher stark vom Zweck des Einsatzes der erfindungsgemäßen
Hautbehandlungsmittel bestimmt, da hiervon die
zu wählende Zusammensetzung abhängig ist.
Je nach Zusammensetzung der erfindungsgemäßen Phospholipidformulierungen
können auch Mischungen von klassischen
Liposomen, Propeller-Liposomen und Chylomikronen-artigen
Liposomen entstehen.
Lipid (2): Das Lipid als Hauptkomponente der erfindungsgemäßen
Hautbehandlungsmittel kann aus nativem Öl,
(teil-)synthetischem Öl, Carbonsäureestern, flüssigen
Wachsestern, öligen Kohlenwasserstoffen oder Mischungen
derselben bestehen. Unter nativen Ölen versteht man
Naturöle pflanzlichen oder tierischen Ursprungs.
Pflanzliche Öle sind z. B. Sonnenblumenöl, Distelöl,
Avocadoöl, Mandelöl, Sojaöl, Rizinusöl, Erdnußöl, Weizenkeimöl,
Karottenöl, Aprikosenkernöl, Borretschöl,
Nachtkerzenöl, Haselnußöl, Palmkernöl, Sesamöl, Leinöl,
Macadamia-Nußöl, Maiskeimöl, Rüböl, Mohnöl, Pfirsichkernöl,
Olivenöl, Walnußöl. Tierische Öle sind z. B.
Nerzöl und Fischöl. (Teil-)synthetische Öle sind
hauptsächlich Triglyceride, deren Säurekomponenten aus
definierten oder Mischungen aus mittel- oder langkettigen
Fettsäuren bestehen, z. B. Capronsäure, Caprinsäure,
Stearinsäure, Isostearinsäure, Palmitinsäure,
Ölsäure, Linolsäure, Ricinolsäure. Zu den synthetischen
Ölen gehören auch die Silikonöle. Unter Carbonsäureestern
sind z. B. Isopropylpalmitat, Isopropylmyristat,
Isopropylstearat, Oleyloleat, Myristyllactat, Cetyllactat,
2-Ethylhexylpalmitat, Isooctylstearat, Hexyllaurat,
Dibutyladipat, 2-Octyldecanol, Isopropyllinoleat
zu verstehen. Flüssige Wachsester sind z. B.
im Jojobaöl enthalten. Auch feste Wachsester sind
verwendbar, wenn sie in den oben genannten flüssigen
Ölen gelöst werden können. Ölige Kohlenwasserstoffe
sind z. B. Paraffinöl, Heptamethylnonan.
Der Zweck der Lipidkomponente wurde oben im Zusammenhang
mit der Erneuerung und Verbesserung der Hornschicht-Lipiddoppelschichten
beschrieben. Eine weitere
wichtige Funktion des Lipids ist die Lösungsvermittlereigenschaft
für kosmetische und dermatologische
Wirkstoffe.
Salze organischer Säuren (3): Salze organischer Säuren
als Hauptkomponente der erfindungsgemäßen Hautbehandlungsmittel
sind Alkalisalze von Carbonsäuren, die
entweder als solche eingesetzt werden oder während des
Herstellungsprozesses der Hautbehandlungsmittel mittels
Alkalihydroxiden aus den entsprechenden Carbonsäuren
gebildet werden. Nach Applikation der erfindungsgemäßen
Hautbehandlungsmittel auf der Haut werden aus den Carbonsäuresalzen
aufgrund der naturgemäß ablaufenden allmählichen
Senkung des pH der Haut die Säuren allmählich
wieder freigesetzt, wobei die gewünscht die emulgierenden
Eigenschaften der anfänglich als Salze vorliegenden
Carbonsäuren verlorengehen. Es kommen daher schwache
physiologische Carbonsäuren wie z. B. Palmitinsäure,
Stearinsäure oder Mischungen dieser Säuren in Frage.
Diese Säuren gehören zu den Hautbestandteilen der Haut.
Eine weitere Gruppe von Carbonsäuresalzen sind die
acylierten Hydrolysate des Collagens, auch Collagenhydrolysatkondensate
genannt, der allgemeinen Formel I
in der
R¹ eine gesättigte oder ungesättigte Acylgruppe mit 1 bis 22 Kohlenstoffatomen,
R² Seitenketten der Aminosäuren des Collagens sind und
n eine ganze Zahl von 1 bis 10 ist.
R¹ eine gesättigte oder ungesättigte Acylgruppe mit 1 bis 22 Kohlenstoffatomen,
R² Seitenketten der Aminosäuren des Collagens sind und
n eine ganze Zahl von 1 bis 10 ist.
Collagen enthält hauptsächlich die Aminosäuren Glycin,
Prolin und Hydroxyprolin und Anteile von Glutaminsäure,
Arginin, Asparaginsäure, Lysin, Leucin, Serin
und Isoleucin.
Auch die Salze der Collagenhydrolysatkondensate, z. B.
unter der Bezeichnung Lipacide und Lamepone (H. P.
Fiedler, Lexikon der Hilfsstoffe für Pharmazie, Kosmetik
und angrenzende Gebiete, Editio Cantor Aulendorf,
1989, S. 713, 741) bekannt, werden nach Applikation der
erfindungsgemäßen Hautbehandlungsmittel in der Haut
langsam in ihre zugrundeliegenden organischen Säuren
umgewandelt, wobei sie ihre emulgierenden und emulsionsstabilisierenden
Eigenschaften verlieren. Durch
die Artverwandtschaft mit den Hautinhaltsstoffen sind
auch sie sehr für kosmetische und dermatologische
Hautbehandlungsmittel geeignet.
Analog lassen sich die Salze der acylierten Hydrolysate
des Elasins, Caseins, Keratins oder O-Acylderivate des
Hydroxyprolins vorteilhaft verwenden.
Unter den Alkalihydroxiden sind bei der Herstellung der
erfindungsgemäßen Hautpflegemittel insbesondere Natriumhydroxid
und Kaliumhydroxid zu verstehen. Diese
Komponenten entfallen, wenn direkt die entsprechenden
Alkalisalze der organischen Säuren eingesetzt werden.
Sinngemäß können aber auch andere physiologisch verträgliche
Salze bildende Basen verwendet werden.
Wichtig ist, daß nach Herstellung der Hautbehandlungsmittel
die organischen Säuren als Salze vorliegen, die
emulgierende und emulsionsstabilisierende Eigenschaften
haben.
Alkohol (4): Unter Alkohol als Hauptkomponente der erfindungsgemäßen
Hautbehandlungsmittel versteht man vorzugsweise
Ethanol mit einem Gehalt von 90-100%. Es
können aber auch andere geradkettige, verzweigtkettige
Alkohole oder Polyalkohole wie z. B. Propanol, Isopropanol,
1,2-Propylenglykol, 1,3-Butylenglykol, Glycerin
eingesetzt werden. Der Zusatz des Alkohols hat die
Funktion, eine homogene Lösung bei der Mischung der
Formulierungsbestandteile herzustellen, er hat aber
auch den bekannten hautpflegenden Charakter, insbesondere
wenn 1,2-Propylenglykol, 1,3-Butylenglykol oder
Glycerin eingesetzt werden. Eine weitere wichtige Funktion
ist die biostatische oder biocide Wirkung von
Ethanol auf Mikroorganismen, die für den Verderb kosmetischer
und dermatologischer Produkte verantwortlich
sind. Auf diese Weise kann bei den meisten erfindungsgemäßen
Hautbehandlungsmitteln auf typische Konservierungsmittel
verzichtet werden oder Konservierungsmittel
eingespart werden. In dieser Beziehung haben auch 1,2-Propylenglykol
und 1,3-Butylenglykol eine gute Wirkung
(K. H. Wallhäuser, Praxis der Sterilisation, Georg
Thieme Verlag Stuttgart, 1988).
Stabilisator (5): Der Stabilisator als Hauptkomponente
der erfindungsgemäßen Hautbehandlungsmittel ist in der
Regel Harnstoff. Er hat die Funktion, die Oxidationsbeständigkeit
der erfindungsgemäßen Hautbehandlungsmittel
in Verbindung mit den üblichen Antioxidantien
entscheidend zu verbessern. Zum anderen ist Harnstoff
ein für den Fachmann bekannter hautpflegender natürlicher
Stoff, der Bestandteil der Haut ist und unter
anderen auch den Wasserhaushalt der Haut positiv beeinflußt.
Typische Stabilisatoren sind auch Monosaccharide
wie z. B. Glucose, Fructose, Mannose, Galaktose, Sorbitol,
Inositol und andere Saccharide. Selbstverständlich
können auch Mischungen der genannten Stabilisatoren benutzt
werden, wenn diese Vorteile bieten.
Weitere übliche in den erfindungsgemäßen Hautbehandlungsmitteln
eingesetzte Stoffe sind kosmetisch wirksame
Wirkstoffe oder dermatologische Wirkstoffe:
Kosmetische Wirkstoffe der erfindungsgemäßen Hautbehandlungsmittel
sind Fette, Vitamine (insbesondere A,
B-Komplex, C, E sowie deren übliche Derivate wie z. B.
Vitamin-A-palmitat, Vitamin-E-acetat), Provitamine wie
β-Carotin, etherische Öle, selbstbräunende Substanzen
wie Tyrosin; UV-Licht-Absorber wie z. B. Urocaninsäure
und deren Ester, Hautschutzstoffe wie z. B. Ricinolsäurederivate,
Phytosterole, Cholesterin, Cholesterylsulfat,
Squalen, Palmitinsäure, Stearinsäure,
Isostearinsäure. Wirkstoffe wie Panthenol, Bisabolol,
Pflanzenextrakte, tierische Extrakte, Linolsäureester,
alpha- und gamma-Linolensäureester, Collagen- und
Elastin-Hydrolysate und deren Kondensate mit Fettsäuren,
Glutathion, Ceramid, Sphingolipide. Vielfach
haben die oben genannten Lipide (2), wie z. B. pflanzliche,
tierische Öle und Wachsester, auf Grund ihrer
Zusammensetzung ebenfalls kosmetischen Wirkstoffcharakter.
Dermatologische Wirkstoffe der erfindungsgemäßen Hautbehandlungsmittel
sind Retinol und deren Ester, Vitamin-A-Säure
und deren Ester (Tretinoin), Isotretinoin,
Retinoide allgemein, Antimykotika, Antiseptika wie
Chlorhexidin, juckreizstillende Substanzen, Salicylsäure,
Salicylsäuremethylester; entzündungshemmende
Mittel, durchblutungsfördernde Mittel wie z. B. Nicotinsäureebenzylester;
Campher, Corticoide wie Hydrocortison,
Betamethason, Triamcinolen, Dexamethason,
Prednisolon; Heparin, Zytostatika, Antihistaminika,
Antiallergika, Antibiotika wie z. B. Tetracyclin,
Erythromycin, Gentamycin, Neomycin; antiparasitäre
Mittel, Venenmittel, Wundbehandlungsmittel, Adstringentien,
Antiaknemittel, Antipsoriatika, Aniseborrhoika,
Antisebostatika, Keratolytika, Narbenbehandlungsmittel,
Allantoin, Clotrimazol, Guajazulen,
Hexylresorcin, Isoprenalin, Fumarsäure, Fumarsäureethylester,
Fumarsäurediethylester, Dithranol,
Ichthyol, Thymol, Rosmarinöl, Panthenol, Pantothensäure,
Kamillenextrakt, Hamamelisectrakt, Salbeiöl,
Eukalyptusöl, Fichtennadelöl, Wacholderbeeröl, Baldrianöl,
Baldrianextrakt, Eichenrindeextrakt, Weizenkleieextrakt,
Kiefernnadelöl, Borneol, Menthol, Schafgarbenblütenextrakt,
Limonen, Heublumenextrakt, Molkepulver,
Hopfenextrakt, Lavendelöl, Tannin, Aesculin,
Aescin, Salicylamid, Latschenkieferextrakt, Nicotinsäuremethylester,
Nicotinsäureethylester, Salicylsäurenicotinat,
Salicylsäureglycolester, Estradiol,
Dichlorophen, Undecylensäure, Colecalciferol, Placentaextrakt,
Thymusextrakt, Benzalkoniumchlorid, Griseofulvin,
Nystatin, Amphotericin B, Clotrimazol, Miconazol,
Econazol, Tioconazol, Ketoconazol, Isoconazol,
Coffein, Ibuprofen, Indometacin, Etofenamat, Diclophenac,
Flufenaminsäure, Silibinin, Silymarin, Linolsäure,
alpha-Linolensäure, gamma-Linolensäure, di-homogamma-Linolensäure,
Eicosapentaensäure, Monoxidil,
Superoxiddismutase.
Zu den weiteren üblicherweise in den erfindungsgemäßen
Hautbehandlungsmitteln eingesetzten Stoffen gehören zum
Beispiel Duftstoffe, Parfümöle, Antioxidantien wie z. B.
Ascorbinsäure, Ascorbinsäurepalmitat, Butylhydroxytoluol,
Butylhydroxyanisol, Propylgallat, Vitamin E,
Vitamin-E-acetat, Vitamin-E-palmitat, Antioxidans-Synergisten
wie z. B. EDTA, 1-Hydroxyethan-1,1-diphosphonsäure,
Citronensäure, Fumarsäure, Harnsäure, Mittel zur
Viskositäts- und Konsistenzregelung wie z. B. Polyacrylate,
Xanthan gum, Carraghenane, Alginate, Bentonit
etc., Konservierungsmittel wie Phenoxyethanol, p-Hydroxybenzoesäureester,
Benzoesäure, Benzylalkohol,
Isothiazoline, Imidazolylharnstoff, Diazolidinylharnstoff
und andere, farbgebende Substanzen wie Tiandioxid,
Zinkoxid etc., sowie deren Mischungen untereinander.
Die Gehalte der Hauptkomponenten der erfindungsgemäßen
Hautbehandlungsmittel können in folgenden Grenzen
variieren:
Bilayerquelle (1) | |
01,0-10,0 Gew.-% | |
Lipid (2) | 05,0-60,0 Gew.-% |
Salz der organischen Carbonsäure (3) | 00,1-10,0 Gew.-% |
Alkohol (4) | 00,1-20,0 Gew.-% |
Stabilisator (5) | 00,1-10,0 Gew.-% |
Vorzugsweise betragen die Gehalte der Hauptkomponenten
der erfindungsgemäßen Hautbehandlungsmittel:
Bilayerquelle (1) | |
03,0-08,0 Gew.-% | |
Lipid (2) | 10,0-40,0 Gew.-% |
Salz der organischen Carbonsäure (3) | 00,5-05,0 Gew.-% |
Alkohol (4) | 00,5-16,0 Gew.-% |
Stabilisator (5) | 01,0-05,0 Gew.-% |
Typische Zusammensetzungen der erfindungsgemäßen Hautbehandlungsmittel
sind dementsprechend:
(A) | |
Bilayerquelle (1) | 06,0 Gew.-% |
Lipid (2) | 15,0 Gew.-% |
Salz der organischen Carbonsäure (3) | 01,2 Gew.-% |
Alkohol (4) | 14,0 Gew.-% |
Stabilisator (5) | 01,0 Gew.-% |
Wasser, Duftstoffe, Konservierung etc. | 62,8 Gew.-% |
Summe | 100,0 Gew.-% |
(B) | |
Bilayerquelle (1) | 06,5 Gew.-% |
Lipid (2) | 17,0 Gew.-% |
Salz der organischen Carbonsäure (3) | 02,0 Gew.-% |
Alkohol (4) | 16,0 Gew.-% |
Stabilisator (5) | 01,0 Gew.-% |
Wasser, Duftstoffe, Konservierung etc. | 57,5 Gew.-% |
Summe | 100,0 Gew.-% |
(C) | |
Bilayerquelle (1) | 10,0 Gew.-% |
Lipid (2) | 40,0 Gew.-% |
Salz der organischen Carbonsäure (3) | 02,0 Gew.-% |
Alkohol (4) | 10,0 Gew.-% |
Stabilisator (5) | 01,0 Gew.-% |
Wasser, Duftstoffe, Konservierung etc. | 37,0 Gew.-% |
Summe | 100,0 Gew.-% |
(D) | |
Bilayerquelle (1) | 01,0 Gew.-% |
Lipid (2) | 05,0 Gew.-% |
Salz der organischen Carbonsäure (3) | 00,1 Gew.-% |
Alkohol (4) | 20,0 Gew.-% |
Stabilisator (5) | 00,1 Gew.-% |
Wasser, Duftstoffe, Konservierung etc. | 68,9 Gew.-% |
Summe | 100,0 Gew.-% |
(E) | |
Bilayerquelle (1) | 10,0 Gew.-% |
Lipid (2) | 10,0 Gew.-% |
Salz der organischen Carbonsäure (3) | 00,5 Gew.-% |
Alkohol (4) | 16,0 Gew.-% |
Stabilisator (5) | 10,0 Gew.-% |
Wasser, Duftstoffe, Konservierung etc. | 53,5 Gew.-% |
Summe | 100,0 Gew.-% |
(F) | |
Bilayerquelle (1) | 08,0 Gew.-% |
Lipid (2) | 60,0 Gew.-% |
Salz der organischen Carbonsäure (3) | 10,0 Gew.-% |
Alkohol (4) | 05,0 Gew.-% |
Stabilisator (5) | 05,0 Gew.-% |
Wasser, Duftstoffe, Konservierung etc. | 09,0 Gew.-% |
Summe | 100,0 Gew.-% |
(G) | |
Bilayerquelle (1) | 03,0 Gew.-% |
Lipid (2) | 10,0 Gew.-% |
Salz der organischen Carbonsäure (3) | 00,5 Gew.-% |
Alkohol (4) | 16,0 Gew.-% |
Stabilisator (5) | 01,0 Gew.-% |
Wasser, Duftstoffe, Konservierung etc. | 69,5 Gew.-% |
Summe | 100,0 Gew.-% |
(H) | |
Bilayerquelle (1) | 05,0 Gew.-% |
Lipid (2) | 25,0 Gew.-% |
Salz der organischen Carbonsäure (3) | 01,0 Gew.-% |
Alkohol (4) | 00,1 Gew.-% |
Stabilisator (5) | 05,0 Gew.-% |
Wasser, Duftstoffe, Konservierung etc. | 63,9 Gew.-% |
Summe | 100,0 Gew.-% |
Die erfindungsgemäßen Hautbehandlungsmittel können
dabei vollständig aus Naturstoffen oder naturidentischen
Stoffen oder deren Derivaten und ohne typische
Konservierungsmittel wie p-Hydroxybenzoesäureester,
Formaldehydabspalter, Isothiazolinone etc. aufgebaut
sein, wie die folgende Formulierung illustriert.
Phosphatidylcholin (1) | |
06,0 Gew.-% | |
Avocadoöl (2) | 15,0 Gew.-% |
Stearinsäure-Kaliumsalz (3) | 01,2 Gew.-% |
Ethanol (4) | 16,0 Gew.-% |
Harnstoff (5) | 01,0 Gew.-% |
Wasser, Rosenöl, Vit-E, natürlicher Verdicker | 60,8 Gew.-% |
Summe | 100,0 Gew.-% |
Dies hat den Vorteil, daß die erfindungsgemäßen Hautbehandlungsmittel
vom dermatologischen Gesichtspunkt ganz
besonders hautverträglich sind und eine Penetration von
Konservierungsmitteln in die Haut vermieden wird.
Je nach Zusammensetzung haben die erfindungsgemäßen
Hautbehandlungsmittel eine salbenartige, cremige oder
milchige Konsistenz.
Die Herstellung und Zusammensetzung der erfindungsgemäßen
Hautbehandlungsmittel und ihre Anwendung bei
Nutzung unterschiedlicher Komponenten wird in den folgenden
Beispielen illustriert. Das in den Beispielen
verwendete Phosphatidylcholin ist ca. 90%ig angereichert,
stammt aus der Sojabohne und ist im Handel unter
dem Namen Phospholipon 90 erhältlich. Ähnliche Produkte
sind auch unter anderen Namen, z. B. Lipoid S 100, Epikuron
200, Sternlipid PC-90, käuflich. Selbstverständlich
lassen sich auch niedrig konzentriertere Produkte
einsetzen, wenn sie mit den übrigen Komponenten kompatibel
sind und wenn ihre Zusammensetzung den Ansprüchen
der erfindungsgemäßen Hautbehandlungsmittel entspricht.
Die den Komponenten nachgestellten eingeklammerten Zahlen
von (1) bis (5) entsprechen der in der Beschreibung
angegebenen Klassifizierung der Hauptkomponenten der
erfindungsgemäßen Hautbehandlungsmittel: (1) für Bilayerquelle,
(2) für Lipid, (3) für Salze organischer
Carbonsäuren, (4) für Alkohol, (5) für Stabilisator,
wobei wie in der Beschreibung ausgeführt, die Komponenten
wiederum aus Mischungen von Einzelkomponenten bestehen
können.
Beispiel 1 | ||
Hautpflegecreme | ||
Phosphatidylcholin (90%) (1) | ||
06,0 Gew.-% | ||
Avocadoöl (2) | 15,0 Gew.-% | |
Vitamin-E-acetat | 00,2 Gew.-% | |
Ethanol (96%ig) (4) | 14,0 Gew.-% | |
werden gemischt und nachfolgend Stearinsäure-Kaliumsalz (3) | 01,2 Gew.-% | |
eingearbeitet. In die Mischung wird eine wäßrige Lösung aus @ | Wasser | 61,4 Gew.-% |
Harnstoff (5) | 01,0 Gew.-% | |
Panthenol | 01,0 Gew.-% | |
Fumarsäure-mono-Kaliumsalz | 00,2 Gew.-% | |
langsam unter Rühren eingetropft, wobei sich eine milchartige Formulierung bildet. @ | 100,0 Gew.-% |
Die Konsistenz der Formulierung kann mit üblichen
Verdickern eingestellt werden, z. B. Xanthan gum,
Polyacrylat, Alginat.
Beispiel 2 | ||
Hautpflegemilch | ||
Phosphatidylcholin (90%) (1) | ||
06,5 Gew.-% | ||
Distelöl (2) | 17,0 Gew.-% | |
Vitamin-E-palmitat | 00,2 Gew.-% | |
Ethanol (96%ig) (4) | 16,0 Gew.-% | |
werden gemischt und nachfolgend Palmitinsäure-Natriumsalz (3) | 02,0 Gew.-% | |
eingearbeitet. In die Mischung wird eine wäßrige Lösung aus @ | Wasser | 56,1 Gew.-% |
Harnstoff (5) | 01,0 Gew.-% | |
Panthenol | 01,0 Gew.-% | |
Duftstoffe | 00,2 Gew.-% | |
langsam unter Rühren eingetropft, wobei sich eine milchige Formulierung bildet. @ | 100,0 Gew.-% |
Beispiel 3 | ||
Anti-Akne-Milch | ||
Phosphatidylcholin (90%) (1) | ||
10,0 Gew.-% | ||
Sonnenblumenöl (2) | 40,0 Gew.-% | |
Vitamin-E-acetat | 00,2 Gew.-% | |
Vitamin-A-palmitat | 01,0 Gew.-% | |
Ethanol (96%ig) (4) | 10,0 Gew.-% | |
werden gemischt und nachfolgend Stearinsäure-Natriumsalz (3) | 02,0 Gew.-% | |
eingearbeitet. In die Mischung wird eine wäßrige Lösung aus @ | Wasser | 34,6 Gew.-% |
Harnstoff (5) | 00,5 Gew.-% | |
Sorbitol (5) | 00,5 Gew.-% | |
Citronensäure-mono-Natriumsalz | 00,2 Gew.-% | |
langsam unter Rühren eingetropft, wobei sich eine milchige Formulierung bildet. @ | 100,0 Gew.-% |
Die Formulierung kann mit üblichen Viskositätsreglern,
wie z. B. Polyacrylat auf die gewünschte Konsistenz
gebracht werden.
Beispiel 4 | ||
Reinigungsmilch | ||
Phosphatidylcholin (90%) (1) | ||
01,0 Gew.-% | ||
Jojobaöl (2) | 05,0 Gew.-% | |
Vitamin E | 00,2 Gew.-% | |
Ethanol (96%ig) (4) | 20,0 Gew.-% | |
werden gemischt und nachfolgend Stearinsäure-Kaliumsalz (3) | 00,1 Gew.-% | |
eingearbeitet. In die Mischung wird eine wäßrige Lösung aus @ | Wasser | 73,2 Gew.-% |
Harnstoff (5) | 00,1 Gew.-% | |
Duftstoffe | 00,2 Gew.-% | |
Fumarsäure-mono-Kaliumsalz | 00,2 Gew.-% | |
langsam unter Rühren eingetropft, wobei sich eine milchige Formulierung bildet. @ | 100,0 Gew.-% |
Beispiel 5 | ||
Anti-Psoriasis-Creme | ||
Phosphatidylcholin (90%) (1) | ||
10,0 Gew.-% | ||
Nachtkerzenöl (2) | 10,0 Gew.-% | |
Vitamin-E-acetat | 00,2 Gew.-% | |
Ethanol (96%ig) (4) | 16,0 Gew.-% | |
werden gemischt und nachfolgend Stearinsäure-Natrium (3) | 00,5 Gew.-% | |
eingearbeitet. In die Mischung wird eine wäßrige Lösung aus @ | Wasser | 49,3 Gew.-% |
Harnstoff (5) | 10,0 Gew.-% | |
Panthenol | 01,0 Gew.-% | |
Fumarsäure-mono-Kaliumsalz | 03,0 Gew.-% | |
langsam unter Rühren eingetropft, wobei sich eine milchige Formulierung bildet. @ | 100,0 Gew.-% |
Die Formulierung kann zum Beispiel durch Zusatz von
Xanthan gum auf die gewünschte Konsistenz gebracht
werden.
Beispiel 6 | ||
Dermatologische Nachtcreme | ||
Phosphatidylcholin (90%) (1) | ||
08,0 Gew.-% | ||
Sonnenblumenöl (2) | 20,0 Gew.-% | |
Weizenkeimöl (2) | 15,0 Gew.-% | |
Jojobaöl (2) | 10,0 Gew.-% | |
Paraffinöl (2) | 10,0 Gew.-% | |
Squalan (2) | 05,0 Gew.-% | |
Vitamin E | 00,2 Gew.-% | |
1,2-Propylenglykol (4) | 05,0 Gew.-% | |
werden gemischt und in die Mischung Palmitoyl-Collagenhydrolysat-Natriumsalz (3) | 10,0 Gew.-% | |
eingearbeitet. In die Mischung wird eine wäßrige Lösung aus @ | Wasser | 16,1 Gew.-% |
Harnstoff (5) | 00,1 Gew.-% | |
Citronensäure-mono-Kaliumsalz | 00,2 Gew.-% | |
Konservierungsmittel | 00,3 Gew.-% | |
Parfümöl | 00,1 Gew.-% | |
langsam unter Rühren eingetropft, wobei sich eine cremige Formulierung bildet. @ | 100,0 Gew.-% |
Beispiel 7 | ||
Antimykotische Lotion | ||
Phosphatidylcholin (90%) (1) | ||
03,0 Gew.-% | ||
Neutralöl (Mittelkettiges Triglycerid) (2) | 10,0 Gew.-% | |
Vitamin-E-acetat | 00,2 Gew.-% | |
Ethanol (96%ig) (4) | 16,0 Gew.-% | |
werden gemischt und nachfolgend Palmitinsäure-Natriumsalz (3) | 00,5 Gew.-% | |
eingearbeitet. In die Mischung wird eine wäßrige Mischung aus @ | Wasser | 68,9 Gew.-% |
Harnstoff (5) | 01,0 Gew.-% | |
Econazol | 00,2 Gew.-% | |
Citronensäure-Dinatriumsalz | 00,2 Gew.-% | |
langsam unter Rühren eingetropft, wobei sich eine Lotion bildet. @ | 100,0 Gew.-% |
Beispiel 8 | ||
Feuchthalteelotion | ||
Phosphatidylcholin (90%) (1) | ||
05,0 Gew.-% | ||
Distelöl (2) | 25,0 Gew.-% | |
Vitamin-C-palmitat | 00,2 Gew.-% | |
1,3-Butylenglykol (4) | 00,1 Gew.-% | |
werden gemischt und nachfolgend Palmitoyl-Collagenhydrolysat-Natriumsalz (3) | 01,0 Gew.-% | |
eingearbeitet. In die Mischung wird eine wäßrige Lösung aus @ | Wasser | 62,5 Gew.-% |
Inositol (5) | 01,0 Gew.-% | |
Harnstoff (5) | 03,0 Gew.-% | |
Natriumlactat | 01,0 Gew.-% | |
Konservierungsmittel | 01,0 Gew.-% | |
Citronensäure-Dinatriumsalz | 00,2 Gew.-% | |
langsam unter Rühren eingetropft, wobei sich eine cremige Formulierung bildet. @ | 100,0 Gew.-% |
Die in den Beispielen 1 bis 8 illustrierte Herstellung
der erfindungsgemäßen Hautbehandlungsmittel kann, wie
beschrieben, in üblichen Rührwerken, bei Raumtemperatur
oder, falls gewünscht, auch bei Temperaturen bis zu
60°C, sofern die Inhaltsstoffe es zulassen, und unter
Beachtung der dem Fachmann geläufigen Mischzeiten
durchgeführt werden. Das folgende Beispiel erläutert
dies noch einmal für den Fall, daß statt der Salze der
organischen Säuren die zugrundeliegenden Säuren
eingesetzt werden, die dann während der Herstellung
mittels einer Base in die Salze umgewandelt werden.
Beispiel 9 | |||
Antifalten-Milch | |||
Phosphatidylcholin (90%) (1) | |||
06,0 Gew.-% | |||
Ceramid (aus Rinderhirn) (1) | 01,0 Gew.-% | ||
Avocadoöl (2) | 15,0 Gew.-% | ||
Vit-E-acetat | 00,5 Gew.-% | ||
Vit-A-säure | 00,2 Gew.-% | ||
Palmitinsäure (3) | 01,0 Gew.-% | ||
Ethanol (96%ig) (4) | 14,0 Gew.-% | ||
werden 30 min mittels eines Ankerrührwerkes gemischt und nachfolgend eine Lösung aus @ | Wasser | 15,0 Gew.-% | |
Kaliumhydroxid (3) | 00,3 Gew.-% | ||
langsam (15 min) eingetropft. In die Mischung wird weiter eine wäßrige Lösung aus @ | Wasser | 44,4 Gew.-% | |
Harnstoff (5) | 01,0 Gew.-% | ||
Panthenol | 01,0 Gew.-% | ||
Citronensäure-Diammoniumsalz | 00,3 Gew.-% | ||
Xanthan gum | 00,3 Gew.-% | ||
langsam unter Rühren eingetropft, wobei sich eine milchartige Formulierung bildet, @ | die ca. 15 min homogenisiert wird. @ | 100,0 Gew.-% |
Claims (14)
1. Hautbehandlungsmittel, dadurch gekennzeichnet, daß
sie eine Bilayerquelle, Salze organischer Säuren,
Alkohol, Stabilisator und Lipide enthalten.
2. Hautbehandlungsmittel nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der Gehalt der Bilayerquelle 1
Gew.-% bis 10 Gew.-%, vorzugsweise 3 Gew.-% bis 8 Gew.-%
beträgt.
3. Hautbehandlungsmittel nach Anspruch 1 bis 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Bilayerquelle aus Phospholipiden
oder Sphingolipiden oder einer Mischung dieser
Stoffe besteht.
4. Hautbehandlungsmittel nach Anspruch 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Bilayerquelle ein liposomales
oder liposomale Strukturen enthaltendes System
ist.
5. Hautbehandlungsmittel nach Anspruch 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß der Gehalt der Salze organischer
Säuren 0,1 Gew.-% bis 10 Gew.-%, vorzugsweise
0,5 Gew.-% bis 5 Gew.-% beträgt.
6. Hautbehandlungsmittel nach Anspruch 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Salze der organischen Säuren
die Alkalisalze der Palmitinsäure, Stearinsäure oder
Mischungen dieser Säuren sind.
7. Hautbehandlungsmittel nach Anspruch 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß als Salze der organischen Säuren
die Alkalisalze der acylierten Hydrolysate des Collagens,
auch Collagenhydrolysatkondensate genannt,
der allgemeinen Formel I
verwendet werden, in der
R¹ eine gesättigte oder ungesättigte Acylgruppe mit 1 bis 22 Kohlenstoffatomen,
R² Seitenketten der Aminosäuren des Collagens sind und
n eine ganze Zahl von 1 bis 10 ist.
R¹ eine gesättigte oder ungesättigte Acylgruppe mit 1 bis 22 Kohlenstoffatomen,
R² Seitenketten der Aminosäuren des Collagens sind und
n eine ganze Zahl von 1 bis 10 ist.
8. Hautbehandlungsmittel nach Anspruch 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß als Salze der organischen Säuren
die Alkalisalze der acylierten Hydrolysate des
Elastins, Caseins, Keratins oder O-Acylderivate des
Hydroxyprolins eingesetzt werden.
9. Hautbehandlungsmittel nach Anspruch 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß der Gehalt an Alkohol 0,1 Gew.-%
bis 20 Gew.-%, vorzugsweise 5 Gew.-% bis 16 Gew.-%
beträgt.
10. Hautbehandlungsmittel nach Anspruch 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß der Alkohol Ethanol,
Propanol, Isopropanol, 1,2-Propylenglykol, 1,3-Butylenglykol,
Glycerin oder eine Mischung diese
Alkohole ist.
11. Hautbehandlungsmittel nach Anspruch 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß der Gehalt an Stabilisator
0,1 Gew.-% bis 10 Gew.-%, vorzugsweise 1 Gew.-% bis 5
Gew.-% beträgt.
12. Hautbehandlungsmittel nach Anspruch 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß der Stabilisator
Harnstoff oder ein Monosaccharid, vorzugsweise
Glucose, Fructose, Mannose, Galaktose, Sorbitol,
Inositol, oder eine Mischung dieser Stoffe ist.
13. Hautbehandlungsmittel nach Anspruch 1 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß der Gehalt an Lipiden
5 Gew.-% bis 60 Gew.-%, vorzugsweise 10 Gew.-% bis
40 Gew.-% beträgt.
14. Hautbehandlungsmittel nach Anspruch 1 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß das Lipid eine übliche in
Kosmetika und Dermatika eingesetzte Fett- oder
Ölkomponente ist.
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DE19904021082 DE4021082C2 (de) | 1990-07-03 | 1990-07-03 | Hautbehandlungsmittel mit hohen Lipidgehalten unter Verwendung eines Bilayer enthaltenden Systems, Salzen organischer Säuren, Alkohol und Stabilisator |
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