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Die Erfindung betrifft einen aus zusammensetzbaren Teilstücken aufgebauten
Schienenkanal für elektrische Verteilungsanlagen mit in Kunststoffschaum eingebetteten
Stromschienen.
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Bei einem bekannten Schienenkanal dieser Art werden Isolierkörper
und die Schienen noch von einem Metallgehäuse umschlossen (USA.-Patentschrift 3
439 309).
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Bekannt ist auch eine Ausführung, bei der die Stromschienen von prismatischen
Isolierkörpern umpreßt werden, wobei für die Einbettung kompakte Duroplaste verwendet
werden. Solche Schienenkanäle sind schwer und in der Herstellung kostspielig (britische
Patentschrift 545 417).
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Dieser kostspieligen Fertigung von Schienenkanälen ist man dadurch
ausgewichen, daß die Stromschienen in einem Metallgehäuse mittels isolierender Stützkörper
gehalten werden. Eine verhältnismäßig einfache und elektrisch sichere Halterung
wird bei einem bekannten Schienenkanal dadurch erreicht, daß man den Abstand zwischen
den Stromschienen und dem Metallgehäuse auf zwei Seiten des Umfangs des Stromschienenbündels
durch aufschäumenden Kunststoff ausfüllt (britische Patentschrift 1 158 291).
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Es ist weiterhin ein Schienenkanal bekannt, dessen Teilstücke lediglich
aus je einem einteiligen, rohrförmigen Isolierstoffkörper und den Stromschienen
bestehen, die von dem Isolierstoffkörper in bestimmten Bereichen ihres Umfanges
gehalten werden.
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Zum Teil sind die Stromschienen dabei nicht unmittelbar mit Isolierstoff
bedeckt (USA.-Patentschrift 3 088 994).
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ausgehend von den bekannten
Schienenkanälen, bei denen elektrische Isolation und Halterung der Stromschienen
schon mit einem einzigen Werkstoff bewirkt wird, einen Schienenkanal anzugeben,
der niedriges Gewicht bei geringen Herstellungskosten aufweist und bei dem dennoch
hohe mechanische Festigkeit und weitgehendste Isolierung der einzelnen Stromschienen
gewährleistet ist.
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Die Lösung dieser Aufgabe besteht erfindungsgemäß darin, daß der
Kunststoffschaum selbst die Außenflächen der Schienenkanalteilstücke bildet.
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Nach einer Ausgestaltung wird der so gebildete Kunststoffschaumkörper
in der Nähe der Außenfläche mit einer größeren Härte als weiter innen versehen.
Dadurch wird eine besonders glatte Außenfläche erreicht, die im Betrieb die Verschmutzung
verringert und die gegen mechanische Einwirkungen schützt.
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Die Schienenkanalteilstücke können in einfachen, dünnwandigen Formen
hergestellt werden. Es entfallen also die aufwendigen Preßformen, die beispielsweise
zum Warmpressen von massiven Duroplastausführungen erforderlich sind. Andererseits
entfallen die bisher üblichen Arbeiten für den Zusammenbau der Einzelteile der Schienenkanalteilstücke,
und es ist nur noch in geringerem Umfang erforderlich, Teile vorzufertigen oder
auf Lager zu halten.
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Der neue Schienenkanal ist leicht, seine Schienen erreichen gegenüber
mittels Stützkörpern in Gehäusen geführten Schienen bei gleicher elektrischer Leistung
nur eine geringfügig höhere Betriebstemperatur.
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Mit einfachen Formen, die sich immer wieder verwenden lassen, kann
die Herstellung des schalenlosen
Kunststoffschaumkörpers so gesteuert werden, daß
die Randzonen eine größere Härte als die innenliegenden Zonen haben. Dadurch wird
der Kunststoffschaumkörper selbst noch fester und erhält eine glatte Außenfläche.
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Zum Anbringen von Befestigungsteilen ist es günstig, daß der schalenlose
Kunststoffschaumkörper an der Außenseite Rillen aufweist. Vorzugsweise hat der die
Stromschienen einbettende Kunststoffschaumkörper für den Zutritt zu Schienenstellen
Einbuchtungen, die beim Einschäumen des Kunststoffes durch Formteile oder durch
beim Einschäumen benötigte Halteorgane für die Stromschienen erzeugt werden. Dadurch
erübrigt sich ein Nacharbeiten der Schienenkanalteilstücke, um Abgangskästen ansetzen
zu können. In die Einbuchtungen der Schienenkanalteilstücke zum Ansetzen von Abzweigkästen
können Einsatzkörper eingefügt sein, die die Öffnungen der Einbuchtungen bis auf
Schlitze schließen, die den Durchtritt von Kontaktteilen ermöglichen. Die Einsatzkörper
können reiterförmig auf den Schienen sitzen und kammerartig die jeweiligen Kontaktteile
an den Schienen umgeben. Solche Einsatzkörper gestatten, erhöhten elektrischen und
thermischen Beanspruchungen an besonderen Stellen der Stromschienen zu entsprechen.
Hierfür wird ein geeigneter Isolierstoff verwendet, der beispielsweise gegen die
Einflüsse von Wärme und Feuer und gegen Kriechströme widerstandsfähiger ist als
Kunststoffschaum.
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In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel des neuen Schienenkanals
dargestellt.
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Die F i g. 1 zeigt ein Schienenkanalteilstück im Querschnitt.
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Die Fig. 2 gibt dieses Teilstück in der Aufsicht wieder.
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Die Fig. 3 und 4 zeigen den Schienenkanal an der Stelle, an der sich
ein Abgangskasten für Abzweigleitungen ansetzen läßt.
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Die Fig. 5 und 6 geben Einzelheiten für den in F i g. 4 dargestellten
Schienenkanal wieder.
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Die Stromschienen 1 für die Phasen R, S, T haben einen doppelt so
großen Querschnitt wie die Stromschienen2 für den Schutzleiter S1 und den Mittelpunktleiter
Mp.
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Bei einem Schienenkanal ist an einzelnen Schienenstoffschaumkörper
3 selbst die Außenfläche des Schienenkanalteilstückes. Dabei haben die Randzonen
des Kunststoffschaumkörpers 3 eine größere Härte als die innenliegenden Zonen. Diese
verschiedenartige Gestaltung der Zonen läßt sich beim Einschäumen des Kunststoffes
steuern. An dem schalenlosen Kunststoffschaumkörper 3 sind in Längsrichtung verlaufende
Rinnen 5 vorgesehen, die zum Anbringen von Befestigungsteilen 6 dienen.
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Bei einem Schienenkanal ist an einzelnen Schienenstellen ein Zutritt
erforderlich. Dieser Zutritt muß vorhanden sein, wenn die Teilstücke des Schienenstranges
miteinander gekuppelt werden oder wenn an den Schienenstrang Abzweigkästen für Abzweigleitungen
angesetzt werden. Die F i g. 2 zeigt eine Teilansicht eines Schienenkanalteilstückes
mit Einbuchtungen 7 und 8. Die Einbuchtungen 7 befinden sich am Ende eines Teilstückes
und sind erforderlich, um die Stromschienen zweier aneinanderstoßender Teilstücke
elektrisch miteinander zu kuppeln. Die Einbuchtungen 8 dienen für den Zutritt von
Kontaktteilen eines an dem Schienenstrang ansetzbaren Abzweigicastens.
Vorzugsweise
sind diese Einbuchtungen beim Einschäumen des Kunststoffes durch Formteile oder
beim Einschäumen benötigte Halteorgane für die Leitungsschienen erzeugt.
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Die F i g. 3 zeigt ein Schienenkanalteilstück, bei dem die Einbuchtungen
8 in dem Kunststoffschaumkörper 3 für den Zutritt von Kontaktteilen des Abzweigkastens
so, wie sie bei der Formgebung des Kunststoffschaumkörpers entstanden sind, weiterbenutzt
werden. Unter Umständen ist es zweckmäßig, daß in diesen Einbuchtungen 8 Einsatzkörper
9 sitzen, wie sie die F i g. 4 zeigt. Diese Einsatzkörper 9 werden nachträglich
in die Einbuchtungen des Kunststoffschaumkörpers eingesetzt oder können beim Einschäumen
des Kunststoffes vorhanden sein. In dem letzten Falle ist zugleich ein fester Sitz
der Einsatzkörper 9 in dem Kunststoffschaumkörper 3 gegeben, da beim Einschäumen
eine innige Bindung zwischen Einsatzkörpern und Kunststoffschaumkörper entsteht.
Jeder Einsatzkörper 9 hat, wie insbesondere die F i g. 5 und 6 zeigen, einen scheibenförmigen
Teil 10, der die Öffnung der Einbuchtung 8 bis auf Schlitze 11 schließt, die zum
Durchtritt von Kontaktteilen dienen. Jeder Ensatzkörper 9 hat einen kastenförmigen
Teil 12, der geschlitzt ist. Mit diesem kastenförmigen Teil 12 sitzt der Einsatzkörper
reiterförmig auf der Stromschiene. Durch den kastenförmigen Teil wird die Kontaktstelle
an der Stromschiene kammerartig umschlossen. Der Einsatzkörper gibt die Möglichkeit,
die Kontaktstelle an der Stromschiene mit einem höherwertigen Isolierstoff zu umgeben.
Es wird daher der Einsatzkörper aus einem Isolierstoff hergestellt, der wärmefester,
feuerfester und kriech-
stromfester ist als der Kunststoffschaum, aus dem der Kunststoffschaumkörper
3 besteht.