DE19510900A1 - Gleitschleifen von Innenflächen - Google Patents
Gleitschleifen von InnenflächenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vor
richtung zur Oberflächenbehandlung einer Innenoberfläche ei
nes Hohlkörpers, insbesondere einer Kanne, der in den Oberbe
griffen der Ansprüche 1 und 14 beschriebenen Art.
Die Innenbearbeitung von Kannen für Getränke wie Kaffee oder
Tee, insbesondere von hochwertigen Kannen aus Edelstahl oder
versilbertem Material stellt bislang noch ein Problem dar.
Versilberte Kannen werden bisher innen manuell poliert und
Edelstahlkannen gebürstet. Abgesehen davon, daß diese Verfah
ren sehr zeitaufwendig und somit kostenintensiv sind, wurden
allenfalls Rauhtiefen von ca. 6 bis 8 µm erreicht. Je rauher
eine Oberfläche, desto eher können sich Ablagerungen festset
zen, und desto schlechter sind diese Oberflächen zu reinigen,
was sich insbesondere bei schlecht zugänglichen Innenoberflä
chen bei Hohlkörpern bemerkbar macht.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
zur Oberflächenbehandlung einer Innenoberfläche eines Hohl
körpers, insbesondere einer Kanne, sowie eine dafür geeignete
Vorrichtung bereitzustellen, mit dem auf kostengünstige Weise
die Oberflächenqualität einer Innenoberfläche eines Hohlkör
pers noch erhöht werden kann.
Die Aufgabe wird durch das in Anspruch 1 angegebene Verfahren
und durch die in Anspruch 14 angegebene Vorrichtung gelöst.
Durch die erfindungsgemäße Verwendung des an sich bekannten
Gleitschleifverfahrens in Verbindung mit einem Träger, der in
der Lage ist, die Gleitschleifchips elastisch zu unterstützen
und zu führen, konnte die Oberflächenqualität überraschender
weise wesentlich verbessert werden. So konnte die Rauhtiefe
mit dem erfindungsgemäßen Verfahren gegenüber Oberflächen,
die mit Polierscheiben erzeugt wurden, um ca. 50% gesenkt
werden. Das erfindungsgemäße Verfahren erfordert weiterhin
keine komplizierten Vorrichtungen zu seiner Durchführung und
eignet sich für Hohlkörper unterschiedlichster Formen, die
nicht unbedingt rotationssymmetrisch sein müssen.
Gleitschleifverfahren unter Verwendung von Gleitschleifchips
in einem sogenannten "Compound", d. h. einer wäßrigen Lösung
zum Reinigen der Chips, wurden bislang nur zum Außenschleifen
von Kleinteilen eingesetzt, wobei die Kleinteile zusammen mit
den Gleitschleifchips in einem Bottich eingefüllt und dort
mittels unelastischer, nicht nachgiebiger, schaufelartiger
Rührer in intensiven Schleifkontakt miteinander gebracht wur
den. Nach Auffassung der Fachwelt, ist dieses Gleitschleifen
nur zum Außenschleifen geeignet.
Vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens
sind in den Ansprüchen 2 bis 13 beschrieben.
Zweckmäßigerweise wird die zur Bearbeitung der Innenoberflä
che notwendige Relativbewegung zwischen den Gleitschleifchips
und dem Hohlkörper durch Relativdrehung zwischen dem Hohlkör
per und dem Träger gemäß den Ansprüchen 2 bis 4 erzeugt.
Zur Erzielung eines optimalen Ergebnisses kann weiterhin die
in Anspruch 5 beschriebene lineare Relativbewegung, ausge
führt durch den Träger, vorgenommen werden.
Dabei wird die Drehgeschwindigkeit des Trägers gemäß Anspruch
6 so eingeregelt, daß die Gleitschleifchips durch Fliehkraft
wirkung an die Innenoberfläche gedrückt werden.
Für ein optimales Ergebnis, insbesondere bei unregelmäßigen
Innenoberflächen, wie beispielsweise Verengungen, Ausbauchun
gen oder ovale Formen, werden zweckmäßigerweise gemäß An
spruch 7 die Drehachsen von Hohlkörper und Träger im Winkel
zur Senkrechten angeordnet, so daß die Schleifwirkung durch
Schwerkraftwirkung weiter unterstützt wird.
Für einen optimalen Erfolg besonders bevorzugt ist es weiter
hin, wenn die Gleitschleifchips gemäß Anspruch 8 in Bearbei
tungsrichtung und gemäß Anspruch 9 senkrecht zur Bearbei
tungsrichtung nachgiebig unterstützt werden. Auf diese Weise
wird sichergestellt, daß der Schleifdruck nie so groß werden
kann, daß sich Oberflächenriefen ausbilden können.
Als Träger für die Gleitschleifchips eignet sich in besonde
rem Maße die in Anspruch 10 beschriebene Bürste, deren Bor
stenspitzen die Gleitschleifchips in nachgiebiger Weise über
die zu bearbeitende Innenoberfläche führen.
Zweckmäßigerweise wird der Borstenabstand der Bürste gemäß
Anspruch 11 derart gewählt, daß die Gleitschleifchips auch
zwischen den Borsten aufgenommen werden können, so daß sie in
allen drei Raumrichtungen elastisch unterstützt werden.
Die besten Ergebnisse wurden bei Verwendung von länglichen
oder dreikantförmigen Gleitschleifchips gemäß Anspruch 12 er
reicht.
Bei einer optimalen Anpassung aller Parameter, insbesondere
einer Anpassung der Relativbewegung auf die Art der Gleit
schleifchips und das zu bearbeitende Material können die in
Anspruch 13 beschriebenen Rauhtiefen von etwa 3 µm bis etwa
4 µm erzielt werden.
Die Ansprüche 14 bis 23 beschreiben eine besonders bevorzug
te, einfach aufgebaute und im wesentlichen automatisch und
somit kostengünstig arbeitende Vorrichtung zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand
der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer
Kanne bei Bearbeitung durch das
erfindungsgemäße Verfahren,
Fig. 2 eine Seitenansicht einer erfindungs
gemäßen Vorrichtung, und
Fig. 3 eine Vorderansicht der Vorrichtung
nach Fig. 2.
Fig. 1 zeigt einen Hohlkörper 1 in Form einer Kanne aus Edel
stahl, deren Innenoberfläche 2 zur Verminderung von Oberflä
chenrauhigkeiten bearbeitet werden soll. Zu diesem Zweck wird
in den Innenraum 3 der Kanne 1 die übliche Gleitschleif
mischung aus Gleitschleifchips 4, die zum Zwecke der besseren
Darstellung vergrößert gezeichnet sind, wobei außerdem ausge
wählte Gleitschleifchips gezeigt sind, und dem sogenannten
"Compound" eingefüllt. Dann wird in den Innenraum 3 der Kanne
1 eine Bürste 5 eingetaucht, die aus einem Schaft 6, einem
Bürstenkopf 7 und Büscheln aus Kunststoffborsten 8 besteht,
die mit vorbestimmten Abständen über die Oberfläche des Bür
stenkopfes 7 verteilt angeordnet sind.
Der Bürstenkopf 7 kann in seiner Form an die Form des Innen
raums 3 angepaßt sein, d. h. zum Beispiel kegelstumpfförmig
für den im wesentlichen kegelstumpfförmigen Innenraum 3, so
daß im dargestellten Idealfall die Spitzen der Borsten 8 von
der Innenoberfläche 2 mindestens noch einen Abstand aufwei
sen, in den ein Gleitschleifchip 4 paßt, wenn der Bürstenkopf
7 voll in den Innenraum 3 eingetaucht ist.
Zum Schleifen können im wesentlichen alle herkömmlichen
Gleitschleifchips verwendet werden, wobei sich jedoch insbe
sondere unregelmäßige Formen, wie beispielsweise längliche
oder dreikantige Formen eignen, während kugelförmige weniger
geeignet sind.
Der Bürstenkopf 7 besteht aus Kunststoff. Die Kunststoffbor
sten 8 sollten ausreichend elastisch, wasserresistent und ab
riebfest sein. Der Abstand zwischen den Kunststoffborsten 8
bzw. zwischen den Borstenbüscheln, falls die Borsten büschel
weise angeordnet sind, sollte so an die Größe der Gleit
schleifchips 4 angepaßt werden, daß diese zwischen die Bor
sten 8 bzw. die Borstenbüschel eintauchen können.
Die Bürste 5 kann um ihre Drehachse X₁ reversierend, d. h. im
Linkslauf oder im Rechtslauf in Richtung des Doppelpfeiles a
gedreht werden. Gleichzeitig kann die Kanne 1 um ihre mit der
Drehachse X₁ der Bürste 5 zusammenfallende Drehachse X₂ eben
falls reversierend, d. h. im Linkslauf oder im Rechtslauf in
Richtung des Doppelpfeiles b gedreht werden. Zusätzlich kann
die Bürste 5 eine oszillierende, axiale Hubbewegung in Rich
tung des Doppelpfeils c ausführen, deren unterer Totpunkt so
gewählt ist, daß zwischen den Borstenbüscheln 8 an der Unter
seite des Bürstenkopfes 7 und dem Boden der Kanne 1 allen
falls noch ein Gleitschleifchip 4 paßt.
Außerdem können die zusammenfallenden Drehachsen X₁ und X₂ in
eine Schräglage zur Senkrechten um bis zu 45° gekippt werden,
die durch die Linie X′₁-X′₂ in Fig. 1 angedeutet ist.
Zum Bearbeiten der Innenfläche 2 der Kanne 1 wird in den In
nenraum 3 die übliche Gleitschleifmischung aus Gleitschleif
chips 4 und "Compound" eingefüllt. Dann wird die Kanne 1 in
einer ersten Richtung und die Bürste 5 in einer zweiten Rich
tung, die der Drehrichtung der Kanne 1 entgegengesetzt ist,
in Drehung versetzt. Anschließend wird der Bürstenkopf 7 bis
zu seinem unteren Totpunkt in den Hohlraum 3 eingetaucht, wo
bei der Bürstenkopf 7 die Gleitschleifchips 4 verdrängt, wo
bei diese sich zwischen den Borsten 8 verteilen. Anschließend
wird mit der oszillierenden Bewegung der Bürste 5 begonnen.
Nach einem vorbestimmten Zeitraum wird sowohl die Drehrich
tung der Kanne 1 als auch die Drehrichtung der Bürste 5 umge
kehrt, damit die in jedem Material vorhandenen Poren oder
Lunker nicht ausgeschliffen werden und zu Oberflächenfehlern
führen. Außerdem besteht beim Arbeiten in nur einer Drehrich
tung die Gefahr, daß sich die Borsten zunehmend umlegen und
die Mitnahmefähigkeit der Bürste stark nachläßt.
Beim Bearbeiten der Innenoberfläche 2 werden die Gleit
schleifchips 4 durch die Borsten 8 in der Drehung mitgenom
men, indem sie nachgiebig von den elastischen Borsten gescho
ben werden, so daß sie auf der Innenoberfläche 2 gleiten und
einen Materialabtrag bewirken. Durch die nachgiebige Unter
stützung der Gleitschleifchips 4 durch die Borsten 8 wird er
reicht, daß der Schleifdruck nie zu hoch werden kann. Unter
stützt wird die Schleifbearbeitung durch Fliehkraft, die die
Gleitschleifchips 4 nach außen gegen die Innenoberfläche 2
drückt, wobei jedoch auch diese Unterstützung nachgiebig ist,
da die Gleitschleifchips 4 bei einem erhöhten Widerstand wie
der zwischen die Borsten 8 und außer Eingriff mit der In
nenoberfläche 2 ausweichen können. Dabei darf jedoch die
Fliehkraft nicht so groß werden, daß die Gleitschleifchips zu
stark an die Innenoberfläche angedrückt werden, daß sie dort
abrollen.
Die Qualität der Bearbeitung, insbesondere am Boden sowie in
ausgebauchten oder unrunden Formen bzw. Formen mit unrunden
Teilen, wie beispielsweise die in Fig. 1 dargestellte, ausge
bauchte Kanne mit Ausgußschnäuzchen, kann verbessert werden,
wenn die Drehachsen schräggestellt werden. Durch die Schräg
stellung auf die Gleitschleifchips 4 zusätzlich einwirkende
Schwerkraft in Richtung auf die Innenwand 2 können die Gleit
schleifchips 4 wesentlich besser in die Ausbauchungen oder
Unrundheiten gedrückt und aus ihnen herausgedrückt werden.
Insbesondere bei unrunden Formen oder unrunden Teilen hat es
sich weiterhin als zweckmäßig herausgestellt, wenn die Dreh
richtung des Hohlkörpers 1 in sehr kurzen Zeitabständen ge
wechselt wird, wobei jeweils die Umschaltung von einer Dreh
richtung auf die andere, die insbesondere bei stark unrunden
Teilen zweckmäßigerweise mit einer gewissen Haltezeit verbun
den ist, so gelegt ist, daß sich dann gerade die größte Un
rundheit an der untersten oder obersten Stelle ihrer Bahn um
die Drehachse X₂ befindet.
Durch die Schrägstellung wird weiterhin ein besserer Aus
tausch des laufend zugeführten "Compound" erreicht.
Die Innenfläche einer Kanne aus Edelstahl der in Fig. 1 ge
zeigten Form wird mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ge
schliffen. Längliche oder dreikantförmige Gleitschleifchips
werden zusammen mit "Compound" in die Kanne eingefüllt, wobei
der "Compound"-Zufluß über den gesamten Bearbeitungsvorgang
aufrechterhalten wird. Es wird eine Bürste mit einem kegel
stumpfförmigen Bürstenkopf verwendet, deren Form an die Form
des Innenraums der Kanne 1 angepaßt ist. Der Bürstenkopf
trägt Borstenbüschel gleicher Länge über seinen gesamten Um
fang. Die Drehachsen werden um 45° zur Senkrechten gekippt,
und die Bürste wird mit einer Umfangsgeschwindigkeit an den
Borstenspitzen von 1,5 bis 4 m/sec angetrieben. Dabei wurde
festgestellt, daß geringere Geschwindigkeiten rauhe Oberflä
chen ergeben, überhöhte Geschwindigkeiten jedoch ebenfalls
ein rauhes und mattes Aussehen, da die Bürste die Gleit
schleifchips abschleudert und sich leer dreht. Die Gleit
schleifchips rollen dann lediglich auf der Oberfläche ab.
Die Kanne 1 wird mit einer geringeren Geschwindigkeit als die
Bürste 5 und reversierend angetrieben, und dreht sich nur et
wa einmal pro zwei Sekunden. Beim Umschalten von einer Dreh
richtung auf die andere wird eine Haltezeit vorgesehen.
Nach der Bearbeitung wies die Innenoberfläche eine Rauhtiefe
von nur mehr 3 bis 4 µm auf.
Das obenbeschriebene Verfahren wird vorteilhafterweise auf
der in den Fig. 2 und 3 dargestellten Vorrichtung 10 durchge
führt. Die Vorrichtung 10 enthält einen Rahmen 11, auf dem
ein Spanntisch 12 über einen herkömmlichen Kippantrieb 13
kippbar gelagert ist. Auf dem Spanntisch 12 befindet sich
über einer Wanne 14 eine Aufnahmeeinrichtung 15 für die Kanne
1, die im dargestellten Ausführungsbeispiel als Drehteller
ausgebildet ist, der über einen Motor 16 mit umkehrbarer
Drehrichtung angetrieben ist.
Auf dem Spanntisch 12 ist weiterhin über ein Gestell 17 eine
Aufnahmeeinrichtung 18 für den Schaft 6 der Bürste 5 befe
stigt, die wiederum über einen Antrieb mit einem Motor 19 mit
umkehrbarer Drehrichtung drehend angetrieben wird. Gleichzei
tig bewirkt der Antrieb 19 eine oszillierende, axiale Bewe
gung der Bürste 5 über einen bevorzugt einstellbaren Bereich.
Die Aufnahmevorrichtung 18 für die Bürste 5 und die Aufnahme
vorrichtung 15 für die Kanne 1 sind fluchtend miteinander
ausgerichtet, so daß ihre Drehachsen zusammenfallen, wie dies
Fig. 1. zeigt.
Auf der Kanne 1 sitzt eine Auffangeinrichtung 20 in Form ei
nes Trichters, der überschüssige oder beim oszillierenden Hub
der Bürste vorübergehend aus der Kanne 1 herausgetragene
Gleitschleifchips auffangen kann und diese dann bei Bedarf in
den Innenraum der Kanne 1 zurückleitet. In die Auffangein
richtung 20 mündet ein Schlauch 21, der den Innenraum der
Kanne 1 fortlaufend mit "Compound"-Flüssigkeit spült, so daß
die Innenoberfläche und die Gleitschleifchips gereinigt und
gekühlt werden. Die "Compound"-Flüssigkeit läuft über den
Trichter 20 hinaus und in die Auffangwanne 14, von der sie
über eine nur angedeutete Ablaufleitung 22 entfernt wird.
Wie Fig. 3 zeigt, können eine Vielzahl derartiger Vorrichtun
gen 10 in Reihe nebeneinandergestellt werden, so daß eine
Vielzahl von Kannen 1 gleichzeitig bearbeitet werden kann.
In Abwandlung des beschriebenen und gezeichneten Ausführungs
beispiels können die Parameter des Verfahrens speziell auf
das zu bearbeitende Werkstück abgestimmt werden. So können
beispielsweise herkömmliche Schleifkörper aus Kunststoff,
Korundmaterial oder Keramik in den unterschiedlichsten, im
Handel befindlichen Formen und mit einer an die gewünschte
Abtragsleistung angepaßten Korngröße verwendet werden. Das
erfindungsgemäße Verfahren eignet sich gleichermaßen zum
Schleifen und zum Polieren. Die Form der Bürsten und das da
für verwendete Material können ebenfalls abgewandelt werden.
So kann beispielsweise anstelle des kegelstumpfförmigen Bür
stenkopfes eine andere sich nach oben verjüngende Form oder
ein zylindrischer Bürstenkopf verwendet werden, abhängig von
der Form des zu bearbeitenden Innenraums. Zwar bestehen die
Borsten bevorzugt aus wasserfestem Kunststoff, es sind jedoch
auch Borsten anderer Materialien bzw. als Ersatz für die Bor
sten andere Konstruktionen brauchbar, die in der Lage sind,
Schleifkörper nachgiebig abzustützen bzw. Schleifkörper zu
"schlucken". Die Drehgeschwindigkeiten und die Festlegung der
Drehrichtung bzw. die Reihenfolge unterschiedlicher Drehrich
tungen kann ebenfalls nach Bedarf festgelegt werden. So kön
nen Hohlkörper und Bürste mit gleicher Geschwindigkeit, je
doch unterschiedlicher Drehrichtung umlaufen, wobei die Dreh
richtung von Bürste und Kanne synchron geändert wird. Auch
bei unterschiedlichen Geschwindigkeiten von Bürste und Kanne
kann die Drehrichtung ebenfalls synchron umgewandelt werden.
Auch der Hub der Bürste und die Neigung der Drehachsen können
verändert werden.
Claims (23)
1. Verfahren zur Oberflächenbehandlung einer Innenoberfläche
eines Hohlkörpers, insbesondere einer Kanne, dadurch gekenn
zeichnet, daß in den Hohlkörper Gleitschleifchips eingefüllt
und durch einen Träger bei einer Relativbewegung zwischen
Gleitschleifchips und Hohlkörper entlang der Innenoberfläche
elastisch geführt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
sich der Träger im Hohlkörper dreht.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß sich der Hohlkörper um den Träger dreht.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
sich Hohlkörper und Träger jeweils in einander entgegengesetz
te Richtungen drehen.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Träger eine lineare Hubbewegung aus
führt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß Drehgeschwindigkeit des Trägers so bemessen
wird, daß die Gleitschleifchips durch Fliehkraftwirkung gegen
die Innenoberfläche gedrückt werden.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Drehachsen von Träger und Hohlkörper in
einem Winkel zur Senkrechten verlaufen.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Gleitschleifchips durch den Träger in
Bearbeitungsrichtung elastisch unterstützt werden.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Gleitschleifchips durch den Träger
senkrecht zur Bearbeitungsrichtung elastisch unterstützt wer
den.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch ge
kennzeichnet, daß als Träger eine Bürste mit elastischen Bor
sten verwendet wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß
die Gleitschleifchips zwischen den Borstenbüscheln einer Bür
ste aufgenommen werden.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, gekennzeich
net durch die Verwendung länglicher oder dreikantförmiger
Gleitschleifchips.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Relativbewegung zwischen Gleitschleif
chips und Hohlkörper so auf die Art der Gleitschleifchips und
das zu bearbeitende Material des Hohlkörpers abgestimmt wird,
daß Rauhtiefen von etwa 3 µm bis etwa 4 µm erzielt werden.
14. Vorrichtung zur Oberflächenbehandlung einer Innenoberflä
che eines Hohlkörpers, insbesondere einer Kanne, gekennzeich
net durch eine Aufnahmeeinrichtung (15) für den Hohlkörper
(1), eine Aufnahmeeinrichtung (18) für einen in den Hohlkör
per (1) eintauchbaren Träger (5) für Gleitschleifchips (4)
und einer Antriebseinrichtung (16, 19) zum Erzeugen einer Re
lativbewegung zwischen Träger (5) und Hohlkörper (1).
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnete daß
die Antriebseinrichtung (19) einen Rotationsantrieb für den
Träger (5) umfaßt.
16. Vorrichtung nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Antriebseinrichtung (16) einen Rotationsan
trieb für den Hohlkörper (1) umfaßt.
17. Vorrichtung nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Rotationsantrieb (16, 18) in seiner Dreh
richtung umkehrbar ist.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 14 bis 17, dadurch
gekennzeichnet, daß die Antriebseinrichtung (19) einen linea
ren Hubantrieb für den Träger (5) umfaßt.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 14 bis 18, dadurch
gekennzeichnet, daß die Aufnahmeeinrichtungen (16, 18) für
Hohlkörper (1) und Träger (5) in einem Winkel zur Senkrechten
angeordnet sind.
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 14 bis 19, dadurch
gekennzeichnet, daß der Träger eine Bürste (5) ist.
21. Vorrichtung nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß
die Bürste mit in einem an die Größe der Gleitschleifchips
(4) angepaßten Abstand angeordneten Borsten (8) versehen ist,
so daß die Gleitschleifchips (4) zwischen den Borsten (8) auf
nehmbar sind.
22. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 14 bis 21, dadurch
gekennzeichnet, daß die Gleitschleifchips (4) eine längliche
oder dreikantige Form aufweisen.
23. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 14 bis 22, gekenn
zeichnet durch eine auf den Hohlkörper (2) aufsetzbare Auf
fangeinrichtung (20) für Gleitschleifchips (4).
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995110900 DE19510900C2 (de) | 1995-03-24 | 1995-03-24 | Verfahren und Vorrichtung zur Oberflächenbehandlung der Innenoberfläche eines Hohlkörpers |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995110900 DE19510900C2 (de) | 1995-03-24 | 1995-03-24 | Verfahren und Vorrichtung zur Oberflächenbehandlung der Innenoberfläche eines Hohlkörpers |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19510900A1 true DE19510900A1 (de) | 1996-10-02 |
DE19510900C2 DE19510900C2 (de) | 1997-08-07 |
Family
ID=7757690
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE1995110900 Expired - Fee Related DE19510900C2 (de) | 1995-03-24 | 1995-03-24 | Verfahren und Vorrichtung zur Oberflächenbehandlung der Innenoberfläche eines Hohlkörpers |
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---|---|
DE19510900C2 (de) | 1997-08-07 |
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