DE19643929A1 - Vorrichtung und Verfahren zum Sprenglöschen von Bränden - Google Patents
Vorrichtung und Verfahren zum Sprenglöschen von BrändenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum
Sprenglöschen von Bränden, mit zwei nebeneinander und quer
zur Bedrohungsrichtung angeordneten flexiblen, an beiden En
den verschließbaren Schläuchen zur Aufnahme von Löschmittel,
und mit je einem Sprengmittel in oder an den Schläuchen,
durch dessen Zündung jeweils ein Impuls erzeugt und das
Löschmittel zu einem Nebel zerstäubt und in den Brand ge
bracht wird. Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zum
Sprenglöschen von Bränden mit der beschriebenen Vorrichtung.
Sowohl eine derartige Vorrichtung als auch ein solches
Verfahren zum Sprenglöschen von Bränden ist beispielsweise
aus der DE 195 00 477 C1 bekannt. Das Prinzip des Sprenglö
schens beruht darauf, daß bei der Detonation des Sprengmit
tels innerhalb oder in Nachbarschaft eines homogenen Mediums
in Form eines Löschmittels ein sehr großer Druck aufgebaut
wird, wodurch beispielsweise durch das Wasser im Schlauch ein
Verdichtungsstoß läuft, der ihm einen enormen Impuls ver
leiht, es in feinste Partikel zerstäubt und vom Zentrum der
Sprengladung symmetrisch in die Umgebung schleudert. Der Vor
teil der Zerstäubung eines vorzugsweise wäßrigen Löschmit
tels besteht in der sehr großen wirksamen Löschmittelober
fläche im Verhältnis zur eingesetzten Löschmittelmenge.
Die Nachteile der aus der DE 195 00 477 C1 bekannten Vorrich
tung und des entsprechenden Verfahrens liegen in der nicht
zufriedenstellenden Verteilung des Löschmittels in der Umge
bung des Sprengschlauches bei der Detonation der Sprengla
dung. Es hat sich nämlich herausgestellt, daß sich das Lösch
mittel beim Einsatz eines einzelnen Sprengschlauches in etwa
gleichmäßig auf eine Vertikalkeule und eine linke und eine
rechte Horizontalkeule verteilt, wobei in einem Winkel von
45° zur Bodenoberfläche nahezu keine Löschmittelabgabe er
folgte. Die Abgabe von Löschmittel in einem 45°-Winkel ist
aber zum Erzielen einer effektiven Wurfweite und einer opti
malen Flächenabdeckung erstrebenswert.
An dem Nachteil einer mangelhaften Sprühcharakteristik im
45°-Winkel zur Bodenoberfläche ändert sich auch durch die
Verwendung von zwei parallel nebeneinander angeordneten
Sprengschläuchen nichts. Lediglich die Höhe und das Volumen
der Vertikalkeule wurden deutlich gesteigert.
An dieser Problemstellung setzt die vorliegende Erfindung an,
als deren Aufgabe es angesehen wurde, sowohl die eingangs ge
nannte und aus der DE 195 00 477 C1 bekannte Vorrichtung zum
Sprenglöschen von Bränden als auch das entsprechende Verfah
ren derart weiterzubilden, daß eine in Bedrohungsrichtung
gerichtete konzentrierte Löschmittelabgabe mit zufriedenstel
lender Raumdurchdringung und Flächenabdeckung möglich wird.
Zur Lösung der gestellten Aufgabe ist die Vorrichtung zum
Sprenglöschen von Bränden der eingangs genannten Art
erfindungsgemäß derart ausgebildet, daß der Impuls des von
der Gefahrenstelle abgewandten ersten Schlauches größer ist,
als der Impuls des der Gefahrenstelle zugewandten zweiten
Schlauches.
Unter dem Impuls eines Körpers versteht man bekanntlich das
Produkt aus seiner Masse und seiner Geschwindigkeit. Ferner
bezeichnet die Dichte das Verhältnis der Masse eines Körpers
zu seinem Volumen. Somit ist der Impuls, der dem Löschmittel
durch die Sprengung gegeben wird, abhängig vom Volumen und
der Dichte des Löschmittels und von der Größe der Spreng
ladung, welche für die Geschwindigkeit der Löschmittel
teilchen sorgt. Die Ausrichtung des Löschmittelauswurfs zur
Gefahrenstelle hin sowie die angestrebte Wurfcharakteristik
wird somit dadurch erzielt, daß das Produkt aus der Masse und
der Geschwindigkeit des Löschmittels des ersten Spreng
schlauches, der von der Gefahrenstelle aus betrachtet hinter
dem zweiten Sprengschlauch liegt, einen größeren Impuls auf
das Löschmittel des zweiten Schlauches abgibt, als dieses
durch die eigene Sprengladung erhalten hat, was im Resultat
zu einer Umlenkung der Hauptmasse des Löschmittels in die Be
drohungsrichtung durch Impulsüberlagerung führt.
Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird ferner durch
ein an die erfindungsgemäße Vorrichtung angepaßtes Verfahren
gelöst, bei dem es wesentlich ist, daß die Sprengmittel des
ersten und des zweiten Schlauches gleichzeitig gezündet wer
den, um die vorstehend beschriebene Impulsüberlagerung zu er
reichen.
Sowohl die erfindungsgemäße Vorrichtung als auch das Verfah
ren weisen eine Reihe von Vorteilen auf, welche die
Effektivität beim Sprenglöschen von Bränden nochmals erheb
lich steigern. Zum einen liegt ein Vorteil in dem zielgerich
teten Auswerfen des Löschmittels selbst, womit eine effekti
vere Ausnutzung des eingesetzten Löschmittels erfolgen kann.
Bei der bekannten Vorrichtung und dem entsprechenden Verfah
ren wird das Löschmittel unvorteilhafterweise symmetrisch zu
beiden Seiten des bzw. der Sprengschläuche abgegeben, und
darüber hinaus sind die Horizontalkeulen des Löschmittels
dermaßen flach über der Bodenoberfläche angeordnet, daß die
Effektivität des Löschmitteleinsatzes sehr unzufriedenstel
lend ist. Bei den erfindungsgemäßen Ausführungsformen wird
das Löschmittel asymmetrisch in Richtung auf die Gefahren
stelle abgegeben und zwar in einem optimalen Winkel zur Bo
denoberfläche, so daß auch eine optimale Verteilung und Wurf
weite des Löschmittels erzielt wird. Ferner kann als weiterer
Vorteil durch Wahl eines größeren und eines kleineren Spreng
schlauches erreicht werden, daß die nicht in Richtung der
Gefahrenstelle abgegebene Löschmittelmenge gering gehalten
wird.
Vorteilhafte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Vorrich
tung sind in den Ansprüchen 2 bis 6 angegeben, und zum
erfindungsgemäßen Verfahren in den Ansprüchen 8 und 9.
Experimentelle Untersuchungen haben gezeigt, daß die Verhält
niszahl λ, die das Verhältnis des Impulses I1 des ersten
Schlauches zum Impuls I2 des zweiten Schlauches angibt und
durch die Formel
dargestellt werden kann (d = Schlauchdurchmesser, q = Spreng
mittelmenge, ρ = Löschmitteldichte), mindestens gleich 2 sein
muß, um eine zufriedenstellende Richtungswirkung zu erzielen.
Insofern sieht eine erste Weiterbildung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung vor, daß der vom ersten Schlauch ausgehende Im
puls I1 wenigstens etwa doppelt so groß ist, wie der vom
zweiten Schlauch ausgehende Impuls I2.
Es wurde vorstehend bereits erläutert, daß der an das
Löschmittel durch die Sprengung der Sprengladung abgegebene
Impuls in bezug auf die vorliegende Erfindung im wesentlichen
eine Funktion des Durchmessers des Schlauches ist, in welchem
das Löschmittel aufgenommen ist, ferner der Dichte ρ des
Löschmittels, und schließlich der Größe der Sprengladung,
ausgedrückt durch die Sprengmittelmenge q. Da beispielsweise
Sprengschnüre, wie sie vorliegend vorzugsweise zur Anwendung
kommen, in Deutschland nur in handelsüblichen Größen von
zwölf, zwanzig, vierzig oder hundert g/m erhältlich sind, er
gibt sich zur Optimierung des Löschmitteleinsatzes die
Notwendigkeit, die Durchmesser der eingesetzten Schläuche,
die Größe der Sprengladung und die Art des eingesetzten
Löschmittels aufeinander abzustimmen. Das Löschmittel kann
nämlich beispielsweise aus reinem Wasser mit der bekannten
Dichte 1 bestehen, oder aus einem vorgeschäumten Löschmittel
mit einer wesentlich geringeren Dichte.
Unter Berücksichtigung dieser Erkenntnisse bewirkt eine
Weiterbildung der Vorrichtung zum Sprenglöschen von Bränden
mit einem ersten Sprengschlauch mit einem ersten Durchmesser
und einem ersten Löschmittel mit einer ersten Dichte, und mit
einem zweiten Sprengschlauch mit einem zweiten Durchmesser
und einem zweiten Löschmittel mit einer zweiten Dichte die
gewünschte Richtungscharakteristik des Löschmittelauswurfs
dadurch, daß sich die Sprengmittelmenge, der Durchmesser und
die Löschmitteldichte des von der Gefahrenstelle abgewandten
ersten Schlauches zur Sprengmittelmenge, zum Durchmesser und
zur Löschmitteldichte des der Gefahrenstelle zugewandten
zweiten Schlauches entsprechend der Formel
verhalten. Im Ergebnis läßt diese Weiterbildung der erfin
dungsgemäßen Vorrichtung beliebige Größenkombinationen der
beiden Sprengschläuche bei bestimmten Löschmittelzusammen
setzungen zu, für die gemäß der angegebenen Formel jeweils in
guter Annäherung die erforderlichen Sprengmittelmengen be
rechnet werden können. Anders herum lassen sich bei der Ver
wendung von Sprengschnüren in handelsüblichen diskreten Grö
ßen, also bei vorgegebener Sprengmittelmenge, die entspre
chenden Schlauchdurchmesser unter Berücksichtigung der
Löschmittelzusammensetzung bestimmen. Schließlich ist es mit
dieser Weiterbildung möglich, anstelle reinen Wassers ein
vorgeschäumtes Löschmittel in einen Sprengschlauch zu füllen,
wodurch der Wasserbedarf stark verringert werden kann. Das
ist insbesondere an unzugänglichen Stellen, beispielsweise
bei Waldbränden, von großem Vorteil.
Vorzugsweise besitzt der der Gefahrenstelle zugewandte zweite
Schlauch einen größeren Durchmesser, als der von der Gefah
renstelle abgewandte erste Schlauch. Diese Weiterbildung hat
zum Hintergrund, daß der zweite Schlauch, der sich näher an
dem potentiellen oder bestehenden Brandherd befindet, über
wiegend als Löschmittellieferant fungiert, während der andere
(erste) Schlauch im wesentlichen als Impulsgeber wirkt.
Es hat sich ferner experimentell gezeigt, daß es ausreicht,
wenn der der Gefahrenstelle zugewandte zweite Schlauch, der
vorwiegend als Löschmittellieferant wirkt, mit einer kleine
ren Sprengschnur versehen wird, die im wesentlichen nur die
Aufgabe hat, den zweiten Sprengschlauch gleichzeitig mit der
Zündung der Sprengschnur des ersten Schlauchs aufzureißen.
Insofern sieht eine Weiterbildung der Erfindung vor, daß die
Sprengmittelmenge des ersten Schlauches größer ist, als die
Sprengmittelmenge des zweiten Schlauches.
Besonders bevorzugterweise ist das erste Löschmittel in dem
ersten Schlauch Wasser, und das zweite Löschmittel in dem
zweiten Schlauch ein Gemisch aus Wasser und einem Löschmit
telzusatz, so daß die Umweltbelastung und die Kosten durch
den Löschmittelzusatz so gering wie möglich gehalten werden
können. Der Löschmittelzusatz kann beispielsweise ein reiner
Schaumbildner oder ein sogenannter "Retarder" sein. Unter ei
nem Retarder versteht man entweder Salze, welche in die Poren
des brennenden Materials eindringen und daher dessen Ausga
sung verhindern, oder aber andickende Gele, welche sich in
Art eines Schutzmantels auf das brennende Material legen und
somit das Feuer zum ersticken bringen.
In Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens, nach dem
der von dem ersten Schlauch ausgehende Impuls größer sein
muß, als der von der zweiten Schlauch ausgehende Impuls, ist
wiederum vorgesehen, daß die den Impuls im wesentlichen be
stimmenden Größen, nämlich die Sprengmittelmenge, der Durch
messer und die Löschmitteldichte der Sprengschläuche, nach
der eingangs genannten Formel
dimensioniert werden, und daß die Sprengmittel des ersten und
des zweiten Schlauches (1, 2) gleichzeitig gezündet werden.
Zur Verwendung der Löschvorrichtung oder der Anwendung des
Verfahrens zum präventiven Brandschutz an stationären Anlagen
ist vorzugsweise vorgesehen, daß die Zündung der Sprengmittel
aufgrund eines Signals einer Vorrichtung zur Brandfrü
hesterkennung erfolgt. Hierbei sind unter dem Begriff
"stationäre Anlagen" beispielsweise Öl- oder Gastanks, Raffi
nerien, Öl-Bohr- oder -Förderanlagen, Lagerräume, Flugplatz-
Start- und -Landebahnen oder Flugzeug-Parkbereiche zu verste
hen, ohne daß diese Aufzählung abschließend ist. Eine Vor
richtung zur Brandfrühesterkennung beinhaltet einen Sensor,
mit dem das Vorhandensein einer Brandkenngröße wie Rauch oder
dergleichen bereits im frühesten Stadium der Entstehung eines
Brandes erkannt wird und zur Auslösung eines Alarms führt.
Im folgenden werden zwei Ausführungsbeispiele der erfin
dungsgemäßen Vorrichtung sowie das entsprechende Verfahren
anhand einer Zeichnung näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung des Sprengbilds mit
einem Einzelschlauch gemäß dem Stand der Technik;
Fig. 2 eine schematische Darstellung des Sprengbilds
zweier nebeneinander liegender Sprengschläuche ge
mäß dem Stand der Technik;
Fig. 3 eine schematische Darstellung zweier Sprengschläu
che zur Erläuterung des ersten erfindungsgemäßen
Ausführungsbeispiels;
Fig. 4 eine schematische Darstellung zweier Schläuche mit
unterschiedlichen Durchmessern zur Erläuterung des
zweiten erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiels; und
Fig. 5 eine schematische Darstellung des Sprengbilds gemäß
dem zweiten erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel.
Die Fig. 1 und 2 zeigen schematisch die Sprengbilder beim
Einsatz eines einzelnen Sprengschlauches 1 und von zwei
parallel nebeneinander angeordneten Sprengschläuchen 1, 2
entsprechend dem Stand der Technik. Beiden Sprengbildern ist
gemeinsam, daß die Verteilung des Löschmittels symmetrisch zu
beiden Seiten des bzw. der Sprengschläuche erfolgt. Es wird
jeweils eine Vertikalkeule 6 und eine linke Horizontalkeule 7
und eine rechte Horizontalkeule 8 gebildet. Die Horizontal
keulen 7, 8 sind dabei flach über dem Boden 9 angeordnet.
Deutlich erkennbar ist, daß in beiden Sprengbildern keine
Löschmittelabgabe im 45°-Winkel zum Boden 9 erfolgt. Der ein
zige Unterschied zwischen den Sprengbildern der Fig. 1 und
der Fig. 2 besteht darin, daß die Vertikalkeule 6 bei der
Verwendung von zwei Sprengschläuchen 1, 2 wesentlich höher
und großvolumiger ist, als bei der Verwendung eines einzelnen
Schlauches gemäß Fig. 1.
Der in beiden Sprengbildern erkennbar fehlende Löschmittel
auswurf im 45°-Winkel zum Boden 9 und die geringe Ausbreitung
der Horizontalkeulen 7, 8 haben einen uneffektiven und nicht
zufriedenstellenden Löschmitteleinsatz zufolge. Für einen
flächendeckenden und weiten Löschmittelauswurf in
Bedrohungsrichtung 5 ist eine Umlenkung der Hauptmasse des
Löschmittels im Winkel von 45° zum Boden 9 erstrebenswert.
Fig. 3 zeigt eine schematische Darstellung zweier gleicher
parallel und nebeneinander angeordneter Sprengschläuche 1, 2.
Die Schläuche sind mit einem Löschmittel gefüllt und an bei
den Enden verschlossen. In jedem Schlauch 1, 2 ist ein
Sprengmittel 3, 4 in Form einer flexiblen Sprengschnur ange
ordnet. Die Sprengschnüre sind in hier nicht dargestellter
Weise an eine Zündvorrichtung angeschlossen, mit der die Zün
dung der Sprengladung erfolgt, wodurch das Löschmittel zu ei
nem Nebel zerstäubt und in den Brand gebracht wird. Um einen
gerichteten Löschmittelauswurf bei der Detonation der Spreng
mittel zu erreichen, ist bei dieser ersten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung vorgesehen, daß die
Sprengmittelmenge q1 des von der Gefahrenstelle abgewandten
ersten Schlauches 1 größer ist, als die Sprengmittelmenge q2
des der Gefahrenstelle zugewandten zweiten Schlauches 2 (in
bezug auf die Fig. 3 und 4 befindet sich die Gefahrenstelle
rechts). Dadurch geht von dem ersten Schlauch ein größerer
Impuls aus, als von dem zweiten Schlauch, was bei der durch
die Sprengung beider Schläuche hervorgerufenen Impulsüberla
gerung zu der gewünschten Richtungsgebung führt.
Fig. 4 zeigt eine ähnliche schematische Darstellung zweier
Sprengschläuche 1, 2 wie in Fig. 3, wobei hier der Spreng
schlauch 1 zur Erläuterung des zweiten Ausführungsbeispiels
der Erfindung einen geringeren Durchmesser als der Spreng
schlauch 2 aufweist. Ferner ist in dem Schlauch 1 ein erstes
Löschmittel in Form von reinem Wasser enthalten, während im
Schlauch 2 ein zweites Löschmittel in Form eines vorgeschäum
ten Gemisches aus Wasser und einem Löschmittelzusatz enthal
ten ist. Auch hier sind beide Schläuche 1, 2 mit je einer fle
xiblen Sprengschnur 3, 4 bestückt, die sich durch die gesamte
Länge der Sprengschläuche 1, 2 erstrecken. Bei dieser Aus
führungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung, d. h. also bei
Sprengschläuchen mit unterschiedlichen Durchmessern (d1 ≠
d2) verhalten sich die Sprengmittelmenge q1, der Durchmesser
d1 und die Löschmitteldichte ρ1 des von der Gefahrenstelle
(in Fig. 4 rechts) abgewandten ersten Schlauches 1 zur
Sprengmittelmenge q2, zum Durchmesser d2 und zur Löschmittel
dichte ρ2 des der Gefahrenstelle zugewandten zweiten
Schlauches 2 entsprechend der Formel
Mit dieser Formel lassen sich in guter Annäherung die
Verhältnisse Sprengladung/ Schlauchdurchmesser/
Löschmitteldichte für den Einsatz von zwei parallel
nebeneinander angeordneten Sprengschläuchen 1, 2 mit dem Ziel
berechnen, einen gerichteten Auswurf des Löschmittels bei der
Detonation der Sprengmittel zu erreichen. Als ein Beispiel
für die Konfiguration der Sprengschläuche 1, 2 nach der
vorstehend genannten Formel seien folgende Richtwerte
genannt:
1 = 14 cm;
q1 = 100 g/m;
d2 = 18 cm;
q2 = 12 g/m.
q1 = 100 g/m;
d2 = 18 cm;
q2 = 12 g/m.
Bei diesen beispielhaften Werten wird ein auf die Gefahren
stelle fokussierter Löschmittelauswurf erreicht, sofern der
Schlauch 1 derjenige ist, welcher von der Gefahrenstelle
abgewandt ist, und der Schlauch 2 derjenige, welche der
Gefahrenstelle zugewandt ist.
Fig. 5 zeigt eine schematische Darstellung eines Sprengbil
des, wie es mit der zweiten erfindungsgemäßen Ausführungsform
erzielbar ist. In diesem Beispiel weist der von der Gefahren
stelle abgewandte erste Schlauch 1 einen geringeren Durchmes
ser auf, als der der Gefahrenstelle zugewandte zweite
Schlauch 2. Entsprechend der vorstehend genannten Formel ist
der Schlauch 1 dafür aber mit einer wesentlich größeren
Sprengladung bestückt. Das Ergebnis im Sprengbild ist eine
stark vergrößerte, nach rechts entgegen die Bedrohungsrich
tung 5 gerichtete Löschmittelkeule 8, die durch eine Impuls
überlagerung des aus beiden Sprengschläuchen 1, 2 herausge
schleuderten Löschmittels erzeugt wird. Die Löschmittelkeule
8 ist eine Vermischung aus der Vertikalkeule 6 und der reinen
Horizontalkeule 8 gemäß Fig. 2 und wirft die Hauptmasse des
Löschmittels zur rechten Seite entgegen die Bedrohungsrich
tung 5 aus. Im Vergleich dazu ist die linke Horizontalkeule 7
klein geblieben, was ebenfalls auf einen sehr zielgerichteten
und effektiven Löschmitteleinsatz hinweist.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird nun nochmals anhand der
Fig. 5 erläutert.
Die beiden flexiblen, an beiden Enden verschließbaren Schläu
che 1, 2, von denen der Schlauch 1 einen ersten Durchmesser
d1 aufweist, und der zweite Schlauch 2 einen zweiten Durch
messer d2, werden quer zur Bedrohungsrichtung und parallel
zueinander vor einer Gefahrenstelle ausgelegt, von der eine
Brandbedrohung in Richtung des Pfeils 5 ausgeht. Sodann wer
den die Schläuche 1, 2 jeweils mit einer flexiblen Spreng
schnur 3, 4 bestückt und jeweils mit einem Löschmittel be
füllt und an ihren Enden geschlossen. Die Sprengschnüre 3, 4
werden in hier nicht dargestellter Weise an eine Zündvorrich
tung angeschlossen. Durch die Detonation der Sprengschnüre 3,
4 werden die in den Schläuchen 1, 2 enthaltenen Löschmittel
zu einem Nebel zerstäubt und in den Brand gebracht. Durch Er
zeugung unterschiedlich großer Impulse in den beiden Schläu
chen 1, 2 wird ein zielgerichteter Auswurf des Löschmittels
erreicht. In dem in Fig. 5 dargestellten Sprengbild war der
kleinere Schlauch 1 mit einer größeren Sprengmittelmenge be
stückt, als der größere Schlauch 2. Schließlich wurden die
Sprengschnüre des ersten und des zweiten Schlauches 1, 2
gleichzeitig gezündet, so daß eine Impulsüberlagerung er
folgte.
Claims (9)
1. Vorrichtung zum Sprenglöschen von Bränden, mit zwei
nebeneinander und quer zur Bedrohungsrichtung (5) ange
ordneten flexiblen, an beiden Enden verschließbaren
Schläuchen (1, 2) zur Aufnahme eines ersten und eines
zweiten Löschmittels, und mit je einem Sprengmittel (3,
4) in oder an den Schläuchen (1, 2), durch dessen Zün
dung jeweils ein Impuls (I1, I2) erzeugt wird, durch die
das Löschmittel zu einem Nebel zerstäubt und in den
Brand gebracht wird,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Impuls (I1), der von dem von der Gefahrenstelle ab
gewandten ersten Schlauch (1) ausgeht größer ist, als
der Impuls (I2), der von dem der Gefahrenstelle zuge
wandten zweiten Schlauch (2) ausgeht.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
der vom ersten Schlauch (1) ausgehende Impuls (I1)
wenigstens etwa doppelt so groß ist, wie der vom zweiten
Schlauch (2) ausgehende Impuls (I2).
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, mit einem ersten
flexiblen, an beiden Enden verschließbaren Schlauch (1)
mit einem ersten Durchmesser (d1) zur Aufnahme eines er
sten Löschmittels, und mit einem zweiten flexiblen, an
beiden Enden verschließbaren Schlauch (2) mit einem
zweiten Durchmesser (d2) zur Aufnahme eines zweiten
Löschmittels,
dadurch gekennzeichnet, daß
sich die Sprengmittelmenge (q1), der Durchmesser (d1)
und die Löschmitteldichte (ρ1) des von der Gefahren
stelle abgewandten ersten Schlauches (1) zur Sprengmit
telmenge (q2), zum Durchmesser (d2) und zur Löschmittel
dichte (ρ2) des der Gefahrenstelle zugewandten zweiten
Schlauches (2) nach der Formel
verhalten.
verhalten.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
der der Gefahrenstelle zugewandte zweite Schlauch (2)
einen größeren Durchmesser (d2) aufweist, als der von
der Gefahrenstelle abgewandte erste Schlauch (1).
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Sprengmittelmenge (q1) des ersten Schlauches (1)
größer ist, als die Sprengmittelmenge (q2) des zweiten
Schlauches (2).
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
das erste Löschmittel Wasser und das zweite Löschmittel
ein Wasser-Retardergemisch oder ein Wasser-Schaumgemisch
ist.
7. Verfahren zum Sprenglöschen von Bränden, bei dem zwei
flexible, an beiden Enden verschließbare Schläuche (1,
2) quer zur Bedrohungsrichtung vor einer Gefahrenstelle
ausgelegt, mit je einem Sprengmittel (3, 4) bestückt und
mit je einem Löschmittel befüllt werden, und bei dem
durch Zündung der Sprengmittel (3, 4) jeweils ein Impuls
(I1, I2) erzeugt wird, durch die die Löschmittel zu einem
Nebel zerstäubt und in den Brand gebracht werden,
dadurch gekennzeichnet, daß
durch entsprechende Dimensionierung der Sprengmittel
menge (q1), des Durchmessers (d1) und der Löschmittel
dichte (ρ1) des ersten Schlauches (1) sowie der Spreng
mittelmenge (q2), des Durchmessers (d2) und der
Löschmitteldichte (ρ2) des zweiten Schlauches (2) in dem
von der Gefahrenstelle abgewandten ersten Schlauch (1)
ein größerer Impuls (I1) erzeugt wird, als der Impuls
(I2) des der Gefahrenstelle zugewandten zweiten
Schlauches (2), und daß die Sprengmittel des ersten und
des zweiten Schlauches (1, 2) gleichzeitig gezündet wer
den.
8. Verfahren nach Anspruch 7, bei dem ein erster flexibler,
an beiden Enden verschließbarer Schlauch (1) mit einem
ersten Durchmesser (d1) und ein zweiter flexibler, an
beiden Enden verschließbarer Schlauch (2) mit einem
zweiten Durchmesser (d2) quer zur Bedrohungsrichtung vor
einer Gefahrenstelle ausgelegt, mit je einem Spreng
mittel (3, 4) bestückt und mit einem ersten Löschmittel
bzw. mit einem zweiten Löschmittel befüllt werden,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Sprengmittelmenge (q1), der erste Durchmesser (d1)
und die Löschmitteldichte (ρ1) des von der Gefahren
stelle abgewandten ersten Schlauches (1) und die Spreng
mittelmenge (q2), der zweite Durchmesser (d2) und die
Löschmitteldichte (ρ2) des der Gefahrenstelle zugewand
ten zweiten Schlauches (2) nach der Formel
dimensioniert werden, und daß die Sprengmittel des er sten und des zweiten Schlauches (1, 2) gleichzeitig ge zündet werden.
dimensioniert werden, und daß die Sprengmittel des er sten und des zweiten Schlauches (1, 2) gleichzeitig ge zündet werden.
9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, das zum präventiven
Brandschutz an stationären Anlagen dient,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Zündung der Sprengmittel (3, 4) aufgrund eines Si
gnals einer Vorrichtung zur Brandfrühesterkennung er
folgt.
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