DE19510789C2 - Fahrzeugsitz mit auswechselbaren seitlichen Stützpolstern am Sitzkissen und an der Rückenlehne - Google Patents
Fahrzeugsitz mit auswechselbaren seitlichen Stützpolstern am Sitzkissen und an der RückenlehneInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Fahrzeugsitz mit einem Sitzteil und
einem davon getrennten Rückenteil, wobei das Sitzteil und das Rücken
teil innerhalb der Polsterung einen Rahmen aufweisen.
Die bei der Kurvenfahrt eines Kraftfahrzeuges auf die auf einem Fahr
zeugsitz aufsitzende Person einwirkenden Fliehkräfte haben eine unge
wollte seitliche Verlagerung der den Sitz benutzenden Person zur Folge,
wenn nicht für eine ausreichende seitliche Abstützung ihres Körpers Vor
sorge getroffen wird. Insbesondere der Führer eines Kraftfahrzeuges
kann sich durch die ständige Korrektur seiner Sitzposition und durch das
andauernde Reagieren auf die einwirkenden Fliehkräfte nicht ausreichend
seiner Fahraufgabe widmen, wodurch die Fahrqualität negativ beeinflußt
wird. Die ständige Korrekturarbeit des Halteapparates des menschlichen
Körpers führt zudem zu einer Dauerbelastung des Fahrzeugführers und
somit zur Ermüdung, wodurch ebenfalls die Fahrqualität gemindert wird
und die Unfallgefahr erheblich steigt.
Kraftfahrzeugsitze sind in der Regel derart ausgestaltet, daß an ihren
Sitzkissen und Rückenlehnen seitlich fest angeformte Polsterwülste die
aufsitzende Person gegenüber der Einwirkung der Fliehkräfte bei Kur
venfahrt des Kraftfahrzeugs abstützen.
Damit möglichst alle Personen, d. h. auch mit unterschiedlichen, insbe
sondere die Körperbreite betreffenden Abmessungen solche Sitze benut
zen können, müssen sowohl die Berührungsflächen für Gesäß und
Rücken, als auch die seitlichen Abstützungen von Sitzkissen bzw.
Rückenlehne, so ausgebildet sein, daß selbst eine große Person mit brei
tem Rücken und breitem Gesäß bequem in einem Sitz mit seitlichen Ab
stützpolstern Platz nehmen kann, ohne sich durch einen zu engen Ab
stand der Polsterwülste eingeengt und/oder behindert zu fühlen. Ein sol
cher Sitz paßt aber nicht für eine kleine Person mit relativ schmalem
Körperbau, da zwischen den seitlichen Polsterwülsten und der aufsitzen
den Person zuviel Spielraum vorhanden ist. Die aufsitzende Person wird
in diesem Falle von den bei der Kurvenfahrt eines Kraftfahrzeugs auf sie
wirkenden Fliehkräften ständig gegen die Polsterwülste geschleudert,
was eine Verminderung des Fahrkomforts und eine schlechte Fahrquali
tät zur Folge hat.
Um einen Kraftfahrzeugsitz für möglichst viele unterschiedlich gebaute
Personen komfortabel, insbesondere was die seitliche Körperabstützung
der aufsitzenden Person betrifft, auszugestalten, sind bei bekannten Sit
zen die Polsterwülste des Sitzkissens und der Rückenlehne mechanisch
verschwenkbar angeordnet - siehe z. B. DE 30 31 617 A1 und DE 3
1 29 525 A1 - oder lassen sich pneumatisch durch Füllen mit Luft oder Ablas
sen der Luft - siehe z. B. DE 35 41 537 A1 und EP 0 235 967 A2 - jeweils
den Abmessungen der aufsitzenden Person anpassen. Dazu sind aufwen
dige mechanische Verstellmechanismen oder mit Luft füllbare Hohlkörper
mit
Steuerventilen und ggf. elektrisch angetriebenen Kompressoren erfor
derlich, welche den Aufbau eines Sitzes für eine Großserienfertigung
verteuern und zudem störungsanfällig sind.
Aus der DE 25 22 856 A1 ist ein Fahrzeugsitz
bekannt, für den lediglich offenbart wird, das Rückenpolster und das
Sitzpolster, die jeweils nur einteilig ausgeführt sind, komplett entweder
zu Reinigungszwecken oder im Falle der Sitzmontage oder -reparatur
vorübergehend zu entfernen.
Für den Vorschlag nach der DE 74 26 475 U gilt
dasselbe, wobei sich dieser vorbekannte Vorschlag von dem zuvor zi
tierten lediglich durch die Art der Befestigungsmittel unterscheidet.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen preis
werten Kraftfahrzeugsitz mit seitlichen Abstützpolstern
am Sitzkissen und an der Rückenlehne zu schaffen, der
sowohl dem Benutzer mit großer Körperbreite als auch
dem Benutzer mit schmalen Körperabmessungen ausreichen
den seitlichen Halt bietet.
Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Hauptanspruchs
gelöst. Die Polsterteile weisen vorzugsweise Stäbe auf,
die in Führungen eingreifen, die mit dem Sitzteilunter
bau bzw. dem Metallrahmen der Rückenlehne fest verbun
den sind. Die gewünschte Breiteneinstellung der Sitz-
bzw. Rückenlehnenfläche wird dadurch erreicht, daß im
einfachsten Fall Polsterteile mit Stäben unterschied
licher Länge verwendet und in den Führungen verankert
werden oder daß Rastungen, die in entsprechenden Ab
ständen auf den Stäben angebracht sind, die Polster
teile in der gewünschten Breiteneinstellung arretieren.
Die Erfindung wird anhand von in den Figuren darge
stellten Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zei
gen:
Fig. 1 einen Kraftfahrzeugsitz mit einem Sitzteil und
einem Rückenteil als Basissitz, wobei das Sitz
teil und das Rückenteil ohne die lös- und aus
wechselbaren Polsterteile dargestellt sind und
das Sitzteil seitlich und das Rückenteil sowohl
seitlich als auch oben mit Öffnungen versehen
ist;
Fig. 2 einen Kraftfahrzeugsitz mit einem Sitzteil und
einem Rückenteil, wobei das Rückenteil um eine
Achse, die quer zur Fahrtrichtung verläuft,
verschwenkbar ist und wobei an das Sitzteil und
an das Rückenteil seitlich Polsterwülste zur
Abstützung der Oberschenkel, des Gesäßes und
des Oberkörpers der aufsitzenden Person aufge
steckt sind und das Rückenteil oben mit einer
Kopfabstützung versehen ist;
Fig. 3 ein Polsterteil, das eingesteckt in die seitli
chen Öffnungen des Rückenteils die seitliche
Abstützung des Oberkörpers übernimmt;
Fig. 4 einen Schnitt entlang der Linie IV-IV in den
Fig. 1 und 2 mit eingebauter Führungsstange
und einem Teil des von ihr gehaltenen Polster
teils;
Fig. 5 einen Schnitt im Bereich des federnden Bügels,
der in die Nut der Führungsstange eingreift,
entlang der Linie V-V in Fig. 4;
Fig. 6 eine der Fig. 4 entsprechende Darstellung, je
doch mit drei Einrastmöglichkeiten; und
Fig. 7 weitere Ausführungsbeispiele seitlich aufsteck
barer Polsterteile.
Ein Fahrzeugsitz gemäß Fig. 1, besteht im wesentlichen
aus einem Sitzteil 1 und einem Rückenteil 2, wobei das
Rückenteil fest in einem bestimmten Winkel zum Sitzteil
angeordnet ist oder durch ein Drehgelenk 3 um eine quer
zur Fahrzeugachse verlaufende Achse schwenk- und fest
stellbar mit dem Sitzteil verbunden ist.
Der in Fig. 1 dargestellte Sitz ist ein Basissitz ohne
seitliche Polsterwülste zur Körperabstützung und wird
erfindungsgemäß durch aufsteckbare Polsterteile, die
weiter unten näher beschrieben werden, zu einem ge
brauchsfähigen Fahrzeugsitz aufgebaut.
In den seitlichen Abschnitten 4 des Sitzpolsters 6 des
Sitzteils 1 und des Polsters 2a des Rückenteiles 2 sind
mehrere Öffnungen 5 angebracht, um Stäbe durch diese
hindurchzuführen. Um beim Einführen der Stäbe Beschädi
gungen des Polsterstoffes der seitlichen Abschnitte 4
zu vermeiden, sind die Öffnungen, wie in Fig. 4 ver
deutlicht, jeweils mit einer festen Einfassung 5a, die
beispielsweise ein Kunststoffspritzgießteil sein kann,
versehen.
Der das Sitzpolster 6 tragende Unterbau 7 ist in der
Regel in einer Stahlblech-, Stahlrohr- oder Leichtme
tallstruktur aufgebaut. Gemäß Fig. 4 sind mit beiden
nach außen weisenden Seiten des Unterbaues 7 des Sitz
teiles 1 Führungen 8, die aus Rohrstücken 9 gebildet
werden und deren Längsachse etwa quer zum Sitz ver
läuft, in einem Abstand a zueinander mit dem Unterbau 7
fest verbunden. Weist der Unterbau ausreichenden Freiraum
auf, so ist es aus Stabilitätsgründen vorteilhaft,
die Rohrstücke durchgehend zu gestalten und an den bei
den nach außen weisenden Seiten des Unterbaues mit die
sem zu verbinden. Die Rohrstücke 9 sind so positio
niert, daß jeweils das äußere Ende 9a eines Rohrstückes
und eine Öffnung 5 koaxial zueinander ausgerichtet
sind. In einem Abstand c zum äußeren Ende des Rohr
stückes ist quer zur Rohrstückachse, wie in Fig. 5 ver
deutlicht, mindestens ein Querschlitz 10 eingearbeitet,
in den ein federnder Bügel 11 eingreift.
In äquivalenter Weise erfolgt die Anbringung der ge
nannten Rohrstücke 9 an der Tragstruktur des Rücken
teils 2. Die Rohrstücke sind auch hier so positioniert,
daß jeweils das äußere Ende eines Rohrstückes und eine
Öffnung 5 koaxial zueinander ausgerichtet sind.
Ein Polsterteil gemäß Fig. 3 weist vorzugsweise die
Form eines wulstförmigen Körpers 13 auf und ist mit
Führungsstäben 14 fest verbunden. Polsterteile dieser
Art werden allgemein aus Polyurethanschaum geformt, in
dem die Führungsstäbe mit einer daran befestigten Ein
lage 14a in eine dem Polsterkörper entsprechenden Form
eingeschlossen werden und die Form dann ausgeschäumt
wird, wobei die Einlage 14a, bestehend aus einem Kunst
stoff- oder Blechformteil, das fest jeweils mit einem
Führungsstab 14 verbunden ist, die notwendige Stabili
tät des Polsterteiles 12 ergibt. Ein Überzug 15 aus
Polsterstoff erlaubt die Gestaltung einer gewünschten
Oberfläche und das Anpassen der Polsterteile an den
Polsterüberzug des Basissitzes. Die Art der Herstellung
solcher Polsterteile wird bei der Fertigung von Kopfstützen
16 für Kraftfahrzeugsitze angewendet und ist
dem Fachmann bekannt.
An die in einem Abstand b zueinander aus den Polster
teilen 12 herausragenden Führungsstäbe 14 sind Kegel
stümpfe 17 angeformt. In einem Abstand d zur Polster
fläche 18 sind an den Führungsstäben 14 Einkerbungen
oder umlaufende Rillen 19 quer zur Stabachse ange
bracht.
Das Befestigen der Polsterteile gemäß den Fig. 2 und 3
am Basissitz gemäß Fig. 1 erfolgt derart, daß die Füh
rungsstäbe in die mit dem Unterbau 7 des Sitzteiles 1
bzw. mit der Tragstruktur des Lehnenteiles 2 verbunde
nen Rohrstücke 9 eingeführt werden, wobei die Kegel
stümpfe 17 an den Stabenden das Einführen durch die
Öffnungen 5 in die Rohrstücke 9 erleichtern. Die Pol
sterteile 12 werden soweit an die Seitenabschnitte 4
angedrückt, bis die Polsterflächen 18 an den Seitenab
schnitten y anliegen. In die quer zur Stabachse im Ab
stand d angebrachten Einkerbungen oder Rillen 19 rasten
die an den Rohrenden im Abstand c angebrachten federn
den Klemmbügel 11 ein, wodurch das Polsterteil 12 einen
festen Halt bekommt und seine Abstützaufgabe erfüllen
kann.
Fig. 6 zeigt ein Ausführungsbeispiel eines Führungs
stabs 14 mit drei umlaufenden Rillen 19, die dann ent
sprechend drei unterschiedliche Rastpositionen ermög
lichen, je nach den Körperabmessungen der gerade auf
sitzenden Person.
Die in den Fig. 2 und 3 dargestellten, auswechselbaren
Polsterteile stellen ein Ausführungsbeispiel für je
weils einstückige Polsterteile dar, die an Sitz- und
Rückenteil anbringbar sind. Denkbar sind auch mehrtei
lige Ausführungsformen, wie in Fig. 7 gezeigt, welche
beispielsweise beim Sitzteil 1 eine seitliche Ober
schenkelabstützung 12a darstellt und getrennt davon
eine seitliche nicht dargestellte Gesäßabstützung aus
wechselbar angebracht ist. Dies gilt ebenso für die
seitliche Abstützung des Oberkörpers mit einem durch
gehenden Polsterteil 12b, das alternativ geteilt sein
kann, nämlich im oberen Bereich des Rückenteils 2 als
Polsterteil 12b1 und im unteren Bereich des Rückentei
les 2 als Polsterteil 12b2 für den Hüftbereich der auf
sitzenden Person.
In Fig. 7 soll im übrigen durch das Maß A verdeutlicht
werden, daß die Anpassung der Polsterteile an die Ab
messungen der den Sitz benutzenden Personen im Sitz-
und Rückenbereich auch mit unterschiedlich gestalteten
Polsterteilen erreicht werden kann, bei denen der Ab
stand von der Polsterfläche 18 bis zur Aufwulstung 20
maßlich variiert wird. Bei dieser Ausführungsmöglich
keit wird dann für die Verankerung nur eine Raststufe
(Rille 19) benötigt.
Claims (7)
1. Fahrzeugsitz mit einem Sitzteil und einem davon getrennten
Rückenteil, wobei das Sitzteil und das Rückenteil innerhalb der Pol
sterung einen Rahmen aufweisen, dadurch gekennzeichnet, daß
im Rahmen (7) des Sitz- und/oder Rückenteils Rastvorrichtungen
vorgesehen sind, in denen mit korrespondierenden
Rastgegenstücken versehene, zusätzliche Polsterteile lösbar befe
stigbar sind.
2. Fahrzeugsitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Polsterteile seitlich mit dem Sitzteil und/oder dem Rückenteil lösbar
verbunden sind.
3. Fahrzeugsitz nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Polsterteile den Abmessungen der den Sitz benutzenden
Person anpaßbar sind.
4. Fahrzeugsitz nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, da
durch gekennzeichnet, daß die Polsterteile des Sitzteiles
und/oder des Rückenteiles im vorderen seitlichen und hinteren seit
lichen Bereich des Sitzteiles und/oder im oberen und unteren seitli
chen Bereich des Rückenteiles einstückig gestaltet sind.
5. Fahrzeugsitz nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, da
durch gekennzeichnet, daß die Polsterteile des Sitzteiles
und/oder des Rückenteiles im vorderen seitlichen und hinteren seit
lichen Bereich des Sitzteiles und/oder im oberen und unteren seitli
chen Bereich des Rückenteiles mehrstückig gestaltet sind.
6. Fahrzeugsitz nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, da
durch gekennzeichnet, daß die Polsterteile als Rastvorrichtung
ausgebildete Stäbe besitzen, die in am Sitzteilunterbau bzw. am
Metallrahmen der Rückenlehne befestigte Führungen greifen.
7. Fahrzeugsitz nach Anspruch 6, gekennzeichnet durch mehrere
Rastpositionen an jedem Stab.
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