DE19516921A1 - Sonnen- und Windschott für offene Kraftfahrzeuge - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Sonnen- und Windschott für offene Kraftfahrzeuge, insbesondere Cabriolets, bestehend aus einer schwenkbar im Bereich oberhalb des Kopfes von Insassen an fahrzeugfesten Teilen angebrachten Blende.

Ein solches Wind- und Sonnenschott ist aus der DE-PS 6 57 568 bekannt. Dort hat man im Bereich der Fondpassagiere an seitlich am Dachrahmen angebrachten Führungsstangen eine um eine Achse schwenkbare Scheibe angebracht, die bei Fahrt mit offenem Schiebeverdeck die Fondinsassen vor unangenehmen Fahrtwindeinflüssen und vor Sonneneinstrahlung schützen soll.

Aus der DE-OS 32 35 148 ist es auch bekannt, Windabweiser bei Fahrzeugen mit einem Cabrioverdeck der quer über der Windschutzscheibe verlaufenden gepolsterten Dachquerträgeranordnung, einem in der Mitte des Fahrzeugs vorgesehenen Überrollbügel oder auch den Kopfstützen der Fahrzeugsitze so zuzuordnen, daß die Windabweiser aus einer Ruhestellung, in der sie sich in etwa der Kontur dieser Tragteile anpassen, in die Gebrauchsstellung hochklappbar sind. Dabei sind die Windabweiser so beschaffen, daß sie sich dann, wenn sie an den Kopfstützen vorgesehen sind, in etwa senkrecht nach oben stellen lassen oder, wenn sie am Überrollbügel oder am Dachquerträger vorgesehen sind, entgegen der Fahrtrichtung leicht nach hinten abstellen lassen, so daß sie ihre Windabweisfunktion ausüben können. Wenngleich solche an dem über der Windschutzscheibe vorgesehenen Dachquerträger angeordnete Windschotts in ihrer Gebrauchsstellung auch eine gewisse Sonnenabblendung für Fahrer und Beifahrer bewirken können, wenn die Sonneneinstrahlung von vorne erfolgt, so sind solche Bauarten jedoch nicht geeignet, bei einem Cabriolet eine Sonneneinstrahlung auf den Kopf des Fahrers oder Beifahrers oder auch von Fondinsassen zu verhindern, wenn die Sonneneinstrahlung im wesentlichen senkrecht von oben oder gar von hinten erfolgt.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Sonnenschutz für die Insassen von Cabriolets zu schaffen, der unabhängig von der Art der Sonneneinstrahlung wirksam ist und der es erlaubt, daß die Fahrzeuginsassen ohne Kopfbedeckung fahren können.

Zur Lösung dieser Aufgabe wird bei einem Sonnen- und Windschott der eingangs genannten Art vorgesehen, daß die Blende an einer dem Fahrzeugsitz zugeordneten Kopfstütze so angeordnet ist, daß sie in Fahrtrichtung nach vorne über die Oberkante der Kopfstütze hinweg in eine etwa horizontale Lage über dem Kopf des Insassens schwenkbar ist. Durch diese Ausgestaltung läßt sich eine Sonnenblende schutzdachartig über den Kopf des Insassen klappen. Sie kann dabei sowohl den Schutz gegen Sonneneinstrahlung, als auch einen Windschutz bewirken, insbesondere, wenn sie in an sich bekannter Weise mit einer entsprechend gekrümmten Kontur versehen ist oder leicht nach vorne geneigt wird.

In Weiterbildung der Erfindung kann die Oberkante der Kopfstütze so weit hochgefahren werden, daß sie den Kopf des Insassen überragt. Die Blende kann dann in einfacher Weise im oberen Bereich der Kopfstütze angelenkt sein und es muß, da die Höhenverstellung durch die Kopfstütze erfolgt, kein besonderer Mechanismus vorgesehen werden, um die Blende hoch genug zu bringen, wenn sie in der Gebrauchsstellung steht.

In Weiterbildung der Erfindung kann die Blende an einem im hinteren Bereich der Kopfstütze beidseitig angeordneten Schwenkscharnier angebracht werden, dem Rasteinrichtungen zur Halterung der Blende in zwei Endstellungen zugeordnet sind, wobei die eine Endstellung die Betriebsstellung in horizontaler Lage über dem Kopf des Insassen und die andere eine parallel zu der Sitzrückenseite verlaufende Ruhestellung ist.

In Weiterbildung der Erfindung kann die Blende die Kopfstütze mit seitlichen Ansätzen zur Abschattung des Schulterbereiches überragen. Die Blende kann schließlich aus einem durchsichtigen aber getönten Material bestehen, das schädliche Sonneneinstrahlung fernhält.

In der Zeichnung ist die Erfindung anhand von zwei Ausführungsbeispielen gezeigt und wird im folgenden erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 ein erfindungsgemäßes Sonnen- und Windschott an der Kopfstütze eines Fahrersitzes in der Gebrauchsstellung,

Fig. 2 das Windschott der Fig. 1 in der abgeklappten Ruhestellung,

Fig. 3 eine Darstellung des Wind- und Sonnenschottes der Fig. 1 mit zugeordnetem Fahrer,

Fig. 4 die perspektivische Darstellung einer Variante des Wind- und Sonnenschutzes nach der Erfindung, die in der Gebrauchsstellung steht und an einer Kopfstütze angebracht ist und

Fig. 5 das Wind- und Sonnenschott der Fig. 4, jedoch in der abgeklappten Ruhestellung.

Aus den Fig. 1 und 2 ist erkennbar, daß an der Kopfstütze (1) eines Fahrersitzes (2) eine Blende (3) angeordnet ist, die in einem Bügel (4) gehalten ist, welcher seinerseits schwenkbar um ein Scharnier (5) angeordnet ist, das an einem die Kopfstütze (1) hinten U-förmig einfassenden Bügel (6) zu beiden Seiten der Kopfstütze (1) angebracht ist. Diese Scharniere (5) sind so ausgebildet, daß die Blende (3) aus der in der Fig. 1 gezeigten Lage im Sinne des Pfeiles (7) und im Uhrzeigersinn nach hinten abgeklappt werden kann, bis sie in die in der Fig. 2 gezeigte Außerbetriebsstellung, d. h. in ihre Ruhelage (3′) gelangt. Das Scharnier ist außerdem so ausgebildet, daß die Blende (3) in ihren beiden Endstellungen, d. h. also in der in der Fig. 1 gezeigten Betriebsstellung, in der sie etwa horizontal von der Oberkante (1a) Kopfstütze (1) entgegen der Fahrtrichtung nach vorne abragt, und in ihrer Ruhestellung (3′) nach Fig. 2, in der sie etwa parallel zur Rückseite des Sitzes (2) und zur Rückseite der Kopfstütze (1) verläuft, gehalten ist. Das kann in bekannter Weise durch Rasteinrichtungen gewährleistet sein.

Die Fig. 3 zeigt den Sinn und Zweck der Anordnung dieser verschwenkbaren Blende. Hier ist zu erkennen, daß der Kopf (8) des Fahrers unterhalb der Blende (3) in der Betriebsstellung steht. Zu diesem Zweck ist die Kopfstütze (1), die an Verstellstangen (9) höhenverstellbar ist, so weit nach oben ausgefahren, daß die Blende (3) oberhalb des Kopfes (8) des Fahrers steht. Wie aus Fig. 3 auch andeutungsweise zu erkennen ist, besitzt die Blende (3) eine nach oben dachartig gewölbte Kontur, die in etwa dem Bereich angepaßt ist, der sich bei einer glatten Umströmung des Fahrzeuges von der Windschutzscheibe (10) aus ergeben würde, wenn keine Strömungsablösungen stattfinden. Wie ohne weiteres erkennbar wird, übernimmt die Blende (3) durch ihre Ausgestaltung auch die Funktion eines Windabweisers, der für eine wirbelfreie Umströmung des offenen Fahrzeuges sorgen kann. Dies führt dazu, daß der Luftwiderstandsbeiwert bei der Betriebsstellung befindlicher Blende niedrig gehalten werden kann.

Die Blende (3) ist, wie in etwa aus Fig. 2 hervorgeht, durchsichtig gestaltet und besteht aus einem Material, insbesondere Kunststoffmaterial, das auch sonst für Sonnenblenden verwendet wird. Das durchsichtige Material der Blende (3) ist eingefärbt. Die Blende (3) kann dadurch den Kopf (8) des Fahrers auch gegen eine schädliche Sonneneinstrahlung schützen, die insbesondere dann auch unangenehm wird, wenn das Fahrzeug z. B. in einem Stau steht. Die Blende (3) erlaubt es dem Fahrer, analog natürlich auch dem Beifahrer oder den Fondinsassen, daß sie ohne Kopfbedeckung fahren.

Die Fig. 4 und 5 zeigen eine Variante einer Blende (30), die in gleicher Weise im Bereich der oberen Kante einer Kopfstütze (1) schwenkbar angeordnet ist. Die Fig. 4 zeigt, daß die Blende (30) in ihrer Betriebsstellung, d. h. also dann, wenn sie etwa horizontal ausgerichtet von der Kopfstütze (1) in Fahrtrichtung nach vorne absteht, auch noch mit zwei über die Kopfstütze seitlich überstehenden Bereiche (30a) versehen ist, die die Abschattungsfläche erhöhen und auch zur Abschattung der Schulterpartien des Fahrers oder Beifahrers oder anderer Insassen dienen können. Der die Blende (30) einfassende Bügel (40) ist daher entsprechend seitlich ausgebogen. Er ist im übrigen aber auch über Scharniere an der Kopfstütze (1) befestigt, die die Sicherung der beiden Endlagen nach Fig. 4 (Betriebsstellung) bzw. nach Fig. 5 (Ruhestellung) sichern. Die Blende (30) ist gemäß Fig. 5 auf die Rückseite der Kopfstütze (1) abgeklappt. Sie ist dabei aus ihrer Betriebsstellung nach Fig. 4, ebenso wie die Blende (3) der Fig. 1 und 2 im Uhrzeigersinn nach hinten um einen Winkel von ca. 270° umgeklappt worden, so daß sie in ihrer Ruhestellung nach Fig. 5 mit ihrer Fläche parallel an der Rückseite der Kopfstütze (1) und des oberen Sitzbereiches (2) anliegt. Die Blende (30) kann aus dem gleichen Material hergestellt werden, wie das für die Blende (3) beschrieben wurde.

Claims (6)

1. Sonnen- und Windschott für offene Kraftfahrzeuge, insbesonderes Cabriolets, bestehend aus einer schwenkbar im Bereich oberhalb des Kopfes von Insassen an fahrzeugfesten Teilen angebrachten Blende, dadurch gekennzeichnet, daß die Blende (3, 30) an einer dem Fahrzeugsitz (2) zugeordneten Kopfstütze (1) so angeordnet ist, daß sie in Fahrtrichtung nach vorne über die Oberkante (1a) der Kopfstütze (1) hinweg in eine etwa horizontale Lage über dem Kopf (8) des Insassens schwenkbar ist.

2. Sonnen- und Windschott nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberkante (1a) der Kopfstütze (1) so weit hochgefahren werden kann, daß sie den Kopf (8) des Insassen überragt und daß die Blende (3, 30) im oberen Bereich der Kopfstütze (1) angelenkt ist.

3. Sonnen- und Windschott nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Blende (3, 30) an einem beidseitig an der Kopfstütze (1) angeordneten Scharnier (5) angebracht ist.

4. Sonnen- und Windschott nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß dem Schwenkscharnier Rasteinrichtungen zur Halterung der Blende (3, 30) in zwei Endstellungen zugeordnet sind, wobei die eine Endstellung die Betriebsstellung in horizontaler Lage über dem Kopf des Insassen und die andere eine parallel zu der Sitzrückenseite verlaufende Ruhestellung ist.

5. Sonnen- und Windschott nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Blende (30) Seitenbereiche (30a) aufweist, welche den Bereich der Kopfstütze (1) seitlich überragen.

6. Sonnen- und Windschott nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Blende (3, 30) aus einem durchsichtigen, aber getönten und zur Absorption der Sonneneinstrahlung geeigneten Material besteht.