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Die
Erfindung betrifft eine Einrichtung zum kontinuierlichen Umsetzen
von Paletten zwischen zwei in der Förderebene nicht miteinander
fluchtenden Förderlinien.
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Zum
kontinuierlichen Fördern
von Gütern zwischen
zwei nichtfluchtenden Förderlinien
ist es bekannt, kurvengängige
Förderbänder, sogenannte Ovalbänder, zu
verwenden. Dabei ist es von Nachteil, daß die kettenartig hintereinander
angeordneten Förderelemente,
die jeweils eine konvexe und eine konkave Seite aufweisen müssen, recht
kostspielig in der Herstellung sind, so daß bei längeren Gesamtförderstrecken
mit einer großen
Anzahl von Förderelementen
ein ökonomischer
Einsatz nicht gegeben ist.
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Aus
der
DE 91 14 766 U1 ist
eine Einrichtung zum horizontalen Umsetzen von zu fördernden
Gütern
bekannt, bei der zwischen zwei Förderlinien
ein im Winkel zu den beiden Förderrichtungen
angeordneter Schrägförderer vorgesehen
ist. Die zu fördernden
Güter weisen
einen Abstand zueinander auf. Die Förderrollen des Schrägförderers
sind unmittelbar benachbart zum Förderlinienende mit schräg zur Förderrichtung
der Förderlinie
verlaufenden Rollenachsen angeordnet. Beim Umsetzvorgang liegt das
Fördergut
mit seinem vorderen Bereich schon auf den schräg zur Förderlinienrichtung angeordneten
Förderrollen
auf, während
es mit dem hinteren Bereich noch auf den Rollen der Förderlinie
aufliegt. Es entsteht ein Drehimpuls um die Hochachse, wodurch die Orientierung
der zu fördernden
Güter nicht
reproduzierbar verändert
werden kann.
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Aus
der
DE 72 20 190 U ist
ebenfalls eine Einrichtung zum horizontalen Umsetzen von zu fördernden
voneinander beabstandeten Gütern bekannt.
Zwischen einer ersten und einer zweiten Förderlinie ist ein Bogenförderer angeordnet
und zwischen der zweiten und dritten Förderlinie ein Schrägförderer.
Auch hier sind die Förderrollen
des Schrägförderers
unmittelbar benachbart zum Förderlinienende
mit schräg
zur Förderrichtung
der Förderlinie verlaufenden
Rollenachsen angeordnet. Zur Eliminierung von Fehlorientierungen
ist eine separate Einrichtung in Form einer Ausrichtkette längs der
dritten Förderlinie
vorgesehen.
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Zum
Umsetzen von zu fördernden
Gütern
in Form von einzelnen Paletten sind derzeit lediglich diskontinuierliche
Verfahren bekannt.
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Es
gibt jedoch Einsatzfälle,
wie in Montagelinien, bei welchem einerseits lange Gesamtförderstrecken
vorliegen und andererseits auch der Bereich zwischen Förderlinien
entsprechend genutzt werden soll, so daß eine kontinuierliche Umsetzung unabdingbar
ist.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung zum kontinuierlichen
Umsetzen von Paletten zu schaffen, deren Förderverlauf frei von ruckbehafteten
Drehbewegungen ist und bei der der von der Palette überfahrene
Bereich gefahrlos begehbar sein soll. Insbesondere sollen mögliche Quetschstellen,
die sich durch Abstände
zwischen Paletten ergeben, vermieden werden.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst mit einer
Einrichtung nach den Merkmalen des Patentanspruchs 1.
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Durch
die erfindungsgemäße Lösung wird
es möglich,
standardisierte viereckige Paletten kontinuierlich dicht an dicht
umzusetzen, wobei ein Verkanten oder Verklemmen der Paletten vermieden
ist. So kann auch der Umsetzungsbereich, beispielsweise zu Montagezwecken,
gefahrlos von Personen benutzt werden. Ein Höchstmaß an Sicherheit wird dadurch
erreicht, dass zum einen auf der Palette tätige Wer ker keinen ruckartigen
Beschleunigungen oder Drehungen ausgesetzt werden und darüberhinaus durch
die Kante an Kante aneinander lückenlos
abgleitenden Paletten keine Gefahrenstellen für Quetschungen gebildet werden.
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Eine
sichere Begehbarkeit des Bereiches, in welchem die Umsetzung der
Paletten erfolgt, wird dadurch erreicht, daß der Förderer als Rollenförderer ausgebildet
ist.
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Vorteilhaft
ist eine Ausgestaltung der Erfindung, bei der die Schwenkrollen
kugelförmig
ausgebildet sind. Als besonders vorteilhaft hat sich ein Winkel
von 45 Grad zwischen Förderlinie
und Förderer herausgestellt.
Dies gilt insbesondere, wenn Paletten mit unterschiedlichem Längen-/Breitenverhältnis umgesetzt
werden sollen.
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Sollen
dagegen lediglich Paletten gleicher Geometrie umgesetzt werden,
so ist es von Vorteil, wenn der Winkel zwischen Förderlinie
und Förderer der
Diagonale der Palette entspricht.
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Vorteilhaft
für die
Sicherheit gegen Unfälle
ist es, daß die
Rollen des Förderers,
die im Gegensatz zu den Fördermitteln
der Förderlinie
zwischenzeitlich immer wieder freiliegen, unterhalb einer Grundplatte angeordnet
sind und diese nur teilweise überragen.
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Vorteilhafterweise
weisen die Schwenkrollen steuerbare Antriebsmittel auf. Der Rollenförderer selbst
kann einen zentralen konstanten Antrieb besitzen.
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Der
Aufbau und die Funktion der vorliegenden Erfindung wird im folgenden
anhand der Zeichnung erläutert.
Hierzu zeigt 1 eine Draufsicht auf die erfindungsgemäße Einrichtung
und 2 eine Seitenansicht.
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1 zeigt
unten links den Endbereich einer Förderlinie 2 für Paletten 1.
Entlang der Förderlinie 2 werden
die Paletten 1 mit konstanter Geschwindigkeit und ohne
wesentlichen Abstand voneinander beispielsweise durch einen Rollenantrieb 3 gefördert. An
das Ende der Förderlinie 2 schließt sich
der durch einen Pfeil symbolisierte Förderer 10 an, dessen
Förderrichtung
winklig zu der Förderrichtung
der Förderlinie 2 verläuft. Der
Winkel zwischen diesen beiden Förderrichtungen
entspricht der Diagonale einer Palette 1. Der Förderer 10 ist
als Rollenförderer
mit Förderrollen 5 ausgebildet.
Wie in 2 dargestellt ist, befinden
sich diese Förderrollen 5 im
wesentlichen unterhalb einer Grundplatte 11, die sie jedoch
teilweise durchragen. Die Förderrollen 5 werden
mit einer solchen Geschwindigkeit angetrieben, daß während der
Diagonalförderungen
der Paletten 1 sichergestellt ist, daß die Geschwindigkeitskomponente
in Richtung der Palettenlängsachse
der Fördergeschwindigkeit
der Förderlinie 2 entspricht.
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In
dem Übergangsbereich,
den die Palette 1 sowohl während der Längsförderung (Pfeil 2)
als auch während
der Diagonalförderung
(Förderer 10) überstreicht,
sind statt der Förderrollen 5 Schwenkrollen 4 angeordnet,
welche durch einen Schwenkantrieb 7 um die Vertikale verdrehbar
sind.
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Eine
von der Förderlinie 2 kommende
Palette 1 erreicht zunächst
die Schwenkrollen 4a, deren Förderrichtung zu diesem Zeitpunkt
derjenigen der Förderlinie 2 entspricht.
Als nächstes
werden die Schwenkrollen 4b, die zu diesem Zeitpunkt ebenfalls auf
reine Längsförderrung
eingestellt sind überfahren.
Sobald die in Förderrichtung
gesehen rechte vordere Ecke der Palette 1 die Stelle 12 erreicht,
die Palette also die letzten Antriebsrollen des Rollenantriebs 3 der
Förderlinie
verlassen hat, werden sowohl die Schwenkrollen 4a als auch
die Schwenkrollen 4b durch die Schwenkantriebe 7a bzw. 7b verschwenkt, so
daß die
Förderrichtung
nun derjenigen der Förderrollen 5 entspricht
(Pfeil 10).
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Sobald
die in Förderrichtung
gesehen hintere Kante der Palette 1 die Schwenkrollen 4a passiert hat,
werden diese wieder zurückverschwenkt,
so daß ihre
Förderrichtung
wieder derjenigen des Rollenantriebes 3 entspricht, da
nun die nachfolgende Palette durch die Schwenkrollen 4a übernommen
wird. Nach dem die Palette 1 die Schwenkrollen 4b passiert
hat erfolgt das Rückverschwenken
für diese
Schwenkrollen. Die Anordnung der um die Vertikale drehbaren Schwenkrollen 4 ist
in 2 dargestellt.
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Am
Ende der Diagonalförderung
der Paletten 1 befindet sich ebenfalls ein Abschnitt, in
welchem Schwenkrollen 4 angeordnet sind, da auch hier sowohl
eine Diagonalförderung
als auch eine reine Quer- oder Längsförderung
erfolgt. Im dargestellten Beispiel erfolgt hier eine Querförderung
der Paletten 1 durch einen Rollenförderer 6. Das Verschwenken der
Schwenkrollen 4 in dem letztgenannten Übergangsbereich erfolgt sinngemäß wie anhand
der Schwenkrollen 4a und 4b erläutert.
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Um
eine Umsetzung von Paletten 1 zwischen zwei Förderlinien
zu erreichen, die parallel zueinander angeordnet sind und deren
Förderrichtung gegenläufig zueinander
ist, schließt
sich an den Rollenförderer 6 ein
in Förderrichtung
gesehen nach links abknickender Diagonalförderer an, der dann wieder
zur nächsten
Förderlinie
führt und
der entsprechend dem Förderer 10 ausgeführt ist.
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Dadurch
daß die
Paletten 1 lückenlos
aneinander anliegen und auch bei der Diagonalförderung entlang ihrer Kanten
aneinander abgleiten, kann der gesamte von den Paletten 1 überstrichene
Bereich gefahrlos begangen werden. Weder Werkzeuge noch Personen
können
hierdurch zwischen Paletten eingeklemmt werden.
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Es
ist ein Vorteil, wenn die Schwenkrollen eigene steuerbare Antriebe
besitzen, da jeweils nach dem Verdrehen ihre Umfangsgeschwindigkeit
verändert
werden muß.
Durch separate steuerbare Antriebe wird es auch ermöglicht,
durch kurzes Überhöhen der
Antriebsgeschwindigkeit der Schwenkrollen ein – natürlich sehr geringes – Spiel
zwischen zwei Paletten einzustellen. Dadurch wird das Abgleiten
der Paletten entlang ihrer Außenkanten
während
des Diagonaltransportes erleichtert.