DE10227946A1

DE10227946A1 - Fahrzeugsitzanordnung

Info

Publication number: DE10227946A1
Application number: DE10227946A
Authority: DE
Inventors: Marten Dipl.-Ing. Wittorf
Original assignee: Adam Opel GmbH
Current assignee: GM Global Technology Operations LLC
Priority date: 2002-06-22
Filing date: 2002-06-22
Publication date: 2004-03-04

Abstract

Die Erfindung betrifft eine Fahrzeugsitzanordnung (1), insbesondere Rücksitzanordnung, mit einem geteilten Sitzkissen (2), umfassend ein Sitzunterteil (4) und ein darauf angeordnetes Sitzoberteil (3), das in einer Trennebene (13) gegenüber dem Sitzunterteil (4) verschieblich ist.

Description

Die Erfindung betrifft eine Fahrzeugsitzanordnung, insbesondere eine Rücksitzanordnung. Eine solche Fahrzeugsitzanordnung findet unter anderem Verwendung in Kraftfahrzeugen, insbesondere Personenkraftfahrzeugen.
In der DE 29 35 628 C2 ist eine Rücksitzanordnung für Kraftfahrzeuge beschrieben, deren Sitzkissen über einer Sitzmulde im Fahrzeugboden angeordnet sind. Ein Sitzkissen ist hierbei um seine Vorderkante von der horizontalen Gebrauchslage in eine etwa vertikale Lage hochschwenkbar. Zudem ist die zugehörige Rückenlehne umlegbar. Um zu vermeiden, dass beim Umklappen normalerweise in die Sitzmulde hineinragende Höcker nunmehr in den Laderaum hineinragen und dabei Ladevolumen wegnehmen, ist das Sitzkissen zweigeteilt. Hierdurch verbleibt beim Umklappen das die Höcker aufweisende Unterteil in der Sitzmulde und nur das Oberteil wird umgeklappt, so dass keine Höcker das Ladevolumen reduzieren.
In der DE 195 10 789 A1 ist ein Fahrzeugsitz mit auswechselbaren seitlichen Stützpolstern am Sitzkissen und an der Rückenlehne beschrieben. Hierdurch kann ein Typ eines Fahrzeugsitzes durch Austausch der Stützpolster für unterschiedliche Personen komfortabel, insbesondere was die seitliche Körperabstützung bei Kurvenfahrten betrifft, ausgestaltet werden.
Die 197 51 091 A1 hingegen betrifft den modularen Polsteraufbau eines Fahrzeugsitzes zur kostengünstigen teilstandardisierten Fertigung von Fahrzeugsitzen. Mit der separaten Fertigung von Oberpolstern mit seitlichen Stützen sowie einer einfachen geometrischen Grundform eines Unterpolsters kann durch Kombination unterschiedlicher Unter- und Oberpolster eine Vielzahl unterschiedlicher Fahrzeugsitze hergestellt werden.
Der Erfindung hingegen liegt die Aufgabe zugrunde eine an die Sitzbedürfnisse unterschiedlicher Personen anpassbare Fahrzeugsitzanordnung, insbesondere Rücksitzanordnung, anzugeben.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst durch eine Fahrzeugsitzanordnung, insbesondere Rücksitzanordnung, mit einem geteilten Sitzkissen umfassend ein Sitzunterteil und ein darauf angeordnetes Sitzoberteil, das in einer Trennebene gegenüber dem Sitzunterteil verschieblich ist.
Mit einer Fahrzeugsitzanordnung mit zwei voneinander separierten und verschiebbaren Elementen (Sitzoberteil und Sitzunterteil) können verschiedene Sitzpositionen ohne nennenswerte Einschränkungen des Kopfraums der Personen erreicht werden. Zudem ist bei einer Integration einer solchen Fahrzeugsitzanordnung in ein neues Fahrzeugmodell allenfalls eine geringe Änderung der Fahrzeugkarosserie und der Fahrzeugsitzanordnung selbst gegenüber einem Vorgängermodell erforderlich. Durch die Verschiebbarkeit entlang einer Trennebene ist auch im Wesentlichen keine Abhängigkeit von der Karosseriekontur, beispielsweise der Tank-Kontur, gegeben, wodurch zusätzliche Kopffreiheit gewonnen werden kann. Es ist ein annähernd netzparalleles Verschieben ermöglicht, ohne dass in der Nominalposition, d.h. der Sitzposition mit der Sitzstellung ganz hinten, der Sitzkomfort eingeschränkt ist. Vielmehr ist es möglich den Sitzkomfort in der Nominalposition und/oder in einer Verschiebeposition an den Sitzkomfort eines einteiligen Sitzkissens anzupassen.
Es ist größeren und schweren Personen hierdurch ermöglicht in der Nominalposition zu sitzen, während leichtere oder kleinere Personen und Kinder in einer nach vorne gerückten Position sitzen können. Hierdurch können diese einen erleichterten Zugriff zur Sitzlehne erhalten, welche z. B. die Bedienung von Videospielen oder anderem ermöglicht.
Die Fahrzeugsitzanordnung erlaubt zusätzlich durch die Verschiebbarkeit sowie die Verwendung schlankerer Bauteile, insbesondere des Sitzoberteils, eine Verbesserung, insbesondere bessere Verschachtelung, der Sitzfaltung oder Sitzklappung und dadurch auch eine Vergrößerung des Lade- bzw. Kofferraumvolumens.
Bei der Fahrzeugsitzanordnung ist das Sitzunterteil vorzugsweise gegenüber der Fahrzeugkarosserie fest. Insbesondere kann das Sitzunterteil zur Befestigung mit der Fahrzeugkarosserie, insbesondere einer Sitzmulde, einen Formdraht aufweisen, der in einer am Fahrzeugboden angebrachten Blechzunge einhängbar ist. Andere Befestigungen mit der Fahrzeugkarosserie sind ebenfalls möglich.
Vorzugsweise weist die Fahrzeugsitzanordnung eine Rückenlehne auf, die mit dem Sitzoberteil zusammen verschieblich ist. Der Verschiebeweg des Sitzoberteils allein oder in Kombination mit einer Rückenlehne kann bis zu 20 cm, vorzugsweise 5 cm bis 10 cm betragen.
Die Fahrzeugsitzanordnung weist vorzugsweise Verschiebeelemente auf, die insbesondere seitlich des Sitzoberteils angeordnet sind. Solche Verschiebeelemente können an sich bekannte Gleitschienen oder ähnliches sein. Die Fahrzeugsitzanordnung verfügt vorzugsweise über ein Verriegelungselement, insbesondere einen Entriegelungshebel, im vorderen Bereich des Sitzoberteils, ggf. an dessen Unterseite, durch das eine Verschiebung und Arretierung des Sitzoberteils ermöglicht ist.
Bei der Fahrzeugsitzanordnung verläuft die Trennebene vorzugsweise horizontal. Sie kann auch gegenüber der Horizontalen geneigt sein, insbesondere in einer Verschiebungsrichtung aus der Nominalposition – anders ausgedrückt bei einer Verschiebung nach vorne – positiv gegenüber der Horizontalen geneigt sein. Der Neigungswinkel kann hierbei bis zu 15° betragen. Hierdurch lässt sich durch eine Bewegung des Sitzoberteils in der Trennebene nach vorne eine Sitz-Höhenverstellung erreichen. Somit kann in vorgeschobener Position die Sicht für Kinder nach draußen verbessert werden, insbesondere bei einer hohen Gürtellinie des Fahrzeuges. Auch lässt sich hierdurch das Sitzoberteil als ein beweglicher Teil des Sitzkissens, gezielt zur Karosserie vorspannen, um die Federrate und damit den Sitzkomfort und die Kopffreiheit einer den Sitz benützenden Person anzupassen. Ebenfalls möglich ist eine zusätzliche oder alternative, insbesondere mechanische Sitzhöhenverstellung. Hierbei kann eine Betätigungsvorrichtung für die Sitzhöhenverstellung vor gesehen sein, die in dem Vorderbereich des Sitzoberteils angeordnet ist.
Die Fahrzeugsitzanordnung kann zusätzlich eine Sitzrampenverstellung umfassen, die dazu dient die Neigung des Sitzoberteils in einem Bereich, welcher bereits in der Nominalposition über das Sitzunterteil hinausragt, zu verändern. Hierdurch lassen sich Sitzwinkel sowie Schenkelauflage gegenüber der Horizontalen ändern, wodurch einerseits der Sitzkomfort und andererseits die Sicherheit durch die Sitzposition eines Kindes oder einer Kinderbefestigung zusätzlich verbessert werden.
Bei der Fahrzeugsitzanordnung weisen vorzugsweise an der Trennebene das Sitzoberteil und das Sitzunterteil jeweils eine Trennschicht auf, insbesondere eine Folie, einen Stoff, eine Gleitschicht oder eine Weichplastikschale. Die Auswahl einer geeigneten Materialpaarung kann so erfolgen, dass Feder- und/oder Dämpfungseigenschaften der beiden Sitzkissenteile allenfalls geringfügig durch die Trennebene beeinflusst sind. Mit einer entsprechenden Materialauswahl lässt sich auch bei Vorspannung oder Belastung der Sitzkissenteile zueinander eine relativ geringe Reibung zwischen diesen sowie ein geringer Verschleiß bei durchschnittlicher Fahrzeuglebensdauer erzielen. Die Trennschichten sind vorzugsweise farblich neutral oder dunkel ausgeführt, was bei einer Verschiebung des Sitzoberteils bzw. bei einem Klappen der Fahrzeugsitzanordnung einen qualitativ hochwertigen optischen Eindruck vermittelt.
Ein Verstärkungselement kann vorzugsweise im vorderen Bereich des Sitzoberteils, insbesondere an dessen Unterseite, vorgesehen sein. Hierdurch kann eine zusätzliche Stabilisierung der Sitzvorderkante erreicht werden. Auch lassen sich hierdurch die Dämpfungs- und Federeigenschaften des Sitzoberteils im vorderen Bereich einstellen. Das Verstärkungselement kann auch als Aufnahme für einen Verriegelungsmechanismus für das Verschieben des Sitzoberteils oder für eine Betätigungsvorrichtung für eine, insbesondere mechanische, Sitzhöhenverstellung dienen.
Bevorzugt sind die Federeigenschaften des Sitzoberteils und des Sitzunterteils in der Nominalposition entsprechend den Federeigenschaften eines einteiligen Sitzkissens abgestimmt. Auch bei einer Verschiebung des Sitzoberteils können die Feder- und/oder Dämpfungseigenschaften beim Zusammenspiel des Sitzunterteils mit dem Sitzoberteil so aufeinander abgestimmt sein, dass eine Gesamtcharakteristik entsteht, die ähnlich oder gleich einem ungeteiltem Sitzkissen ist. Hierbei kann beispielsweise das Sitzunterteil einen festen Schaumstoff und das Sitzoberteil einen weicheren Schaumstoff aufweisen. Jedes Sitzkissenteil kann dabei auch unterschiedliche Materialschichten, insbesondere harte und weiche Schaumstoffe aufweisen. Ebenfalls möglich ist die Verwendung von Inserts, beispielsweise aus Kunststoff oder Blech, welche Inserts eingeschäumt oder eingelegt sein können.
Die Fahrzeugsitzanordnung kann sowohl einen Einzelsitz, eine einteilige Sitzbank oder eine mehrteilige Sitzbank umfassen. Bei einer mehrteiligen Sitzbank sind verschiedene Teilungen möglich, insbesondere 50/50 oder 60/40 oder 40/20/40 oder andere.
Anhand der Zeichnung wird die Fahrzeugsitzanordnung beispielhaft näher erläutert. Es versteht sich, dass andere Ausführungen möglich sind, die von der Erfindung mit umfasst sind. Die Figuren zeigen hierbei eine nicht unbedingt maßstäbliche und teilweise schematisierte Darstellung einer Fahrzeugsitzanordnung. Es zeigen:
1 einen Ausschnitt eines Längsschnittes durch ein Fahrzeug mit einer Fahrzeugsitzanordnung,
2 und 3 einen Längsschnitt durch eine Fahrzeugsitzanordnung,
4 einen Längsschnitt durch eine Fahrzeugsitzanordnung in umgeklappten Zustand,
5 eine perspektivische Draufsicht auf eine Fahrzeugsitzanordnung,
6 einen Schnitt entlang Linie VI-VI nach 5,
7 einen Schnitt entlang Linie VII-VII nach 5,
8 eine perspektivische Sicht der Verschiebeeinrichtung einer Fahrzeugsitzanordnung,
9 einen Ausschnitt eines Längsschnittes durch ein zweigeteiltes Sitzkissen,
10 einen Ausschnitt eines Längsschnittes durch ein Sitzoberteil.
Die Bezugszeichen haben in sämtlichen Figuren die selbe Bedeutung.
In 1 ist schematisch und nicht maßstäblich ein Ausschnitt eines Längsschnittes durch ein Fahrzeug 11, insbesondere eines Personenkraftwagens mit einer Fahrzeugsitzanordnung 1, einer Rücksitzanordnung, dargestellt. Die Rücksitzanordnung 1 weist ein Sitzkissen 2 auf. Das Sitzkissen 2 ist zweigeteilt mit einem Sitzunterteil 4, welches in einer durch die Fahrzeugkarosserie 12 gebildeten Sitzmulde 10 angeordnet ist. Das Sitzunterteil 4 ist durch nicht näher dargestellte Mittel mit der Fahrzeugkarosserie 12 fest verbunden. Auf dem Sitzunterteil 4 ist ein Sitzoberteil 3 angeordnet, wobei Sitzoberteil 3 und Sitzunterteil 4 in einer Trennebene 13 aneinander stoßen. Das Sitzoberteil 3 weist einen vorderen Bereich 6 auf, der zu einem Vordersitz 8 gerichtet ist und von diesem einem der Beinfreiheit entsprechenden Abstand entfernt ist. Die Trennebene 13 ist gegenüber der Horizontalen um einen kleinen Winkel von einigen Grad geneigt, so dass bei einer Verschiebung des Sitzoberteils 3 nach vorne, d.h. in einer Verschiebungsrichtung in Richtung des Vordersitzes 8, das Sitzoberteil 3 etwas (einige Zentimeter) nach oben geschoben wird. Das Sitzoberteil 3 weist in seinem vorderen Bereich 6 benachbart zur Fahrzeugkarosserie 12 ein Verstärkungselement 5 auf, das diesen vorderen Bereich 6 verstärkt und stabilisiert. Mit dem Sitzoberteil 3 ist eine Rückenlehne 7 verbunden, die eine Kopfstütze 9 aufweist.
Bei einer Verschiebung des Sitzoberteils 3 inklusive der Rückenlehne 7 entlang der Trennebene 13, wird einerseits der Abstand zum Vordersitz 8 verringert und andererseits abhängig vom Neigungswinkel der Trennebene 13 das Sitzoberteil 3 nach oben geschoben (siehe 2 mit der Rücksitzanordnung in nach vorne geschobener Position strichliert dargestellt). Hierdurch kann sich die Sitzposition einer in der Rücksitzanordnung sitzenden Person (nicht dargestellt) erhöhen. Durch ein Nachvorneschieben der Rücksitzanordnung 1 wird zusätzliches Lade- oder Kofferraumvolumen gewonnen. Weitere Vorteile der Rücksitzanordnung 1 sind bereits weiter vorne erläutert worden. Mit durchgezogener Linie ist in 2 die als Nominalposition bezeichnete Position dargestellt, in der vorzugsweise größere und schwerere Personen sitzen werden.
3 zeigt die Rücksitzanordnung 1 nach 1, wobei die Federeigenschaften des zweigeteilten Sitzkissen 2 durch Federelemente R'_i und R''_i mit i = 1 bis 5 angedeutet ist. Die stilisierten Federelement R'_i gelten für das Sitzoberteil 3 und die Federelemente R''_i für das Sitzunterteil 4. Die lokale Federeigenschaft R_i des Sitzkissens 2 lässt sich über die Kehrwerte der Federeigenschaften des Sitzunterteils 4 und des Sitzoberteils 5 darstellen mit 1/R_i = 1/R'_i + 1/R''_i. Durch die Wahl der Materialien für das Sitzoberteil 3 und das Sitzunterteil 4 lässt sich eine Feder- und/oder Dämpfungscharakteristik des geteilten Sitzkissen 2 wie bei einem ungeteilten Sitzkissen in der Nominalposition sowie weitgehend auch in einer nach vorne geschobenen Position erreichen. In 3 ist zudem strichliert das Sitzoberteil 3 in seinem vorderen Bereich 6 angehoben dargestellt. Diese Sitzrampenverstellung wird durch eine nicht dargestellte an sich bekannte Vorrichtung bewirkt und ermöglicht eine Änderung der Schenkelauflage zur Verbesserung des Sitzkomforts.
4 zeigt schematisch eine Rücksitzanordnung 1 in einem umgeklappten Zustand. Das Sitzoberteil 3 wird hierbei von der Trennebene 13 weggeschoben und entgegen dem Uhrzeigersinn um ca. 90° gedreht. Die Rückenlehne 7 wird ebenfalls um ca. 90° entgegen dem Uhrzeigersinn gedreht und liegt auf der Trennebene 13 auf. Durch das in der Sitzmulde 10 verbleibende Sitzunterteil 4 wird der in dem Fahrzeug 11 vorhandene Raum besonders effektiv ausgenutzt, insbesondere Laderaum geschaffen.
5 zeigt in einer schematischen perspektivischen Draufsicht einige konstruktive Merkmale der Rücksitzanordnung 1 mit Sitzoberteil 3 und Rückenlehne 7. Das Sitzoberteil 3 weist eine Seitenstruktur 15, insbesondere als Blech, auf. An die Seitenstruktur 15 ist hinten und vorne jeweils eine Führungsrolle 14 angebracht. 7 zeigt einen Schnitt durch die Seitenstruktur 15. Im Bereich der vorderen Führungsrolle 14 ist die Seitenstruktur 15 mit einer Querstruktur 16 verbunden. 6 zeigt einen Querschnitt durch die Querstruktur 16. An das Sitzoberteil 3 grenzt die Rückenlehne 7 an, die im unteren Bereich ebenfalls eine Führungsrolle 14 aufweist und die im oberen Bereich einen Befestigungspunkt 20 zum Festmachen mit der Fahrzeugskarosserie 12 hat. In 5 ist aus Gründen der Übersichtlichkeit nur eine der beiden sich entlang der Querstruktur 16 gegenüberliegenden Seitenstrukturen 15 dargestellt.
8 zeigt schematisiert die Verschiebefunktion des Sitzoberteils 3 in einem Verschiebeelement 26, welches als Sitzschiene bzw. Gleitschiene ausgeführt ist. Das Verschiebeelement 26, welches mit der Fahrzeugkarosserie 12 verbunden ist (nicht dargestellt) weist eine parallel zur Trennebene 13 verlaufende U-Schiene 27 auf, in der die Führungsrollen 14 geführt sind. Die U-Schiene 27 hat an ihrer Oberseite eine Mehrzahl entlang der Erstreckungsrichtung der U-Schiene 27 angeordnete Rasterpunkte 19, die als Öffnungen ausgestaltet sind. Das Sitzoberteil 3 weist ein Verriegelungselement mit einem Verriegelungsdorn 17 auf, der je nach Position des Sitzoberteils 3 in einen entsprechenden Rasterpunkt 19 eingreift. Der Verriegelungsdorn 17 ist mit einer Betätigungsvorrichtung, einem Betätigungsbügel 18 verbunden. Der Betätigungsbügel 18 endet im vorderen Bereich 6 des Sitzoberteils 3 zur Bedienung von einer in der Rücksitzanordnung 1 sitzenden Person (nicht dargestellt). Die Betätigungsvorrichtung 18 ist um einen Drehpunkt 28 drehbar, so dass je nach Drehrichtung der Betätigungsvorrichtung 18 (angedeutet durch den Doppelpfeil in 8) der Verriegelungsdorn 17 in eine Öffnung 19 hinein oder heraus schwenkbar ist.
Anhand der 9 und 10 ist beispielhaft der innere Aufbau eines Sitzoberteils 3 und eines Sitzunterteils 4 dargestellt. Durch die innere Struktur der beiden Elemente 3,4 des Sitzkissens 2 lasen sich deren Feder- und/oder Dämpfungseigenschaften einstellen. In 9 ist ein Sitzoberteil 3 mit einem Sitzbezug 22 gezeigt, der aus Stoff, Leder oder Kunststofffaser besteht. An der Trennebene 13 weisen das Sitzoberteil 3 und das Sitzunterteil 4 eine jeweilige Trennschicht 21 auf, die aneinander liegen. Die Trennschichten 21 können aus dem gleichen oder unterschiedlichem Material bestehen. Insbesondere ist das jeweilige Material elastisch. Die Materialpaarung ist vorzugsweise reibungs- und verschleißarm. Beispielsweise ist die Trennschicht 21 ein lokaler Kunststofffaserbezug oder eine aus Kunststoff bestehende aufgespritzte Gleitschicht. Zwischen Sitzbezug 22 und Trennschicht 13 ist im Sitzoberteil 3 eine Schaumstoffschicht 25 (9) oder sind mehrere Schaumstoffschichten 25A, 25B, 25C (10) angeordnet. Bei mehreren Schaumstoffschichten 25A, 25B, 25C lassen sich die Federeigenschaften des Sitzoberteils 3 bzw. des Sitzunterteils 4 durch die entsprechenden Materialeigenschaften einstellen. Beispielsweise ist eine mittlere Schaumstoffschicht 25B weicher als die daran angrenzenden Schaumstoffschichten 25A, 25C. Die unmittelbar an den Sitzbezug 22 angrenzende Schaumstoffschicht 25A kann darüber hinaus noch weitere Eigenschaften, wie gute Feuchtigkeitsableitung besitzen. In der Schaumstoffschicht 25 oder einer mittleren Schaumstoffschicht 25B ist je nach Anforderung an die Federeigenschaft, z.B. den Sitzkomfort oder die Sitzkontur des Sitzoberteils 3, ein Insert 23 eingebracht. Geeignete Inserts 23 sind beispielsweise aus Blech oder Kunststoff gefertigt. Ein Insert 23 kann eingeschäumt oder eingelegt sein. Dies gilt sowohl für das Sitzoberteil 3 als auch das Sitzunterteil 4. Das Sitzunterteil 4 weist zwischen Trennschicht 21 und Fahrzeugkarosserie 12, insbesondere einem Karosserieblech oder einer Sitz-Struktur aus Blech oder Kunststoff ebenfalls eine Schaumstoffschicht 24 und ein Insert 23 auf.
Die Erfindung zeichnet sich durch ein zweigeteiltes Sitzkissen aus, dessen Sitzoberteil nach vorne verschiebbar ist, wodurch Sitzkomfort, Sicherheit und Kofferraumvolumen verbessert werden können. Die Erfindung ist nicht auf die Ausführungsbeispiele beschränkt.

1: Fahrzeugsitzanordnung, Rücksitzanordnung
2: Sitzkissen
3: Sitzoberteil
4: Sitzunterteil
5: Verstärkungselement
6: Vorderer Bereich
7: Rückenlehne
8: Vordersitz
9: Kopfstütze
10: Sitzmulde
11: Fahrzeug
12: Fahrzeugkarosserie
13: Trennebene
14: Führungsrolle
15: Seitenstruktur
16: Querstruktur
17: Verriegelungsdorn, Verriegelungselement
18: Betätigungsvorrichtung, Betätigungsbügel
19: Rasterpunkt, Öffnung
20: Befestigungspunkt der Rückenlehne
21: Trennschicht
22: Sitzbezug
23: Insert
24: Schaumstoffschicht Sitzunterteil
25A, B, C: Schaumstoffschichten Sitzoberteil
26: Sitzschiene, Verschiebeelement
27: U-Schiene
28: Drehpunkt

Claims

Fahrzeugsitzanordnung (1), insbesondere Rücksitzanordnung, mit einem geteilten Sitzkissen (2) umfassend ein Sitzunterteil (4) und ein darauf angeordnetes Sitzoberteil (3), das in einer Trennebene (13) gegenüber dem Sitzunterteil (4) verschieblich ist.
Fahrzeugsitzanordnung (1) nach Anspruch 1, wobei das Sitzunterteil (4) gegenüber der Fahrzeugkarosserie (12) feststehend ist.
Fahrzeugsitzanordnung (1) nach Anspruch 1 oder 2 mit einer Rückenlehne (7), die mit dem Sitzoberteil (3) zusammen verschieblich ist.
Fahrzeugsitzanordnung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die Trennebene (13) horizontal ist oder gegenüber der Horizontalen geneigt ist, insbesondere in einer Verschiebungsrichtung aus der Nominalposition positiv gegenüber der Horizontalen geneigt ist.
Fahrzeugsitzanordnung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, mit einer Sitzrampenverstellung zur Einstellung der Neigung des Sitzoberteils (3) in einem vorderen Bereich (6), welcher in der Nominalposition über das Sitzunterteil (4) hinausragt.
Fahrzeugsitzanordnung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei an der Trennebene (13) das Sitzoberteil (3) und das Sitzunterteil (4) jeweils eine Trennschicht (21) aufweisen, insbesondere eine Folie, einen Stoff, eine Gleitschicht oder eine Weichplastikschale.
Fahrzeugsitzanordnung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, mit einem Verstärkungselement (5) im unteren vorderen Bereich (6) des Sitzoberteils (3).
Fahrzeugsitzanordnung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die Federeigenschaften des Sitzoberteils (3) und des Sitzunterteils (4) in der Nominalposition entsprechend den Federeigenschaften eines einteiligen Sitzkissens abgestimmt sind.
Fahrzeugsitzanordnung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, welche einen Einzelsitz, eine einteilige Sitzbank oder eine mehrteilige Sitzbank aufweist.