DE19503920C2 - Einstelleinrichtung mit multifunktionalem Bedienschalter - Google Patents
Einstelleinrichtung mit multifunktionalem BedienschalterInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Einstelleinrichtung mit ei
nem Bedienschalter in einem Fahrzeug, über den mehrere, jeweils
in unterschiedliche Funktionsstellungen steuerbare Funktions
elemente gleichzeitig in eine jeweilige, benutzerseitig varia
bel vorgebbare Funktionsstellung steuerbar sind. Mit einem ein
zigen Bedienvorgang des solchermaßen multifunktionalen Bedien
schalters lassen sich folglich mehrere Funktionselemente ge
meinsam in eine für das jeweilige Funktionselement gewünschte
Funktionsstellung bringen.
Derartige Einstelleinrichtungen sind zur benutzerindividuellen
Einstellung von verstellbaren Funktionselementen eines Fahr
zeugs in Gebrauch. So ist aus der Offenlegungsschrift DE 36 09
688 A1 eine Steuereinrichtung zum automatischen Einstellen von
Teilen eines Kraftfahrzeugs entsprechend den individuellen Be
dürfnissen eines Fahrers bekannt, bei welcher die momentanen
Funktionsstellungen mehrerer Sitzverstellelemente sowie eines
Außenspiegelverstellelementes durch Betätigen einer Speicherta
ste nach vorheriger Betätigung eines Benutzeridentifikations
schalters spezifisch für diesen jeweiligen Benutzer abgespei
chert werden. Wenn ein Benutzer anschließend den ihm zugeordne
ten Identifikationsschalter betätigt, nehmen die verschiedenen
Sitzverstellelemente sowie das Außenspiegelverstellelement
durch Aktivierung entsprechender Stellantriebe gleichzeitig je
weils ihre zuvor für diesen Benutzer abgespeicherte Funktions
stellung ein. Eine ähnliche Einrichtung mit benutzerspezifisch
abspeicherbarer und über einen zugeordneten Bedienschalter wie
der abrufbarer Sitz- und Außenspiegelverstellung, bei der zu
sätzlich die Bedienungseinrichtung nicht ortsfest im Fahrzeug
montiert ist, ist in der Offenlegungsschrift DE 41 28 306 A1
beschrieben.
In der Offenlegungsschrift DE 26 40 528 A1 wird eine Vorrich
tung zur Einstellung der Sitzposition einer Person in einem
Fahrzeug angegeben, bei welcher die Bedienungsperson über eine
Tastatur eine Personenkennziffer und eine Situationskennziffer
eingeben kann, wonach der Rechner davon abhängige Ausgabewerte
erzeugt, die auf Abruf nacheinander einer Steuereinrichtung zu
geführt werden, welche die Sitzverstellelemente in die vom
Rechner als optimal ermittelte, jeweilige Funktionsstellung
steuern.
Aus der Patentschrift DE 40 17 895 C1 ist eine Anordnung von
Bedienelementen von Fahrzeugkomponenten bekannt, bei der durch
Betätigen von Fahrzeugkomponentenanwahltasten jeweils eine der
Fahrzeugkomponenten eingeschaltet wird, wonach auf einem Dis
play eine symbolische Darstellung der einzustellenden Funktio
nen der eingeschalteten Fahrzeugkomponente erfolgt, und bei der
eine definierte Zuordnung der einzustellenden Funktionen der
Fahrzeugkomponenten zu Schaltern besteht, bei deren Betätigung
einzustellende Funktionen der Fahrzeugkomponente entsprechend
geschaltet werden. Bei dieser Anordnung sind sämtliche Zuord
nungen unverändlich fest vorgegeben. In Fortführung dieser An
ordnung wird in der nicht vorveröffentlichten deutschen Pa
tentanmeldung DE 43 38 171 ein Tastatur- und Anzeigesystem
zur Bedienung von Funktionen von Komponenten in einem Kraft
fahrzeug mit wenigstens einer Ebenenwahltaste zur Anwahl einer
Funktionenebene und mit Funktionenanwahltasten, welchen in den
diversen Funktionen- ebenen verschiedene angezeigte Funktionen
zugeordnet sind, vorgeschlagen, wobei die den Funktionenanwahl
tasten zugeordneten Funktionen in der mit der Ebenenwahltaste
angewählten Funktionenebene benutzerindividuell festlegbar
sind. Mit diesen Funktionenanwahltasten sind folglich Bedien
schalter realisiert, über die sich in den verschiedenen Funk
tionenebenen unterschiedliche Funktionselemente ansteuern las
sen, wobei in jeder Funktionsenebene die Betätigung eines Be
dienschalters jeweils das eine, ihm benutzerseitig zugeordnete
Funktionselement angesteuert wird.
In der Patentschrift DE 40 08 641 C2 ist eine Einstellvorrich
tung zur Verstellung von reversierbaren elektrischen Verstell
einrichtungen, insbesondere von Kraftfahrzeug-Rückspiegeln, be
schrieben, die einen Wahlschalter mit vier stabilen Schaltstel
lungen umfaßt. Zusätzlich kann der Bedienschalter durch Betäti
gen derselben Handhabe, mit der er in die stabilen Schaltstel
lungen bewegbar ist, in jeder dieser stabilen Schaltstellungen
aus einer neutralen Stellung heraus in instabile Schaltstellun
gen geschaltet werden. Den vier stabilen Schaltstellungen sind
unterschiedliche Kombinationen der durch Betätigen der Handhabe
in die instabilen Schaltstellungen aktivierbaren elektrischen
Verstelleinrichtungen zugeordnet, indem eine erste stabile
Schaltstellung der Ansteuerung nur eines linken Außenspiegels,
eine zweite stabile Schaltstellung der Ansteuerung nur eines
rechten Außenspiegels, eine dritte stabile Schaltstellung nur
der Ansteuerung eines Innenspiegels und eine vierte stabile
Schaltstellung der Ansteuerung beider Außenspiegel dient.
In dem Zeitschriftenaufsatz R. Knörr, Programmierbare Gebäu
deinstallation, etz Bd. 113 (1992), Heft 11, Seite 638 ist eine
Elektroinstallationsanlage für Gebäude beschrieben, die auf ei
nem Bussystem basiert und bei der durch ein Schaltprogramm be
stimmt wird, welcher Schalter oder Taster welches Betriebsmit
tel oder welche Funktionsgruppe der Anlage schalten soll.
Der Erfindung liegt als technisches Problem die Bereitstellung
einer Einstelleinrichtung der eingangs genannten Art zugrunde,
deren multifunktionaler Bedienschalter in seiner Funktionalität
sehr flexibel an unterschiedliche, fahrzeugtypische Bedarfsan
forderungen angepaßt werden kann.
Dieses Problem wird durch eine Einstelleinrichtung mit den
Merkmalen des Anspruchs 1 oder 2 gelöst. Die Eigenschaft, daß
die vom Bedienschalter ansteuerbaren Funktionselemente benut
zerseitig variabel aus einer Funktionselementegesamtheit aus
wählbar sind, erhöht die Flexibilität der Bedienschalterverwen
dung. Über den Bedienschalter kann nicht nur eine fest vorgege
bene Gruppe von Funktionselementen gemeinsam in jeweils benut
zerseitig variabel vorgebbare Funktionsstellungen gesteuert
werden, sondern die von ihm ansteuerbaren Funktionselemente
selbst können vom Benutzer in gewünschter Weise aus einer vor
gegebenen Funktionselementegesamtheit ausgewählt werden.
So kann bei der Einstelleinrichtung nach Anspruch 1 der Bedien
schalter vom Benutzer nach seiner Wahl mindestens als Tunnel-
Schalter, als Hitzestau-Schalter oder als Waschgaragen-Schalter
konfiguriert werden. In ersterem Fall kann der Benutzer z. B.
aus den im Fahrzeug vorhandenen Funktionselementen die Fenster
heber, ein eventuelles Schiebehebedach-Stellelement, ein Luft
zufuhrfilter, die Abblendlichteinheit, die Innenlichteinheit
sowie einen Radio-/Kassettenteil auswählen. Im zweiten Fall
kann er z. B. dem Bedienschalter das Schiebehebedach-Stell
element, eine Klimaanlageneinheit, eine Gebläseeinheit, die
Fensterheber und einen eventuellen Heckrolloantrieb zuordnen.
Im dritten Fall kommt beispielsweise die Zuordnung der Fenster
heber, eines Antennenantriebs, eines Peilstabantriebs, einer
Außenspiegelverstelleinheit, der Innenlichteinheit und des
Schiebehebedach-Stellelementes zum Bedienschalter in Betracht.
In jedem dieser drei Beispiele kann der Benutzer zudem nach
seiner freien Wahl diejenigen Funktionsstellungen der von ihm
zur Ansteuerung über den Bedienschalter ausgewählten Funktions
elemente vorgeben, die von den angesteuerten Funktionselementen
bei Bedienschalterbetätigung eingenommen werden sollen. Beson
ders einfach realisierbar sind derartige Bedienschalterkonfigu
rationen in Fahrzeugen mit vernetzer Fahrzeugelektronik.
Die Einstelleinrichtung nach Anspruch 2 koppelt die Ansteuerung
bestimmter Funktionselemente an zugeordnete Fahrzeugzustandsbe
dingungen an und blockiert die Ansteuerung, wenn diese Bedin
gungen momentan nicht vorliegen. So kann beispielsweise das
Einklappen des Außenspiegels aufgrund unbeabsichtigter Betäti
gung des Bedienschalters während der Fahrt verhindert werden,
indem dieses Einklappen an die Bedingung geknüpft wird, daß die
Fahrzeuggeschwindigkeit gleich oder nahezu null ist.
In Weiterbildung der Erfindung nach Anspruch 3 dient der Be
dienschalter zusätzlich als Bedienelement zum Abspeichern der
momentanen Funktionsstellungen der ausgewählten Funktionsele
mente als diejenigen Funktionsstellungen, die bei normaler Be
dienschalter-betätigung von den angesteuerten Funktionselemen
ten eingenommen werden sollen. Dies erspart eine separate Spei
chertaste.
Eine Weiterbildung der Erfindung nach Anspruch 4 ist für Fälle
zweckmäßig, bei denen bestimmte, vom Benutzer vorgenommene Vor
gaben bezüglich der über den Bedienschalter ansteuerbaren Funk
tionselemente und/oder der von diesen einzunehmenden Funktions
stellungen zu kollidierenden Funktionsaktivierungen oder zu an
derweitig unerwünschten Betriebszuständen führen würde. Letzte
res wird dadurch verhindert, daß die Einstelleinrichtung solche
Kombinationen als unzulässig erkennt und deren Ausführung bloc
kiert. Dabei wird der Einstelleinrichtung anfänglich die Auf
teilung in zulässige und unzulässige Kombinationen mitgeteilt.
Beispielsweise kann so bei Bedarf verhindert werden, daß
gleichzeitig das Radio angestellt und die Antenne eingefahren
wird oder daß die Innenraumheizung aktiviert und gleichzeitig
alle Seitenfenster geöffnet werden.
Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist in der Zeich
nung dargestellt und wird nachfolgend beschrieben.
Die einzige Figur zeigt ein Blockdiagramm einer Einstelleinrich
tung für ein Kraftfahrzeug mit drei möglichen Bedienschalterkon
figurationen.
In der Figur sind drei mögliche, vom Benutzer frei festgelegte
Konfigurationen für einen Bedienschalter (K1, K2, K3) einer in
einem Kraftfahrzeug vorgesehenen Einstelleinrichtung für mehrere
Funktionselemente veranschaulicht, und zwar eine erste Konfigu
ration als Tunnel-Schalter (K1), eine zweite Konfiguration als
Hitzestau-Schalter (K2) und eine dritte Konfiguration als Wasch
garagen-Schalter (K3). Der Bedienschalter kann beispielsweise in
nicht näher gezeigter Weise neben herkömmlichen Bedienschaltern
im Mittelkonsolenbereich des Kraftfahrzeugs als Wippenschalter
realisiert sein. Er kann vom Benutzer frei hinsichtlich einer
Ansteuerung von einem oder mehreren Funktionselementen einer
Funktionselementengesamtheit programmiert werden, die sich aus
sämtlichen, im Fahrzeug vorhandenen und einzeln über jeweils zu
gehörige Bedienschalter in verschiedene Funktionsstellungen
steuerbare Funktionselemente zusammensetzt. Wie in der Figur ge
zeigt, sind in die drei obigen Bedienschalterkonfigurationen
folgende Funktionselemente einbezogen: Jeweils ein Fensterheber
(1, 2, 3, 4) für die hintere linke (HL), die vordere linke (VL),
die vordere rechte (VR) und die hintere rechte Fahrzeugtür (HR),
ein Schiebehebedachantrieb (5), ein Antennen-Stellglied (6),
Stellglieder für Peilstäbe (7), ein Außenspiegel-Stellglied (8),
eine erste Innenlichteinheit (9), eine Abblendlichteinheit (10),
eine Einheit, die die Zuluft über ein Aktivkohlefilter (11) zur Filterung zugeführter Luft führt, ein
Radio-/Kassettenteil (12), eine zweite Innenlichteinheit (13),
eine Klimaanlage (14), ein Gebläse (15) sowie ein Heckrollo-
Stellglied (16). Sämtliche Funktionselemente (1 bis 16) sind wie
gesagt vom Benutzer einzeln über herkömmliche Bedienschaltele
mente betätigbar.
Während des Fahrzeugbetriebs treten typischerweise Situationen
auf, welche zur Situationsanpassung des Fahrzeugs die Aktivie
rung mehrerer dieser Funktionselemente erforderlich oder wün
schenswert machen. So ist es bei einer Tunnelfahrt wünschens
wert, daß alle Fenster sowie das Schiebedach geschlossen und der
Aktivkohlefilter sowie das Abblendlicht angeschaltet sind, der
Radio-/Kassettenteil nicht auf Radiobetrieb eingestellt und das
Innenlicht gedimmt angeschaltet ist. Bei Ansteuerung der ent
sprechenden Funktionselemente über die einzelnen Bedienschalter
wären zur Einstellung dieses Fahrzeugzustands folglich seriell
acht unterschiedlich angeordnete Bedienschalter zu betätigen.
Mit Hilfe des frei konfigurierbaren Bedienschalters in der Tun
nel-Schalter-Konfiguration (K1) läßt sich dieses Ziel allein
durch die Betätigung dieses zuvor geeignet als Tunnel-Schalter
(K1) programmierten Bedienschalters erreichen.
Diese Bedienschalterprogrammierung erfolgt dadurch, daß der Be
dienschalter zunächst in eine Abfragestellung, z. B. realisiert
durch kurzes Antippen, gebracht wird, in der die momentan ge
speicherte Funktionalität, d. h. welche Funktionselemente von ihm
gegenwärtig ansteuerbar sind und in welche Funktionsstellung
dies jeweils erfolgt, angezeigt wird, z. B. auf einem Display ei
nes Kombiinstrumentes. Über das Kombiinstrument lassen sich dann
in gewünschter Weise weitere Funktionselemente zur Ansteuerung
durch den multifunktionalen, frei konfigurierbaren Bedienschal
ter auswählen oder umgekehrt ein ausgewähltes Funktionselement
wieder von der Ansteuerung durch diesen Bedienschalter abkop
peln. Nachdem solchermaßen die dem Bedienschalter in der ge
wünschten Funktionalität, z. B. der Tunnelfahrt-Funktion, zuge
ordneten Funktionselemente durch den Benutzer ausgewählt wurden,
bringt der Benutzer diese ausgewählten Funktionselemente z. B.
für die die Tunnelfahrt-Funktion die oben genannten Funktionse
lemente (1 bis 4, 10 bis 13), einmalig über ihre zugehörigen,
konventionellen Bedienschalter in jeweils diejenige Funktions
stellung, die für die geforderte Funktionalität gewünscht ist,
d. h. in Tunnelfahrt-Funktion werden alle Fenster sowie das
Schiebehebedach geschlossen, Abblendlicht und Aktivkohlefilter
angeschaltet, Radiobetrieb deaktiviert und Innenlicht gedimmt
angeschaltet. Dann betätigt der Benutzer den multifunktionalen
Bedienschalter in einer Speicher- bzw. Lernstellung, z. B. durch
Wippen nach oben und Halten über eine vorgegebene Zeitspanne, um
diese Funktionsstellungen abzuspeichern. Diese Speicher- bzw.
Lernphase für den Bedienschalter wird dem Benutzer optisch, z. B.
über eine LED im Bedienschalter selbst oder eine entsprechende
Anzeige im Kombidisplay, angezeigt. Sobald die Lernphase abge
schlossen ist, erlischt die optische Anzeige, und der Benutzer
kann den Bedienschalter wieder loslassen. Die gewünschte Funk
tionalität ist nun in der Einstelleinrichtung abgespeichert.
Sobald der Benutzer den als Tunnel-Schalter (K1) konfigurierten
Bedienschalter in seine Ansteuerstellung betätigt, z. B. bei der
Wippschalterrealisierung durch Wippen nach unten, werden gleich
zeitig die ausgewählten Funktionselemente in die abgespeicherten
Funktionsstellungen gesteuert, wie mit den durchgezogenen Linien
in der Figur angedeutet. Fährt das Fahrzeug in einen Tunnel ein,
braucht der Fahrer folglich nur den als Tunnel-Schalter (K1)
programmierten Bedienschalter und keine acht einzelnen Bedien
schalter zu betätigen, um das Fahrzeug in den gewünschten Tun
nelfahrt-Zustand zu bringen. Dies stellt einen wesentlich erhöh
ten Bedienungskomfort dar, und der Fahrer wird nicht durch eine
lästige Betätigung vieler Bedienschalter vom Verkehrsgeschehen
abgelenkt. Es versteht sich, daß die Einstelleinrichtung zur
Speicherung der vom Bedienschalter jeweils anzusteuernden Funk
tionselemente und der von diesen jeweils einzunehmenden Funkti
onsstellungen sowie zur Ansteuerung der Funktionselemente auf
eine entsprechende Betätigung des Bedienschalters hin geeignete
Rechner- und Steuergeräteeinheiten beinhaltet, die herkömmlicher
Art sind und daher hier keiner näheren Beschreibung bedürfen.
Ermöglicht wird die variable Ansteuerbarkeit einer Mehrzahl von
Funktionselementen aus der Funktionselementegesamtheit (1 bis
16) weiter dadurch, daß das Kraftfahrzeug über eine nicht ge
zeigte, herkömmliche Elektronik- und Steuergerätevernetzung,
z. B. einen CAN-Bus, verfügt. Eine offene Systemarchitektur er
laubt die Verknüpfung unterschiedlichster Funktionselemente mit
dem multifunktionellen Bedienschalter entsprechend dem Benutzer
wunsch. Bevorzugt wird der Einstelleinrichtung dabei vorab eine
Information über zulässige und unzulässige Kombinationen von
Funktionselementen und deren Funktionsstellungen für die gemein
same Ansteuerung über den Bedienschalter eingegeben, um zu ver
hindern, daß fehlerhafte Programmiervorgänge durch den Benutzer
zu unzweckmäßigen Kombinationen von Funktionsstellungen gewisser
Funktionselemente führen.
Neben der oben beschriebenen Tunnelfahrt-Funktionalität (K1)
sind in der Figur beispielhaft zwei weitere zweckmäßige Konfigu
rationsmöglichkeiten für den Bedienschalter dargestellt. Als
Hitzestau-Schalter (K2) konfiguriert steuert der Bedienschalter,
wie in der Figur mit den gestrichelten Linien gezeigt, alle Fen
sterheber (1 bis 4), das Schiebehebedach (5), die Klimaanlage
(14), das Gebläse (15) und das Heckrollo (16) an. Die zugehöri
gen Funktionsstellungen sind so gewählt, daß dem Hitzestau ent
gegengewirkt wird, d. h. bei Betätigung des als Hitzestau-
Schalter (K2) konfigurierten Bedienschalters werden alle Fenster
sowie das Schiebehebedach geöffnet, die Klimaanlage auf voll
kühlen und das Gebläse auf maximale Lüftung gestellt sowie das
Heckrollo (16) heruntergelassen.
Als dritter gezeigter Fall ist der Bedienschalter als Waschgara
gen-Schalter (K3) konfiguriert, wobei er, wie in der Figur punk
tiert dargestellt, alle Fensterheber (1 bis 4), die Antenne (6),
die Peilstäbe (7), den Außenspiegel (8), die erste Innenlicht
einheit (9) und das Schiebehebedach (5) ansteuert. Zur Erzielung
des für die Waschgaragen-Funktion gewünschten Fahrzeugzustands
sind die Funktionsstellungen dieser Funktionselemente (1 bis 9)
so gewählt, daß bei Betätigung des Bedienschalters als Waschga
ragen-Schalter (K3) alle Fenster sowie das Schiebehebedach ge
schlossen, die Antenne und die Peilstäbe eingefahren, der Außen
spiegel eingeklappt und das Innenlicht gedimmt angeschaltet wer
den.
Ersichtlich erhöht sich auch in diesen weiteren Bedienschalter
funktionalitäten der Bedienkomfort beträchtlich, da bei der Hit
zestau-Funktion wiederum acht und bei der Waschgaragen-Funktion
sogar neun Funktionselemente gemeinsam über den programmierten
Bedienschalter angesteuert werden können. Wenn gewünscht ist,
daß der Benutzer zwei oder mehr Funktionalitäten im Fahrzeug
parallel zur Verfügung hat, ohne jeweils den Bedienschalter neu
programmieren zu müssen, können selbstverständlich eine entspre
chende Anzahl derartiger, multifunktionaler und frei konfigu
rierbarer Bedienschalter vorgesehen sein. Alternativ dazu ist es
auch möglich, denselben Bedienschalter mit verschiedenen Funk
tionalitäten zu belegen, unter denen der Benutzer durch zykli
sches Abrufen derselben die von ihm jeweils aktuell gewünschte
Funktionalität, z. B. Tunnelfahrt oder Hitzestau oder Waschgara
ge, auswählen kann.
Die Einstelleinrichtung sieht darüber hinaus eine Verknüpfung
der Ansteuerung von sicherheitsrelevanten Funktionsstellungen
der Funktionselemente mit zusätzlichen, den momentanen Fahrzeug
zustand repräsentierenden Eingangsparametern vor und verhindert
dadurch, daß die betreffende Funktion bei einer unbeabsichtigten
Betätigung des Bedienschalters ausgeführt wird, was andernfalls
eventuell sicherheitsgefährdend sein könnte. So knüpft die Ein
stelleinrichtung beispielsweise das über die Betätigung des mul
tifunktionalen Bedienschalters angeforderte Einklappen des Au
ßenspiegels an die Bedingung, daß die momentane Fahrzeugge
schwindigkeit gleich oder jedenfalls nahe bei null ist.
Claims (4)
1. Einstelleinrichtung mit wenigstens einem Bedienschalter in
einem Fahrzeug, über den mehrere, jeweils in unterschiedliche
Funktionsstellungen steuerbare Funktionselemente gleichzeitig in
eine jeweilige, benutzerseitig variabel vorgebbare Funktions
stellung steuerbar sind,
dadurch gekennzeichnet, daß
- 1. die von dem wenigstens einem Bedienschalter (K1; K2; K3) ansteuerbaren Funktionselemente benutzerseitig variabel aus ei ner Funktionselementegesamtheit (1 bis 16) unter Bildung jeweils einer von mehreren möglichen Bedienschalterkonfigurationen aus wählbar sind, zu denen wenigstens eine Tunnel-Schalterkonfigura tion (K1) und/oder eine Hitzestau-Schalterkonfiguration (K2) und/oder eine Waschgaragen-Schalterkonfiguration (K3) gehört.
2. Einstelleinrichtung mit wenigstens einem Bedienschalter in
einem Fahrzeug, über den mehrere, jeweils in unterschiedliche
Funktionsstellungen steuerbare Funktionselemente gleichzeitig in
eine jeweilige, benutzerseitig variabel vorgebbare Funktions
stellung steuerbar sind, insbesondere nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - die von dem wenigstens einem Bedienschalter (K1; K2; K3) ansteuerbaren Funktionselemente benutzerseitig variabel aus ei ner Funktionselementegesamtheit (1 bis 16) unter Bildung jeweils einer von mehreren möglichen Bedienschalterkonfigurationen aus wählbar sind und
- - sie die Ansteuerung bestimmter Funktionselemente nach Betä tigung des jeweiligen Bedienschalters (K1; K2; K3) blockiert, wenn der oder die Momentanwerte einer oder mehrerer erfaßter Fahrzeugzustandsgrößen außerhalb eines vorgegebenen zulässigen Bereichs liegen.
3. Einstelleinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, weiter
dadurch gekennzeichnet, daß
über den jeweiligen Bedienschalter (K1; K2; K3) zusätzlich eine
Speicherfunktion aktivierbar ist, in welcher die momentanen
Funktionsstellungen derjenigen Funktionselemente, die als über
den jeweiligen Bedienschalter gleichzeitig ansteuerbar ausge
wählt sind, als die über den jeweiligen Bedienschalter gleich
zeitig einstellbaren Funktionsstellungen abgespeichert werden.
4. Einstelleinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, weiter
dadurch gekennzeichnet, daß
in ihr die möglichen Kombinationen von für den jeweiligen Be
dienschalter (K1; K2; K3) ausgewählten Funktionselementen
und/oder über den jeweiligen Bedienschalter einstellbaren Funk
tionsstellungen der ausgewählten Funktionselemente in zulässige
und unzulässige Kombinationen aufgeteilt sind und sie die Akti
vierung unzulässiger Kombinationen blockiert.
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