DE19512011A1 - Verfahren zur Bereitung von Weichwasser bei Geschirrspül- oder Waschmaschinen - Google Patents
Verfahren zur Bereitung von Weichwasser bei Geschirrspül- oder WaschmaschinenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bereitung von
Weichwasser unter Verwendung eines Ionenaustauschers bei
Geschirrspül- und Waschmaschinen.
Es sind Wasserenthärtungsverfahren bekannt, bei denen durch
Messung der zulaufenden Rohwassermenge, beispielsweise
mittels eines Flügelradzählers, oder durch Addition
festgelegter, bei den einzelnen Programmabschnitten
verbrauchter Weichwassermengen bekannt ist, wieviel Wasser
seit der letzten Regenerierung durchgeflossen und wie stark
belastet der Ionenaustauscher demzufolge ist. Man kann also
die zur Regenerierung erforderliche Salzmenge genau auf diese
Belastung hin dosieren oder auch die Regenerierung erst dann
vornehmen, wenn der Ionenaustauscher vollkommen erschöpft
ist. Dadurch kann Salz eingespart werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem derarti
gen Wasserenthärtungsverfahren noch mehr Regeneriersalz
einzusparen.
Um die erfindungsgemäße Lösung verständlich zu machen, wird
zunächst das in Fig. 1 der Zeichnung dargestellte, an sich
bekannte Schaubild erläutert. Es ist die sog. Resthärtekurve
des Ionenaustauschers einer Haushaltshalts-
Geschirrspülmaschine, die bei allen Ionenaustauschern
qualitativ etwa übereinstimmt.
Hierbei ist über einen Enthärtungszyklus hinweg die Resthärte
(in °dH) über der den Tauscher durchfließenden Wassermenge
(in Liter) aufgetragen. Die Kurve wurde in der Weise
aufgenommen, daß man nacheinander jeweils ein Quantum von 3,6
Liter Wasser mit dem Eingangshärtegrad 9°dH durch den
Ionenaustauscher fließen ließ. Diese Menge wurde jeweils in
einem Gefäß aufgefangen und nach Bestimmung ihres Härtegrades
entfernt. So ergaben sich die Meßpunkte, aus denen die Kurve
besteht. Man sieht, daß der Härtegrad des jeweils zuletzt
ausgeflossenen Wasserquantums (Resthärtegrad) über den Zyklus
hinweg langsam zunimmt. Im ersten Drittel wird Weichwasser
von etwa 1°dH erhalten. Später steigt die Kurve an. Bei etwa
7°dH wird der Enthärtungsvorgang abgebrochen. Dann folgt die
Regenerierung und dann kann ein neuer Enthärtungszyklus
beginnen, wobei die Resthärte sehr schnell wieder auf 1°dH
abfällt.
Meist ist aber derart weiches Wasser für den Erfolg der
jeweiligen Waschgänge gar nicht erforderlich. Es genügen
beispielsweise 6°dH. Die Erfindung besteht nun darin, daß aus
dem Ionenaustauscher gewonnenes Wasser mit Rohwasser
vermischt wird und dadurch alle für die einzelnen
Programmschritte der Haushaltsmaschine bereiteten
Wasserchargen auf den jeweils vorgewählten bestimmten
Härtegrad eingestellt werden. Bei den anfänglichen Chargen
wird verhältnismäßig viel Rohwasser dazugemischt. Später,
wenn der Härtewert des Weichwassers höher liegt, wird weniger
Rohrwasser dazugemischt, so daß bei dem Gemisch
beispielsweise immer der gleiche Härtegrad erreicht wird.
Damit kann die bis zum nächsten Regenerieren insgesamt zur
Verfügung gestellte Wassermenge, die nur so weich wie
notwendig ist, ganz erheblich erhöht und der Salzeinsatz zum
Regenerieren entsprechend gesenkt werden. Es sind
Salzeinsparungen in der Größenordnung von 30-40% zu
erwarten.
Wie hoch der angestrebte Härtegrad ist, kann von dem
jeweiligen Programm-Abschnitt abhängig gemacht werden, bei
einem Geschirrspüler z. B. Vorspülen, Hauptspülen und
Klarspülen. Beim Hauptspülgang wird es sehr darauf ankommen,
was für ein Spülmittel (Reiniger) verwendet wird. Die
Herstellerangaben über wünschenswerte Härtegrade schwanken.
Neuere phosphatarme Reiniger sind auf 3°dH ausgelegt. Beim
Klarspülen dürfte eine besonders weitgehende Enthärtung in
Betracht kommen, während beim Vorspülen ein höherer Härtegrad
zugelassen oder möglicherweise sogar Rohwasser verwendet
werden kann, wie es aus der Leitung kommt. Auch von der
Temperatur, die bei dem betreffenden Programmabschnitt
erreicht wird, kann der einzustellende Härtegrad abhängen.
Die Erfindung schafft jedenfalls die Möglichkeit, alle diese
und andere Parameter zu berücksichtigen.
Was den Mischvorgang angeht, wird vorgeschlagen, daß die
beiden Wasserquanten unterschiedlicher Härtegrade zeitlich
nacheinander in den Maschinenbottich eingeleitet werden. Es
ist zweckmäßig, dazu in der Maschine ein Umschaltventil
vorzusehen, welches das Rohwasser in der einen Stellung über
den Ionenaustauscher und in der anderen Stellung unmittelbar
in den Maschinenbottich leitet. Andererseits ist es aber auch
möglich, einen einstellbaren Strömungsteiler vorzusehen, mit
dessen Hilfe von Anfang an ein bestimmter Teil des
zufließenden Wassers am Ionenaustauscher vorbeigeleitet wird.
Die Bestimmung der beiden miteinander zu vermischenden
Wasserquanten bei jedem einzelnen Programmabschnitt in
Abhängigkeit von einer Vielzahl von Parametern ist eine Frage
der Steuerung und Speicherung, d. h. ein Software-Problem.
Selbstverständlich eignen sich deshalb zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens vornehmlich neuere Maschinen mit
elektronischen Steuerungen. Auf der Grundlage der
unveränderlichen Resthärtekurve weiß die Maschine vor jedem
einzelnen Programmabschnitt welchen Resthärtegrad das von dem
Ionenaustauscher zu liefernde Weichwasser haben wird.
Andererseits liegt durch das jeweils gewählte Programm der
einzustellende Härtegrad des Spülbads fest. Dementsprechend
wird das Weich- und das Rohwasserquantum errechnet und
abgemessen. Dies geschieht, wie erwähnt, mit Hilfe eines
Mengenzählers, der nach Durchlauf der vorbestimmten Menge ein
Signal gibt, und gegebenenfalls zusätzlich durch Einstellen
des Strömungsteilers entsprechend dem vorher errechneten
Mengenverhältnis.
Grundsätzlich kann die Erfindung sowohl bei Maschinen
angewendet werden, deren Ionenaustauscher jeweils nach Ablauf
eines Programms regeneriert wird, als auch bei Maschinen, bei
denen die Nutzkapazität des Ionenaustauschers voll ausgenutzt
wird und die dementsprechend erst nach Ablauf mehrerer
Gesamtprogramme regeneriert werden. Diese zuletzt genannte
Anwendung hat übrigens den Vorteil einer weiteren
Wassereinsparung, weil der Ionenaustauscher weniger oft nach
der Regeneration durchgespült werden muß. Auf jeden Fall
ergibt sich durch den verringerten Salzverbrauch ein längerer
Salznachfüll-Zyklus, was der Hausfrau Arbeit spart.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand
der Zeichnung näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine bekannte und schon erwähnte Resthärtekurve des
Ionenaustauschers einer Geschirrspülmaschine und
Fig. 2 ein Schema einer Wasserenthärtungseinrichtung einer
Geschirrspülmaschine.
In Fig. 1 ist der Resthärtegrad auf der Ordinate in °dH und
die während eines Enthärtungszyklus durch den
Ionenaustauscher geflossene Wassermenge auf der Abszisse in
Liter aufgetragen. Die Durchflußmenge zwischen jeweils zwei
Meßpunkten beträgt 3,6 Liter.
Die schematische Darstellung nach Fig. 2 zeigt einen
Ionenaustauscher 1, ein Salzgefäß 2, einen dazugehörigen
Regenerierwasserbehälter 3 und einen nur teilweise
angedeuteten Spülbottich 4 der betreffenden
Geschirrspülmaschine. In einer Wasseranschlußleitung 5, die
mit dem öffentlichen Wasserversorgungsnetz in Verbindung
steht, ist ein als Magnetventil ausgebildetes Einlaßventil 6
vorgesehen. Ihm folgt in Fließrichtung ein Flügelradzähler 7,
der die durchgeflossene Wassermenge mißt, und dann eine stets
vorgeschriebene Luftstrecke 8. Anschließend wird der
Wasserstrom durch den als geschlossenes Gefäß ausgebildeten
Regenerierwasserbehälter 3 geführt und gelangt dann durch
einen Leitungsabschnitt 9 zu einem magnetisch gesteuerten
Umstellventil 10. In der gezeichneten Stellung fließt das
Wasser von unten kommend nach links in den Ionenaustauscher 1
hinein. Es steigt in der darin enthaltenen Tauschermasse hoch
und verläßt den Behälter oben wieder, um über einen am Ende
offenen Leitungsabschnitt 11 in den Spülbottich 4 zu
gelangen.
Der Regenerierwasserbehälter 3, der in einer größeren Höhe
als die übrigen Behälter angeordnet ist, ist über ein
Regenerierventil 12, ebenfalls ein Magnetventil, mit dem
Salzbehälter 2 verbunden. Vom Salzbehälter führt eine
Verbindungsleitung zum Ionenaustauscher 1. In dieser Leitung
ist ein leicht öffnendes, insbes. als Gummilippenventil
ausgebildetes Rückschlagventil 13 angeordnet. Der dritte
Anschluß des Umstellventils 10 ist über einen kurzen
Leitungsabschnitt 14 mit dem Leitungsabschnitt 11 verbunden.
Bei der Erläuterung des Verfahrens ist davon auszugehen, daß
der Regenerierwasserbehälter 3 gefüllt und das
Regenerierventil 12 geschlossen ist. Wird innerhalb eines
Programmabschnitts Wasser benötigt, dann öffnet das
Einlaßventil 6 und schließt wieder, sobald der
Flügelradzähler 7 meldet, daß die benötigte Menge
eingeflossen ist. Vorher liegt jedoch schon fest, an welcher
Stelle des Enthärtungszyklus sich der Ionenaustauscher
befindet, welchen Härtegrad also das Weichwasser haben wird.
Ebenso liegt der Härtegrad fest, den das Spülbad haben soll.
Außerdem ist der Härtegrad des Eingangswassers bekannt bzw.
an der Maschine eingestellt. Ein Spezialrechner ermittelt
dementsprechend das Mischungsverhältnis Weichwasser zu
Eingangswasser und entsprechend der erforderlichen
Wassermenge des Spülbads die Weichwassermenge und die
Eingangswassermenge, die erforderlich sind, um das gewünschte
Spülbad zu bereiten.
Zunächst befindet sich das Umstellventil 10 in der
gezeichneten Stellung. Das einströmende Wasser fließt somit
durch den Ionenaustauscher. Ist die errechnete
Weichwassermenge erreicht, dann wird ein Schaltsignal
gegeben, welches das Umstellventil 10 in die andere Stellung
bringt und das fortan bis zum Schließen des Einlaßventils 6
einfließende Wasser durch den Leitungsabschnitt 14 am
Ionenaustauscher 1 vorbei direkt in den Spülbottich 4 leitet.
Beim nächsten Programmabschnitt können die Verhältnisse ganz
anders sein. Ist der Ionenaustauscher 1 schon weitgehend
erschöpft, wird der Weichwasseranteil höher sein. Auch durch
die Spülbadmenge oder einen anderen einzustellenden Härtegrad
des Spülbades können sich die Mengen der beiden
Mischbestandteile ändern. Mit einem entsprechend konzipierten
Rechner und einer ausreichenden Genauigkeit des
Flügelradzählers 7 läßt sich jedoch die Mengensteuerung
beherrschen und das Ziel einer hochgezüchteten
Weichwasserqualität erreichen.
Da die gezeigte Regeneriervorrichtung an sich bekannt ist,
genügen wenige Worte hierzu. Ist der vorbestimmte Zeitpunkt
gekommen, wird das Regenerierventil geöffnet. Der
hochliegende Regenerierbehälter 3 entleert sich dann in den
Salzbehälter 2, wobei durch die Aufnahmedüse der offenen
Luftstrecke 8 Luft nachgesaugt wird. Ein entsprechendes
Quantum Salzsole tritt gleichzeitig aus dem Salzbehälter 2 in
den Ionenaustauscher 1 über, wobei das Rückschlagventil 13
öffnet. Nach dem Einleiten der Salzsole und einer
angemessenen Reaktionszeit wird der Ionenaustauscher 1 mit
Frischwasser durchgespült. Dabei füllt sich dann gleichzeitig
der Regenerierbehälter 3 wieder.
Da an der offenen Luftstrecke 8 Schälwasser entsteht, das auf
eine nicht gezeigte Weise in den Spülbottich 4 geleitet wird,
erhöht sich der aus Eingangswasser bestehende
Gemischbestandteil entsprechend. Da es sich hierbei aber um
einen konstanten Prozentsatz der Spülbadmenge handelt, kann
dieser Störeinfluß gegebenenfalls rechnerisch berücksichtigt
werden.
Bezugszeichenliste
1 Ionenaustauscher
2 Salzbehälter
3 Regenerierwasserbehälter
4 Spülbottich
5 Wasseranschlußleitung
6 Einlaßventil
7 Flügelradzähler
8 offene Luftstrecke
9 Leitungsabschnitt
10 Umstellventil
11 Leitungsabschnitt
12 Regenerierventil
13 Rückschlagventil
14 Leitungsabschnitt
2 Salzbehälter
3 Regenerierwasserbehälter
4 Spülbottich
5 Wasseranschlußleitung
6 Einlaßventil
7 Flügelradzähler
8 offene Luftstrecke
9 Leitungsabschnitt
10 Umstellventil
11 Leitungsabschnitt
12 Regenerierventil
13 Rückschlagventil
14 Leitungsabschnitt
Claims (7)
1. Verfahren zur Bereitung von Weichwasser unter Verwendung
eines Ionenaustauschers bei Geschirrspül- oder
Waschmaschinen, dadurch gekennzeichnet, daß aus dem
Ionenaustauscher (1) gewonnenes Wasser mit Rohwasser
vermischt wird und dadurch alle für die einzelnen
Programmabschnitte bereiteten Wasserchargen auf den jeweils
vorgewählten bestimmten Härtegrad eingestellt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die beiden Wasserquanten unterschiedlicher Härtegrade zeitlich
nacheinander in den Maschinenbottich (4) eingeleitet werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die beiden Wasserquanten unterschiedlicher Härtegrade
gleichzeitig in den Maschinenbottich (4) eingeleitet werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Nutzkapazität des Ionenaustauschers (1) voll ausgenützt
wird.
5. Geschirrspül- oder Waschmaschine zur Durchführung des
Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an
der Eingangsseite ein Mengenzähler für das zulaufende
Rohwasser vorgesehen ist.
6. Geschirrspül- oder Waschmaschine zur Durchführung des
Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein
Umstellventil (10) vorgesehen ist, welches das Rohwasser in
der einen Stellung über den Ionenaustauscher (1) und in der
anderen Stellung unmittelbar in den Maschinenbottich (4)
leitet.
7. Geschirrspül- oder Waschmaschine zur Durchführung des
Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein
einstellbarer Strömungsteiler vorgesehen ist, mittels dessen
das Rohwasser in einen Teilstrom, der über den
Ionenaustauscher fließt, und in einen Teilstrom, der
unmittelbar in den Bottich fließt, aufgeteilt werden kann.
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