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Die Erfindung betrifft eine Löschlanze zum Löschen pyrotechnischer Gegenstände.
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Brennende pyrotechnische Gegenstände wie Bengalfeuer, Bengalfackeln, Seenotfackeln, Rauchtöpfe, Bühnenfontänen, Theaterfeuern oder dergleichen lassen sich nur äußerst schwer löschen. Solche pyrotechnischen Gegenstände werden zu brandtechnischen Gefahrenquellen, wenn sie beispielsweise unerlaubt in Fußballstadien oder an anderen Veranstaltungsorten entzündet werden oder wenn sie im Gebrauch außer Kontrolle geraten. Vor Ort befindliches Ordnungspersonal hat dann oft keine Möglichkeit, solche brennende Gegenstände zu löschen.
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Das Problem bei solchen pyrotechnischen Gegenständen liegt darin, dass die darin enthaltenen pyrotechnischen Stoffe auch Sauerstoffträger enthalten, die unabhängig von der Umgebungsluft den zum Abbrand erforderlichen Sauerstoff bereitstellen. Deshalb lassen sich solche pyrotechnischen Gegenstände weder mit üblichen Wasser- oder Schaumlöschern noch durch Eintauchen in Wasser löschen, da der pyrotechnische Stoff auch im Wasser weiterbrennt.
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Aus der
DE 10 2009 015 137 A1 ist ein Verfahren zum Löschen von pyrotechnischen Stoffen der oben schon erwähnten Art bekannt, bei dem eine Druckvorrichtung eingesetzt wird, die ein Löschmittel mit Druck beaufschlagt, und wobei eine über eine Leitung mit der Druckvorrichtung verbundene Düse eingesetzt wird, aus welcher das Löschmittel mit einem Düsendruck von mehr als 4 bar ausgetragen wird. Durch eine spezielle innere Querschnittsfläche der Düse tritt das Löschmittel bevorzugt als Sprühnebel aus. Zum Löschen wird die Düsenspitze direkt in den pyrotechnischen Stoff eingesteckt oder unmittelbar vor den pyrotechnischen Stoff gehalten.
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Aus der
DE 41 15 712 A1 ist ein Dichtungs- und Löschsystem insbesondere für Erdölbrände aus einer beschädigten Förderanlage oder dergleichen bekannt. Dabei wird eine Abdeckkappe über die Brandstelle gebracht. An der Abdeckkappe sind Ventilklappen artige oder mit Schiebern versehene Öffnungen vorgesehen.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein Gerät zu schaffen, mit welchem pyrotechnische Gegenstände schnell und zuverlässig gelöscht werden können.
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Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch eine Löschlanze gelöst, wie sie im Anspruch 1 angegeben ist. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Die erfindungsgemäße Löschlanze weist eine Trichterdüse mit einem Düsenrohr und einem endseitigen Trichterkörper auf. Das Düsenrohr hat einen dünnen Düsenkanal für flüssiges Löschmittel, das unter hohem Druck zugeführt wird und deshalb mit hoher Geschwindigkeit strömt, und der Trichterkörper bildet eine trichterförmige Austrittskammer, in welche der Düsenkanal mündet, und welche den brennenden pyrotechnischen Gegenstand mit ihrem Ende umschließt. Das Düsenrohr bildet das Endstück einer von einem Griffstück aus verlaufenden und im von dem Griffstück entfernten Endbereich abgewinkelten Löschlanze.
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Die trichterförmige Austrittskammer hat einen ausreichend großen Öffnungsdurchmesser, dass die Trichterdüse, wenn sie auf einen brennenden pyrotechnischen Gegenstand aufgesetzt wird, dessen brennendes Ende mindestens im wesentlichen vollständig überdeckt. Das Aufsetzen der trichterförmigen Düse zum Löschen beispielsweise einer brennenden pyrotechnischen Fackel bewirkt dann automatisch eine Zentrierung der Düse auf dem brennenden Fackelende, so dass bei Betätigung des Griffstücks ein Löschmittelstrahl mit hohem Druck und hoher Geschwindigkeit im wesentlichen zentrisch auf den brennenden pyrotechnischen Stoff auftrifft.
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Die Trichterdüse bewirkt weiter, dass der auftreffende Löschmittelstrahl nicht seitwärts vom brennenden pyrotechnischen Stoff abprallen und wegspritzen kann, sondern wie von einem Reflektor auf den Brandherd gehalten wird. Dadurch wird der Kontakt des durch den Düsenkanal eingespritzten flüssigen Löschmittels mit dem brennenden pyrotechnischen Stoff über seine gesamte Oberfläche um ein Vielfaches intensiver, als das beim Richten eines üblichen Löschmittelstrahls aus einem üblichen Feuerlöscher auf den pyrotechnischen Stoff der Fall wäre, wo die unzureichende Einwirkung des Löschmittels auf den brennenden pyrotechnischen Stoff praktisch keine Löschwirkung entfaltet.
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Der aufgrund der Verwendung der Trichterdüse zentrisch und mit hohem Druck und hoher Geschwindigkeit auf den brennenden pyrotechnischen Stoff gerichtete Löschmittelstrahl kommt, weil er nicht abprallen und nicht ausweichen kann, mit der brennenden Oberfläche des pyrotechnischen Stoffs in intensive Berührung, was eine schlagartige Abkühlung des brennenden pyrotechnischen Stoffs bewirkt, so dass dieser schon nach Einwirkung eines relativ kurzen Löschmittelimpulses trotz des Umstands erlischt, dass er einen sein Brennen begünstigenden Sauerstoffträger enthält.
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Die erfindungsgemäße Löschlanze kann mit üblichen Wasser- oder Schaumlöschern betrieben werden, vorausgesetzt, dass diese mit einem hinreichenden Löschmitteldruck arbeiten, wenn an den Löschmittelschlauch statt der üblichen Spritzdüse eine Löschlanze nach der Erfindung angeschlossen wird.
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Versuche haben ergeben, dass ein Durchmesser des Düsenkanals von 3 mm bis 4 mm bereits optimale Ergebnisse und Löschwirkungen ergibt, wenn flüssiges Löschmittel mit einem Druck von mindestens 8 bar zugeführt wird. Vorzugsweise sollte aber ein Löschmittel Druck verwendet werden, der höher ist und im Bereich von 10 bar bis 15 bar liegt. Ein viel höherer Löschmitteldruck würde zwar theoretisch die Löschwirkung noch weiter verbessein, hat aber praktische Nachteile, da dann beim Auslösen des Löschmittelstrahls bei dessen Auftreffen auf dem Brandherd ein entsprechend hohe Rückstoß entsteht, mit der Folge, dass die Trichterdüse schwer auf dem brennenden pyrotechnischen Körper gehalten werden kann. Der Rückstoß entsteht, weil die Trichterdüse an einem abgewinkelten Ende des Lanzenrohr angeordnet ist, was es ermöglicht, dass die löschende Person aufrecht stehend die Löschlanze mit ihrer Trichterdüse auf ein am Boden liegendes brennendes pyrotechnisches Objekt aufsetzen kann, wobei das brennende Objekt durch Aufsetzen eines Fußes gegen Wegrollen oder ein Wegschleudern gehalten werden kann.
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Der Durchmesser des Düsenkanals kann auch größer gewählt werden, was einen größeren Löschmitteldurchsatz bewirkt. Das kann vorteilhaft sein, wenn größere pyrotechnische Objekte gelöscht werden sollen.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend unter Bezugnahme auf die anliegenden Zeichnungen mehr im einzelnen beschrieben. In den Zeichnungen zeigt:
- 1 eine schematische Darstellung einer Löschlanze nach der Erfindung,
- 2 eine auf eine pyrotechnische Fackel aufgesetzte Trichter düse einer Löschlanze nach der Erfindung, und
- 3 die Anordnung nach 2 im Axialschnitt.
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Die erfindungsgemäße Löschlanze ist in 1 schematisch dargestellt und besteht aus einem von einem Griffstück 1 ausgehenden Lanzenrohr 2, das an seinem vorderen Ende abgewinkelt ist und in einer Trichterdüse 3 endigt, wie sie in den 2 und 3 dargestellt ist. Ein von einem Löschmittelbehälter (nicht dargestellt) kommender Löschmittelschlauch 4 führt Löschmittel zum Griffstück 1 zu, das einen Betätigungshebel zum Steuern der Löschmittelabgabe aufweist.
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Die Trichterdüse 3 ist in 2 in isometrischer Darstellung und in 3 im Axialschnitt dargestellt.
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Die Trichterdüse 3 besteht aus einem Düsenrohr 31 mit einem Düsenkanal 32 in Gestalt einer dünnen Bohrung, um einen konzentrierten Löschmittelstrahl hoher Geschwindigkeit zu erzeugen. Das Düsenrohr 31 bildet den Endabschnitt des abgewinkelten Lanzenrohrs 2, dessen lichter Querschnitt erheblich größer als der Querschnitt des Düsenkanals 32 ist, um den Druckverlust des Löschmittels zwischen dem Griffstück 1 und dem Düsenrohr 31 möglichst gering zu halten. Das Düsenrohr 31 ist vorzugsweise austauschbar am abgewinkelten Ende des Lanzenrohrs 2 angeordnet und weist dazu ein Einschraubgewinde 33 auf.
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Das vordere Ende der Trichterdüse 3 ist durch einen Trichterkörper 34 gebildet, der auf das vordere Ende des Düsenrohrs 31 aufgesetzt ist und eine sich nach vorne erweiternde Austrittskammer bildet, in deren Zentrum der Düsenkanal 32 mündet.
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In den 2 und 3 ist schematisch ein pyrotechnischer Körper P in Gestalt einer pyrotechnischen Fackel dargestellt. Zum Löschen wird die erfindungsgemäße Löschlanze mit der Trichterdüse auf das brennende Ende des pyrotechnischen Körpers P aufgesetzt, wobei die Austrittskammer des Trichterkörpers 34 das brennende Ende des pyrotechnischen Körpers P aufnimmt und abdeckt. Die Abmessungen des Trichterkörpers 34 sind also so gewählt, dass der Innendurchmesser der Austrittskammer an ihrer Ausmündung etwas größer ist als der größte erwartete Außendurchmesser des zu löschenden pyrotechnischen Gegenstands P.
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Zum Gebrauch wird die erfindungsgemäße Löschlanze mit der Austrittskammer der Trichterdüse 3 auf das brennende Ende des pyrotechnischen Körpers P aufgesetzt und dann durch Betätigung des Griffstücks 1 der Löschstrahl ausgelöst, der sodann mit hoher Geschwindigkeit und hohem Druck zentrisch auf die Oberfläche des brennenden pyrotechnischen Materials auftrifft und nicht seitlich wegspritzen kann, weil das durch den Trichterkörper 34 verhindert wird, der das brennende Ende des pyrotechnischen Körpers abdeckt. Dadurch kommt der unter hohem Druck und mit hoher Geschwindigkeit auftreffende Löschmittelstrahl in intensive Berührung mit dem brennenden pyrotechnischen Material und kühlt dieses schlagartig ab, wodurch es erlischt.
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Wie man insbesondere aus 2 erkennen kann, hat der Trichterkörper 34 an seinem vorderen Bereich eine Reihe von umfangsmäßig verteilten Radialbohrungen 35 sowie auch eine Anzahl von kranzartig angeordneten achsparallelen Längsbohrungen 36, die vom rückwärtigen Ende des Trichterkörpers 34 aus in die Austrittskammer verlaufen. Diese Bohrungen 35 und 36 lassen sowohl vom Brand herrührende Gase als auch verbrauchtes Löschmittel austreten. Durch diese Konstruktion des Trichterkörpers 34 wird einerseits verhindert, dass auf das brennende Material auftreffendes Löschmittel einfach seitlich wegspritzen kann, sondern von der Trichterwand der Austrittskammer, die wie ein Reflektor wirkt, auf dem Brandherd gehalten wird, andererseits aber aus dem Trichterkörper auch wieder austreten kann, um zu verhindern, dass sich stauendes Löschmittel oder sich stauende Gase beim Löschvorgang den Trichterkörper 34 von dem brennenden Ende des pyrotechnischen Körpers P wegdrücken und dadurch die Effizienz des Löschvorgangs beeinträchtigen können.