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Die
Erfindung betrifft eine eine Vorrichtung zum Bekämpfen von Bränden. Derartige
Vorrichtungen werden in stationären
oder mobilen Feuerlöscheinrichtungen
eingesetzt, um einen Brand durch einen Schaum zu ersticken, wenn
beispielsweise der Einsatz von Wasser als Löschflüssigkeit nicht möglich ist.
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Eine
zum Löschen
von Bränden
mit Löschschaum
geeignete Vorrichtung ist aus der britischen Patentschrift 1 018
431 bekannt. Die in dieser Druckschrift beschriebene Vorrichtung
weist ein Schaumrohr auf, welches mit einem zylindrischen Abschnitt einen
Düsenkörper umgibt.
Der Düsenkörper hat eine
Düse, aus
der Löschflüssigkeit
ausgebracht wird. Zum Einlassen von Umgebungsmedium besitzt die
bekannte Vorrichtung auf ihrer rückwärtigen Stirnseite
eine Eintrittsöffnung.
Zusätzlich
sind mehrere Eintrittsöffnungen
auf dem zylindrischen Umfang des Schaumrohrs verteilt.
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Der
mittels einer solchen Vorrichtung erzeugte Löschschaum lässt sich in einem gerichteten Strahl
ausbringen. Dies hat den Vorteil, dass der Löschschaum mit relativ hoher
kinetischer Energie austritt, so dass er grosse Wurfweiten überbrücken kann
und der Brand zunächst
aus grosser Entfernung niedergeschlagen und anschliessend aus geringerem
Anstand abgelöscht
werden kann.
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Gleichzeitig
wird durch die konzentrierte Ausbringung des Löschschaumstrahles bewirkt, dass
der Schaum in kompakter Form auf die Brandstelle auftrifft und nach
dem Auftreffen eine dichte Abdeckung bildet, durch welche der Brand
erstickt wird.
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Die
starke, im Hinblick auf die Überbrückung grosser
Wurfweiten und die gute Wirksamkeit des Löschschaums gewünschte Konzentrierung
des Löschschaumstrahles
erweist sich in der Praxis jedoch dann als problematisch, wenn Brände bekämpft werden
müssen,
die sich über
grosse Flachen ausbreiten oder ein grosses, kompaktes Volumen, wie beispielsweise
einen Holz-oder Papierstapel grösseren
Umfangs, erfasst haben. Derartige Brandherde können mit einem gerichteten
Löschschaumstrahl nur
dadurch bekämpft
werden, dass während
des Löschens
mit dem Löschschaumstrahl
wedelnde Bewegungen ausgeführt
werden. Durch diese Bewegungen überstreicht
der Strahl die Brandfläche,
so dass diese nach einiger Zeit mit Löschschaum überdeckt ist. In der Praxis
zeigt sich jedoch, dass dabei wegen der nur unvollkommenen Abschottung
des Brandes und der hohen Umgebungstemperatur eine Ausweitung des
Brandes auf benachbarte Bereiche und Gegenstände nicht immer verhindert
werden kann.
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Die
Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Vorrichtung der eingangs
genannten Art anzugeben, welche das Löschen von flächig sich
ausbreitenden Bränden
bei vermindertem Risiko einer Brandausbreitung ermöglichen.
Diese Aufgabe dadurch gelöst,
dass ergänzend
zu dem Löschschaumstrahl
ein Löschflussigkeitsnebel
ausgebracht wird, welcher das den Brandherd umgebende Raumvolumen
abkühlt.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
kombiniert das beispielsweise aus dem deutschen Gebrauchsmuster
295 18 911.8 an sich bekannte Löschverfahren
unter Verwendung von Löschnebel mit
dem Verfahren zum Löschen
mittels eine Löschschaums.
Es hat sich gezeigt, dass sich der Löschnebel und der Löschschaumstrahl
in optimaler Weise insbesondere bei der Bekämpfung von grossflächigen oder
grossvolumigen Brandherden ergänzen. Dies
geschieht dadurch, dass zum einen durch den Einsatz des gerichteten
Löschstrahls
der Brand unmittelbar bekämpft
und die Brandoberfläche
sukzessive mit Schaum abgedeckt wird. Zum anderen wird durch den
Löschnebel
der Gasraum abgekühlt,
welcher den Brand umgibt. Da der Löschnebel einen wesentlich grösseren Raum
erfasst als der Löschschaumstrahl,
wird durch die Einbringung des Löschnebels
erreicht, dass die Umgebungstemperatur des Brandes auch in solchen
Bereichen dann schon abgesenkt wird, wenn eine direkte Abdeckung des
Brandes durch den Löschschaum
noch nicht erfolgt ist, wenn das Feuer in den betreffenden Bereichen
also noch brennt. Eine Ausbreitung des Brandes, beispielsweise durch
Selbstentzündung
von zum Brandherd benachbarten Gegenständen in Folge der hohen Temperaturen
in der Umgebung des Brandes wird so vermieden.
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Besonders
vorteilhaft ist es, wenn das Ausbringen des Löschnebels wahlweise in Abhängigkeit von
der Stellung einer Steuereinrichtung erfolgt. Dies ermöglicht es,
die in den Bereich des Brandherdes eingebrachten Löschmittel
(Löschschaum/Löschflüssigkeitsnebel)
in Abhängigkeit
von der jeweiligen Brandsituation zusammenzustellen.
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Besonders
vorteilhaft einsetzen lässt
sich das erfindungsgemässe
Schaumrohr in Verbindung mit Löscheinrichtungen,
bei denen die Löschflüssigkeit
unter hohem Druck, d. h. bei Drücken
oberhalb 40 bar, ausgebracht wird.
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Eine
weitere vorteilhafte Ausgestaltung der erfindungsgemässen Vorrichtung
ist dadurch gekennzeichnet, dass Löschflüssigkeitsnebel in Form von
mehreren Einzelstrahlen ausgebracht wird, deren jeweiliger Ursprung
in unmittelbarer Nähe
des Ursprungs des Löschschaumstrahles
angeordnet ist. So kann auf einfache Weise sichergestellt werden, dass
der Löschflüssigkeitsnebel
mit seinem grössten Anteil
jeweils stets den Abschnitt des Feuers umhüllt, welcher aktuell durch
den Löschschaumstrahl
abgedeckt wird. Daher ist diese Ausgestaltung insbesondere dann
vorteilhaft, wenn die erfindungsgemässe Vorrichtung mit einer mobilen
Feuerlöscheinrichtung ausgeführt wird,
bei welcher der Feuerwehrmann eine mobile Löschpistole in der Hand hält. Besonders günstig ist
es in diesem Zusammenhang, wenn ein Teil der Einzelstrahlen des
Löschflüssigkeitsnebels
in Richtung des Brandherdes gerichtet ist, während ein anderer Teil normal
zur Achse des Löschschaumstrahles
ausgerichtet ist. Auf diese Weise wird ein vergrössertes Raumvolumen mit Flüssigkeitsnebel gefüllt, so
dass nicht nur der Raum im unmittelbaren Umfeld des Brandes abgekühlt wird,
sondern auch die in die Umgebung aufsteigenden Abgase. Günstig ist
es dabei, wenn ergänzend
oder alternativ mindestens ein Einzelstrahl in eine vom Brandherd
abgewandte Richtung gerichtet ist, so dass auch der Rückraum der
Löscheinrichtung
vom Löschnebel
sicher erfasst wird.
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In
praktischen Versuchen hat sich gezeigt, dass sich die erfindungsgemässe Vorrichtung
dann besonders wirkungsvoll einsetzen lässt, wenn die Löschflüssigkeit,
aus welcher der Löschflüssigkeitsnebel
erzeugt wird, Wasser ist.
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Eine
besonders geeignete Vorrichtung, welche mit einem Löschdüsenkopf
ausgestattet ist, der eine Löschschaumerzeugungseinrichtung
zum Erzeugen eines gerichteten Löschschaumstrahls
umfasst, ist erfindungsgemäss
dadurch gekennzeichnet, dass der Löschdüsenkopf zusätzliche Löschdüsen zum Erzeugen von Löschflussigkeitsnebelstrahlen
umfasst. Dabei kann vorzugsweise mindestens eine der Löschdüsen derart
ausgerichtet sein, dass der aus ihr austretende Löschflüssigkeitsnebelstrahl in
Richtung des Brandherdes gerichtet ist, während mindestens eine weitere
Löschnebeldüse derart
ausgerichtet ist, dass der aus ihr austretende Löschflüssigkeitsnebelstrahl in einer
normal zur Austrittsrichtung des Löschschaumstrahles gerichtete
Richtung austritt.
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Weitere
Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben
und werden in der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels
anhand einer Zeichnung näher
erläutert.
Die einzige Figur zeigt eine transportable Löschpistole L in einer teilweise
aufgebrochenen Seitenansicht.
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Der
Löschdüsenkopf 1 der
transportablen Löschpistole
L ist rotationssymmetrisch aufgebaut und weist auf seiner Stirnseite
eine Stirnfläche 2 auf. Im
Zentrum der Stirnfläche 2 ist
eine zentrale Loschdüse 3 angeordnet.
Die zentrale Löschdüse 3 ist
mit einer ersten Versorgungsleitung 4 der Löschpistole
L verbunden, welche im Gehäuserohr
R der Löschpistole
L verläuft.
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An
die Stirnfläche 2 des
Löschdusenkopfes 1 angeformt
ist eine umlaufende Schrägfläche 5,
die gegenüber
der vorderen Stirnfläche 2 in
einem Winkel a von annähernd 45 zurückweicht.
Auf der Schrägfläche 4 sind
Löschdüsen 6 angeordnet,
welche mit einer zweiten, ebenfalls in dem Gehäuserohr R verlaufenden Versorgungsleitung 7 der
Löschpistole
L verbunden sind. Die Löschdüsen 6 sind
in regelmässigen
Winkelabständen
zueinander auf einem Kreis angeordnet, der konzentrisch zur Öffnung der zentralen
Löschdüse 3 ausgerichtet
ist. Die Austrittsrichtung des aus ihnen bei Druckbeaufschlagung
mit Löschflüssigkeit
austretenden Nebelstrahls ist im wesentlichen rechtwinklig zur Schrägfläche 5 gerichtet, so
dass die Nebelstrahlen der Löschdüsen 5 im
wesentlichen in dieselbe Richtung gerichtet sind wie der achsparallel
zur Längsachse
X des Löschdüsenkopfes 1 austretende
Strahl, der durch die zentrale Löschdüse 3 erzeugt
wird.
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Über ein
handverstellbares Ventil V können die
Versorgungsleitungen 4, 7 gleichzeitig oder einzeln
mit Löschfluid
beaufschlagt werden.
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An
die Schrägfläche 5 schliesst
sich eine radial umlaufende, achsparallel zur Längsachse X des Löschdüsenkopfes 1 verlaufende
Mantelfläche 8 an, auf
der weitere, mit der Versorgungsleitung 7 verbundene Löschdüsen 9 angeordnet
sind. Die Löschdüsen 9 geben
bei Beaufschlagung mit Löschfluid ebenfalls
einen Löschnebelstrahl
ab. Dieser weist jedoch eine radial zur Längsachse X des Löschdüsenkopfes 1 gerichtete
Komponente und eine in Richtung des Ventils V gerichtete Komponente
auf, so dass die aus den Löschdüsen 9 austretenden Löschnebelstrahlen
den rückwärtig und
seitlich die Löschpistole
L umgebenden Raum ausfüllen.
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Auf
der zentralen Löschdüse 3 ist über ein Hülse 10 ein
Schaumrohr 11 befestigt. Das Schaumrohr 11 weist
einen Düsenkörper 12 auf,
an dem eine in das Schaumrohr 11 ragende Injektordüse 13 ausgebildet
ist. Die Bohrung 14 der Injektordüse 13 ist über eine
Kammer des Düsenkörpers 11 und
die Hülse 10 mit
der zentralen Löschdüse 3 verbunden.
Zwischen der Wandung des Schaumrohres 11 und dem Düsenkörper 12 sind
hier nicht dargestellte Eintrittsöffnungen ausgebildet, über die
Umgebungsluft in das Schaumrohr gesaugt wird.
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In
Abhängigkeit
von der Stellung des Ventils V werden die Versorgungsleitungen 4 oder 7 gleichzeitig
oder einzeln mit Löschfluid,
vorzugsweise Wasser, beaufschlagt. Das Löschfluid weist dabei in beiden
Versorgungsleitungen eine hohen Druck von mehr als 40 bar auf. Bei
Druckbeaufschlagung der Versorgungsleitung 4 erzeugen die
Löschdüsen 6 und 9 einen
Löschnebel,
bei dem die einzelnen Flüssigkeitströpfchen ein
geringes Volumen aufweisen und fein verteilt mit hoher kinetischer
Energie aus den Düsenöffnungen
der Löschdüsen 6, 9 in
die Umgebung austreten. Dabei erreichen die aus den schräg nach vorne
weisenden Löschdüsen 6 austretenden
Nebelstrahlen die Umgebung des Brandherdes und kühlen die dort vorhandenen Gase
unter Verdampfen und damit einhergehender Verdrängung des Sauerstoffes ab.
Die aus den Löschdüsen 9 der Mantelfläche 8 austretenden
Strahlen füllen
demgegenüber
den seitlichen und rückwärtigen Raum
mit Löschnebel,
so dass auch dort eine effiziente Herabsetzung der Temperatur erreicht
wird. Auf diese Weise wird nicht nur ein Übergreifen des Brandes auf den
abgekühlten
Bereich verhindert, sondern der die Löschpistole bedienende Feuerwehrmann
gleichzeitig geschützt.
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Bei
Druckbeaufschlagung der Versorgungsleitung 7 wird aus der
zentralen Löschdüse 4 ein
gerichteter, mit schaumbildendem Additiv vermengter Löschflüssigkeitsstrahl,
unter hohem Druck aus der zentralen Löschdüse 3 ausgebracht.
Dieser Strahl tritt in die Kammer des Düsenkörpers 12 des Strahlrohres 11 und
wird dort zusätzlich
verwirbelt. Der so verwirbelte Löschfluidstrahl
tritt über
die Dusenbohrung 13 in das Schaumrohr 11, in welches
er nach Art des Venturi-Effekts Luft über die Eintrittsöffnungen des
Schaumrohres einsaugt. Diese Luft vermischt sich mit dem fein zerstäubten Löschfluid
unter Ausbildung eines feinporigen Schaums. Dieser Schaum tritt mit
hoher kinetischer Energie aus dem Schaumrohr 11 aus und
erreicht als gerichteter, kompakter Löschschaumstrahl den Brandherd.
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Durch
das kombinierte Zusammenwirken der Abdeckung des Brandherdes durch
den gerichteten Löschschaumstrahl
und der Abkühlung
der den Brandherd umgebenden Raums durch den Löschfluidnebel wird die Gefahr
eines Übergreifens
des Brandes auf zum Brandherd benachbarte Bereiche oder Gegenstände deutlich
vermindert. Ebenso ist durch die Abkühlung der Umgebungstemperatur
die Belastung und Gefährdung
des Feuerwehrmanns während des
Löschens
herabgesetzt.
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Bei
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung wird
als Löschflüssigkeit
vorzugsweise Wasser eingesetzt. Die dem Wassernebel anhaftenden
Vorteile der Wärmebindung
und der exzellenten Inertisierung sowie der Strahlungswärmeschutz
für das
Bedienungspersonal erhöhen
die Effektivität
und Einsatzfähigkeit
des durch den auf die Zentraldüse
aufgesetzten Hochdruckschaumerzeuger generierten Schaums.
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Besonders
hervorzuheben ist, dass das Schaumrohr 12 auch dann zu
einer erheblichen Verbesserung der Wurfweite des aus ihm austretenden Löschmittelstrahles
führt,
wenn dem Löschmittel
kein schaumerzeugendes Additiv beigemischt ist, sondern lediglich
die Löschflüssigkeit
selbst als Strahl von hoher kinetischer Energie aus dem Schaumrohr 12 austritt.
Die Verwendung des Schaumrohrs 12 beim reinen Flüssigkeitslöschen ist
dann günstig, wenn
beispielsweise ein gerichteter Löschflüssigkeitsstrahl
benötigt
wird, um aus grösserer
Entfernung den Brandherd zu erreichen. Darüber hinaus kann der durch das
Schaumrohr konzentrierte Löschflüssigkeitsstrahl
dazu benutzt werden, eine Benetzung von auch tief im Innern des
Brandherdes verborgenen Glutnestern durch einen gezielten Strahl zu
erreichen.
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- L
- Löschpistole
- 1
- Löschdüsenkopf
- 2
- Stirnfläche
- 3
- zentrale
Löschdüse
- 4
- Versorgungsleitung
- R
- Gehäuserohr
- 5
- Schrägfläche
- a
- Winkel
- 6
- Löschdüsen
- 7
- Versorgungsleitung
- X
- Längsachse
- 8
- Mantelfläche
- 9
- Löschdüsen
- 10
- Hülse
- 11
- Schaumrohr
- 12
- Düsenkörper
- 13
- Injektordüse
- 14
- Bohrung