DE194120C

DE194120C -

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Publication number: DE194120C
Application number: DENDAT194120D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Ausführung des Szenenwechsels auf Theaterbühnen unter drehbarer Anordnung der Kulissen. Bei den bekannten Drehbühnen werden bekanntlich die für mehrere Auftritte erforderlichen pekorationen auf einer hinter der Bühnenöffnung vorgesehenen großen Drehscheibe aufgestellt, so daß eine einfache Umdrehung der Drehscheibe genügt, um den

ίο verlangten Szenenwechsel auszuführen.

Diese Einrichtung leidet an dem Ubelstande, daß beim Aufbau mehrerer Bilder auf der Drehbühne die einzelnen Bilder nur die halbe Tiefe der Drehscheibe haben und der hinter der Drehscheibe liegende Bühnenraum gar nicht zur Ausnutzung kommen kann.

Weiter sind bereits Anordnungen bekannt, die die Kulissen der einzelnen Szenen leicht auswechselbar machen. Eine derartige An-Ordnung besteht z. B. darin, daß die einzelnen Kulissenrahmen wie die Blätter eines Buches um eine Achse drehbar sind, so daß durch Umdrehen der einzelnen Kulissenblätter eine neue Szenerie hergestellt werden kann. Diese Anordnung ermöglicht jedoch nicht die Aufstellung von anderen Dekorationsstücken, wie Versatzstücken, Bäumen, Möbeln u. dgl., vor dem Szenenwechsel, und die vollständige Szene kann daher nicht rasch gewechselt werden.

Bei der den Gegenstand ■ der Erfindung bildenden Bühneneinrichtung sind die Vorteile einer festen Bühne mit denen einer Drehbühne vereinigt. Die Erfindung besteht darin, daß nicht eine einzige Drehscheibe vorgesehen wird, sondern mehrere, und daß jede Drehscheibe nur einen Teil der Dekorationsstücke trägt, die sich zu dem Gesamtbilde einer jeden Szene zusammensetzen sollen. Dabei können die Kulissen, der Hintergrund und auch die übrigen erforderlichen Versatzstücke, plastischen Gegenstände usw. bereits vorher aufgebaut werden. Durch Umdrehung sämtlicher Drehscheiben oder auch nur einzelner kann alsdann in derselben Zeit, wie mit einer gewohnlichen Drehbühne, ein Szenenwechsel vollzogen werden, indem nach der Drehung die Drehscheiben nunmehr eine andere Seite der Bühnenöffnung zukehren und daher zusammen eine neue Szene bilden. Auf diese Weise ist es zu erreichen, daß sämtliche Bilder die ganze Tiefe der Bühne zeigen. Um auch die Szene vergrößern und verkleinern zu können, sind die einzelnen Drehbühnen zueinander verschiebbar angeordnet, ähnlich wie bei den bekannten fahrbaren Dekorationsstücken.

Auf der Zeichnung ist eine Ausführung der Erfindung in einem Grundriß schematisch dargestellt.

A ist die Bühnenöffnung und B der vordere Teil der Bühne, der in der gewöhnlichen Weise durch einen festen Boden gebildet sein kann. Bei C₁, C₂ und C₃ ist je eine kleine Drehscheibe D₁, D₂ und D₃ gelagert, auf der ein beliebiger Aufbau . von plastischen oder gemalten Dekorationsstücken aufgestellt sein kann. Auf der Zeichnung sind die Drehscheiben mit flachseitigen Prismen besetzt dargestellt, indem angenommen ist, daß auf

jede Seite des Prismas eine andere Dekoration gemalt sei.

Die drei dem Zuschauerraum zugekehrten

Seiten der drei Prismen bilden also die Szene, und durch Umdrehung der drei Drehscheiben um je 60 ° kann in wenigen Sekunden ein Szenenwechsel vollzogen sein.

Um die Möglichkeiten der Szenenveränderung noch zu erweitern, können die Untergestelle, welche die Drehscheiben tragen, fahrbar eingerichtet sein, so daß die einzelnen Drehscheiben noch seitwärts oder vorwärts und rückwärts verschoben werden können. Auf der Zeichnung ist diese Fahrbarkeit der einzelnen Scheiben durch Schienenstränge E angedeutet.

Claims

Patent-Ansprüche:

. i. Einrichtung zur Ausführung des Szenenwechsels auf Theaterbühnen unter drehbarer Anordnung der Kulissen, dadurch gekennzeichnet, daß die Dekorationsstücke, wie Kulissen, Hintergrund, Versatzstücke, Möbel u.dgl., auf verschiedenen Drehscheiben aufgebaut sind, so daß durch eine Umdrehung sämtlicher oder eines Teiles der Drehscheiben andere Dekorationen dem Zuschauerraum zugekehrt werden können.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen Drehbühnen zueinander zur Veränderung der Szene verschiebbar angeordnet sind.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.