DE1949287B2

DE1949287B2 - Verfahren zum Reinigen der Rohre von beim Rohraufschluß von Bauxit mit Natriumaluminatlauge entstandenen Krusten

Info

Publication number: DE1949287B2
Application number: DE1949287A
Authority: DE
Inventors: Fritz Dr. Kaempf; Gerhard Wargalla; Guenter Dr. 5000 Koeln Winkhaus
Original assignee: Vereinigte Aluminium Werke AG
Current assignee: Vereinigte Aluminium Werke AG
Priority date: 1969-09-30
Filing date: 1969-09-30
Publication date: 1980-07-03
Also published as: CS151047B2; RO55727A; DE1949287C3; AU2046370A; NL7014247A; US3753776A; FR2060596A5; DE1949287A1

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Reinigen der Rohre von beim Rohraufschluß von Bauxit mit Natriumaluminatlauge entstandenen Krusten.

Beim Betrieb von Rohraufschlußanlagen hat sich gezeigt, daß auf der Innenseite der Wärmetauscher eine feste kompakte Krustenschicht entsteht, die zu einer Verminderung des Wärmeübergangs führt Die Hauptmenge der den Wärmeübergang beeinträchtigenden Krusten besteht aus Natrium-Aluminium-Silikat (Hydroxylsodalith) und bildet sich im Temperaturbereich, der ^ach oben hin bis etwa 180—200⁰C begrenzt ist Oberhalb dieser Temperaturen nimmt der Titangehalt der Krusten zu, so daß ab etwa 240° C eine deutlich verändere Zusammensetzung der Krusten vorliegt Der Titangehalt der Krusten kann dann bis zu 50% TiO₂ des Krustenmaterials ausmachen.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zum vollständigen Reinigen der Rohre von beim Rohraufschluß von Bauxit mit Natriumaluminatlauge entstandenen Krusten anzugeben, das mit relativ geringen Säuremengcn in kurzer Zeit durchzuführen ist

Erfindungsgemäß geschieht das dadurch, daß man die bei Aufschlußtemperaturen von über 180—200°C entstandenen Krusten mit Hilfe eines Gemisches aus 2 bis 8% Salzsäure und 2 bis 10% Flußsäure bei erhöhter Temperatur entfernt und die unterhalb von 180° C entstandenen Krusten mit Salz- oder Schwefelsäure entfernt und daß der Krustenbelag anschließend durch einen Hochdruckwasserstrahl aufgebrochen und gleichzeitig aus dem Rohr herausgespült wird.

Das Säuregemisch wird durch das Aufschlußrohr bzw. durch einzelne Rohrabschnitte gepumpt, wodurch eine Relativbewegung zwischen dem Säuregemisch und den Krusten auftritt Das Ausmaß der Relativbewegung ist durch die beim RohraufschluB vorhandene Pumpenanlage bestimmt, die Strömungsgeschwindigkeiten oberhalb von 0,5 m/sec im turbulenten Bereich erlaubt

ίο Im Aufschlußrohr herrscht bei turbulenten Bedingungen Kolbenströmung. Dadurch wird eine Rückvermischung von frischer mit gebrauchter Säure vermieden und der Säureverbrauch herabgesetzt Hinzu kommt, daß bei höheren Strömungsgeschwindigkeiten von 2 bis

is 5 m/sec der suspendierte Krustenanteil herausgespült und gleichzeitig wieder frische Säure an die Rohrwandung gelangt

Im Anschluß an die Säurebehandlung wird der angelöste Krustenbelag durch einen Hochdruckwasserstrahl aufgebrochen. Dieses geschieht vorzugsweise in den Teilen der Aufschlußanlage, die hohen Temperaturen ausgesetzt waren, da hier die Krusten besonders dick und widerstandsfähig sind. Die kombinierte Anwendung von Säuregemisch und Wasserstrahl ist sehr viel zeitsparender als wenn die gesamten Krusten in der Säure suspendiert würden. Durch die Säurebehandlung wird die dicke Krustenschicht porös gemacht und zerbricht unter dem Hochdruckwasserstrahl. Ferner hat das kombinierte Verfahren den Vorteil, daß

#> das Rohrmaterial aufgrund der kurzen Einwirkungszeit der Säure nicht beschädigt wird.

Der Hochdruckwasserstrahl kann mit 100 bis 1000 atü auf die Krusten gespritzt werden. Zur Herabsetzung der Oberflächenspannung wird dem Hochdruckwasser-

^K strahl vorteilhafterweise ein oberflächenaktives Mittel zugesetzt

Es ist vorteilhaft, das Säuregemisch bei einer Temperatur von etwa 80° C auf das Rohr einwirken zu lassen. Bei dieser Temperatur ist das Säuregemisch besonders wirksam zur Auflösung der Krusten aber nicht zu aggressiv gegenüber der metallischen Rohrwand. Selbst schwerlösliche Verkrustungen von 3 bis 5 mm Dicke können mit dem Säuregemisch bei dieser Temperatur gelöst und in suspendierter Form aus der

⁴^ Anlage entfernt werden. Nach der Reinigung wird die Rohraufschlußanlage üblicherweise gespült und neutralisiert.

Claims

Patentanspruch:

Verfahren zum Reinigen der Rohre von beim Rohraufschluß von Bauxit mit Natriumaluminatlauge entstandenen Krusten-, dadurch gekennzeichnet, daß man die bei Aufschlußtemperaturen von über 180 bis 200°C entstandenen Krusten mit Hilfe eines Gemisches aus 2 bis 8% Salzsäure und 2 bis 10% Flußsäure bei erhöhter Temperatur entfernt und die unterhalb von 180⁰C entstandenen Krusten mit Salz- oder Schwefelsäure entfernt und daß der Krustenbelag anschließend durch einen Hochdruckwasserstrahl aufgebrochen und gleichzeitig aus dem Rohr herausgespült wird.