DE19500477C1 - Verfahren und Vorrichtung zum Löschen von Bränden - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Löschen von BrändenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Lö
schen von Bränden, mit einem Behälter zur Aufnahme eines
Löschmittels, und mit einem Sprengmittel in oder an diesem
Behälter, durch dessen Zündung das Löschmittel zu einem Nebel
zerstäubt und in den Brand gebracht wird. Die Erfindung be
trifft ferner ein Verfahren zum Löschen von Wald- oder Flä
chenbränden mit der beschriebenen Vorrichtung.
Das Zerstäuben eines Löschmittels in feinste Partikel durch
ein Sprengmittel mit dem Ziel, Brände zu löschen, ist be
kannt. Bei der Detonation einer vorzugsweise hochbrisanten
Sprengladung innerhalb oder in Nachbarschaft eines homogenen
Mediums wie beispielsweise Wasser entsteht ein Druck von meh
reren Tausend bar, wodurch das Wasser in feinste Partikel
zerstäubt und mit der entstehenden Druckwelle radial vom Zen
trum der Sprengladung in die Umgebung geschleudert wird. Un
ter einer hochbrisanten Sprengladung wird dabei eine solche
verstanden, die eine Detonationswelle mit einer Ausbreitungs
geschwindigkeit von über 5000 m/sek erzeugt. Der Löschmittel
nebel besitzt im Verhältnis zur eingesetzten Löschmittelmenge
aufgrund der geringen Größe der einzelnen Löschmitteltröpf
chen eine sehr große Gesamtoberfläche, mit der sich der
Löschmittelnebel in der Umgebung des gesprengten Behälters
auf das Feuer legt und es durch den bekannten Unterkühlungs
effekt löscht. Darüber hinaus beruht die Löschwirkung beim
Sprengen eines Löschmittels in bekannter Weise auch auf dem
Ausblaseffekt der Detonationswelle.
Die US 4,938,293 offenbart eine Vorrichtung zum Löschen von
Bränden mit einem zylindrischen Behälter zur Aufnahme eines
Löschmittels und mit einem Sprengmittel an diesem Behälter,
durch dessen Zündung das Löschmittel verteilt und in den
Brandherd gebracht wird. Mit dem Ziel, die Reaktionskräfte
des Löschmittels bei der Sprengung zu minimieren und damit
die Umgebung am Ort der Installation der Feuerlöschvorrich
tung vor Zerstörung zu schützen, ist das Sprengmittel in Form
einer linearen Sprengladung wendelförmig außen am Behälter
angebracht.
Aus der US 1,080,068 ist ein Feuerlöscher mit einem Behälter
zur Aufnahme eines Löschmittels und eines Sprengmittels be
kannt, wobei das Sprengmittel in Form diskreter linearer
Sprengladungen ausgebildet und in gleichmäßigen Abständen
verteilt angeordnet ist.
Die US 5,088,560 beschreibt eine Feuerlöschvorrichtung mit
einem - ausdrücklich geschweißten - zylindrischen Behälter,
der mit einem Löschmittel gefüllt ist und mit einer außen am
Behälter angebrachten linearen flexiblen Sprengladung, die
sich in Längsrichtung des Schlauches erstreckt.
Aus der FR 26 20 033 ist ein Verfahren zum Löschen von Wald-
oder Flächenbränden mit einem Schlauch bekannt, der vor der
Feuerfront ausgelegt und mit einem Löschmittel gefüllt wird.
Das Löschmittel wird mittels Düsen abgegeben, die in beson
ders ausgebildeten Schlauchkupplungsstücken vorgesehen sind.
Aus der US 1,119,799 sowie aus der EP 390 384 sind für den
stationären Einsatz vorgesehene Feuerlöscher bekannt, die
sich den vorstehend beschriebenen Effekt des Sprengens eines
Löschmittels zunutze machen. Diese bekannten Vorrichtungen
zum Löschen von Bränden weisen einen zylindrischen Behälter
zur Aufnahme eines Löschmittels auf, und einen konzentrisch
angeordneten länglichen Innenbehälter, der sich in Längsrich
tung in dem Löschmittelbehälter erstreckt und mit einer
Sprengladung gefüllt ist.
Aus der EP 488 536 ist ein solcher Feuerlöscher bekannt, bei
dem die Sprengladung im Unterschied zu den beiden vorstehend
beschriebenen Feuerlöschern außen am Löschmittelbehälter an
gebracht ist.
Die US 3,980,139 und die FR 1,473,621 offenbaren jeweils eine
"Feuerlöschbombe", bestehend aus einem zylindrischen Glas-
bzw. Kunststoffbehälter zur Aufnahme eines Löschmittels, und
aus einem zylindrischen, konzentrisch angeordneten Innenbe
hälter, der wiederum das Sprengmittel beinhaltet. Der Unter
schied dieser Feuerlöschbomben zu den vorstehend beschriebe
nen Feuerlöschern besteht allein in der Zündung des Spreng
mittels, die bei den Bomben entweder durch ein Funksignal
oder durch Hitzeeinwirkung erfolgt, wenn die Feuerlöschbombe
in ein Feuer geworfen wird.
Allen vorstehend beschriebenen bekannten Feuerlöschvorrich
tungen ist der Nachteil gemeinsam, daß sie in ihrem prakti
schen Einsatz beim Löschen von Bränden nur ungenügend flexi
bel und wirksam sind. So haben die stationären Feuerlöscher
immer nur eine punktuelle Wirkung, so daß sich ein großflä
chiger Brandschutz oder auch eine großflächige Bekämpfung
eines Brandes aus wirtschaftlichen Gründen verbietet, da zu
viele solcher Feuerlöscher eingesetzt werden müßten. Im Hin
blick auf die mobile Brandbekämpfung, beispielsweise bei
Wald- oder anderen Flächenbränden, haben sich die beschriebe
nen "Feuerlöschbomben" als nachteilig erwiesen, da sie durch
den Abwurf der Löschbombe eine gezielte gerichtete Löschwir
kung durch die Sprengung nicht ausüben und darüberhinaus den
Brand eher anfachen, wenn sie inmitten des Feuers gezündet
werden. Schließlich ist es in großem Maße umständlich und
kostenintensiv und nicht zuletzt hinsichtlich der Trefferge
nauigkeit unbefriedigend, die Löschvorrichtungen über dem
Brandherd abzuwerfen.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine
anpassungsfähigere und effektivere Vorrichtung zum Löschen
von Bränden anzugeben.
Diese Aufgabe wird durch die Vorrichtung zum Löschen von
Bränden mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und mit dem Verfah
ren zum Löschen von Wald- oder Flächenbränden mit den Merkma
len des Anspruchs 10 gelöst.
Sowohl die erfindungsgemäße Vorrichtung als auch das Verfah
ren weisen eine ganze Reihe von Vorteilen auf, welche die
Effektivität bei der Brandbekämpfung erheblich steigern. Für
die nachfolgende Beschreibung der Vorteile soll unter "mobi
ler" Brandbekämpfung das Löschen von Bränden durch Einsatz
trupps verstanden werden. Solche Brände sind beispielsweise
Wald- oder Flächenbrände oder auch Brände in industriellen
Anlagen oder normalen Gebäuden. Unter "stationärer" Brandbe
kämpfung soll dabei das Löschen von Bränden mittels einer
ständig am Gefahrenort installierten und einsatzbereiten er
findungsgemäßen Löschvorrichtung verstanden werden. Die da
durch zu schützenden Anlagen bzw. Bauten haben ein weites
Spektrum; hierunter fallen beispielsweise Öl- oder Gastanks,
Raffinerien, Ölbohr- oder -förderanlagen und ähnliches.
Die erfindungsgemäße Löschvorrichtung zeichnet sich beim mo
bilen Einsatz dadurch aus, daß sie über nahezu unbegrenzte
Längen an den Verlauf der Flammenfront und damit an die Be
drohung anpaßbar ist. Dabei wird der zunächst nicht mit
Löschmittel gefüllte Schlauch wie ein gewöhnlicher Feuer
löschschlauch beispielsweise von Trommeln abgerollt und aus
gelegt. Dadurch wird eine nahezu unbegrenzte räumliche Ein
satzbreite erzielt. Durch die Anordnung mehrerer parallel zu
einander beabstandeter Schlauchlinien lassen sich mehrere
Brandbekämpfungslinien und dadurch auch eine nahezu beliebig
große Einsatztiefe erzeugen. Der flexible Schlauch ist als
Meterware herstellbar und ist in aufgerolltem Zustand leicht
transportabel.
Diese Vorteile machen deutlich, daß die erfindungsgemäße
Löschvorrichtung zur Bekämpfung eines Großfeuers in hervor
ragender Weise geeignet ist. Durch entsprechendes Auslegen
des flexiblen Schlauches kann erreicht werden, daß das Feuer
"eingehaust" wird, wie der Fachausdruck für das Umzingeln
eines Brandherdes unter gleichzeitiger Bekämpfung von allen
Seiten lautet.
Im Hinblick auf die stationäre Brandbekämpfung, d. h. insbe
sondere für industrielle Anwendungen, zeichnet sich die er
findungsgemäße Löschvorrichtung ebenfalls durch ihre große
Flexibilität beim Auslegen aus. Da selbst kleinste Auslegera
dien möglich sind, kann die Löschvorrichtung beispielsweise
bei der Installation in einer Lagerhalle um Einrichtungsge
genstände wie Regale oder dergleichen oder um bauliche Hinder
nisse wie Säulen oder dergleichen herumgeführt werden. Auch
ein Aufhängen des flexiblen Schlauches über Hochregalen ist
denkbar. Somit ist auch hier eine maximale Anpassung der sta
tionären Löschvorrichtung an potentielle Gefahrenherde mög
lich.
Für sowohl die mobile als auch die stationäre Brandbekämpfung
ist als Vorteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung zu nennen,
daß der Löschmittelnebel schnell, flexibel und preiswert am
Ort des Geschehens erzeugbar ist. Die dafür benötigten Grund
stoffe, nämlich Wasser und gegebenenfalls ein Löschmittelzu
satz ("RETARDER") sowie das Sprengmittel, sind über lange
Zeit problemlos auf engem Raum lagerbar und darüberhinaus gut
transportierbar. Daraus ergibt sich auch, daß die erfindungs
gemäße Vorrichtung für den stationären Brandschutz dauerhaft
installiert oder - für die mobile Brandbekämpfung - variabel
vor Ort eingesetzt werden kann, auch dort, wo konventionelle
Löschverfahren beispielsweise wegen Wasserknappheit schei
tern. Ferner lassen sich durch die erfindungsgemäße Vorrich
tung Brände unterschiedlicher Brandklassen sicher ablöschen.
Da aufgrund der Oberflächenvergrößerung durch die Zerstäubung
des Löschmittels eine verhältnismäßig geringe Menge an Lösch
mittel eingesetzt wird, Werden bei der Brandbekämpfung erheb
lich geringere Schäden verursacht, als beim Einsatz konven
tioneller Löschmethoden. Sowohl eine sachgerechte Sprengung
selbst als auch das zerstäubte Löschmittel gefährden die
Brandumgebung nicht. Beim Einsatz der Löschvorrichtung in
solchen Industrien, die pulverartige Produkte herstellen oder
verarbeiten, ist es darüberhinaus von großem Vorteil, daß das
Pulver nach einer Staubexplosion oder dergleichen durch den
Löschmittelnebel großflächig gebunden wird.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unter
ansprüchen angegeben.
Für die Ausbildung des sich in oder an dem Behälter linear
erstreckenden Sprengmittels sind zwei Alternativen vorgese
hen: Zum einen kann das Sprengmittel als flexible Spreng
schnur ausgebildet sein, die sich in Längsrichtung des
Schlauches erstreckt, und zum anderen können diskrete lineare
Sprengladungen vorgesehen sein, die ebenfalls in Längsrich
tung in gleichmäßigen Abständen verteilt in oder an dem
Schlauch angeordnet sind. Beiden Ausbildungsformen des
Sprengmittels ist als Vorteil gemeinsam, daß der Schlauch mit
dem Sprengmittel als fertige Einheit als Meterware herstell
bar ist. Das senkt sowohl die Herstellungskosten als auch den
Zeitbedarf für den Einsatz vor Ort.
Vorzugsweise besteht der flexible Schlauch aus einem dünnwan
digen, aber relativ widerstandsfähigen Material. Die Wahl des
Schlauchmaterials wird derart erfolgen, daß es so wider
standsfähig wie nötig und so flexibel wie möglich ist. Hier
bei soll die Widerstandsfähigkeit beim mobilen Einsatz ledig
lich sicherstellen, daß beim Auslegen des Schlauches und beim
anschließenden Befüllen mit Löschmittel keine Löcher durch
Äste oder spitze Steine verursacht werden. Die Flexibilität
wird sich nach den Kriterien ausrichten, daß der Schlauch
aufrollbar sein soll und kleinste Auslegeradien möglich sind.
Darüberhinaus soll der Schlauch ein möglichst geringes Eigen
gewicht besitzen. Vorzugsweise kommen dünnwandige Kunststoff
schläuche zum Einsatz, die man im Rahmen der vorstehenden
Anforderungen als "zerplatzbar" beschreiben könnte. Durch die
beschriebene Auswahl des Schlauchmaterials wird ferner eine
Gefährdung von Personen durch Wegschleudern harter Materia
lien, wie sie beispielsweise bei den bekannten Feuerlöschbom
ben oder dergleichen verwendet werden, vermieden. Bereits
Hart-PVC könnte Personen auch auf größere Distanz gefährden.
Während der Schlauch üblicherweise einen kreisförmigen Quer
schnitt haben wird, ist es für besondere Anwendungen auch
denkbar, daß der Schlauch im gefüllten Zustand einen dreieck
förmigen Querschnitt aufweist. Dieser Querschnitt ermöglicht
eine stabile Lage des Schlauchs und damit die Möglichkeit,
eine bestimmte Seite des Dreiecks beispielsweise farblich zu
kennzeichnen, die dem Brandherd zugewandt sein soll. Das ist
insbesondere dann von Vorteil, wenn sich die Sprengschnur in
dem Winkel des dreieckförmigen Schlauchs befindet, welcher
der dem Brandherd zugewandten Dreieckseite gegenüberliegt.
Dadurch läßt sich in besonders effektiver Weise eine gerich
tete Sprengwirkung erzielen. Diese kann noch dadurch unter
stützt werden, daß die dem Brandherd zugewandte Seite des
dreieckförmigen Schlauchs schwächer ausgebildet ist, als die
beiden anderen Seiten.
Zur Verwendung der Löschvorrichtung bei der stationären
Brandbekämpfung ist vorgesehen, daß der Schlauch mit dem
Sprengmittel auf einem langgestreckten, im Querschnitt bei
spielsweise schalen- oder winkelförmigen Träger angeordnet
ist. Dadurch wird zum einen eine stabile Lagerung des
Schlauchs erreicht, und zum anderen eine gerichtete Wirkung
bei der Sprengung des Löschmittels, da der Schlauch rückwär
tig durch den Träger abgeschirmt ist, während die Wirkung
nach vorn in Richtung auf den Gefahrenherd nicht beein
trächtigt wird.
Der Vorteil einer stabilen stationären Lagerung des einsatz
bereiten Löschschlauchs ist daran ersichtlich, daß der
Schlauch auf dem Träger vorzugsweise ständig mit dem Lösch
mittel gefüllt sein kann.
Im folgenden wird die Erfindung in einigen Ausführungsbeispielen
anhand einer Zeichnung näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 einen schematischen Querschnitt eines Spreng-Lösch
schlauches mit innenliegendem Sprengmittel;
Fig. 2 einen schematischen Querschnitt eines Spreng-Lösch
schlauches mit außenliegendem Sprengmittel;
Fig. 3 einen schematischen Querschnitt eines Schlauchbün
dels aus drei Spreng-Löschschläuchen;
Fig. 4 einen schematischen Querschnitt eines dreieckförmi
gen Spreng-Löschschlauches;
Fig. 5 eine schematische Ansicht eines Waldbrandes mit
linienförmigem Verlauf der Flammenfront;
Fig. 6 eine schematische Ansicht eines Waldbrandes mit
unregelmäßigem Verlauf der Flammenfront; und
Fig. 7 eine schematische Darstellung eines Öltanks mit
stationär angeordneter Löschvorrichtung im Quer
schnitt.
In den Figuren der Zeichnung zeigen die Pfeile 7 jeweils die
Haupt-Ausbreitungsrichtung des gesprengten Löschmittels und
der Druckwelle.
Fig. 1 zeigt einen im Querschnitt kreisförmigen flexiblen
Schlauch 2 beliebiger Länge aus einem dünnwandigen Kunst
stoffmaterial, der mit einem Löschmittel 10 gefüllt ist.
Dort, wo der Schlauch 2 auf dem (nicht dargestellten) Boden
aufliegt, verläuft innerhalb des Schlauches eine lineare fle
xible Sprengschnur 4 aus hochbrisantem Sprengstoff, der was
serbeständig, kaum brennbar und fast unbegrenzt lagerfähig
ist. Mit diesen Eigenschaften kann das Sprengmittel sowohl
bei einer mobilen als auch bei einer stationären Anwendung
der Löschvorrichtung Verwendung finden. Wird die Sprengschnur
4 gezündet, wird das Löschmittel durch den Überdruck in
Bruchteilen einer Sekunde in feinste Löschmitteltröpfchen
zerstäubt und in Richtung der Pfeile 7 nahezu gleichmäßig in
alle Richtungen radial verteilt. Somit entsteht eine im Quer
schnitt etwa halbkreisförmige Abgabe des Löschmittelnebels
auf die Umgebung.
Wird statt dessen, wie in Fig. 2 dargestellt, die Spreng
schnur 4 außerhalb des gefüllten Schlauches 2 angeordnet, so
läßt sich eine im wesentlichen gerichtete Spreng- und Lösch
wirkung erzielen. Hierbei ist die Sprengschnur 4 auf der dem
Brandherd abgewandten Seite des Schlauches 2 am (nicht darge
stellten) Boden positioniert. Dadurch wird eine ebenfalls
sehr wirksame Bekämpfung des Brandes erreicht, bei der weit
mehr als 50% des Löschmittels eine direkte Löschwirkung ent
falten können.
In manchen Fällen kann es sinnvoll sein, aus mehreren Schläu
chen 2 ein Schlauchbündel zu bilden, wie es in Fig. 3 sche
matisch im Querschnitt dargestellt ist. Hier ist die Spreng
schnur 4 im Zentrum des Schlauchbündels angeordnet. Selbst
verständlich sind aber auch andere Positionierungen bis hin
zur Verwendung mehrerer Sprengschnüre an verschiedenen Stel
len denkbar.
Eine von der kreisförmigen Querschnittsform des Schlauchs 2
abweichende Form zeigt Fig. 4. Der dort dargestellte
Schlauch 2 besitzt eine dreieckförmige Querschnittsform, und
die Sprengschnur 4 ist in dem Winkel des dreieckförmigen
Schlauchs 2 angeordnet, der der Dreiecksseite bzw. Schlauch
wandung 1, die dem Brandherd zugewandt ist, gegenüberliegt.
Durch diese Anordnung ist ebenfalls eine im wesentlichen ge
richtete Spreng- und Löschwirkung in Richtung der Pfeile 7
erzielbar. Diese Richtungswirkung könnte beispielsweise da
durch unterstützt werden, daß die dem Brandherd zugewandte
Seite 1 des Schlauches 2 materiell schwächer ausgebildet ist,
als die beiden anderen Dreiecksseiten 3, 5. Darüberhinaus
kann die Seite 1 farbig markiert sein, um beim Auslegen der
Löschvorrichtung eine ordnungsgemäße Positionierung der im
Schlauch befindlichen Sprengschnur in Bezug auf den Brandherd
oder die Bedrohungsrichtung sicherzustellen.
Fig. 5 zeigt einen schematisch dargestellten Waldbrand. Die
Feuerfront 8 bewegt sich in der Darstellung von rechts nach
links. Zum Löschen des Brandes wurde entlang der gesamten
Feuerfront 8 beispielsweise ein Schlauch 2 gemäß Fig. 1 mit
der darin enthaltenen Sprengschnur 4 ausgelegt und mit Lösch
mittel gefüllt. Wird die Sprengschnur 4 gezündet, breitet
sich das zu einem Nebel zerstäubte Löschmittel zu beiden Sei
ten des Schlauchs 2 auf einer Breite von je 50 m aus. Die
Flammen 9 werden in der vorstehend beschriebenen Weise sowohl
durch den Unterkühlungseffekt als auch durch die mit der
Sprengung einhergehende Detonationswelle gelöscht. Auf der
gegenüberliegenden Seite des Schlauchs 2 wird der Bereich des
Waldes, der nicht von der Feuerfront 8 erfaßt wurde, durch
den Löschmittelnebel befeuchtet.
Fig. 6 zeigt eine schematisch dargestellte unregelmäßig ver
laufende Feuerfront 8. Anhand dieser schematischen Darstel
lung läßt sich ein Vorteil der erfindungsgemäßen Löschvor
richtung besonders deutlich zeigen: Würde das Feuer mit be
kannten, nicht flexiblen Löschvorrichtungen bekämpft, bei
spielsweise durch eine Aneinanderreihung starrer Löschmittel
behälter entlang der gestrichelt dargestellten Linie 14, so
würde sich das in den Behältern enthaltene Löschmittel bei
dessen Sprengung lediglich in dem am weitesten fortgeschrit
tenen Bereich 17 der Feuerfront 8 auswirken, während in den
Bereichen 15, 16 keine Löschwirkung erzielt würde. Demgegen
über ermöglicht der flexible Löschmittelschlauch 2 eine An
passung der Bekämpfungslinie an den Verlauf der Flammenfront
8 und damit einen sehr effektiven Einsatz des Löschmittels.
Darüberhinaus ist die Löschvorrichtung in kürzester Zeit ein
setzbar, da der Schlauch 2 vor der Feuerfront 8 wie ein ge
wöhnlicher C-Schlauch ausgelegt, mit dem Löschmittel 10 ge
füllt und durch Zünden des Sprengmittels gesprengt werden
kann. Hierbei ist durch die Oberflächenvergrößerung des
Löschmittels aufgrund der Zerstäubung zu einem feinen Nebel
ein optimaler Wirkungsgrad der eingesetzten Löschmittelmenge
erzielbar. Ferner ist die Anwendung des erfindungsgemäßen
Verfahrens auch ökologisch unbedenklich. Der Löschmittelein
satz hinter läßt kaum Spuren und der Verlust biologischer Sub
stanz ist durch die hohe Effizienz des Verfahrens auf ein
Minimum reduzierbar.
Fig. 7 zeigt ein Beispiel für eine stationäre Anwendung der
Löschvorrichtung. Dargestellt ist ein schematischer Quer
schnitt eines Öltanks 12, der in Höhe seines oberen Randes 13
einen umlaufenden konsolenartigen Träger 6 mit winkelförmigem
Querschnitt aufweist. Auf dem Träger 6 ruht der mit Löschmit
tel gefüllte Schlauch 2. Die Position der Sprengschnur 4, die
hier nicht dargestellt ist, ist hier von untergeordneter Be
deutung. Die Ausrichtung der Spreng- und Löschwirkung in
Richtung der Pfeile 7 wird in diesem Ausführungsbeispiel
durch die Abschirmung des Schlauches auf der Rückseite durch
den Träger 6 erzielt. Die Löschvorrichtung wird durch Senso
ren automatisch zur Detonation gebracht, wenn sich der im
Tank 12 enthaltene Brennstoff entzündet. Unmittelbar nach der
Detonation legt sich der Löschmittelnebel wie ein Deckel über
den brennenden Brennstoff und löscht den Brand auf die vor
stehend beschriebene Art und Weise. Der so beschriebene sta
tionäre Einsatz der Löschvorrichtung ist selbstverständlich
auch auf den Schutz von Hochregalen in Lagerräumen oder der
gleichen übertragbar.
Claims (10)
1. Vorrichtung zum Löschen von Bränden, mit einem Behälter zur
Aufnahme eines Löschmittels und mit einem Sprengmittel in
oder an diesem Behälter, durch dessen Zündung das Löschmittel
zu einem Nebel zerstäubt und in den Brand gebracht wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Behälter ein flexibler, an beiden Enden verschließ
barer Schlauch (2) ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Sprengmittel als flexible Sprengschnur (4) ausgebil
det ist, die sich in Längsrichtung des Schlauches (2) er
streckt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Sprengmittel in Form diskreter linearer Sprengladun
gen ausgebildet und in gleichmäßigen Abständen verteilt an
geordnet ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schlauch (2) aus einem dünnwandigen, aber wider
standsfähigen Material besteht.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schlauch (2) im gefüllten Zustand einen dreieckförmi
gen Querschnitt aufweist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die dem Brandherd zugewandte Wandung (1) des im Quer
schnitt dreieckförmigen Schlauches (2) schwächer ausgebildet
ist als die beiden anderen Wandungen (3, 5).
7. Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Sprengmittel in dem Winkel des im Querschnitt drei
eckförmigen Schlauchs (2) angeordnet ist, der dem Brandherd
oder der potentiellen Gefahr gegenüberliegt.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, vorzugsweise
zur Verwendung als Brandschutz für stationäre Anlagen oder
Einrichtungen,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schlauch (2) mit dem Sprengmittel auf einem langge
streckten, im Querschnitt beispielsweise schalen- oder win
kelförmigen Träger (6) angeordnet ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schlauch (2) auf dem Träger (6) ständig mit dem
Löschmittel gefüllt ist.
10. Verfahren zum Löschen von Wald- oder Flächenbränden mit einer
Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schlauch (2) vor der Feuerfront (8) ausgelegt, mit
dem Löschmittel (10) gefüllt und durch Zünden des Sprengmit
tels gesprengt wird.
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