DE2734799C2 - Eingangsschirm für eine Röntgen- bzw. Gammastrahlen-Bildwandlerröhre und Verfahren zur Herstellung dieses Eingangsschirms - Google Patents
Eingangsschirm für eine Röntgen- bzw. Gammastrahlen-Bildwandlerröhre und Verfahren zur Herstellung dieses EingangsschirmsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Eingangsschirm für eine Röntgen- bzw. Gammastrahlen-Bildwandlerröhre nach
dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 sowie ein Verfahren zur Herstellung des Eingangsschirms nach dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 7.
Ein solcher Eingangsschirm und ein solches Herstellungsverfahren sind aus der US-PS 37 69 059 bekannt.
Bildverstärker für Röntgen- bzw. Gammastrahlen-Bildwandlerröhren bestehen vor allem aus einem Eingangsschirm
mit einer Leuchtschicht (Szintillator) mit zugeordneter Photokatode, einer Elektronenoptik und
einem Ausgangsschirm, auf weichem das Bild in sichtbarem Licht erscheint Die Röntgersphotonen treffen auf
den Szintillator auf, der Lichtphctonen erzeugt, welche ihrerseits durch die Photokatode absorbiert werden, die
Elektronen emittiert Die Elektronen werden durcn die Elektronenoptik beschleunigt und treffen auf den Ausgangsschirm
auf und verursachen eine Emission sichtbaren Lichtes.
Der Szintillator besteht im allgemeinen aus einer Cäsiumjodidschicht
die in optimalen Verhältnissen natriumdotiert ist so daß sich eine maximale Lumineszenz
ergibt wenn sie einer Anregung durch Röntgenstrahlen ausgesetzt wird.
Die Cäsiumjodidschicht weist eine Dicke von 150 bis
200 μπι auf, die so gewählt ist, daß sich ein Kompromiß
zwischen einerseits der Röntgenabsorption des Materials, die so groß wie möglich sein soll, damit sich ein
maximaler Wirkungsgrad der Umwandlung von Röntgenphotonen in Lichtphotonen ergibt, was große Dikken
verlangt, und andererseits der Auflösung der Leuchtschicht ergibt, die um so größer ist, je geringer
die Dicke ist.
Für eine Dicke der Cäsiumjodidschicht von 150 μπι
werden ungefähr 40% der Röntgenphotcnen von 60 keV absorbiert.
Diese dotierte Cäsiumjodidschicht wird im allgemeinen auf ein Aluminiumsubstrat aufgebracht, das die
Form einer Kugelkalotte hat. Von den gegenwärtig benutzten Verfahren zum Aufbringen dieser Cäsiumjodidschicht
seien genannt: Die im Vakuum erfolgende gemeinsame Aufdampfung von Cäsiumjodid und von Natriumjodid
aus einem einzigen erhitzten Tiegel auf das heiße Substrat, welches auf einer Temperatur zwischen
200 und 2500C gehalten wird. Die gemeinsame Aufdampfung
in der gleichen Weise wie bei dem vorhergehenden Verfahren, aber auf das kalte Substrat, mit anschließender
Wärmebehandlung bei einer Temperatur oberhalb von 250° C.
In jedem Fall zeigt aber das nach dem Aufdampfen erhaltene Material schlechte Lumineszenz bei Röntgen
(oder UV-)-Anregung, wenn nicht im Verlauf des Aufdampfens oder danach eine Wärmebehandlung vorgenommen
wird.
Das Gefüge einer auf diese Weise erhaltenen Schicht ist für die Erzielung eines Schirms mit starker Auflösung
wenig günstig. Egal nämlich, ob die Aufdampfung auf warmes Substrat oder auf kaltes Substrat mit späterer
Wärmebehandlung erfolgt, die Temperatur wirkt auf das aufgebrachte Material durch interkristalline Diffusionen
ein. Es kommt zur Bildung von isotropen Einkristallen mit ziemlich großen Abmessungen (von 100 bis
200 μηι in den Querrichtungen), die teilweise durch Risse
voneinander getrennt sind, welche sie mehr oder weniger elektrisch und optisch voneinander isolieren.
Daß die Wärmebehandlung eines Eingangsschirms der oben angegebenen Art zur Bildung von größeren
Kristallen führt, ist übrigens aus »Philips Research Reports«, Bd. 29,1974, S. 340-352, bekannt.
F i g. 1 der beigefügten Zeichnung zeigt einen Teil einer Cäsiumjodidschicht, die nach einem der oben beschriebenen
Verfahren aufgebracht worden ist und die für ihre Wirksamkeit erfoderliche Wärmebehandlung
erhalten hat. Es ist zu erkennen, daß diese Schicht nicht gleichförmig ist, sondern aus der Nebeneinanderanordnung
von Einkristallen 1 besteht.
F i g. 2 zeigt das Verhalten einer solchen Schicht unter
der Einwirkung einer Röntgenstrahlung. Es ist angenommen,
daß eine aus auf ein Substrat 2 aufgebrachten Einkristallen 1 bestehende Cäsiumjodidschicht ein Bündel
3 von Röntgenstrahlen empfängt, das aus einem schmalen Spalt 4 kommt, welcher in einem der Strahlung
ausgesetzten Schirm 5 gebildet ist. Ein Röntgenphoton 6 aus dem Bündel 3 wird durch das Cäsiumjodid
absorbiert und verursacht mehrere Lichtphotonen, die aus dem Einkristall 1 austreten, nachdem s>e eine gewisse
Anzahl von verschiedenen Reflexionen und Brechungen erfahren haben. Die einen treten direkt aus dem
Einkristall aus, während die anderen vor dem Austritt eine oder mehrere Reflexionen erfahren, so daß das
einfallende Röntgenbündel ungeachtet seiner Abmessung die Emission einer Lichtstrahlung in allen Richtungen
ergibt, als handle es sich um eine im wesentlichen ungerichtete Lichtquelle, deren Abmessung gleich der
eines Einkristalls 1 ist, d. h. zwischen 100 und 200 μΐη
liegt Es ergibt sich auf diese Weise eine Vergrößerung des Bildes des Spalts 4.
Es ist zu erkennen, daß eine solche Struktur das Erzielen eines Schirms mit hoher Auflösung unmöglich
macht. Für eine Schichtdicke vor. 150 μιτι erhält man
eine Grenzauflösung, die 6 bis 7 Linienpaare pro Millimeter nicht überschreitet.
Zur Verringerung der Abmessung der Einkristalle, die für die seitliche Diffusion der durch Röntgenanregung
erzeugten Lichtstrahlung verantwortlich ist, ist versucht worden, künstlich Risse in der Leuchtschicht zu erzeugen,
indem die Wärmeausdehnungskoeffizienten der Cäsiumjodidschicht und des Substrats, auf das sie aufgebracht
ist, unterschiedlich sind. Die räumlich voneinander getrennten Bereiche weisen jedoch noch zu große
Abmessungen auf (ungefähr 60 μπι) und es ist schwierig,
durch dieses Verfahren eine Auflösung zu erhalten, die besser als 8 Linienpaare pro Millimeter ist. Die so erhaltenen
Risse erzeugen elektrisch isolierte Inselchen und beeinträchtigen so die elektrische Querleitfähigkeit der
Photokatode.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Eingangsschirm für eine Röntgen- bzw. Gammastrahlen-Bildwandlerröhre
der eingangs genannten Art zu schaffen, durch den es ermöglicht wird, die seitliche Diffusion
der durch Röntgenanregung erzeugten Lichtstrahlung zu reduzieren, um so ein möglichst hohes Auflösungsvermögen der Bildwandlerröhre zu erzielen.
Diese Aufgabe wird durch die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst.
Ein Verfahren zur Herstellung des Eingangsschirms ist im Patentanspruch 7 angegeben.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
Mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im folgenden unter Bezugnahme auf die beigefügten
Zeichnungen näher beschrieben. Es zeigt
F i g. 1 in perspektivischer Darstellung eine nach einem bekannten Verfahren hergestellte Cäsiumjodidschicht,
F i g. 2 einen Schnitt durch eine solche Schicht, der die Bahn von einfallenden Röntgenstrahlen und von Lichtstrahlen
zeigt,
F i g. 3 einen Schnitt durch eine Schicht gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung, der die Bahnen der
Strahlen zeigt,
F i g. 4 Kurven, welche die Änderungen der Modulationsübertragung mit der räumlichen Frequenz in einer
Schicht gem. F i g. 3 und in einer bekannten Schicht darstellen,
Fig.5 schematisch eine Vorrichtung zur Durchführung
eines Verfahrens zur Herstellung, und
F i g. 6 einen Schnitt durch eine andere Ausführungsform der Schicht
F i g. 3 zeigt im Schnitt durch eine Schicht eine Anordnung von feinen Nadeln 7, die aus natriumdotierten
Cäsiumjodideinkristallen bestehen. Der Durchmesser dieser Nadeln beträgt ungefähr 5 μηπ. F i g. 3 zeigt den
Gang der Lichtstrahlen, die nach Absorption der aus einem Bündel 3 stammenden Photonen S in den Nadeln
7 verursacht werden. Diese Lichtstrahlen werden an den Rändern 8 der Nadeln reflektiert und treten an dem
Ende der Nadeln aus. Es ist zu erkennen, daß die Abis messung der Lichtquelle in dem Fall der Nadeleinkristalle
viel kleiner ist als in dem Fall der in F i g. 2 dargestellten Einkristalle mit großer Abmessung und daß diese
Abmessung im wesentlichen der des Spalts 4 entspricht.
Es ergibt sich so ein Eingangsschirm mit großer Eigenauflösung, mit welchem eine Bildverstärkerröhre
mit großer Grenzauflösung und mit starkem Kontrast hergestellt werden kann.
Für eine gegebene Auflösung kann die Dicke der Schicht beträchtlich erhöht werden, wodurch der Wirkungsgrad
der Umwandlung von Röntgenphotonen in Lichtphotcnen entsprechend erhöht wird.
F i g. 4 zeigt die Kurven der Änderungen der Modulationsübertragung
mit der räumlichen Frequenz ausgedrückt in Linienpaaren pro Millimeter. Die Kurve 11
betrifft eine Nadelschicht eines Ausführungsbeispiels der Erfindung und die Kurve 12 eine bekannte Schicht.
Es ist beispielsweise zu erkennen, daß für eine räumliche Frequenz von 4 Linienpaaren pro Millimeter die entsprechende
Modulationsübertragung ungefähr doppelt so groß ist wie bei einer bekannten Schicht.
F i g. 5 zeigt schematisch eine Vorrichtung zur Herstellung dieser Nadelschicht. Ein Kreisförderer 13, der
in einer Vakuumkammer 14 angeordnet ist, trägt ein Substrat, das abwechselnd zwei Positionen einnehmen
kann, die mit 16 bzw. 17 bezeichnet sind. Dieses Substrat, auf welchem die Niederschläge hergestellt werden
sollen, besteht aus für die Röntgenstrahlen durchlässigen Stoffen, beispielsweise aus Aluminium. Es hat die
Form einer Kugelkalotte und die Niederschläge sollen auf dem konkaven Teil hergestellt werden. Dieses Substrat
wird in eine Drehbewegung um sich selbst und außerdem in eine Drehbewegung um die Achse des
Kreisförderers versetzt, wie durch die Pfeile angegeben.
Zwei Aufdampfungstiegel 18 und 19 enthalten natriumdotiertes Cäsiumjodid bzw. den Fremdstoff, der in das
Kristallgitter des Cäsiumjodids einzufügen ist.
Dieser Stoff muß in der Lage sein, die Atomdiffusionserscheinung von Jod und von Cäsium zu verhindem,
die an der Grenzfläche der Nadeln während des Glühens auftritt, und dabei die Blockierung der Lumineszenz
des Natriums in dem Cäsiumjodidgrundgefüge zu vermeiden.
Nach zahlreichen Versuchen ist herausgefunden worden, daß eine gewisse Anzahl von Stoffen verwendbar
ist: beispielsweise gewisse Oxide, wie S1O2, S12O3, AI2O3
und SnC>2: was das Silicium anbetrifft, so wird allgemein eines der Oxide der Zusammensetzung SiO1 verwendet,
m:· 1 < χ <2.
Das Verfahren läuft folgendermaßen ab:
Die Aufdampfungstiegel 18 und 19, welche natriumdotiertes Cäsiumjodid bzw. den Fremdstoff, beispielsweise
SiO1, enthalten, werden in der Vakuumkammer 14
angeordnet. Das Substrat wird kalt auf den Kreisförderer 13 gebracht. Durch Drehen des letzteren wird das
Substrat abwechselnd über die Tiegel 18 und 19 gebracht. Dann werden das Cäsiumjodid und das Oxid
verdampft. Die Verdampfungsgeschwindigkeit des ersteren wird so eingestellt, daß sich auf dem Substrat eine
Niederschlagsgeschwindigkeit von ungefähr 5 μηι/min. ergibt. Dabei werden Nadeln von 5 μτη Durchmesser
gebildet, was unter optischen Gesichtspunkten eine optisch annehmbare Abmessung ist. Die Verdampfungsgeschwindigkeit
des Oxids wird so eingestellt, daß die Gesamtmenge dieses in das Gitter des Cäsiumjodids eingefügten
Stoffes im wesentlichen kleiner als 1 Gew.-% ist. Eine kleinere Menge würde die optischen Qualitäten
verringern, wohingegen eine größere Menge zu einem zu starken Lumineszenzverlust führen würde. Nach
dem Verdampfen und Niederschlagen ergibt sich das in Fig. 3 dargestellte Gefüge. Es wird anschließend der
Wärmebehandlung unterzogen, die darin besteht, die Temperatur für eine halbe Stunde auf einen Wert zwisehen
250 und 500°C zu erhöhen. Im Verlauf dieser Behandlung wird das Gefüge dank des Vorhandenseins
des Oxids in dem Cäsiumjodidgitter nicht wesentlich verschlechtert.
Eine Variante des so hergestellten Gefüges ist in Fig. 6 dargestellt, die Nadeln 7 zeigt, welche auf das
Substrat 2 unter den oben beschriebenen Bedingungen aufgebracht worden sind. In diesem Fall ist aber, nachdem
der Niederschlag aufgebracht worden ist, das Substrat allein den Cäsiumjodiddämpfen ausgesetzt worden,
um eine zusätzliche Schicht 21 mit einer Dicke von 3 bis 8 μίτι herzustellen. Bei der Wärmebehandlung, die
später ausgeführt wird, wird diese Schicht homogen.
Diese Homogenisierung führt zwar zu einer leichten Verringerung der Auflösung, diese Verringerung ist jedoch
wegen der geringen Dicke der homogenen Schicht sehr gering. Die Homogenisierung hat dagegen den
Vorteil, daß sie eine glatte Oberfläche der Lumineszenzschicht ergibt und das Herstellen einer Photokatode ohne
elektrische Unterbrechung auf der gesamten Oberfläche des Schirms gestattet.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
60
65
Claims (8)
1. Eingangsschirm für eine Röntgen- bzw. Gammastrahlen-Bildwandlerröhre
mit einem Substrat (2), auf dem eine aus natriumdotiertem Cäsiumjodid gebildete Leuchtschicht in Form eines Gefüges aus
feinen, zu den einfallenden Strahlen im wesentlichen parallelen Nadeln (7) und darüber eine Photokatodenschicht
aufgebracht ist, dadurch gekennzeichnet,
daß die Leuchtschicht einen in das Kristallgitter des Cäsiumjodids eingebauten Fremdstoff
enthält, der aus einem Metalloxid besteht und geeignet ist, während einer Wärmebehandlung bei einer
Temperatur zwischen 250 und 5000C ein Zusammenwachsen
der Nadeln zu verhindern.
2. Eingangsschirm nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Gewichtsanteil des Metalloxid!»
weniger als etwa 1% des Cäsiumjodids beträgt.
3. Eingangsschirm nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Fremdstoff SiOx mit 1
< χ < 2 ist, dessen Gewichtsanteil weniger als etwa 1 % des Cäsiumjodids beträgt
4. Eingangsschirm nach einem der Ansprüche 1 bis
3, dadurch gekennzeichnet, daß die feinen Nadeln (7)
der Leuchtstoffschicht einen Durchmesser zwischen 3 und 8 μηι haben.
5. Eingangsschirm nach einem der Ansprüche 1 bis
4, dadurch gekennzeichnet, daß auf die Leuchtstoffschicht
aus feinen Nadeln (7) eine im wesentlichen homogene Cäsiumjodidschicht (21) aufgedampft ist.
6. Eingangsschirm nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die aufgedampfte Cäsiumjodidschicht
(21) eine Dicke zwischen 3 und 8 μπι aufweist.
7. Verfahren zum Herstellen eines Eingangsschirms für eine Röntgen- oder Gammastrahlen-Bildwandlerröhre
nach einem de-. Ansprüche 1 bis 4, bei dem durch schrittweises Aufdampfen von natriumdotiertem
Cäsiumjodid auf ein kaltes Substrat (2) eine Leuchtschicht in Form eines Gefüges aus feinen,
zu den einfallenden Strahlen im wesentlichen parallelen Nadeln (7) hergestellt wird und dann eine
Photokatodenschicht aufgebracht wird, dadurch gekennzeichnet, daß das natriumdotierte Cäsiumjodid
abwechselnd mit einem Metalloxid aufgedampft wird und daß anschließend eine Wärmebehandlung
bei einer Temperatur zwischen 250 un 5000C durchgeführt
wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß vor der Wärmebehandlung auf die
Leuchtschicht aus den feinen Nadeln (7) eire Cäsiumjodidschicht (21) mit einer Dicke zwischen 3 und
8 μιτι aufgedampft wird.
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