DE19516438A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen eines Horizontalfilterbrunnens - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen eines HorizontalfilterbrunnensInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Herstellen
eines Horizontalfilterbrunnens mit einem vertikalen Pump
schacht, einem Filterkörper aus in den Boden eingebrachtem
Filtermaterial und wenigstens einem innerhalb des Filter
körpers verlaufenden horizontalen Filterrohr sowie auf eine
Vorrichtung zum Durchführen dieses Verfahrens.
Bisher werden Horizontalfilterbrunnen mit eingebautem Filter
körper in offener Bauweise hergestellt, wobei Filterschlitze
zum Verlegen der Filterrohre und zum Einbringen des Filter
körpers ausgebaggert werden, was zeitraubend, arbeitsinten
siv, durch den notwendigen Einsatz von Spundwänden aufwendig
und wegen der Wasserhaltung umständlich und unangenehm ist.
Dazu kommt noch, daß diese offene Bauweise die erreichbare
Brunnentiefe begrenzt und zwar bei einer maximalen Tiefe von
etwa 12 m, so daß der Einsatzbereich der Horizontalfilter
brunnen beschränkt bleibt.
Gemäß der GB-A 2 067 233 wurde auch schon vorgeschlagen, von
einem vertikalen Pumpschacht aus durch Wanddurchführungen der
Schachtwandung hindurch horizontale Filterrohre direkt in die
wasserführenden Bodenschichten vorzudrücken, wobei die Fil
terrohre aus einzelnen Rohrstücken Stück für Stück zusammen
gesetzt werden. Dieses Verfahren läßt sich allerdings nur bei
wenigen lockeren Bodenarten anwenden und ist wegen der hohen
Vortriebskräfte im radialen Einsatzbereich um den Pumpschacht
recht beschränkt. Die fehlenden speziellen Filterkörper ma
chen außerdem die Filterwirkung von den jeweiligen Bodenei
genschaften abhängig und begrenzen den Einzugsbereich des
Brunnens, und nicht zuletzt kann das Eindringen von Wasser
in den Schacht beim Rohrvortrieb durch die Dichtungen der
Wanddurchführungen nicht verhindert werden, was zwangsweise
ein ungewolltes Ausspülen der Bodenschichten mit sich bringt
und eine Wasserhaltung erfordert. Daran ändern auch nichts
die umständlichen zusätzlichen Abdichtmaßnahmen, wie wasser
lösliche Außenhüllen für die Filterrohre oder in die Filter
rohre einschiebbare, gelenkige Dichtungsstangen, die nach
dem Verlegen wieder zu entfernen sind, welche Maßnahmen den
Herstellungsaufwand erhöhen und sich in der Praxis nicht be
währen konnten.
Wie die AT-PSen 324 233 und 389 135 zeigen, ist es bei der
Herstellung von Vertikalfilterbrunnen auch schon bekannt,
durch Bodenbohrungen Filtermaterial zum Aufbau eines Fil
terkörpers in den Bereich der wasserführenden Schichten
einzubringen, doch lassen sich diese Filterkörper bisher
nur mit vertikal verlaufenden Filterrohren kombinieren. In
der AT-PS 387 814 ist weiters zur Steigerung der Ergiebig
keit ein Filterbrunnen beschrieben, bei dem in der Filter
kiesfüllung der vertikalen Bodenbohrungen ein rohrförmiger
Filterkörper mit gegenüber der Filterkiesfüllung größerer
Wasserdurchlässigkeit eingebettet ist. Diese die Filter
körper bildenden Rohrstücke können nicht vom Hauptbohrloch
aus verlegt werden, sondern müssen im Zuge der Errichtung
des Bodenfilters beim Einbringen der Filterkiesfüllungen
vertikal von oben in die Nebenbohrlöcher ausgelegt werden,
womit sich kein Hinweis auf eine Verbesserung der Herstel
lung von Horizontalfilterbrunnen ergibt.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
der eingangs geschilderten Art anzugeben, das eine rationelle
Herstellung von Horizontalfilterbrunnen ermöglicht und den
Einsatzbereich dieser Horizontalfilterbrunnen von der Tiefe
der wasserführenden Schichten weitgehend unabhängig macht.
Außerdem soll eine Vorrichtung zum zweckmäßigen Durchführen
dieses Verfahrens geschaffen werden.
Die Erfindung löst diese Aufgabe dadurch, daß zuerst der Pump
schacht und in an sich bekannter Weise mittels Bodenbohrungen
der Filterkörper vorgefertigt werden, worauf dann das Filter
rohr vom Pumpenschacht aus durch eine einer Wanddurchführung
der Schachtwandung zugeordnete Schleuse in den Filterkörper
vorgetrieben wird, indem in ebenfalls an sich bekannter Weise
ein konisches Kopfstück und daran anschließend zu einem Fil
terrohrstrang zusammensetzbare Rohrstücke Stück für Stück vor
gedruckt und zu einem Filterrohr mit an die Lange des Filter
körpers in Rohrstrangrichtung angepaßter Länge hintereinander
gereiht werden.
Zur Herstellung eines Horizontalfilterbrunnens mit eingebautem
Filterkörper braucht nicht mehr auf eine offene Bauweise mit
all ihren Nachteilen zurückgegriffen zu werden, sondern es
genügt, einen Pumpschacht auszuheben und ihn wasserdicht mit
Betonringen od. dgl. auszukleiden. Hierauf wird in radialer
Richtung zum Pumpschacht durch aneinandergereihte Bodenboh
rungen Kies od. dgl. Filtermaterial in den Boden eingebracht
und ein sich über die gewünschte Länge und Tiefe erstrecken
der Filterkörper ähnlich wie bei der Herstellung von Verti
kalfilterbrunnen ausgebildet. Dann lassen sich bereits die
horizontalen Filterrohre verlegen, indem sie durch die vor
bereiteten Wanddurchführungen und eine Schleuse vom Pump
schacht aus in Längserstreckung der Filterkörper vorgetrie
ben werden. Die Filterrohre sind dazu aus einzelnen Rohr
stücken zusammengesetzt, welche Rohrstücke über Steckverbin
dungen aneinandergereiht werden. Beginnend mit einem koni
schen Kopfstück können so Rohrstück für Rohrstück in den
Filterkörper vorgedrückt werden, bis ein Filterrohr einer
dem Filterkörper entsprechenden Länge entstanden ist. Durch
die Schleuse wird ohne zusätzliche Maßnahmen oder Abdichtun
gen der Filterrohre ein Wassereindringen in den Pumpschacht
während des Vortreibens der Rohrstückes vermieden, so daß
die gesamte Brunnenherstellung ohne Wasserhaltung möglich
ist. Wegen der fehlenden Spundwände und der tiefenmäßig
kaum beschränkten Erdbohrungen können Horizontalfilterbrun
nen praktisch beliebiger Tiefe hergestellt werden, wobei
je nach den örtlichen Gegebenheiten ein oder mehrere Fil
terrohre übereinander in den Filterkörper eintreibbar sind
und auch Filterkörper in verschiedenen Richtungen vorberei
tet werden können. Da zuerst die Filterkörper eingebracht
und dann erst die Filterrohre in die Filterkörper vorgetrie
ben werden, bereitet das Vortreiben dieser Filterrohre kaum
Schwierigkeiten und läßt sich mit Hilfe eines konischen Kopf
stückes, das das relativ lockere Filtermaterial verdrängt,
schnell und aufwandsarm durchführen.
Bei einer vorteilhaften Vorrichtung zum Durchführen des Ver
fahrens sind ein unter Zwischeneinsatz eines Schiebers an der
Wanddurchführung ansetzbares Schleusenrohr zur Aufnahme je
weils eines Rohrstückes sowie ein im Pumpschacht abstützba
rer Pressenrahmen mit einem hydraulisch betätigbaren Preß
kolben zum Vortreiben der Rohrstücke vorgesehen, wobei der
Preßkolben vom offenen Einschubende des Schleusenrohres her
unter Anlage an einer Umfangsdichtung in das Schleusenrohr
einschiebbar ist. Durch das Zusammenwirken von Schieber und
Schleusenrohr einerseits und Preßkolben anderseits können die
einzelnen Rohrstücke des Filterrohres schnell und mit wenigen
Handgriffen in den Filterkörper vorgetrieben werden, wobei
ein Eindringen von Wasser in den Pumpschacht unterbleibt. So
lassen sich Filterrohre praktisch beliebiger Länge in den Fil
terkörper vortreiben, und zwar unabhängig davon, in welcher
Tiefe ein solcher Rohrvorschub erfolgt, so daß praktisch für
die Herstellung eines Horizontalfilterbrunnens hinsichtlich
Länge und Tiefe keine Grenzen mehr gesetzt sind.
Eine einfache und robuste Konstruktion ergibt sich, wenn der
Preßkolben an einem Preßjoch angelenkt ist, an dem beiderends
am Pressenrahmen abgestützte Hydrauliktriebe angreifen, wo
durch eine symmetrische Belastung des Preßkolbens und damit
eine gute Preßkolbenführung bei entsprechend leistungsstarker
Hydraulikbeaufschlagung gewährleistet ist.
Der Erfindungsgegenstand ist in der Zeichnung näher veran
schaulicht, die den Einsatz einer erfindungsgemäßen Vorrich
tung zum Herstellen eines Horizontalfilterbrunnens in einer
schematischen, teilgeschnittenen Draufsicht zeigt.
Zur Herstellung eines Horizontalfilterbrunnens wird zuerst
ein Pumpschacht 1 ausgehoben und mit einer Schachtwandung 2
aus Betonringen od. dgl. wasserdicht ausgekleidet. Dann wird
in radialer Richtung vom Pumpschacht 1 aus der Filterkörper
3 vorgefertigt, indem durch aneinandergereihte, sich tangen
tial berührende oder überlappende Bodenbohrungen Kies od. dgl.
Filtermaterial 4 in den Bereich der wasserführenden Boden
schichten 5 eingebracht wird. Nun können vom Pumpschacht 1
aus in Richtung der radialen Längserstreckung des Filterkör
pers 3 die gewünschten horizontalen Filterrohre 6 verlegt
werden, wozu das Filterrohr 6 aus einzelnen Rohrstücken 7
besteht. Die über geeignete Steckverbindungen 8 zusammen
setzbaren Rohrstücke 7 werden dabei hinter einem konischen
Kopfstück 9 Stück für Stück durch eine Wanddurchführung 10
der Schachtwandung 2 hindurch in den Filterkörper 3 vorge
trieben.
Für diesen Rohrvortrieb gibt es eine Vorrichtung 11, die aus
einem sich in der Schachtwandung 2 abstützenden Pressenrahmen
12 und einem hydraulisch betätigbaren Preßkolben 13 besteht,
wobei am Preßkolben 13 über ein Preßjoch 14 zwei am Pressen
rahmen 12 angreifende Hydrauliktriebe 15 angelenkt sind. Dem
Preßkolben 13 ist ein Schleusenrohr 16 zugeordnet, das wan
dungsseitig an einem an der Wanddurchführung 10 angesetzten
Schieber 17 angeflanscht ist und an der schieberabgewandten
Seite ein offenes Einschubende 18 mit einer umlaufenden Um
fangsdichtung 19 aufweist. Zum Vortreiben eines Filterrohres
6 braucht daher lediglich das Kopfstück 9 und dann jeweils
Rohrstück 7 auf Rohrstück 7 durch das Einschubende 18 bei ge
schlossenem Schieber 17 in das Schleusenrohr 16 eingeschoben
zu werden, wozu der Preßkolben 13 in seiner zurückgezogenen,
gegebenenfalls seitlich weggeschwenkten Freigabestellung sich
befindet, worauf der Preßkolben 13 in Preßposition gebracht
und durch Beaufschlagung der Hydrauliktriebe 15 nach dem öf
fnen des Schiebers 17 in das Schleusenrohr 16 einfährt. Der
Preßkolben 13 legt sich dabei dichtend an die Umfangsdichtung
19 an und verhindert ein Eindringen von Wasser aus den bereits
vorgetriebenen Filterrohrstücken in den Pumpschacht. Das aus
dem Schleusenrohr 16 mittels des Preßkolbens 13 vorgedrückte
Rohrstück 7 wird über seine Steckverbindung 8 an das zuvor
eingeschobene Rohrstück angesetzt und treibt durch die Vor
preßkraft des Preßkolbens 13 den bereits vorgedrückten Rohr
strang um die Rohrstücklänge vorwärts, bis das Rohrstück aus
dem Schleusenrohr 16 bis hinter den Schieber 17 vorgedrückt
ist. Nun wird der Preßkolben 13 zurückgezogen und der Schie
ber 17 geschlossen, wobei ein Auslaßhahn 20 für eine Entwäs
serung bzw. Belüftung des Schleusenrohres 16 sorgt. Nach dem
Herausziehen des Preßkolbens 13 und sein Verschwenken in die
Freigabestellung kann das nächste Rohrstück 7 in das Schleu
senrohr 16 eingeführt und der Vorgang wiederholt werden, wo
durch sich praktisch beliebig lange Filterrohre 6 in einem
Trockenverfahren verlegen lassen.
Durch die Herstellung eines Filterkörpers 3 mittels Erdboh
rungen einerseits und auf Grund der Möglichkeit, die hori
zontalen Filterrohre 6 vom Pumpschacht 1 aus in die Filter
körper 3 vorzutreiben, läßt sich ein Horizontalfilterbrunnen
rationell und ohne Wasserhaltung setzen, wobei es für die
Brunnentiefe und die Zahl und Länge der Horizontalfilterroh
re bzw. der Filterkörper theoretisch kaum eine Grenze gibt.
Claims (3)
1. Verfahren zum Herstellen eines Horizontalfilterbrunnens mit
einem vertikalen Pumpschacht, einem Filterkörper aus in den
Boden eingebrachtem Filtermaterial und wenigstens einem inner
halb des Filterkörpers verlaufenden horizontalen Filterrohr,
dadurch gekennzeichnet, daß zuerst der Pumpschacht (1) und in
an sich bekannter Weise mittels Bodenbohrungen der Filterkör
per (3) vorgefertigt werden, worauf dann das Filterrohr (6)
vom Pumpschacht (1) aus durch eine einer Wanddurchführung (10)
der Schachtwandung (2) zugeordnete Schleuse in den Filterkör
per (3) vorgetrieben wird, indem in ebenfalls an sich bekann
ter Weise ein konisches Kopfstück (9) und daran anschließend
zu einem Filterrohrstrang zusammensetzbare Rohrstücke (7)
Stück für Stück vorgedrückt und zu einem Filterrohr (6) mit
an die Länge des Filterkörpers in Rohrstrangrichtung angepaß
ter Länge hintereinandergereiht werden.
2. Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß ein unter Zwischeneinsatz eines
Schiebers (17) an der Wanddurchführung (10) ansetzbares
Schleusenrohr (16) zur Aufnahme jeweils eines Rohrstückes (7)
sowie ein im Pumpschacht (1) abstützbarer Pressenrahmen (12)
mit einem hydraulisch betätigbaren Preßkolben (13) zum Vor
treiben der Rohrstücke (7) vorgesehen sind, wobei der Preß
kolben (13) vom offenen Einschubende (18) des Schleusenroh
res (16) her unter Anlage an einer Umfangsdichtung (19) in
das Schleusenrohr (16) eindrückbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
der Preßkolben (13) an einem Preßjoch (14) angelenkt ist, an
dem beiderends am Pressenrahmen (12) abgestützte Hydraulik
triebe( 15) angreifen.
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