Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind Hautschutzpräparate zur Prävention von Hautschäden.
Die Zahl der Dermatosen und Hautallergien nimmt ständig zu. Ein häufiger Grund sind z. B. Feucht
raumarbeitsplätze, an denen die Haut der Berufstätigen insbesondere wässerigen Arbeitsstoffen
ausgesetzt ist. Diese und andere äußerlich einwirkende Stoffe greifen dabei die Barriereschichten der
Haut an.
Die Barriereschichten bestehen neben anderen Bestandteilen aus Ceramiden, Cholesterin, Fettsäuren
und Glyceriden (Kosmetik, Herausgeber W. Umbach, Georg Thieme Verlag, Stuttgart 1995, S. 27); sie
sind in der Hornschicht, dem obersten Teil der Epidermis, lokalisiert. Die Barriereschichten werden
sowohl durch wässerige als auch durch ölige Stoffe oder Stoffgemische mehr oder weniger gestört
oder zerstört. Als Folge einer Barrierestörung nimmt in der Regel der transepidermale Wasserverlust
(TEWL) der Haut zu. Es kann zu Rötungen kommen. Die Hautleuchte nimmt ab. Die Haut trocknet
aus, wird rauh und rissig. Die Penetration von irritierenden, allergisierenden Stoffen und pathogenen
oder fakultativ pathogenen Keimen wird erleichtert. Ekzeme, Dermatosen und andere Hautkrankheiten
können entstehen (H. Lautenschläger, Mineralöltechnik 1996, 6).
Es gibt eine Reihe von Möglichkeiten, die Haut gegen Arbeitsstoffe und andere äußerliche Stoffe zu
schützen. Der einfachste Schutz sind z. B. für die Hände Handschuhe, die jedoch den Nachteil haben,
daß die Haut schwitzt und von innen her quillt. Außerdem geht mit Handschuhen ein hohes Maß an
Sensibilität bei der Arbeit verloren. Okklusiv wirkende konventionelle Hautschutzpräparate auf der
Basis von Mineralölprodukten, Silikonen und abdeckend wirkenden Fetten und Ölen haben bekannt
lich den Nachteil, daß die Haut wie bei einem Handschuh von innen her quillt und die hauteigene
Synthese barriereaktiver Stoffe vermindert wird (K. R. Feingold, Cosmetics & Toiletries 112 (7), 49-59
(1997)).
Konventionelle Hautschutzmittel sind gewöhnlich Öl-in-Wasser(OIW)- oder Wasser-in-Öl(W/O)-
Cremes. Sie sind überwiegend okklusiv wirksam und berücksichtigen in der Regel nur den Schutz vor
äußerlich einwirkenden Stoffen, aber nicht spezielle Hautdispositionen. So benötigen z. B. Menschen,
die eine Disposition zur atopischen Dermatitis (Neurodermitis), Urticaria (Nesselsucht),
Schuppenflechte (Psoriasis), Ichthiosis oder Dyskeratose haben, oder auch Menschen, die eine
Veranlagung zu Hautunreinheiten oder Akne haben, Präparate, die in der Lage sind, die Haut
gleichzeitig gegen die Einwirkung äußerlicher (Schad-)Stoffe zu schützen sowie endogen bedingte
Hautschäden zu verhindern. Dabei ist es notwendig, die Barriere zu stabilisieren und gegebenenfalls
auch zu verstärken. Schutz bedeutet aber auch, daß die Haut für den Fall des gewünschten Zusatzes
eines dermatologisch wirksamen Cremebestandteils von dessen gegebenenfalls vorhandenen
Nebenwirkungen geschützt wird. Dementsprechend muß eine gleichmäßige und verträgliche
Penetration einstellbar sein. Es sind daher Hautschutzpräparate erforderlich, die hinsichtlich ihrer
Zusammensetzung sowohl der jeweiligen Haut, deren Zustand und Disposition sowie den von außen
einwirkenden Stoffen inklusive dermatologischen Wirkstoffen angepaßt werden können.
Wünschenswert sind auch Basiscremes, die durch Zusatz individueller Wirkstoffe vor Ort auf den
einzelnen Hauttyp einstellbar sind.
Dabei müssen die Präparate der Haut Fettstoffe zuführen, dürfen aber nach der Applikation nicht
fetten. D. h. sie sollten frei sein von Stoffen, die an der Hautoberfläche verbleiben und bei der Berüh
rung von Gegenständen Rückstände hinterlassen. Stoffe, die mit diesen Nachteilen behaftet sind, sind
z. B. Mineralölbestandteile wie Vaseline, Paraffinöle sowie Ozokerit (Erdwachs), aber z. B. auch
polymere a-Olefine und Silikone. Solche Stoffe sind u. a. im betrieblichen Hautschutz völlig
ungeeignet.
Darüber hinaus sollten Hautschutzpräparate frei sein von den Alkanolaminen: Triethanolamin,
Diethanolamin und Ethanolamin sowie deren Salzen (siehe Einschränkungen der deutschen
Kosmetikverordnung, BGBI. I, Nr. 67, S. 2410 v. 13.10.97, hinsichtlich der Nitrosaminproblematik und
der deutschen Technischen Regel für Gefahrstoffe, TRGS 540, Bundesarbeitsblatt 12/1997,
hinsichtlich der Möglichkeit von Sensibilisierungen). Dagegen können geringe Zusätze physiologisch
unbedenklicher und dermatologisch sicherer Amine wie z. B. Trometamol, Arginin und Lysin, die
neben den üblichen Alkalihydroxiden der Einstellung des pH's der Hautschutzpräparate dienen,
toleriert werden.
Die Hautschutzpräparate sollten frei sein von konventionellen Emulgatoren wie z. B. Ethoxilaten, die
für ihre Reizungen und/oder Comedonenbildung unter normalen Verhältnissen oder unter besonderen
Bedingungen wie der UV-Bestrahlung bekannt sind (G. Dahms, Partümerie und Kosmetik 76, 426-431
(1995)).
Weiter sollten Konservierungsmittel ausgeschlossen werden, da diese Stoffe in der Regel sensibilisie
rende und/oder irritierende Eigenschaften besitzen.
Die Hautschutzpräparate müssen auch trotz des Fehlens typisch wasserabweisender Stoffe wie
Vaseline, Paraffinöle und Silikonöle über eine ausreichende Wasserresistenz (Wasserfestigkeit)
verfügen. Die Wasserfestigkeit bezieht sich dabei vor allem auf die für die ursächliche Wirkung der
Hautschutzpräparate verantwortlichen barrierestabilisierenden Inhaltsstoffe.
Der Zusatz physiologischer verträglicher Feuchthaltesubstanzen sollte ein Bestandteil des Haut
schutzes hinsichtlich der Verhinderung von Hautrauhig- und Hautrissigkeit sowie des Schutzes vor
lipophilen Schadstoffen sein.
Es hat sich nun überraschend gezeigt, daß die Gesamtheit der genannten Forderungen an Haut
schutzpräparate auf der Basis von hydriertem (gesättigtem) Phosphatidylcholin (PC-H) realisiert
werden kann.
Hydriertes Phosphatidylcholin ist ein typischer barrierestabilisierender Stoff, der in der Regel
ursprünglich aus dem Phosphatidylcholin der Sojabohne stammt, das aufkonzentriert und nachfolgend
hydriert wird. Die Fettsäurebesetzung eines solchen Phosphatidylcholins besteht gemäß Formel I
überwiegend aus Stearinsäure und Palmitinsäure (n = 14, 16):
Der Grundgedanke der daraus resultierenden erfindungsgemäßen Hautschutzpräparate besteht darin,
das hydrierte (gesättigte) Phosphatidylcholin (PC-H) mit einem hoch ungesättigten, linolsäurereichen
Phosphatidylcholin (PC) zu dotieren. Dotieren bedeutet, daß der Anteil an ungesättigtem Phosphati
dylcholin höchstens 1/5 vom Anteil des gesättigten Phosphatidylcholins beträgt.
Dies ist insofern völlig neu, da PC insbesondere in seiner liposomalen Form ein effektiver
Penetrationsverstärker (K. Egbaria und N. Weiner, Cosmetics & Toiletries 106 (3), 79-93 (1991)) ist.
PC kann zwar als Bilayerquelle in Hautpflegemitteln geschädigte Lipiddoppelschichten der
Hornschicht wieder aufbauen (DE 40 21 082), es erzeugt aber aufgrund seiner niedrigen
Phasenumwandlungstemperatur in wässeriger Umgebung nach topischer Applikation in der
Hornschicht sehr fluide Lipiddoppelschichten. Diese sind naturgemäß für Hautschutzpräparate
kontraindiziert, d. h. nicht geeignet, da sie für äußerlich einwirkende (Schad-) Stoffe außerordentlich
gut durchlässig sind. Daher werden Hautpflegemittel und z. B. Mittel zur Behandlung der Psoriasis
(DE 40 21 084) auf der Basis von PC, wo die Penetration z. B. von Fumarsäure im Vordergrund steht,
in der Regel ohne Konservierungsmittel hergestellt, um verstärkte Irritationen und Sensibilisierungen
zu vermeiden. Die Penetrationsverstärkung wird auch bei liposomalen Bädern in Verbindung mit
medizinischen und kosmetischen Wirkstoffen genutzt (DE 40 21 083). Hautschutzpräparate auf der
Basis von PC sind daher nicht sinnvoll, da sie die Hautbarriere nicht in ausreichendem Maß gegen
das Eindringen äußerlicher Stoffe stabilisieren können.
Es hat sich gezeigt, daß die ausgeprägte barrierestabilisierende Wirkung des PC-H bei einer
Dotierung, d. h. bei einem geringen PC-Anteil, praktisch nicht beeinflußt wird. Aus der Dotierung ergibt
sich vielmehr eine vorteilhafte Mehrfachwirkung. Einerseits entfaltet PC-H direkt die gewünschte
barrierestabilisierende Wirkung und wird dabei mit Hilfe von PC noch effektiver in der Homschicht der
Haut verteilt. Andererseits transportiert PC aufgrund seiner Trägerfunktion die veresterte Linolsäure in
die Haut hinein. Veresterte Linolsäure wird in Ceramide, insbesondere Ceramid I, eingebaut (C. Fox,
Cosmetics & Toiletries 111 (6), 21 (1996)) und fördert damit den Aufbau eines indirekten Schutz von
innen heraus, der vor unspezifischen Barriereschäden und darüber hinaus vor spezifischen
Barriereschäden, wie sie z. B. bei Neurodermitis und Psoriasis auftreten, schützt. Linolsäure kann
außerdem vor Akne schützen; bekanntlich wird PC zur Behandlung der Akne und unreiner Haut
empfohlen (WO 94/03 156, DE 44 04 086, DE 44 03 989). Dadurch ist es möglich, mit jeweils einem
einzigen und von konventionellen Emulgatoren gänzlich freien Präparat sowohl vor Dermatosen und
Ekzemen, die durch Schadstoffe, insbesondere auch Arbeitsstoffe, ausgelöst werden, als auch bei
entsprechender Disposition vor endogen bedingten Hautschäden zu schützen.
Es ist in diesem Zusammenhang anzumerken, daß die in den genannten Patenten beschriebenen
Aknemittel nicht nur wegen der alleinigen PC-Basis, sondern auch aufgrund des in der Regel in den
Präparaten enthaltenen Lösungsmittels für den Einsatz als Hautschutzmittel ungeeignet sind; auch die
in DE 40 21 083 genannten PC-haltigen Badeöle sind zwar für Personen, die eine Disposition zu
Allergien, Psoriasis, Neurodermitis oder Ichthiose zeigen, geeignet, lassen sich aber aus den oben
genannten Gründen ebenfalls nicht als Hautschutzpräparate einsetzen. DE 40 21 084 beschreibt
topische Arzneimittel zur Behandlung der Psoriasis und verwandter Hautkrankheiten, DE 40 21 082
Hautbehandlungsmittel mit hohen Lipidgehalten unter Verwendung eines Bilayer enthaltenden
Systems, Salzen organischer Säuren, Alkohol und Stabilisator. In diesen beiden Patenten werden
unter anderem auch hydrierte Phosphatidylcholine in ihrer bekannten Funktion als Bilayerquelle, aber
keine Hautschutzpräparate erwähnt, wobei in der DE 40 21 082 auch ausdrücklich Seifen als
Hauptkomponenten eingesetzt werden. Die emulgatorisch wirksamen Seifen wandeln sich unter dem
Einfluß des Alkalineutralisationsverhaltens der Haut erst allmählich in die freien Säuren um und sind
daher für den gewerblichen Alltag, bei dem es auf den sofortigen Eintritt des Hautschutzes ankommt,
weniger geeignet.
Die Hautbarriere wird durch die PC-H/PC-haltigen erfindungsgemäßen Hautschutzpräparate derart
stabilisiert, daß sich nach der Applikation der Hautschutzpräparate der in einem normalen Bereich
liegende TEWL nur geringfügig ändert, wenn äußerliche Stoffe auf die Haut einwirken, oder ein bereits
erhöhter TEWL normalisiert wird. Der so erhaltene Schutz zeichnet sich darüber hinaus durch eine
hohe Wasserresistenz und Schweißfestigkeit aus.
Ein weiteres Charakteristikum der erfindungsgemäßen Hautschutzpräparate sind Triglyceride, die mit
gleicher oder vergleichbarer Struktur auch im natürlichen Sebum vorkommen. Vorzugsweise handelt
es sich um mittelkettige Triglyceride (MCT). MCT können aufgrund ihrer Struktur das natürliche
Sebum zum Teil substituieren bzw. sind mit dem Sebum außerordentlich verträglich. MCT haben
außerdem den Vorteil, lipophile Schutz- und Wirkstoffe inkorporieren zu können sowie schnell in die
Haut einzuziehen und somit nicht zu fetten. Aufgrund der PC-HIPC-Eigenschaften benötigen die
Präparate keine zusätzlichen Emulgatoren und verfügen ohne Zusätze von Mineralölprodukten,
synthetischen Paraffinen oder Silikonen über eine hohe Wasserfestigkeit. Die amphiphile Struktur des
PC-H erlaubt den Einsatz der erfindungsgemäßen Hautschutzpräparate sowohl gegenüber den oben
genannten Barriere- und Hautschäden als auch gegenüber wässerigen und öligen (Schad-) Stoffen.
Bei Hautschutzpräparaten gegen spezielle ölige Schadstoffe kann der MCT-Anteil der
Hautschutzpräparate gegebenenfalls reduziert werden. Ein weiterer Vorteil der amphiphilen Struktur
der Phosphatidylcholine und der Abwesenheit konventioneller Emulgatoren in den Hautschutz
präparaten ist die vergleichsweise geringe Quellung der Haut bei der Einwirkung wässeriger Medien
(vgl. entsprechende Messungen bei Körperreinigungsmitteln: U. Zeidler, Ärztliche Kosmetologie 19,
208-219 (1989)); damit ergeben sich auch günstige Gebrauchseigenschaften im gewerblichen Schutz
der Hände, wenn zeitweise mit Handschuhen gearbeitet wird.
Die erfindungsgemäßen Hautschutzpräparate enthalten darüber hinaus Salze, die in der Lage sind,
den für eine gesunde Haut charakteristischen Mineralsalzgehalt zu stabilisieren oder zu verstärken.
Bekanntlich ist der Mineralsalzgehalt ein wichtiger regulierender Faktor sowohl für die Hautfeuchte als
auch für eine normale Zellproliferation und Zelldifferenzierung sowie der damit zusammenhängenden
Synthese epidermaler, barriereaktiver Lipide (K. R. Feingold, Cosmetics & Toiletries 112 (7), 49-59
(1997)).
Die erfindungsgemäßen Hautschutzpräparate enthalten physiologisch verträgliche Feuchthaltesub
stanzen auf der Basis von Polyolen und/oder Harnstoff. Diese Substanzen binden Wasser und haben
eine hohe Wirksamkeit hinsichtlich der Verhinderung von Hautrauhigkeit und -rissigkeit und
insbesondere des Schutzes vor öligen (lipophilen) Stoffen.
Die Mehrfachwirkung der erfindungsgemäßen Hautschutzpräparate erlaubt durch Variation des
Quotienten aus PC-H und PC-Gehalt sowie der Variation eines zusätzlichen Gehaltes
dermatologischer Wirkstoffe in idealer Art und Weise die Einstellung einer kontinuierlichen und
verträglichen Freisetzung dieser Wirkstoffe. PC/PC-H-Quotient und Wirkstoffgehalt können in
Abhängigkeit zum einzelnen Wirkstoff und der jeweiligen Hautdisposition eingestellt werden. Sofern
die dermatologischen Wirkstoffe bekannte Nebenwirkungen haben, lassen sich auch diese durch den
PC/PC-H-Quotienten, den Wirkstoffgehalt und die übrigen erfindungsgemäßen Komponenten
reduzieren.
Die erfindungsgemäßen Hautschutzpräparate unterscheiden sich aufgrund ihrer Zusammensetzung
grundlegend von den bisher bekannten konventionellen O/W- und W/O-Emulsionen. Während O/W-
Emulsionen in der Regel gegen ölige Stoffe schützen und W/O gegen wässerige Stoffe schützen,
können die erfindungsgemäßen Hautschutzpräparate sowohl gegen ölige als auch gegen wässerige
Stoffe sowie deren Gemische schützen. Der Grund ist die sehr geringe Löslichkeit des hydrierten
Phosphatidylcholins in öligen und wässerigen Medien. Es gleicht in dieser Eigenschaft sehr stark den
barriereaktiven Ceramiden. Der Hautschutz erstreckt sich auch auf Stäube, hohe und niedrige Luft
feuchtigkeit und Aerosole. Die Hautschutzpräparate zeichnen sich durch eine feine Dispersität aus
und sind in der Regel nicht liposomal aufgebaut.
Die erfindungsgemäßen Hautschutzpräparate können dermatologische und kosmetische Wirkstoffe
enthalten. Wirkstoffe haben den Sinn, die erfindungsgemäßen hautschützenden Eigenschaften noch
zu verstärken oder zu ergänzen. Die Wirkstoffe sind insbesondere reiz- und entzündungshemmender
Natur. Bei Dispositionen zu Neurodermitis-, Urticaria, Psoriasis- oder Ichthiose-artigen Hautschäden
sind juckreizhemmende und lokalananästhetisch wirkende Stoffe hilfreich, um vor entsprechenden
manuellen Verletzungen durch Kratzen von vornherein zu schützen. Als Wirkstoffe werden aber auch
z. B. Stoffe verstanden, die die Haut verstärkt vor dem Eindringen schädlicher Schwermetallionen
(Nickel, Kobalt, Kupfer etc.) schützen. Die Wirkung dieser Wirkstoffe beruht in der Regel auf der
Bindung der Schwermetalle durch Komplexierung oder auf einer zusätzlichen Verstärkung der
Barriere. Weitere geeignete zusätzliche Wirkstoffe sind hautschützende Lipide und Wachse, Vitamine
und Provitamine, Antimykotika, antiinflammatorisch wirkende Stoffe, Immunsuppressiva, Antiinfektiva,
Antiseptika, Virustatika, Adstringentien, Pflanzen- und Hefeextrakte, Pflanzenöle mit spezifischen
Wirkungen oder einem hohen Gehalt an hochungesättigten (essentiellen) Fettsäuren, barriere
stabilisierende Säuren, abdeckende Stoffe und Pigmente sowie Einzelstoffe mit speziellen Wirkungen
(z. B. bei Akne).
Ein besonderer Vorteil von Hautschutzpräparaten mit einem geeigneten PC/PC-H-Quotienten ist die
Tatsache, daß in diesen Präparaten auch empfindliche Wirkstoffe, wie Vitamine und ungesättigte
Naturprodukte (z. B. Nachtkerzenöl) durch die Phosphatidylcholine ähnlich wie in liposomalen
Präparaten geschützt werden. Diese Stoffe werden in den erfindungsgemäßen Hautschutzpräparaten
deutlich langsamer abgebaut bzw. oxidativ verändert. Die Dosierungen entsprechender Hilfsstoffe
können infolgedessen vermindert oder diese Stoffe können ganz eliminiert werden.
Die Hautschutzpräparate können mit üblichen, dem Fachmann bekannten Mischwerkzeugen gemischt
und nachfolgend mit einem Leitstrahlmischer, Rotorstatorgerät, Hochdruckhomogenisator, Dissolver
oder anderen ähnlichen Geräten homogenisiert werden. Die Herstellung wird in einem Beispiel
erläutert. Die Hautschutz-Dispersionen zeichnen sich aufgrund ihrer spezifischen Zusammensetzung
dadurch aus, daß dermatologische oder kosmetische Wirkstoffe entweder direkt oder auch später
ohne Stabiltätsverlust durch einen einfachen Rührvorgang kalt eingearbeitet werden können. Dabei ist
es gleichgültig, ob es sich um wässerige oder ölige Wirkstoffe oder Wirkstoffmischungen handelt. Dies
unterscheidet sie vorteilhaft von konventionellen Emulsionen, aber auch von liposomalen
Formulierungen, die bei dieser Vorgehensweise in der Regel keine zusätzlichen Stoffe aufnehmen
oder mehr oder weniger instabil werden. Die erfindungsgemäßen Hautschutzpräparate lassen sich
daher vor Ort leicht den Erfordernissen einer individuellen Haut anpassen.
Zusammengefaßt bestehen die erfindungsgemäßen Hautschutzpräparate aus:
- 1. hydriertem (gesättigtem) Phosphatidylcholin (PC-H) mit einem Zusatz von
- 2. ungesättigtem Phosphatidylcholin (PC) in einem definierten PC/PC-H-Quotienten sowie
- 3. mittelkettigen Triglyceriden,
- 4. Salzen,
- 5. Feuchthaltesubstanzen,
- 6. Wirkstoffen,
- 7. Wasser
So können in den erfindungsgemäßen Hautschutzpräparaten z. B. die folgenden Inhaltsstoffe verar
beitet werden:
1) Hydriertes (gesättigtes) Phosphatidylcholin (PC-H): Darunter sind Phosphatidylcholine pflanz
licher, tierischer oder synthetischer Herkunft zu verstehen, deren ungesättigte veresterte Säure
komponenten vollständig hydriert wurden. Selbstverständlich lassen sich gesättigte synthetische
Phosphatidylcholine, die sinngemäß mit hydrierten Phosphatidylcholinen identisch sind, auch aus
entsprechenden Einzelkomponenten synthetisieren. Hydrierte Phosphatidylcholine sind z. B. unter
dem Namen Phospholipon 80 H, Phospholipon 90 H oder Phospholipon 100 H im Handel. Die
Zahlen hinter dem Namen sind ein Maß für den Phosphatidylcholingehalt, der unter Einbeziehung
anderer Handelsprodukte in der Regel zwischen 50 und 100% variieren kann. Der jeweilige Rest
der Produkte besteht zum größten Teil aus bekannten (Sojaöl-)typischen Begleitphospholipiden
(Phosphatidylethanolamin, Phosphatidylinositol, Lysophosphatidylcholin, Phosphatidsäure, Rest
ölgehaft), die auch in hydrierter Form vorliegen,. Synthetische Phosphatidylcholine sind z. B.
Dipalmitoylphosphatidylcholin (DPPC) oder Distearoylphosphatidylcholin (DSPC).
2)Ungesättigtes Phosphatidylcholin (PC): Darunter sind im Rahmen der erfindungsgemäßen
Hautschutzpräparate Phosphatidylcholine pflanzlicher, tierischer oder synthetischer Herkunft zu
verstehen, die auch ungesättigte Fettsäuren in veresterter Form enthalten. Voraussetzung ist, daß
die eingesetzten PC-Produkte Linolsäure enthalten. Dabei kann der Anteil der Linolsäure an der
Gesamtheit der Fettsäuren 5-100% betragen. Bevorzugt sind Linolsäuregehalte von 50-80%
bezogen auf die Fettsäuren. Phosphatidylcholine sind z. B. unter dem Namen Phospholipon 80,
Phospholipon 90 oder Phospholipon 100 im Handel. Die Zahlen hinter dem Namen sind ein Maß
für den Phosphatidylcholingehalt, der unter Einbeziehung anderer Handelsprodukte in der Regel
zwischen 50 und 100% variieren kann. Der jeweilige Rest der Produkte besteht zum größten Teil
aus bekannten (Sojaöl-)typischen Begleitphospholipiden (Phosphatidylethanolamin, Phosphatidyl
inositol, Lysophosphatidylcholin, Phosphatidsäure, Restölgehalt). Synthetische Phosphatidylcho
line sind z. B. Dilinoleoylphosphatidylcholin (DLPC), 2-Linoleoyl-1-stearoylphosphatidylcholin
(LSPC) oder 2-Linoleoyl-1-palmitoylphosphatidylcholin (LPPC).
3) Mittelkettige Triglyceride (MCT): Darunter sind im Rahmen der erfindungsgemäßen Hautschutz
präparate mittelkettige Triglyceride oder Triglyceridmischungen zu verstehen, in denen
geradkettige Fettsäuren mit Kettenlängen von C8 bis C16 mit Glycerin verestert sind. Besonders
bevorzugt sind Triglyceride mit Fettsäuren C8 bis C12. Produkte dieser Art werden unter
verschiedenen Namen gehandelt (z. B. Myritol 312 und 318 oder Miglyol, 810 und 812).
4) Salze: Darunter sind im Rahmen der erfindungsgemäßen Hautschutzpräparate Salze des
Natriums, Kaliums, Magnesiums, Calciums, Zinks und Cholins zu verstehen. Bevorzugt sind
Fluoride, Chloride, Sulfate, Phosphate, 2-Aminoethylphosphate, Glycolate, Lactate, Citrate,
Succinate, Malate, Fumarate, Monomethylfumarate, Monoethylfumarate, Tartrate oder deren
Gemische. Die Gemische können z. B. auch natürlichen Ursprungs sein (unter anderem Meersalz
unterschiedlicher Provenienz, z. B. aus dem toten Meer). Besonders bevorzugt sind Chloride,
Sulfate und Fumarate des Kaliums, Natriums und Magnesiums.
5) Feuchthaltesubstanzen: Darunter sind im Rahmen der erfindungsgemäßen Hautschutzpräparate
physiologisch verträgliche Polyole, Harnstoff oder deren Gemische untereinander zu verstehen.
Typische Vertreter sind Glykol, Propylenglykol, Butylenglykol, Pentylenglykol, Hexylenglykol,
Glycerin, Inositol (Inosit), Sorbitol (Sorbit), Mannit, Palatinit, Maltodextrin, Dextrin, Cyclodextrin,
Glucose, Fructose, Lactose, Mannose, Galaktose sowie andere Saccharide. Besonders bevorzugt
sind Glycerin, Propylenglykol, Pentylenglykol und Harnstoff, wobei Propylenglykol aufgrund seiner
partiellen penetrationsfördernden Eigenschaften in möglichst niedriger Dosierung angewandt wird.
6) Dermatologische und kosmetische Wirkstoffe der erfindungsgemäßen Hautschutzpräparate sind
hautschützende Lipide und Wachse wie z. B. Mono-, Di-, Tri- und Polyglyceride der Rizinol-, 12-
Hydroxystearin- und 11-Hydroxypalmitinsäure, Rizinusöl, gehärtetes Rizinusöl, Rizinolsäureoctyl
dodecylester, 12-Hydroxystearinsäureoctylester, Bienenwachs, Japanwachs, Carnaubawachs,
Cetylpalmitat, Kakaobutter, Jojobaöl, Sheabutter, Squalen, Squalan, Cholesterin, Cholesterylsul
fat, Phytosterole, Lanolin, Lanolinalkohole und deren Derivate, Ceramide, Sphingolipide,
Sphinganin, Sphingosin, Sphingosin-1-phosphat, Sphingomyelin, C12-C15 Alkylbenzoat,
Linolsäuremethyl- und -ethylester, Linolsäure-mono-, di- und triglyceride, Isopropylmyristat, Iso
propylpalmitat sowie natürliche fette Öle, wie z. B. Avocadoöl, Weizenkeimöl, Macadamianußöl,
Aprikosenkernöl, Mandelöl, Hanföl, Leinsamenöl, Sesamöl, Olivenöl, Sonnenblumenöl, Erdnußöl
in natürlicher und hydrierter Form. Weitere Wirkstoffe können Vitamine und Provitamine
(insbesondere A, B-Komplex, C, E, D sowie deren übliche Derivate wie Vitamin A-säure, Vitamin
A-acetat, Vitamin A-palmitat, Vitamin C-palmitat, Vitamin E-acetat, -palmitat und -linoleat, Alfacal
cidol, Calcitriol, Colecalciferol, Ergocalciferol, Transcalcifediol, Calciprotriol, Calcifediol, Vitamin
D3, β-Carotin, Panthenol, Pantothensäure, Biotin), juckreizstillende Oberflächenanästhetika (z. B.
Lidocain, Benzocain, Polidocanol, 20%ige wässrige Harnstofflösungen, Isoprenalin, Crotamiton,
Quinisocain), juckreizstillende H1-Antihistaminika (z. B. Meclozin, Cetirizin, Promethazin, Diphen
hydramin, Chlophenoxamin, Doxylamin, Pheniramin, Brompheniramin, Dexchlorpheniramin,
Bamipin, Clemastin, Dimetinden, Mebhydrolin, Loratadin, Oxatomid, Terfenadin, Astemizol),
Antimykotika (z. B. Econazol, Bifonazol, Isoconazol, Oxiconazol, Tioconazol, Fenticonazol,
Clotrimazol, Miconazol, Ketoconazol, Itraconazol, Fluconazol, Sertaconazol, Terbinafin, Naftifin,
Omoconazol, Tolnaftat, Amorolfin, Amphotericin B, Nystatin, Natamycin, Griseofulvin, Flucytosin,
Ciclopirox, Tolciclat, Undecylensäure), antiinflammatorisch wirkende Stoffe (z. B. Glucocorticoide
und deren Derivate wie Triamcinolonacetonid; Bufexamac, Kamillenextrakt, Hamamelisextrakt,
Gerbstoffe, Bisabolol, Ammoniumbituminosulfonat, Acetylsalicylsäure, Allantoin), Immunsup
pressiva (z. B. Methotrexat, Ciclosporin, Retinoide (z. B. Isotretinoin, Acitretinoin, Tazaroten)),
Antiinfektiva (z. B. Clindamycin, Tetracycline), Cytokine (z. B. Interleukine, Interferone,
Tumornekrosefaktoren), Antiseptika (z. B. Chlorhexidin, Benzalkoniumchlorid, 8-Hydroxychinoline,
Ethacridin, Hexetidin, Acriflaviniumchlorid, Benzoxoniumchlorid, Bibrocathol, Dequaliniumsalze,
Ethanol, 2-Propanol, 1-Propanol, Azelainsäure, Resorcin, Triclosan, Farnesol, Diglycerinmono
caprinat, kolloidales Silber, Silberchlorid, Gentamycin, Salicylsäure, ozonisiertes Olivenöl,
Benzoylperoxid), Virustatika (z. B. Aciclovir, Penciclovir, Foscarnet-Natrium, Idoxuridin, Trifluridin,
Tromantadin, Vidarabin), Adstringentien (z. B. Tannin, Eichenrindeextrakt, Wismutgallat), Extrakte
mit spezifischen Wirkungen (z. B. Aloe-Vera-Extrakt, Grüner Tee-Extrakt, Algenextrakt,
Echinaceaextrakt, Arnikaextrakt, Gurkenextrakt, Hopfenextrakt, Karottenextrakt, Kleieextrakt,
Hamamelisextrakt, Hefeextrakt, Gingko biloba-Extrakt), Pflanzenöle mit spezifischen Wirkungen
(z. B. Rosmarinöl, Kamillenöl, Salbeiöl, Calendulaöl, Lavendelöl, Johanniskrautöl, Melissenöl,
Sanddornöl, Teebaumöl, Zedernholzöl, Zypressenöl), Öle mit einem hohen Gehalt an veresterten
hochungesättigten (essentiellen) Fettsäuren (z. B. Nachtkerzenöl, Johannisbeerkernöl, Borretsch
öl, Hagebuttenöl, Sojaöl, Fischöl) sowie barrierestabilisierende Säuren (z. B. Linolsäure, 12-
Hydroxystearinsäure, Stearinsäure, Isostearinsäure, Palmitinsäure, 11-Hydroxypalmitinsäure,
Proteinhydrolysatkondensate ("Lipacide", z. B. Palmitoylweizenproteinhydrolysat, Dipalmitoyl
hydroxyprolin, N-Palmitoylglutaminsäure), Hyaluronsäure) und Einzelstoffe mit speziellen
Wirkungen (z. B. 1,2-Dithiacyclopentan-3-valeriansäre, Adapalen, Ammoidin, Tioxolon, Minoxidil,
Fluorouracil) sein. Darüber hinaus gehören zu den Wirkstoffen Substanzen, die in der Lage sind,
Schwermetallkationen am Eindringen in die Haut zu hindern (z. B. EDTA, 1-Hydroxyethan-1,1-
diphosphonsäure, Trimethylammonioacetat, cm-Glucan, Chitosan, Polyvinylalkohol, Polyvinyl
pyrrolidon, Bentonite, Kaolin, Cyclodextrine, Pectine und deren Derivate, Alginsäure und Alginate,
Polysaccharide und deren Derivate (z. B. mikrokristalline Cellulose, Celluloseether, Methylcel
lulose, Hydroxypropylcellulose, Hydroxypropylmethylcellulose, Carmellose, Carboxymethylcel
lulose, Tragant, Tragacanthin), Carraghenane, Xanthan, Johannisbrotkernmehl, Guarkernmehl
und dessen Derivate, Arabisches Gummi, Polyacrylate und deren Copolymerisate). Zu den
Wirkstoffen zählen sinngemäß auch abdeckende Stoffe und Pigmente wie z. B. Magnesiumoxid,
Magnesiumcarbonat, Magnesiumaluminiumsilikat, Magnesiumstearat, Magnesiumisostearat,
Talkum, Calciumcarbonat, Zinkoxid, Zinkcarbonat, Zinkstearat, Zinklaurat, Titandioxid, Eisenoxid,
Eisenhexacyanoferrat, Wismutoxychlorid, Aluminiumoxid, Alumosilikate, Siliciumdioxid, Aerosil,
Bornitrid, Glimmer und Gesteinsmehle. Pigmente, die gegebenenfalls mit bekannten verträglichen
Farbstoffen oder Bräunungsmitteln, wie z. B. Dihydroxyaceton, abgemischt sein können, haben in
den erfindungsgemäßen Hautschutzpräparaten den Sinn, einerseits vor äußerlichen Schadstoffen
zu schützen, andererseits örtlich begrenzte Hautschäden oder Hautanomalien zu überdecken, um
die Haut vor entsprechenden, psychisch bedingten Reaktionen zu schützen (Kratzen, Drücken
etc.). Alle Wirkstoffe können allein oder in einer entsprechend sinnvollen Kombination in den
erfindungsgemäßen Hautschutzpräparaten enthalten sein. Sofern eine Einstellung des pH's
aufgrund sauer reagierender Wirkstoffe notwendig ist, kann dies mittels indifferenter Basen wie z. B. Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid, Trometamol, Arginin oder Lysin erfolgen.
Besonders bevorzugt sind die Mono-, Di- und Triglyceride der Rizinolsäure, der 12-Hydroxystea
rinsäure und der Linolsäure, Linolsäureethylester, Palmitinsäure, Stearinsäure, Sheabutter, Bie
nenwachs, Jojobaöl, Squalan, Cholesterin, Vitamine der A, C, E und D-Reihe sowie deren
Acetate, Palmitate, Stearate und Linolate, Panthenol, Biotin, Allantoin, Lidocain, Salicylsäure,
Azelainsäure, Ethanol, Avocadoöl, Nachtkerzenöl, Johannisbeerkernöl, Hagebuttenöl, Fischöl,
ozonisiertes Olivenöl, Magnesiumaluminiumsilikat, Eisenoxid, Zinkoxid, Titandioxid, Kaolin,
Gesteinsmehl, Polyacrylate und deren Copolymerisate, Xanthan, Hamamelisextrakt, Aloe-Vera-
Extrakt und deren Mischungen untereinander.
Ein wesentliches Charakteristikum der erfindungsgemäßen Hautschutzpräparate ist, daß sie alternativ
entweder aus hydriertem (gesättigtem) Phosphatidylcholin, Phosphatidylcholin, mittelkettigen Triglyce
riden, Salzen, Feuchthaltesubstanzen und Wirkstoffen hergestellt werden oder die Wirkstoffe oder
Wirkstoffgemische ganz oder teilweise erst später vom Fachpersonal in bereits fertige Präparate, die
aus den übrigen Bestandteilen bestehen, vor Ort eingearbeitet werden. Unter Fachpersonal sind z. B.
Apotheker, Dermatologen, Kosmetikerinnen und einschlägig ausgebildetes Laborpersonal zu
verstehen.
Die erfindungsgemäßen Hautschutzpräparate dienen neben dem Schutz vor exogen oder endogen
bedingten Barrierestörungen und Hautschäden vor allem dem Schutz der Haut vor wässerigen und
öligen, äußerlich einwirkenden Stoffen oder deren Gemischen sowie je nach Hautbeschaffenheit auch
dem Schutz vor Beanspruchungen durch trockene und besonders feuchte klimatische Bedingungen.
Daher können die Hautschutzpräparate in Innenraumbereichen und im Freien genutzt werden. Da ein
vorrangiges Ziel der Schutz von stark beanspruchter, sensibler und zu Hautkrankheiten disponierter
Haut ist, sind die erfindungsgemäßen Hautschutzpräparate für einen 24-Stunden-Schutz konzipiert.
Damit ist gemeint, daß entsprechende Anwendungen der Hautschutzpräparate sowohl im
gewerblichen als auch im privaten Bereich, d. h. in Freizeit, Urlaub und Haushalt, stattfinden sollen,
um die Haut jederzeit präventiv zu schützen und die Eigenregeneration zu fördern. Die Anwendung ist
nicht auf bestimmte Hautareale wie Hände und Gesicht beschränkt, sondern kann sich auch auf den
gesamten Körper oder spezielle andere Hautbereiche erstrecken. Die erfindungsgemäßen
Hautschutzpräparate sind so eingestellt, daß sie sich gut verteilen lassen und in der Regel schnell
einziehen. Sie lassen sich z. B. vorteilhaft bei Tätigkeiten anwenden, bei denen die Haut besonders
lange durch Wasser beansprucht wird, wie z. B. beim Wassersport und im Haushaft. Ein interessanter
Anwendungsbereich ist auch der Hautschutz bei Inkontinenz und Windelträgern. Bei längerem
Kontakt mit Wasser erweist sich das oben beschriebene, vergleichsweise geringe Quellvermögen der
Haut nach der Applikation der Hautschutzmittel als großer Vorteil.
Exemplarisch lassen sich die erfindungsgemäßen Hautschutzpräparate gegen die folgenden
Stoffklassen anwenden, wobei die Zusammensetzung im Einzelfall auf besondere Eigenschaften
dieser Stoffe eingestellt werden kann: Wassergemischte Kühlschmierstoffe, wässerige Arbeitsstoffe
und Wasser, wässerige Spüllösungen, Metallsalze, Metallstäube, Futtermittel- und Getreidestäube,
Mehlstäube, Holzstaub, Konservierungsmittel, Desinfektionsmittel, Dauerwellmittel, Haarfarben, Duft
stoffe, Fleisch, Fisch, Körperexkrete (Kot, Urin), Körpersekrete (Schweiß, Speichel, Schleim),
Gemüse, Pflanzenzwiebeln, Pflanzensäfte, Obst, Enzyme, Imprägniermittel, oberflächenaktive Verbin
dungen, Photochemikalien, nichtwassermischbare Kühlschmierstoffe, technische Öle, Pflanzenöle,
Fette, Wachse, Teere, Harze, Farben und Farbstoffe, Fußbodenpflegemittel, Gummihandschuhe,
Latex, Vulkanisationsmittel, Kleber, Dentalchemikalien.
Es versteht sich von selbst, daß die erfindungsgemäßen Hautschutzpräparate je nach
Hautbeschaffenheit auch bei besonders hoher und niedriger Luftfeuchtigkeit, bei Dämpfen und
Aerosolen oder als Kältesalben angewandt werden können.
Die Gehalte der Hauptkomponenten der erfindungsgemäßen Hautschutzpräparate können in den
folgenden Grenzen variieren:
- 1. Phosphatidylcholin (gesättigt) 0,10-10,00 Gew.-%,
- 2. Phosphatidylcholin (ungesättigt) 0,01-1,00 Gew.-%,
- 3. mittelkettige Triglyceride 1,00-50,00 Gew.-%,
- 4. Salze 0,01-10,00 Gew.-%,
- 5. Feuchthaltesubstanzen 1,00-20,00 Gew.-%,
- 6. dermatologische oder kosmetische Wirkstoffe 0,01-20,00 Gew.-%,
- 7. Wasser 20,00-95,00 Gew.-%,
- 8. Quotient Phosphatidylcholin(ungesättigt)/Phosphatidylcholin (gesättigt): 0,001-0,2.
Vorzugsweise betragen die Gehalte der Hauptkomponenten der erfindungsgemäßen Hautschutz
präparate:
- 1. Phosphatidylcholin (gesättigt) 0,50-6,00 Gew.-%,
- 2. Phosphatidylcholin (ungesättigt) 0,01-1,00 Gew.-%,
- 3. mittelkettige Triglyceride 5,00-40,00 Gew.-%,
- 4. Salze 0,10-5,00 Gew.-%,
- 5. Feuchthaltesubstanzen 1,00-20,00 Gew.-%,
- 6. dermatologische oder kosmetische Wirkstoffe 1,0-10,00 Gew.-%,
- 7. Wasser 30,00-85,00 Gew.-%,
- 8. Quotient Phosphatidylcholin(ungesättigt)/Phosphatidylcholin (gesättigt): 0,01-0,2.
Je nach Zusammensetzung haben die erfindungsgemäßen Hautschutzpräparate eine salbenartige,
cremige oder milchige Konsistenz. Die Zusammensetzung und Herstellung der erfindungsgemäßen
Hautschutzpräparate und ihre Anwendung bei Nutzung unterschiedlicher Komponenten wird in den
folgenden Beispielen illustriert. Die den Komponenten vorgestellten Zahlen von 1)-7) entsprechen der
in der Beschreibung angegebenen Klassifizierung der Hauptkomponenten der erfindungsgemäßen
Hautschutzpräparate: 1) hydriertes (gesättigtes) Phosphatidylcholin, 2) Phosphatidylcholin (ungesät
tigt), 3) mittelkettige Triglyceride, 4) Salze, 5) Feuchthaltesubstanzen, 6) dermatologische und kosme
tische Wirkstoffe, 7) Wasser. In den nachstehenden Beispielen wird als hydriertes (gesättigtes) Phos
phatidylcholin 1) das käufliche Phospholipon 90 H der Fa. Nattermann Phospholipid GmbH, Köln, mit
einem Phosphatidylcholingehalt von ca. 95% eingesetzt; das Phosphatidylcholin stammt aus der
Sojabohne. Als ungesättigtes Phosphatidylcholin 2) wird das käufliche Phospholipon 90 der Fa.
Nattermann Phospholipid, Köln, mit einem Phosphatidylcholingehalt von ca. 93% eingesetzt, das
ebenfalls aus der Sojabohne stammt. Es lassen sich sinngemäß in 1) auch Phospholipon 80 H
(Phosphatidylcholingehalt ca. 70-75%) und in 2) Phospholipon 80 (Phosphatidylcholingehalt ca. 75%)
der gleichen Firma oder vergleichbare Produkte anderer Firmen einsetzen, wobei der Phosphatidyl
cholingehalt zwischen 50 und 100% variieren kann. Die in den Beispielen angegebenen Gehalte der
Komponenten 1) und 2) sind dann sinngemäß an den jeweiligen Phosphatidylcholingehalt anzu
passen, d. h. bei geringeren Phosphatidylcholingehalten wird eine entsprechend höhere Menge der
Komponenten 1) und 2) und entsprechend weniger 7) Wasser kalkuliert. Bei höheren Phosphatidyl
cholingehalten werden umgekehrt die Mengen an 1) und 2) reduziert und entsprechend mehr 7)
Wasser kalkuliert. Da sich bei einem Ersatz von z. B. Phospholipon 90 H durch Phospholipon 80 H
oder Phospholipon 90 durch Phospholipon 80 oder anderen verfügbaren Qualitäten die Konsistenzen
der Produkte erheblich verändern können, kann gegebenenfalls auch ein 1 : 1-Austausch oder ein
Austausch mit anderem Verhältnis vorgenommen werden, um mehr salbenartige, cremige oder
milchige Konsistenzen zu erreichen.
Beispiel 1
Hautschutzpräparat bei Disposition der Haut zu Akne
1) Phosphatidylcholin (gesättigt) |
1,30 Gew.-% |
2) Phosphatidylcholin (ungesättigt) |
0,10 Gew.-% |
3) mittelkettige Triglyceride |
8,00 Gew.-% |
4) Natriumchlorid |
0,10 Gew.-% |
5) Harnstoff 2%, Glycerin 3%, Propylenglykol 3% |
8,00 Gew.-% |
6) Ethanol 9%, Polyacrylat (als Natriumsalz) 0,5% |
9,50 Gew.-% |
7) Wasser |
73,00 Gew.-% |
AL=L<8) Quotient Phosphatidylcholin(ungesättigt)/Phosphatidylcholin (gesättigt): 0,08 |
Beispiel 2
Hautschutzpräparat bei Disposition der Haut zu Neurodermitis
1) Phosphatidylcholin (gesättigt) |
3,20 Gew.-% |
2) Phosphatidylcholin (ungesättigt) |
0,60 Gew.-% |
3) mittelkettige Triglyceride |
5,00 Gew.-% |
4) Natriumchlorid |
0,10 Gew.-% |
5) Pentylenglykol 0,8%, Glycerin 6%, Harnstoff 3% |
9,80 Gew.-% |
6) Nachtkerzenöl |
1,00 Gew.-% |
7) Wasser |
80,30 Gew.-% |
AL=L<8) Quotient Phosphatidylcholin(ungesättigt)/Phosphatidylcholin (gesättigt): 0,19 |
Beispiel 3
Hautschutzpräparat bei Disposition der Haut zu Psoriasis
1) Phosphatidylcholin (gesättigt) |
6,00 Gew.-% |
2) Phosphatidylcholin (ungesättigt) |
1,00 Gew.-% |
3) mittelkettige Triglyceride |
20,00 Gew.-% |
4) Natriumchlorid 4%, Magnesiumfumarat 0,5% |
4,50 Gew.-% |
5) Pentylenglykol 5%, Glycerin 5% |
10,00 Gew.-% |
6) Salicylsäure |
1,00 Gew.-% |
7) Wasser |
57,50 Gew.-% |
AL=L<8) Quotient Phosphatidylcholin(ungesättigt)/Phosphatidylcholin (gesättigt): 0,17 |
Beispiel 4
Hautschutzpräparat bei Disposition der Haut zu Unreinheiten
1) Phosphatidylcholin (gesättigt) |
1,00 Gew.-% |
2) Phosphatidylcholin (ungesättigt) |
0,20 Gew.-% |
3) mittelkettige Triglyceride |
20,00 Gew.-% |
4) Natriumchlorid |
0,10 Gew.-% |
5) Glycerin 3%, Propylenglykol 2%, Pentylenglykol 3% |
8,00 Gew.-% |
6) Farnesol 1%, Azelainsäure 2% (als Mononatriumsalz) |
3,00 Gew.-% |
7) Wasser |
67,70 Gew.-% |
AL=L<8) Quotient Phosphatidylcholin(ungesättigt)/Phosphatidylcholin (gesättigt): 0,2 |
Beispiel 5
Hautschutzpräparat bei Disposition der Haut zu Ichthiosis
1) Phosphatidylcholin (gesättigt) |
2,00 Gew.-% |
2) Phosphatidylcholin (ungesättigt) |
0,40 Gew.-% |
3) mittelkettige Triglyceride |
10,00 Gew.-% |
4) Natriumchlorid |
2,00 Gew.-% |
5) Harnstoff 10%, Pentylenglykol 3% |
13,00 Gew.-% |
6) Cholesterin |
3,00 Gew.-% |
7) Wasser |
69,60 Gew.-% |
AL=L<8) Quotient Phosphatidylcholin(ungesättigt)/Phosphatidylcholin (gesättigt): 0,2 |
Beispiel 6
Hautschutzpräparat für gereizte, rauhe und rissige Haut
1) Phosphatidylcholin (gesättigt) |
6,00 Gew.-% |
2) Phosphatidylcholin (ungesättigt) |
0,10 Gew.-% |
3) mittelkettige Triglyceride |
30,00 Gew.-% |
4) Natriumchlorid |
0,10 Gew.-% |
5) Pentylenglykol 5%, Glycerin 3% |
8,00 Gew.-% |
6) Sheabutter 3%, Squalan 1% |
4,00 Gew.-% |
7) Wasser |
51,80 Gew.-% |
AL=L<8) Quotient Phosphatidylcholin(ungesättigt)/Phosphatidylcholin (gesättigt): 0,017 |
Beispiel 7
Hautschutzpräparat bei Disposition der Haut zu Akne
1) Phosphatidylcholin (gesättigt) |
1,00 Gew.-% |
2) Phosphatidylcholin (ungesättigt) |
0,20 Gew.-% |
3) mittelkettige Triglyceride |
20,00 Gew.-% |
4) Natriumchlorid |
0,20 Gew.-% |
5) Pentylenglykol 5%, Glycerin 3% |
8,00 Gew.-% |
6) Vitamin E-linoleat |
1,00 Gew.-% |
7) Wasser |
69,60 Gew.-% |
AL=L<8) Quotient Phosphatidylcholin(ungesättigt)/Phosphatidylcholin (gesättigt): 0,2 |
Beispiel 8
Hautschutzpräparat bei Disposition der Haut zu Psoriasis
1) Phosphatidylcholin (gesättigt) |
5,00 Gew.-% |
2) Phosphatidylcholin (ungesättigt) |
1,00 Gew.-% |
3) mittelkettige Triglyceride |
40,00 Gew.-% |
4) Magnesiumchlorid |
1,00 Gew.-% |
5) Harnstoff 5%, Propylenglykol 5% |
10,00 Gew.-% |
6) Dithranol 0,01%, Salicylsäure 1% |
1,01 Gew.-% |
7) Wasser |
41,99 Gew.-% |
AL=L<8) Quotient Phosphatidylcholin(ungesättigt)/Phosphatidylcholin (gesättigt): 0,2 |
Beispiel 9
Hautschutzpräparat bei Disposition der Haut zu Psoriasis
1) Phosphatidylcholin (gesättigt) |
1,000 Gew.-% |
2) Phosphatidylcholin (ungesättigt) |
0,200 Gew.-% |
3) mittelkettige Triglyceride |
20,000 Gew.-% |
4) Natriumchlorid 1%, Magnesiumsulfat 0,5% |
1,500 Gew.-% |
5) Harnstoff |
5,000 Gew.-% |
6) Vitamin D3 0,002%, Sheabutter 5% |
5,002 Gew.-% |
7) Wasser |
67,298 Gew.-% |
AL=L<8) Quotient Phosphatidylcholin(ungesättigt)/Phosphatidylcholin (gesättigt): 0,2 |
Beispiel 10
Hautschutzpräparat bei Disposition der Haut zu Psoriasis
1) Phosphatidylcholin (gesättigt) |
1,00 Gew.-% |
2) Phosphatidylcholin (ungesättigt) |
0,20 Gew.-% |
3) mittelkettige Triglyceride |
20,00 Gew.-% |
4) Natriumchlorid |
0,50 Gew.-% |
5) Harnstoff |
5,00 Gew.-% |
6) Polidocanol |
2,00 Gew.-% |
7) Wasser |
71,30 Gew.-% |
AL=L<8) Quotient Phosphatidylcholin(ungesättigt)/Phosphatidylcholin (gesättigt): 0,2 |
Beispiel 11
Hautschutzpräparat bei Disposition der Haut zu Neurodermitis
1) Phosphatidylcholin (gesättigt) |
5,00 Gew.-% |
2) Phosphatidylcholin (ungesättigt) |
1,00 Gew.-% |
3) mittelkettige Triglyceride |
30,00 Gew.-% |
4) Natriumchlorid |
0,20 Gew.-% |
5) Harnstoff 5%, Pentylenglykol 8% |
13,00 Gew.-% |
6) Sheabutter |
5,00 Gew.-% |
7) Wasser |
45,80 Gew.-% |
AL=L<8) Quotient Phosphatidylcholin(ungesättigt)/Phosphatidylcholin (gesättigt): 0,2 |
Beispiel 12
Hautschutzpräparat für empfindliche Haut, insbesondere gegen ölige Arbeitsstoffe
1) Phosphatidylcholin (gesättigt) |
3,00 Gew.-% |
2) Phosphatidylcholin (ungesättigt) |
0,10 Gew.-% |
3) mittelkettige Triglyceride |
5,00 Gew.-% |
4) Natriumchlorid |
0,30 Gew.-% |
5) Glycerin 3%, Pentylenglykol 7%; Harnstoff 3% |
13,00 Gew.-% |
6) Polyacrylat (als Natriumsalz) 0,2%, Xanthan 0,3%, Panthenol 1% |
1,50 Gew.-% |
7) Wasser |
77,10 Gew.-% |
AL=L<8) Quotient Phosphatidylcholin(ungesättigt)/Phosphatidylcholin (gesättigt): 0,03 |
Beispiel 13
Hautschutzpräparat für empfindliche Haut, insbesondere gegen wässerige Arbeitsstoffe
1) Phosphatidylcholin (gesättigt) |
2,00 Gew.-% |
2) Phosphatidylcholin (ungesättigt) |
0,10 Gew.-% |
3) mittelkettige Triglyceride |
35,00 Gew.-% |
4) Magnesiumsulfat |
0,20 Gew.-% |
5) Pentylenglykol |
6,00 Gew.-% |
6) Bienenwachs 5%, Jojobaöl 2%, Ethanol 3% |
10,00 Gew.-% |
7) Wasser |
46,70 Gew.-% |
AL=L<8) Quotient Phosphatidylcholin(ungesättigt)/Phosphatidylcholin (gesättigt): 0,05 |
Beispiel 14
Hautschutzpräparat für empfindliche Haut gegen ölige und wässerige Arbeitsstoffe
1) Phosphatidylcholin (gesättigt) |
5,00 Gew.-% |
2) Phosphatidylcholin (ungesättigt) |
0,10 Gew.-% |
3) mittelkettige Triglyceride |
5,00 Gew.-% |
4) Dinatriumfumarat |
0,10 Gew.-% |
5) Harnstoff 2%, Propylenglykol 5% |
7,00 Gew.-% |
6) Stearinsäure 2%, 12-Hydroxystearinsäure 1% und Polyacrylat 0,3% (mit Natronlauge in der wässerigen Phase auf pH 7 eingestellt), Ethanol 6% |
9,30 Gew.-% |
7) Wasser |
73,50 Gew.-% |
AL=L<8) Quotient Phosphatidylcholin(ungesättigt)/Phosphatidylcholin (gesättigt): 0,02 |
Beispiel 15
Hautschutzpräparat bei Disposition der Haut zu Psoriasis
1) Phosphatidylcholin (gesättigt) |
5,00 Gew.-% |
2) Phosphatidylcholin (ungesättigt) |
1,00 Gew.-% |
3) mittelkettige Triglyceride |
30,00 Gew.-% |
4) Fumarsäure (als Dinatriumsalz) 5%, Magnesiumchlorid 1% |
6,00 Gew.-% |
5) Harnstoff 5%, Pentylenglykol 3% |
8,00 Gew.-% |
6) Ethanol 5%, Isopropylmyristat 5% |
20,00 Gew.-% |
7) Wasser |
30,00 Gew.-% |
AL=L<8) Quotient Phosphatidylcholin(ungesättigt)/Phosphatidylcholin (gesättigt): 0,2 |
Beispiel 16
Hautschutzpräparat bei Disposition der Haut zu Dekubitus
1) Phosphatidylcholin (gesättigt) |
3,00 Gew.-% |
2) Phosphatidylcholin (ungesättigt) |
0,60 Gew.-% |
3) mittelkettige Triglyceride |
5,00 Gew.-% |
4) Natriumchlorid |
0,30 Gew.-% |
5) Glycerin 3%, Pentylenglykol 5% |
8,00 Gew.-% |
6) Polyacrylat (als Natriumsalz) 0,5%, Hamamelisextrakt 3% |
3,50 Gew.-% |
7) Wasser |
79,60 Gew.-% |
AL=L<8) Quotient Phosphatidylcholin(ungesättigt)/Phosphatidylcholin (gesättigt): 0,2 |
Beispiel 17
Hautschutzpräparat bei Disposition zu perianalen Hautentzündungen
1) Phosphatidylcholin (gesättigt) |
3,00 Gew.-% |
2) Phosphatidylcholin (ungesättigt) |
0,20 Gew.-% |
3) mittelkettige Triglyceride |
10,00 Gew.-% |
4) Natriumchlorid |
0,10 Gew.-% |
5) Pentylenglykol 5%, Glycerin 3% |
8,00 Gew.-% |
6) Sheabutter 3%, Squalan 1% |
4,00 Gew.-% |
7) Wasser |
74,70 Gew.-% |
AL=L<8) Quotient Phosphatidylcholin(ungesättigt)/Phosphatidylcholin (gesättigt): 0,07 |
Beispiel 18
Hautschutzpräparat bei Disposition der Haut zu allergischen Reaktionen auf Schwermetalle
1) Phosphatidylcholin (gesättigt) |
4,00 Gew.-% |
2) Phosphatidylcholin (ungesättigt) |
0,04 Gew.-% |
3) mittelkettige Triglyceride |
38,00 Gew.-% |
4) Magnesiumsulfat |
0,10 Gew.-% |
5) Pentylenglykol |
5,00 Gew.-% |
6) Ethanol 5%, Chitosan 1%, Xanthan 0,5% |
6,50 Gew.-% |
7) Wasser |
46,36 Gew.-% |
AL=L<8) Quotient Phosphatidylcholin(ungesättigt)/Phosphatidylcholin (gesättigt): 0,01 |
Beispiel 19
Hautschutzpräparat bei Disposition der Haut zu Unreinheiten mit abdeckendem Pigmentzusatz
1) Phosphatidylcholin (gesättigt) |
6,00 Gew.-% |
2) Phosphatidylcholin (ungesättigt) |
0,50 Gew.-% |
3) mittelkettige Triglyceride |
10,00 Gew.-% |
4) Magnesiumsulfat |
0,10 Gew.-% |
5) Pentylenglykol 5%, Glycerin 3% |
8,00 Gew.-% |
6) Kaolin 8%, Eisenoxid 0,5% |
8,50 Gew.-% |
7) Wasser |
66,90 Gew.-% |
AL=L<8) Quotient Phosphatidylcholin(ungesättigt)/Phosphatidylcholin (gesättigt): 0,08 |
Beispiel 20
Hautschutzpräparat bei Disposition zu trockener Haut
1) Phosphatidylcholin (gesättigt) |
4,00 Gew.-% |
2) Phosphatidylcholin (ungesättigt) |
0,40 Gew.-% |
3) mittelkettige Triglyceride |
10,00 Gew.-% |
4) Natriumchlorid |
0,10 Gew.-% |
5) Glycerin 5%, Pentylenglykol 5%, Harnstoff 1% |
11,00 Gew.-% |
6) Avocadoöl 9,5%, Xanthan 0,5% |
10,00 Gew.-% |
7) Wasser |
64,50 Gew.-% |
AL=L<8) Quotient Phosphatidylcholin(ungesättigt)/Phosphatidylcholin (gesättigt): 0,1 |
Beispiel 21
Hautschutzpräparat bei Disposition der Haut zu Akne
1) Phosphatidylcholin (gesättigt) |
1,00 Gew.-% |
2) Phosphatidylcholin (ungesättigt) |
0,20 Gew.-% |
3) mittelkettige Triglyceride |
20,00 Gew.-% |
4) Natriumglycolat |
5,00 Gew.-% |
5) Pentylenglykol 5%, Glycerin 3% |
8,00 Gew.-% |
6) Salicylsäure |
1,00 Gew.-% |
7) Wasser |
64,80 Gew.-% |
AL=L<8) Quotient Phosphatidylcholin(ungesättigt)/Phosphatidylcholin (gesättigt): 0,2 |
Beispiel 22
Allgemeine Herstellung der erfindungsgemäßen Hautschutzpräparate
Die Komponenten 1) bis 6) werden in einem dem Fachmann geläufigen Verfahren gemischt, auf eine
Temperatur von 50-80°C erwärmt und in der Wasserphase 7), die auf die gleiche Temperatur
gebracht wird, dispergiert, mit einem Leitstrahlmischer, Rotorstatorgerät oder Hochdruck
homogenisator homogenisiert, abgekühlt und nochmals homogenisiert. Je nach Einsatzzweck bzw.
Konsistenz des gewünschten Hautschutzpräparates werden der Dispergiervorgang und die
Homogenisationsschritte über längere oder kürzere Zeit durchgeführt. Es ergeben sich daraus - wie
ebenfalls dem Fachmann bekannt ist - festere oder flüssigere Produkte.
Bei Gel- oder Filmbildnern oder generell wasserlöslichen Einsatzstoffen aus den Gruppen 4) Salze, 5)
Feuchthaltesubstanzen und 6) dermatologische oder kosmetische Wirkstoffe kann es sinnvoll sein,
diese in der Wasserphase 7) zu lösen und dann die Dispergier- und Homogenisierschritte folgen zu
lassen.
Beispiel 23
Allgemeine Herstellung der erfindungsgemäßen Hautschutzpräparate bei nachträglichem Zusatz der
dermatologische oder kosmetische Wirkstoffe
Die dermatologischen oder kosmetischen Wirkstoffe 6) lassen sich auch nachträglich in
entsprechende Basiscremes, die aus 1), 2), 3), 4), 5) und 7) nach den gleichen beschriebenen Verfahren
und Beispielen hergestellt werden, bei einer Temperatur von 15 bis 30°C einrühren. Nach
entsprechender Homogenisierung entstehen ebenfalls die erfindungsgemäßen Hautschutzpräparate.
Dabei kann es auch sinnvoll sein, die Basiscremes bereits mit einem Teil der dermatologischen oder
kosmetischen Wirkstoffe 6) zu versehen.
So kann z. B. die Basiscreme für Hautschutzpräparate bei Disposition zu trockener Haut (vgl. Beispiel
20) aus:
1) Phosphatidylcholin (gesättigt) |
4,00 Gew.-% |
2) Phosphatidylcholin (ungesättigt) |
0,40 Gew.-% |
3) mittelkettige Triglyceride |
10,00 Gew.-% |
4) Natriumchlorid |
0,10 Gew.-% |
5) Glycerin 5%, Pentylenglykol 5%, Harnstoff: 1% |
11,00 Gew.-% |
6) Xanthan 0,5% |
0,50 Gew.-% |
7) Wasser |
64,50 Gew.-% |
hergestellt werden und die Komponente 6) Avocadoöl (9,5%) zu einem späteren Zeitpunkt eingerührt
werden. Alternativ zum Avocadoöl können aber z. B. auch Jojobaöl, Nachtkerzenöl, Weizenkeimöl,
Macadamianußöl oder z. B. Cetylpalmitat, gelöst in Isopropylmyristat, und andere sinnvolle
Kombinationen in gleicher Menge hinzugefügt werden. Selbstverständlich können statt einem Öl z. B.
auch ein Extrakt oder ein wasserlöslicher Wirkstoff oder entsprechende Stoffgemische aus dermato
logischen oder kosmetischen Wirkstoffen in die Basiscremes eingerührt werden.