DE19503416A1 - Verfahren zur Decodierung und zur Ausgabe von empfangenen digitalen codierten Verkehrsmeldungen - Google Patents
Verfahren zur Decodierung und zur Ausgabe von empfangenen digitalen codierten VerkehrsmeldungenInfo
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Description
Die Erfindung geht aus von einem Verfahren nach der Gattung
des Hauptanspruchs.
Mit dem Radio-Daten-System (RDS) wird eine zusätzliche und
unhörbare Übermittlung von digitalen Daten parallel zu
Rundfunkprogrammen in einem Datenkanal ermöglicht.
Spezifikationen des Radio-Daten-Systems für UKW-Hörfunk sind
unter anderem in der Druckschrift Tech. 3244-E, März 1984
der europäischen Rundfunk-Union (EBU) festgelegt.
Rundfunkempfänger mit geeigneten RDS-Decodern können
übermittelte Daten zusätzlich zum Rundfunkempfang mit dem
selben Empfangsteil aufnehmen und decodieren. Die
Datenübertragung erfolgt in 32 Gruppen zu jeweils 108 Bit,
wobei jeder Gruppe ein bestimmter Dienst zugewiesen wird.
Die Gruppe 8a ist zur Übertragung von digital codierten
Verkehrsmeldungen vorgesehen.
Der Aufbau und die Codierung dieser Verkehrsmeldungen sind
in dem Normvorschlag ALERT C, November 1990, herausgegeben
vom RDS ATT ALERT Consortium, im einzelnen festgelegt. Die
wesentlichen Elemente einer Verkehrsmeldung sind dabei der
Ort des Geschehens (Location) und das Ereignis (Event).
Diese Angaben sind katalogisiert, das heißt, daß jedem
verkehrsrelevanten Ort und jedem verkehrsrelevanten Ereignis
ein eindeutiger Code zugewiesen ist. Die Verkettung der Orte
in der Ortstabelle entlang existierender Straßen gibt den
Verlauf wieder. Außer den üblichen Einrichtungen eines
Empfangsgerätes mit einem RDS-Decoder sind zur Nutzung des
Verkehrsmeldungskanals TMC (Traffic Message Channel)
Einrichtungen zur Decodierung, zur Speicherung, zur
Weiterverarbeitung und zur Ausgabe der Verkehrsmeldungen
erforderlich.
Um bei einer schriftlichen Ausgabe über ein Display oder bei
einer Sprachausgabe für den Benutzer verständliche Wörter
und Sätze ausgeben zu können, sind erhebliche Datenmengen,
insbesondere von ortsbezogenen Daten, erforderlich. Selbst
wenn nur die ortsbezogenen Daten eines Landes gespeichert
werden sollen, ergeben sich relativ große Datenmengen, die
insbesondere bei einer Speicherung auf einer Chipkarte
Probleme mit sich bringen. Für Deutschland ergab eine
Erfassung der verkehrsrelevanten Orte, daß die Speicherung
von etwa allein 15 000 punktförmigen Orten, beispielsweise
Anschlußstelle Hildesheim, erforderlich ist. Hinzu kommen
noch Orte, welche Straßensegmente und Gebiete betreffen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zur
Decodierung und zur Ausgabe von empfangenen digital
codierten Verkehrsmeldungen anzugeben, bei welchem eine
Decodierung und eine Ausgabe der Verkehrsmeldungen auch
möglich sind, wenn die Speicherkapazität zur Speicherung
aller in der ALERT C-Norm vorgesehenen Daten für alle Orte
eines Gebietes nicht vorhanden sind.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß in
einem Speicher Daten, die zur Decodierung erforderlich sind,
und weitere Daten, die zur Ausgabe dienen, abgelegt sind,
daß zur Ausgabe einer Verkehrsmeldung der Speicherinhalt
abgefragt wird, welche weiteren Daten zur Ausgabe dieser
Verkehrsmeldung im Speicher abgelegt sind und daß die
Ausgabe der Verkehrsmeldung in Abhängigkeit von der Art und
dem Umfang dieser weiteren Daten in einer von mehreren
Klassen erfolgt.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren ist es beispielsweise
möglich, einen zum Empfang von digital codierten
Verkehrsmeldungen eingerichteten Rundfunkempfänger mit
Chipkarten zu betreiben, die verschiedene Datenmengen pro
Ort aufweisen. So können beispielsweise Chipkarten
hergestellt werden, die für wichtige Orte bzw. Orts-Codes,
wie Autobahnverzweigungen und Anschlußstellen von
Großstädten, Daten enthalten, die eine Ausgabe in einer
höheren Klasse ermöglichen, während für weniger wichtige
Orte wenige Daten für eine einfache Ausgabe vorliegen. Diese
Aufteilung kann bei der Herausgabe von mehreren an sich
daßelbe Gebiet umfassenden Chipkarten verschieden gestaltet
werden. Je nach Markterfordernissen kann beispielsweise eine
Chipkarte vorteilhaft sein, die in Bayern zu jedem Orts-Code
alle für eine hochklassige Ausgabe erforderlichen Daten und
für die anderen Bundesländer nur eine Mindestmenge an Daten
enthält.
Durch die Verwendung von Chipkarten für die ortsrelevanten
Daten ergeben sich viele Vorteile, beispielsweise können bei
Änderungen des Straßennetzes neue Chipkarten erworben werden
oder im Falle von wiederbeschreibbaren Speichern in den
Chipkarten die Chipkarten neu beschrieben werden. Ebenso ist
es möglich, bei Befahren eines anderen Landes eine für
dieses Land gültige Chipkarte zu erwerben. Wegen der
begrenzten Kapazität der Chipkarten ist der Vorteil des
erfindungsgemäßen Verfahrens bei Verwendung von Chipkarten
zur Speicherung der ortsrelevanten Daten besonders groß.
Eine vorteilhafte Anwendung des Verfahrens im Zusammenhang
mit andersartigen Speichern ist jedoch ebenfalls möglich.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Verfahrens besteht darin, daß ferner der Speicherinhalt
abgefragt wird, ob zu einer Selektion von Verkehrsmeldungen
erforderliche Daten vorhanden sind, und daß die
Verkehrsmeldung selektiert wird, wenn zur Selektion
geeignete Daten im Speicher vorhanden sind. Hierdurch ist
eine weitere Reduzierung des Speicherbedarfs möglich, wenn
bei der Ausgabe auf eine Selektion verzichtet wird.
Eine deutliche Reduzierung des Speicherbedarfs gegenüber der
Speicherung aller nach der Norm vorgesehenen Daten ergibt
sich bei einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen
Verfahrens dadurch, daß abgefragt wird, ob für die Ausgabe
einer Verkehrsmeldung erforderliche ortsbezogene Daten als
Ortsnamen vorliegen, und daß bei Nichtvorliegen im Speicher
abgelegte Zahlen und/oder Abkürzungen verwendet werden.
Bei dieser Weiterbildung besteht die Möglichkeit, die
gesamte Ausgabe in einer niedrigeren Klasse vorzunehmen,
wenn auch nur einer von mehreren von der Verkehrsmeldung
betroffenen Orten nicht mit dem Ortsnamen abgelegt ist. Es
können die Orte in der ausgegebenen Verkehrsmeldung jedoch
auch entsprechend den weiteren Daten in verschiedenen
Klassen benannt werden.
Eine weitere unterhalb dieser Klasse liegende noch stärker
vereinfachte Ausgabe wird durch eine Ausgestaltung dieser
Weiterbildung dadurch erreicht, daß abgefragt wird, ob für
die Ortsangabe einer Verkehrsmeldung eine Beschreibung als
punktförmiger Ort vorliegt, und daß bei Nichtvorliegen der
Beschreibung eine im Speicher abgelegte Referenz auf ein
Straßensegment verwendet wird.
Eine vorteilhafte Einrichtung zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet, daß
der vorzugsweise als austauschbarer Datenträger ausgebildete
Speicher für jeden verketteten Orts-Code des jeweiligen
Gebietes mindestens Orts-Codes des im Laufe einer Straße
jeweils vorangegangenen und nachfolgenden Ortes und einen
Code eines Straßenabschnittes, auf dem der Ort liegt, einen
Hinweis auf die Art des Ortes, und für ausgewählte
Orts-Codes weitere Daten enthält, welche eine Ausgabe in
einer oder mehreren Klassen ermöglichen.
Orte bzw. Orts-Codes sind verkettet, wenn zur Decodierung
die im Verlauf einer Straße benachbarten Orte benötigt
werden. Außer den verketteten Orten sind auch isolierte Orte
möglich für Verkehrsmeldungen, die sich nur auf diesen Ort
beziehen können. Dieses trifft beispielsweise für ein
Parkhaus zu, dessen Sperrung in einer Verkehrsmeldung
verbreitet wird. Für einen solchen Ort ist lediglich die
Angabe des Namens, des Orts-Typs und gegebenenfalls einer
Gebietsreferenz erforderlich.
Mit der erfindungsgemäßen Einrichtung können alle Orts-Codes
des jeweiligen Gebietes decodiert werden und mit Hilfe von
gegebenenfalls allen Orts-Codes beigegebenen weiteren Daten
auch einfache Ausgaben erfolgen. Eine Ausgabe bzw. eine
bessere Ausgabe der Verkehrsmeldungen ist jedoch erst mit
Hilfe der den ausgewählten Orts-Codes beigegebenen weiteren
Daten möglich.
Vorzugsweise ist dabei vorgesehen, daß die weiteren Daten
mindestens einen Code eines Straßenabschnittes, auf dem der
Ort liegt, umfassen. Hiermit sind in vielen Fällen stark
vereinfachte Ausgaben von Verkehrsmeldungen möglich.
Genauere Ausgaben der Verkehrsmeldungen mindestens für
Autobahn-Anschlußstellen sind dadurch möglich, daß für
mindestens einen Teil der ausgewählten Orts-Codes die
weiteren Daten ferner mindestens eine Anschlußstellen-Nummer
umfassen.
Eine ausführliche Ausgabe ist dadurch möglich, daß für
mindestens einen Teil der ausgewählten Ortscodes die
weiteren Daten ferner mindestens einen Ortsnamen umfassen.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung
anhand mehrerer Figuren dargestellt und in der nachfolgenden
Beschreibung näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 ein Blockschaltbild eines Rundfunkempfängers, der
zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
eingerichtet ist,
Fig. 2 schematische Darstellungen des Speicherinhalts einer
für den Betrieb des Rundfunkempfängers nach Fig. 1
vorgesehenen Chipkarte und
Fig. 3 ein Computerprogramm zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens.
Das Ausführungsbeispiel ist zwar als Blockschaltbild
dargestellt. Dieses bedeutet jedoch nicht, daß es auf eine
Realisierung mit Hilfe von einzelnen den Blöcken
entsprechenden Schaltungen beschränkt ist. Der
Rundfunkempfänger ist vielmehr in besonders vorteilhafter
Weise mit Hilfe von hochintegrierten Schaltungen
realisierbar. Dabei können digitale Signalprozessoren
eingesetzt werden, welche bei geeigneter Programmierung die
in den Blockschaltbildern dargestellten
Verarbeitungsschritte durchführen.
Fig. 1 zeigt einige zur Erläuterung der Erfindung
erforderliche Baugruppen eines Rundfunkempfängers und im
gestrichelt umrahmten Teil zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens dienende Baugruppen. Die zu
empfangenden Signale werden über eine Antenne 1 einem
Empfangsteil 2 zugeführt, an dessen Ausgang ein RDS-Decoder
3 und ein Audio-Verstärker 4 mit einem Lautsprecher 5
angeschlossen sind.
Die Decodierung und Wiedergabe der digital codierten
Verkehrsmeldungen wird von einem Mikrocomputer 11 gesteuert.
Dieser ist mit einem Speicher 12 verbunden, in welchem
ereignisbezogene und sprachrelevante Daten und Algorithmen
abgelegt sind. Dem Mikrocomputer 11 sind Ausgangssignale des
RDS-Decoders 3 zuführbar. Ferner ist der Mikrocomputer 11
über eine Schnittstelle 13 mit einem
Karten-Schreib/Lesegerät verbunden, was in Fig. 1 nicht
gesondert dargestellt ist. In dem Lesegerät wird die
Verbindung mit einem Speicher 14 auf einer Chipkarte 15 über
eine ebenfalls auf der Chipkarte befindliche Schnittstelle
16 hergestellt.
Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist eine
Sprachausgabe vorgesehen, wozu im Mikrocomputer 11 digitale
Sprachsignale synthetisiert werden, die über einen
Digital/Analog-Wandler 17 dem Audio-Verstärker 4 zugeführt
werden. Außerdem können die Verkehrsmeldungen und weitere
Informationen, beispielsweise die Art der Selektion der
Verkehrsmeldungen mit Hilfe einer Anzeigevorrichtung 18
(Display) dargestellt werden, die über einen Display-Treiber
19 an den Mikrocomputer 11 angeschlossen ist.
Der Speicher 14 kann als Nur-Lese-Speicher (ROM) ausgeführt
sein, so daß der Benutzer bei Änderungen eine neue Chipkarte
15 erwerben muß, oder als jeweils neu zu beschreibender
nichtflüchtiger Schreib/Lese-Speicher. Dieser kann dann bei
Änderungen der ortsrelevanten Daten oder bei einer Änderung
des den Benutzer interessierenden Gebiets mit neuen Daten
beschrieben werden.
Die mit einer digital codierten Verkehrsmeldung übertragenen
Ortsangaben und Ereignisangaben sind sprachenunabhängig. In
Decodiertabellen in den Speichern 14 und 12 sind daher die
zu den Codes gehörenden Repräsentanten in einer spezifischen
Landessprache gespeichert. Dabei sind die Ereignisse
sprachenabhängig, jedoch länderunabhängig, da die Ereignisse
europaweit einheitlich normiert sind. Ortsnamen sind
wiederum länderabhängig, so daß ein Ortscode in Frankreich
einen anderen Ort zeigt als der gleiche Code in Deutschland.
Unterschieden werden die Orte durch eine Länderkennung, die
im Radio-Daten-System separat übertragen wird. Es ist daher
davon auszugehen, daß die meisten Chipkarten jeweils ein
Land oder größere Teile eines Landes betreffen. Es ist
jedoch nicht auszuschließen, daß auch Chipkarten für mehrere
Länder oder Teilgebiete von mehreren Ländern, beispielsweise
die Straßen im Alpenraum, hergestellt werden.
Der in Fig. 2a schematisch dargestellte Datensatz zu einem
Orts-Code enthält die im ALERT-Standard vorgesehenen
ortsbezogenen Daten. Dazu gehören ein Orts-Code (Loc.-Code),
Orts-Codes (offset+, offset-) des im Laufe einer Straße
jeweils vorangegangenen und nachfolgenden Ortes, ein Code
(RefA) eines Gebietes, zu dem der Ort gehört, ein Code
(RefL) eines Straßenabschnittes (Segments), auf dem der Ort
liegt, ein Hinweis (Loc.-Type) auf die Art des Ortes, die
Art einer Autobahn-Anschlußstelle (Exit-Type) und ein Name.
Bei dem Ausführungsbeispiel sind eine Umleitungsnummer und
eine Anschlußnummer zusätzlich vorhanden.
Durch diese vollständige Beschreibung können in der
Verkehrsmeldung die Segmentangabe und die Angabe des
punktförmigen Ortes ausgegeben werden, beispielsweise in der
Form: "A7, Kassel Richtung Hannover, zwischen Derneburg und
Hildesheim, <Ereignis<". Dabei wurden die Straßenklasse (A)
und die Straßennummer (7) der Ortsbeschreibung des
Ortssegmentes entnommen, das über RefL angesprungen wurde.
Als Ereignis kann dann beispielsweise ausgegeben werden
"3 km Stau" oder ein anderes für den Straßenverkehr
relevantes Ereignis. Eine solche Ausgabe gehört zur höchsten
möglichen Klasse, die im folgenden als Klasse 1 (Cl. 1)
bezeichnet wird.
Bei dem Datensatz gemäß Fig. 2b wurde zur Ersparnis von
Speicherplatz auf die Speicherung der Ortsnamen verzichtet.
Der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren arbeitende
Rundfunkempfänger greift damit zur Ausgabe einer
Verkehrsmeldung in Klasse 2 (Cl. 2) auf die Segmentangabe
(RefL) und die Anschlußstellennummern zurück, so daß die
gleiche empfangene Verkehrsmeldung dann wie folgt ausgegeben
wird: "A7, Kassel Richtung Hannover, zwischen Anschlußstelle
63 und 62, <Ereignis<". Trotz des geringeren Speicherbedarfs
ist die Aussage der ausgegebenen Verkehrsmeldung genauso
präzise wie im Falle des Datensatzes nach Fig. 2a. Es kann
sogar ein Vorteil darin gesehen werden, daß schwierig
auszusprechende Ortsnamen durch Zahlenausdrücke ersetzt
sind. Der geringere Speicherplatzbedarf wird jedoch dadurch
erkauft, daß die Nummern der Anschlußstellen weniger
aussagekräftig sind und sich meistens nicht so gut merken
lassen. Die Ausgabe der Nummern hat gegenüber einer Ausgabe
der Namen jedoch den Vorteil, daß auch ein Ortsunkundiger
erkennt, ob bzw. wieviele Anschlußstellen zwischen einer
gerade passierten Anschlußstelle und dem Ort einer mit der
Verkehrsmeldung bekanntgegebenen Verkehrsbehinderung liegen.
Der Datensatz nach Fig. 2c enthält keine Beschreibung der
punktförmigen Orte, jedoch wie die Datensätze nach den
Fig. 2a und 2b die Referenz auf das Straßensegment. Damit
ist immerhin eine Ausgabe der Verkehrsmeldung in Klasse 3
(Cl. 3) wie folgt möglich:
"A7, Kassel Richtung Hannover, <Ereignis<". Obwohl der
Speicherbedarf erheblich reduziert wurde, ist immerhin noch
überhaupt eine Ausgabe einer Verkehrsmeldung möglich. Die
örtliche Genauigkeit der Verkehrsmeldung wird jedoch in
Abhängigkeit der Segmentlänge geringer. Außerdem kann bei
mehreren Verkehrsmeldungen, die sich auf das gleiche Segment
beziehen, nicht unterschieden werden, ob die Verkehrsmeldung
wiederholt wird oder ob es sich tatsächlich um mehrere
Verkehrsmeldungen handelt, die sich auf verschiedene Orte
innerhalb des Segments Kassel-Hannover beziehen.
Bei dem Datensatz nach Fig. 2d ist auch die Referenz auf das
Segment nicht mehr vorhanden. Die Meldung wird zwar
decodiert, jedoch nicht ausgegeben. Auch wenn eine sich auf
diese Orte beziehende Verkehrsmeldung nicht ausgegeben wird,
ist die Aufnahme dieser Orte mit Datensätzen gemäß Fig. 2d
in den Speicher erforderlich. Diese werden nämlich zur
Decodierung von Verkehrsmeldungen benötigt, die sich zwar
auf andere Orte beziehen, jedoch eine Verknüpfung mit den
gemäß Fig. 2d gespeicherten Orts-Codes zur Decodierung
erfordern.
Unter der Voraussetzung, daß der Name eines Ortes im
Durchschnitt 22 Bytes erfordert, ergibt sich ein
Speicheraufwand pro Ort bei der Ausgabeklasse 1 von 48 Byte,
bei Ausgabeklasse 2 von 22 Byte, bei Ausgabeklasse 3 von 13
Byte und bei Ausgabeklasse 4 von 11 Byte. Setzt man ferner
voraus, daß eine Chipkarte mit 512 kByte Speicherkapazität
derzeit verfügbar ist und davon etwa 417 kByte zur
Speicherung der Ortsliste zur Verfügung stehen, können bei
der Ausgabeklasse 1 etwa 9000 Orte, bei Ausgabeklasse 2 etwa
19 000 Orte, bei Ausgabeklasse 3 etwa 33 000 Orte und bei
Ausgabeklasse 4 etwa 39 000 Orte abgelegt werden.
Das in Fig. 3 dargestellte Flußdiagramm stellt schematisch
das zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens im
Mikrocomputer 11 wirksame Programm dar. Nachdem bei 21 eine
Verkehrsmeldung mit einem Orts-Code und dem Ausmaß Ext.
empfangen bzw. aus einem Zwischenspeicher ausgelesen worden
ist, wird bei 22 das Programm in Abhängigkeit davon
verzweigt, ob das Ausmaß 0 ist. Ist das Ausmaß nämlich 0,
wird nur ein Orts-Code zum Decodieren und zur Ausgabe
benötigt. Ist das Ausmaß jedoch ungleich 0, wird zusätzlich
zu dem Orts-Code in der empfangenen Verkehrsmeldung ein
weiterer Code benötigt, beispielsweise ein durch offset+
oder durch offset- angegebener Code.
Bei 23 verzweigt sich das Programm in Abhängigkeit davon, ob
beide Orts-Codes in der Ortsliste vorhanden sind. Ist dieses
nicht der Fall, wird bei 25 festgestellt, daß die
Verkehrsmeldung nicht decodierbar ist, und das Programm beim
Empfang der nächsten Verkehrsmeldung bei 21 wiederholt. Sind
jedoch beide Orts-Codes vorhanden, erfolgt bei 27 eine
Prüfung, ob beide Orts-Codes den für Klasse 4 erforderlichen
Bedingungen genügen, ob beispielsweise offset+ und offset-
vorhanden sind. Ist dieses nicht der Fall, ist eine
Verkettung dieser Orte nicht gegeben und eine Ausgabe nicht
möglich, was bei 28 festgestellt wird. Bei 29 wird geprüft,
ob beide Orts-Codes der Klasse 3 genügen. Wenn dieses nicht
der Fall ist, ist keine Ausgabe möglich, was bei 30
festgestellt wird.
Im Programmteil 31 wird dann geprüft, ob die Ortscodes der
Klasse 2 genügen. Ist dieses nicht der Fall, erfolgt bei 32
eine Ausgabe einer Verkehrsmeldung nach der Klasse 3.
Schließlich wird bei 33 geprüft, ob beide Orts-Codes den
Bedingungen der Klasse 1 genügen. Ist dieses nicht der Fall,
erfolgt bei 34 eine Ausgabe nach Klasse 2, während
zutreffendenfalls bei 35 eine Ausgabe nach Klasse 1
durchgeführt wird.
Wie oben bereits erwähnt, kann bei Verkehrsmeldungen mit
mehreren Orts-Codes die Ausgabe von Orts-Code zu Orts-Code
in verschiedenen Klassen erfolgen. Wenn beispielsweise für
eine Anschlußstelle nur eine Nummer gespeichert ist, während
bei einer benachbarten Anschlußstelle auch der Name abgelegt
ist, kann in einer Verkehrsmeldung, die beide Orte betrifft,
die Ausgabe des einen Ortes mit der Nummer und die des
anderen Ortes mit dem Namen erfolgen. Gegenüber dem in Fig.
3 dargestellten Programm müßten dann anstelle der Prüfungen
27, 29, 31, 33 für jeden Orts-Code selbständige Prüfungen
erfolgen.
Wurde bei der Verzweigung 22 festgestellt, daß das Ausmaß
gleich 0 ist, wird bei 24 geprüft, ob der mit der
Verkehrsmeldung empfangene Orts-Code auf der Chipkarte
vorhanden ist. Ist dieses nicht der Fall, ist eine
Decodierung nicht möglich, was bei 26 festgestellt wird.
Ist jedoch der Orts-Code vorhanden, erfolgt mit diesem
Orts-Code in dem Programmschritt 38 eine Prüfung auf Klasse
3. Wenn dieses nicht der Fall ist, ist keine Ausgabe möglich
(39). Anschließend wird bei 40 geprüft, ob der Orts-Code der
Klasse 2 genügt. Wenn dieses nicht der Fall ist, erfolgt bei
41 eine Ausgabe nach Klasse 3. Schließlich wird bei 42 der
Orts-Code auf Klasse 1 geprüft und in Abhängigkeit davon,
eine Ausgabe nach einer der Klassen 1 (44) oder 2 (43)
durchgeführt.
Claims (8)
1. Verfahren zur Decodierung und zur Ausgabe von
empfangenen digital codierten Verkehrsmeldungen, die
Ortsangaben und Ereignisangaben enthalten, dadurch
gekennzeichnet, daß in einem Speicher Daten, die zur
Decodierung erforderlich sind, und weitere Daten, die zur
Ausgabe dienen, abgelegt sind, daß zur Ausgabe einer
Verkehrsmeldung der Speicherinhalt abgefragt wird, welche
weiteren Daten zur Ausgabe dieser Verkehrsmeldung im
Speicher abgelegt sind und daß die Ausgabe der
Verkehrsmeldung in Abhängigkeit von der Art und dem Umfang
dieser weiteren Daten in einer von mehreren Klassen erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
ferner der Speicherinhalt abgefragt wird, ob zu einer
Selektion von Verkehrsmeldungen erforderliche Daten
vorhanden sind, und daß die Verkehrsmeldung selektiert wird,
wenn zur Selektion geeignete Daten im Speicher vorhanden
sind.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß abgefragt wird, ob für die Ausgabe einer
Verkehrsmeldung erforderliche ortsbezogene Daten als
Ortsnamen vorliegen, und daß bei Nichtvorliegen im Speicher
abgelegte Zahlen und/oder Abkürzungen verwendet werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
abgefragt wird, ob für die Ortsangabe einer Verkehrsmeldung
eine Beschreibung als punktförmiger Ort vorliegt, und daß
bei Nichtvorliegen der Beschreibung eine im Speicher
abgelegte Referenz auf ein Straßensegment verwendet wird.
5. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der vorzugsweise als
austauschbarer Datenträger ausgebildete Speicher für jeden
verketteten Orts-Code des jeweiligen Gebiets mindestens
Orts-Codes des im Laufe einer Straße jeweils vorangegangenen
und nachfolgenden Ortes und einen Code eines
Straßenabschnittes, auf dem der Ort liegt, einen Hinweis auf
die Art des Ortes, und für ausgewählte Orts-Codes weitere
Daten enthält, welche eine Ausgabe in einer oder mehreren
Klassen ermöglichen.
6. Einrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die weiteren Daten mindestens einen Code eines
Straßenabschnittes, auf dem der Ort liegt, umfassen.
7. Einrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß für mindestens einen Teil der ausgewählten Orts-Codes
die weiteren Daten ferner mindestens eine
Anschlußstellen-Nummer umfassen.
8. Einrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß für mindestens einen Teil der ausgewählten Ortscodes die
weiteren Daten ferner mindestens einen Ortsnamen umfassen.
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