DE19516450C1 - Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen einer Leuchtschicht aus Cesiumiodid-Thallium auf einem Substrat in einer Bedampfungsanlage - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen einer Leuchtschicht aus Cesiumiodid-Thallium auf einem Substrat in einer BedampfungsanlageInfo
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Description
Insbesondere Eingangsleuchtschirme eines Röntgenbildverstär
kers weisen ein Substrat auf, auf dem eine Leuchtschicht aus
Cäsiumiodid-Natriumiodid (CsI(Na)) oder aus Cäsiumiodid-
Thalliumiodid (CsI(TI)) aufgebracht ist. Auf diesen Eingangs-
Leuchtschirm auftreffende Röntgenstrahlung wird somit in
Lichtstrahlung gewandelt. In Abhängigkeit von der erzeugten
Lichtintensität werden von einer Fotokathode Fotoelektronen
emittiert, die durch ein Elektrodensystem auf einen Ausgangs
leuchtschirm beschleunigt und fokussiert werden. Die auf den
Ausgangsleuchtschirm auftreffenden Elektronen erzeugen in
Abhängigkeit von deren Energielichtstrahlung. Ein Röntgen
schattenbild kann somit in ein sichtbares Bild gewandelt
werden.
Ein solcher Eingangsleuchtschirm ist beispielsweise aus der
DE 28 13 919 C2 bekannt. Dieser Eingangsleuchtschirm weist
ein Substrat aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung auf,
auf dem als Zwischenschicht ein Aluminiumfilm aufgebracht
ist. Auf der Zwischenschicht ist eine Cäsiumiodid-Schicht und
eine photoelektrische Schicht aufgedampft.
Eingangsleuchtschirme werden in einer beispielsweise aus der
DE 28 13 919 C2 bekannten Bedampfungsanlage hergestellt. Hierzu
wird vorgemischtes Cäsiumiodid-Natriumiodid aus einem Ver
dampfer verdampft, das sich dann auf dem Substrat, beispiels
weise einem Aluminiumträger, niederschlägt. Die Konzentration
des Natriumiodids im Cäsiumiodid wird durch die Dotierung des
zu verdampfenden Leuchtstoffes vorgegeben. Dies ist möglich,
da die Dampfdrücke von Cäsiumiodid und Natriumiodid bei einer Verdampfungstemperatur von
ca. 650°C nahezu gleich sind und sich bei
anderen Temperaturen kaum unterscheiden.
Schwieriger ist die Dotierung von Cäsiumiodid mit Thallium
iodid, da sich die Dampfdrücke von Cäsiumiodid und Thallium
iodid stark unterscheiden. Cäsiumiodid und Thalliumiodid kann
somit nicht aus einem gemeinsamen Verdampfer verdampft wer
den, um die gewünschte Dotierung einzustellen.
Für eine hohe Lichtausbeute ist jedoch nicht nur die optimale
Dotierung mit Thalliumiodid, sondern auch die Transparenz der
Cäsiumiodidnadeln verantwortlich. Bisher wird in einem alter
nierenden Verfahren im Hochvakuum aus einem Verdampfer zu
nächst eine Cäsiumiodidschicht von ca. 100 µm aufgedampft.
Anschließend wird aus einem zweiten Verdampfer eine Thallium
iodidschicht aufgedampft. In einem weiteren Verfahrensschritt
wird darauf wieder eine Cäsiumiodidschicht usw. aufgedampft. Die
Thalliumiodidschichtdicke ist hierbei so bemessen, daß beim
anschließenden Tempern der Leuchtschicht eine homogene Ver
teilung des Thalliumiodids erhalten wird. Durch das Tempern
wird die nadelige Leuchtschicht allerdings transparenter, was
die laterale Lichtausbreitung fördert und somit die Ortsauf
lösung der Leuchtschicht verschlechtert.
Bei einem zweiten bekannten Verfahren (kontinuierliches Ver
fahren) wird aus zwei Verdampfern gleichzeitig Cäsiumiodid
und Thalliumiodid im Hochvakuum verdampft. Durch die Wahl der
jeweiligen Verdampfertemperatur und der geometrischen Anord
nung der Verdampfer relativ zum Substrat kann die gewünschte Dotie
rung der Cäsiumiodidschicht mit Thalliumiodid erhalten wer
den. Ein Tempern der Schicht ist nicht erforderlich. Die Sub
strattemperatur darf bei der Bedampfung jedoch 160°C nicht
überschreiten, da aufgrund des Dampfdruckes von Thalliumiodid
bei dieser Temperatur bereits merkliche Re-Verdampfung von
der bereits auf dem Substrat niedergeschlagenen Leuchtschicht
einsetzt.
Die mit beiden Verfahren erzielten Lichtausbeuten sind nicht
sehr hoch und lassen sich nur schwer reproduzieren.
Die beiden oben beschriebenen Verfahren haben den Nachteil,
daß hohe Substrattemperaturen, bei denen die Helligkeit
(Lichtausbeute der Cäsiumiodidschicht) zunimmt, nicht reali
siert werden können. Infolge der Re-Verdampfung von Thallium
iodid bei hohen Substrattemperaturen von beispielsweise
250°C kann keine ausreichende Thalliumiodiddotierung der
Cäsiumiodidschicht gewährleistet werden.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren und eine
Vorrichtung zum Herstellen einer Leuchtschicht aus Cäsium
iodid-Thalliumiodid auf einem Substrat in einer Bedampfungs
anlage derart anzugeben, daß die genannten Nachteile nicht
auftreten.
Gelöst wird diese Aufgabe durch ein Verfahren und eine Vor
richtung, bei dem bzw. der der Dampfdruck in der Bedampfungs
anlage zumindest während des Bedampfens des Substrates höher
als der Dampfdruck des Thalliumiodids ist.
Vorteil der Erfindung ist, daß hierdurch das Re-Verdampfen
von Thalliumiodid verhindert und somit eine ausreichende
Dotierung der Leuchtschicht erhalten wird.
Besonders vorteilhaft sollte der Druck in der Bedampfungs
anlage während des Verdampfens zumindest im Bereich des drei
fachen Sättigungsdampfdruckes des Thalliumiodids liegen.
Durch den höheren Druck wird die Diffusion der auf das Sub
strat auftreffenden Cäsiumiodid- bzw. Thalliumiodid-Moleküle
gemindert, zudem wird ermöglicht, daß auch bei hohen Sub
strattemperaturen ein kleiner Cäsiumiodid-Nadeldurchmesser
und damit eine gute Ortsauflösung erhalten wird.
Eine deutliche Verbesserung der Ortsauflösung der Leucht
schicht ergibt sich, wenn im Verlauf der Bedampfung ein zeitlicher
Gradient in der Substrattemperatur liegt.
Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich
aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispie
les anhand der Zeichnung in Verbindung mit den Unteransprü
chen.
In der Figur ist beispielhaft eine Bedampfungsanlage 1 ge
zeigt, die einen ersten und zweiten Verdampfer 2, 3 für Thal
liumiodid bzw. Cäsiumiodid und eine über einen Antrieb 4 um
eine Achse 5 rotierbare Substrataufnahme 6 aufweist. Ferner
können noch eine Heizung 7, eine Kühlung 8, eine Vakuummeß
röhre 9 und ein Schichtdickenmeßgerät 10 vorgesehen sein.
Meßleitungen 11 sind in die Bedampfungsanlage 1 geführt. Ge
mäß der Erfindung ist an die Bedampfungsanlage 1 eine Druck
erzeugungseinrichtung 12 angeschlossen, über die der Druck in
der Bedampfungsanlage 1 eingestellt werden kann. Der Druck
wird hierbei, wie bereits erläutert, so gewählt, daß dieser
zumindest während des Bedampfens höher als der Dampfdruck des
Thalliumiodids ist. Der Druck kann hierbei zwischen zwei- und
fünfmal höher als der Sättigungsdampfdruck des Thalliumiodids
sein und liegt vorzugsweise zumindest im Bereich des dreifa
chen Sättigungsdampfdruckes des Thalliumiodids. Über die
Druckerzeugungseinrichtung 12 kann besonders vorteilhaft ein
Inertgas in die Bedampfungsanlage 1 eingeleitet werden, so
daß der Bedampfungsprozeß ungestört verläuft.
In nachfolgender Tabelle 1 sind beispielhafte Werte für die
Substrattemperatur, den Sättigungsdampfdruck und den Mindest
druck angegeben.
Der Druck in der Bedampfungsanlage 1 darf hierbei jedoch
nicht so groß gewählt werden, daß ein Verdampfen von Thal
liumiodid aus dem Verdampfer 2 verhindert wird. Hierbei sind
auch Meßunsicherheiten zu berücksichtigen.
In der nachfolgenden Tabelle 2 sind beispielhafte Werte für
die Verdampfertemperatur, den Sättigungsdampfdruck und den
maximalen Druck angegeben.
Um eine Cäsiumiodid-Thalliumiodid-Röntgenleuchtschicht mit
optimaler Lichtausbeute zu erhalten, hat sich eine Substrat
temperatur von 250°C als günstig erwiesen. Um dabei die Re-
Verdampfung von Thalliumiodid zu verhindern, sollte der Druck
in der Bedampfungsanlage 1 zumindest im Bereich von 1 * 10-1
Pa liegen. Als Inertgas hat sich Argon oder Stickstoff be
währt. Die Verdampfertemperatur sollte hierbei mindestens
300°C betragen. Bei höherem Druck in der Bedampfungsanlage
1, z. B. 1 Pa, muß die Verdampfertemperatur so erhöht werden,
z. B. auf 350°C, daß der Druck in der Bedampfungsanlage 1 immer
unter dem maximalen Druck, entsprechend der Tabelle 2, lie
gt. Bei 350°C Verdampfertemperatur sollte der maximale
Druck 2 Pa also nicht überschreiten. Die optimale Thallium
iodid-Konzentration in der Leuchtschicht wird durch den Ab
stand zwischen dem Thalliumiodid-Verdampfer und dem Substrat
eingestellt.
Durch den erfindungsgemäßen höheren Druck in der Bedampfungs
anlage 1 ist die Diffusion der auf das Substrat auftreffenden
Cäsiumiodid- bzw. Thalliumiodid- Moleküle gemindert. Zudem
wird ermöglicht, daß auch bei hohen Substrattemperaturen ein
geringer Cäsiumiodid-Nadeldurchmesser erhalten wird, der eine
gute Ortsauflösung der Leuchtschicht bedingt. Eine deutliche
Verbesserung der Auflösung der Leuchtschicht ergibt sich,
wenn im Verlauf der Bedampfung ein zeitlicher Gradient (beispielsweise
von 180°C auf 250°C in ca. 5 min) in der Substrattemperatur
liegt. Gute Ergebnisse werden bei einer Bekeimungstemperatur
von 150°C bis 190°C und einer maximalen Substrattemperatur
von 240°C bis 260°C erhalten.
Claims (8)
1. Verfahren zum Herstellen einer Leuchtschicht aus CsI(TI)
auf einem Substrat in einer Bedampfungsanlage (1),
dadurch gekennzeichnet,
daß der Druck in der Bedampfungsanlage (1) zumindest während
des Bedampfens höher als der Dampfdruck des Thalliumiodids
ist.
2. Verfahren zum Herstellen einer Leuchtschicht aus CsI(TI)
nach Anspruch 1,
wobei der Druck in der Bedampfungsanlage (1) im Bereich
zwischen 2 und 5 mal höher ist als der Sättigungsdampfdruck
des Thalliumiodids.
3. Verfahren zum Herstellen einer Leuchtschicht aus CsI(TI)
nach Anspruch 1 oder 2,
wobei der Druck zumindest im Bereich des dreifachen Sätti
gungsdampfdruckes des Thalliumiodids liegt.
4. Verfahren zum Herstellen einer Leuchtschicht aus CsI(TI)
nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
wobei ein Inertgas zum Erzeugen des Druckes in die Bedamp
fungsanlage (1) eingeleitet wird.
5. Verfahren zum Herstellen einer Leuchtschicht aus CsI(TI)
nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
wobei im Verlauf der Bedampfung ein zeitlicher Gradient in der Substrat
temperatur liegt.
6. Verfahren zum Herstellen einer Leuchtschicht aus CsI(TI)
nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
wobei die Bekeimungstemperatur im Bereich von 150°C bis
190°C und die Substrattemperatur maximal im Bereich von
240°C bis 260°C liegt.
7. Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens nach einem der
Ansprüche 1 bis 6,
wobei die Bedampfungsanlage (1) eine Vorrichtung (12) zum
Einstellen eines Druckes aufweist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7,
wobei die Bedampfungsanlage (1) eine Einleitung für Inertgas
aufweist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995116450 DE19516450C1 (de) | 1995-05-04 | 1995-05-04 | Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen einer Leuchtschicht aus Cesiumiodid-Thallium auf einem Substrat in einer Bedampfungsanlage |
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Publications (1)
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- 1995-05-04 DE DE1995116450 patent/DE19516450C1/de not_active Expired - Fee Related
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