DE19514028A1 - Laufroller für umweltschonenden Nahverkehr - Google Patents

Laufroller für umweltschonenden Nahverkehr

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Description

Die im Nahverkehr für Beruf, Haushalt, Freizeit, Spiel, Sport und Gesundheitstraining täglich durch den Gebrauch von Autos direkt und indirekt anfallenden Umweltbelastungen können nur dann drastisch gesenkt werden, wenn ein einfaches, kostengünstiges und praxisgerechtes Transportmittel zur Verfügung steht das für viele Bereiche des täglichen Bedarfs genutzt werden kann.
Je einfacher und billiger für alle Altersgruppen individuelle Mobilität erreicht werden kann, umso eher wird man auf den Gebrauch von Autos verzichten. Es ist bekannt, zur Erfüllung dieser Erfordernisse Fahrräder und/oder Roller (Blauwerke Presseinformation vom Oktober 1994) einzusetzen. Roller in den bisher bekannten Bauformen können nur wenig zur Lösung der Aufgabenstellung beitragen. Im Nahverkehr in verstärktem Maße das Fahrrad zu benutzen hat sich nur unzureichend durchgesetzt da es in vielen Fällen die Ansprüche großer Personengruppen für den täglichen Bedarf nicht, oder nur unzureichend erfüllen kann. Fahrräder sind für den innerstättischen Verkehr oft schon zu groß und zu schnell. Für die immer größer werdenden Fußgängerzonen mit dichtem Personenverkehr und dem zunehmendem Straßenverkehr ist der Gebrauch von Fahrrädern bereits eine nicht zu unterschätzende Verkehrsgefahr. Für die meisten Personen, ab mittleren Alters, sind Fahrräder kein brauchbares Transportmittel, so ist zum Beispiel schon der Transport eines Getränkekastens mittels Fahrrad problematisch. Die Mitnahme eines Fahrrades mit dem Auto ist vom Aufwand her relativ groß, für den Mobilitätsbedarf im täglichen Leben entfällt deshalb ein Fahrzeugwechsel vom Auto auf das Fahrrad im Bereich des Nahverkehrs. Zum Schutze der Umwelt muß deshalb die Mobilität der Menschen durch ein umweltschonendes Verkehrsmittel, das sich praxisnah anwenden läßt, verbessert werden. Laufroller können hier Abhilfe schaffen, zumal sie sich für mehrere Bedarfsfelder der Gesellschaft eignen und somit einen hohen Gebrauchswert haben.
Beschreibung Laufroller für umweltschonenden Nahverkehr
Die Erfindung betrifft einen Laufroller dessen Gebrauch sich für viele Bereiche des täglichen Lebens, wie Nahverkehr für Beruf, Haushalt und Schule, Sport, Freizeit, Spiel, und Tätigkeiten zur Aufrechterhaltung oder Förderung der Gesundheit, eignet. Wegen dem zu erwartenden Bedarf ist mit der Herstellung großer Stückzahlen zu rechnen wobei der geringe Material- und Energieeinsatz zur Produktion des Laufrollers noch dazu beiträgt, Ressourcen zu schonen und den Gestehungspreis äußerst niedrig zu halten.
Beispiele für Anwendungsmöglichkeiten:
  • 1. Einfaches Verkehrsmittel zwischen Parkplätzen am Stadtrand und der City. Problemlose Mitnahme von Laufrollern im Auto.
  • 2. "Einkaufsfahrzeug" im stättischem Nahverkehr bis zu einem Umkreis von mehreren Kilometern. Selbst der Transport von Getränkekästen und sonstigem Gepäck ist mittels Laufroller auf einfache Weise möglich.
  • 3. "Spazierfahrten" und "Wanderungen".
  • 4. Besuch von Schulen, Sportveranstaltungen udgl. mehr.
  • 5. "Spielgerät" für Kinder und Jugendliche.
  • 6. "Sportgerät", Körperertüchtigung/Leistungssport.
  • 7. "Therapiegerät".
Beispielhafte Auflistung von Nutzungsbereichen für den Bedarf unterschiedlicher Personengruppen.
  • 1. Erwachsene und Jugendliche für Nahverkehr, Freizeit, Spiel, Sport und Gesundheit.
  • 2. Frauen, Männer und Jugendliche für "Einkaufsfahrten".
  • 3. Ältere Personen zur Erhöhung ihrer Mobilität.
  • 4. Kinder für Freizeit, Spiel und Sport.
  • 5. Behinderte, Bewegungstherapien und Rehabilitation.
Die "Laufmaschine" von Karl Freiherr von Drais mit der es möglich war durch Laufbewegungen relativ große Entfernungen dem Verkehr zu erschließen ist bekannt. Weiter bekannt sind Roller, bei denen die Fortbewegung durch Abstoßen mit einem Bein erfolgt. Roller werden vorzugsweise als Kinderspielzeug verwendet, Laufräder haben überhaupt kein Anwendungsfeld. Der Entwicklungsstand beider Fahrzeuge ist nicht geeignet, Forderungen zu erfüllen die sich aus Anwendungsmöglichkeiten für viele Gebrauchsfelder des täglichen Bedarfs ergeben.
Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen.
Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen beide Systeme in einem Laufroller zu vereinen, Möglichkeiten zu schaffen die es jedem Benutzer gestatten verschiedene Komponente des Laufrollers auf seinen Körperbau millimetergenau einzustellen und die Handhabung für die Mitnahme im Auto zu erleichtern. Besonders die Einstellmöglichkeiten des Verlängerungsgestänges [16-16a], der Sitzbank [4] und der Schwenkvorrichtung [17] dienen dem Ziel die Mechanismen der Ergonomie nach individuellem Bedarf der Benutzer von Laufrollern optimal nutzen zu können, und dies sowohl in stehender als auch in sitzender Position nach den Fig. 6 und 7.
Die Erfindung wird an einigen schematisch dargestellten Beispielen beschrieben. Die Beispiele beschränken sich auf das Wesentliche der erfindungsgemäßen Vorrichtungen; sonstige dem Fachmann bekannte und geläufige Konstruktionselemente wurden zeichnerisch nicht berücksichtigt.
Aus Fig. 1 ist der Aufbau des Laufrollers zu erkennen. Die konzeptionelle Verbindung zwischen Roller und Laufmaschine ermöglicht den Gebrauch sowohl in stehender Haltung nach Fig. 6, als auch in sitzender Haltung nach Fig. 7, für individuelle Ansprüche der Benutzer.
Die drehbare Verbindung zwischen der Lenksäule [6], an der auch das Vorderrad [13] gelagert ist, und dem Vorderrahmen [1] besteht aus dem Lenklager [10-10a] an der Lenksäule [6], dem Lenklager [11-11a] am Vorderrahmen [1] und dem Lenkbolzen [9]. Der Vorderrahmen [1] ist mit dem Hinterrahmen [2] mittels Verlängerungsgestänge [16-16a] des Hinterrahmen [2] verbunden. Der Abstand zwischen Vorderrahmen [1] und Hinterrahmen [2] läßt sich verstellen, und mittels Feststellvorrichtung [12] arretieren. Die Lenkstütze [7] mit der Lenkstange [8] läßt sich nach bekannter Weise in ihrer Höhe verstellen. Die Sitzbankstütze [5] mit der Sitzbank [4] sind ebenfalls in bekannter Weise höhenverstellbar. Die Sitzbank [4] läßt sich zur Anpassung an ergonomische Bewegungsabfolgen des Benutzers verstellen. Diese Verstellung in Fahrtrichtung kann stufenlos erfolgen, zur Grobeinstellung kann aber auch die Sitzbank einfach um 180°, wie in Fig. 4 dargestellt, gedreht werden. Legt der Laufrollerbenutzer Wert auf eine breite Sitzfläche, so wird die Sitzbank [4] in Mittelstellung gebracht und um 90° gedreht. Das Trittbrett [3] ist auf dem Vorderrahmen [1] befestigt und ist beim Rollerbetrieb für das Standbein des Benutzers vorgesehen. Auf dem Trittbrett [3] lassen sich aber auch Getränkekästen, Einkaufstaschen und sonstige Gegenstände des täglichen Bedarfs transportieren. Ist das Trittbrett [3] mit Gegenständen belegt, kann der Laufroller immer noch in Laufradposition nach Fig. 7 genutzt werden.
Fig. 2 zeigt einen Querschnitt des Laufrollers aus der Ansicht A/B. Die Radgabel [15-15a] stabilisiert die Aufnahme für das Hinterrad [14]. Das Verlängerungsgestänge [16-16a] des Hinterrahmen [2] ist im Vorderrahmen [1] beweglich gelagert und läßt sich in Fahrtrichtung stufenlos oder mittels Feinrastervorrichtung verschieben.
In Fig. 3 ist die verlängerte Version des Laufrollers dargestellt. Zweck der Verstellmöglichkeit ist es, den Abstand der Sitzbank [4] zur Lenkstange [8] so verändern zu können, daß der Benutzer diese Teile des Laufrollers optimal auf seine Körpermaße einstellen kann.
Nach Lösen der Feststellvorrichtung [12] ist die Verstellung schnell und einfach vorzunehmen, anschließend wird mittels der Feststellvorrichtung [12] die Verbindung wieder arretiert.
Die in Fig. 4 dargestellte Endstellung der Sitzbank gegenüber der Endstellung aus Fig. 3 wird durch einfaches Drehen der Sitzbank [4] um 180° erreicht. Zwischenstellungen lassen sich durch Verschieben der Sitzbank [4] stufenlos oder im Feinraster einstellen. In Mittelstellung kann die Sitzbank [4] durch Drehen um 90° eine Nutzungsposition erhalten, die eine breite Sitzfläche bietet.
Nach Fig. 5 ist als Beispiel für das Schwenken der Lenksäule [6] im Vorderrahmen [1] eine Einstellvorrichtung [17] vorgesehen, um auch hier dem Benutzer die Gelegenheit zu geben die Stellung der Lenksäule [6] in die Belange der Ergonomie nach seinen körperlichen Gegebenheiten, und/oder seine Bewegungsgewohnheiten, einzubinden. Technisch kann dieser Effekt natürlich auch durch andere Vorrichtungen, zum Beispiel an der Lenksäule [6], erreicht werden.
Nach Fig. 6 ist die Rollerposition, und nach Fig. 7 die Laufradposition des Benutzers dargestellt. Ein besonderer Vorteil des Laufrollers ist noch darin zu sehen, daß der Benutzer während des Gebrauchs seine Position ändern kann um sie der Verkehrssituation oder seinem körperlichem Befinden anzupassen.
Wie aus Fig. 8 zu ersehen ist, läßt sich der Laufroller mittels des Lenkbolzen [9] und der Feststellvorrichtung [12] leicht und schnell in drei Teile zerlegen; und für den Gebrauch wieder zusammensetzen. Die Drehverbindung zwischen der Lenksäule [6] und dem Vorderrahmen [1] kann auch so ausgeführt werden, daß der Vorderrahmen [1] einfach in einen Drehkranz, der Bestandteil der Lenksäule [6] ist, eingeklinkt wird.
Der benötigte Stauraum bei der Mitnahme in Autos, auf Booten oder bei der Lagerung in Wohnungen läßt sich dadurch besser nutzen und auf ein Minimum begrenzen, als beispielsweise mit Klappvorrichtungen wie sie von Rollern oder Fahrrädern bekannt sind.
Für Aufgaben, wie sie zum Beispiel in Bereichen der Mobilität für ältere Personen oder der Rehabilitation anfallen, kann der Laufroller natürlich auch als Dreirad gebaut werden und bei Bedarf einen batteriegetriebenen Elektroantrieb erhalten.
Für den Bau von Laufrollern als Dreirad zeigt Fig. 9 beispiel­ haft ein Prinzip der Radaufhängung am Hinterrahmen [2] mit hochgelegter Radgabelführung, damit bei den Laufbewegungen die Beine neben dem Trittbrett [3] nach hinten frei durchschwingen können.
Die erfindungsgemäß beschriebenen Komponenten müssen für den Bau von Laufrollern und/oder ähnliche Zweiradsysteme nicht immer vollständig zur Anwendung kommen, sondern können nach Bedarf Verwendung finden.

Claims (12)

1. Laufroller für umweltschonende Mobilität zur Verwendung als Roller nach Fig. 6 in stehender Position oder als Laufrad nach Fig. 7 in sitzender Position mit Einstellvorrichtungen für die Länge des Laufrollers mittels Verlängerungsgestän­ ge [16-16a], verstellbarer Sitzbank [4] und Schwenkvor­ richtung [17] für die Lenksäule [6] zur optimalen Nutzung der Ergonomie bei individuellen Bewegungsabfolgen der Be­ nutzer die durch den persönlichen Körperbau und persönliche Bewegungsmechanismen jedes Menschen bedingt sind.
2. Laufroller nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge von Laufrollern mittels Verlängerungsgestänge [16-16a] verstellbar ist.
3. Laufroller nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Sitzbank [4] in Längsrichtung verstellbar ist, und je nach Bedarf um 180° oder 90° gedreht werden kann.
4. Laufroller nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stellung der Lenksäule [6] mittels Schwenkvor­ richtung [17] verändert werden kann.
5. Laufroller nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Lenker [8] verschiedene Bauformen haben kann, auswechselbar und verstellbar ist.
6. Laufroller nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Lenksäule [6] und der Vorderrahmen [1] durch einen einfachen Mechanismus voneinander trennen lassen, wie zum Beispiel durch den Lenkbolzen [9].
7. Laufroller nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich Vorderrahmen [1] und Hinterrahmen [2] durch einen einfachen Mechanismus voneinander trennen lassen, wie zum Beispiel durch Herausziehen des Verlängerungsge­ stänge [16-16a] des Hinterrahmens [2] aus der Führung des Vorderrahmens [1].
8. Laufroller nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Sitzbankstütze [5] und die Lenkstütze [7] in ihrer Höhe verstellbar sind.
9. Laufroller nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Trittbrett [3] eine profilierte, trittfeste Ober­ fläche besitzt, und auswechselbar ist.
10. Laufroller nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Herstellung verschiedene Materialien wie Metall, Kunststoff, Carbon, Glasfaser, Verbundwerkstoffe und Holz Verwendung finden können.
11. Laufroller nach den Patentansprüchen 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß sie als Dreiräder am Hinterrahmen [2] eine hochgezogene Radgabelführung nach Fig. 9 besitzen.
12. Laufroller nach den Patentansprüchen 1 und 11, dadurch gekennzeichnet, daß ein Elektroantrieb eingebaut wird.
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