DE3324757C2 - Vorrichtung zum Bohren und Verrohren eines vertikalen Bohrloches - Google Patents
Vorrichtung zum Bohren und Verrohren eines vertikalen BohrlochesInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Einrichtung zur Bohrung und Verrohrung von Förderlöchern und/oder Zuglöchern, insbesondere in mittelsteilen und starkfallenden undichten Kohlenflözen. Das Wesen des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß das Bohrloch von unten nach oben abschnittsweise gebohrt wird und zur Verhinderung der Verengung bzw. des Einsturzes des Bohrlochs während oder zwischen der Anfertigung der einzelnen Bohrabschnitte in das Bohrloch Futterrohre eingeschoben und dort festgehalten werden. Die Einrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht aus einem Grundrahmen, sowie aus einer Bohrmaschine und einer Vorschubeinheit für die Bohrmaschine, die am Grundrahmen in vertikaler Richtung beweglich angeordnet sind, wobei neben dem Grundrahmen zum Anheben der Futterrohre eine aus vertikalen hydraulischen Arbeitszylindern und einer horizontalen Verbindungsplatte bestehende Vorschubeinheit vorgesehen ist und am oberen Teil des Grundrahmens horizontal angeordnete Festhaltevorrichtungen für die Bohrstange und die Futterrohre angebracht sind.
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Bohren und Verrohren eines vertikalen, von unten nach oben
abschnittsweise gebohrten Bohrloches, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Die Vorrichtung ist insbesondere zum Bohren und Verrohren von Wetterbohrlöchern und/oder Förderbohrlöchern in stark geneigten
und in steilen Kohlenflözen stark gestörter Lagerung vorgesehen.
Durch gewöhnliche Verfahren und Einrichtungen können in stark geneigten oder steilen Kohlenflözen
stark gestörter Lagerung gebohrte Förderbohrlocher und/oder Wetterbohrlöcher nicht errichtet werden, weil
dann das Bohrloch sehr schnell zugehen kann. Es ist jedoch bekannt (US-PS 41 79 001), das Bohrloch von
unten nach oben abschnittsweise zu bohren und zur Verhinderung des Zubruchgehens des Bohrloches zwischen der Anfertigung der einzelnen Bohrabschnitte in
das Bohrloch Futterrohre einzuschieben und dort festzuhalten. Dies erfolgt mit einer Vorrichtung, der im
Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen Art, wobei die Hubplatte für die Futterrohre an dem Bohrgestänge
abgestützt ist und mittels der Vorschubeinheit des Bohrantriebes gemeinsam mit dem Bohrgestänge angehoben
wird. Dadurch muß vor dem Hochheben des Futterrohres in der Bohrung das Bohrgestänge mit dem Bohrkopf
jedesmal um einen Futterrohrabschnitt abgesenkt werden, damit der beim sich anschließenden gemeinsamen
Hochschieben des Futterrohres und des Bohrkopfes für diesen der erforderliche Freiraum bis zur Bohrlochsohle
vorhanden ist. Nach dem Einschieben des Futterrohres in das Bohrloch wird das Futterrohr an dessen unterem
Ende von den Haltevorrichtungen festgehalten. Dann muß die Hubplatte von dem Bohrgestänge abmontiert
werden, bevor weitergebohrt werden kann, und kann erst nach dem Herstellen des nächsten Bohrlochabschnittes wieder an das Bohrgestänge zum Nachschie
ben des nächsten Futterrohres angebaut werden. Überdies kann durch das Anbringen der Hubplatte an dem
Bohrgestänge das Futterrohr nicht während des Bohrens nachgeschoben werden, was jedoch für solche
ίο Bohrlöcher, die sehr leicht zubruchgehen. erwünscht ist
Durch die Erfindung wird die Aufgabe gelöst, eine Vorrichtung der im Oberbegriff des Anspruchs 1 ausgebildeten Art so weiterzubilden, daß ein Zubruchgehen
ies Bohrloches in zeitlich und energetisch effektiver
Weise auch in Flözen sehr stark gestörter Lagerung
verhindert werden kann.
Dies wird gemäß der Erfindung durch die Merkmale im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 erreicht Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegen-
stand jeweils der Ansprüche 2 und 3.
Da gemäß der Erfindung das Futterrohr von dem Bohrgestänge unabhängig in das Bohrloch eingeschoben werden kann, ist das möglich, das Zugehen oder
Zubruchgehen des Bohrloches dadurch zu verhindern,
daß ein Futterbohrabschnitt der Bohrkrone unmittelbar
oder in geringem Abitand folgt was nicht nur unmittelbar nach Beendigung der einzelnen Bohrabschnitte,
sondern auch während des Bohrens durchgeführt werden kann.
Dadurch können die Futterrohre in den jeweils angefertigten Bohrabschnitt eingeschoben werden, bevor
das Bohrloch zubruchgeht oder sich verengt
Die Erfindung wird ausführlicher anhand der Zeichnung erläutert, in welcher einige Ausführungsbeipiele
der erfindungsgemäßen Vorrichtung dargestellt sind. In der Zeichnung zeigt
F i g. 1 eine Atisführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung in schematischer Seitetinsicht in der Anfangsphase des Bohrens,
F i g. 2 eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit modifizierten Haltevorrichtungen für das Bohrgestänge und die Futterrohre, und
F i g. 3 die Ausführungsform nach F i g. 1 in einer späteren Arbeitsphase des Bohrens, bei Anwendung eines
gestuf ten Verrohrens.
Wie aus F i g. 1 ersichtlich, sind an einem Grundrahmen 1 ein Bohrantrieb 2 und eine Vorschubeinheit 3 für
den Bohrantrieb 2 angeordnet die jeweils in an dem Grundrahmen 1 befestigten vertikalen Schlittenführun
gen geführt sind. An der Seite des Grundrahmen.» 1 sind
zwei vertikale hydraulische Hubmotoren 4 zum Bewegen, d. h. zum Anheben einer Hubplatte 5 mit einem auf
diese Hubplatte aufgesetzten Futterrohr 6 angeordnet Im Inneren der schon angehobenen, hochgeschobenen
Futterrohre 6 befindet sich das abschnittsweise verlängerbare Bohrgestänge 7, an dessen oberem Ende ein
zusammengesetzter, mehrteiliger Bohrkopf 8 angeschlossen ist Zum gemeinsamen Festhalten des Bohrgestänges 7 und der Futterrohre 6 sind am oberen Teil des
Grundrahmens 1 horizontal ausgerichtete Arbeitszylinder 9 vorgesehen, auf deren Kolbenstangen Riegel 10
aufgeschraubt sind, die durch in den Futterrohren 6 ausgebildeten Fenster hindurchragend ein sicheres Ergreifen bzw. Festhalten des angehobenen Bohrgestänges 7
und der angehobenen Futterrohre 6 gewährleisten.
Die Arbeitszylinder 9 können sowohl pneumatisch als auch hydraulisch betätigbar sein und können auf drei
verschiedene Positionen eingestellt werden. Bei einge-
3 4
fahrener Kolbenstange gibt es keine Verriegelung, bei wieder in ihre Ausgangslage zurückgeführt werden,
voll ausgefahrener Kolbenstange wird sowohl das Bohr- Auf die Hubplatte 5 wird nun das nächste Futterrohr
voll ausgefahrener Kolbenstange wird sowohl das Bohr- Auf die Hubplatte 5 wird nun das nächste Futterrohr
gestänge 7 als auch das Futterrohr 6 festgehalten, wäh- 6 aufgesetzt und im Inneren dieses Futterrohres wird
rend in der Mittellage nur das Futterrohr 6 festgehalten der dritte Bohrgestängeabschnitt 7 angeordnet
wird. 5 Der dritte Bohrgestängeabschnitt 7 wird, wie schon
wird. 5 Der dritte Bohrgestängeabschnitt 7 wird, wie schon
Bei einer anderen Ausführungsform, die in F i g. 2 dar- beschrieben, mit dem zweiten Bohrgestängeabschnitt 7
gestellt ist, sind in den Futterrohren 6 keine Fenster · verbunden, wonach das Futterrohr 6 bis zum Anschlag
ausgebildet, sondern die Futterrohre 6 sind mit Hilfe an dem untersten bereits hochgeschobenen Futterrohr
von von Arbehszylindern 12 betätigten Klemmbacken angehoben und mit Hilfe von nicht dargestellten Mitteln
13 gehalten, wohingegen das Bohrgestänge 7 mit Hilfe io damit verbunden wird. Jetzt werden die Haltevorrich-
von gesonderten Arbeitszylindern 14 betätigten Riegeln tung entriegelt und die ganze Futterrohrrcihe mit Hilfe
festgehalten bzw. verriegelt werden. Diese Ausfüh- der Hubplatte 5 bzw. der hydraulischen Hubmotoren 4
rungsfonn ist besonders bei sehr lockeren Flözen von hochgeschoben. In dieser Weise wird nun auch der
Vorteil, wenn verhindert werden soll, daß das lockere zweite Bohrlochabschnitt ausgebaut Mit Hilfe der Rie-
Material durch die Fenster 11 in das Innere der Futter- 15 gel 10 wird nun das leizte Futterrohr 6 festgehalten, die
rohre hineindringt Hubplatte 5 wird in die Ausgangslage zurückgeführt,
Aus F i g. 3 ist praktisch die gleiche Einrichtung er- und es kann mit dem Bohren des nächsten Bohrlochabsichtlich
wie aus Fig. 1, jedoch mit dem Unterschied, Schnitts begonnen werden. Von hier ab wiederholt sich
daß das Verrohren hier durch die Verlegung von Futter- der Vorgang in beliebiger Länge bzw. solange wie es die
rohrabschnitten mit immer kleineren Durchmessern er- 20 Gebirgeverhältnisse zulassen.
folgt Aus der Figur ist ersichtlich, daß die Reihe der FaDs das Bohrloch sehr lang ist ist es 7weckmäßiger,
inneren Futterrohre 6 innerhalb der Reihe der schon ein gestuftes Verrohren durchzuführen, wie es in F i g. 3
verlegten äußeren Futterrohre 6' hochgeschobsn wird. angedeutet ist Bei dieser Variante wird zuerst nach der
Die Arbeitsweise der Vorrichtung ist wie folgt: schon beschriebenen Methode ein erster Bohrlochab-
In den Bohrantrieb 2 wird der erste Bohrgestängeab- 25 schnitt rnit einer bestimmten Bohrlänge angefertigt,
schnitt 7 eingespannt, dann wird der Bohrkopf 8 aufge- dann wird dieser Abschnitt in der entsprechenden Län-
setzt, der Motor und die Vorschubeinheit 3 des Bohran- ge mit Futterrohren 6' größeren Durchmessers (im Falle
triebes 2 werden inganggesetzt und somit wird ein von mehreren Stufen mit den Futterrohren größten
Bohrlochabschnitt entsprechend der Länge des ersten Durchmessers) ausgebaut Das Verrohren mit den Fut-
Bohrgestängeabschnittes 7 von unten nach oben in das 30 terrohiren kleineren Durchmessers wird folgenderma-
Kohlenflöz hineingebohrt Ben durchgeführt: Das Verfahren spielt sich ähnlich ab.
Nach Beendigung des ersten Bohrvorgangs wird das wie schon beschrieben, lediglich das Bohren wird so
Bohrgestänge 7 von den Riegeln 10 festgehalten, wäh- lange nicht fortgesetzt bis die Reihe der inneren Futterrend
der Bohrantrieb 2 und die Vorschubeinheit 3 in die rohre 6 kleineren Durchmessers die Länge der Futter-Ausgangslage
zurückgeführt werden. Danach wird auf 35 rohrreihe größeren Durchmessers erreicht, genauer geuie
Hubplatte 5 ein erstes Futterrohr S (eventuell ent- sagt bis das oberste eingeschobene Futterrohr etwa 20
sprechend der Länge des Bohrlochabschnitts mehrere bis 60 cm von dem Bohrkopf 8 entfernt ist. Von nun an
Futterrohre) aufgesetzt und innerhalb dieses Futterroh- wird das Bohren und Verrohren in der schon erläuterten
res 6 wird auch der nächste Abschnitt des verlängerba- Weise in der gewünschten Länge dieses Abschnitts fortren
Bohrgestänges 7 angeordnet Jetzt wird dieser zwei- 40 gesetzt Die äußeren Futterrohre 6' größeren Durchte
Bohrgestängeabschnitt 7 mit Hilfe der Vorschubein- mes^ers werden dabei von der sich zusammenpressenheit
3 mit dem ersten Bohrgestängeabschnitt 7 bzw. mit den Kohle festgehalten, also brauchen nur die inneren
dem Bohrantrieb 2 verkuppelt, die aus den Arbeitszylin- Futterrohre 6 mittels der Riegel 10 festgehalten zu werde
rn 9 und den Riegeln 10 bestehende Haltevorrichtung den. Dieses Verfahren hat den Vorteil, daß hier beim
wird entriegelt und das erste Futterrohr 6 wird mit Hilfe 45 Hochschieben nicht die auf die ganze Futterrohrreihe
der Hubplatte 5 bzw. der hydraulischen Hubmotoren 4 wirkenden Druck- bzw. Reibungskräfte zu überwinden
in das Bohrloch hineingeschoben und schließlich in der sind, da die äußeren Futterrohre 6' in ihrer Lage verbleigeeigneten
Lage von den in die Fenster 11 hineinragen- ben und nur die Futterrohre 6 in diesen Bohrlochabden
Riegeln 10 festgehalten. Somit können die Hubmo- schnitten hochgeschoben werden,
toren 4 in ihre Ausgangslage zurückkehren. Die Halte- so In den einzelnen Futterrohren 6 können — wie aus vorrichtungen für das Bohrgestänge 7 und für die Fut- F i g. 1 und 2 ersichtlich — Führungen 20 zum Führen terrohre 6 können entsprechend F i g. 2 auch gesonderte des Bohrgestänges 7 vergesehen sein.
toren 4 in ihre Ausgangslage zurückkehren. Die Halte- so In den einzelnen Futterrohren 6 können — wie aus vorrichtungen für das Bohrgestänge 7 und für die Fut- F i g. 1 und 2 ersichtlich — Führungen 20 zum Führen terrohre 6 können entsprechend F i g. 2 auch gesonderte des Bohrgestänges 7 vergesehen sein.
Arbeitszylinder 12,14 sein, wobei auch die Arbeitszylin-
der 12 zum Halten der Futterrohre 6 ohne Fenster 11 Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
mit Klemmbacken 13 versehen sind. 55
mit Klemmbacken 13 versehen sind. 55
Beim Verrohren soll darauf geachtet werden, daß der
einem Bohrlochabschnitt zugeordnete Futterrohrabschnitt keineswegs länger sein darf, als de* Bohrgestänge 7, damit der Bohrkopf 8 nicht aus dem Bohrgestänge
herausgerissen wird eo
einem Bohrlochabschnitt zugeordnete Futterrohrabschnitt keineswegs länger sein darf, als de* Bohrgestänge 7, damit der Bohrkopf 8 nicht aus dem Bohrgestänge
herausgerissen wird eo
Nach dem Verrohren, d. h. dem Ausbauen des ersten
Bohrlochabschnitts kann das Bohren des zweiten Bohrlochabschnitts durchgeführt werden. Wenn dieser zweite Bohrlochabschnitt fertig ist, wird der untere Teil des
zweiten Bohrgestäugeabschnitts 7 von den Riegeln 10 35
ergriffen, die gleichzeitig auch das Futterrohr (die Futterrohre) im ersten Bohr jochabschnitt festhalten. Jetzt
können der Bohrantrieb 2 und die Vorschubeinheit 3
Bohrlochabschnitts kann das Bohren des zweiten Bohrlochabschnitts durchgeführt werden. Wenn dieser zweite Bohrlochabschnitt fertig ist, wird der untere Teil des
zweiten Bohrgestäugeabschnitts 7 von den Riegeln 10 35
ergriffen, die gleichzeitig auch das Futterrohr (die Futterrohre) im ersten Bohr jochabschnitt festhalten. Jetzt
können der Bohrantrieb 2 und die Vorschubeinheit 3
Claims (3)
1. Vorrichtung zum Bohren und Verrohren eines vertikalen, von unten nach oben abschnittsweise gebohrten Bohrloches, mit einem Bohrantrieb, der in
einem Grundrahmen mittels einer Vorschubeinheit vertikal bewegbar angeordnet ist, einer horizontalen
Hubplatte zum Anheben von Futterrohren und mit Haltevorrichtungen am oberen Teil des Grundrahmens zum Halten des angehobenen Futterrohres
und zum Halten des angehobenen Bohrgestanges zum Unterbaren eines Bohrgestängeabschnittes,
dadurch geicennzeichnet, daß die Hubplatte (5) für die Futterrohre (6) auf vertikalen hydraulischen Hubmotoren (4) unabhängig von dem Bohrantrieb (2) abgestützt ist und daß die Haltevorrichtungen aus horizontal ausgerichteten Arbeitszylindern
(9,12,14)/»estehen, die mit ihren Kolbenstangen an
dem Fuuerehr (6) bzw. dem Bohrgestänge (7) angreifen.
Z Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß dem Futterrohr (6) und dem Bohrgestänge (7) gemeinsame Arbeitszylinder (9) zugeordnet sind, die mit ihren Kolbenstangen durch Fenster
(11) im Futterrohr (6) hindurchgreifen und über Klemmbacken (10) an dem Bohrgestänge (7) angreifen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß f Gr das Futterrohr (6) und das Bohrgestänge (7) gesonderte Arbeitszylinder (12,14) vorgesehen sind, die über Klemmbacken (13, 15) an dem
Futterrohr (6) bzw. dem bohrgestänge (7) angreifen.
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