DE19518606C2 - Duschvorrichtung - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Duschvorrichtung mit einer in einer Kabine angeordneten Sitzfläche.

Zum Duschen im Sitzen sind Duschkabinen bekannt, bei denen an einer Wand ein ausklappbarer Sitz angeordnet ist. Diese Sitze sind lediglich als Sitzhilfe für gebrechliche Personen gedacht. Bei fest angeordneten Duschdüsen ist zumindest ein kurzzeitiges Aufstehen vom Sitz notwendig, um optimal umspült zu werden. Ein bequemes und hygienisch optimales Duschen ist so nicht möglich, so daß nicht gebrechliche Personen häufig darauf verzichten, den Sitz auszuklappen. Insbesondere erlaubt eine solche Dusche wegen der Gefahr des Abgleitens nicht das selbständige Duschen einer beispielsweise beinamputierten Person.

Weiterhin sind Sitzbadewannen bekannt, bei denen in einer Bade­ wanne eine Sitzfläche angeordnet ist. Solche Badewannen sind entweder für gebrechliche Personen schwierig zu besteigen oder benötigen eine aufwendige Tür in der Badewanne. Zum Duschen muß entweder eine Handbrause benutzt werden, bei der ein gleichzei­ tiges Abbrausen und Einseifen nur unzulänglich möglich ist oder ein fester Brausekopf, der eine optimale Umspülung der abzudu­ schenden Person ebenfalls nicht erlaubt. Bei einer Sitzbadewan­ ne wird zudem die Umgebung der Badewanne unerwünscht mit Was­ ser bespritzt.

Am Anmeldetag war weiterhin aus der WO 91/12788 A1 eine Kabine zur Verwendung als Dampfsauna bekannt. Die Kabine besteht aus ei­ nem, einen Boden bildenden Basisteil, in dem Mittel zur Erzeu­ gung von Dampf angeordnet sind, einem kuppelförmigen Dach und einer dazwischen angeordneten zylinderförmigen Wandung. In dem Kabineninnenraum ist ein zusammenklappbarer Stuhl angeordnet. Die Wandung weist eine Tür als Einstiegsöffnung auf. Diese Ka­ bine, die als platzsparender und transportabler Ersatz für eine Dampfsauna konzipiert ist, ist - wie auch die anderen liegend zu benutzenden Varianten der Entgegenhaltung - für gebrechliche Personen wenig geeignet und weist zudem auch keine Duschvor­ richtungen auf.

Aus der EP 24 714 A2 ist eine Badevorrichtung bekannt, die in einem oberen Gehäuseteil eine einteilige Kabine mit einer Sitzfläche aufweist, auf der eine Person sitzen kann, deren Kopf aus einer Öffnung der Kabinendecke herausschauen kann. Ei­ ne Zugangsöffnung an der Vorderseite geht in die Öffnung über. Die Zugangsöffnung kann durch flexible Teile verschlossen wer­ den. Der Kabine kann heiße Luft zur Erzeugung eines Saunabades oder Dampf zur Erzeugung eines sogenannten Türkischen Bades zu­ geführt werden. Die Kabine weist eine Handdusche zum Waschen der Person auf. Die Badevorrichtung weist an ihrer Unterseite Rollen zum Transport auf. Diese Kabine ist ebenfalls als platzsparender und transportabler Ersatz für eine Dampfsauna konzipiert.

Obwohl die Badevorrichtung eine Handdusche aufweist, ist sie zum üblichen Duschen nicht geeignet, da der Kopf der Person aus der Kabine hervorragt. Auch ist sie für gebrechliche Personen schwierig zu betreten. Sie ist daher ebenfalls als Duschkabine für gebrechliche Personen nicht geeignet.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Vorrich­ tung der einleitend genannten Art derart zu verbessern, daß ein optimales, bequemes und sicheres Duschen im Sitzen für normale und gebrechliche Personen bei bequemen Zugang zur Duschkabine möglich ist.

Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Kabine als Kapsel ausgebildet ist, die ein Unterteil mit integrierter Sitzfläche aufweist, über dem ein das Unterteil überspannendes Oberteil angeordnet ist und daß das Unterteil und das Oberteil über mindestens eine in vertikaler Richtung verlaufende Säule miteinander verbunden sind.

Durch die Integration der Sitzfläche in das Unterteil der Kap­ sel ist ein sicheres und bequemes Sitzen möglich. Durch die Ausbildung der (Dusch-) Kabine als Kapsel entsteht ein Kapse­ linnenraum, der eine duschende Person im Vergleich zu herkömm­ lichen Duschkabinen relativ eng umschließen kann, wodurch es ermöglicht wird eine duschende Person gezielter mit Duschwasser zu umspülen. Somit ist ein sicheres und optimales Duschen in bequemer Sitzhaltung möglich. Durch das das Unterteil überspan­ nende Oberteil wird ein Bespritzen unerwünschter Bereiche au­ ßerhalb der Duschvorrichtung zuverlässig vermieden. Auch ist eine Aufstellung der Duschvorrichtung mitten im Raum möglich. Durch die zweiteilige Gestaltung und durch die Verbindung von Unterteil und Oberteil über eine in vertikaler Richtung verlau­ fende Säule, wird eine bessere Anpassung der Kabine an die zu duschenden Personen erreicht, die auch einen leichteren Zugang für gebrechliche Personen ermöglicht.

In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist das Oberteil in verti­ kaler Richtung verschiebbar. Dadurch wird insbesondere das Ein­ steigen und Aussteigen für gebrechliche Personen aus der Kapsel erleichtert.

In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist die Sitzflä­ che in vertikaler Richtung höhenverstellbar.

Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nach­ folgenden ausführlichen Beschreibung und den beigefügten Zeich­ nungen, in denen bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung beispielsweise veranschaulicht sind.

In den Zeichnungen zeigen:

Fig. 1: Eine Seitenansicht einer Duschvorrichtung,

Fig. 2: eine Seitenansicht der Duschvorrichtung von Fig. 1 im Schnitt mit gestrichelt eingezeich­ neter Person,

Fig. 3: eine Vorderansicht der Duschvorrichtung von Fig. 1,

Fig. 4: eine Rückansicht der Duschvorrichtung von Fig. 1,

Fig. 5: eine Seitenansicht einer weiteren Duschvorrich­ tung mit gestrichelt angedeutetem Innenraum,

Fig. 6: eine Draufsicht der Duschvorrichtung von Fig. 5 entlang der Linie VI-VI geschnitten,

Fig. 7: eine Seitenansicht der Duschvorrichtung gemäß Fig. 5 mit vertikal verschobenem Oberteil,

Fig. 8: eine Seitenansicht einer weiteren Duschvorrich­ tung mit vertikal verschobenem Oberteil.

Eine Duschvorrichtung besteht aus einer Kapsel (1, 1', 1'') mit Unterteil (2, 2', 2'') und Oberteil (3, 3', 3''). Oberteil (3, 3', 3'') und Unterteil (2, 2', 2'') sind über eine ausfahrbare Säule (4) bzw. vier ausfahrbare Säulen (4') miteinander verbunden. Die ausfahrbare Säule (4) weist im Übergang von Oberteil (3) zum Unterteil (2) einen in der Art eines Faltenbalges dehnbaren Schutzüberzug (22) auf.

Eine Einstiegsöffnung (5, 5') ist seitlich an der Kapsel (1, 1') angeordnet und erstreckt sich über das Unterteil (2, 2') und das Oberteil (3, 3'). Die Einstiegsöffnung (5'') kann aber auch nur am Unterteil (2'') angeordnet sein. Die Einstiegs­ öffnung (5, 5', 5'') ist durch eine Tür bzw. Abdeckung (6, 6', 6'') aus transparenten Material verschließbar. An der Abdeckung (6, 6', 6'') ist ein Griff (9, 9') angeordnet. Ein am Oberteil (3) angeordnetes Sichtfenster (7) kann nach oben weggeklappt werden. Zum bequemeren Einstieg ist das Oberteil (3, 3', 3'') in vertikaler Richtung über eine nicht dargestellte Hydraulik, die den Wasserdruck einer Wasserversorgungsleitung nutzt, nach oben ausfahrbar. Mit Hilfe eines nicht dargestellten Türkontaktes wird durch Öffnen der Tür (6, 6', 6'') das Oberteil (3, 3', 3'') in vertikaler Richtung nach oben ausgefahren und durch Schließen der Tür (6, 6', 6'') wieder eingefahren.

Eine im Unterteil (2, 2', 2'') angeordnete Sitzfläche (8, 8') ist ebenfalls durch eine Hydraulik in vertikaler Richtung höhenverstellbar.

In ihrem vorderen, einer duschenden Person zugewandten Bereich ist im Innenraum des Unterteiles (2, 2', 2'') eine Bedienkon­ sole (10, 10') an der sich bspw. die Bedienelemente wie Ein­ handmischer (11, 11') befinden, angeordnet. Die Einhandmischer (11, 11') sind mit dem Kaltwasserzulauf (13) und dem Warm­ wasserzulauf (14) verbunden. Im inneren der Kapsel (1, 1', 1'') sind eine Mehrzahl von Duschdüsen (15) angeordnet. Mehrere Duschdüsen (15) sind jeweils einem Bereich zugeordnet und können durch einen Bereichseinsteller (16') bedient werden. So ist bspw. ein Bereich für Kopf und Schulter, ein Bereich für den Rumpf und ein Bereich für die Beine der duschenden Person vorgesehen. Im Bereich der Sitzfläche (8, 8') können ebenfalls Duschdüsen (15) vorgesehen werden. Es ist auch möglich, im Bereich der Bedienkonsole eine ausziehbare Handbrause anzu­ ordnen. Im Wasserzulauf ist eine nicht dargestellte thermische Sicherung angeordnet, die das Überschreiten einer vorgewählten Höchsttemperatur verhindert. Das Duschwasser fließt über mindestens einen Bodenablauf (17) in ein Abflußrohr (18).

An der Kapsel (1) ist im unteren Bereich eine Zuluftöffnung (19) und im oberen Bereich eine Abluftöffnung (20) angeordnet.

Zum Duschen wird die Abdeckung (6, 6', 6'') seitlich wegge­ klappt und das Oberteil (3, 3', 3'') hochgefahren, so daß die zu duschende Person die Sitzdusche bequem betreten und auf der Sitzfläche Platz nehmen kann. Bei Bedarf kann die Sitzfläche in ihrer Höhe verstellt werden. Nun wird das Oberteil (3, 3', 3'') wieder eingefahren und die Einstiegs­ öffnung (5, 5', 5'') mit der Abdeckung (6, 6', 6'') wieder verschlossen. Zum Duschen wird über den Einhandmischer (11, 11') die Wasserzufuhr eingestellt. Über die Bereichsein­ steller (16') werden die einzelnen Bereiche geregelt.

Bspw. zum Reinigen ist es möglich, das Sichtfenster (7) am Oberteil (3) nach oben wegzuklappen.

Durch Zufuhr von Dampf bzw. entsprechend vorgewärmter und angefeuchteter Luft ist es möglich, die Duschvorrichtung als Sauna zu verwenden.

Claims (28)

1. Duschvorrichtung mit einer in einer Kabine angeordneten Sitzfläche, dadurch gekennzeichnet, daß die Kabine als Kapsel (1, 1', 1'') ausgebildet ist, die ein Unterteil (2, 2'', 2'') mit integrierter Sitzfläche (8, 8') aufweist, über dem ein das Unterteil (2, 2', 2'') überspannendes Oberteil (3, 3', 3'') angeordnet ist und daß das Unterteil (2, 2', 2'') und das Ober­ teil (3, 3', 3'') über mindestens eine in vertikaler Richtung verlaufende Säule (4, 4') miteinander verbunden sind.

2. Duschvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Säule (4, 4') in einem hinteren Bereich der Kapsel (1, 1', 1'') angeordnet ist.

3. Duschvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge­ kennzeichnet, daß mindestens eine Säule (4, 4') in einem dem hinteren Bereich der Kapsel (1, 1', 1'') gegenüberliegenden vorderen Bereich angeordnet ist.

4. Duschvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Kapsel (1, 1', 1'') mindestens eine Einstiegsöffnung (5, 5', 5'') aufweist, die von einer Abdeckung abdeckbar ist.

5. Duschvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Einstiegsöffnung (5, 5', 5'') mindestens teilweise am Unterteil (2, 2', 2'') angeordnet ist.

6. Duschvorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Einstiegsöffnung (5, 5', 5'') mindestens teilweise am Oberteil (3, 3', 3'') angeordnet ist.

7. Duschvorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Einstiegsöffnung (5, 5', 5'') seitlich an der Kapsel (1, 1', 1'') angeordnet ist.

8. Duschvorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Einstiegsöffnung (5, 5', 5'') in einem dem hinteren Bereich gegenüberliegenden vorderen Bereich ange­ ordnet ist.

9. Duschvorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckung seitlich wegklappbar ist.

10. Duschvorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckung aus einem transparenten Mate­ rial ist.

11. Duschvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, da­ durch gekennzeichnet, daß das Oberteil (3, 3', 3'') in seinem vorderen Bereich ein Sichtfenster aufweist.

12. Duschvorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Sichtfenster wegklappbar ist.

13. Duschvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, da­ durch gekennzeichnet, daß das Oberteil (3, 3', 3'') aus einem transparenten Material ist.

14. Duschvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, da­ durch gekennzeichnet, daß das Oberteil (3, 3', 3'') in vertika­ ler Richtung verschiebbar ist.

15. Duschvorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß das Oberteil (3, 3', 3'') durch eine Hydraulik verschiebbar ist.

16. Duschvorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Hydraulik den Wasserdruck einer Wasserversorgungs­ leitung nutzt.

17. Duschvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 16, da­ durch gekennzeichnet, daß die Sitzfläche in vertikaler Richtung höhenverstellbar ist.

18. Duschvorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Sitzfläche mit Hilfe des Wasserdrucks aus der Wasser­ versorgungsleitung höhenverstellbar ist.

19. Duschvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß das Unterteil (2, 2', 2'') in seinem vorde­ ren Bereich eine Bedienkonsole mit Bedienelementen aufweist.

20. Duschvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß im Kapselinnenraum eine Mehrzahl von Duschdüsen (15) angeordnet ist, die auf unterschiedliche Berei­ che des Körpers einer duschenden Person richtbar sind.

21. Duschvorrichtung nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß die Duschdüsen (15) an der Kapselinnenwand (21) angeordnet sind.

22. Duschvorrichtung nach Anspruch 20 oder 21, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Duschdüsen (15) an den Säulen (4, 4') ange­ ordnet sind.

23. Duschvorrichtung nach einem der Ansprüche 20 bis 22, da­ durch gekennzeichnet, daß die Duschdüsen (15) für jeweils einen gemeinsamen Bereich durch einen Bereichseinsteller (16') be­ dienbar sind.

24. Duschvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 23, dadurch ge­ kennzeichnet, daß für die Bedienung der Duschdüsen (15) minde­ stens eine Einhand-Mischbatterie im Wasserzulauf vorgesehen ist.

25. Duschvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 24, dadurch gekennzeichnet, daß im Wasserzulauf eine thermische Sicherung gegen Überschreitung einer vorgewählten Temperatur angeordnet ist.

26. Duschvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 25, dadurch gekennzeichnet, daß an der Kapsel eine Abluftöffnung (20) vor­ gesehen ist.

27. Duschvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 26, dadurch gekennzeichnet, daß an der Kapsel eine Zuluftöffnung (19) vor­ gesehen ist.

28. Duschvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 27, dadurch gekennzeichnet, daß durch Zufuhr von Dampf die Duschvorrichtung als Dampfsauna verwendbar ist.