DE19518283C2

DE19518283C2 - Spreizdübel

Info

Publication number: DE19518283C2
Application number: DE19518283A
Authority: DE
Inventors: Markus Albrecht
Original assignee: Grass GmbH
Current assignee: Grass GmbH
Priority date: 1995-05-18
Filing date: 1995-05-18
Publication date: 2003-08-21
Anticipated expiration: 2015-05-19
Also published as: DE19518283A1; AT1394U1

Description

Gegenstand der Erfindung ist ein Spreizdübel mit Spreizschraube. Eine derartige Anordnung ist mit einer älteren Anmeldung des gleichen Anmelders bekannt geworden. Hierin wird in eine zentrale Ausnehmung in einem Dübelteil eine Spreizschraube eingesetzt, die im wesentlichen unrund oder oval ausgebildet ist. Die im Dübeltopf angeordnete Ausnehmung ist ebenfalls so ausgebildet, daß sie der Formgebung der Spreizschraube im wesentlichen angepasst ist. Wird nun die Spreizschraube in ihrer einen Verdrehlage in die unrunde Bohrung im Dübeltopf eingesetzt, dann kommt es zu keiner Verspreizung, weil die Flächen mit größerem, radialem Durchmesser in der Ausnehmung im Dübeltopf anliegen. Wird hingegen die Spreizschraube verdreht, dann gelangen die Flächen der Spreizschraube mit größerem, radialen Durchmesser in die anderen, benachbarten Gebiete in der Ausnehmung im Dübelteil, welche einen geringeren Durchmesser aufweisen und werden demzufolge von der Spreizschraube radial nach außen verspreizt.

Mit einer derartigen Anordnung wurde also eine gute Spreizwirkung bei geringer Verdrehung der Spreizschraube erreicht. Nachteilig war jedoch, daß zur Drehung der Spreizschraube ein relativ hoher Kraftaufwand verbunden war, wobei zur Verdrehung immer ein entsprechendes Werkzeug, z. B. ein Schraubendreher verwendet werden musste.

Die GB 2 245 673 A zeigt eine Augenschraube, welche lösbar in einer Grundplatte eingeschraubt ist und zur Halterung eines zylinderförmigen Körpers innerhalb des Auges dient. Das Gewindeteil der Augenschraube ist hierbei in eine Spreizhülse eingeführt, welche sich innerhalb einer Bohrung der Grundplatte befindet. Am Boden der Bohrung, am axialen hinteren Ende der Spreizhülse befindet sich ein konusförmiges Teil, welches durch Einschrauben des Gewindeteils der Augenschraube axial in die Spreizhülse hinein gezogen wird, so daß ein axial geschlitzter Bereich der Spreizhülse derart aufgeweitet wird, daß sich die Spreizhülse formschlüssig innerhalb der Bohrung der Grundplatte anlegt und dort gehalten wird. Zur Drehsicherung der Augenschraube dient eine Kontermutter auf deren Gewindeteil, welche zur Anlage auf die Oberfläche des Grundkörpers aufgeschraubt wird. Die Augenschraube kann hierbei ohne Werkzeug in die Spreizhülse innerhalb des Körpers eingeschraubt werden, was jedoch insbesondere bei kleinen Durchmessern des Auges der Augenschraube durch eine geringe Hebelwirkung erschwert wird. Zudem müssen hier zahlreiche Einzelteile hergestellt und am Einbauort montiert werden, was zu erhöhten Kosten führt. Auch ragt das Auge der Augenschraube nach erfolgter Montage von der Grundplatte weg, was einen erhöhten Platzbedarf mit sich bringt und Verletzungsgefahren für Nutzer birgt.

Die DE-GM 19 85 170 zeigt Spreizschrauben mit einem einseitigen Hebelkopf und einem ringförmigen Kopf, welche zur Befestigung zweier Körper zueinander in einen hierzu passenden Dübel eingeschraubt werden können. Auch hier sind wiederum die Hebelverhältnisse des Hebelkopfes und des Ringkopfes insbesondere bei kleinen Abmessungen ungünstig, so daß dann das Einschrauben dieser Spreizschrauben in den Dübel von Hand lediglich im Anfangsbereich erfolgen kann, nachfolgend aber mittels eines Werkzeuges unterstützt werden muss. Auch hier ragen der Hebelkopf und des Ringkopf nach erfolgter Montage von den zueinander befestigten Körpern unvorteilhaft ab. Weiterhin ist jeder Dübel einzeln am Einbauort zu setzen und mit je einer Spreizschraube zu versehen, was eine erhöhte Montagezeit mit sich bringt.

Im SOUTHCO-Handbuch 44D, 1994, Seiten B-16, 17 und D-7 sind Vierteldreh-Schnellverschlüsse dargestellt, wobei an einem Bolzen ein vergrößerter Kopf vorgesehen ist, welcher in Form von Flügeln, eines ringförmigen Bügels oder eines zylinderförmigen Rändelrades mit einem optionalen Querstift ausgebildet sein kann. Durch handbetätigtes Drehen dieses Kopfes wird am Fuß der Bolzen ein Riegelstück verschwenkt, welches in ein entsprechendes Gegenstück eingreift, wodurch ein Deckel, eine Türe oder ähnliches zu einem Korpus verriegelt werden kann. In allen Ausführungsformen des Kopfes, auch als Rändelkopf mit Querstift, steht dieser aber nach erfolgter Montage unvorteilhaft ab, mit den oben erwähnten Nachteilen. Zudem bewirkt die Drehung des Bolzens keine Spreizung eines Spreizdübels, so dass auch keine vorteilhafte Selbsthemmung erzielt wird.

Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, einen Spreizdübel der eingangs genannten Art so weiterzubilden, daß eine möglichst einfache und schnelle Betätigung ohne Werkzeug möglich wird und dass der Spreizdübel kostengünstig in Herstellung und Montage ist.

Zur Lösung der gestellten Aufgabe ist die Erfindung durch die technische Lehre des Anspruchs 1 gekennzeichnet.

Wesentliches Merkmal der Erfindung ist, daß ein Betätigungselement vorgesehen ist, welches drehfest mit der Spreizschraube verbunden ist. Mittels dieses Betätigungselements ist es nun in einfacher Weise möglich, die Spreizschraube zu verdrehen und die gewünschte Spreizwirkung zu erzielen. Das Betätigungselement ist bevorzugt als Hebel ausgebildet, so daß sich der Vorteil ergibt, daß unterstützt durch Hebelkraft ein leichtes Drehen der Spreizschraube ermöglicht wird. Das Betätigungselement wirkt gleichzeitig als Betätigungswerkzeug, so daß keine zusätzlichen Werkzeuge mehr verwendet werden müssen.

Erfindungsgemäss ist es vorgesehen, Spreizdübel bzw. Spreizschrauben zu verwenden, die mit einer möglichst geringfügigen Drehung, von z. B. 90°, eine optimale Spreizwirkung erzielen. Dabei besteht die Spreizschraube bevorzugt aus Metall, wobei das Dübelteil aus Kunststoff gefertigt ist.

Die Spreizschraube wird zunächst in einer unwirksamen Lage in die zentrale Ausnehmung im Dübelteil eingesetzt. Hierbei liegen dann die Flächen der Spreizschraube mit geringem, radialen Durchmesser an den zugeordneten Innenflächen der zentralen Ausnehmungen an, die den kleineren Innendurchmesser bilden.

Mittels des Betätigungselements wird dann die Spreizschraube verdreht, so daß die Spreiznocken, die im Spreiz- und Gewindeteil der Spreizschraube angeordnet sind, sich an der Innenwand des Dübelteils andrücken und die Spreizung des Dübelteils bewirken. Es kommt zu einem Eingraben des Spreiz- und Gewindeteils der Spreizschrauben in der zentralen Ausnehmung im Dübelteil, welches dann gleichzeitig nach außen gespreizt wird.

In einer bevorzugten Ausführungsform kann im übrigen vorgesehen sein, daß am Fußende der Spreizschraube ein Fuß angeordnet ist, der schräg nach außen weisende Keilflächen aufweist, die an ihrer Oberseite eine umlaufende Schulter definieren. Mit dieser umlaufenden Schulter gelangt die Spreizschraube nach erfolgter Spreizung und Festlegung im Dübelteil in eine zugeordnete Ausnehmung im Dübelteil und wird dort gegen Herausziehen gesichert.

Der Erfindungsgegenstand der vorliegenden Erfindung ergibt sich nicht nur aus dem Gegenstand der einzelnen Patentansprüche, sondern auch aus der Kombination der einzelnen Patentansprüche untereinander.

Alle in den Unterlagen, einschließlich der Zusammenfassung, offenbarten Angaben und Merkmale, insbesondere die in den Zeichnungen dargestellte räumliche Ausbildung werden als erfindungswesentlich beansprucht, soweit sie einzeln oder in Kombination gegenüber dem Stand der Technik neu sind.

Im folgenden wird die Erfindung anhand von einer lediglich einen Ausführungsweg darstellenden Zeichnung näher erläutert. Hierbei gehen aus der Zeichnung und ihrer Beschreibung weitere erfindungswesentliche Merkmale und Vorteile der Erfindung hervor.

Es zeigen:

Fig. 1 die Spreizschraube mit Betätigungselement in Seitenansicht,

Fig. 2 Kopfansicht der Spreizschraube mit Betätigungselement,

Fig. 3 die Spreizschraube mit Betätigungselement in einer um 90° gedrehten Seitenansicht,

Fig. 4 Fußansicht der Spreizschraube mit Betätigungselement,

Fig. 5 Anwendung der Spreizvorrichtung bei Befestigung eines Scharniers,

Fig. 6 Anordnung des Spreizdübels in einer Dübelplatte.

Gemäss den Fig. 1 bis 4 weist die Spreizschraube 1 einen Kopf 2 auf, in welchem ein Kreuzschlitz 3 oder andere Werkzeugaufnahmeöffnungen eingearbeitet sein können, was aber erfindungsgemäss nicht unbedingt notwendig ist.

Die Spreizschraube 1 weist am Kopf 2 um 180° zueinander versetzt angeordnete Ansätze 4, 5 auf, die etwa radial nach außen weisen. An die Unterseite des Kopfes 2 schließt sich ein Schaft 6 verringerten Durchmessers an.

An diesen Schaft 6 schließt sich nun der Spreiz- und Gewindeteil 7 an, der gemäss Fig. 1 aus Spreiznocken 8 besteht, welche in Form von Gewindegängen 9 ein durchgehendes rechts- oder linksgängiges Gewinde bilden.

Das Gewinde ist bevorzugt möglichst steilgängig ausgebildet, um eine möglichst große Spreiz- und Anzugswirkung der Spreizschraube bei geringer Verdrehung zu erreichen.

Weiterhin können die Spreiznocken 8 nach oben hin durch radial nach außen weisende und abgeschrägte Spreizflanken 10 begrenzt sein, welche Spreizflanken 10 eine zusätzliche Spreizwirkung beim Verdrehen der Spreizschraube 1 erreichen.

Der Spreiz- und Gewindeteil 7 ist gemäss Fig. 4 an einander gegenüberliegenden Flächen der Spreizschraube 1 angeordnet, wobei die benachbarten Flächen durch relativ glatt ausgebildete Schaftteile 11, 11a verringerten Durchmessers gebildet sind.

Aus Fig. 3 ist erkennbar, daß die Schaftteile 11, 11a angedeutete Gewindegänge 9 aufweisen, die sich in den Spreiz- und Gewindeteil 7 hinein erstrecken, wobei diese Gewindegänge 9 selbst keine Spreizfunktion haben.

Am Fuß 12 der Spreizschraube 1 sind schräg nach außen gerichtete Keilflächen 13 angeformt, die eine umlaufende Schulter 14 bilden.

Erfindungsgemäss ist nun, bevorzugt am Schaft 6, ein Betätigungselement 17 fest mit der Spreizschraube 1 verbunden, durch welches Betätigungselement 17 die Spreizschraube gedreht werden kann.

Das Betätigungselement 17 kann am Schaft 6 oder am Schraubenkopf 2 befestigt sein. Die Befestigung erfolgt durch Verschweißen, Verlöten oder Verkleben. Bevorzugt wird das Betätigungselement 17 am Schraubenschaft 6 befestigt, welcher Schraubenschaft 6 z. B. eine radiale Bohrung aufweist, in welche das Betätigungselement 17 eingesetzt wird.

Gemäss den Fig. 5 und 6 wird zur Befestigung eines Scharniers 18 an einem Möbelteil 23 die Spreizschraube 1 in ein Dübelteil 15 eingesetzt, wobei durch Verdrehen der Spreizschraube 1 das Dübelteil 15 durch das Spreiz- und Gewindeteil 7 der Spreizschraube 1 radial gespreizt wird. Dabei drücken sich am Außenumfang des Dübelteils 15 angeordnete Rippen 20 gegen das zugeordnete Möbelteil 23.

Der Fußteil des Dübelteils 15 ist mit einer Ausnehmung 19 versehen, welche eine obere Anschlagkante 21 zum Zusammenwirken mit der Schulter 14 der Spreizschraube 1 bildet.

In Spreizstellung verhindert die Anschlagkante 21 am unteren Ende des Dübelteils 15, daß sich die Spreizschraube 1 löst.

Bevorzugt ist das Dübelteil 15 Teil einer Dübelplatte 16, in welcher das Betätigungselement 17 zur Betätigung der Spreizschraube 1 integriert sein kann. Durch Ausnehmungen 22 an der Dübelplatte 16 ragt der Spreizhebel 17a, 17b aus der Dübelplatte 16 heraus.

In Nicht-Spreizstellung der Spreizschraube 1 ragt das Betätigungselement 17a von der Dübelplatte 16 ab. Eine Drehung des Betätigungselements 17a in Drehrichtung 24 betätigt gleichzeitig die Spreizschraube 1, welches sich darauf am Dübelteil 15 abspreizt.

In Spreizstellung, also nach erfolgter Drehung des Betätigungselements 17a, befindet sich das Betätigungselement 17b seitlich an der Dübelplatte 16 und legt sich an diese an.

Zeichnungs-Legende

1

Spreizschraube

2

Kopf

3

Kreuzschlitz

4

Ansatz

5

Ansatz

6

Schaft

7

Spreiz- und Gewindeteil

8

Spreiznocke

9

Gewindegang

10

Spreizflanke

11

Schaftteil

11

a

12

Fuß

13

Keilfläche

14

Schulter

15

Dübelteil

16

Dübelplatte

17

Betätigungselement

17

a, b

18

Scharnier

19

Ausnehmung

20

Rippe

21

Anschlagkante

22

Ausnehmung

23

Möbelteil

24

Drehrichtung

Claims

1. Spreizdübel, bestehend aus einem Dübelteil (15) und einer Spreizschraube (1), wobei die Innenausnehmung des Dübelteils (15) in ihrer Form der Außenkontur der Spreizschraube (1) angepasst ist, und die Spreizung des Dübelteils (15) durch Drehung der Spreizschraube (1) erfolgt, dadurch gekennzeichnet, daß das Dübelteil (15) Teil einer Dübelplatte (16) ist und die Spreizschraube (1) fest mit einem hebelförmigen Betätigungselement (17) verbunden ist, welches ein Drehen der Spreizschraube (1) von Hand ohne zusätzliches Werkzeug ermöglicht, und daß in Nicht-Spreizstellung der Spreizschraube (1) das Betätigungselement (17) von der Dübelplatte (16) wegragt und in Spreizstellung der Spreizschraube (1) das Betätigungselement (17) an der Dübelplatte (16) anliegt.

2. Spreizdübel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Betätigungselement (17) mit dem Schaft (6) der Spreizschraube (1) verbunden ist.

3. Spreizdübel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Betätigungselement (17) mit dem Kopf (2) der Spreizschraube (1) verbunden ist.

4. Spreizdübel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Dübelplatte (16) Ausnehmungen (22) aufweist, welche zur Durchführung des Betätigungselements (17) dienen.