DE19516050A1 - Rakel insbesondere für den Siebdruck - Google Patents
Rakel insbesondere für den SiebdruckInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Rakel insbesondere für den Sieb
druck, bei dem die Rakel und ein Drucksieb relativ zueinander
verschiebbar angeordnet sind und die Rakel beim Druckvorgang
gegen das Drucksieb druckbeaufschlagt anliegt, bestehend aus
einem weichelastischen Teil mit mindestens einer gegen das
Drucksieb anlegbaren Rakelkante und einem hartelastischen
Teil, der an einem Rakelhalter positionierbar ist.
Siebdruckverfahren unter Einsatz einer gattungsgemäßen Rakel
können derart durchgeführt werden, daß das Drucksieb oberhalb
eines Druckträgers angeordnet und auf seiner Oberseite mit
einem Verdruckmittel versehen wird. Durch Druckbeaufschlagung
des Drucksiebes mit der Rakelkante wird das Drucksieb gegen
den Druckträger zur Anlage gebracht und das Verdruckmittel
unter Verschieben der Rakel bei währendem Anpreßdruck gegen
das Drucksieb durch dessen Maschen auf den Druckträger aufge
bracht. Durch Verschiebung der Rakel wird somit ein flächiges
Druckbild erzeugt. Andererseits kann beim Siebdruck auch die
Rakel als feststehend angeordnet und das Drucksieb, z. B. als
zylinderförmiges Rotationssieb ausgebildet, gegenüber der Ra
kel bewegbar sein.
Wesentlich für die Herstellung eines gleichmäßigen und stets
reproduzierbaren Druckbildes ist eine zeitlich und örtlich
gleichbleibende Form der an dem Drucksieb druckbeaufschlagt
anliegenden Rakelkante. Bisher bekannte, im Gieß- oder Schleu
derverfahren hergestellte Rakeln sind jedoch sehr aufwendig
herzustellen oder die Rakelkanten sind zur exakten Formgebung
nach deren Herstellung aufwendig nachzubearbeiten. Dabei
werden sowohl die Qualität des Druckbildes als auch beispiels
weise der Verdruckmittelverbrauch von der Geometrie der Rakel
kante im auf dem Drucksieb anliegenden Bereich und von dem
sich einstellenden Anstellwinkel der Rakel gegen das Drucksieb
im Bereich der Rakelkante beeinflußt. Aufgrund der vielfälti
gen Einflußgrößen beim Druckvorgang ist es jedoch schwierig,
eine örtlich und zeitlich gleichmäßige Form der Rakelkante
sicherzustellen.
Das weichelastische Rakelmaterial unterliegt durch Aufnahme
von Lösungsmitteln des Verdruckmittels Alterungsvorgängen, die
eine Änderung der Elastizität bewirken und zum Ablösen von
Partikeln im Bereich der Rakelkante führen können. Zur Erzie
lung einer gleichmäßigen Rakelkante ist diese dann unter hohem
Zeit- und Arbeitsaufwand auszubauen und die Rakelkante nachzu
bearbeiten, wodurch lange Standzeiten der Siebdruckmaschine
hervorgerufen werden. Es werden daher weichelastische Rakelma
terialien eingesetzt, die gegen die Lösungsmittel des Ver
druckmittels chemisch weitestgehend inert sind.
Die Rakelkante wird durch Ausübung eines Druckes auf den hart
elastischen Teil der Rakel gegen das Drucksieb angelegt. Damit
sind räumlich konstante elastische Eigenschaften des hartela
stischen Teiles der Rakel notwendig, um eine über die gesamte
Länge der Rakel gleichmäßige Form der Rakelkante zu gewähr
leisten. Die bisher bekannten Kunststoffrakeln, die im Gieß-
oder Schleuderverfahren hergestellt sind, erfüllen diese An
forderungen nur ungenügend, da sie Inhomogenitäten aufweisen,
die räumlich unterschiedliche Elastizitätseigenschaften der
Rakel bedingen und die sich in einem ungleichmäßigen Druckbild
äußern. Darüber hinaus weisen mittels der obengenannten Ver
fahren hergestellte Rakeln unterschiedlicher Chargen merklich
voneinander abweichende Elastizitätseigenschaften auf, so daß
bei einem Wechsel der Rakel aufwendige Einstellarbeiten an der
Siebdruckmaschine notwendig sind, um das gewünschte Druckbild
reproduzieren zu können. Die Verwendung von Materialien für
den hartelastischen Teil der Rakel mit deutlich erhöhter Homo
genität gegenüber den bisher bekannten Materialien scheiterte
bisher an einer unzureichenden Elastizität der Materialien,
die eine Überführung der Rakel in ihre ursprüngliche Form bei
Druckentlastung verhinderte, wodurch eine stets gleiche Hand
habung der Rakel bei aufeinanderfolgenden Druckvorgängen nicht
möglich war. Darüber hinaus kommt während des Druckvorgangs
oder bei der nachfolgenden Reinigung zumeist auch der hartela
stische Teil der Rakel in Kontakt mit entsprechenden Lösungs
mitteln.
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Rakel zu
schaffen, die den oben dargelegten Anforderungen hinsichtlich
chemischer und mechanischer Beständigkeit und Homogenität der
weich- und hartelastischen Teile der Rakel erfüllt und die so
gleichmäßig und reproduzierbar herstellbar ist, daß der Auf
wand zur Bearbeitung der Rakelkanten minimisiert und eine
weitestgehende Standardisierung und Reproduzierbarkeit des
Siebdruckverfahrens ermöglicht ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der
weichelastische Teil und der hartelastische Teil der Rakel aus
koextrudierten Kunststoffen bestehen und daß der weichelasti
sche Teil der Rakel von dem hartelastischen Teil der Rakel ge
haltert ist, so daß er sich von diesem beim Druckvorgang nicht
löst.
Mittels des erfindungsgemäß eingesetzten Extrusionsverfahrens
zur Herstellung des weichelastischen Teils und des hartela
stischen Teils der Rakel sind diese Teile erstmals in einer
Homogenität herstellbar, die unter Verwendung der bisher ein
gesetzten Gieß- oder Schleuderverfahren nicht erreicht wurde.
Insbesondere ist auch der weichelastische Teil der Rakel form
genau herstellbar, ohne daß eine aufwendige mechanische Bear
beitung durch Schleif- oder Läppvorgänge notwendig wäre. Auf
grund der reproduzierbar und auch zwischen unterschiedlichen
Chargen nur geringen Schwankungen der Materialeigenschaften
ist ein bedeutsamer Schritt in Richtung auf eine Standar
disierung von Siebdruckverfahren der obengenannten Art gege
ben, da größere Einstellarbeiten beim Wechsel der Rakel ent
fallen.
Es hat sich darüber hinaus herausgestellt, daß die erfindungs
gemäße Rakel auch bei anderen Druckvorgängen, wie z. B. dem
Tiefdruck, vorteilhaft verwendet werden kann.
Besteht der weichelastische Teil der Rakel aus einem thermo
plastischen Polyurethan-Elastomer und der hartelastische Teil
der Rakel aus Polyolefin, so sind die jeweiligen Teile der Ra
kel in einem Koextrusionsverfahren besonders homogen und paß
genau herstellbar und erfüllen die in einem Siebdruckverfahren
gestellten Anforderungen auch bezüglich der chemischen Bestän
digkeit in besonderem Maße. Dabei werden besonders zufrieden
stellende und reproduzierbare Druckergebnisse erhalten, wenn
der weichelastische Teil der Rakel eine Härte von 75 bis 95
Shore D und der hartelastische Teil der Rakel eine Härte von
60 bis 90 Shore D aufweisen. Das hartelastische Material kann
gefüllt, z. B. faserverstärkt, sein.
Erfolgt die Halterung des weichelastischen Teils an dem hart
elastischen Teil der Rakel aufgrund einer formschlüssigen Ver
bindung, so weist die Rakel auch unter den mechanischen Bela
stungen, der sie beim Druckvorgang ausgesetzt wird, eine aus
reichende mechanische Beständigkeit auf, wenn der weichela
stische Teil und der hartelastische Teil aus sehr unterschied
lichen Kunststoffen bestehen, zwischen denen nur vernach
lässigbare physikochemische Bindungskräfte wirken. Dabei kön
nen die Kunststoffe, aus denen die jeweiligen Teile der Rakel
zu fertigen sind, so gewählt werden, daß sie die an sie ge
stellten Anforderungen hinsichtlich chemischer Beständigkeit,
Alterungsbeständigkeit und Elastizität optimal erfüllen. Durch
einen engen Formschluß sind daher auch für bestimmte Druckauf
gaben zu verwendende Elastomere in der Rakel einsetzbar, die
ansonsten mittels eines Extrusionsverfahrens oder durch Ver
wendung von Klebern oder dergleichen nicht hinreichend sicher
aneinander zu befestigen wären.
Um einen dauerhaften und exakten Formschluß zwischen dem
weichelastischen Teil und dem hartelastischen Teil der Rakel
zu gewährleisten, weist der hartelastische Teil der Rakel
mindestens einen sich in den weichelastischen Teil erstrecken
den, mit hakenförmigen Vorsprüngen versehenen Bereich auf. Der
Fachmann kann diese Vorsprünge vielgestaltig ausbilden, so
sind z. B. Vorsprünge mit dreieckigem, kreuz- oder sternförmi
gem Profil denkbar, wobei die Bereiche des hartelastischen
Teiles sich auch in Richtung auf die Rakelkanten hin erstrec
ken können. Dabei können die Vorsprünge auch als Abwinkelungen
oder dergleichen ausgeführt sein oder auch mehrere, beispiels
weise fächerartige angeordnete Vorsprünge vorgesehen sein.
Vorteilhafterweise ist der hartelastische Teil zwischen dem an
seinem unteren Ende angeordneten weichelastischen Teil und dem
an seinem oberen Ende an der Rakelhalterung positionierbaren
hartelastischen Teil im wesentlichen streifenförmig ausgebil
det. Insbesondere wenn der sich in den weichelastischen Teil
der Rakel erstreckende Bereich des hartelastischen Teils in
axialer Verlängerung des streifenförmigen Bereichs angeordnet
ist, ist eine mechanisch besonders stabile Ausführungsform
einer Rakel geschaffen, bei der eine günstige Druckübertragung
auf die Rakelkante gegeben ist.
Vorteilhafterweise ist der hartelastische Teil mit sich quer
zur Längsrichtung der Rakel erstreckenden Stegen versehen, die
auf der dem Rakelhalter zugewandten Seite den weichelastischen
Teil im wesentlichen vollständig umschließen, wobei die Stege
einen abgewinkelten, den weichelastischen Teil seitlich zumin
dest teilweise umgebenden Bereich aufweisen. Hiermit liegt
eine besonders formstabile Rakelgeometrie vor, die eine stabi
le Führung des weichelastischen Teils und der Rakelkante ge
währleistet. Dabei schließt der hartelastische Teil vorteil
hafterweise auf der Außenseite bündig mit dem weichelastischen
Teil ab, wodurch ein enger Formschluß gewährleistet ist und
ein Ablösen des weichelastischen Teils vom hartelastischen
Teil zusätzlich erschwert wird.
Die Rakel kann mit mehreren Rakelkanten versehen sein, die
unterschiedliche Profile aufweisen.
Ist die Rakel im wesentlichen spiegelsymmetrisch zu ihrer
Längsebene ausgeführt, so ist die Rakel einfach handhabbar und
die gegen das Drucksieb anlegbare Rakelkante ohne hohen Monta
geaufwand gegen eine andere Rakelkante austauschbar.
Der weichelastische Teil kann des weiteren den hartelastischen
Teil zumindest über einen Teil seiner Höhe außenseitig umge
ben, wodurch die elastischen Eigenschaften des den weichela
stischen Teil halternden streifenförmigen Bereichs verändert
und an verschiedene Druckbedingungen angepaßt werden können.
Der weichelastische Teil kann sich dabei bis zum oberen Ende
des streifenförmigen Bereichs hin erstrecken, der an der Ra
kelhalterung angeordnet werden kann. Des weiteren können an
dem streifenförmigen Bereich weitere weichelastische Teile
angeordnet sein, die jeweils mit einer oder mehreren Rakelkan
ten versehen sind. Insbesondere kann an dem streifenförmigen
Bereich dem an der ersten Schmalseite derselben angeordneten
weichelastischen Teil gegenüberliegend ein weiterer weich
elastischer Teil angeordnet sein, wobei dieser vorteilhafter
weise so ausgestaltet ist, daß er von der Rakelhalterung auf
nehmbar ist. In einem Extrusionsvorgang einteilig hergestellte
Rakeln der oben beschriebenen Art weisen hinsichtlich ihrer
Homogenität und Langzeitstabilität auch unter hohen mecha
nischen Belastungen deutliche Vorteile gegenüber bisher be
kannten Rakeln auf.
Die erfindungsgemäße Kunststoffrakel kann in einem Koextru
sionsverfahren derart hergestellt werden, daß zuerst der har
telastische Teil der Rakel extrudiert wird, daß nach einer Ab
kühlzeit, in der der hartelastische Teil eine ausreichende me
chanische Belastbarkeit aufweist, der weichelastische Teil der
Rakel mit dem hartelastischen Teil zur Anlage bringend extru
diert wird. Hierdurch wird neben der hohen Homogenität auch
eine hohe Maßgenauigkeit der Teile erreicht und eine Profilie
rung der Teile in den dem Extrusionsvorgang nachfolgenden Ver
fahrensschritten ermöglicht.
Vorteilhafterweise wird der hartelastische Teil der Rakel mit
einem seitlich über dem weichelastischen Teil überstehenden
Bereich extrudiert, wobei nach sich hieran anschließender Ex
trusion des weichelastischen Teils der Rakel der über diesen
seitlich überstehende, noch plastisch verformbare Bereich des
hartelastischen Teils unter bleibender Deformation mit dem
weichelastischen Teil zur Anlage gebracht wird. Der seitlich
überstehende Bereich des hartelastischen Teils kann auch seit
lich in den weichelastischen Teil hineingedrückt werden, bis
daß er auf der Außenseite der Rakel bündig mit dem weichela
stischen Teil abschließt. Hierbei wird der weichelastische
Teil komprimiert und so ein enger Formschluß der Teile zuein
ander erreicht. Eine derartige Verfahrensweise ist insbeson
dere deshalb vorteilhaft, da der weichelastische und der har
telastische Teil der Rakel aufgrund der unterschiedlichen Ma
terialien stark differierende thermische Ausdehnungskoeffi
zienten aufweisen. Einem Ablösen der Teile voneinander wird
aufgrund der höheren Kontraktion der weichelastischen Teile
beim Abkühlen entgegengewirkt.
Eine erfindungsgemäße Rakel ist in der Zeichnung beispielhaft
veranschaulicht und im nachstehenden im einzelnen anhand der
Zeichnung beschrieben.
In der Zeichnung ist eine Rakel im Querschnitt dargestellt,
die einen weichelastischen, mit zwei Rakelkanten versehenen
Teil 1 und einen diesen unter Formschluß halternden hartela
stischen Teil 2 aufweist.
Der weichelastische Teil 1 weist einen im wesentlichen fünf
eckigen Querschnitt auf, wobei drei der äußeren Begrenzungs
flächen senkrecht zueinander angeordnet sind und im wesentli
chen gleiche Kantenlängen aufweisen. Die Basis 3 des weichela
stischen Teils 1 wird seitlich von zwei sich über die gesamte
Rakellänge hin erstreckende Rakelkanten 4 und 5 begrenzt, die
eine definierte und über die gesamte Rakellänge gleichbleiben
de Form aufweisen. In dem gezeigten Ausführungsbeispiel sind
die Rakelkanten gleichmäßig gekrümmt und weisen einen Radius
von 0,2 bis 0,4 mm auf. Die Rakelkanten können selbstverständ
lich auch eine andere Form, beispielsweise eine ungleichmäßig
gekrümmte oder kantige Form, aufweisen.
Der den weichelastischen Teil 1 tragende hartelastische Teil
2 der Rakel weist an seinem oberen Ende einen kopfförmig ver
breiterten Haltebereich 6 auf, der an einer Rakelhalterung be
festigbar ist. Der Haltebereich 6 kann bei entsprechender Aus
gestaltung der Rakelhalterung auch als weichelastisches Teil
ausgeführt oder mit einem solchen versehen sein, so daß bei
entsprechender Anordnung der Rakel in ihrer Halterung jeweils
einer der weichelastischen Teile der Rakel mit dem Drucksieb
zur Anlage gebracht werden kann. Die Rakelkanten können dabei
unterschiedliche Formen aufweisen.
Der Haltebereich 6 weist einen sich in Längsrichtung der Rakel
erstreckenden Hohlraum 7 auf, der eine zumindest geringfügige
Deformation des Haltebereichs ermöglicht und aufgrund der ver
ringerten Wandstärke eine homogene Fertigung des Haltebereichs
ermöglicht und das Auftreten von Materialinhomogenitäten beim
Abkühlen verhindert.
Der Haltebereich 6 geht in einen streifenförmigen Bereich B
über, der einen gegenüber dem Haltebereich 6 verringerten
Querschnitt aufweist, welcher so bemessen ist, daß bei gegebe
nen Materialeigenschaften eine ausreichende Biegesteifigkeit
gegeben ist, um eine entsprechende Kraftübertragung auf den
weichelastischen Teil 1 der Rakel zu ermöglichen.
In axialer Verlängerung zum streifenförmigen Bereich B ist ein
sich in den weichelastischen Teil I hineinerstreckender Steg
9 angeordnet, der in einen ankerförmigen Haken 10 ausläuft.
Von dem streifenförmigen Bereich B gehen des weiteren zwei
schräg zu diesem angeordnete Stege 11 aus, die die den Rakel
kanten 4 und 5 und damit der während des Druckvorganges dem
Drucksieb abgewandten Seite des weichelastischen Teils 1 ab
decken. Die Stege 11 weisen einen abgewinkelten Bereich 12
auf, der die seitlichen Begrenzungsflächen des weichelasti
schen Teils 1 an ihrem oberen Ende umschließen. Die abgewin
kelten Bereiche der Stege 11 schließen dabei an ihrer Außen
seite bündig mit dem weichelastischen Teil 1 ab, so daß die
Schmalseiten der abgewinkelten Bereiche 12 vom weichelasti
schen Teil 1 umschlossen werden, wodurch ein enger Formschluß
des hartelastischen Teils 2 mit dem weichelastischen Teil 1
gewährleistet ist.
Die Haltenasen des Hakens 10 weisen auf die Enden der Stege
11, so daß die seitlichen Begrenzungsflächen der Haltenasen
den Rakelkanten 4 und 5 zugewandt sind. Hierdurch wird im
oberen Bereich des weichelastischen Teils 1 zwischen den
Stegen 11 und jeweils einer Haltenase des Hakens 10 ein Be
reich des weichelastischen Teils 1 nahezu vollständig einge
schlossen, wodurch auch aufgrund der Schrumpfung des weichela
stischen Teils in dem der Extrusion nachgelagerten Abkühlungs
schritt ein sehr enger Formschluß erreicht wird. Andererseits
besteht der an die Rakelkanten 4 und 5 angrenzende Bereich der
Rakel aus weichelastischem Material, so daß unter Deformation
des Anlagebereichs der Rakel auf dem Drucksieb während des
Druckvorganges eine günstige Geometrie geschaffen wird.
Durch eine andere Formgestaltung des sich in den weichelasti
schen Teil 1 erstreckenden Bereiches des hartelastischen Teils
2 wird nicht nur der Formschluß dieser Teile zueinander beein
flußt, sondern auch der Verlauf der Kraftlinien im druckbeauf
schlagten Anlagebereich der Rakel an dem Drucksieb und damit
dessen Geometrie.
Die Herstellung der erfindungsgemäßen Rakel erfolgt in einem
Koextrusionsverfahren, bei dem der hartelastische Teil 2 mit
seitlich über den weichelastischen Teil 1 überstehenden Be
reichen der Stege 11 extrudiert wird. Die Teile der Rakel
werden durch anschließende Deformation der noch verformbaren
Stege 11 des hartelastischen Teils 2 in engen Formschluß ge
bracht. Dabei kann die plastische Formgebung so erfolgen, daß
die Stege 11 in ihrer gesamten Breite mit dem weichelastischen
Teil 1 in Kontakt gebracht werden oder daß lediglich ein Teil
bereich der Stege oder die im Endzustand der Rakel diesen ge
genüber abgewinkelten Bereiche unter plastischer Deformation
mit dem weichelastischen Teil 1 zur Anlage gebracht werden.
Aufgrund der Schrumpfung des weichelastischen Teils beim Ab
kühlen der Rakel ist der Zeitpunkt und das Ausmaß der Deforma
tion der hartelastischen Teile an die jeweiligen Bedingungen
anzupassen und wesentlich sowohl für die dauerhafte Verbindung
der Teile als auch für die notwendige Fertigungsgenauigkeit
und Homogenität der Rakel.
Bezugszeichenliste
1 weichelastischer Teil
2 hartelastischer Teil
3 Basis
4 Rakelkante
5 Rakelkante
6 Haltebereich
7 Hohlraum
8 streifenförmiger Bereich
9 Steg
10 Haken
11 Steg
12 abgewinkelter Bereich
2 hartelastischer Teil
3 Basis
4 Rakelkante
5 Rakelkante
6 Haltebereich
7 Hohlraum
8 streifenförmiger Bereich
9 Steg
10 Haken
11 Steg
12 abgewinkelter Bereich
Claims (10)
1. Rakel insbesondere für den Siebdruck, bei dem die Rakel
und ein Drucksieb verschiebbar angeordnet sind und die
Rakel beim Druckvorgang gegen das Drucksieb druckbeauf
schlagt anliegt, bestehend aus mindestens einem weichela
stischen Teil (1) mit mindestens einer gegen das Drucksieb
anlegbaren Rakelkante (4, 5) und einem den weichelasti
schen Teil (1) halternden, hartelastischen Teil (2), der
an einem Rakelhalter positionierbar ist, da
durch gekennzeichnet, daß der weichela
stische Teil (1) und der hartelastische Teil (2) der Rakel
aus koextrudierten Kunststoffen bestehen und daß der
weichelastische Teil (1) der Rakel von dem hartelastischen
Teil (2) der Rakel gehaltert ist, so daß er an diesem
unter den Bedingungen des Druckvorganges unlösbar verbun
den ist.
2. Rakel nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der weichelastische Teil (1) der
Rakel aus einem thermoplastischen Polyurethan-Elastomer
und der hartelastische Teil (2) der Rakel aus Polyolefin
besteht.
3. Rakel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß der weichelastische Teil (1)
der Rakel an dem hartelastischen Teil (2) unter Formschluß
befestigt ist.
4. Rakel nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch
gekennzeichnet, daß der hartelastische Teil
(2) mindestens einen sich in den weichelastischen Teil (1)
erstreckenden, mit mindestens einem hakenförmigen Vor
sprung (10) versehenen Bereich aufweist.
5. Rakel nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch
gekennzeichnet, daß der hartelastische Teil
(2) zwischen dem an seinem unteren Ende angeordneten
weichelastischen Teil (1) und dem an seinem oberen Ende an
der Rakelhalterung positionierbaren Teil im wesentlichen
streifenförmig ausgebildet ist.
6. Rakel nach einem der Ansprüche 1-5, dadurch
gekennzeichnet, daß der hartelastische Teil
(2) sich quer zur Längsrichtung der Rakel erstreckende
Stege (11) aufweist, die auf der dem Rakelhalter zugewand
ten Seite den weichelastischen Teil (1) im wesentlichen
vollständig umschließen, wobei die Stege (11) einen abge
winkelten, den weichelastischen Teil (1) seitlich zumin
dest teilweise umgebenden Bereich (12) aufweisen.
7. Rakel nach einem der Ansprüche 1-6, dadurch
gekennzeichnet, daß Rakelkanten (4, 5) mit
unterschiedlichem Profil vorgesehen sind.
8. Rakel nach einem der Ansprüche 1-7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Rakel im wesentlichen
spiegelsymmetrisch zu ihrer Längsebene ausgeführt ist.
9. Verfahren zur Herstellung von Rakeln insbesondere für den
Siebdruck nach einem der Ansprüche 1-8, da
durch gekennzeichnet, daß zuerst der
hartelastische Teil (2) der Rakel extrudiert wird, daß
nach einer Abkühlzeit, in der der hartelastische Teil (2)
eine ausreichende mechanische Belastbarkeit aufweist, an
schließend der weichelastische Teil (1) mit dem hartela
stischen Teil (2) zur Anlage bringend extrudiert wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß der hartelastische Teil (2) der Rakel
mit einem seitlich über den weichelastischen Teil (1)
überstehenden Bereich (12) extrudiert wird und daß nach
erfolgter Extrusion des weichelastischen Teils (1) der
Rakel der über diesen seitlich überstehende, noch pla
stisch verformbare Bereich (12) des hartelastischen Teils
(2) unter bleibender Deformation mit dem weichelastischen
Teil (1) zur Anlage gebracht wird.
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