DE3622934C2 - Bohrgerät kompakter Bauweise - Google Patents
Bohrgerät kompakter BauweiseInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Bohrgerät zum Bohren von
Anker-, Entspannungs-, Spreng- und Injektionslöchern,
insbesondere zum Einbringen von Bohrlöchern unter
beengten Verhältnissen im untertägigen Berg- und Tunnelbau,
mit einem teleskopierbaren und aus der die Bohrkrone
tragenden äußeren und der inneren Bohrstange bestehenden
Bohrgestänge, dem ein gesonderter Vorschubantrieb
zugeordnet ist und das eine Innenbohrung für die
Wasserzuführung zur Bohrkrone aufweist, sowie den Antrieben
für das Drehen und den Vorschub des Bohrgestänges.
Bohrungen werden über- und untertage mit
unterschiedlicher Länge und unterschiedlichem Kaliber für
die verschiedensten Zwecke eingebracht. Dazu dienen
Bohrgeräte, die einmal das mit der Bohrkrone versehene
Bohrgestänge in Drehung versetzen und zum anderen das
Bohrgestänge gegen das zu bohrende Material drücken, um
so für den notwendigen Vorschub zu sorgen. Je nach
Zusammensetzung des zu bohrenden Materials wird das
Bohrgestänge außerdem durch Schlag beaufschlagt, um so
den Bohrfortschritt zu beschleunigen bzw. ein Bohren
überhaupt zu ermöglichen. Bekannt sind die verschiedensten
Bohrgeräte, die alle ein Bohrgestänge aufweisen, daß
mindestens über die Länge des zu bohrenden Bohrloches
verfügt (DE-OS 30 18 615, DE-OS 25 31 090,
DE-OS 30 15 752). All diesen Lösungen ist der Nachteil
gemeinsam, daß jeweils maximal ein Vortrieb etwa in dem
Maß möglich ist, den der jeweilige Standort der Bohrmaschine
bzw. des Bohrgerätes vorgibt. Das gleiche gilt auch für die
aus der DE-OS 29 06 155 bekannte Lösung, bei der das
Führungsgestänge teleskopierbar ausgebildet ist bzw. im
wesentlichen von einem Arbeitszylinder gebildet wird, dem
zusätzlich noch ein Führungsgestänge zugeordnet wird. Eine
an die jeweiligen Gegebenheiten anpaßbare Abschlaglänge
weisen all diese Bohrgeräte nicht auf. Erstmals mit der aus
der DE-OS 36 12 762 bekannt gewordenen
Entwicklung ist ein teleskopierbares Bohrgestänge bekannt,
das somit eine über den Abmessungen des eigentlichen
Bohrgerätes liegende Abschlaglänge erreichen läßt. Ein
solches Bohrgerät ist beispielsweise für das Bohren von
Ankerbohrlöchern in Aufhauen optimal einsetzbar, wobei
Abschlaglängen von 2 m und mehr erreicht werden können.
Nachteilig bei diesen bekannten Bohrgeräten ist aber noch,
daß eine aufwendige Steuerung benötigt wird, die
sicherstellt, daß die beiden teleskopierbaren Teile des
Bohrgestänges nacheinander ausgefahren werden und dann
in der jeweils ausgefahrenen Stellung verbunden bleiben,
um so die entsprechend annähernd doppelte Abschlaglänge
der zusammengefahreren Bohrstange zu erreichen. Insbesondere
im Verbindungsbereich beider Bohrstangen im ausgefahrenen
Zustand muß eine Haltevorrichtung vorhanden sein, die die
formschlüssige Verbindung auch bei der notwendigen
Vorschubkraft gewährleistet.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein
im Aufbau und vom Antrieb her einfaches Bohrgerät mit
teleskopierbarem Bohrgestänge zu schaffen.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
in der Bohrung der inneren Bohrstange endseitig ein
Rückschlagventil angeordnet ist und daß die Bohrung in der
äußeren Bohrstange unterhalb der Verbindung mit der
Bohrkrone zu einem die innere Bohrstange mit seitlich
gegen die Wandung der äußeren Bohrstange wirkender
Hochdruckdichtung aufnehmenden Hohlraum erweitert
ausgebildet ist und daß die äußere Bohrstange mit einem
mechanischen Spindelantrieb verbindbar ist.
Die erfindungsgemäße Lösung ermöglicht es somit, den
ersten Hub ausschließlich über Hochdruckwasser
auszuführen, wobei dadurch, daß der Druck im Hohlraum
aufrechterhalten wird, die Übertragung der notwendigen
Andruckkraft gewährleistet ist. Das Bohrgestänge fährt
somit aus und überträgt die notwendige Andruckkraft, ohne
daß ein gesonderter Antrieb für diesen ersten Hub
benötigt würde. Besonders vorteilhaft dabei ist, daß das
Hochdruckwasser gleichzeitig zur Optimierung des
Bohrvorganges insofern miteingesetzt werden kann, als es
mit der entsprechenden Geschwindigkeit und hohem Druck aus
der Bohrkrone austritt und dabei bei der Zerkleinerungsarbeit
ergänzend wirksam wird. Ist der erste Hub beendet, so wird
nunmehr über den mechanischen Spindelantrieb der zweite
Hub ausgeführt, in dem über das Hochdruckwasser aber
während des gesamten zweiten Hubes die Übertragung der
notwendigen Andruckkräfte gesichert ist.
Nach einer zweckmäßigen Ausbildung der Erfindung ist
das Rückschlagventil in der Bohrung der inneren
Bohrstange einstellbar, vorzugsweise bei 30 bar öffnend
ausgebildet. Das Hochdruckwasser fließt somit erst bei
Erreichen von mindestens 30 bar über die Bohrung und
das Rückschlagventil in den Hohlraum hinein und drückt
die äußere Bohrstange gegen das Gebirge. Mit Hilfe des
einstellbaren Rückschlagventils bzw. des einstellbaren
Druckes ist die jeweils optimale Andruckkraft einzustellen.
Dadurch fährt das Bohrgestänge insgesamt gleichförmig aus
und erbringt die optimalen Andruckkräfte, je nach der
Zusammensetzung und den Eigenschaften des zu erbohrenden
Gebirges. Gleichzeitig wird über die Bohrungen der
Spülungskanäle der Bohrschneide der Bohrvorgang durch das
Hochdruckwasser wesentlich unterstützt. Hierzu ist der
Hohlraum in der äußeren Bohrstange über eine Bohrung mit
den Spülkanälen der Bohrkrone verbunden, so daß gezielt
Hochdruckwasser aus dem Hohlraum nach seinem Wirksam
werden in punkto Andruck nunmehr zum Schneiden des
Gesteins zum Einsatz kommt.
Um dabei jeweils im Hohlraum die Einhaltung des
notwendigen Druckes zu gewährleisten, ist in der
Bohrung der äußeren Bohrstange eine Drossel angeordnet,
über die der Druck im Hohlraum jeweils in ausreichender
Höhe aufrechterhalten werden kann.
Der Bohrvorgang kann weiterhin zusätzlich durch einen
pulsierenden Wasserstrahl unterstützt werden, indem
erfindungsgemäß dem Bohrgestänge ein Impulsgenerator
zugeordnet ist. Durch den Impulsgenerator wird in der
Zuführung ein pulsierender Wasserstrahl erzeugt, wobei
der Impulsgenerator selbst außerhalb des Bohrgestänges
angeordnet ist. Durch Veränderungen der Drehzahl , des
Druckes und der im Impulsgenerator befindlichen Bohrungen
können die Frequenzen und die Amplituden verändert werden.
Dadurch ist ein den jeweiligen Gesteinsarten und ihrer
Zusammensetzung unterschiedliches Frequenzbild anzupassen.
Durch diese Einrichtung ist es möglich, den Andruck an
der Bohrkrone selbst bei härteren Gesteinspartien gering
zu halten. Dadurch kann die Bohrmaschine kleiner in ihren
Abmessungen gehalten werden und selbst bei härteren
Gesteinspartien wird ein höherer Bohrfortschritt erzielt.
Nach dem vollständigen Ausfahren des Bohrgestänges
oder Abschluß der Bohrarbeiten wird der Hohlraum mit der
Atmosphäre verbunden, so daß das Wasser abfließt und die
äußere Bohrstange auf die innere Bohrstange zurückfährt.
Die innere Bohrstange wird mit Hilfe des Spindelantriebes
zurückgefahren. Um nun auch das Einholen des Bohrgestänges
aktivieren zu können, ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß
die innere Bohrstange endseitig einen Kopf bildend
geformt ist und daß das untere Ende der äußeren Bohrstange
eine gegen die Wandung der inneren Bohrstange wirkende
Abdichtung aufweist. Hierdurch wird ein rundum die innere
Bohrstange liegender Ringraum geschaffen, der dann so
beaufschlagt werden kann, daß die äußere Bohrstange
vorzugsweise durch Druckwasser wieder eingezogen wird.
Dies wird vorzugsweise dadurch erreicht, daß in dem
Kopf ein die Bohrung in der inneren Bohrstange und den
diese umgebenden Ringraum miteinander verbindende
Bohrung mit gegen den Ringraum wirkendem Rückhubsteuerventil
vorgesehen ist. Dieses Rückhubsteuerventil wird nach
Abschluß der Bohrarbeiten geöffnet, so daß nun Druckwasser
in den Ringraum eindringen und durch Belastung der unteren
Abdichtung die äußere Bohrstange zurückfahren kann.
Das Eindringen des Hochdruckwassers in den Ringraum
beim Ausfahren des Bohrgestänges wird nun dadurch
verhindert, daß das Rückhubsteuerventil erst bei unter
20 bar öffnend ausgebildet bzw. eingestellt ist. Das
Einfahren der äußeren Bohrstange ist somit nur möglich,
indem zuvor der Druck in der Bohrung entsprechend weit
abgesenkt ist.
Die Abdichtung im Kopfbereich erfolgt dadurch, daß
die Hochdruckdichtung aus drei im Abstand angeordneten
O-Ringen besteht, die seitlich in den Kopf der inneren
Bohrstange eingelassen sind. Ähnlich ist auch die untere
Abdichtung erreicht, wo O-Ringe vorgesehen sind, die in
der Abdichtung und auf der inneren Bohrstange reibend
positioniert werden.
Der Ringraum muß beim Bohren naturgemäß gleichförmig
von dem vom vorherigen Rückhub dort noch befindlichen
Wasser entlastet werden. Hierzu ist vorgesehen, daß in der
ringförmig ausgebildeten Abdichtung am unteren Ende der
äußeren Bohrstange ein den Ringraum um die innere Bohrstange
mit der Atmosphäre verbindende Bohrung mit sicherndem
Entleerungsventil ausgebildet ist. Dieses Entleerungsventil
öffnet bei entsprechend hohem Druck, der sich automatisch
einstellt, wenn durch Einströmen des Hochdruckwassers
in den Hohlraum die äußere Bohrstange zum ersten Hub
ausgefahren wird.
Eine vorteilhaft formschlüssige Verbindung zwischen
äußerer und innerer Bohrstange ist erfindungsgemäß
dadurch erreicht, daß die innere Bohrstange ein
Polygonprofil aufweisend geformt formschlüssig mit der
äußeren Bohrstange verbunden ist. Vorteilhaft kann ein
derartiges Profil mit den erfindungsgemäß vorgesehenen
O-Ringen wirksam abgedichtet werden, so daß sich insgesamt
eine optimale Auslegung des Bohrgerätes ergibt.
Die Erfindung zeichnet sich insbesondere dadurch aus,
daß ein im Aufbau sehr einfaches Bohrgerät vorgegeben ist,
daß im eigentlichen Sinne zwar auch nach wie vor zwei
Antriebe nämlich einmal für das Drehen des Bohrgestänges
und zum anderen für das Ausfahren der zweiten Stufe
benötigt, letzteres aber in einem sehr einfachen Aufbau,
da der erste Hub mit Hilfe der Druckwasserregelung
erfolgen kann. Vorteilhaft ist dabei insbesondere auch,
daß das Hochdruckwasser nicht nur zum Ausfahren der ersten
Stufe und zur Erbringung der notwendigen Andruckkraft
verwendet werden kann, sondern gleichzeitig auch zur
Erleichterung der Bohrarbeit, und schließlich auch zur
Staubbindung, wobei aufgrund des relativ hohen Druckes,
mit dem das Wasser aus den Spülungskanälen austritt, der
Staubbindeeffekt höher und gleichmäßiger ist, als bei dem
bisher üblichen mit geringem Überdruck austretenden
Spülwasser. Schließlich ist noch als vorteilhaft zu nennen,
daß die Regelung des teleskopierbaren Bohrgestänges wesent
lich vereinfacht ist, weil mit Hilfe des Hochdruckwassers
auch die formschlüssige Verbindung zwischen beiden
Bohrstangen unabhängig von der Länge der Ausfahrung her
erhalten bleibt.
Weitere Einzelheiten und Vorteile des
Erfindungsgegenstandes ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung der zugehörigen Zeichnung, in der ein
bevorzugtes Ausführungsbeispiel mit den dazu notwendigen
Einzelheiten und Einzelteilen dargestellt ist. Es zeigen
Fig. 1 eine Seitenansicht des Bohrgerätes im
eingefahrenen Zustand,
Fig. 2 den oberen Teil des Bohrgestänges im
eingefahrenen Zustand und teilweise im
Schnitt,
Fig. 3 den oberen Teil des Bohrgestänges
in vergrößerter Darstellung,
Fig. 4 die Seitenansicht des Bohrgerätes mit
ausgefahrener erster Stufe und
Fig. 5 das Bohrgerät in Seitenansicht, bei
dem beide Stufen ausgefahren sind.
Fig. 1 zeigt ein Bohrgerät (1) in Seitenansicht, wobei
der untere Teil des Spindelantriebes (4) teilweise im Schnitt
wiedergegeben ist. Der Grundrahmen (2),
der einmal die Spindel (3) hält und einspannt und auch
zur Lagerung des Spindelantriebes mit verwendet wird,
hält zudem den an der Spindel (3) verfahrbaren Hydromotor
(5). Hierzu ist am oberen Ende des Grundrahmens
(2) eine zugleich zur Führung des Bohrgestänges (6) mit
der Bohrkrone (7) dienende Werkzeugführung (10) vorgesehen.
Hier ist auch im Lager (8) die Spindel (3) gelagert und
der Dorn (9) vorgesehen, mit dessen Hilfe das gesamte
Bohrgerät zwischen Hangendem und Liegendem eingespannt
werden kann.
Fig. 2 zeigt im Schnitt den oberen Teil der Führung
und Halterung des Bohrgestänges (6) in der Werkzeugführung
(10). Deutlich wird hier auch bereits, daß die Bohrkrone (7)
über Spülungskanäle (11, 12) mit dem Hohlraum (18) im
äußeren Bohrgestänge (15) in Verbindung steht, wobei
äußere Bohrstange (15) und Bohrkrone (7) vorzugsweise
über das Gewinde (13) direkt verbunden werden.
Die Bohrung (16) in der äußeren Bohrstange (15)
ist zu einem Hohlraum (18) erweitert, was insbesondere
auch Fig. 3 verdeutlicht, wobei die im oberen Teil
wieder sich verjüngende Bohrung (16) einen über die
Drossel (17) geregelten Ausgang aufweist. Das im Hohlraum
(18) anstehende Druckwasser kann somit nur geregelt
austreten und zwar dann durch die Bohrung (16) und die
Spülungskanäle (11, 12). In der äußeren Bohrstange (15)
und damit praktisch in der Bohrung (16) ist die innere
Bohrstange (25) geführt verschieblich, wobei das benötigte
Druckwasser über die Bohrung (30) in der inneren Bohrstange
(25) in den Hohlraum (18) eindringen kann.
Übergehend zur Fig. 3 wird nun weiter der genaue
Aufbau des oberen Teils beider Bohrstangen (15, 25) und
der sie verbindenden Teile bzw. Bohrungen erläutert.
Am unteren Ende (19) der äußeren Bohrstange (15) ist
eine Abdichtung (20) vorgesehen, die für die notwendige
Dichtung an der inneren Bohrstange (25) sorgt. Hierdurch
und durch die besondere Ausbildung des Kopfes (24) am
oberen Ende der Bohrstange (25) entsteht ein Ringraum (23),
der eine noch weiter hinten erläuterte Funktion
übernimmt.
Am unteren Ende (19) erfolgt die Dichtung durch
mindestens zwei in die Abdichtung (20) eingelassene
O-Ringe (21), die an der Wandung (28) und zwar an der
äußeren Wandung der inneren Bohrstange (25) reiben.
Ähnlich wird die Abdichtung im oberen Bereich des
Ringraumes (23) erreicht, indem nämlich dort in den
Kopf (24) gegen die Wandung (22) reibende O-Ringe (27)
eingelassen sind. Diese O-Ringe, hier drei an der Zahl
sind so im Abstand angeordnet, daß sich eine wirksame
Hochdruckdichtung (26) ergibt.
Eine formschlüssige Verbindung zwischen der äußeren
Bohrstange (15) und der inneren Bohrstange (25) ist
gewährleistet durch das Polygonprofil (29) der inneren
Bohrstange (15) und der angepaßten Ausbildung der äußeren
Bohrstange (15). Dieses Polygonprofil (29) ermöglicht die
wirksame Abdichtung über die O-Ringe (21) und (27), so daß
wie weiter oben erläuterte wirksame einfache Steuerung,
die nachfolgend noch weiter erläutert wird gegeben ist.
Im Kopf (24) am oberen Ende der inneren Bohrstange
(25) ist ein die Bohrung (30) verschließendes
Rückschlagventil (31) angeordnet. Dieses Rückschlagventil
(31) öffnet bei etwa 30 bar, so daß dann das durch die
Bohrung (30) herangeführte Hochdruckwasser in den
Hohlraum (18) einströmen kann, um die äußere Bohrstange
(15) gegenüber der inneren Bohrstange (25) auszufahren. Der
Kopfbereich (32) des Hohlraumes (18) weist die aus Fig. 3
ersichtliche besondere Formgebung auf, um ein beschleunigtes
und gleichmäßiges Ausfahren der äußeren Bohrstange (15)
zu gewährleisten.
Außerdem ist im Kopf (24) der inneren Bohrstange (25)
ein die Bohrung (30) mit dem Ringraum (23) verbindende
Bohrung (33) vorgesehen, in der ein Rückhubsteuerventil
angeordnet ist. Dieses Rückhubsteuerventil (34) öffnet
erst bei einem auf unter 20 bar abgesunkenen Druck, so daß
während des Ausfahrens der äußeren Bohrstange (15)
Druckwasser nicht in den Ringraum (23) eindringen kann.
Wird allerdings der Druck auf unter 20 bar abgesenkt, so
öffnet das Rückhubsteuerventil (34) und entsprechendes
Druckwasser kann in den Ringraum (23) eindringen, um dann
zu einem zwangsweisen Einfahren der äußeren Bohrstange (15)
zu führen.
In der Abdichtung (20) ist ebenfalls eine Bohrung
(36) vorgesehen, in der ein Entleerungsventil (37)
untergebracht ist. Dieses Entleerungsventil (37) öffnet
dann, wenn hochgespanntes Wasser über das Rückschlagventil
(31) in den Hohlraum (18) eindringt, um die äußere
Bohrstange (15) auszufahren. Mit dem Ausfahren der äußeren
Bohrstange (15) erfolgt automatisch und gleichmäßig das
Ausbringen des Wassers im Ringraum (23) über das
Entleerungsventil (37).
Über den hier im einzelnen nicht
dargestellte Impulsgenerator (39) wird ein
pulsierender Wasserstrahl erzeugt, der über die
Spülungskanäle (11) und (12) auf das zu zerkleinernde Gestein
wirksam wird.
Die Fig. 4 und 5 zeigen zwei Positionen des
Bohrvorganges, wobei Fig. 4 den Vorgang nach Ausführen des
ersten Hubes und Fig. 5 den nach Ausführung auch des
zweiten Hubes wiedergibt. Fig. 5 verdeutlicht, daß hier der
gesamte Spindelantrieb (4) über die Spindel (3) bis an die
Werkzeugführung (10) hochgefahren ist, so daß nun der volle
Hub des Bohrgerätes (1) wirksam werden kann.
Vergleicht man die Fig. 1, 4 und 5, so sind alle
wesentlichen Schritte, die ohne eigentliche zusätzliche
Steuerung vom Bohrgerät (1) ausgeführt werden, einzeln
dargestellt. Das Drehmoment auf die Bohrkrone (7) wird über
den Hydromotor (5) mit einer verstellbaren Drehzahl von
n gleich 400 bis 800 Umdrehungen pro Minute aufgebracht.
Das maximale Betriebsdrehmoment liegt bei 300 bis 360 Nm
bei einem Höchstdruck von rund 200 bis 300 bar. Dieses
maximale Betriebsdrehmoment wird nicht ausgenutzt, weil
durch die Unterstützung des Hochdruckwasserstrahls und
des Impulsgenerators (39) mit einem reduzierten
Drehmoment von ca. 200 bis 300 Nm gerechnet werden kann.
Der Vorschub erfolgt über einen weiteren Hydromotor bzw.
den Spindelantrieb (4) mit einer entsprechend geringeren
Leistung, wobei auch hier das maximale Betriebsdrehmoment
von rund 90 Nm bei einem Höchstdruck von 20 bar nicht
benötigt wird, da mit einem reduzierten Andruck von rund
10 Kn gerechnet werden kann. Der pulsierende Wasserstrahl
wird über den Impulsgenerator (39) erzeugt. Der
Frequenzbereich ist einstellbar zwischen 200 und 400 Hertz.
Der Systemdruck liegt bei 600 bar.
Claims (11)
1. Bohrgerät zum Bohren von Anker-, Entspannungs-,
Spreng- und Injektionslöchern unter beengten Verhältnissen im
untertägigen Berg- und Tunnelbau mit einem teleskopierbaren
und aus der die Bohrkrone tragenden äußeren und der inneren
Bohrstange bestehenden Bohrgestänge, dem ein gesonderter Vor
schubantrieb zugeordnet ist und das eine Innenbohrung für die
Wasserzuführung zur Bohrkrone aufweist, sowie den Antrieben
für das Drehen und den Vorschub des Bohrgestänges,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der Bohrung (30) der inneren Bohrstange (25) endseitig
ein Rückschlagventil (31) angeordnet ist und daß die Bohrung
(16) in der äußeren Bohrstange (15) unterhalb der Verbindung
mit der Bohrkrone (7) zu einem die innere Bohrstange mit
seitlich gegen die Wandung (22) der äußeren Bohrstange wir
kender Hochdruckdichtung (26) aufnehmenden Hohlraum (18) er
weitert ausgebildet ist und daß die äußere Bohrstange (15)
über die innere Bohrstange (25) und den an der Spindel (3)
verfahrbaren Hydromotor (5) mit einem mechanischen Spindelan
trieb (4) verbindbar ist.
2. Bohrgerät nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Rückschlagventil (31) in der Bohrung (30) der inneren
Bohrstange (25) einstellbar und bei 30 bar öffnend ausgebil
det ist.
3. Bohrgerät nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Hohlraum (18) in der äußeren Bohrstange (15) über
eine Bohrung (16) mit den Spülungskanälen (11, 12) der Bohr
krone (7) verbunden ist.
4. Bohrgerät nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der Bohrung (16) der äußeren Bohrstange (15) eine
Drossel (17) angeordnet ist.
5. Bohrgerät nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß dem Bohrgestänge (6) ein Impulsgenerator (39) zugeordnet
ist.
6. Bohrgerät nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die innere Bohrstange (25) endseitig einen Kopf (24) bil
dend geformt ist und daß das untere Ende (19) der äußeren
Bohrstange (15) eine gegen die Wandung (28) der inneren Bohr
stange (25) wirkende Abdichtung (20) aufweist.
7. Bohrgerät nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Hochdruckdichtung (26) aus drei im Abstand angeord
neten O-Ringen (27) besteht, die seitlich in den Kopf (24)
der inneren Bohrstange (25) eingelassen sind.
8. Bohrgerät nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß in dem Kopf (24) ein die Bohrung (30) in der inneren
Bohrstange (25) und den diese umgebenden Ringraum (23) mit
einander verbindende Bohrung (33) mit gegen den Ringraum wir
kendem Rückhubsteuerventil (34) vorgesehen ist.
9. Bohrgerät nach An
spruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Rückhubsteuerventil (34) bei unter 30 bar öffnend
ausgebildet ist.
10. Bohrgerät nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der ringförmig ausgebildeten Abdichtung (20) am unte
ren Ende (19) der äußeren Bohrstange (15) ein den Ringraum
(23) um die innere Bohrstange (25) mit der Atmosphäre verbin
dende Bohrung (36) mit sicherndem Entleerungsventil (37) aus
gebildet ist.
11. Bohrgerät nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die innere Bohrstange (25) ein Polygonprofil (29) aufwei
send geformt und formschlüssig mit der äußeren Bohrstange
(15) verbunden ist.
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