DE19504311A1 - Zweischichtkühler - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen Zweischichtkühler, bei dem
das Kühlgut auf einer Kühlfläche vom Kühleranfang zum
Kühlerende bewegt wird, wobei in einer ersten Gutzu
führzone am Kühleranfang eine obere Schicht von heißem
Schüttgut auf eine untere Schicht von bereits vorge
kühltem Schüttgut aufgegeben wird und am Kühlerende die
beiden Schichten durch eine Trenneinrichtung voneinan
der getrennt werden, wobei das Gut der unteren Schicht
als Fertiggut abgezogen und das Gut der oberen Schicht
als Umlaufgut zu einer zweiten Gutzuführzone am Kühler
anfang zurückgeführt und dort als untere Schicht auf
die Kühlfläche aufgegeben wird.
Ein Zweischichtkühler der vorstehend genannten Gattung
ist beispielsweise durch die DE-C-10 97 346 bekannt.
Ein derartiger Kühler hat den Vorteil, daß die Kühlflä
che thermisch geschont wird, indem die untere Schicht
bereits vorgekühlt ist und dadurch als Schutzlage
wirkt.
Seit einigen Jahren werden insbesondere in der Zement
industrie fast ausschließlich sogenannte Schubrostküh
ler zum Abkühlen des aus dem Ofen austretenden heißen
Schüttguts eingesetzt. Die Kühlfläche besteht dabei aus
teilweise feststehenden und teilweise bewegten Rost
platten, deren Hubbewegung den Transport des Schüttguts
durch den Kühler sicherstellt. Die aus den Rostplatten
quer zur Bewegungsrichtung des Schüttgutes austretende
Kühlluft schützt die Platten bis zu einem bestimmten
Grad vor Überhitzung und somit vor ihrer frühzeitigen
Zerstörung. Gleichzeitig werden die Spalten zwischen
den einzelnen Platten von sogenannter Sperrluft durch
strömt, die ein Verbrennen der Schubkanten sowie einen
Durchtritt feinkörnigen Schüttguts verhindern oder zu
mindest reduzieren sollen.
In einem Schubrostkühler werden demnach die beiden
Funktionen Kühlung und Transport durch das gleiche Bau
teil, nämlich die Rostplatte, erfüllt.
Das Prinzip des Schubrostkühlers hat jedoch insbeson
dere die Nachteile, daß die Fertigung, Montage und Aus
richtung der einzelnen Rostplatten technisch sehr auf
wendig und mit hohen Kosten verbunden ist.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen
Zweischichtkühler gemäß dem Oberbegriff des Anspruches
1 zu entwickeln, der einerseits in der Herstellung und
Montage kostengünstiger ist und andererseits beim Be
trieb einen geringeren Energieverbrauch aufweist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeich
nenden Merkmale des Anspruches 1 gelöst, indem die
Transporteinrichtung durch wenigstens einen Kettenför
derer und die Kühlfläche durch einen statischen Belüf
tungsboden gebildet wird.
Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand
der Unteransprüche.
Indem der Kettenförderer mit Abstand vom Belüftungsbo
den angeordnet wird, verbleibt eine ruhende Gutschicht
auf dem Belüftungsboden, die als Verschleißschutz
dient.
Durch eine spezielle Ausgestaltung des Belüftungsbodens
kann durch feinkörniges Schüttgut gebildeter Rostdurch
fall zuverlässig verhindert werden.
Im Vergleich zu dem bekannten Schubrostkühler kann bei
der erfindungsgemäßen Kombination von Kettenförderer
und statischem Belüftungsboden insbesondere auf Sperr
luftventilatoren und Einrichtungen zum Abtransport von
Rostdurchfall verzichtet werden. Zudem sind die Inve
stitionskosten für die Rostbeplattung und Rostbelüftung
wesentlich geringer.
Weitere Ausgestaltungen der Erfindung werden anhand der
Beschreibung einiger Ausführungsbeispiele und der
Zeichnung näher erläutert.
In der Zeichnung zeigen
Fig. 1 eine schematische Darstellung des erfindungsge
mäßen Zweischichtkühlers,
Fig. 2 eine schematische Darstellung von Kettenförderer
und statischem Belüftungsboden,
Fig. 3 ein erstes Ausführungsbeispiel für den stati
schen Belüftungsboden und
Fig. 4 ein zweites Ausführungsbeispiel für den stati
schen Belüftungsboden.
Der in Fig. 1 in einer schematischen Gesamtansicht dar
gestellte Zweischichtkühler weist im wesentlichen einen
sich zwischen Kühleranfang und Kühlerende erstreckenden
statischen Belüftungsboden 1 und einen endlos umlaufen
den Kettenförderer 2 auf.
Am Kühleranfang ist eine erste Gutzuführzone 3 vorgese
hen, bei der eine obere Schicht 4a von heißem Schüttgut
auf eine untere Schicht 4b von bereits vorgekühltem
Schüttgut aufgegeben wird. Der Kettenförderer 2 ist
beispielsweise als Kratzerförderer ausgebildet und ver
läuft im Bereich über dem Belüftungsboden 1 in der un
teren Schicht 4b und transportiert diese untere Schicht
4b zusammen mit der darüberliegenden oberen Schicht 4a
vom Kühleranfang zum Kühlerende.
Am Kühlerende ist eine Trenneinrichtung 5 vorgesehen,
die die beiden Schichten 4a, 4b voneinander trennt, in
dem die untere Schicht als Fertiggut beispielsweise
seitlich aus dem Kühler über einen Tisch abgezogen
wird. Die obere Schicht hingegen kann zunächst einem
Brecher 6 (z. B. einem Walzenbrecher) zugeführt und an
schließend als Umlaufgut zum Kühleranfang zurückgeführt
werden. Dieser Rücktransport könnte beispielsweise mit
Hilfe des Untertrums 2a des Kettenförderers und einem
sich anschließenden Becherwerk 7 erfolgen.
Das Umlaufgut wird an einer am Kühleranfang vorgese
henen zweiten Gutzuführzone 8 als untere Schicht 4b auf
den Belüftungsboden 1 aufgegeben. Die Höhe der unteren
Schicht 4b wird durch den Abstand zwischen dem Belüf
tungsboden 1 und einer Unterkante einer Stauwand 9 be
stimmt. Die Stauwand 9 dient zweckmäßigerweise gleich
zeitig als Trennwand zwischen der ersten und zweiten
Gutzuführzone 3, 8.
Der in Fig. 1 dargestellte Kettenförderer 2 ist als
endlos umlaufende Kette ausgebildet, die über drei Um
lenkrollen 10 und eine Antriebsrolle 11 geführt ist. Im
Rahmen der Erfindung ist es jedoch auch denkbar, meh
rere Förderer vorzusehen.
Das Ober- und Untertrum 2b, 2a ist luftdurchlässig aus
gebildet, so daß das aus dem Belüftungsboden austre
tende Kühlgas durch die untere und obere Schicht 4b, 4a
strömen kann.
Wie insbesondere aus Fig. 2 zu ersehen ist, weist der
Kettenförderer Kratzer oder Mitnehmer 2c auf. Der För
derer 2 kann mit einem Abstand A vom Belüftungsboden 1
angeordnet sein, so daß während des Betriebes des Ket
tenförderers 2 eine ruhende, als Verschleißschutz die
nende Gutschicht auf dem Belüftungsboden 1 verbleibt.
Im Rahmen der Erfindung kann der Förderer in der unte
ren Schicht auch unmittelbar auf dem Belüftungsboden
angeordnet werden.
Der statische Belüftungsboden 1 besteht aus einer Viel
zahl von Kühlgasdurchtrittsöffnungen, die derart ausge
bildet sind, daß das Kühlgas durch diese Öffnungen in
das zu kühlende Gut gelangen kann, jedoch feinkörniges
Kühlgut die Öffnungen nicht durchdringen kann.
In Fig. 3 ist ein erstes Ausführungsbeispiel eines
Belüftungsbodens dargestellt. Der Belüftungsboden 1
weist je eine Tragfläche 13 für das zu kühlende Schütt
gut auf, wobei in jeder Tragfläche von oben her wenig
stens eine taschenförmige Vertiefung 14 eingearbeitet
ist, die an ihrem Boden 15 zumindest ein Durchgangsloch 16
aufweist, und in die eine Belüftungs-Abdeckplatte 17
derart eingepaßt angeordnet ist, daß jeweils eine
Kühlgasdurchtrittsöffnung in Form eines im wesentlichen
geschlossenen Ringspaltes ausgebildet ist. Zwischen dem
unterseitigen Randbereich 17a jeder Belüftungs-Abdeck
platte 17 und dem gegenüberliegenden Randbereich 15a
des Bodens 15 ist ein im wesentlichen ringförmig umlau
fender Kühlgas-Eintrittsschlitz 19 ausgebildet, dessen
lichte Weite durch Anordnung von Distanzelementen fest
gelegt ist.
Derartige Belüftungsböden zeichnen sich durch eine op
timale Kühlgasverteilung im Gut aus, wodurch eine be
sonders intensive Kühlung des heißen Schüttguts ermög
licht wird. Ferner erweist sich die mehrteilige Ausbil
dung des Belüftungsbodens (der jeweils aus einem Plat
tengrund bzw. Hauptkörper und wenigstens einer entspre
chend ausgebildeten und angeordneten Belüftungs-Abdeck
klappe gebildet wird) auch in fertigungstechnischer
Hinsicht als besonders vorteilhaft, wenn diese Platten
teile als Gußstücke hergestellt werden.
In Fig. 4 ist ein zweites Ausführungsbeispiel für einen
Belüftungsboden 1′ dargestellt. Auch hier werden die
ringspaltförmigen Kühlgas-Durchtrittsöffnungen 18′ da
durch gebildet, daß in die Tragfläche 13′ des Belüf
tungsbodens 1′ von oben her zwei taschenförmige Vertie
fungen 14′ eingearbeitet sind, die an ihrem Boden 15′
mehrere Durchgangslöcher 16′ aufweisen und in die je
weils eine Belüftungs-Abdeckklappe 17′ unter Ausbildung
des genannten Ringspalts eingepaßt und angeordnet ist.
Im Gegensatz zum zuvor beschriebenen ersten Ausfüh
rungsbeispiel schließt die Oberseite jeder Belüftungsklappe 17′
bündig mit der Oberseite der Tragfläche 13′
ab.
Sowohl das erste Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 3 als
auch das zweite Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 4 ge
währleisten, daß kein Schüttgut (insbesondere Staubpar
tikel) durch den Belüftungsboden 1 in den unteren Teil
des Klinkers gelangen kann. Im Gegensatz hierzu ist der
Rostdurchfall bei den bekannten Schubrostkühlern nicht
vermeidbar, der dann in entsprechender Weise abtrans
portiert werden muß.
Indem der Kettenförderer in der vorgekühlten unteren
Schicht 4b angeordnet ist, kommt er nicht unmittelbar
mit dem in der ersten Gutzuführzone 3 aufgegebenen hei
ßen Schüttgut in Kontakt. Die untere Schicht 4b schirmt
somit sowohl den Kettenförderer 2 als auch den Belüf
tungsboden 1 vor zu hoher thermischer Belastung ab. Der
Förderer und der Belüftungsboden zeichnen sich dadurch
durch lange Standzeiten aus.
Der statische Belüftungsboden mit einer in der Schütt
gutschicht angeordneten Transporteinrichtung zeichnet
sich gegenüber einem Schubrostkühler durch eine gerin
gere Bauhöhe aus, da insbesondere die Belüftung wesent
lich einfacher und raumsparender ausgebildet werden
kann. Schließlich ist der Betrieb eines Kettenförderers
im Vergleich zum Betrieb eines Schubrostkühlers wesent
lich energiesparender.
Im Rahmen der Erfindung sind neben den in den Fig. 3
und 4 dargestellten Ausführungsbeispielen auch andere
statische Belüftungsböden denkbar.
Claims (9)
1. Zweischichtkühler für heißes Schüttgut, insbesondere
für Zementklinker, Erzmaterial oder dergleichen,
enthaltend
- a) eine sich zwischen Kühleranfang und Kühlerende erstreckende Kühlfläche,
- b) eine am Kühleranfang vorgesehene erste Gutzu führzone (3), bei der eine obere Schicht (4a) von heißem Schüttgut auf eine untere Schicht (4b) von bereits vorgekühltem Schüttgut aufgege ben wird,
- c) eine das Schüttgut vom Kühleranfang zum Küh lerende transportierende Transporteinrichtung,
- d) eine am Kühlerende vorgesehene Trenneinrichtung (5), die die beiden Schichten (4a, 4b) voneinan der trennt, wobei die untere Schicht (4b) als Fertiggut abgezogen wird,
- e) eine Einrichtung zum Zurückführen der oberen Schicht (4a) als Umlaufgut zum Kühleranfang,
- f) eine am Kühleranfang vorgesehene zweite Gutzu führzone (8), bei der das Umlaufgut als untere Schicht (4b) auf die Kühlfläche aufgegeben wird,
gekennzeichnet durch die Kombination folgender Merk
male:
- g) die Transporteinrichtung wird durch wenigstens einen Kettenförderer (2) und
- h) die Kühlfläche wird durch einen statischen Be lüftungsboden (1) gebildet.
2. Zweischichtkühler nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Kettenförderer (2) im Bereich der
unteren Schicht (4b) angeordnet ist.
3. Zweischichtkühler nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Kettenförderer (2) endlos umlau
fend ausgebildet ist und ein luftdurchlässig ausge
bildetes Ober- und Untertrum (2a, 2b) aufweist.
4. Zweischichtkühler nach Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Obertrum (2b) zum Transport des
Schüttguts vom Kühleranfang zum Kühlerende und das
Untertrum (2a) zum Transport des Umlaufguts vom Küh
lerende zum Kühleranfang vorgesehen ist.
5. Zweischichtkühler nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Kettenförderer (2) mit einem Ab
stand (A) vom Belüftungsboden (1) angeordnet ist, so
daß eine ruhende Gutschicht auf dem Belüftungsboden
verbleibt.
6. Zweischichtkühler nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Belüftungsboden Kühlgasdurch
trittsöffnungen (18, 18′) aufweist.
7. Zweischichtkühler nach Anspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Belüftungsboden (1) aus wenigstens
einer Tragfläche (13, 13′) für das zu kühlende
Schüttgut besteht, wobei in die Tragfläche (13, 13′)
von oben her wenigstens eine taschenförmige Vertie
fung (14, 14′) eingearbeitet ist, die an ihrem Boden
(15, 15′) zumindest ein Durchgangsloch (16, 16′)
aufweist, und in die eine Belüftungs-Abdeckplatte
(17, 17′) derart eingepaßt und angeordnet ist, daß
jeweils eine Kühlgasdurchtrittsöffnung (18, 18′) in
Form eines im wesentlichen geschlossenen Ringspaltes
ausgebildet ist.
8. Zweischichtkühler nach Anspruch 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß zwischen dem unterseitigen Randbereich
(17a) jeder Belüftungsklappe (17, 17′) und dem ge
genüberliegenden Randbereich (15a) des Bodens (15,
15′) jeder Vertiefung (14, 14′) ein im wesentlichen
ringförmig umlaufender Kühlgaseintrittsschlitz (19,
19′) ausgebildet ist, dessen lichte Weite durch An
ordnung von Distanzelementen festgelegt ist.
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