DE1950559B2 - Verfahren zur Herstellung von elastomeren Epoxid-Polyaddukten - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von elastomeren Epoxid-PolyadduktenInfo
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- C08L63/00—Compositions of epoxy resins; Compositions of derivatives of epoxy resins
Description
(a) mindestens einer Epoxidverbindung mit einer Oxiran-Äquivalenz pro Mol größer als 1 und
(b) mindestens einem wasserunlöslichen Polyätherpolyamin mit einem Molekulargewicht von etwa
3500 bis etwa 250 000 mit endständigen primären Aminogruppen an jedem der Polyätherrümpfe
aus sich wiederholenden Grundbausteinen, von denen zumindest der Hauptteil aus sich wiederholenden
Oxytetramethyleneinheiten besteht und 0 bis 40 Molprozent aus anderen OxyalkylenoderThioalkyleneinheiten
mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen in gerader Kette besteht, und wobei mindestens die Hälfte der endständigen primären
Aminogruppen die Struktur —OC4H8NH2 besitzt,
die Polyätherrümpfe weniger als etwa 3 Gewichtsprozent Stickstoff in Form sekundärer
Aminogruppen und weniger als etwa 0,3 Gewichtsprozent Stickstoff in Form tertiärer Aminogruppen
in ihrer im wesentlichen linearen Kette enthalten, und das Qxiran/Amin-Äquivalentverhältnis
von (a) zu (b) den Wert 1:1 bis etwa 30: 1 hat, in Gegenwart von Katalysatoren und
gegebenenfalls Beschleunigern,
das dadurch gekennzeichnet ist, daß man die Umsetzung mit Hilfe von 0,5 bis 20 Gewichtsprozent, bezogen
auf das Gesamtgewicht von (a) und (b), eines im Gemisch gelösten Zinnacylates mit 1 bis 18 Kohlenstoffatomen
im Acylatrest und mit einem Atomverhältnis von Kohlenstoff zu Zinn von mindestens
4: 1 durchführt.
Durch Verwendung mindestens eines Zinnacylats
der angegebenen Art besteht die Möglichkeit, die betreffenden
Epoxid-Polyaddukle mit "herkömmlichen Füllstoffen hoch zu Tüllen, ohne daß die Eigenschaften
der ausgehärteten Formmassen nachteilig beeinflußt werden, d. h., man erhält auch in diesem Fall eine
Verbesserung einer oder mehrerer der obengenannten physikalischen Eigenschaften. Zum Beispiel wird die
Zerreißfestigkeit um mindestens 25%, im allgemeiner um mindestens 50%, verbessert, wobei auch die
Zugfestigkeit im allgemeinen gleichzeitig größer wird und in keinem Fall merklich abfällt. Bei Raumtemperatur
zeigen die Zinnsalze keine Beschleunigerwirkung. Für die Ermittlung der Eignung Elastomerer unter
sirengen Bedingungen ist die Zähigkeit geeignet. Einen numerischen Wert für die Zähigkeit erhalt man.
wenn man die maximale Zugfestigkeit in kg/cm2 des
ursprünglichen Probenquerschnitts mit der Längen-/Linahme
der bis zum Bruch gedehnten Probe multipliziert und dann durch die ursprüngliche Probenlänge
dividiert. Im allgemeinen ist bei zwei Proben mit etwa gleicher Zugfestigkeit das zähere Material unempfindlicher
gegen Abrieb, Schlag usw. und erlaubt bei vorgegebenen Eigenschaften größere Mengen an Füllsioffen
oder verstärkenden Stoffen. Der Schneidwiderstand oder die Zerreißfestigkeit, die unabhängig
voneinander bestimmt werden können, zeigen im allgemeinen in der Verbesserung den gleichen Gang wie
die Zähigkeit, wenn die genannten Zusatzstoffe in den Formmassen verwendet werden.
Die im Rahmen der Erfindung geeigneten Zinnucylate
können sich beispielsweise von Essig-. Butter-, 2-Äihylhexan-, Laurin-, Stearin-, öl-, Linol-, Adipin-,
Naphthen- oder Toluolcarbonsäure ableiten. Die 2- und 4wertigen Zinnsalze von C2- bis C18-Fettsäuren
werden bevorzugt.
Geeignete Zinnacylate sind weiterhin Dialkylzinndiacylate,
wie Dibutylzinndilaurat oder Dioclylzinnbutyrat, in denen der Alkylrest 1 bis 18. vorzugsweise
2 bis IOC-Atome aufweist. Damit die Zinnverbindungen
im Reaktionsgemisch löslich sind, muß das Atomverhältnis von Kohlenstoff zu Zinn in den Zinnacylaten
mindestens 4:1. vorzugsweise mindestens 8:1. betragen. Bei Verhältnissen über 40: I können die
Zinnacylate als Weichmacher wirken, wobei die Zugfestigkeit herabgesetzt wird.
Obwohl man schon bei Verwendung von 0,5 oder 1 Gewichtsprozent des Zinnacylates, bezogen auf das
Gesamtgewicht der Komponenten (a) und (b), beträchtliche Verbesserungen der physikalischen Eigenschaften
der ausgehärteten Formmasse erzielt, werden im allgemeinen bevorzugt mindestens 4% verwendet.
Die beträchtliche Verbesserung in den physikalischen Eigenschaften bei Verwendung eines oder
mehrerer Zinnacylate kann noch gesteigert werden durch Zusatz mindestens eines als Beschleuniger
wirkenden tertiären Amins, vorzugsweise mit einem pK-Werl in Wasser bei 25 C von weniger als 7. Diese
Verbesserungen betreffen z. B. das Härten bei Raumtemperatur, das beschleunigte Härten bei erhöhten
Temperaturen oder die Zähigkeit. Die Substituenten am Stickstoffatom des betreffenden tertiären Amins
können Alkyl- oder Cycloalkylreste mit 1 bis 18C-Atomen
sein (z.B. C6H5CII2-, C2H5C6H4CH2CH2-,
oder C]0H7CH2-ReStC). Sind aromatische Reste direkt
mit dem Stickstoffatom verbunden, so wird hierdurch die Basizität des Amins merklich geschwächt, so daß
das Amin nicht mehr als Beschleuniger wirkt.
Sowohl die aromatischen Reste der araliphatischen
ίο Reste als auch die aliphatischen Reste selbst können
z. B. -Cl, -NO2 oder —OH substituiert sein,
vorzugsweise sollen die Substituenten jedoch nicht stark sauer wirken. Die bevorzugten tertiären Amine
haben in Wasser von 25''C einen pK-Wert von größer als etwa 4. Die stark sauren Substituenten, wie—SI3H,
sind nicht geeignet, da sie zumindest teilweise den basischen tertiären Aminrest neutralisieren und deshalb
höhere Aminniengen erfordern. Geeignete tertiäre Amine sind z. B. Triäthylendiamin, 2,4,6-Tris-(dimethylaminomethyl)
- phenol, Dimcihylaminoäthanol, Triäthanolamin, N-Methyimorpholin. Tributylamin
oder N-Hydroxyäthylmorpholin. Im allgemeinen werden diese tertiären Amine in einer Menge bis zur Hälfte
des Gewichtes des Zinnacylats zugesetzt.
Als Epoxid-Verbindung können eine Vielzahl von Komponenten verwendet werden, z. B. auch Monoepoxide.
wenn diese in Verbindung mit Polyepoxiden eingesetzt werden. Wenn eine Mischung verschiedener
Epoxid-Verbindungen verwendet wird, muß darauf geachtet werden, daß das Oxiranäquivalent (d. h.
die Anzahl Oxiranäquivalente pro Mol Epoxid-Verbindung) größer als I ist und vorzugsweise mindestens
1,5 beträgt. Epoxid-Verbindungen mit einem höheren Gehalt aromatischer oder kondensierter Ringe ergeben
im allgemeinen Endprodukte, die in der Belastbarkeit überlegen sind, jedoch etwas geringere Werte
für die Bruchdehnung aufweisen. Monoepoxide, die mit Vorteil insbesondere zur Erniedrigung der Viskosität
mitverwendet werden können, sind z. B. der Glycidyläther des m-Pentadecenylphenols, Butyl-,
Phenyl- oder Allylglycidyläther.
Geeignete Polyepoxide sind z. B. Glycidylpolyäther difunktionelier Phenole, wie der Diglycidyläther des
2,2 - Bis - (4 - hydroxyphenyl) - propans und dessen Dimere, Trimere und niedermolekularen Polymere
mit einem Epoxyäquivalent größer als 1, wie sie in der USA.-Patentschrift 2 801 229 beschrieben sind.
Ebenfalls geeignet sind die cycloaliphatischen Epoxide mit einem Epoxyäquivalent größer als 1, wie Vinylcyclohexendioxid
oder Dipentendioxid. Aliphatische Epoxide, wie die Polyglycidyläther aliphalischer Diole
und Polyole oder Butandiendiepoxid lassen sich zwar erfindungsgemäß gleichfalls zu Epoxid-Polyaddukten
umsetzen, die physikalischen Eigenschaften der Endprodukte liegen jedoch nicht wesentlich über denen
des metallfreien Systems. Besonders bevorzugte PoIy-' epoxide leiten sich von Epichlorhydrin und 2,2-Bis-(4-hydroxyphenyl)-propan
(Bisphenol A) ab. Diese Polyepoxide können durch die Formel
CH2-CH-CH1-O^
O
O
CH3
CH1CH-CH1-O
OH
-CH2-CH-CH2
xo/
charakterisiert werden, in der /1 einen Wert zwischen Oundetwa lOeinnimmt. DieStruktur dieser Diepoxide
kann entweder durch die Angabe des Schmelzpunktes gebräuchlicher, durch die oder, Angabe des Oxiran-
äquivalentgewichts erfolgen. Wenn /ι der obenstehenden
Forme! den Wert 0 hat, weist die Verbindung ein Oxiranäquivalentgewicht von 170 auf und wenn η
den Wert 10 bedeutet, beträgt das Oxiranäquivalentgewicht 1590. Im allgemeinen werden für die Zwecke
der Erfindung Gemische aus Epoxidverbindungen mit Oxiranäquivalentgewichten zwischen 170 und
1590 verwendet. Andere gut verwendbare Epoxidverbindungen
sind in der britischen Patentschrift 988 632 beschrieben.
Die im Verfahren der Erfindung verwendete Aminkomponente
(b) weist vorzugsweise ein Molekulargewicht von etwa 5000 bis 30 000 und besonders
bevorzugt von 5000 bis 15 000 auf. Die betreffenden zugrunde liegenden Polyäther können z. B. dadurch
hergestellt werden, daß man Tetrahydrofuran und bis zu etwa 40 Molprozent eines anderen kationisch polymerisierbaren
cyclischen Äthers oder Thioäthers in Gegenwart von Trifluormethansulfonsäureanhydrid
bei Temperaluren von etwa —40 bis +80 C in einem Polymerisationssystem polymerisiert, das höchstens
geringe Mengen monoalkylierender Kettenabbrecher enthält, so daß Polymermoleküle mit hoher kationischer
Aktivität an beiden Enden der Kette entstehen. Geeignete kationisch polymerisierbare cyclische Äther
mit 2 bis 6 C-Ringatomen sind z. B. 3.3-Bis-(chlormethyl)-oxacyclobutan.
Phenylglycidyläther. Propylenoxid. Äthylensulfid. Epichlorhydrin oder 2-Methyltetrahydrofuran.
wobei jedes dieser Comonomeren 2 bis 6 C-Atome in die Polyätherkette einführt.
Die an den beiden Endgruppen kationisch aktiven Polyäther sind starke Alkylierungsmittel und reagieren
mit Ammoniak, wobei an den kationisch aktiven Kettenenden primäre Aminogruppen angelagert werden.
Es wird mit stöchiometrischen Mengen oder mit einem Überschuß an Ammoniak gearbeitet. Im allgemeinen
sind Temperaturen zwischen -100und +60 C geeignet, bevorzugt werden jedoch im allgemeinen die
niedrigeren Temperaturen, um die Reaktionsgeschwindigkeit besser kontrollieren zu können. Als Lösungsmittel
dienen gegenüber der Alkyiierungsreaktion inerte Lösungsmittel, wie Methylenchlorid. Tnchlorfluormethan
oder Cyclohexan. In Abhängigkeil von der Ammoniakkonzentration, bezogen auf den aktiven
Polyäther, kann das entstehende Polyätherpolyamin auch sekundäre oder tertiäre Aminogruppen enthalten,
die in den im wesentlichen linear aufgebauten Polyäther eingebaut sind, da die endständigen Aminogruppen
durch andere kationisch aktive Polymermoleküle alkyliert werden können. Die Anwesenheit tertiärer
Aminogruppen in der Polymerkette führt zu Kettenverzweigungen, wobei die Grundbausteine in der
Seitenkette denen der Hauptkette ähnlich sind. Das Polymermolekül kann jedoch im wesentlichen als
linear angesehen werden. Für die Herstellung eines Polyätherpolyamins mit zwei endständigen primären
Aminogruppen benötigt man einen großen Überschuß an Ammoniak. Vorzugsweise wird im allgemeinen mit
dem 5fachen Ammoniaküberschuß gearbeitet.
Es gibt im allgemeinen zwei Modifikationen zur Durchführung des Verfahrens der Erfindur;'.
Nach einer Methode werden das Polyätherpolyamin und das Zinnacylat mit der Epoxidverbindung
mit oder ohne Verwendung von Lösungsmitteln gemischt. Die Umsetzung dieses Gemisches erfolgt bei
erhöhter Temperatur oder bei Raumtemperatur, wenn zusätzlich ein tertiäres Amin als Beschleuniger mitverwendet
wird. Dieses Verfahren wird üblicherweise als »A-Stuferiverfahren« bezeichnet. Eine andere Methode
besteht darin, daß man das Polyätherpolyamin mit der Epoxidverbindung zu einem Voradduki reagieren
läßt, welches noch löslich und noch verarbeil-S bar ist. Dann werden diesem Voraddukt das Zinnacylat
und gegebenenfalls das tertiäre Amin einverleibt. Die Umsetzung erfolgt genau wie bei dem A-Stufenverfahren
bei erhöhter Temperatur oder, bei Anwesenheit eines tertiären Amins, bei Raumtemperatur. Dieses
ίο Verfahren wird üblicherweise als »B-Stufenverfahren«
bezeichnet. Die obengenannten Voraddukte können durch Reaktion des Polyätherpolyamins mit der
Epoxidverbindung in 50%iger Lösung, z. B. in Toluol, durch Erhitzen am Rückfluß während 2 bis 8 Stunden
hergestellt werden.
Beim B-Stufenverfahren wird im allgemeinen mit einem Oxiran/Amin-Äquivalentverhältnis von mindestens
1,5:1, vorzugsweise mindestens 2,5:1. gearbeitet. Das Oxiran/Amin-Äquivalentverhältnis ist
definiert als die Anzahl der in der Gesamtmasse vorhandenen Oxiran-Äquivalente dividiert durch die
Anzahl der in der Gesamtmasse vorhandenen, an Stickstoffatome gebundenen, aktiven Wasserstoffatomäquivalente.
Oxiran/Amin-Äquivalentver hältnisse im Bereich von 1,5:1 bis 10:1 haben sich
als besonders zweckmäßig erwiesen.
Die erfindungsgemäß herstellbaren elastomeren Epoxid-Polyaddukte zeichnen sich insbesondere durch
außerordentlich niedrige Sprödigkeitstemperaturen.
durch Hydrolyseunempfindlichkeit, hohe Zugfestigkeit,
gute Dehnung, hohen Reibungskoeffizienten, ausgezeichnete Eigenschaften hinsichtlich Abriebfestigkeit.
Zähigkeitsindex und Zerreißfestigkeit, hohes Rückstellvermögen, gute chemische Resistenz und
hervorragende Haftungsvermögen aus.
Diese Elastomeren eigenen sich daher insbesondere zur Verwendung als Formkörper, wie Fahrzeugreifen,
Golfbälle, rutschfeste Unterlagen. Walzen für die Textil- und Papierfabrikation oder Schuhsohlen.
Die Beispiele erläutern die Erfindung.
Nach folgendem Standardrezept wurden unter Verwendung der in Tabelle I angegebenen Zinnacylate
Epoxid-Polyaddukte hergestellt, die zu Folien gegossen wurden. Aus dieser Folie wurden hantelartige
Probestücke geschnitten und physikalisch geprüft:
Komponente | Teile |
Polytetramethylenoxid-di-( primäres | |
Amin) | |
(M. G. = 10 500, ber. aus | |
(primäres Amin)-Äquivalentge- | |
wicht mal 2) | 16 |
Diglycidyläther eines 2,2-Bis-(4-hydroxy- | |
phenyl)-propan-Gemisches (Äqui- | |
valentgewicht: 190 bis 200) | 5,8 |
Phenothiazin (Antioxidans) | 0,2 |
Tris-(dimelhylaminomethyl)-phcnol | |
(»DMP 30«) | 0.3 |
Zinnsalz gemäß Tabelle I
In der Mischung beträgt das Oxiran/Amin-Äquivalentvcrhältnisetwa4.5.
Die Mischungskomponenten werden einige Minuten in einem 250-ml-Papierbecher
innig gemischt. Die Mischung wird dann in einen motorgetriebenen Zentrifugenbecher aus Aluminium
von etwa 10 ecm Durchmesser und 10 cm Tiefe gegossen.
Der Becher rotiert mit etwa 3000 U Min. bei Raumtemperatur, bis das Produkt klebfrci ist.
Dies dauert im allgemeinen 24 bis 48 Stunden, in einigen Fällen bis zu 72 Stunden. Die entstehende,
etwa 1 mm starke Folie wird vom Becher abgezogen und 3 Stunden bei 100 C nachgehärtet.
Die Herstellung der Probestücke und die Durch· fijhrunu der Prüfungen erfolgt in Übereinstimmung
mit ASTM D-412-51T und ASTM D-624-54, jeweils unter Verwendung der Form C. Wie aus den Versuchen
5 und 8 hervorgeht,erhält man bei Verwendung der Chloride an Stelle der Acylate Produkte, die bei
niedriger Belastung zerreißen und relativ weich sind. Darüber hinaus zeigen diese Produkte ein schlechtes
Alterungsverhalten.
In diesem Beispiel wird der Einfluß verschiedener tertiärer Amine untersucht. Einige davon sind weniger
aktiv als das im Beispiel 1 verwendete Tris-(dimethylaminomethylj-phenol.
Deshalb wird durchweg bei 70 bis 1 IOC und je nach der Reaktivität des tertiären
Amins V4 bis 21 Stunden lang umgesetzt. Alle Proben werden einheitlich 3 Stunden bei 100 C nachgehärtet.
Es wird die Slandardre.~.,.j.>tur des Beispiels 1 verwendet,
mit dem Unterschied, daß das primäre PoIyätherpolyamin
ein Molekulargewicht von etwa 12 000 besitzt, alle Proben 1.7 g Zinn(II)-octoat enthalten
und jeweils die in Tabelle II angegebene Menge an tertiärem Amin verwendet werden. Die Mengen an
tertiären Amin sind so berechnet, daß in allen Versuchen jeweils etwa die gleiche Menge an tertiärem
Stickstoff vorhanden ist. In den vorangehenden Versuchen wurde festgestellt, daß bei Weglassen des
Zinn(ll)-octoats keine selbsttragenden Filme entstehen,
mit Ausnahme der Versuche 1 und 8 der Tabelle II, in denen schwache Filme entstehen (vgl.
Tabelle I. Versuch 1). Mit Triäthanolamin und Tributylamin
werden klarere Vulkanisate als mit Tris-(dimethylaminomethyl)-phenol erhallen.
Versuch
Ziiimiolüt h/w. Zinnsul/
Zinn(II)-octoat
ZinnMD-olcat*)
Zinn(ll)-naphthenat
Zinn(l I )-chlorid
Dibutybinndilaurat*)
Dibulylzinndilaurai
Dioctvbinndichlorid
Zugfestigkeit | beim | Bruch | Zähigkeits- | Hülle | |
Bruch | dehnung | indc\ | |||
Menge | hei HH)",. | (kg cm'I | (Shore Λ) | ||
Dehnung | 154.7 | ("'Ol | ( K) -1I | 74 | |
<!?)_ | (ki2 cm'I | 322,0 | 260 | 0,57 | 56 |
40,1 | 281.2 | 660 | 3,02 | 61 | |
1,7 | 15.8 | 281.2 | 580 | 2,32 | 61 |
4,6 | 19,0 | 101.2 | 580 | 2,32 | 35 |
1.7 | 18.6 | 284.7 | 600 | 0,86 | 46 |
2.0 | 10.2 | 193,3 | 540 | 2,19 | 53 |
3.5 | 21.4 | 21,4 | 620 | 1,70 | 45 |
5,0 | 19.3 | 230 | 0,07 | ||
3.2 | 9,1 | ||||
ZerreiU-fcstigkeil
(kg cm)
15.2
67.2
33.2
43.9
21.4
33.6
22.0
67.2
33.2
43.9
21.4
33.6
22.0
*) Niichhiirtiing d Stunden bei MKI C.
l'ertiiires Amin | Menge | T; | belle II | festigkeit | Bruch | Harte | /crrciß- | |
Zu | dehnung | fcstigkei | ||||||
'£' | ||||||||
ersuch | »DMP 30«*) | 0.3 | bei MIO"., | l"/lll | (Shore Al | 1 kg cm I | ||
Dimethylaminoäthano! | 0.3 | Dehnung | 680 | fc3 | 50.0 | |||
Triäthanolamin | 0.5 | (kg cnrl | 720 | 54 | 33.0 | |||
1 | N-Methylmorphoiin | 0.35 | 22.5 | 780 | 52 | 33.4 | ||
~l | Tributylamin | 0.65 | 12.3 | 640 | 49 | 23.2 | ||
3 | N-Hydroxyäthylmorpholin | 0.45 | 9.8 | 720 | 53 | 34.6 | ||
4 | Triethylendiamin | 0.2 | 10.9 | 660 | 52 | 31.4 | ||
5 | 2-Äthyl-4-methylimiduzol | 0.35 | 12.3 | 620 | 51 | 54.3 | ||
6 | Beispiel 1 | 10.9 | 580 | 69 | 48.6 | |||
7 | 13.0 | |||||||
8 | 32.3 | |||||||
Vgl | beim | |||||||
Bruch | ||||||||
Ikg cnrl | ||||||||
460.5 | ||||||||
279.8 | ||||||||
309.4 | ||||||||
189.8 | ||||||||
283.0 | ||||||||
218.0 | ||||||||
250.0 | ||||||||
421.5 | ||||||||
Die maximale Zugfestigkeil der Epo\id-Polyaddukle
hängt von der Menge des verwendeten tertiären Amins und vnn dem Verhältnis Zinnacylat 711 tertiärem
Amin ab. Im allgemeinen erhöhen schon geringe Mengen an tertiärem Amin die Zugfestigkeit des
Endproduktes, und mit steigenden Aminmengen steigt auch die Zugfestigkeit. Es zeigt sich
jedoch, daß es für jedes Amin eine optimale Kon-
ίο
zentration gibt und bei weiterer Konzentrationserhöhung die Zugfestigkeit nicht mehr ansteigt, sondern
sogar wieder abfallen kann. Dieses Konzentrationsoptimum scheint zwischen I und lOTeilenAmin
pro 100 Teile Gesamtmasse zu liegen. Unter Ver-Wendung der Standardrezeptur aus Beispiel 1 sind
unter Verwendung von Zinn(II)-octoat in Tabelle III
die Ergebnisse zusammengestellt. Die Herstellung der Epoxid-Polyaddukte ist im Beispiel 1 beschrieben.
Aus Tabelle III geht hervor, daß das Optimum der Aminkonzentration bei etwa 2 liegt.
Kauilysalorsyslem
5/1 plus
Zinn(ll)-ocloat,
ohne tertiäres
Amin
ohne tertiäres
Amin
Zug | Zug- | Bruch |
festigkeit | festigkeit | dehnung |
bei IOD".. | beim | |
Dehnung | Bruch | ("„1 |
Ikg enrl | (kg cnr) | 670 |
11.5 | 250 | |
,Shore Λ)
50
Das Oxiran/Amin-Äquivalentverhältnis soll bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren mindestens 1 : 1 betragen. Wenn die relative Menge an Epoxidverbindung
erhöht wird, tritt in zunehmendem Maß Vernetzung auf, so daß das Endprodukt eher plastische
als elastische Eigenschaften aufweist. Dies geht aus Tabelle IV hervor, in der folgende Standardrezeptur
verwendet wurde:
Menge
24 g 1.4 g 0.4 u 1,2 n
Komponente
Polyäther-di-(primüres Amin) aus Beispiel 1 und Epoxidverbindung aus Beispiel
1, insgesamt
Phenothiazin
Tris-(dimethylaminomethyl)phenol .... Zinn(II)-octoat
Das Oxiran,Amin-Äquivalentverhältnis ist in Spalte 1
der Tabelle IV aufgeführt. Die Versuche sind jeweils ohne (Versuch a) und mit (Versuch b) Verwendung
von Zinn(II)-octoat ausgeführt. Alle Gemische werden bei Raumtemperatur bis zur Klebfreiheit umgesetzt
und dann bei 100" C nachgehärtet.
Zum Vergleich wird obige Rezeptur mit einem Oxiran/Amin-Äquivalentverhältnis von 5: 1 unter
Wegglassen des Tris-(dimethylaminomethyl)-phenols durchgeführt, wobei folgende Eigenschaften erhalten
werden:
Es muß betont werden, daß die Verwendung eines Zinnacylales in Verbindung mit einem tertiären Amin
den elastomeren Bereich beträchtlich erweitert. Im allgemeinen Gebrauch kann man von einem elastischen
Kunststoff eine Bruchdehnung von unter etwa 100% erwarten, während es beim Elastomeren etwa
100% oder mehr sind. In Abwesenheit des Zinnacylates ist der elastomere Bereich begrenzt, im Falle
des speziell hier verwendeten Polyätherpolyamins und der Epoxidverbindungen auf Oxiran. Amin -Äquivalentverhältnisse
unter etwa 12:1. Die Verwendung des Zinnacylates und des tertiären Amins erweitert
diesen Bereich auf Verhältnisse bis zu etwa 35:1. Bei Verwendung dieser höheren Verhältnisse neigen
jedoch die Endprodukte zu schlechteren Weiten hinsichtlich der maximalen Zugfestigkeit und der Dehnung
als bei Verwendung niedrigerer Verhältnisse.
Es entsteht ein Produkt, das ?.. B. für Behaltet -dichtungen
und für Schutzanstriche geeignet ist. Für allgemeine Zwecke geeignete Elastomere, z. B. für O-Ringe
in beweglichen Dichtungen oder für hochabrieblcste überzüge, werden Verhältnisse von 1,5: 1 bis i0. I
bevorzugt. Dieser bevorzugte Bereich läßt sich am besten dann anwenden, wenn das Polyätherpolwmin
ein Molekulargewicht zwischen 5000 und 15 (M)U aufweist. Höhermolekulare Polyätherpolyamine tolerieren
höhere Oxiran/Amin-Äquivalentverhähmv-.:.
ohne daß die elastomeren Eigenschaften verlorcneeivn
Der Grund hierfür liegt vielleicht in den very ic:-. Ii >weise
größeren mittleren Abständen zwischen An Verzweigungsstellen des Moleküls bei Polyütherp^'yaminen
mit höherem Molekulargewicht.
Tris-Idimeihyl- | 0 | I | I | Zinnllll-octiia | (Teile IOD Teile | :ies;imt massel | IO | 1; |
aminomethyll- | ||||||||
pheno! | 23.6 | 27.2 | 22.4 | 20.3 | ||||
(Teile KKl Teile | 218.4 | 245.6 | 4 | X | 2H4.8 | 260.1s. | ||
Gesamtmasse! | 338 | 330 | 585 | 602 | ||||
0.8 | 63 | 62 | 26.7 | 19.0 | 25.7 | 64 | 63 | |
M100. kg. cnr | 306.8 | 335.8 | 316.1 | |||||
T. kg'cm- | 38.5 | 28.3 | 425 | 602 | 587 | 31.2 | 32.7 | |
E. % | 151.3 | 187.7 | 63 | 54 | 63 | 360.1 | 344.1 | |
H | 216 | 284 | 593 | 59 S | ||||
2.4 | 6S | 62 | 35.4 | 29.6 | 33.0 | 69 | 72 | |
Mum. kgcnr | 176.6 | 322,2 | 357,2 | |||||
T. kg/cnr | 255 | 391 | 558 | |||||
E. % | 71 | 66 | 67 | |||||
U | ||||||||
M ,„ = Zugfestigkeit bei KH)"., Dehnung
"τ = Höchste' Zugfestigkeit.
E = Höchste Dehnung.
H -- Shore-Härte Λ.
Fortsetzung
,t
ι ns-ulimellnl- | Il | 1 | irtc Λ. | /nun lli-oclM.ι | I I eile Hill IcMc | (ies., muv.il sse I | H) | ι: |
.inimomcllnll- | ||||||||
I"I eile HHI lcile | 43,7 | 41.0 | •1 | S | 32,6 | 37.1 | ||
(icv.imtnwvNcl | 152.8 | 155.6 | 331,4 | 311,8 | ||||
4.0 | 204 | 218 | 35.4 | 41.0 | 43.0 | 568 | 563 | |
M100, kg/cm2 | 71 | 63 | 188.2 | 224,8 | 286,6 | 72 | 76 | |
T, kg/cm2 | M1,,, Zugfestigkeit bei Hill"., Dehnung. | 260 | 285 | 482 | ||||
E. % | T Höchste Zugfestigkeit | 63 | 70 | 71 | ||||
H | I. Höchste Dehnung. | |||||||
H Shi.re-Ili | ||||||||
Versuch
Oxiran M min-Aqui ν ;i lern verhältnis
la | 2,5/1 |
Ib | 2,5/1 plus ZinndD-octoat |
2 a | 3,5/1 |
2b | 3,5/1 plus ZinndD-octoat |
3 a | 5/1 |
3b | 5/1 plus ZinndD-octoat |
4a | 7,5/1 |
4b | 7,5/1 plus ZinndD-octoat |
5 a | 10/1 |
5b | 10/1 plus ZinndD-octoat |
6 a | 20/1 |
6b | 20/1 plus ZinndD-octoat |
7a | 25/1 |
7b | 25/1 plus ZinndD-octoal |
8 a | 35/1 |
8 b | 35/1 plus ZinndD-octoat* |
.Xg. | |
Beispiel 5 |
Zugles | tigkeil | Bruch | Zahigkeits,- | I Shore Al |
dehnung | index | 59 | ||
bei IOD",, | beim | 59 | ||
Dehnung | Bruch | ("/„1 | (■ IO ■*) | 64 |
(k l> cm-1 | (kg cm2| | 430 | 1,63 | 57 |
17.2 | 266.5 | 550 | 2,94 | 70 |
22,2 | 376,1 | 360 | 1,14 | 65 |
20.0 | 222.2 | 590 | 3,29 | 77 |
17.6 | 392.3 | 240 | 0,67 | 74 |
56.3 | 196.9 | 550 | 2.98 | 88 |
19,7 | 380,4 | 200 | 0.64 | 80 |
82.6 | 225.0 | 450 | 2.18 | 99 |
46.4 | 341.4 | 150 | 0,50 | 90 |
175,7 | 239.0 | 240 | 1,0 | - |
105.5 | 292.5 | 60 | 0.22 | |
· — | 253.1 | 210 | 0.90 | -- |
154.7 | 302.3 | 40 | 0.16 | |
281.7 | 120 | 0,51 | ||
297.1 | 30 | 0,14 | ||
319.9 | 110 | 0.40 | ||
254,5 | ||||
Zerreißfestigkeit
Ike cm ι
Tabelle V zeigt den Einfluß eines Zinnacylales und eines tertiären Amins bei der Härtung verschiedener
aliphatischer Epoxidverbindungen. Folgende Rezeptur wird verwendet:
Komponente | Teile
Polytetramethylenoxid-di-(primäres
Amin) (M.G. etwa 11 500) und Epoxidverbindung
Tris-(dimethylaminomethyl(-phenol .... 2.5
ZinndD-octoat 10
Das Oxiran/Amin-Äquivalentverhältnis beträgt in
allen Fällen 4,5 :1. Die Mischungen werden bei 110 C
umgesetzt, bis sie klebfrei sind und dann 3 Stunden bei JOO C nachgehärtet.
Die Verwendung von Polytctramethylenoxid-di-Iprimäres
Amin) mit niedrigerem Molekulargewicht 32.2
53.5
30,4
44.6
13.1
27.8
2.9
41,0
53.5
30,4
44.6
13.1
27.8
2.9
41,0
als Reaktionskomponente mit einem Katalysatorsystem aus Tns-(dimethylaminomethyl)-phenol unc
ZinndD-octoat zeigen die Tabellen Vl und VlI. Das in Tabelle VI verwendete Polyätherpolyamin hat ein
Molekulargewicht vun 7700 und wird zur Umsetzung mit der Epoxidverbindung aus Beispiel 1 bei verschiedenen
Oxiran/Amin-Äquivalentverhältnissen in
Gegenwart von ZinndD-octoat (etwa 11 Teile pro
100 Teile Gesamtmasse) und/oder Tris - (dimethylaminomelhyl)-phenol
(etwa 2 Teile auf 100 Teile Gesamtmasse) eingesetzt. Die Umsetzung erfolgt 1 bis
2 Stunden bei etwa 110 C. die Nachhärtung 3 Stunden
bei 100 C.
Das in Tabelle VlI verwendete Polyätherpolyamin hat ein Molekulargewicht von 3800 und wird zur Umsetzung
mit der Epoxidverbindung aus Beispie! I in Gegenwart von ZinndD-octoat (etwa 11 Teile aiii
r.)0 Teile Gesamtmasse) und/oder Tris -(dimethylaminomethy!)-phenol
(etwa 3 Teile auf 100 Teile Gesamtmasse) verwendet. Die Umsetzung erfolgt 1 bis
3 Stunden bei 110 C, die Nachhärlune 3 Stunden bei
100 C.
13
14
Tabelle V | Epoxklvcrhiniliini! | Aisles ifikeil | Verformung 449%: kein Eliiswmcrc-v | Tabelle Vl | Oxiran/Airin-Aquivalcnl verhältnis | Ziiüfcslmkeil | beim | :l | beim | Bruch- ι ehnuni! |
640 | 610 | Hüne | Bruch- | /i'ihijjkeils- | II" | Zerrcil.1- | |
bei KlO | Bruch | Bruch | dchnuni! | iiulcv | Hiirtc | fcMmkei | ||||||||||||
Versuch | hei 100",, | Iku cm" ι | (k_u cnrl | I Ii "I | kein selbsttragender Film | iShoreAi | ||||||||||||
Vinylcyclohexendioxid | Dchmmi! | .7/1 | Dcluuini· | 99.1 | 19.0 | 820*) | 37 | "»1 | I- 10 J| | I Shore Λ) | lk;j cm I | |||||||
Vinylcyclohexendioxid plus | (kü cm | 1,7/1 plus | Ikj; crrrl | 181.4 | 250 | 0.35 | 62 | 13.9 | ||||||||||
la | Zinn(II)-ocloat | 3,2 | Zinn(II)-octoat | 19.7 | 341.7 | I 76.9 | 660 | 50 | ||||||||||
Ib | Alicyclisches Diepoxycarboxylat | 2,7/1 | 144.5 | 430 | 2.19 | 69 | 33.9 | |||||||||||
(Äquivalentgewicht 640) | 8.7 | 2,7/1 plus | 31,6 | kein selbsttragender Film | 230 | 0.47 | 69 | 19.5 | ||||||||||
2 a | Alicyclisches Diepoxycarboxylat plus | ZinndU-octoat | 31.2 | 337,5 | ||||||||||||||
Zinn(I I)-octoal | 4.7/1 | 206.0 | 281,2 | 53 | 480 | 2.30 | 69 | 49.3 | ||||||||||
2b | Alicyclisches Diepoxyadipat | 4,7/1 plus | 32.4 | 160 | 0.47 | 78 | 21.4 | |||||||||||
(Äquivalentgewicht 213) | 11,6 | 99.1 | ||||||||||||||||
3 a | Alicyclisches Diepoxyadipat plus | Zinn(II)-octoat | 390.2 | 2.55 | 75 | 49.x | ||||||||||||
Zinn(II)-octoat | 50.6 | 49 | HiO | |||||||||||||||
3 b | ||||||||||||||||||
9.5 | ||||||||||||||||||
Bleibende | ||||||||||||||||||
Versuch | ||||||||||||||||||
la | ||||||||||||||||||
Ib | ||||||||||||||||||
2 a | ||||||||||||||||||
2b | ||||||||||||||||||
3 a | ||||||||||||||||||
3 b | ||||||||||||||||||
■Tabelle VII
Versuch
la Ib 2a 2b 3 a 3 b 4a 4b
Oxiran Amin-AquivalcnUcrhültni1·
1,8/1
1,8/1 plus Zinn(I I)-octoat
2,1/1
2,1/1 plus Zinn(II)-octoat
2,8/1
2,8/1 plus Zinn(II)-octoat
4,3/1
4,31 plus Zinn(II)-octoat
/iiuffsliüken
bei 100",,
Dehnung
ki! cnrl
Dehnung
ki! cnrl
46,4
51.0
69.6
55.2
116.4
75,2
51.0
69.6
55.2
116.4
75,2
144.5
beim
Bruch
(kg crrr I
89.6 180.0 111.8 153.3
149.1 190.5 203.5 236.2
Bruchdchiiunu
150 240 140 220 120 230 95 175
/iihigkcilsiiulex
I- IO 4|
0.19 0.61 0.22 0.48 0,25 0.62 0.26 0.59
I lane ISIkmc Al
70 74 75 71 83 76 90 87
/eireill-
Ikl! L-ITlI
11.6
22.5 13.2 21.0 16.1
23.6 15.2 25.4
Epoxidverbindung aus Beispiel 1 vermischt, so daß
Beispiel 7 man ein Oxiran/Amin-Äquivalentverhältnis von 5 : I
erhält. Die Mischung wird mit 1.4Teilen Tris-(di-
F.s wird ein copolymeres Polyätherpolyamin herge- 65 methylaminomethyll-phenol pro 100Teile Gesam!-
stellt. das 7u 87 Molprozenl aus Tetrahydrofuran-und masse versetzt. Die Umsetzung erfolgt bei 110 C bis
tu 13% aus (i-Methyltetrahydrofuran-Einhciten be- zur Klebfreiheit, die Nachhärtung 3 Stunden bei
steht. Das erhaltene Copolymerisat wird mit der 100 C Die Ergebnisse sind in Tabelle VIII dargestellt.
Zugfesligkeii | beim | Bruch | Zahigkeilv | II" ,„ | Zerreiß | |
Bruch | dehnung | index | Harte | festigkeit | ||
Oxiran Amin-Äquivalenlverhültnis | bei KK)",, | !kg cnr) | ||||
Dehnung | 137.1 | (%l | I ld 4I | (Shore Al | (kg cm) | |
I kg cm's | 271,4 | 320 | 0,62 | 61 | 1X0 | |
5/1 | 20,4 | 720 | 2,8 | 56 | 32,5 | |
5/1 plus Zinn(II)-octoat | 13.7 | |||||
Wie aus den Beispielen hervorgeht, führt die Verwendung von Zinnacylaten im Verfahren der Erfindung
zu elastomeren Epoxid-Polyaddukten mit hervorragendem Zähigkeitsindex. Obwohl der Grund
hierfür etwas unklar ist, gibt es doch Anzeichen dafür, daß man dieses Ergebnis einer geringeren Vernetzungsdichte
des Polydadduktes, als man sie in Abwesenheit des Zinnacylates erhält, zuschreiben
kann.
Es laufen dabei nebeneinander folgende Reaktionen ab:
1. die Reaktion zwischen den Epoxidringen und dem Polyätherpolyamin, wobei unter Ringöffnung
der Epoxidringe sekundäre Aminogruppen entstehen,
2. die Reaktion der Epoxidringe mit sekundären Aminogruppen, wobei tertiäre Aminogruppen
entstehen und
3. die Epoxid-Homopolymerisation, wobei sich wiederholende Einheiten des Ring-geöffneten
Epoxids entstehen, in dem Polymermolekül also keine Polyätherpolyaminreste enthalten sind.
Die Reaktion 1 verläuft unter Kettenverlängerunj;:
so daß das Molekulargewicht des im wesentlichen linearen Polymermoleküls erhöht wird. Reaktion 2
ist eine Vernetzungsreaktion. Die Reaktion 3 ist weder eine Vernetzungsreakiion uoch dient sie der
Kettenverlängerung. Durch sie werden harte, polymere Segmente in das an sich weiche Polymere eingeführt.
Es wird angenommen, daß das Zinnacylat die Reaktionen 1 und 2 so beeinflußt, daß die Vernetzungsdichte
des Polyadduktes verringert wird. Dies würde entweder eine Beschleunigung der Reaktion I oder
eine Unterdrückung der Reaktion 2 durch den Einfluß des Zinnacylates bedeuten. Wahrscheinlich geht
der überraschende Effekt des Zinnacylates auf die nicht vorhersehbare Beeinflussung der relativen Geschwindigkeiten
der Reaktionen 1 und 2 zurück. Wenn zusätzlich ein tertiäres Amin mitverwendet wird, nimmt man an. daß dieses fast ausschließlich
Reaktion λ beschleunigt. Eine weitere Stütze dafür,
J5 daß das Zinnacylat in der oben beschriebenen Weise
wirkt, ist die Tatsache, daß es bei Raumtemperatur keine Wirkung zeigt. Metallsalze wurden auch schon
für die Härtung herkömmlicher amingehärteter Epoxysysteme vorgeschlagen, um die Klebzeit zu verkürzen,
d. h. um die Ubergangsgeschwindigkeit vom flüssigen in den plastischen Zustand zu erhöhen. Im
Gegensatz dazu verläuft die Umsetzung gemäß Beispiel 4 in Abwesenheit von Zinnacylaten innerhalb
24 Stunden oder weniger bei Raumtemperatur bis zur Klebfreiheit, während die gleichen Reaktionsansätze
unter Verwendung von Zinn(Il)-octoat mindestens 48, manchmal sogar bis zu 72 Stunden oder mehr bis
zur Klebfreiheit benötigen. Dies zeigt, daß in den Zinnacylate enthaltenden Reaktionsansätzen die Vernetzungsgeschwindigkeit
wesentlich niedriger ist.
Claims (7)
1. Verfahren zur Herstellung von elastomeren Epoxid-Polyaddukten durch Umsetzen eines Gemisches
aus
(a) mindestens einer Epoxiverbindung mit einer Oxiran-Äquivalenz pro MoI größer als 1 und
(b) mindestens einem wasserunlöslichen PoIyätherpolyamin
mit einem Molekulargewicht von etwa 3500 bis etwa 250 000 mit end- ίο
ständigen primären Aminogruppen an jedem der Polyätherrümpfe aus sich wiederholenden
Grundbausteinen, von denen zumindest der Hauptteil aus sich wiederholenden Oxytetramethyleneinheiten
besteht und 0 bis 40 Molprozent aus anderen Oxyalkylen- oder Thioalkyleneinheiten
mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen in gerader Kette besteht, und wobei mindestens die Hälfte der endständigen primären
Aminogruppen die Struktur
-OC4H8NH2
besitzt, die Polyätherrümpfe weniger als etwa 3 Gewichtsprozent Stickstoff in Form sekundärer
Aminogruppen und weniger als etwa 0,3 Gewichtsprozent Stickstoff in Form tertiärer
Aminogruppen in ihrer im wesentlichen linearen Kette enthalten, und das Oxiran/ Amin-Äquivalentverhällnis von (a) zu (b)
den Wert 1 : bis etwa 30: 1 hat, in Gegenwart von Katalysatoren und gegebenenfalls Beschleunigern,
dadurch gekennzeichnet, daß man die Umsetzung mit Hilfe von
0,5 bis 20 Gewichtsprozent, bezogen auf das Gesamtgewicht von (a) und (b), eines im Gemisch
gelösten Zinnacylates mit 1 bis 18 Kohlenstoffatomen
im Acylatrest und mit einem Atomverhältnis von Kohlenstoff zu Zinn von mindestens 4 : 1 durchführt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Polyätherpolyamin mit
einem Molekulargewicht von 3500 bis 15 000 verwendet und das Oxiran/Amin-Äquivalentverhältnis
auf einen Wert von 1,5:1 bis 10:1 einstellt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Zinnacylat verwendet, welches
sich von mindestens einer Fettsäure mit bis 18 Kohlenstoffatomen einer aliphatischen
Carbonsäure ableitet.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, aaß man das Zinnacylat in einer Menge
von mindestens 4%, bezogen auf die Gesamtmenge (a) und (b), verwendet.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man zusätzlich ein tertiäres Amin als
Beschleuniger in einer Menge von bis zur Hälfte des Gewichts des Zinnacylats verwendet.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß man ein tertiäres Amin mit einem
pK-Wert von 4 und 7 in Wasser bei 250C verwendet.
7. Verwendung der nach Anspruch 1 bis 6 hergestellten Epoxyd-Polyaddukte als Formkörper.
65 Zur Beschleunigung der Härtung von Formmassen
auf Epoxidbasis zu nichtelastomeren, unschmelzbaren und unlöslichen Produkten sind die verschiedensten
Verbindungen bekannt, darunter stark saure Verbindungen, wie Schwefel- oder Phosphorsäure, aromatische
Sulfonsäuren, wie Toluol- oder Benzolsulfonsäure, Lewissäuren, wie Bortrifluorid oder Zinntetrachlorid,
sowie Bortrifluorid-Amin-Komplexe, wie Bortrifluoridmonoäthylamin,
Zinnverbindungen, z. B. Zinn(II)-acylate und Zinn(II)-alkoxide sollen Tür die
Härtung von Mono- und Polyepoxide^ z. B. von Polyglycidyläthern (USA.-Patentschrift 3 201 360) und
von Epoxiden, die einen Cyclohexen- oder einen Cyclopentenrest
enthalten (USA.-Patentschrift 3 117 099) geeignet sein. Aus der USA.-Patentschrift 3 208 955
lieht hervor, daß Zinn(IV)-acylate ähnliche Wirkung zeigen. Auch die USA.-Patentschriften 3 336 251 und
3 344096 beschreiben den Einfluß von Zinnsalzen auf die Härtung von Epoxymassen. Für die Härtung
von Epoxymassen werden üblicherweise z. B. Polycarbonsäuren und deren Anhydride, Polyamine
oder Polyole verwendet.
Obwohl verschiedene Zinnverbindungen zur Beschleunigung der Härtung herkömmlicher Epoxvmassen
zu den charakteristischen harten und relativ unelastischen Produkten bekannt sind, wurde nun
überraschenderweise gefunden, daß man mit Zinnacylaten das Gesamtbild der physikalischen Eigenschaften
bestimmter, amingehärteter elastomerer Epoxid-Polyaddukte, insbesondere Zugfestigkeit. Abriebfestigkeit,
Zerreißfestigkeit und Bruchdehnung, beträchtlich verbessern kann.
Somit ist Gegenstand der Erfindung ein Verfahren zur Herstellung von elastomeren Epoxid-Polyaddukten
durch Umsetzen eines Gemisches aus
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Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 |