DE19511095A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Rundbiegen von Buchsen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Rundbiegen von BuchsenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Rundbiegen von Buchsen, bei dem eine
Platine in einen Spalt zwischen einem Kern und einem ersten Formstempel
eingelegt wird, der eine erste Formkammer aufweist, deren Innenkontur zur
Außenkontur der Buchse wenigstens angenähert komplementär ist und sich über
mindestens den halben Buchsenumfang erstreckt, daß durch relatives Einfahren
des Kerns in die erste Formkammer die Platine in einer Vorformung etwa U-förmig
gebogen wird, daß durch relatives Einfahren des in der ersten Formkammer
eingetauchten Kerns in eine zweite Formkammer eines zweiten Formstempels die
beiden Schenkel der U-förmig gebogenen Platine in einer Endformung zu einer
Buchse verformt werden und daß die Ränder beider Formkammern der beiden
Formstempel in parallelen Stirnflächenebenen der Formstempel münden und diese
Stirnflächenebenen einander in der geschlossenen Stellung beider Formkammern
wenigstens angenähert berühren.
Ein Verfahren dieser Art ist bekannt. Die meisten Rundgehäuse, Buchsen und
Lagerschalen werden nach diesem Prinzip aus vorgestanzten Platinen gebogen,
allerdings ist das Ergebnis nach der Endformung unbefriedigend, insbesondere weil
im Bereich der Stirnflächenebenen der Formstempel die Rundungen unvollkommen
sind. Irregularitäten treten auch an den Buchsenenden auf. Eine Nachbearbeitung
durch Kalibrieren der Buchsen ist in der Regel erforderlich. Mit den bekannten
Verfahren sind auch Schleifmarken an den Buchsenoberflächen nicht zu vermeiden
und hochwertige Materialien mit z. B. mehrschichtigen Lagen,
kunststoffbeschichtete Platinen und dergl. sind nach diesem Verfahren ohne
Oberflächenbeschädigungen nicht verarbeitbar.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Vorrichtung zu dessen
Durchführung zu schaffen, mit dem bzw. mit der Platinen genauer als bisher
rundgebogen werden können und dieses Biegen schonender erfolgt, so daß auch
empfindliche Materialien verarbeitet werden können.
Das Rundbiegen bezieht sich in den meisten Anwendungsfällen auf das Biegen
rotationssymmetrischer Gegenstände, wie zylindrischer oder konischer Buchsen,
ist darauf aber nicht beschränkt. Die Biegeteile können auch ovale, elliptische,
tropfenförmige und ähnliche Querschnitte aufweisen.
Die Aufgabe wird bei einem erfindungsgemäßen Verfahren der eingangs genannten
Art dadurch gelöst, daß der Kern in die erste Formkammer tiefer eingefahren wird
als es dem Buchsenradius entspricht, so daß die Buchsenachse nach der
Vorformung im Abstand von der Formstempel-Stirnflächenebene innerhalb der
ersten Formkammer liegt.
Eine Weiterbildung der Erfindung besteht darin, daß der Kern auch in die zweite
Formkammer tiefer eingefahren wird als es dem Buchsenradius entspricht, so daß
die Buchsenachse nach Endformung der Buchse im Abstand von der
Stirnflächenebene des zweiten Formstempels innerhalb dessen Formkammer liegt.
Da die Buchsenmitte vorzugsweise beider Formstempel von deren Stirnebenen
jeweils überfahren werden, wird die Buchse im 90°-Bereich und im 270°-Bereich
wesentlich besser gerundet als nach dem bekannten Biegeverfahren, bei dem die
Formstempel jeweils genau bis auf die Buchsenmittenebene fahren. Um dieses
Verfahren durchzuführen, müssen mindestens der Kern, vorzugsweise aber auch
der erste Formstempel zwischen Vorformung und Endformung im Querschnitt
geändert werden. Dafür bietet die erfindungsgemäße Vorrichtung eine Lösung an,
auf die nachstehend eingegangen wird.
Eine weitere wichtige Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, daß zwischen
Vorformung und Endformung eine Hilfsformung erfolgt, durch die lediglich die
Enden der U-Schenkel der Platine durch relatives Einfahren des Kerns in die zweite
Formkammer entsprechend deren Wölbung gebogen werden, ohne die zwischen
diesen Enden und der in der Vorformung gewölbten Basis des U-förmigen
Platinenrohlings liegenden U-Schenkelteile mitzubiegen. In dieser
Zwischenformungsstufe wird der Rohling also in ein gestrecktes Rundprofil
verwandelt, wodurch insbesondere das präzise Runden der Buchsenenden
begünstigt wird.
Obwohl mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ein hochgenaues Rundbiegen von
Buchsen möglich ist, besteht eine weitere Ausgestaltung der Erfindung darin, daß
die Bearbeitung der Buchse in zwei Arbeitsebenen erfolgt, wobei das Vorformen,
das Hilfsformen und das Endformen der ersten Arbeitsebene zugewiesen sind und
daß die Buchse nach der Endformung axial in die zweite Arbeitsebene geschoben
und dort kalibriert wird.
Ein wichtiges Verfahrensmerkmal besteht bei der Erfindung noch darin, daß vor
Beginn der Vorformung der Kern durch axiales Einfahren eines Hilfskernes einen
größeren Gesamtquerschnitt erhält, so daß das Überfahren der Buchsenmitte durch
mindestens einen der Formstempel ermöglicht wird. Dieser Hilfskern wird nun
erfindungsgemäß sehr vorteilhaft dazu verwendet, die Buchse nach ihrer
Endformung in die zweite Arbeitsebene auf eine Spreizhülse der Kalibrierstation zu
schieben.
Die Erfindung betrifft weiterhin eine Biegevorrichtung zur Durchführung des
Biegeverfahrens und diese Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, daß der Kern
und die erste Formkammer während des Vorformungsvorganges einen größeren
Querschnitt aufweisen als während des Endformungsvorganges. Dieses Merkmal
läßt sich durch Austauschen der Kerne realisieren. Eine vorteilhaftere Alternative
ist der Einsatz eines Hilfskernes, der für die Endformung vorübergehend entfernt
wird. Dieser Hilfskern sitzt vorzugsweise mit einer konkaven Fläche auf dem Kern
auf und besitzt eine konvexe Arbeitsfläche, die zur Formkammerinnenfläche
komplementär ist. Dieser Hilfskern hat also einen sichelförmigen Querschnitt, bei
dem die Arbeitsfläche und die Innenfläche auf gleich großen Kreiszylindern liegen.
Der erste Formstempel lagert vorzugsweise einen in Buchsenachsrichtung
verschiebbaren Schieber, der einen Teil der ersten Formkammer bildet und an
diesem Schieber ist die Formkammerstirnfläche ausgebildet, die die Teilungsebene
der Formstempel während der Vorformung und der Zwischen- oder Hilfsformung
definiert. Diese Teilungsebene liegt dann im Abstand von der Buchsenmitte auf der
Seite des ersten Formstempels. In sehr vorteilhafter Weise läßt sich nun der
Hilfskern mit dem Schieber zu einer gemeinsam verschiebbaren Baueinheit
verbinden, so daß nach Wegziehen dieser Baueinheit aus der ersten Arbeitsebene
der Kern und die erste Formkammer für die Endformung der Buchse neue
Querschnittsformen erhalten, so daß der unveränderte zweite Formstempel die
Buchsenmitte für die Endformung der Buchse überfahren kann.
Während nach dem Stand der Technik kleinere Platinen mittig über einen Steg an
einem Trägerstreifen hängen, erlaubt das erfindungsgemäße Verfahren die
Anbindung der Platinen an den Trägerstreifen über zwei Stege, die den
Endbereichen der Platine zugeordnet sind. Die Platine kann daher genauer in der
Biegevorrichtung positioniert werden. Da diese Stege nach dem Abtrennen vom
Trägerstreifen stirnseitige Abschermarken an der Buchse hinterlassen,
unterscheiden sich die erfindungsgemäß hergestellten Buchsen vom Stand der
Technik dadurch, daß sich diese Abschermarken in den an den Buchsenspalt
angrenzenden Viertelumfängen befinden.
Das dreischrittige Biegeverfahren unter Veränderung der Kern- und
Formkammerquerschnitte führt letztendlich zu einer schonenden und sehr genauen
Rundbiegung von Platinen, so daß das erfindungsgemäße Verfahren auch für
hochempfindliche Schichtplatinenstoffe geeignet ist.
Die beiden Formstempel der erfindungsgemäßen Vorrichtung haben einen Breite
mindestens gleich der doppelten Breite der zu biegenden Buchse und weisen axial
neben ihren Formkammern jeweils eine Kalibrierkammer auf, wobei beide
Kalibrierkammern spiegelbildlich gleich ausgebildet sind, in ihrer Wölbung mit
derjenigen der zugeordneten Formkammern übereinstimmen, sich aber jeweils nur
über einen Umfangswinkel von 180° erstrecken. Die beiden Kalibrierkammern
bilden einen umfangsgeschlossenen Kalibrierhohlraum entsprechend der
Außenmantelfläche der Buchse. In diesem Kalibrierhohlraum befindet sich eine
Spreizeinrichtung, die vorzugsweise aus einer Spreizhülse besteht, die von einem
innenliegenden Konus durch Axialverschieben einer Betätigungsstange geweitet
oder verengt werden kann.
Mit dieser Weiterbildung wird zusätzlich zu dem Vorteil einer Buchsenbiegung in
ein und demselben Werkzeug eine Kalibrierung in einer zweiten Arbeitsebene
dieses Werkzeugs erzielt, so daß ein mehrfaches Entnehmen und Einlegen von
Platinen und Buchsenrohlingen und die damit verbunden Ungenauigkeiten entfallen.
Anhand der Zeichnung, die ein Ausführungsbeispiel darstellt, wird die Erfindung
näher beschrieben.
Es zeigen:
Fig. 1 - Fig. 6 die Biegevorrichtung mit der zu biegenden Platine in nacheinander
erfolgenden Arbeitsabläufen, und
Fig. 7 - Fig. 12 Querschnitte durch die Biegevorrichtung, in den, den jeweiligen
Ansichten zugeordneten Arbeitsabläufen.
Die Figuren veranschaulichen schematisch Vorrichtungsteile einer Biegevorrichtung
10, die einen ersten Formstempel 12, einen zweiten Formstempel 14, einen
kreiszylindrischen hohlen Kern 16, einen Hilfskern 18 und einen am ersten
Formstempel 12 in Achsrichtung des Kerns 16 verschiebbar gelagerten Schieber
20 aufweist. Der Hilfskern 18 und der Schieber 20 bilden eine Baueinheit, die von
einem nicht dargestellten Betätigungswerkzeug in Richtung des Pfeiles A (Fig. 10)
hin- und hergeschoben wird. Der erste Formstempel 12 weist eine Formkammer
22 auf mit einem teilzylindrischen Boden in Form eines Zylinderabschnittes. Im
Bereich des Schiebers 20 setzt sich die teilzylindrische Innenfläche der
Formkammer 22 stetig in eine halbzylindrische Fläche fort und mündet mit
parallelen Innenflächenabschnitten an der Stirnflächenebene 23 des ersten
Formstempels 12.
Der zweite Formstempel 14 besteht aus zwei Stempelhälften 14a und 14b, die
zusammen eine zweite Formkammer 24 bilden. Diese ist angenähert spiegelbildlich
zur Formkammer 22 ausgebildet und hat abgesehen von einer Stufe zwischen den
beiden Stempelteilen 14a und 14b eine halbzylindrische Kontur, an die sich
abwärtsweisende parallele Innenflächenabschnitte anschließen. Das Stempelteil
14b ist am Stempelteil 14a lotrecht verschiebbar gelagert und wird mittels einer
Feder 15, die hier nur schematisch veranschaulicht ist gegen einen Anschlag des
Stempelteils 14a derart vorgespannt, daß in der Formkammer 24 in deren
Mittelebene eine Stufe 17 entsteht.
In Fig. 1 sind die beiden Formstempel 12, 14 auseinandergefahren. Der Kern 16
ist stationär gelagert. In den Spalt zwischen Kern 16 und Stirnfläche des ersten
Formstempels 12 ist eine Platine 26 eingeschoben. Der Formstempel 12 fährt
dann aufwärts in Richtung des Pfeiles gemäß Fig. 1 und biegt die Platine 26 in
eine U-Form, wie in Fig. 2 gezeigt ist. Das Kernzentrum, das der Buchsenmitte
entspricht, liegt unterhalb der Stirnfläche 23 des ersten Formstempels 12. Der
Kern 16 ist damit tiefer in die Formkammer 22 eingetreten, als es dem
Buchsenradius entspricht. Die 90°- und 270°-Stellen der zu bildenden Buchse
liegen somit in der Formkammer 22, so daß die gebildeten U-Schenkel der Platine
26 nicht nach außen federn, sondern am Hilfskern 18 eng anliegen.
Der Vorformungsvorgang der Platine 26 ist damit beendet.
Nun fährt der zweite Formstempel 14 gemäß Fig. 3 abwärts. Die Enden 26′ der U-
Schenkel des Platinenrohlings werden bei der Berührung mit der
Formkammerwandung 24 nach innen gebogen und legen sich beim Aufsetzen des
Formstempels 14 auf den Hilfsstempel 18 an diesen an. Im Bereich der parallelen
Kammerflächenabschnitte beider Formstempel 12, 14 bleibt die Geradlinigkeit der
U-Schenkel des Platinenrohlings 26 erhalten. Aufgrund der Stufe 17 in der
Formkammer 24 erfolgt das Biegen der beiden Schenkelenden 26′ mit einem
geringen zeitlichen Versatz. Das Biegen der beiden Schenkelenden 26′ zwischen
dem zweiten Formstempel 14 und dem Hilfskern 18 stellt eine
zwischengeschaltete Hilfsformung dar, nach der diese Schenkelenden 26′ exakt
kreiszylindrisch gebogen sind und damit schon ihre endgültige Form aufweisen.
Nunmehr wird der Hilfskern 18 zusammen mit dem Schieber 20 in Richtung des
Pfeiles A (Fig. 10) axial zwischen den Formstempeln 12, 14 weggezogen, wozu
der zweite Formstempel 14 ggf. etwas geliftet wird. Nunmehr fährt der zweite
Formstempel 14 erneut abwärts, um die Endformung der Buchse 27 zu bewirken.
Nachdem der Schieber 20 aus dem ersten Formstempel 12 herausgezogen ist,
kann der Formstempel 14 über die Stirnfläche 23 des ersten Formstempels 12
hinaus tiefer bis zur Bodenfläche 28 des Formstempels 12 einfahren, wobei die
Stirnfläche 19 des zweiten Formstempels 14 das Kernzentrum nach unten
überfährt bis die Innenfläche der Formkammer 24 den Buchsenrohling an seinen
geraden U-Schenkelabschnitten ebenfalls kreiszylindrisch verformt, womit die
Endformung der Buchse 27 beendet ist.
Die Buchsenenden werden üblicherweise miteinander verzahnt. Dazu weisen die
Buchsenränder miteinander wechselseitig in Eingriff tretende Vorsprünge und
Aussparungen auf. Da die Stempelhälfte 14b den einen Buchsenrand zuerst gegen
den Kern 16 drückt, kann das formschlüssige Schließen der Buchse 27 während
der letzten Phase des Abwärtsganges des Stempelteils 14a erfolgen. Beide
Stempel 12 und 14 fahren dann auseinander (Fig. 5), so daß die fertige Buchse 27
vom Kern 16 abgestreift werden kann.
Die Fig. 7 bis 12 veranschaulichen einen zusätzlichen Kalibriervorgang der
Buchse 27, der in derselben Vorrichtung 10 in einer zweiten Arbeitsebene
stattfindet. Dazu sind an beiden Formstempeln 12, 14 rechtseitig Werkzeugteile
30, 32 angebracht, die jeweils Kalibrierkammern 34, 36 aufweisen, die dieselben
Wölbungen wie die Formkammern 22, 24 haben, sich jedoch jeweils nur über
einen Umfangswinkel von 180° erstrecken. Im geschlossenen Zustand der
Stempel 12, 14 liegt also die Teilungsebene der Kalibrierkammern 34, 36 auf
Kernmitte. Der hohle Kern 16 wird von einer Betätigungsstange 38 durchsetzt, die
in der zweiten Arbeitsebene einen Konus 40 trägt, die von einer Spreizhülse 42
umgeben ist.
Ausgehend von den Fig. 5 und 11 wird nun nach Endformung der Buchse 27
die aus Hilfskern 18 und Schieber 20 bestehende Baueinheit wieder in die erste
Arbeitsebene eingeschoben, wodurch der Hilfskern 18 die Buchse 27 auf dem
Kern 16 in die zweite Arbeitsebene über die Spreizhülse 42 schiebt. Die dort im
vorigen Arbeitszyklus kalibrierte Buchse 27 wird gleichzeitig aus der Vorrichtung
10 herausgestoßen (Fig. 12). Die Vorrichtung 10 ist dann in der ersten
Arbeitsebene für die Aufnahme einer neuen Platine 26 vorbereitet. Die
Arbeitsabläufe der Vorformung, der Zwischenformung und der Endformung der
Buchse 27 wiederholen sich und in der Stellung gemäß Fig. 4 und 10 sind die
beiden Werkzeuge 30, 32 geschlossen und bilden einen zylindrischen
Kalibrierhohlraum, der die Buchse 27 umschließt. In dieser Stellung wird die
Betätigungsstange 38 in Richtung des Pfeiles A (Fig. 10) gezogen, wodurch die
Spreizhülse 42 durch Wirkung des Konus 40 aufgeweitet wird und die Buchse 27
kalibriert.
In der dargestellten Vorrichtung 10 wird also eine Platine 26 ohne jegliche
Handlingsgeräte in einer ersten Arbeitsebene hochgenau rundgebogen und
verschlossen und in der zweiten Arbeitsebene kalibriert.
Claims (14)
1. Verfahren zum Rundbiegen von Buchsen, bei dem eine Platine (26) in einen
Spalt zwischen einem Kern (16) und einem ersten Formstempel (12)
eingelegt wird, der eine erste Formkammer (22) aufweist, deren Innenkontur
zur Außenkontur der Buchse (27) komplementär ist und sich über mindestens
den halben Buchsenumfang erstreckt, daß durch relatives Einfahren des
Kerns (16) in die erste Formkammer (22) die Platine (26) in einer Vorformung
etwa U-förmig gebogen wird, daß durch relatives Einfahren des in der ersten
Formkammer (22) eingetauchten Kerns (16) in eine zweite Formkammer (24)
eines zweiten Formstempels (14) die beiden Schenkel der U-förmig
gebogenen Platine (26) in einer Endformung zu einer Buchse (27) verformt
werden und daß die Ränder der beiden Formkammern (22, 24) der beiden
Formstempel (12, 14) in parallelen Stirnflächenebenen (19, 23) der
Formstempel (12, 14) münden und diese Stirnflächenebenen einander in der
geschlossenen Stellung beider Formkammern (22, 24) wenigstens
angenähert berühren, dadurch gekennzeichnet, daß der Kern (16, 18) in die
erste Formkammer (22) tiefer eingefahren wird, als es dem Buchsenradius
entspricht, so daß die Buchsenachse nach der Vorformung im Abstand von
der Formstempel-Stirnfläche (23) innerhalb der ersten Formkammer (22)
liegt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kern (16, 18)
auch in die zweite Formkammer (24) tiefer eingefahren wird, als es dem
Buchsenradius entspricht, so daß die Buchsenachse nach Endformung der
Buchse (27) im Abstand von der Stirnflächenebene (19) des zweiten
Formstempels (14) innerhalb dessen Formkammer (24) liegt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen
Vorformung und Endformung eine Hilfsformung erfolgt, durch die lediglich die
Enden (26′) der U-Schenkel der Platine (26) durch relatives Einfahren des
Kerns (16, 18) in die zweite Formkammer (24) entsprechend deren Wölbung
gebogen werden, ohne die zwischen diesen Enden (26′) und der während der
Vorformung gewölbten Basis des U-förmigen Platinenrohlings (26)
befindlichen U-Schenkelteile mitzubiegen.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Beginn der
Biegungen der beiden Enden (26′) des Platinenrohlings (26) mit geringer
Verzögerung erfolgt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Bearbeitung der Buchse (27) in zwei parallelen Arbeitsebenen erfolgt, daß
in der ersten Arbeitsebene mindestens die Vorformung und die Endformung
der Buchse (27) stattfinden, die dann axial in die zweite Arbeitsebene
geschoben und dort kalibriert wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
vor Beginn der Vorformung des Buchsenrohlings (26) der Kern (16) durch
axiales Einfahren eines Hilfskernes (18) einen größeren Gesamtquerschnitt
erhält.
7. Verfahren nach Anspruch 5 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Buchse
(27) nach ihrer Endformung von dem Hilfskern (18) in die zweite
Arbeitsebene und auf eine Spreizhülse (42) der Kalibrierstation geschoben
wird.
8. Biegevorrichtung zur Herstellung von Buchsen (27) mit einem unteren
Formstempel (12) und einem oberen Formstempel (14) zur Ausführung des
Verfahrens nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß der Kern (16, 18) und die erste Formkammer (22)
während des Vorformungsvorganges jeweils einen größeren Querschnitt
aufweisen als während des Endformungsvorganges.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der erste
Formstempel (12) einen in Buchsenachsrichtung verschiebbaren Schieber
(20) lagert, der einen Teil der ersten Formkammer (22) bildet, und daß die
Teilungsebene, des den Schieber (20) umfassenden ersten Formstempels
(12) im Abstand von der Buchsenmitte auf der Seite des zweiten
Formstempels liegt.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Kern
(16) während der Vorformung durch einen Hilfskern (18) ergänzt ist, der mit
einer konkaven Fläche auf dem Kern (16) aufsitzt und eine konvexe
Arbeitsfläche aufweist, die zur Formkammerinnenfläche des zweiten
Formstempels (14) komplementär ist.
11. Verfahren nach Ansprüchen 9 und 10, dadurch gekennzeichnet, daß der
Hilfskern (18) mit dem Schieber (20) eine verschiebbare Baueinheit bildet.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß
der zweite Formstempel (14) aus zwei Hälften (14a, 14b) besteht, deren eine
(14b) an der angetriebenen Hälfte (14a) mit ihrer Formkammerhälfte in
Stempelbewegungsrichtung beweglich geführt ist und mittels Federkraft in
eine zur anderen Stempelhälfte (14a) versetzte Ausgangslage vorgespannt
ist, so daß die Formkammer (24) an der Position der Buchsenränder zu deren
Verzahnung eine Stufe (17) bildet.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8-12, dadurch gekennzeichnet, daß
die beiden Formstempel (12, 14) eine Breite mindestens gleich der doppelten
Breite der Buchse (27) aufweisen und axial neben ihren Formkammern (22,
24) jeweils eine Kalibrierkammer (34, 36) aufweisen, daß beide
Kalibrierkammern (34, 6) dieselben Wölbungen wie ihre jeweils zugeordneten
Formkammern (22, 24) aufweisen, sich aber jeweils nur über einen
Umfangswinkel von 180° erstrecken und im Endformungsvorgang einen
umfangsgeschlossenen Kalibrierhohlraum entsprechend der
Außenmantelfläche der Buchse (27) bilden und daß in diesem
Kalibrierhohlraum eine Spreizeinrichtung (40, 42) angeordnet ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Kern (16)
hohl ausgebildet ist und von einer axial bewegten Betätigungsstange (38)
durchsetzt wird, die im Bereich des Kalibrierhohlraumes einen Konus (40)
aufweist, der mit einem Innenkonus einer Spreizhülse (42) zusammenwirkt.
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