DE19518625C2 - Verfahren zum Abdichten von Betonrohren und ein für die Durchführung des Verfahrens geeignetes Betonrohr - Google Patents
Verfahren zum Abdichten von Betonrohren und ein für die Durchführung des Verfahrens geeignetes BetonrohrInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren nach dem Oberbegriff des
Anspruches 1 sowie ein Betonrohr nach dem Oberbegriff des
Anspruches 6.
Ein gattungsgemäßes Verfahren ist beispielsweise der "Pro
duktinformation TOK-Steckdichtung 135" der Firma Denso-
Chemie GmbH, Leverkusen, entnehmbar. Im Abschnitt "An
forderungen an die Rohre" ist zudem ein gattungsgemäßes Be
tonrohr dargestellt.
Die Abdichtung von Betonrohren, insbesondere von Beton
rohren mit nicht rotationssymmetrischen Querschnitten, mit Hilfe
von Steckdichtungen ist aus der genannten Druckschrift be
kannt. Zu diesem Zweck weisen die Rohre in ihrer Stirnfläche
V-förmige Nuten auf, während die Steckdichtung einen elasti
schen Mittelteil ausbildet sowie zwei seitliche Einsteckteile, wo
bei zunächst die Einsteckdichtung in die Nut eines Betonrohres
eingeführt wird und anschließend das zweite Betonrohr mit
seiner Nut auf das zweite Einsteckteil der Steckdichtung aufge
schoben wird. Der elastische Mittelteil der Steckdichtung ermög
licht dabei in Art einer Dehnungsfuge eine Bewegung der bei
den Rohrabschnitte gegeneinander, ohne die Dichtigkeit des
Rohrverbundes zu gefährden.
Dennoch kann es zu Undichtigkeiten kommen, beispielsweise
durch Unregelmäßigkeiten in der Nutausbildung oder durch
Risse, die sich im Laufe der Zeit im Nutbereich bilden. Insbe
sondere bei Rohren mit großen Querschnitten treten durch das
erhebliche Eigengewicht der Rohre selbst, aber auch durch die
erhebliche Gewichtsbelastung durch die in den Rohren geführ
ten Medien möglicherweise Setzbewegungen zwischen den ein
zelnen Rohren einer Rohrleitung auf. Sowohl durch die Unre
gelmäßigkeiten in der Nutausbildung als auch durch derartige
Bewegungen der Rohre gegeneinander können die Einsteck
teile der Steckdichtungen umwandert werden, so daß insgesamt
eine Undichtigkeit der Rohrleitung die Folge ist. Dabei wird in
der vorliegenden Anmeldung allgemein der Begriff "Betonrohr"
verwendet, wobei hierunter sowohl Beton- als auch Stahlbeton
rohre sowie gleichartige Rohre gefaßt sind.
Aus der DE 44 36 375 A1 ist eine als Gummischlauch ausgebildete
Dichtung bekannt, die bei einer Muffenverbindung von Rohren
zur Anwendung kommt. Die schlauchartige Gummidichtung wird
dadurch den beiden benachbarten Rohrbauteilen abdichtend
angelegt, daß sie expandiert wird, und zwar mit Hilfe eines
Zweikomponentenmaterials.
Aus der DE 37 15 622 A1 ist eine Dichtung ähnlich der gat
tungsgemäß verwendeten Steckdichtung bekannt, bei der je
doch innerhalb der Nut eines Betonrohres die Dichtung aus zwei
separaten Dichtungselementen besteht, die zwischen sich ein
vergleichsweise steifes Verbindungselement klemmend und
abdichtend aufnehmen. Bei der Verwendung zweier gleicharti
ger derart ausgebildeter Dichtungen an zwei benachbarten
Stirnenden von Rohren schafft das flexibel zwischen den jewei
ligen Dichtungselementen gelagerte Verbindungselement die
Möglichkeit eines Ausgleichs von Quer- oder Längsbewegungen
der beiden aneinanderstoßenden Rohre.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes
Verfahren dahingehend zu verbessern, daß die Dichtigkeit der
Dichtungsanordnung auch bei Unregelmäßigkeiten oder Rissen
im Bereich der die Steckdichtung aufnehmenden Nut gewähr
leistet werden kann. Weiterhin ist es Aufgabe der Erfindung, ein
hierzu geeignetes Betonrohr zu schaffen.
Diese der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird durch die
Ausgestaltung eines gattungsgemäßen Verfahrens gemäß dem
kennzeichnenden Teil des Anspruches 1 gelöst sowie durch ein
Betonrohr gemäß Anspruch 6.
Die Erfindung schlägt mit anderen Worten vor, in den Nutgrund
ein Dichtungsmittel einzuspritzen, nachdem die Steckdichtung in
die Nut eingesetzt worden ist. Auf diese Weise kann eine nach
trägliche Abdichtung erfolgen, wobei dies entweder unmittelbar
nach dem Abdichten der Rohrverbindung erfolgen kann oder
lediglich im Bedarfsfall, nachdem sich Undichtigkeiten in dieser
Rohrverbindung gezeigt haben. Insbesondere wenn lediglich in
Bedarfsfällen ein zusätzliches Dichtungsmittel in den Nutgrund
injiziert wird, ist das erfindungsgemäße Verfahren besonders
preisgünstig: Die im Normalfall ohnehin dichten Steckverbin
dungen bedürfen keiner zusätzlichen Arbeitsschritte, verur
sachen also keine weiteren Kosten. Undichte Steckverbindun
gen jedoch können auf preisgünstige und schnelle Weise ab
gedichtet werden, ohne daß die Rohrleitung freigelegt und die
Nuten zur Aufnahme der Steckdichtungen nachgearbeitet
werden müßten. Besonders vorteilhaft ist dabei, wenn das
Dichtungsfluid von der Rohrinnenseite aus in den Nutgrund
eingespritzt werden kann. In diesem Fall ist die Erreichbarkeit
des Rohres sichergestellt, ohne daß von außen die Rohrleitung
freigelegt werden müßte.
Ein erfindungsgemäßes Betonrohr weist daher eine zur Innen
fläche des Rohres verlaufende Bohrung auf, die als Injektions
bohrung ausgebildet ist. Gegenüber Entlüftungsbohrungen, die
vom Nutgrund zur äußeren Mantelfläche des Rohres verlaufen
und die aus dem Stand der Technik bekannt sind, bedeutet dies,
daß die Bohrung an die Viskosität des Dichtungsfluides ange
paßt sein muß, während die bekannten, nach außen verlaufen
den Entlüftungsbohrungen nahezu beliebig kleine Durchmesser
aufweisen können. Der Verlauf der Injektionsbohrung zur
inneren Mantelfläche des Rohres ermöglicht die Erreichbarkeit
dieser Injektionsbohrung auch nach dem Verlegen des Rohres
im Erdreich bzw. nach dem Abdecken der gesamten Rohrlei
tung. Vorteilhaft wird dabei das Rohr so ausgerichtet, daß die
Injektionsbohrung sich im oberen Bereich des Rohres befindet.
Auf diese Weise wird sichergestellt, daß sowohl die Injektions
bohrung selbst als auch der Nutgrund frei zur Aufnahme des
Dichtungsfluides bleibt und sich nicht mit den im Rohr geführten
Medien zusetzen kann.
Vorteilhaft ist die Nut deutlich tiefer ausgebildet als das Ein
dringteil der Steckdichtung. Auf diese Weise wird sichergestellt,
daß sich das Dichtungsfluid von der Injektionsbohrung aus im
gesamten Nutgrund verteilen kann und in jedem Fall an die
undichte Stelle gelangen kann, ohne daß diese umlaufende
Ringkammer, in die das Dichtungsfluid eindringen soll, durch die
Steckdichtung unterbrochen ist.
Die Erfindung wird anhand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispieles nachfolgend näher erläutert. Dabei sind
jeweils mit 1 Betonrohre dargestellt, zwischen denen eine an
sich bekannte Steckdichtung 2 angeordnet ist. Die Steckdich
tung 2 umfaßt dabei ein zentrales Aussteifungselement 3 sowie
ein U-förmiges elastisches Mittelteil 4 sowie zwei Einsteckteile
5, die sich in V-förmig verjüngende Nuten 6 erstrecken, die als
Ringnut in der Stirnfläche der Betonrohre 1 umlaufen.
Die Nuten 6 sind im dargestellten Ausführungsbeispiel bewußt
tiefer ausgebildet als es der Länge der Einsteckteile 5 ent
spricht, so daß in jedem Nutgrund nach dem Einsetzen der
Steckdichtung 2 ein umlaufender ringförmige Hohlraum 7 aus
gebildet wird. Zu diesem Hohlraum 7 erstrecken sich Injektions
bohrungen 8.
Die Injektionsbohrungen 8 ermöglichen es, ein Dichtungsfluid,
beispielsweise ein Injektionsharz, in den Hohlraum 7 einzu
spritzen und durch Aufbringen eines geeignetes Druckes dieses
Dichtungsfluid im Hohlraum 7 zu verteilen, wobei das Dich
tungsfluid bis in Risse, Hohlräume Unregelmäßigkeiten und
ähnliche Stellen eindringt, die die Wirkung der Steckdichtung 2
beeinträchtigen könnten. Auf diese Weise wird eine zuver
lässige Abdichtung der Rohrverbindung ermöglicht.
Claims (7)
1. Verfahren zum Abdichten von Betonrohren, wobei zwei
benachbarte Betonrohre mit ihren beiden benachbarten
Stirnseiten im wesentlichen fluchtend miteinander ausge
richtet werden, und wobei in der Stirnseite zumindest
eines Rohres eine umlaufende Nut angeordnet ist, und
wobei eine Steckdichtung in die Nut zumindest des einen
Rohrs eingepreßt wird, dadurch gekennzeichnet, daß
nach Einbringen der Steckdichtung (2) ein Dichtungsfluid
in den Nutgrund eingespritzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Injektionsharz verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß zunächst die Wirksamkeit der Steckdichtung (2)
überprüft wird und nur bei auftretenden Undich
tigkeiten das Dichtungsfluid eingespritzt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß das Dichtungsfluid von der Rohr
innenfläche aus eingespritzt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß das Rohr (1) derart ausgerichtet
verlegt wird, daß eine zum Nutgrund verlaufende Injekti
onsbohrung (8) im oberen Bereich des Rohres (1) ange
ordnet ist.
6. Betonrohr mit einer in einer Stirnfläche des Rohres ver
laufenden ringförmigen Nut, die zur Aufnahme einer
Steckdichtung ausgebildet ist, wobei im Bereich des Nut
grundes wenigstens eine Bohrung zur Oberfläche des
Rohres verläuft, dadurch gekennzeichnet, daß die
Bohrung als Injektionsbohrung zur Innenfläche des
Rohres verläuft.
7. Betonrohr nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Nut (6) tiefer ausgebildet ist als zum Aufnehmen
des Einsteckteiles (5) der Steckdichtung (2) erforderlich.
Priority Applications (1)
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DE1995118625 DE19518625C2 (de) | 1995-05-24 | 1995-05-24 | Verfahren zum Abdichten von Betonrohren und ein für die Durchführung des Verfahrens geeignetes Betonrohr |
Applications Claiming Priority (1)
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Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE19518625A1 DE19518625A1 (de) | 1996-11-28 |
DE19518625C2 true DE19518625C2 (de) | 1997-08-07 |
Family
ID=7762478
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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Family Cites Families (2)
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DE4436375C2 (de) * | 1994-10-12 | 1995-11-16 | Alois Grieser | Schnellverfahren zur Sanierung von undichten Muffenverbindungen in befahrbaren Rohrleitungen |
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1995
- 1995-05-24 DE DE1995118625 patent/DE19518625C2/de not_active Expired - Fee Related
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DE19518625A1 (de) | 1996-11-28 |
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