DE19519316A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Brandbekämpfung - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur BrandbekämpfungInfo
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Description
Die Erfindung richtet sich auf ein Verfahren zur Brandbe
kämpfung unter Einsatz eines Löschmittelwerfers, insbeson
dere einer Löschmitteldüse eines Handlöschgerätes, wobei
ein Löschmittelstrahl bei Betätigung eines Aktivierungsele
mentes freigesetzt wird, sowie auf eine Vorrichtung insbe
sondere zur Durchführung des Verfahrens.
Bei der Brandbekämpfung, insbesondere mit Einsatz eines
Handlöschgerätes, wird der Brandherd mit Hilfe eines Lösch
mittels aus einer Düse, die in der Regel einen Löschmittel
strahl erzeugt, bekämpft. Löschpulver auswerfende Düsen
sind häufig mit einem sich nach außen erweiternden Trichter
ausgerüstet, um eine Pulverwolke zu erzeugen. Wird mit ei
nem Strahl gelöscht, muß die das Handlöschgerät benutzende
Person zur Erhöhung der Löschwirkung Schwenkbewegungen aus
führen oder auf andere Weise versuchen, den Löschmittel
strahl dann zu zerstäuben, wenn eine breitere Fläche mit
Löschmittel überstrichen werden soll.
Die Regel ist darüber hinaus, daß Handlöschgeräte nur mit
einer Art von Löschmittel gefüllt sind. Bei Großlöschanla
gen ist es bekannt, aus unterschiedlichen Löschmittelwer
fern ggf. auch unterschiedliche Qualitäten von Löschmitteln
in den Brandherd einzuschießen.
Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einer Lösung, mit
der die Wirkungsweise sowohl in verfahrensmäßiger als auch
in vorrichtungsmäßiger Form verbessert wird, mit der insbe
sondere eine ungeübte Person bei einer Brandherdbekämpfung
von Hand in die Lage versetzt wird, effektiver zu löschen.
Mit einem Verfahren der eingangs bezeichneten Art wird die
se Aufgabe gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß das
Löschmittel über die Abgabedüse in wenigstens zwei qualita
tiv und/oder quantitativ unterschiedlichen Löschmittelströ
men ausgeworfen wird.
Bei einer Vorrichtung wird diese Aufgabe dadurch gelöst,
daß der Düsenkopf der Löschmitteldüse mit wenigstens zwei
unterschiedliche Löschmittelstrahle erzeugenden Düsenmün
dern ausgerüstet ist.
Mit der Erfindung wird erreicht, daß bei der Betätigung ei
nes Aktivierungselementes automatisch unterschiedliche
Löschmittelströme ausgeworfen werden, wobei je nach Ein
satzzweck eines Löschgerätes hier eine Vielzahl von Varia
tionsmöglichkeiten gegeben sind.
Je nach Einsatzzweck kann das Löschmittel als Flüssigkeit,
Schaum, Gas oder als Pulver ausgeworfen werden; je nach Ag
gregatzustand des Löschmittels kann ein Löschmittel selbst
in unterschiedlichen Arten ausgedüst werden.
Hierzu sieht die Erfindung Ausgestaltungen in den Unteran
sprüchen vor.
So kann das Löschmittel in einer asymmetrischen Verteilung
aus der Löschmitteldüse ausgeworfen werden. Dabei kann es
zweckmäßig sein, ggf. das Löschmittel wenigstens mit einem
konzentrierten Eindringstrahl und einem gefächerten Flach
strahl auszuwerfen.
Es kann auch so verfahren werden, daß neben einem Eindring
strahl ein oszillierender Punktstrahl ausgeworfen wird und/
oder ein Löschmittelnebel.
Eine besondere Verfahrensweise besteht darin, daß als Lösch
mittel Inertgase, eine Löschflüssigkeit, wie beispielsweise
Wasser, Schäume oder Löschmittelpulver insbesondere zur Er
zeugung einer Löschmitteleindringzone, einer Kühlzone und
einer Trennzone am Brandherd eingesetzt werden.
Ausgestaltungen der Vorrichtung sind erfindungsgemäß da
durch gegeben, daß der Düsenkopf mit einem einen Eindring
strahl erzeugenden Düsenmund und einem weiteren Düsenmund
ausgerüstet ist, wobei der weitere Düsenmund zur Erzeugung
eines oszillierenden Punktstrahles, eines Flachstrahles
oder eines Löschmittelnebels erfindungsgemäß ausgebildet
sein kann. Selbstverständlich kann in einem Düsenmund auch
nicht nur die Alternative zwischen zwei derartigen, unter
schiedliche Löschmittelstrahle erzeugende Düsen vorgesehen
sein, sondern mehrere, wie beispielsweise Flachstrahl,
Punktstrahl und Nebel als oszillierender Punktstrahl oder
oszillierender Nebelstrahl, um nur einige Beispiele zu nen
nen.
Die Gestaltung kann dabei beispielsweise so getroffen sein,
daß der Düsenmund für den Eindringstrahl und der Düsenmund
für den Flachstrahl räumlich voneinander getrennt oder in
einander übergehend am Düsenkopf ausgebildet sind.
Für eine gestalterisch besonders einfache Verwirklichung
ist nach der Erfindung vorgesehen, daß der Düsenkopf mit
einem Einschraubgewinde zum Einschrauben unterschiedlich
gestalteter Düsenmünder versehen ist, wobei auch vorgesehen
sein kann, daß der Düsenkopf als Nachrüstteil aus Kunst
stoff ausgebildet ist.
Die Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung bei
spielsweise näher erläutert. Diese zeigt in
Fig. 1 eine vereinfachte prinzipielle Darstellung
der Bekämpfung eines Brandherdes mit Hilfe
einer erfindungsgemäßen Löschmitteldüse,
Fig. 2 ein Konzentrationsdiagramm der Verteilung
des Löschmittels gemäß Linie II-II in Fig.
1,
Fig. 3 in ähnlicher Darstellung wie Fig. 1 eine an
dere Art der Brandbekämpfung,
Fig. 4 eine Löschmittelverteilung etwa gemäß Linie
IV-IV in Fig. 3,
Fig. 5 bis 9 Ansichten auf unterschiedlich gestaltete Dü
sen,
Fig. 10 einen vereinfachten Querschnitt durch eine
mögliche Düsengestaltung gemäß Fig. 9,
Fig. 11 eine andere Querschnittszeichnung eines Dü
senkopfes sowie in den
Fig. 12 und 13 Prinzipdarstellungen des Löschmittelauswur
fes aus einer erfindungsgemäßen Düse.
Die allgemein mit 1 bezeichnete Vorrichtung ist in den Fig.
1 und 3 lediglich symbolisch dargestellt, sie besteht im
wesentlichen aus einer Löschmitteldüse 2 bzw. 2a mit einem
symbolisch angedeuteten Betätigungselement 3 bzw. 3a, einer
Zufuhr 4 bzw. 4a für das Löschmittel und einem mit 5 bzw.
5a bezeichneten Düsenkopf.
In den Fig. 5 bis 9 sind die Aufsichten auf die Düsenköpfe
5 gezeigt mit erfindungsgemäß unterschiedlichen Düsenmün
dern 6 bis 6d.
In Fig. 5 ist dabei beispielsweise ein Düsenmund 6 zur Er
zeugung eines Eindringstrahles gestaltet, ein Düsenmund 6a
zur Erzeugung eines oszillierenden Punktstrahles und eine
Vielzahl von Kleinlochdüsenmündern 6b zur Erzeugung eines
Löschmittelnebels, der z. B. zum Kühlen eingesetzt wird.
In Fig. 6 ist der Aufsicht auf den Düsenkopf ein Eindring
strahldüsenmund 6 zu entnehmen, der Düsenmund 6b zur Erzeu
gung eines Nebels sowie ein Düsenmund 6c zur Erzeugung ei
nes Flachstrahles.
Die Fig. 7 und 8 zeigen abgewandelte Ausführungsbeispiele,
nämlich die körperliche Verbindung zwischen Eindringstrahl
düsenmund 6 mit Flachstrahldüsenmund 6c mit und ohne Nebel
düsenkopf 6b.
In den Fig. 9 und 10 ist eine Gestaltung ähnlich wie in
Fig. 6 dargestellt, wobei in Fig. 10 eine entsprechende
prinzipielle Querschnittszeichnung wiedergegeben ist, der
entnehmbar ist, daß aus einer nicht näher dargestellten
Löschmittelquelle, in Fig. 10 andeutungsweise mit 7 be
zeichnet, das geförderte Löschmittel auf zwei Düsenköpfe
verteilt werden kann, z. B. auf die Düse 6, die einen Ein
dringstrahl erzeugt, und auf die Düse 6c, die einen Flach
strahl erzeugt. Eine ähnliche abgewandelte Gestaltung zeigt
Fig. 11.
In Fig. 11 ist auch dargestellt, daß der Düsenkopf 5 als
Nachrüstteil, der in ein Einschraubgewinde 8 einschraubbar
ist, gestaltet sein kann.
In den Fig. 12 und 13 sind in unterschiedlichen Darstel
lungsvarianten die hier in Rede stehenden, von einem Düsen
kopf erzeugbaren Löschmittelstrahle dargestellt, wobei in
Fig. 12 oben ein Nebel 10, in der Mitte ein Eindringstrahl
11 und unten ein Flachstrahl 12 angedeutet ist.
In Fig. 13 ist angedeutet, daß z. B. aus einem Düsenkopf
qualitativ unterschiedliche Löschmittel ausgeworfen werden
können, etwa oben ein Nebel 10a aus einem Inertgas, ein
Flachstrahl 12 und ein oszillierender Strahl 13 aus einem
anderen Löschmittel.
In den Fig. 2 und 4 sind unterschiedliche Arten der Brand
bekämpfung gemäß Fig. 1 und 3 dargestellt, wobei die jewei
lige, in der Regel vom Eindringstrahl erzeugte Eindringzone
mit 14, die Kühlzone mit 15 und die Trennzone mit 16 be
zeichnet ist, die erkennbar je nach Düsenform unterschied
liche geometrische Ausgestaltungen bzw. Konzentrationen
einnehmen können.
Natürlich sind die beschriebenen Ausführungsbeispiele der
Erfindung noch in vielfacher Hinsicht abzuändern, ohne den
Grundgedanken zu verlassen. So kann ein Mehrfachschlauch am
Düsenkopf vorgesehen sein zum Fördern unterschiedlicher
Löschmedien, der Düsenkopf kann als handbedienbarer und
handführbarer Düsenkopf ausgebildet sein wie auch als ma
schinengeführter Düsenkopf u. dgl. mehr.
Claims (12)
1. Verfahren zur Brandbekämpfung unter Einsatz eines Löschmit
telwerfers, insbesondere einer Löschmitteldüse eines Hand
löschgerätes, wobei ein Löschmittelstrahl bei Betätigung
eines Aktivierungselementes freigesetzt wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Löschmittel über die Abgabedüse in wenigstens zwei
qualitativ und/oder quantitativ unterschiedlichen Löschmit
telströmen ausgeworfen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Löschmittel in einer asymmetrischen Verteilung aus
der Löschmitteldüse ausgeworfen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Löschmittel wenigstens mit einem konzentrierten
Eindringstrahl und einem gefächerten Flachstrahl ausgewor
fen wird.
4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß neben einem Eindringstrahl ein oszillierenden Punkt
strahl ausgeworfen wird.
5. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß zusätzlich ein Löschmittelnebelstrahl über die Düse
ausgeworfen wird.
6. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Löschmittel Inertgase, eine Löschflüssigkeit, wie
Wasser, Schäume oder Löschpulver insbesondere zur Erzeugung
einer Löschmitteleindringzone, einer Kühlzone und einer
Trennzone am Brandherd eingesetzt werden.
7. Vorrichtung insbesondere zur Durchführung des Verfahrens
nach einem der vorangehenden Ansprüche mit einer Löschmit
telquelle und einer betätigbaren Löschmitteldüse,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Düsenkopf (5) der Löschmitteldüse (2) mit wenig
stens zwei unterschiedliche Löschmittelstrahle erzeugenden
Düsenmündern (6) ausgerüstet ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Düsenkopf (5) mit einem einen Eindringstrahl erzeu
genden Düsenmund (6) und einem weiteren Düsenmund (6a-6c)
ausgerüstet ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß der weitere Düsenmund (6a bzw. 6c bzw. 6b) zur Erzeu
gung eines oszillierenden Punktstrahles (13), eines Flach
strahles (12) oder eines Löschmittelnebels (10) ausgebildet
ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Düsenmund (6, 6c) für den Eindringstrahl (11) und
für den Flachstrahl (12) räumlich voneinander getrennt oder
ineinander übergehend am Düsenkopf ausgebildet sind.
11. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Düsenkopf (5) mit einem Einschraubgewinde (8) zum
Einschrauben unterschiedlich gestalteter Düsenmünder verse
hen ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Düsenkopf (5) als Nachrüstteil aus Kunststoff aus
gebildet ist.
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