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Platinenlose Schaftmaschine Die Erfindung betrifft eine platinenlose
Schaftmaschine.
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Der Ausdruck "Platine" wird leider in der Technik nicht ein heitlich
gebraucht. Er soll im ursprunglichen Sinne der Hattersley-Schaftmaschine verstanden
werden, d.h., es sollen damit die mit Haken zum Eingriff in Zug- oder Druckmesser
versehenen, an der Balance angelenkten Schwingen verstanden werden, die von Steuerwerk
aus über Steuerstangen (Lamellen, Nadeln) in die Arbeitsstellung bzw. Ruhestellung
gebracht werden, d.h. mit ihren Nasen vor die Messer oder aus deren Bereich.
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Die Bestrebungen gehen seit einiger Zeit dahin, Schaftmaschinen ohne
derartige Platinen, also platinenlose Schaftmaschinen zu entwickeln. Mit der Weiterbildung
einer der artigen platinenlosen Schaftmaschine beschäftigt sich die Eerindung.
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Platinenlose Schaftmaschinen sind beispielsweise die Maeinen nach
der deutschen Patentschrift 1 154 048 (goßteuerste Rastnansn), nach der Offenlegungsschrift
1 410 729 (gesteuertes Klemmgesperre), Offenlegungsschriften 1 410 723, 1 410 729
(gesteuerte Planetengetriebe). Es kann nicht Aufgabe
der Darstellung
des Standes der Technik sein, hiermit eine Kritik der Entwicklung bekannter Firmen
zu verbinden.
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Jedoch kann gesagt werden, daß diese Konstruktionen teils kraftmäßig
zu Bedenken Anlaß geben (Rastnasen,Klemmgesperre), teils aufwendig erscheinen.
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Eine Schaftmaschine, die in beiden Beziehungen günstiger erscheint,
ist die der Firma Jean Güsken ("Textilindustrie" 67, 4/1965, Seiten 268 bis 271).
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Diese Schaftmaschine ist nach folgendem Prinzip aufgebaut.
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An der Balance greifen zwei Schwingen an, die en außermittigen Achsen
von angetriebenen Zahnrädern, Hubräder genannt, angelenkt sind. Mit diesen Hubrädern
kämmen angetriebene Räder dar halben Zähnezahl, Schalträder genannt, so daß jede
Umdrehung eines Schaltrades eine halbe Umdrehung eines Hubrades, d.h. eine halbe
Umdrehung des Anlenkpunktes der Schwingen bedeutet. Die Sohalträder sitzen lose
auf Antriebswellen, mit denen sie über radial verschiebbare, federbelastete Riegel
kuppelbar sind. Die Riegel werden über Zwisohenhebel vpm Steuerwerk betätigt1 und
swar so, daß der vom Steuerwerk eingedrückte Riegel entkuppelt wird, während der
vom steuerwerk unbeeinflußt. Riegel durch eine Belastungsfeder in die Kupplungsstellung
gedrückt wird (Anmerkung : Die Zwischenhebel sind in der Veröffentlichung als "Platinen"
bezeichnet; daher die einleitende Vorbemerkung).
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Der Antrieb enthält also neben den beiden Hubrädern noch zwei Schalträder,
zwei Antriebswellen für diese und ein Getriebe, um eine aussetzende Bewegung der
Antriebswellen der Schalträder zu schaffen. Die irt der Umsteuerung dieser Naschine
erfordert eine lange Ruhestellung, die für den Schützendurchgang nicht benötigt
wird. Die Folge ist eine ruckartige Schaftbewegung, welche die Tourenzahlen begrenzt.
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Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einer Schaftmaschine, die
antriebsmäßig einfacher ist und hierdurch eine Reihe von wertvollen Weiterbilaungen
ermöglicht, die zu beschreiben sein werden.
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Ausgangspunkt der Erfindung tat, um es zu wiederholen, eine platinenlose
Schaftmaschine mit durch das Steuerwerk gesteuerten angetriebenen Schwingen, die
an der Balance angelenkt sind, nit Steuerung der Schwingen über Schaltkupplungen
zum einkuppeln der Schwingen an einen ständig in der gleichen Richtung umlaufenden
Antrieb, wobei die Schaltkupplungen vom Steuerwerk betätigte, radial verschiebbare
Mitnehmer aufweisen. Die Erfindung besteht darin, daß die Bewegung der Schwingen
von einem gezahnten linearen Schubumkehrgetriebe mit ständig in gleicher Richtung
anlaufendem antrieb abgeleitet sind, dessen an die Schwingen ankuppelbaren ttriebsräder
zusammen mit den Intriebswellen iiir die Schwingen pendelnde Drehschwingungen ausführen.
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Das verzahnte lineare Schubumkehrgetriebe mit seinem ständig in gleicher
Richtung umlaufenden Antrieb ersetzt die getrennten
Antriebe der
Schalträder des bekannten Antriebes sowie das für diesen Antrieb erforderliche Getriebe
zur Herbeiführung einer aussetzenden Bewegung der Schalträder.
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Das bedeutet eine wesentliche Vereinfachung.
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Ehe die bereits erwähnten günstigen Weiterbildungen der Erfindung
besprochen werden, sei das Grundprinzip der Erfindung zunächst an Hand der Fig.
1 und 2 erläutert. Es zeigen: Fig. 1 eine Seitenansicht des Getriebes, teilweise
im Schnitt, Fig. 2 eine Teilansicht, teilweise im Schnitt, Abgeleitet sind alle
Antriebsbewegungen von der Hauptantriebswelle 11, auf der eine Scheibe 10 mit einer
Exzenternut 10' sitzt.
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Die Welle 11 und damit die Scheibe 10 werden mit gleichbleibender
Drehrichtung ständig angetrieben. Es wird also der antreibenden Welle im Gegensatz
zu der bekannten Maschine keine ausse#zende Bewegung erteilt, In die Exzenternut
10' greift eine Rolle 9 auf einer Achse ein, die in einem Schieber 5 gelagert ist.
Dieser Schieber ist ein wesentlicher Teil des linearen Schubumkehrgetriebes gemäß
der Erfindung. Er ist einerseits mit einem Maul 5' auf einem Bund der Welle 11 und
andererseits mit einer Führung 2 auf einem Gleitstück 7 längsverschiebbar gelagert,
das auf einer im Maschinengestell 1 festen Achse sitzt. Wird also die Welle 11 angetrieben,
so führt der Schieber 5, hervorgerufen durch die Sxsenternut 10' undZden Bolzen
9, eine hin- und hergehende Bewegung
aus, d . h er kehrt jeweils
an den totpunktes des Weges seine Bewegungsrichtung um.
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Außen ist der Schieber 5 mit zwei Zahnleisten 2' versehen.
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Zur Weiterleitung der hin- und hergehenden Umkehrbewegung des Schiebers
5 auf die Schwingen dienen Zahnräder 2, die mit im Gestell 1 gelagerten Wellen 4
verbunden sind und mit den Zahnleisten 2' kämmen. Wird also dem Schieber 5 und damit
den Zahnleisten 2' eine hin- und hergehende Bewegung erteilt, so werden die Zahnräder
und damit die Wellen 4 in eine Schwingbewegung versetzt, die über die Wellen 4 auf
die an der Balance angelenkten Schwingen übertragen wird. Der Hub der Exzenternut
10' ist so gewählt, daß der Schieber 5 jeweils zwischen den Totpunkten #Hub H) den
Zahnrädern 2 eine Schwingbewegung um 180° erteilt.
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Die Sch-wingbewegung wird über die Halter 3 und die noch zu erläuternden
Leisten 13 weitergeleitet.
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Die Übertragung der Schwingbewegungen und ihre Steuerungen seien an
Hand der Fig. 3 bis 6 erläutert. 3s zeigen 1 Fig. 3 eine auseinandergezogene Ansicht,
Pig. 4 eine Seitenansicht,teilweise im Schnitt, Fig. 5 eine entsprechende Seitenansicht
einer anderen Ausführungsform, Fig. 6 ein Bewegungsschaubild.
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Zur Übertragung der Schwingbewegungen der Wellen 4 auf die Balance
dienen die Halter 3, die Stangen 13, Schwingen 16
in Form eines
Ringkörpers und Zwischenhebel 12, die um Achsen 12' schwenkbar in Ansätzen der Ringkörper
16 gelagert sind.
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Wird dem Ringkörper 16 eine Schwingbewegung erteilt, so wird 8 diese
über den Hebel 12 auf die Balance weitergeleitet. Diese Anordnung ist verständlicherweise
doppelt vorhanden, da an der Balance zwei Schwingen 16,12 angelenkt sein müssen.
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Ehe die Ausbildung der Mechanik im einzelnen besprochen wird, seien
die Bewegungsvorgänge an Hand der Schaubilder der Fig.6 erläutert, in der fünf Stellungen
der Ringkörper 16 und der Zwischenhebel 12 und damit der Balance Ba und des Schafthebels
SH dargestellt sind. Die eingenommenen Stellungen "Unterfach U, Mittelfach M und
Oberflach O" sind jeweils durch einen Punkt, die nicht eingenommen Stellungen durch
einen Kreis gekennzeichnet.
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In Stellung A liegen die Achsen 12' (Fig.3) in der gleichen Stellung
nach links gerichtet. Die Balance Ba steht enkreoht in der Stellung Unterfach des
Schafthebels SH. In der Stellung B ist die obere Achse 12' um 90° entgegen dem Uhrzeigersinn
gewandert. Die untere Achse 12' hat ihre Stellung beibehalten.
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Die Balance Ba steht in der Stellung Mittelfach. In Stellung O ist
die obere Achse 12' entgegen dem Uhrzeigersinn um 90° weitergewandert. Die untere
Achse 12' hat noch ihre ursprüngliche Lage. Die Balance steht in der Stellung Oberfach,
bei der die Achsen 12' oben und unten entgegengesetzt gerichtet sind. Die Stellung
Oberfach kann aber auch entsprechend den Stellungen D unf E erzielt werden.
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Wie die Achsen 12' in ihre einzelnen Stellungen steuerbar sind, sei
jetzt an Hand der Fig. 3 bis 5 erläutert.
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Der Ringkörper 16 hat eine Innenbohrung 16' vom Durchmesser D1, innerhalb
deren eine Ereisscheibe 14 mit dem Außendurchmesser D1 eingepaßt ist. Die Scheibe
14 ist also in der Bohrung 16' drehbar und sitzt zentriert auf der Achse 4, so daß
sie bei einer Drehung des Rades 2 mitgenommen werden kann. In ihr ist eine Schwalbenschwanznut
14' eingearbeitet, in der ein Schieber 15 längsverschiebbar gelagert ist. Der Xopf
X des Schiebers ist mit einem Radius 0,5 . D1 abgerundet. Er kann sich also satt
an die innenbohrung 16' anlegen und steht unter der Wirkung einer Feder 17. In Fig.
3 ist diese Feder zweimal gezeichnet, und zwar als Zugfeder, die an einer Stange
21 in einer Nut der Welle 4 befestigt ist, die zu diesem Zwecke durchbohrt sein
muß. Bei der Fig.4 ist diese Feder 17 eine Druckfeder. In beiden Fällen ist die
Feder bestrebt, den Schieber 15 mit seinem Kopf K gegen die Innenbohrung 16' bzw.
in die Nut 16" zu bewegen.
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Angchließend an den Xopf K ist eine vorstehende Nase I' angeformt,
welche seitlich der Scheibe 14 liegt und zur Steuerung dient. In die Scheibe 14
ist eine obere und eine untere Nut 14" eingearbeitet, in denen die im Halter 3 befestigten
Leisten 13 liegen. Die Scheibe 14 mit dem Schieber 15 ist der kraftübertragende
Teil. Gehen wir von der Feder 17 als Zugfeder aus, so ist diese bestrebt,- den Schieber
15 nach links zu
ziehen, also aus der Nut 14' nach links heraus,
so daß er sich mit seinem Hals K" in die Nut 16" hineinschiebt. Damit ist eine formschlüssige
Kupplung zwischen Welle 4, Scheibe 14, Schieber 15, Ring 16 hergestellt. Der Ringkörper
16 schwenkt aus und verstellt über den Zwischenhebel 12 die Balance Soll die Balance
nicht verstellt werden, so muß der Schieber so weit verschoben werden, daß der Kopf
K zur Anlage an der Innenbohrung 16' kommt, d.h., der Hals X" aus der Nut 16" frei
kommt. Das geschieht über einen auf einer Achse 19 schwenkbaren Winkelhebel IS,
der in seiner Grundstellung diese Lage fixiert Seine-Nase N N legt sich gegen die
Nase E' und drückt den Schieber 15 nach rechts, bis der Kopf K mit der Innenbohrung
16' fluchtet.
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Die Bteuerung ist in Fig.3 nur als Beispiel eingezeichnet.
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Am Winkelhebel 18 ist eine Steuerstange 22 angelenkt, die von einem
Hebel 23 auf einer Achse 24 gehoben und gesenkt werden kann. Der Winkelhebel 23
wird vom Steuerwerk, etwa einer Nockensteuerung, bewegt und ist durch eine Feder
26 belastet. 25 ist ein Anschlag für die Endstellung. Diese Steuerung ist kein Teil
der Erfindung.
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Um den Ringkörper 16 gegen ungewollte Bewegungen zu sichern, ist an
seinem Umfang eine Ausnehmung 31 angeorbeitet, in die in der Ruhestellung ein Sicherungsbolzen
28 eingreift.
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Der Bolzen 28 kann unmittelbar am Hebel 18 befestigt sein
(Fig.3)
oder an einem getrennten Hebel 27 auf einer Achse 19' (Fig.4), der durch eine Feder
29 vorgespannt ist. In Fig.4 ist außerdem noch ein Anschlag 30 für den Ring 16 in
der Ruhestellung dargestellte Fig. 5 zeigt gegenüber Fig.4 noch insofern eine Besonderheit,
als am Ring 16 kein Hebel 12 angelenkt, der Ring 16 vielmehr mit einer Außenverzahnung
versehen ist, die zur Betätigung einer Zahnstangen-Hubmechanik dient.